SVS-Tischtennis: Knapper Sieg dank Schmalensee-Dusel
Vier Spiele, vier Siege – und die Tischtennismannschaft des SV Schmalensee grüßt weiter von der Tabellenspitze der 3. Kreisklasse. Aber: Es gibt noch längst keinen Lorbeer zum darauf Ausruhen – abgeschüttelt sind die Konkurrenten noch lange nicht und noch ist die Vorrunde nicht beendet.
Und dass es in der Klasse eng zugehen kann, unterstrich der jüngste Sieg im Heimspiel gegen den SV Schwarz-Weiß Westerrade III: Statt 7:5 hätte es nach dreieinhalb Stunden durchaus 5:7 oder eher 6:6 stehen können.
Eine Punkteteilung wäre durchaus verdient gewesen – aber so blieb es dabei, dass sich beide Teams nach dem Spiel Riesen-Pizzen teilten. Und neuerdings schwebt ein von Spielführer Christopher Brust kreierter Begriff über dem SVS-Team: Der vom „Schmalensee-Dusel“.
Zum Heimspiel trat die SVS-Truppe mal wieder in neuer Konstellation an. Christopher Brust, Bernd Figura, Gerd Achterberg und Stefan Theen bildeten die Aufstellung gegen einen Gegner, der sich in seinem letzten Spiel beim noch punktlosen Schlusslicht TuS Hartenholm II mit 7:0 warmgeschossen hatte.
Der SVS sah sich aufgrund der Tabellenführung in der Favoritenrolle. Dass die Gegner aber nicht zu unterschätzen waren, zeigten sogleich die kraftraubenden Auftaktdoppel, die beide über die volle Distanz von fünf Sätzen ausgetragen werden mussten. Doppel 1, Bernd Figura und Stefan Theen, unterlag nach 5:11 im Entscheidungssatz deutlicher als Doppel 2, Christopher Brust und Gerd Achterberg, die unglücklich mit 10:12 im Schlusssatz das Spiel abgeben mussten.
Christopher Brust unterlag auch im ersten Einzel (1:3) – was einen Erstling im Zuschauerkreis dazu veranlasste festzustellen, dass „der Boffi aber nicht sehr zufrieden“ ausschauen würde. Kein Wunder beim nun zwischenzeitlichen 0:3 aus Sicht des SVS.
Allerdings kam der nun auch im Spiel an. Angefangen bei Bernd „Barney“ Figura, der nach 13:11 im ersten Satz ein glattes 3:0 folgen ließ. Gerd Achterberg (70) und sein Gegner (69) lieferten einen von Achterberg später als „Altherrenspiel“ bezeicneten packenden Schlagabtausch, den der SVS-Mann erst nach fünf Sätzen (11:5, 9:11, 8:11, 15:11, 11:9) für sich entscheiden konnte. Stefan Theen dagegen blieb die Ruhe selbst und sorgte mit glattem 3:0-Spiel für das zwischenzeitliche 3:3 auf der Anzeigetafel.
Rein ging es in die nächsten Doppel – und die Laune von Christopher Brust sollte einen neuen Tiefpunkt erreichen: 0:3, dabei ein mit 13:15 abgegebener Satz – das Publikum hätte ab sofort freiwillig Eintritt gezahlt. Zumal Bernd Figura (3:1) zum 4:4 ausgleichen konnte.
Gerd Achterberg unterlag in seinem zweiten Solo-Einsatz mit 1:3 und nun galt alle Aufmerksamkeit Stefan Theen, der sich nach 9:11, 8:11 nicht aufgab und mit 11:5, 11:8 zurückkommen konnte. Satz Nr. 5 war erst mit 17:15 (!) entschieden und mit einem Spielstand von 5:5 ging es in die Schlussdoppel.
Hier kramten Brust/Achterberg in paar Pfund Energie heraus, mit denen zu diesem Zeitpunkt niemand gerechnet hatte. Vielleicht musste der Spielführer auch etwas Frust abbauen. Jedenfalls stand es sehr schnell 3:0 für die Schmalenseer, die ihre Aufmerksamkeit nun, beim Stand von 6:5, dem noch laufenden und entscheidenden Doppel am zweiten Tisch widmen konnten.
Dort lagen Figura/Theen nach 11:8, 10:12, 9:11 hinten. Doch dann schienen den Gegnern die Kräfte zu schwinden und die SVS-Cracks drehten auf: Einem 11:4 ließen sich im fünften Satz – dem fünften an diesem Abend – ein knallhartes 11:1 folgen, was den 7:5-Erfolg perfekt machte.
Ein sichtlich erleichterter Christopher Brust ließ sich beim Nachbereiten der Halle dazu hinreißen, an den Nimbus des FC Bayern in der Fußball-Bundesliga anzuspielen: „Es ist wohl so, dass man als Tabellenführer neben Spielstärke auch einen gewissen Dusel haben kann...“
Wir werden beobachten, wie sich dieser Dusel auf den Fortgang der Saison auswirkt, Zunächst haben die Verfolger nun Gelegenheit, zum SV Schmalensee aufzuschließen.
Allen voran die ebenfalls noch ungeschlagene Post SG Segeberg III, die noch ein Spiel weniger ausgetragen hat. Mehr noch: Die PSG, die ihre Heimspiele aufgrund aktueller Schließung der Kreissporthalle (Bad Segeberg) in Todesfelde austrägt, ist vor dem nächsten SVS-Spiel (7. November beim TuS Hartenholm II) zweimal im Einsatz, kann also am SVS sogar vorbeiziehen, zumindest vorübergehend.
Fotos: Christian Detlof
Bild zur Meldung: SVS-Team Brust, Achterberg, Figura, Theen siegt im vierten Spiel