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Vor 110 Jahren – Feuer vernichtet Hof auf Schmalenseerfeld

Schmalensee, den 07. 06. 2019

Die Feuerhörner schrecken in Schmalensee und Bornhöved am frühen Morgen des 7. Juni 1909, vor 110 Jahren, die Menschen auf. Es ist etwa 7 Uhr, als die Freiwilligen Feuerwehren nach dem Schmalenseerfeld unterhalb des Grimmelsberges ausrücken. Dort stehen das Haupthaus und Stallgebäude des Hofes von Ludwig Jäger, heute Herbst, in Flammen.

 

Gegen halb Sieben sei das Feuer ausgebrochen, heißt es in einem Bericht der Bornhöveder Feuerwehr gegenüber dem Segeberger Kreis- und Tageblatt. Das Feuer sei, so der Bericht, über dem Feuerherd im sogenannten Schwibbogen entstanden. Über den Rauchabzug muss es sich rasch auf die mit Stroh gedeckten Dächer ausgedehnt haben.

 

Beide Gebäude brennen vollständig nieder. Vier Schweine sterben in den Flammen. Eine besondere Herausforderung für die anrückenden Spritzenmannschaften: Sie finden kein Wasser zum Löschen vor. Immerhin: Der Hof ist versichert, was einen baldigen Wiederaufbau ermöglicht.

 

Die Landstelle Schmalenseerfeld

 

Dieser Hof entstand erst nach 1854. Dorfchronist Heinrich Göttsch hat die kurze Geschichte aufgeschrieben. Demnach kaufte ein Claus Hinrich Dittmann 1854 vom Hufner Johann Matthias Stegelmann eine Koppel auf dem Segeberger Kamp und vergrößerte den Besitz durch Zukäufe. Über 13 Hektar seien so zusammen gekommen, die zum Teil urbar zu machen waren. 1889 kaufte Christian Heinrich Jäger aus Bönebüttel den Hof. Sein Sohn Ludwig Jäger übernahm im Jahr 1909, fiel jedoch am 20. September 1914 im Ersten Weltkrieg und der Vater bewirtschaftete die Landstelle kurze Zeit weiter.

 

Im Jahr 1916 kaufte zunächst Hermann Eck, Gutsverwalter auf Bockhorn, eher er 1917 an Friedrich Herbst verkaufte. Der hatte sich auf einer weiteren ausgesiedelten Landstelle, Höllenhorst, versucht, verkaufte diese, legte aber große Teile der Ländereien mit der Stelle Schmalenseerfeld zusammen, so dass diese rund 30 Hektar umfasste.

 

Wassermangel unter dem Grimmelsberg

 

Göttsch attestiert in seiner 1948 veröffentlichten Chronik von Schmalensee dem Landmann Dittmann Pioniergeist. Doch dass weder Schmalenseerfeld noch Höllenhorst über hinreichend Wasser verfügten, ist nicht zu übersehen: Letztere wurde nach dem Zweiten Weltkrieg aufgegeben, von den Gebäuden existiert nur eine Zeichnung. Und das Schmalenseerfeld machte in Sachen Wasser bei späteren Feuern Schlagzeilen. Zunächst am 22. Februar 1968. Als die Scheune des Hofes brannte, musste, bis eine Schlauchleitung Tarbeker Löschteich gelegt war, u.a. mit Jauche gelöscht werden. Sogar ein Wassertankwagen der Berufsfeuerwehr Neumünster kam zum Einsatz. Am 5. September 1970 brannte dann die Scheune endgültig nieder – 1.300 Meter Schlauchleitung mussten verlegt werden.

 

 

Bild zur Meldung: Vor 110 Jahren – Feuer vernichtet Hof auf Schmalenseerfeld

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Ludwig Jaeger (07. 06. 2019)

 
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