Juli-Meldungen der Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung

04. 07. 2019

Die Zeitungen der Vergangenheit sind voller interessanter Nachrichten für Freunde der Heimatgeschichte. Selbst kürzeste Meldungen geben Aufschluss über persönliche Schicksale, kleine und größere Katastrophen oder Kuriositäten. Unsere Quelle ist das Archiv der Segeberger Zeitung. Werfen wir einen Blick auf den Monat Juli:

 

Am 16. Juli 1884, vor 135 Jahren, geht in unsere Umgebung ein außergewöhnlich heftiges Gewitter herunter. Blitzschlag äschert auf Gut Perdöl die große Scheune und auch die Damsdorfer Windmühle ein.

 

Ein Gewitter verursacht am 2. Juli 1894, vor 125 Jahren, ein Feuer in Tarbek: Blitzschlag entzündet am Nachmittag das Anwesen der Witwe Saggau. Wohngebäude und Scheune brennen nieder, fünf Schweine sterben. Während große Mengen Kleeheu verbrennen, können die meisten Mobilien gerettet werden. Neben der Tarbeker Zwangswehr beteiligen sich auch die Freiwilligen Feuerwehren aus Bornhöved, Tensfeld und Schmalensee an der Brandbekämpfung.

 

Im Kirchspiel Bornhöved wird um den 21. Juli 1894 herum über die allgemeine Gesundheitslage geklagt. Nachdem zunächst die Masern grassierten, tritt in Tensfeld, Damsdorf, Tarbek und Rendswühren die Diphtherie auf.

 

In Bornhöved wird am 12. Juli 1899, vor 120 Jahren, ein zwölfjähriges Mädchen aufgegriffen, das wegen fortwährend schlechter Behandlung aus seinem Dienst in Nortorf entlaufen ist. Das Kind wird dem Amtsvorsteher Heinrich-Christian Saggau aus Schmalensee vorgeführt, der den Rücktransport des Kindes nach Nortorf veranlasst.

 

Aus Kalübbe und Schmalensee wird am 19. Juli 1904, vor 115 Jahren, eine Raupenplage gemeldet: Die Raupen des Stachelbeerspanners (abraxas grossulariata) fressen Stachel- und Johannisbeersträucher restlos kahl und sorgen für arge Verwüstungen in den Gärten.

 

Am 28. Juli 1909, vor 110 Jahren, gelingt die Verhaftung des Schmalenseer Dienstknechts Tietgen, der sich wegen Messerstecherei zu verantworten hat und 14 Tage lang verschwunden war.

 

In Bornhöved, so wird vor 90 Jahren, am 16. Juli 1929 gemeldet, ist in jahrelanger mühsamer Arbeit ein Badestrand am Seeufer entstanden. Dieser zieht auch regelmäßig Sommergäste aus Belau, Ruhwinkel und Schmalensee an. Nun will unsere Nachbargemeinde verstärkt auf Reklame und Mundpropaganda setzen, um vor allem in Hamburg auf die Schönheit der Umgebung und die Möglichkeiten des Urlaubs aufmerksam zu machen.

 

Fast beendet ist am 12. Juli 1934, vor 85 Jahren, das Absenken des Wasserspiegels von fünf Seen und ihren Zu- und Abflussauen. Dabei stößt man in einem Graben in „Hornswisch“, einem Flurstück, an dem auch Landwirt Suhr vom Hornshof Besitzer ist, auf ein Kreidelager. Nach Sichtung durch das geologische Institut der Universität Hamburg stellt sich heraus, dass es sich um Wiesenkalk handelt. Der Düngemittelwert liegt bei 96, was den Hornswisch-Kalk handelsüblicher Ware gleichsetzt.

 

 

 

Bild zur Meldung: Juli-Meldungen der Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung