Gute Nachricht: Feuerwehren dürfen bald wieder loslegen

Schmalensee, den 12. 05. 2020

Ab Juni, so Kreiswehrführer Jörg Nero am 12. Mai 2020 in der Segeberger Zeitung, dürfen die Freiwilligen Feuerwehren die wegen der Einschränkungen zur Eindämmung einer Ausbreitung der Corona-Pandemie eingelegte Zwangspause beenden und den Übungsbetrieb wieder aufnehmen. Auch für die Einsatzkräfte gelten weiter die Abstands- und Hygieneregeln.

 

Was gar nicht so einfach ist im Feuerwehrdienst – deshalb ja die Zwangspause zur Reduzierung des Risikos einer Infektion. In der allerdings wurden auch Einsätze abgearbeitet, zuletzt die Unterstützung der Wehren im Südwesten des Kreises Segeberg beim Brand im Henstedter Moor. Auf der langen Anfahrt trugen die in Gruppenstärke anrückenden Schmalenseer Mund-Nasen-Abdeckungen.

 

Eine am 27. März 2020 erlassene Dienstanweisung regelt derzeit das Verhalten der Schmalenseer Wehr, die nur dann zusammenkommt, wenn Gefahrenlagen zu beseitigen sind. Der jeweilige Einsatzleiter hält die Gruppenstärke gemessen an der Art des Einsatzes so gering wie möglich.

 

Hygiene-Konzept schafft Sicherheit

 

Nun stellt Kreiswehrführer Jörg Nero, der auch stellvertretender Landesbrandmeister ist, ein Hygiene-Konzept in Aussicht, das vom Landesfeuerwehrverband mit der Hanseatischen Feuerwehrunfallkasse Nord erarbeitet wird.

 

Ob Gastronomie oder Sportverein, wer den Betrieb angesichts der von Landesregierung und Kreis zugelassenen Lockerungen von Corona-Maßnahmen wieder aufnehmen will, braucht ein Hygiene-Konzept. Bei den Feuerwehren ist das nicht anders und die Kernpunkte werden auch hier dieselben sein: Handdesinfektion, Maske und Mindestabstand von 1,5 Metern.

 

Gerade der Abstand wird nicht immer einzuhalten sein – sei es auf der beschriebenen Alarmfahrt, zu zweit am Strahlrohr (so ist es vorgeschrieben) oder bei der Personenrettung.

 

Natürlich werden die Wehren das vorgelegte Hygiene-Konzept noch für sich auswerten und umsetzen und die Gestaltung ihrer Dienstabende und Übungen daran anpassen müssen. Aber sie gewinnen Handlungssicherheit – und das ist auch zum Vorteil für die Bevölkerung, zu deren Schutz Mitglieder von Freiwilligen Feuerwehren schließlich ihren ehrenamtlichen Dienst versehen.

 

Alarmierung digital

 

Sirene, Funkmeldeempfänger und nun Alarm-App: Die Möglichkeiten, die Einsatzkräfte zusammenzutrommeln werden immer ausgefeilter. In der „aktiven Erprobung“ befindet sich in der Freiwilligen Feuerwehr Schmalensee mittlerweile die Alarmierungs-Applikation „DIVERA 24/7“. Im Gegensatz zum Funkmeldeempfänger, dem „Pieper“, ist hier die Kommunikation nicht länger einseitig.

 

Heißt: Die Kameradin oder der Kamerad wird nach Auslösen des Alarms durch die Leitstelle über das Smartphone mit Angabe der Art des Einsatzes und des Ortes alarmiert und kann unverzüglich mit einem Klick der Einsatzleitung anzeigen ob beziehungsweise ab wann sie oder er einsatzbereit ist: In 5 Minuten vor Ort oder in 10 oder „nicht einsatzbereit“.

 

Diese Meldung kann von der Einsatzkraft auch aktualisiert werden: Wer „nicht einsatzbereit“ angegeben hat, weil er noch weiter entfernt, etwa bei der Arbeit ist, kann, wenn er sich auf den Weg gemacht hat, den Status ändern, wenn er doch in Bälde zur Verfügung stehen wird.

 

Der jeweilige Gruppenführer wiederum, der im Fahrzeug auf dem Beifahrerplatz sitzt, kann sich auf einem Tablet-Computer anzeigen lassen, wie viele und welche Einsatzkräfte er zur Verfügung haben wird. Dies ist besonders sinnvoll bei Tage, wenn die Verfügbarkeit der Truppe gering ausfällt: Der Gruppenführer kann nun frühzeitiger absehen, dass Kräfte aus anderen Orten benötigt werden – zum Beispiel weitere Atemschutzgeräteträger – und dies der Leitstelle mitteilen.

 

Noch werden die Blauröcke in Schmalensee über alle drei Alarmierungsmittel aktiviert. Die Alarm-App, die noch ein paar Kinderkrankheiten überwinden muss, ist das Mittel der Zukunft und wird sowohl den Feuerwehrkräften als auch den Menschen, die aus Gefahr gerettet werden müssen einen wertvollen Gewinn verschaffen: Zeit.

 

 

 

Bild zur Meldung: Gemeinsames Üben bald wieder möglich

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Feuerwehr (12. 05. 2020)