Was gab's im Juli? Blick über den Tellerrand

Schmalensee, den 02. 08. 2020

Trotz Sommerferien und Corona-Pandemie lohnt sich der Blick über den Tellerrand auf Sachverhalte, die bisher nicht auf der Homepage der Gemeinde Schmalensee berichtet wurden. Schließlich kann es durchaus von Interesse sein, was in der Nachbarschaft geschieht.

 

Ärger um Neubau im Kirchenkreis

 

Im Juni war an dieser Stelle vom Beschluss der Synode des Kirchenkreises Plön-Segeberg zum Neubau eines Verwaltungsgebäudes in Bad Segeberg für 8,3 Millionen Euro berichtet worden. Im Juli zog plötzlich Gegenwind auf. Mit dem Synodalen Hans-Caspar Graf zu Rantzau an der Spitze: „Der Kirchenkreis fährt finanziell an die Wand“, wird der Patron der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Pronstorf am 16. Juli in der Segeberger Zeitung zitiert.

 

Mit 40:27 Stimmen war das Projekt beschlossen worden, das ein dreigeschossiges Gebäude in Holzrahmenkonstruktion für 86 Arbeitsplätze vorsieht. Aufgrund sinkender Mitgliederzahlen und rückläufiger Spendenerlöse sehen die Kritiker des Beschlusses die Arbeit in den Kirchengemeinden sowie notwendige Sanierungsarbeiten an bestehenden Kirchengebäuden in Gefahr. Graf zu Rantzau rechnet zudem vor, dass die Kosten von im Jahr 2018 bezifferten 4,5 Millionen Euro deutlich gestiegen seien und der Neubau sicherlich bis zu 10 Millionen kosten werde.

 

Die Kirchenkreisleitung hält derweil am Neubauplan fest: „Bauen ist das Billigste“, so Propst Dr. Daniel Havemann in der SZ. Und auch andere Synodalen pflichten ihm bei und positionieren sich deutlich gegen die Gegner, u.a. unter Hinweis auf dringend verbesserungswürdige Arbeitsbedingungen für die Kirchenkreis-Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter.

 

Wankendorf mobil

 

Die Gemeinde Wankendorf hat vom Kreis Plön 60.000 Euro zur Einrichtung einer Mobilitätsstation erhalten, die am ZOB eingerichtet wird. Dort sind ein Fahrradunterstand sowie ein Fahrradparksystem geplant. Zusätzlich soll eine Mitfahrbank aufgestellt werden und in einem beleuchteten Bereich sollen Reisende WLAN nutzen können.

 

Letzteres war Thema der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung. Diese beschloss, zwölf weitere WLAN-Hotspots im Dorf einzurichten. Neben sieben Outdoor- wird es fünf Indoor-Spots geben, gefördert mit 15.000 Euro aus dem Projekt „WIFI4EU“, wie der Holsteinische Courier meldete.

 

Bleiben wir bei Wankendorf: Die dortige GV gab grünes Licht für eine Erweiterung des Norma-Marktes. Mehrheitlich (12:5) wurde beschlossen, dass nördlich des Schulsportplatzes ein Blockheizkraftwerk errichtet werden darf.

 

Erst freie Bahn in Dersau, dann doch nicht

 

Wie die Kieler Nachrichten zunächst berichteten, sollten am 21. Juli in Dersau die Sanierungsarbeiten in der Ortsdurchfahrt, der Landesstraße 68, zum Abschluss gebracht werden. Ursprünglich sollten die von der Strabag AG (Niederlassung Bornhöved) ausgeführten Arbeiten bis zum 8. August dauern. Das freute insbesondere die Anlieger und Vermieter, die nun wieder fast ungehindert ihre Grundstücke erreichen bzw. erreicht werden können. Fast, weil noch Restarbeiten nötig waren und die Regenwassereinläufe und -schächte einzubauen waren. Allerdings musste die Bauüberwachung feststellen, dass sich Verkehrsteilnehmer, die von der B430 in Richtung Dersau abbogen, immer wieder rücksichtslos verhielten und zu nah an den Bauarbeitern vorbeigefahren seien. Daraufhin wurde die Sperrung laut Meldung vom 23. Juli doch bis 8. August aufrecht erhalten, damit die Restarbeiten gefahrlos erledigt werden können.

 

Alarmiert wegen toter Rotmilane

 

Schon zum fünften Mal im Jahr 2020 wurde ein toter Rotmilan in Schleswig-Holstein gefunden, nun in Ruhwinkel. Weil von den in den Vormonaten im Raum Rendswühren gefundenen toten Vögeln zwei nachweislich vergiftet worden waren, ist man auch in der Nachbarschaft alarmiert. Die Polizei setzte u.a. einen Baumkletterer und eine Drohne ein, um nach Giftködern zu suchen. Mittlerweile beträgt die Gesamtsumme von für sachdienliche Hinweise ausgelobte Belohnungen über 7.000 Euro: Landesjagdverband, private Spender und die Tierrechtsorganisation Peta haben das Geld zur Verfügung gestellt. Die Kieler Polizei nimmt unter der Telefonnummer 0431/1601580 Hinweise von Zeugen entgegen, während die Untersuchung des Kadavers fortgesetzt wird.

 

Brandschutz in den Nachbardörfern

 

Seit einigen Jahren übt die Freiwillige Feuerwehr Schmalensee regelmäßig mit den im Kreis Plön beheimateten Wehren aus Belau und Kalübbe – schließlich kann es jederzeit zu gemeinsamen Einsätzen kommen. Die Kalübber Blauröcke haben nun einen neuen Gemeindewehrführer: David Glaser (35) ist der Nachfolger von Frank Schnathmeier, der vor einem Jahr Amtswehrführer geworden ist und auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte.

 

Trappenkamp, die Familiengemeinde im Grünen, nimmt derzeit viel Geld in die Hand und nutzt geschickt zahlreiche Fördertöpfe, um ihre Attraktivität weiter zu steigern. Die Gemeinde wächst stetig und somit stieg auch der Platzbedarf bei der Freiwilligen Feuerwehr, die ein neues Gerätehaus bekommen wird. Richtfest für den rund 4 Millionen Euro teuren Bau nach Plänen der örtlichen Architekten Christiane und Kuno Feddersen war am 24. Juli 2020. Die Fertigstellung verzögert sich, denn wegen der Corona-Pandemie konnte teilweise nicht in voller Personalstärke gearbeitet werden. Anfang 2021 aber soll es so weit sein.

Die Trappenkamper Feuerwehr ist neben der aus Bornhöved ein wichtiger Garant für den Brandschutz im Amt Bornhöved auch tagsüber. Geplant ist, dass das neue Feuerwehrgerätehaus in der Hermannstädter Straße wohl schon bald auch eine Drehleiter aufnimmt – die dann entsprechend schnell im ganzen Amtsbereich zum Einsatz kommen kann. Bisher stehen Drehleitern aus Wahlstedt und bei Bedarf aus Bad Segeberg bereit, in den Dörfern des Amtes Bornhöved zu helfen.

 

 

 

Bild zur Meldung: Neubau Feuerwehrgerätehaus Trappenkamp

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Tellerrand (01. 08. 2020)