Coronavirus: „No Sports?“ - Einschränkungen und Beschlüsse für den Rest des Jahres

13. 11. 2020

In vielen Bereichen war ein halbwegs „normaler“ Sportbetrieb gerade wieder angelaufen, in anderen stieg die Vorfreude auf den Restart, dann kam am 2. November der Teil-Lockdown mit dem Ziel, zunächst innerhalb eines Monats die Zahl der Kontakte erneut herunterzuschrauben und die ansteigende Welle von Coronavirus-Neuinfektionen zu verlangsamen.

 

Tischtennis: Trotz spätem Start ohne Schmalensee

 

Als einer der ersten Sportverbände zog der Tischtennisverband Schleswig-Holstein die Reißleine. Kurz nach Einigung auf einen Spielmodus mit einfacher Runde (also kein Hin- und Rückspiel), ohne Austragung der Doppel und ohne Absteiger am Saisonende begann der Anstieg im Oktober und führte dazu, dass landesweit der Punktspielstart ausgesetzt und ins neue Jahr verlegt wurde.

 

Da war im SV Schmalensee bereits die Entscheidung gefallen, beide Tischtennismannschaften nicht an der Saison 2020/21 teilnehmen zu lassen. In der Kreisliga Segeberg-Stormarn und der 3. Kreisklasse stehen beide Teams somit am Tabellenende und warten auf den Neuanfang im Spätsommer 2021, wenn sich ohnehin alles neu schütteln muss: In allen Spielklassen soll dann nur noch mit Vierer-, nicht mehr mit Sechsermannschaften gespielt werden, was zu Verschiebungen führen wird.

 

Leidtragende sind oft die „Randsportarten“

 

Nur wenig und oft genug improvisierend konnte in den zurückliegenden Monaten in sogenannten Randsportarten trainiert werden. Abstandsregeln im Kinderturnen einzuhalten oder die Risikogruppe Senioren gemeinsam Sport treiben zu lassen – alles nicht so einfach. Umso beachtlicher und lobenswerter ist, dass etwa der SV Schmalensee deswegen keine gravierenden Austritte zu verzeichnen hatte. Jetzt, im „Lockdown light“ hört man aus benachbarten Vereinen durchaus anderes, etwa das Eltern kündigen, weil die „Dienstleistung“ Sport nicht mehr angeboten wird.

 

Individualsport ist möglich, auch Kleinstgruppen können gemeinsam sporteln. Der SV Schmalensee erklärt dies auf seiner Homepage www.svschmalensee.de den Mitgliedern und hat auch sein Hygienekonzept angepasst. Demnach dürfen immerhin zwei Sportler aus verschiedenen Haushalten oder mehrere aus einem die Sportanlage nutzen. Geduscht werden darf – unter Auflagen (nur eine Person zur Zeit, permanentes Lüften), Zuschauer sind nicht erlaubt – also auf der Sportanlage, beim Duschen natürlich auch nicht.

 

Das Innenministerium des Landes hat die aktuelle Landesverordnung dahingehend erläutert, dass unter die Kleinstgruppen zum Beispiel Sportarten wie Golf, Paartanz und Reiten (s.u.), Kanu, Kajak und Rudern (Einer und Zweier), aber auch Judo, Karate und Boxen fallen – und zwar ohne Mund-Nase-Bedeckung und ohne Mindestabstand. Schwimmbäder sind bis auf Weiteres geschlossen.

 

Blick auf den Pferdesport

 

Pferdesportler betreiben beim Bewegen ihrer Pferde Individualsport beziehungsweise Sport in Kleinstgruppen (Reiter und Trainer). Kontaktreduzierung ist auch hier angesagt. Schon die großen Landesturniere hatten darunter zu leiden – und fanden ohne Beteiligung der RSG Schmalensee statt. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) und der Pferdesportverband Schleswig-Holstein (PSH) sind bemüht, ihre Mitglieder in Sachen Coronavirus auf dem Laufenden zu halten und weisen insbesondere darauf hin, dass Pferdesportler nicht nur für sich und ihre menschlichen Kontakte Verantwortung tragen, sondern auch für die Tiere, um die sie sich im Falle einer leichtfertig riskierten Erkrankung nicht kümmern könnten.

 

Frühe Winterpause für die Fußballer

 

Während der Handballverband Schleswig-Holstein klar ausgedrückt hat, so bald wie möglich wieder spielen zu wollen, wurden im Schleswig-Holsteinischen Fußballverband Fakten geschaffen: Der Spielbetrieb wurde in den Amateurklassen für den Rest des Jahres abgesetzt. Abgesagt ist der Hallenfußball inklusive der Kreismeisterschaften. Die Verbände werden keine Hallenturniere genehmigen und auch keine Schiedsrichter stellen, sollte sich ein Verein darüber hinwegsetzen. Entsprechend hat der TSV Bornhöved bereits den bekannten Honda-Cup abgesagt.

 

Sportverbände fordern rasche Rückkehr

 

Am 9. November haben alle Landessportverbände zusammen mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) schriftlich der Ministerpräsidentenkonferenz die Forderung unterbreitet, den gesundheitsfördernden Charakter des Sports anzuerkennen und eine baldige Rückkehr zum Sportbetrieb, zumindest in den bis zum 28. Oktober möglichen Umfängen, zu ermöglichen.

 

Unsere Sportvereine, die Sportverbände und Landessportbünde in Deutschland sind in der Lage, zahlreiche Sportangebote zu unterbreiten, die auch bei hohen Inzidenzwerten verantwortbar sind [...]“, heißt es in dem Schreiben.

 

 

 

 

 

 

 

 

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