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Vor 90 Jahren: Die Zeitung veröffentlicht eine Katzengeschichte aus Schmalensee

23. 03. 2021

1931 wurde die Berichterstattung des Segeberger Kreis- und Tageblatts zunehmend von Konfliktthemen bestimmt. Sowohl unter politischen Parteien als auch unter berufsständischen Organisationen, insbesondere der den Kreis Segeberg prägenden Landwirtschaft, gab es Spannungen und zum Teil kräftigen Schlagabtausch. Längst hatte das Hakenkreuz Einzug gehalten, das in mancher Anzeige enthalten war, die zu einer Versammlung einlud. Vielleicht bewog das die Redaktion, am 23. März 1931, vor 90 Jahren, die nachfolgende Geschichte abzudrucken, die keinen Autor hat, aber unter der Ortsmarke „Schmalensee“  erschien, und die so gar nichts von wirtschaftlicher Not oder politischem Kampf aussagt...

 

Die Dankbarkeit der Katze

 

Die Katze ist dasjenige unserer Haustiere, dessen Klugheit und Verstand vielfach nicht erkannt wird. Man weiß z.B. wenig darüber, daß die Katze, wenn sie gut und verständig behandelt wird, einer Erziehung durchaus fähig ist und daß sie eine innige Zuneigung zu den Menschen fassen kann. In solchen Fällen bezeugt sie auch gelegentlich ihre Anhänglichkeit dadurch, daß sie ihrem Herrn eine Freude bereitet und für gute Pflege ihren Dank abstattet.

 

So dachte wohl auch die Mieze eines hiesigen Einwohners, die ihren Herrn so in ihr Herz eingeschlossen hatte, daß sie zugeworfene Bissen nur annahm, wenn sie aus der Hand ihres Gebieters kamen. Dieser hatte sie stets treulich mit schönen Leckerbissen wie Heringsköpfen und dergleichen bedacht, und da die Anhänglichkeit einer Katze umso größer ist, je mehr man sich mit ihr beschäftigt, war es kein Wunder, daß die Mieze beschloß, das schöne Beutestück, das ihr demnächst in ihre Sammetpfötchen geraten würde, ihrem Hausvater zu schenken.

 

Eines Tages war die Gelegenheit günstig, eine hübsche graue Maus, auf die sie schon lange gelauert hatte, war unvorsichtig genug, das Mauseloch zu einem kleinen Spaziergang zu verlassen – und schon war sie in der Gewalt der furchtbaren Tatzen. Das in Todesängsten schwebende Mäuschen weiß sicher heute noch nicht, wie es kam, daß es sein Leben rettete – jedenfalls merkte es plötzlich, wie die Katze es im Sprung mit auf den Mittagstisch nahm, an dem gerade der Hausherr und seine Familie zu Mittag speisten.

 

Mit größter Grandezza platzierte die Mieze dem Hausvater die lebende Maus auf den Teller, wohl in der Annahme, ihrem Herrn werde ein solches Mäuseprachtstück hochwillkommen sein. Dies war jedoch offenbar nicht der Fall, und flugs hatte die Maus den günstigen Augenblick erwischt und war auf und davon.

 

Noch heute aber sinnt die Mieze über den Unverstand ihres sonst so geliebten Gönners nach, und das Mäuschen erzählt seinen Gespielen von der wunderbaren Fügung des Schicksals, das es aus den Klauen des gefürchteten Ungeheuers mit den unheimlich leuchtenden Augen befreite…

 

Danksagung

Es ist mitunter nicht leicht, alte Berichte zu bebildern. Doch bei einer Katzengeschichte lag es nahe, hier einmal den Katzen der Schmalenseer eine Plattform zu bieten. Dank an alle, die ein Bild ihres vierbeinigen Familienmitglieds eingesandt haben, um zusätzlich zur Kuriosität der Geschichte „Farbe“ ins Spiel zu bringen.

 

 

Bild zur Meldung: Emma erkundet die Fensterbank von Katharina Schmidt

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Katze (22. 03. 2021)

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24638 Schmalensee

 

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