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Oktober-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1

01. 10. 2021

Werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen geben Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist das Archiv der Segeberger Zeitung.

Für die treue Leserschaft in Schmalensee und darüber hinaus haben wir im Monat Oktober die historischen Meldungen zweigeteilt, um ihr ein Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der erste Teil.

 

Schmalensee braucht einen neuen Lehrer: Lehrer Scheller verlässt am 1. Oktober 1896, vor 125 Jahren, die Schmalenseer Schule. Aus 16 Bewerbungen für die vakante Lehrerstelle hat die königliche Regierung der Schulgemeinde vier Bewerber empfohlen: Lehrer Jansen aus Damsdorf, Lehrer Riecken aus Schipphorst, Lehrer Göttsch aus Dersau sowie den Lehrer und Hausvater Glake aus Havetoft. Die Wahl fällt auf Heinrich Göttsch, der aber erst am 1. Januar 1897 die Stelle antreten kann. Nach seiner Wahl wird es Göttsch möglich, bereits zum 1. November den Dienst in Schmalensee anzutreten. So lange nehmen die Lehrer Peters (Bornhöved), Westphal (Tarbek) und Jansen (Damsdorf) die Arbeit in der Schmalenseer Schule wahr.

 

Die Zeiten ändern sich, die Musiker bleiben: Im Gasthof Voß findet am 6. Oktober 1911, vor 110 Jahren, ein Militärkonzert der Kapelle des Infanterieregiments Nr. 163 aus Neumünster statt. Im Anschluss spielt die Kapelle zum Ball auf. Die Leitung hat Obermusikmeister Treichel. 1921 dann, vor 100 Jahren, ist das Deutsche Reich eine junge und unsichere Republik, weite Teile der kaiserlichen Armee existieren in Folge des Versailler Vertrages nicht mehr. Am 14. Oktober 1921 gibt im Gasthof Voß nun das Städtische Orchester Neumünster ein Konzert mit anschließendem Ball. Die Leitung hat der Musikmeister und Musikdirektor Wilhelm Treichel. Weitere fünf Jahre später scheint ein Bezug zur „alten Zeit“ wieder en vogue: Am 12. Oktober 1926, vor 95 Jahren, werden Konzert und Ball im Gasthof Voß musikalisch gestaltet vom „Treichel-Orchester“ aus Neumünster, mit W. Treichel, Obermusikmeister a.D., „königlicher Musikdirektor“ als Leiter.

 

Eine Schmalenseerin ist Landesmeisterin im Sattel: Die Schmalenseerin Beeke Kaack, heute Jankowski, wird am 6. Oktober 1996, vor 25 Jahren, Juniorenlandesmeisterin im Vielseitigkeitsreiten. Mit Willy gewinnt sie den Titel in Negernbötel für ihren Verein, die TRSG Holstenhallen Neumünster.

 

Von Neumünster nach Plön nicht mehr durch Bornhöved: Bei Bornhöved wird am 7. Oktober 1971, vor 50 Jahren, der Bauabschnitt Ortsumgehung Bornhöved der Bundesstraße 430 von Neumünster nach Plön freigegeben. Noch rollt die viel befahrene Bundesstraße 404 durch den Nachbarort, ihre vierspurige Umgehung (die spätere A21, Anmerkung), soll im August 1972, zwei Wochen vor Beginn der olympischen Segelwettbewerbe in Kiel, fertiggestellt werden.

 

Eine unverhohlene nationalsozialistische Drohung nach innen: Am 8. Oktober 1936 berichtet das Segeberger Kreis- und Tageblatt von einer Kreistagung der NS-Frauenschaft für die Block-, Zellen- und Ortsfrauenschaftsleiterinnen. Die Kreisfrauenschaftsleiterin Sach schwört die Teilnehmerinnen auf die Treue zur Partei, der NSDAP ein. Die „Parteigenossin“ mach deutlich: „Wer selbst die ihm auferlegte Treue bricht, spricht der Führer, der hat kein Recht mehr, sie von anderen zu fordern. Wer selbst den Gehorsam kündigt, hat kein Recht mehr, Gehorsam zu erwarten. Wer selbst die Kameradschaft verlässt, soll sich nicht wundern, wenn er dann eines Tages ebenfalls einsam, verraten und verlassen dasteht!“ - „Gruppenzwang“ im Wortsinn.

 

Pferdedieb in Schmalensee geschnappt: Am 12. Oktober 1881, vor 140 Jahren, wird in Schmalensee vom Bornhöveder Gendarmen Radyge (oder Radüge) ein Pferdedieb gefasst. Dieser hatte am Vortag in Neuenrade ein Pferd an einer Kutsche ausgespannt, diesem ein anderes Geschirr angelegt und das Weite gesucht. In Schmalensee angetroffen gibt sich der Mann als Pferdehändler aus, der in der Gegend mehrere Tiere aufgekauft habe. Doch die Überprüfung der Papiere und „sonstiger Kennzeichen“ des Mannes ergeben, dass es sich bei diesem um „ein schon wiederholt kriegsgerichtlich bestraftes Subjekt“ handelt, dass erst vor Kurzem aus der Festungshaft in Spandau entlassen wurde. Der vom Segeberger Kreis- und Wochenblatt als „Pferdemarder“ bezeichnete Mann stammt aus der Gegend von Kiel.

 

Bahnlinie kurz vor der Fertigstellung: Im benachbarten Bornhöved fährt am 13. Oktober 1911, vor 110 Jahren, zum ersten Mal ein Personenzug im Bahnhof der vor der Fertigstellung stehenden Bahnlinie Kiel-Segeberg ein. Es sind Angehörige der Bauleitung, die eine Inspektion der Strecke vornehmen.

 

Schmalenseer als erfolgreicher Schweinezüchter: Der Schmalenseer Bauer Ernst Stegelmann wird laut Bericht des Segeberger Kreis- und Tageblatts vom 13. Oktober 1941, vor 80 Jahren, für beste züchterische Leistungen in der Schweinezucht mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet. Im Bericht heißt es: „Auch dieser Betrieb hat nicht nur durch sorgfältige Zuchtwahl, Haltung und Pflege in der Schweinezucht, sondern auch sonst allgemein den Forderungen der Erzeugungsschlacht Rechnung getragen. Ausgeglichenheit und Typ des Schweinebestandes sind vorbildlich. Die Zucht ist zwar noch nicht alt, aber sie wird musterhaft betreut. So konnte Stegelmann in den letzten drei Jahren bei den Versteigerungen von Zuchtebern vier erste, zwei zweite und drei dritte Preise erzielen. Die Zucht wurde 1933 mit Ballerstedt’schem Zuchtmaterial aufgebaut und hat viel wertvolles Zuchtmaterial an die Landeszucht abgegeben. Die wirtschaftseigene Futtergrundlage mit Luzerne, Klee, Kartoffeln, Zuckerrüben, Futtergetreide und Magermilch bildet das Rückgrat der Schweinehaltung. Fruchtbarkeit und Ferkelgewicht sind gut. […]“

 

Ein Sportplatz für den SV Schmalensee: Die Gemeindevertretung befasst sich in ihrer Sitzung am 13. Oktober 1981, vor 40 Jahren, u.a. mit dem Bau eines Sportplatzes. Dieser ist nach Gründung des SV Schmalensee im November 1980 und dem Einstieg von SVS-Fußballmannschaften im Sommer in den Punktspielbetrieb notwendig geworden. Augenblicklich spielen die Erwachsenen und die B-Junioren in Bornhöved auf dem Tennenplatz, die E-Jugend nutzt den Bolzplatz in Schmalensee. Die Baukosten von gut 60.000 DM sollen zu je einem Drittel vom Kreis, der Gemeinde und dem SVS aufgebracht werden. Die Sportler leisten ihren Teil dabei als „Eigenleistung“, d.h., sie verrichten Arbeitsstunden, die aufgerechnet werden.

 

Bild zur Meldung: Vielseitigkeits-Landesmeisterin Beeke Kaack, SZ 07.10.1996

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Dorfstr. 18
24638 Schmalensee

 

Tel.: (04323) 6253
E-Mail:

 

 

 

 

 

 
 
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