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Januar-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1

01. 01. 2022

Werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen geben Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist das Archiv der Segeberger Zeitung. Bildmaterial aus Familienalben rundet die Beiträge mitunter ab.

Für die treue Leserschaft in Schmalensee und darüber hinaus haben wir im Monat Januar die historischen Meldungen zweigeteilt, um ihr ein Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der erste Teil.

 

Große Ehre für die Schmalenseer Feuerwehr: In Ludwig Saggaus Gasthof findet am 5. Januar 1902, vor 120 Jahren, eine Führerversammlung der Freiwilligen Feuerwehren des nördlichen Bezirks des Kreises Segeberg statt. Vertreten sind die Wehren aus Bornhöved, Schmalensee, Gönnebek und Damsdorf, Tensfeld fehlt. Es wird über die Einführung einer neuen Übungsordnung gesprochen und vor allem der 10. Kreisfeuerwehrtag vorbesprochen, der im Juni in Schmalensee stattfinden wird.

 

Röntgenuntersuchungen im Gasthof Voß: Während in der Corona-Pandemie mitunter mobile Impfteams oder Testmobile die Dörfer aufsuchen, waren in der Vergangenheit andere Vertreter des Gesundheitswesen unterwegs – und an Orten anzutreffen, die es leider zum Teil nicht mehr gibt. Vor 40 Jahren, vom 4. bis 7. Januar 1982, fanden im Amt Bornhöved Röntgenreihenuntersuchungen statt. Alle Personen ab 18 Jahren konnten sich im Rahmen der Gesundheitsvorsorge röntgen lassen, und den Ort innerhalb des Amtsbereiches frei wählen. Zur Auswahl standen am 4. Januar das Gasthaus Zur Erholung in Gönnebek und Schädlers Gasthof in Tarbek sowie die alte Schule in Tensfeld. Am 5. Januar wird am Damsdorfer Feuerwehrgerätehaus, im Gasthof Voß in Schmalensee und im Gasthaus Ehlers in Stocksee sowie am 6. und 7. Januar in der Grund- und Hauptschule geröntgt.

 

Siedlungspolitik in der Landwirtschaft: Am 6. Januar 1932, vor 90 Jahren, berichtet das Segeberger Kreis- und Tageblatt von der Siedlertagung des Land- und Bauernbundes Segeberg. Der Vorsitzende Köhler drückt die Notwendigkeit zum Siedeln aus, damit auch zweite und dritte Söhne Zugang zur Scholle erhalten und vor allem in Grenzgebieten eine effektivere Landwirtschaft betrieben werde. Siedlungspolitik sei Nationalpolitik. Da der Land- und Bauernbund sich dabei insbesondere dafür stark macht, dass die neuen Siedler nicht von hoher Schuldenlast erdrückt werden, ist am 21.03.1931 der Schleswig-Holsteinische Siedlerverband fast geschlossen der Organisation beigetreten. In vielen Orten finden sich diese meist in der Peripherie angelegten Hofstellen. Ein Beispiel für Schmalensee ist der Hof Cornehls an der Damsdorfer Straße, den Otto Saggau 1932 als Siedlung aus einem Teil seiner Ländereien ausgliederte und an Hermann Cornehls verkaufte, wie in der Chronik von Heinrich Göttsch nachzulesen ist.

 

Siebke Stellvertreter im Militärverein: Die Generalversammlung des Militärvereins für Bornhöved und Umgegend wählt am 7. Januar 1912, vor 110 Jahren, den Bornhöveder Steinhauermeister Johannes Suhr zum Vorsitzenden und den Schmalenseer Hufner Willi Siebke zu seinem Stellvertreter. Der Verein zählt 124 Mitglieder und hat ein Vermögen von 2.046 Reichsmark. Suhr stammt aus Schmalensee und wird hier in den frühen 1920er-Jahren das Gefallenendenkmal für die toten und vermissten Schmalenseer im Ersten Weltkrieg bauen. Siebke ist Gemeindewehrführer und wird an besagtem Krieg teilnehmen. Im Militärverein ist Mitglied, wer Militärdienst geleistet hat, quasi eine Reservistenorganisation, die durch gemeinsame Veranstaltungen die Identifikation mit Kaiser und Vaterland aufrecht erhält.

 

Von Sandmassen verschüttet: In einer Schmalenseer Kiesgrube des Fuhrunternehmers W. Pries ereignet sich am 8. Januar 1937, vor 85 Jahren, ein Unfall, der folgenschwer hätte ausgehen können. Drei Arbeiter sind gerade damit beschäftigt, Kies aus dem Hang herauszuarbeiten und auf ein Förderband zu schaufeln, da bricht eine Menge Sand vom Hang ab und verschüttet alle drei bis zum Leib. Gerade haben sie sich befreit, da bricht erneut ein Stück des Hanges ab und der Wankendorfer Arbeiter Johann Mi. wird völlig unter den Sandmassen begraben. Die herbeigeeilten Kollegen können zunächst das Gesicht des Mi. vom Sand befreien, ehe er ausgegraben werden kann. Mit leichten Verletzungen werden alle drei Arbeiter vom Arzt für den Tag nach Hause entlassen.

 

Drei Dinge, die es nicht mehr gibt: Am 10. Januar 1907, vor 115 Jahren, gibt  das Amtsgericht Segeberg im Segeberger Kreis- und Tageblatt bekannt, dass es den Eintrag zum Creditverein eGmbH Bornhöved im Genossenschaftsregister dahingehend ergänzt habe, dass dieser seine Bekanntmachungen über den Deutschen Reichsanzeiger und den Allgemeinen Anzeiger für Bornhöved, Wankendorf und Umgebung erfolgen lässt. Zugleich wird gemeldet, dass der Bornhöveder Zigarrenfabrikant Blunck als Direktor des Kreditvereins auf J. F. Kirchner gefolgt ist. Ein echter Blick in die Geschichte – heute gibt es weder den besagten Kreditverein, noch die Zigarrenfabrik oder die tatsächlich einst existierende, in Bornhöved herausgegebene Zeitung.

 

Mehr Schweine in Schmalenseer Ställen: Am 10. Januar 1952, vor 70 Jahren, veröffentlicht die Segeberger Zeitung die „Viehstatistik“ für Schmalensee. Derzufolge gab es am Zähltag im Dorf 653 (1950: 498) Schweine. Außerdem 539 (581) Rinder, 3 (8) Schafe, 21 (22) Pferde, 14 (12) Ziegen, 14 (12) Bienenvölker, 70 (56) Gänse, 137 (82) Enten, 46 (33) Truthühner und 1509 (1588) Hühner.

 

Stellvertreter rückt zum Wehrführer auf: Neuer Gemeindewehrführer und damit Chef der Freiwilligen Feuerwehr Schmalensee wird am 10. Januar 1992, vor 30 Jahren, Jürgen Stegelmann. Vorgänger Burkhart Saggau, seit 1980 im Amt, hatte nicht wieder kandidiert. Fünf Jahre lang war Jürgen Stegelmann Saggaus Stellvertreter, ist also mit dem Führen einer Feuerwehr längst vertraut. Weitere Personalien aus der Jahreshauptversammlung: Die Funkwarte Jochen Voß und Wilfried Herbst werden wiedergewählt. Zum Oberfeuerwehrmann werden Henning Nagel, Simon Siebelts und Holger Wetendorf befördert, Wilfried Herbst und Werner Wulf werden zum Hauptfeuerwehrmann ernannt. Als Feuerwehrmann übernommen wird Volker Kay. Michael Stock und Michael Hübner werden als Anwärter aufgenommen. Für ihre 30-jährige Mitgliedschaft erhalten Hans Siebke und Werner Wulf ihre dritten Ärmelstreifen, Kurt Schulz einen zweiten für 20-jährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr.

 

Kein Durchkommen nach Schmalensee: Glatteis bringt am 15. Januar 1937, vor 85 Jahren, den Autoverkehr in Schmalensee und Umgebung fast völlig zum Erliegen. In Richtung Plön verunglücken ein Pkw und ein Lastzug. Der Autobus aus Neumünster, der schon Bornhöved mit rund einer Stunde Verspätung erreicht hatte, dreht auf dem Weg nach Schmalensee um, da es kein Weiterkommen für ihn gibt.

 

Bild zur Meldung: Willi Siebke aus Schmalensee im Ersten Weltkrieg

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Historisches (01. 01. 2022)

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Dirk Griese
Dorfstr. 18
24638 Schmalensee

 

Tel.: (04323) 6253
E-Mail:

 

 

 

 

 

 
 
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