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Vogelschießen 2022: Die Krone ist gefallen – auf dramatische Weise

Schmalensee, den 14. 06. 2022

Zwei Jahre kein Vogelschießen in Schmalensee, das hieß zwei Jahre kein Schießen der Erwachsenen mit der Armbrust auf den Holzvogel. Aber das ist Geschichte. Schmalensee hat ein strahlendes Fest gehabt und mit Bennet Blöhmke einen neuen König.

 

Drei Jahre Königin

 

2019 mag für einige eine fast verschwommene Erinnerung sein. Nicht aber für Königin Rebecca Tralau, die seitdem den schweren Adler, die Königstrophäe daheim aufbewahren „durfte“. Der Schützenkönigskette hatte sie zunächst für 2019 einen Anhänger mit ihrem Namen hinzugefügt – und 2020 einen weiteren mit der über das Vogelschießen obsiegenden „Corona“ darauf. Dass die aber auch 2021 ein Schießen auf den Holzvogel verhindern konnte, wer hätte das geahnt.

 

Die lange Abstinenz lockte auf jeden Fall zahlreiche Schützinnen und Schützen an – rekordverdächtige 61 waren es in der Spitze (später am Abend mussten dann doch ein paar Wilhelm Tells das Feld räumen). Viele waren zeitig da, um am Grill zuzuschlagen und natürlich an der Fritteuse, die fest in der Hand von Frauke und Petra Jens war. Aber auch der Kuchenstand war dank großzügiger Bäckerinnen und Becker noch gut bestückt.

 

Was für ein Vogel

 

Aber pünktlich um 19 Uhr übernahm Schießmeister Sönke Jens das Kommando. In der Schriftführung unterstützt von Ruth Griese und „Glücksfee“ Maite Jens, die die Schützen ausloste. Die waren sichtlich angetan von dem knallbunt bemalten Holzvogel, dem wieder Andrea Weinrich den Anstrich verpasst hatte – wie nie zuvor. Zwar murmelten einige etwas von „erschwerten Bedingungen“, aber eigentlich waren sich alle einig, dass dieser bunte Vogel etwas aussagte: „Endlich wieder Vogelschießen!“ Ausgesägt und nach dem Bemalen mit Punkten versehen und präpariert hatte das Tier erneut Rolf Goy.

 

Der hatte auch eine Sonderwertung „eingebaut“: Erstmals war es möglich, dem Vogel auch das Auge herauszuschießen. Das verhieß eine hohe Punktzahl – wichtig für die spätere Preisverleihung. Aber Obacht! Das Auge sitzt tief unter der Krone, und die darf erst zuletzt fallen. Entsprechend zurückhaltend blieb die schießende Abteilung und es war am Schießmeister selbst, diese Beute zu machen, die ihm später den dritten Platz sicherte.

 

Nach zwei ganzen Durchgängen hingen zwar noch ein paar kleine Federn am mittlerweile zum Brathähnchen degradierten Holzadler, doch mit Blick auf die Uhr und unter dankbarem Applaus gab Sönke Jens das Herz zum Abschuss frei. Es dauerte nach wenigen Versuchen gar nicht lange, und auch Königs-Aspirantin Frauke Pape wurde gezogen. Ein Schuss, ein Treffer, und der zweite Platz war vergeben.

 

Spannendes Schießen auf die Krone

 

Nun kam es drauf an – auf Losglück und ein sicheres Auge. Das hatten schon einige an diesem Abend bewiesen. Mittlerweile im Scheinwerferlicht landete Maite Jens den ersten Treffer, aber ihr Pfeil blieb nur in der Krone stecken, ohne diese zu stürzen. Frederike Harder war am Zug. Den Klang des Bolzens, der den von Maite Jens herausschoss, wird sie so schnell nicht vergessen. Und auch nicht, dass die Krone noch immer auf des Vogels Kopf saß.

 

Sollte der Sieg dennoch in die Familie Harder gehen? Vater Dierk Harder schritt an den Schießstand, legte an – und sein Bolzen entriss der Krone ein goldenes Drittel. Ein bunter Mix aus Jubel und Verwirrung war die Folge: Würde Schmalensee zwei Könige haben? Schießmeister Sönke Jens machte klar: Erst wenn die Krone als solche fällt, haben wir einen König. Und das sollte Bennet Blöhmke sein, der unter dem lauten Jubel der Menge das Werk vollendete. Und wer brachte das erste „Hoch“ auf den jungen Mann aus? Dierk Harder.

 

Der Rest ist Dankbarkeit

 

So ging ein wahrlich schönes Vogelschießen dem Ende entgegen. Mit einem Umzug unter strahlender Sonne durch ein von den Grundstücksbesitzern geschmücktes Dorf, dessen Grünflächen Gemeindearbeiter Mario Rehfeldt extra in Form gebracht hatte. Mit einfallsreichen Kinderspielen und einem spannenden Schießen der Erwachsenen. Alles versehen mit dem Einsatz freiwilliger Helferinnen und Helfer; unterstützt durch die Spenden vieler Schmalenseer und ausgestattet mit tollen Preisen für kleine und große Vogelschießer.

 

Besonders zu nennen sind der Salon Jo Wolff, die Firma Hippe (Frank Mühlenberg), Das Ohlsen Gartencenter (Tanja Radloff), die Buchhandlung Schulz und der Gasthof Voß (Annegret Voß). 

 

Ein flammender Appell

 

Das Schmalenseer Vogelschießen gelingt aber nicht allein durch Freigiebigkeit. Zupacken und Freizeit opfern gehören auch dazu. Um auch in Zukunft insbesondere den Kindern die Freude eines solchen Dorffestes bereiten zu können, benötigt der ausrichtende Verschönerungs- und Vogelschießerverein mehr Freiwillige. Ein entsprechender Aufruf der Vorsitzenden Steffi Allonge trug erste Früchte: Für die in diesem Jahr nicht durchgeführten Familienspiele zeichnet sich ein Organisationsteam für das nächste Jahr ab.

 

Am kommenden Freitag, 17. Juni, findet um 19 Uhr bei Steffi Allonge (Dorfstraße 5 – also gegenüber dem Festplatz) eine Nachbesprechung zum Vogelschießen statt. Wer Lust und Zeit hat, ist eingeladen vorbeizukommen, um bei einem Getränk und Snacks Kritik zu üben, Vorschläge zu machen oder sich einfach für ein aktives Mitwirken im Verein zu interessieren.

 

 

Bild zur Meldung: Um diese Trophäe geht es beim Schießen auf den Holzvogel

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Vogelschiessen (14. 06. 2022)

Kontakt
 

Gemeinde Schmalensee

Bürgermeister

Dirk Griese
Dorfstr. 18
24638 Schmalensee

 

Tel.: (04323) 6253
E-Mail:

 

 

 

 

 

 
 
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