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November-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 2

Schmalensee, den 15. 11. 2022

Werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen liefern uns oft Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten zugleich Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist das Archiv der Segeberger Zeitung.

Für die treue Leserschaft gibt es auch im Monat November die historischen Meldungen zweigeteilt, um ihr ein hoffentlich interessantes Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der zweite Teil.

 

Todesurteile für die Raubmörder von Damsdorf: Das Kieler Strafgericht verurteilt in einem weithin beachteten Prozess am 19. November 1877, vor 145 Jahren, die Mörder von Damsdorf, Maurer Joachim Hinrich Burmeister aus Bornhöved und Christian Burmeister aus Laboe, wegen Raubmordes zum Tode. (Das Urteil wird später in lebenslängliche Haft umgewandelt werden.) Am 19. März 1877 war um 4 Uhr in der Frühe der Doppelmord verübt worden. Der Mühlenpächter Kähler und seine Frau wurden von außen durch das Fenster erschossen. Die Mörder stehlen Bargeld und waren flüchtig. In den nächsten Tagen und Wochen sollte der Fall immer wieder für Aufsehen sorgen, u.a. durch Suchmeldungen der Staatsanwaltschaft, aber auch durch Meldungen über diverse Verdächtige. Am 11. April wurde der Bornhöveder Maurer Burmeister, ein bekannter Wilddieb, im Zusammenhang mit dem Raubmord von Damsdorf in Haft genommen. Wenige Tage später stellte sich in Kiel sein Sohn der Polizei. Ende April gestanden Vater und Sohn schließlich die Tat.

 

Die meisten Schmalenseer Stimmen für die CDU: Am 19. November 1972, vor 50 Jahren, wird ein neuer Bundestag gewählt. Im Wahlkreis 08, Segeberg/Eutin, gewinnt die SPD mit 45,35 Prozent der Stimmen vor der CDU (44,52). In Schmalensee gehen von 280 Wahlberechtigten 265 an die Urne. An Erststimmen für den Direktkandidaten entfallen auf Peter Kurt Würzbach (CDU) 134 und auf Klaus Konrad von der SPD 116 Stimmen. An Zweitstimmen gehen in Schmalensee an die CDU 132, die SPD 110, FDP 18 und DKP 2 Stimmen. Klaus Konrad, Direktkandidat der SPD, zieht ebenso in den Deutschen Bundestag ein wie CDU-Mann Karl Eigen. Dieser war Peter Kurt Würzbach zwar bei der parteiinternen Wahl des Direktkandidaten unterlegen, erhielt aber den besseren Listenplatz. Würzbach geht leer aus.

 

Noch kein Niedergang der Gastronomie: Wie das Segeberger Kreis- und Tageblatt am 20. November 1912, vor 110 Jahren berichtet, haben binnen weniger Wochen in Bornhöved drei Gastwirtschaften den Besitzer gewechselt. Durch den Tod einer Wirtin ist zudem der Betrieb eines Gasthauses eingestellt worden – nun gibt es „nur noch“ zehn Gastwirtschaften im Kirchspielort.

 

Ein Denkmal erinnert an die große Schlacht: In Bornhöved wird am 22. November 1877, vor 145 Jahren, ein Denkmal zur Erinnerung an die Schlacht vom 22. Juli 1227 eingeweiht. An der Organisation beteiligt sich auch der Kampfgenossenverein, der für Fuhrwerke sorgt, die auswärtige Gäste vom Wankendorfer Bahnhof abholen.

 

Jugend-Rot-Kreuz-Gruppe Schmalensee: In Schmalensee wird laut Bericht der Segeberger Zeitung vom 24. November 1952, vor 70 Jahren, im Beisein des DRK-Kreisvorsitzenden Dr. von Senden und der Schmalenseer Ortsgemeinschaftsleiterin, Bäuerin Käthe Siebelts, eine Werbemaßnahme für eine örtliche Jugend-Rotkreuzgruppe durchgeführt. Jugendliche führen das Lustspiel in 3 Akten „In Schmalensee am Schmalensee da ist es wunderschön“ auf. Anschließend bildet sich eine Gruppe des Deutschen Jugend-Rot-Kreuz, mit deren Führung Frau Schramm und Herrn Hahne betraut werden. Der Jugendgruppe treten am Gründungsabend 24 Jungen und Mädchen bei.

 

Imposante Erinnerung an die Gefallenen: Totensonntag, 26. November 1922, vor 100 Jahren in Bornhöved. Der Gottesdienst am Vormittag fällt aus. Stattdessen gibt es um 14 Uhr einen Festgottesdienst, in dessen Verlauf unter Mitwirkung der Militärvereine und des großen Chors das große Denkmal für die Gefallenen der ganzen Kirchengemeinde geweiht wird. „Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte“, steht auf dem Denkmal, das an 160 Gefallene des Kirchspiels im Ersten Weltkrieg erinnern soll.

 

Eine (fast) Gleichberechtigung für Männer: Der Vaterländische Frauenverein für Bornhöved und Umgebung ändert laut Bericht im Segeberger Kreis- und Tageblatt vom 29. November 1912, vor 110 Jahren auf seiner Generalversammlung die Statuten: Ab sofort können auch außerordentliche (männliche) Mitglieder aufgenommen werden. Diese zahlen einen bestimmten Beitrag und sind bereit, die Aufgaben des Vereins zu fördern. Pastor Voß wird zum Schriftführer gewählt – er ist außerordentliches Mitglied. Dr. Kruse wird dem Vorstand als beratendes Mitglied angehören.

 

Keine gute Zeit für Freizeitpferde: Am 29. November 1917, vor 105 Jahren, berichtet das Segeberger Kreis- und Tageblatt, dass angesichts des Mangels verfügbarer Pferde in der Landwirtschaft vom Generalkommando des IX. Armeekorps in Altona ein Verbot des Haltens von „Luxuspferden“ erlassen worden ist. Grundlage dafür ist das Gesetz über den Belagerungszustand vom 4. Juni 1851, das in Preußen in Kriegszeiten zur Anwendung kommt.

 

Vertreterregelung muss greifen: Der Leiter der Ortsgruppe der NSDAP Bornhöved, Alfred Dau, befindet sich vom 30. November bis 20. Dezember 1937, vor 85 Jahren, auf einem Ortsgruppenleiterlehrgang auf der Reichsschulungsburg Erwitte bei Lippstadt in Westfalen. Während dieser Abwesenheit wird Dau vom Schmalenseer Zellenleiter der NSDAP, Richard Saggau vertreten. (Erklärung: Die Ortsgruppe Bornhöved der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei bestand aus den Zellen Bornhöved (2), Gönnebek und Schmalensee, also Untergruppen der Ortsgruppe.)

 

 

 

Bild zur Meldung: Meta Kaack sucht ein Großmädchen SKTB 01.12.1917

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Historisches 2022-11-15 (31. 10. 2022)

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Dorfstr. 18
24638 Schmalensee

 

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