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Vor 100 Jahren - Ein Begrüßungsgottesdienst für Kriegsheimkehrer

Schmalensee, den 12. 01. 2019

Am 12. Januar 1919, vor 100 Jahren, heißt die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Bornhöved ihre aus dem Krieg heimgekehrten Männer willkommen. Den Begrüßungsgottesdienst leitet Pastor Schlüter, dessen Sohn unter den Heimgekehrten ist. 160 Soldaten aus dem Kirchspiel sind gefallen, darunter 13 aus Schmalensee.

 

Jene, die zurück sind aus dem großen Krieg, sammeln sich in Feldgrau und ihre Orden und Ehrenzeichen tragend vor dem Gottesdienst im Garten des Postamts und marschieren dann in geschlossenem Zug und angeführt von den Fahnen der Militärvereine in die Vicelin-Kirche. Zunächst durch ein beeindruckendes Spalier: Die Kirche ist überfüllt und alle Kirchensteige von Andächtigen gesäumt, wie es im Bericht des Segeberger Kreis- und Tageblattes heißt.

 

Nun Herr, weß' soll ich mich trösten? Ich hoffe auf Dich!“, zitiert Pastor Schlüter aus Psalm 39 und stellt seine Predigt unter die Überschrift „Deutscher Trost“. Schlüter mahnt, nicht zu verzweifeln, denn Deutschland habe schon früher große und schwere Zeiten durchgemacht. Und „ein Volk, das an sich verzweifelt, an dem verzweifelt die Welt und die Geschichte schweigt ewig von ihm.“

 

Mit dem Ende der Monarchie ist der Schutzherr der Evangelischen Kirche verschwunden, der Kaiser und König von Preußen. Die Kirche steht vor einer ungewissen Zukunft. Schlüter fragt die Gemeinde, ob sie für den Erhalt ihrer Religion und Kirche sei. „Gegen 600 Männer und Frauen erhoben sich und gelobten einstimmig ihre Treue gegenüber ihrer Religion und Kirche und sangen 'Ein feste Burg ist unser Gott'.“

 

Am Abend richtet der Vaterländische Frauenverein im Hotel zur Post ein gemütliches Beisammensein für die heimgekehrten Krieger und ihre Angehörigen aus.

 

Der Rückkehrer-Gottesdienst ist die erste Großveranstaltung nach dem verlorenen Weltkrieg. Noch ist es nicht an der Zeit, Denkmäler zu errichten, denn es wird noch gewartet und gehofft, dass es Nachricht von denen gibt, die als vermisst gelten. Auch befinden sich Kirchengemeindemitglieder in Kriegsgefangenschaft. Am 26. November 1922 wird das imposante Kirchspielskriegerdenkmal auf dem alten Kirchhof geweiht werden. Ein Jahr später, am 25. November 1923, weihen die Schmalenseer ihr Gefallenendenkmal ein. Bereits am 28. Februar 1921 wurde eine Gedenktafel mit Porträts der Gefallenen und Vermissten Schmalenseer im Schulhaus enthüllt. Sie hängt heute im Feuerwehrgerätehaus.

 

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Kriegsheimkehrer (12. 01. 2019)

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Dorfstr. 18
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