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Vor 115 Jahren: Die Feuerwehr feiert ihren Hauptmann

23. 03. 2019

Am 23. März 1904, vor 115 Jahren, wurde in Schmalensee ein besonderes Jubiläum gefeiert: Karl Schübeler, Hofbesitzer und seit 1894 Hauptmann der Freiwilligen Feuerwehr Schmalensee, feierte sein zehnjähriges Jubiläum als Wehrführer.

 

Aus diesem Anlass hatte Schübeler, der kein Gründungsmitglied der Wehr war und erst im März 1894 in die Wehr eingetreten war, alle Mitglieder mit ihren Frauen in den Gasthof von Ludwig Saggau eingeladen und gab dort ein Fest. 100 Mark, so ein Bericht im Segeberger Kreis- und Wochenblatt, habe er dafür gegeben. Lobreden auf den Jubilar gipfelten in der Übergabe eines Ehrenbeils an Schübeler, gestiftet von seinen Kameraden. Der wiederum stiftete der Wehr ein Banner, das der hiesige Malermeister Adolf Siebke gestaltet hatte. Künstlerisch umrahmt enthielt es auf der Vorderseite den Spruch „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“, und auf der Rückseite die Aufschrift „Gewidmet der Freiwilligen Feuerwehr in Schmalensee 1904.“

 

Nach Auszeichnungen für weitere Mitglieder folgte ein Festmahl - „die Speisen mundeten vorzüglich“ - und bis in späte Stunden wurde ein Festball gefeiert. „Das gut gelungene Fest wird allen Teilnehmern und besonders dem Hauptmann eine liebe Erinnerung bleiben“, so der Zeitungsbericht.

 

Das besagte Banner ist auf dem allseits bekannten historischen Foto der Freiwilligen Feuerwehr Schmalensee zu erkennen, das Hauptmann Schübeler mit den Kameraden zeigt. Die Aufnahme wurde von Dorfchronist Heinrich Göttsch in seiner 1948 veröffentlichten „Chronik von Schmalensee“ abgedruckt und mit „Freiwillige Feuerwehr um 1900“ betitelt. Tatsächlich ist das Foto von 1904, wie das Protokollbuch der Wehr verrät. Dieses enthält einen Eintrag der besagt, die Wehr wurde „im Juli durch Photograph Graf, Neumünster, photographiert [...]. Das Gruppenbild befindet sich ziemlich im Besitz eines jeden Wehrmannes.“

 

Die auf dem Bild erkennbaren Uniformen waren im Übrigen im Januar 1899 beschafft worden. Die Gemeinde hatte dafür 240 Mark gegeben. Anlass war das zehnjährige Bestehen der Wehr, das u.a. mit Theater und Ball am 10. Dezember 1899 gefeiert wurde. Die Uniformen der 1898 gebildeten Trommler- und Pfeiferabteilung wurden bei der Gelegenheit an den Schultern mit den sogenannten „Schwalbennestern“ versehen, wie es auch bei den Musikern des (preußischen) Militärs üblich war.

 

Karl Schübeler stammte aus Schleswig und hatte 1887 die Witwe Elise Dunker geheiratet. So kam er auf die Hufe 8 (Dorfstraße 22, heute Harald Saggau). Im Juli 1906 trat Schübeler vom Amt des Wehrführers zurück, sein Nachfolger wurde der bis Sommer 1933 amtierende Willy Siebke. 1908 verkaufte Schübeler die Hufe 8 an Ludwig Saggau, der seinerseits den Gasthof an Friedrich Voß verkauft hatte. Offenbar musste Schübeler, der Schmalensee schließlich verließ, verkaufen, um die eigentliche Anerbin auf der Hufe 8, Frieda Dunker, auszahlen zu können. (Göttsch schildert dies anders. Demnach übernahm Frieda Dunker 1908 die Hufe und verkaufte diese 1909 selbst an Ludwig Saggau.)

 

Bild zur Meldung: Feuerwehr Schmalensee 1904

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Schübeler (19. 03. 2019)

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Dorfstr. 18
24638 Schmalensee

 

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E-Mail:

 

 

 

 

 

 
 
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