Vor 90 Jahren: Meierei Schmalensee auf der GROLA erfolgreich

Schmalensee, den 14. 05. 2019

Am 14. Mai 1929, vor 90 Jahren, ging auf dem Hamburger Heiligengeistfeld die „GROLA“, die Große Landwirtschaftliche Ausstellung zu Ende. Während sich die Werbung für diese Veranstaltung ganz auf den Aspekt der stetig zunehmenden Elektrifizierung konzentriert, erweist sich die Meiereigenossenschaft Schmalensee bei den Butterprämierungen als sehr erfolgreich.

 

So gelingt es der Meierei, in der Klasse 1 (ungesalzene Butter), neben anderen Meiereien wie denen aus Damsdorf und Tensfeld, einen 1. Preis zu gewinnen. Zweite Preise gehen u.a. an die Meiereien aus Gönnebek und Bornhöved.

 

In der Klasse 2 (gesalzene Butter) gewinnen die Schmalenseer, aber auch Bornhöved, Blunk und andere, einen 2. Preis. Einen ersten Preis erringt auch hier die Damsdorfer Meierei, ebenso die aus Dersau und Rickling.

 

Die mehrtägige GROLA verzeichnet einen Besucherrekord – 140.000 zahlende und insgesamt 325.000 Besucher werden geschätzt. Für die hiesige Region hat die Messe einen hohen Stellenwert, nicht nur für das Meiereiwesen. Auch viele Züchter präsentieren in der Hansestadt ihre schwarzbunten Rinder, Reit- und Wagenpferde oder Schweine.

 

In der Auswertung der Siegerlisten durch das Segeberger Kreis- und Tageblatt, die heutige Segeberger Zeitung, tauchen jedoch keine Schmalenseer auf. Bei den Prämierungen schwarzbunter Bullen gehen Staatsprämien nach Gönnebek (Gerth und Bern) sowie an Meyer in Tarbek.

 

Die Meiereigenossenschaft Schmalensee ist nach Dorfchronist Heinrich Göttsch 1885 im Bereich des heutigen Hauses Damsdorfer Straße 1 gebildet worden. Der hiesigen Meierei schlossen sich nach Modernisierungen auch die Bauern aus Tarbek (1901) und Belau (1904) an. Drei Schmalenseer Höfe, die sich vor 1885 der Bornhöveder Meiereigenossenschaft angeschlossen hatten, wechselten 1902 zur Meierei in Schmalensee. Die Tarbeker Bauern wechselten nach dem Ersten Weltkrieg nach Bornhöved.

 

Das Gebäude Damsdorfer Straße 1 wurde 1910 an Zimmermann Christian Stölting verkauft, nachdem neben der Gastwirtschaft das noch heute bestehende Meiereigebäude errichtet worden war. Dieses war modernst ausgerüstet und zugleich (elektrische) Licht- und Kraftzentrale für das Dorf. Bis zu ihrer Auflösung in den 1960er Jahren gewann die Meiereigenossenschaft Schmalensee noch manche Preise bei DLG-Prämierungen. Sie machte aber auch den einen oder anderen Skandal durch, wenn etwa vom Meieristen Butterfälschungen vorgenommen wurden, worüber die Zeitung freilich ebenso berichtete wie über die vielen Erfolge.

 

 

Bild zur Meldung: Meierei in den 1950er Jahren

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Meierei (13. 05. 2019)