Vor 30 Jahren: Erster Spatenstich für die Wasserver- und Abwasserentsorgung

Schmalensee, den 16. 08. 2019

Sie galt als „Jahrhundertbauwerk“, die Ortsentwässerung der Gemeinde Schmalensee, die in Kombination mit einer Anbindung an die zentrale Wasserversorgung vor 30 Jahren in Angriff genommen wurde. Am 17. August 1989 erfolgte der erste Spatenstich für das Projekt, das untrennbar mit dem Namen des heutigen Ehrenbürgermeisters Hans Siebke verbunden ist.

 

Zur Selbstverständlichkeit ist ein lautes Zischen geworden, das täglich mehrmals von Schmalenseer Grundstücken zu hören ist. Es kommt aus dem „Pott“, womit hier weder das Ruhrgebiet, noch eine Trophäe gemeint ist, sondern vielmehr der Übergabeschacht, aus dem ab einem gewissen Füllstand die Abwässer des betreffenden Haushalts durch die Vakuumentwässerungsanlage abgesaugt werden.

 

Vor dem Bau dieser Kanalisation bestimmte in unregelmäßigen Abständen das Brummen mobiler Pumpen das Geschehen, wenn die Firma „Klärchen“ oder andere Entsorger die Gruben der Haushalte ansteuerten, um in einer nicht gerade geruchsneutralen Atmosphäre für ein Entsorgen der Abwässer zu sorgen. Trinkwasser wiederum kam zum Teil vom kleinen örtlichen Wasserwerk, aber auch von Hausbrunnen.

 

Im März 1989 fiel nach langen Vorberatungen, insbesondere in Sachen Finanzierung und somit auch Förderung, der Beschluss der Gemeindevertretung zum Bau der zentralen Schmutzwasserkanalisation und Wasserversorgung. Die Gesamtkosten wurden zu dieser Zeit auf 3,17 Millionen DM veranschlagt, von denen aber 2,72 Millionen als förderungsfähig anerkannt würden, was zu einem Kostenaufwand von 300.000 DM für die Gemeinde Schmalensee führen sollte. Viel Laufarbeit war dem voraus gegangen und sollte folgen. Bürgermeister Hans Siebke verstand es, zu netzwerken und Fördertöpfe aufzuspüren, wo andere gar nicht gesucht hätten. Trotzdem schrieb die Presse später von einer „teuren Tasse Tee“: Auf über 4 Millionen Euro stiegen die Kosten und die Gemeinde nahm vorübergehend ein 940.000-DM-Darlehen auf.

 

Erst nach dem Spatenstich an dem Punkt, wo sich heute gegenüber der Einmündung der Tarbeker Straße der Übergabeschacht für Trinkwasser aus Bornhöved befindet, fiel im September 1989 die Entscheidung über den Standort der Vakuumpumpstation am unteren Ende des Gassenbult. Weil diese im Uferschutzstreifen liegen sollte, wurde eine Sondergenehmigung der Landesregierung eingeholt. Auflage war, dass dieses Bauwerk unter die Erde zu legen sei. Deshalb der Charakter einer „Bunkeranlage“, von der aus die Schmalenseer Abwässer zum Klärwerk in Bornhöved befördert werden.

 

Mancher Schachzug war noch mit dem Bau der Anlage verbunden: Die Stromversorgung wurde unter die Erde verlegt. Damit einher ging die unterirdische Verkabelung der Straßenbeleuchtung. Und das in den Gehwegen, die gepflastert wurden, um auch zukünftig ohne ein Aufbrechen von Asphalt Erweiterungen oder Änderungen vornehmen zu können – etwa beim wesentlich später vorgenommenen Verlegen von Breitband.

 

Am 15. Dezember 1989 erfolgte bereits die Einweihung der Wasserversorgung; die der Schmutzwasserkanalisation konnte im Spätsommer 1990 erfolgen.

 

 

Bild zur Meldung: Der Eingang zur Vakuumpumpstation am Gassenbult

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Kanalisation (16. 08. 2019)