Rück- und Ausblick der Freiwilligen Feuerwehr Schmalensee

10. 01. 2021

Die Corona-Pandemie bremst die Freiwillige Feuerwehr in der Abwicklung ihres Jahresprogramms aus. Aufgrund der gebotenen Kontaktbeschränkungen hat der Vorstand davon abgesehen, im Januar eine Jahreshauptversammlung zu terminieren. Gemeindewehrführer Peter van het Loo hat deshalb in der ersten Kalenderwoche einen Brief an die Ehrenmitglieder, also die ehemals Aktiven der Wehr verteilt, für die das Treffen am Jahresanfang stets ein wichtiger Höhepunkt und Gelegenheit zu Klönschnack und Teilhabe am Feuerwehrgeschehen ist. Weil der Brief in weiten Teilen einem Jahresbericht des Wehrführers mit Aus- und Rückblick entsprechen könnte, werden diese hier auch der Schmalenseer Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

 

Ausblick 2021

Der Blick in den Terminkalender der Gemeinde verrät: Es fehlt ein Datum für die Jahreshauptversammlung. Das ist so gewollt, denn Zusammenkünfte von Personen aus vielen Haushalten sind angesichts der Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie derzeit nicht angeraten. Unsere Wehr ist in der komfortablen Situation, keine maßgeblichen Beschlüsse treffen zu müssen, sodass der Vorstand entschieden hat, die Jahreshauptversammlung erst dann anzusetzen, wenn es vor dem Hintergrund des Infektionsschutzes wieder möglich ist.

Flagge zeigen wollen die Kameradin und Kameraden dennoch: So halten wir am Termin für das Einsammeln der Weihnachtsbäume am 10. Januar fest – um diese dem WZV zur Entsorgung zu überlassen, statt sie im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung zu verbrennen.

Mit ein wenig „gesundem Optimismus“ wurde im Terminkalender 2021 der 3. Juli reserviert, um das Bobby-Car-Rennen nachzuholen, das man erstmals im Vorjahr hatte veranstalten wollen. Die Spaßveranstaltung für Klein und Groß soll in der Damsdorfer Straße stattfinden.

Mit einer Mitgliederversammlung am 7. Dezember werden die Aktiven den formellen Ansprüchen gerecht und werden den Jahresabschluss und die Finanzplanung für die Kameradschaftskasse (diese gilt als Sondervermögen der Gemeinde) unter Dach und Fach bringen.

Ausgebremst wurden Planungsgespräche für einen Erweiterungsbau für das Feuerwehrgerätehaus. Das entspricht nicht den aktuellen Anforderungen der Feuerwehrunfallkasse und soll so ausgebaut werden, dass Umkleide- und Lagermöglichkeiten von der Fahrzeughalle getrennt werden. Auch muss die Parkplatzsituation so angepasst werden, dass anrückende Einsatzkräfte nicht mit dem schon ausrückenden Löschfahrzeug kollidieren können. Die Gemeinde hat für weitere Planungen Mittel im Haushalt 2021 vorgesehen, insgesamt wird derzeit mit Baukosten von rund 250.000 Euro gerechnet.

 

Rückblick 2020

Die Corona-Pandemie traf die Freiwilligen Feuerwehren zwar unvorbereitet, aber im Rahmen des Gesundheitsschutzes griffen auch bei hier rasch Maßnahmen, die zum einen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus eindämmen, zum anderen die Einsatzbereitschaft gewährleisten mussten. Mittels besonderer Befehlsgebung ist das Ausrücken der Wehr zum Einsatz geregelt nach dem Prinzip „so viele Kräfte wie nötig, aber so wenige wie möglich“.

Für die ersten der insgesamt zehn Einsätze des Jahres 2020 galt das jedoch noch nicht. Am 3. und 4. Januar musste die Wehr gleich technische Hilfe leisten: Bei einem Windbruch in der Belauer Straße und tags darauf bei der Bekämpfung einer Ölspur in der Ortsdurchfahrt der B430. Am 25. Januar gab es in der Belauer Straße weiteren Windschaden an Bäumen.

Am 8. April bekämpfte die Wehr gemeinsam mit allen Wehren des Amtes und aus Daldorf und im Zusammenwirken mit der Wahlstedter Drehleiter einen komplizierten Brand im Holzsägewerk Ruser, Bornhöved: Ein Zyklon, in dem Hobelspäne getrocknet werden, hatte Feuer gefangen. Dank raschen Eingreifens konnte der Brand auf seinen Herd begrenzt werden.

Nach Henstedt-Ulzburg führte eine Alarmfahrt des 1. Zuges der 4. Bereitschaft am 4. Mai: Dort standen Kräfte aus dem westlichen Kreisgebiet im Kampf gegen einen Moorbrand, mussten aber letztlich nur noch bei den Aufräumarbeiten unterstützt werden.

Die üblichen Sommereinsätze der Vorjahre wie brennende Strohpressen oder Flächen gab es 2020 nicht. Aber am 4. Juli stand die Schmalenseer Wehr bereit, ein Feuer auf der Zentraldeponie Damsdorf/Tensfeld bekämpfen zu helfen. Am 22. August musste an der B430 ein Unfall bearbeitet werden, nachdem ein Pkw aus Richtung Plön kommend von der Fahrbahn abgekommen war, was aber glimpflich verlief. Einen Wohnwagenbrand galt es im Verbund mit Nachbarwehren am 7. September auf dem Campingplatz am Stocksee zu löschen.

Gemeinsames Üben mit den Feuerwehren aus Belau und Kalübbe fand im ersten Corona-Jahr nicht statt, wie auch einige Dienstabende in den sogenannten „Lockdown-Phasen“ ausfallen mussten. Einsätze bei den Nachbarn gab es aber auch: Am 7. August wurde ein Feuer in der Getreide-Trocknung des Gutes Perdoel vermutet, was sich jedoch als Fehlalarmierung herausstellte. Ein Großfeuer galt es am 12. September auf dem Resthof Vorteich (Kalübbe) zu bekämpfen – eine besondere Belastungsprobe für die Tragkraftspritze, die alle drei Schmalenseer Rohre aus einem Tümpel mit Löschwasser versorgen musste.

Das Jahr 2020 hat die Wehr wir mit 23 Aktiven, ca. 70 fördernden Mitgliedern und zwölf Ehrenmitgliedern abgeschlossen. Mit Marcel Möller hat die Wehr einen neuen, fertig ausgebildeten Truppmann. Die Abschlussübung fand am 18. Oktober in Bornhöved statt.

 

Neues in der Wehr

Neue Technik, zum Beispiel auf den Straßen, fordert auch entsprechendes Material zur Hilfeleistung bei der Feuerwehr. Nachdem in der Vergangenheit große Probleme beim Löschen brennender E-Autos aufgetreten waren, reagierte der Kreis Segeberg und stattete alle Freiwilligen Feuerwehren im Kreisgebiet mit einer 6x8 Meter großen Spezial-Löschdecke der norwegischen Firma Bridgehill aus. Diese kann von zwei Kameraden so über das brennende Fahrzeug gezogen werden, dass dem Feuer die Sauerstoffzufuhr gestoppt wird.

Eine weitere Neuerung ist die Alarmierungs-App, mit der die Einsatzabteilung über die Mobiltelefone zum Einsatz gerufen wird. Die App „Divera 24/7“ funktioniert Internet-gestützt und befindet sich noch in der Erprobungsphase, ist also offiziell noch nicht eingeführt. Sie soll die Funkmeldeempfänger (Pieper) ablösen – nicht den Sirenenalarm, den gibt es weiterhin – und ist Alarmierungs- und Führungsmittel: Jedes Mitglied der Einsatzabteilung kann bei Alarmierung auf seinem Smartphone antippen, ob er oder sie in 5 oder 10 Minuten oder vorerst nicht einsatzbereit am Stützpunkt ist. So weiß der Gruppenführer am Fahrzeug rasch, mit wessen Verfügbarkeit er rechnen kann – das ist u.a. wichtig für die Meldung, ob Atemschutzgeräteträger für Innenangriffe bei Brandeinsätzen oder andere Szenarien verfügbar sind, die nicht ohne Atemschutz bewältigt werden dürfen.

 

Bild zur Meldung: Rück- und Ausblick der Freiwilligen Feuerwehr Schmalensee

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