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Ein (vorerst) leises Jubiläum: 70 Jahre Landfrauenverein Bornhöved und Umgebung

23. 01. 2021

Keine Zusammenkunft im Gasthof Voß, keine Bildershow, kein Festvortrag, keine Ehrungen und kein Schwelgen in Erinnerungen. Corona verdirbt dem Landfrauenverein Bornhöved den Eintritt in das 70. Jahr seines Bestehens. Eine Jubiläumsfeier kommt gerade ebenso wenig infrage wie das Abhalten einer Jahreshauptversammlung. „Das holen wir nach“, sagt die Vorsitzende Sigrid Niels-Rönnau voller Zuversicht.

 

Rückblende: Am 23. Januar 1951, kamen in der Bornhöveder Bahnhofsgaststätte neun Frauen aus Bornhöved und umliegenden Dörfern zusammen. Eingeladen hatte Nanny Saggau aus Schmalensee, seit 1946 Kreisvorsitzende der Segeberger Landfrauen. Ihr Ziel: In ihrer Heimatregion einen Bezirks-Landfrauenverein zu initiieren, wie sie es andernorts erfolgreich umsetzen konnte. Mitgebracht hatte sie, so schrieb es die Segeberger Zeitung am 26. Januar, Oberlandwirtschaftsrat Dobert aus Bad Segeberg, der einen Vortrag zum Thema „Liberalisierung und Technisierung in der Landwirtschaft“ hielt. Auch wurde ein Film zur „Pferdezucht in Arizona“.

 

Ob es nun die landwirtschaftlichen Informationen oder wohl doch eher die Überzeugungskraft von Nanny Saggau war, es kam zur Vereinsgründung. Erste Vorsitzende des heutigen Landfrauenvereins Bornhöved und Umgebung wurde Edith Meyer aus Tarbek. Zur Stellvertretenden Vorsitzenden wurde die Gönnebekerin Magda Schnoor gewählt. Schriftführerin wurde Helga Paulsen aus Alt-Erfrade; Erna Hack aus Tarbek übernahm die Kassenführung.

 

Sowohl Magda Schnoor (1953) als auch Erna Hack (1966) sollten später selbst Vorsitzende der Bornhöveder Landfrauen werden, deren Einzugsgebiet mit Bornhöved, Gönnebek, Trappenkamp, Schmalensee, Damsdorf, Tarbek und Tensfeld sowie Blunk nicht ganz identisch mit dem Amt Bornhöved ist. Weitere Vorsitzende wurden 1979 Katrin (Katharine) Jürgens aus Damsdorf, 1983 die heutige Ehrenvorsitzende Helga Hauschildt (Bornhöved), 2001 Wiebke Bock aus Blunk und schließlich 2018 Sigrid Niels-Rönnau aus Gönnebek.

 

Im Jubiläumsjahr zählt der Verein rund 140 Mitglieder, davon gut zehn, die  obendrein den „Jungen Landfrauen“ zugerechnet werden, einer Gruppierung, die vor allem auf Kreisebene jungen Frauen vom Lande den Eintritt ins Landfrauenwesen vereinfacht, etwa den Übergang von der Landjugend zu den Landfrauen. Programmatisch, so Sigrid Niels-Rönnau, liegen aber keine Welten zwischen Landfrauen und Jungen Landfrauen: „Der größte Unterschied sind sicherlich die Zeiten, wann man sich trifft.“ Was in der Corona-Pandemie und angesichts abverlangter Kontaktbeschränkungen aber für die Landfrauen derzeit gar nicht möglich ist.

 

Normalerweise läge schon ein langes Jahresprogramm vor, angefüllt mit einem bunten Mix aus Tagesfahrten, Vortragsabenden, Frauenfrühstücken und anderen kreativen Einfällen des Vorstands und der Mitglieder. Schon seit Jahrzehnten dreht sich dabei nicht alles um Themen der Land- und Hauswirtschaft. Die Landfrauenorganisation ist ein Sammelbecken für alle Frauen im ländlichen Raum, Städte und Städtchen eingeschlossen. Es geht um das Miteinander: etwas unternehmen, sich austauschen, Freundschaften pflegen, und dabei durchaus Wissenswertes verinnerlichen. 2020, im ersten Corona-Jahr, musste Vieles aus dem Vereinsprogramm unerledigt bleiben. Nur im September gab es eine „Lücke“, um ein wenig Aktivität zu entfalten.

 

Und 2021? „Wir haben erst einmal kein Jahresprogramm aufgelegt“, erklärt Sigrid Niels-Rönnau. Zunächst gelte es, aufeinander Rücksicht zu nehmen. „Und wenn es wieder möglich ist, dann holen wir so viel nach, wie möglich“, verspricht die Vorsitzende. Vielleicht könne man die Jahresversammlung am Ende des zweiten Quartals durchführen. Vorerst werde Kontakt gehalten – es gibt Briefe an die Mitglieder, die Vereins-Homepage www.landfrauen-bornhoeved.de, WhatsApp-Gruppen. „Und zu Weihnachten gab es eine kleine Aufmerksamkeit.“

 

Der Vorstand, das sind neben der Vorsitzenden ihre Stellvertreterin Wiebke Bock (Blunk), Schriftführerin Annika Doose (Gönnebek) und Kassenwartin Helma Horn (Tensfeld) sowie die Beisitzerinnen Christa Stamer, Ute Kiel und Margret Tensfeldt. Sie freuen sich in dieser Zeit, in der das Vereinsleben annähernd brach liegt, dass es unter den Mitgliedern kein Murren oder gar Austrittsdrohungen gibt – selbst vor dem Hintergrund, dass die Beiträge nicht eingesammelt werden können, etwa durch die Vertrauensdamen in den Dörfern, sondern – kontaktlos – überwiesen werden sollen. „Da ist eine große Treue zum Verein“, betont Sigrid Niels-Rönnau.

 

Und für das Jubiläum, 70 Jahre Landfrauenverein Bornhöved und Umgebung, hätte man schon einen „Plan B“: „Dafür schwebt uns nun etwas im Sommer vor, nach Möglichkeit natürlich im Freien“, verrät Sigrid Niels-Rönnau und ergänzt mit fröhlichem aber bestimmtem Tonfall: „Wir bleiben am Ball!“

 

 

 

 

Bild zur Meldung: Die Vorstandsmitglieder hoffen in sachen 70 Jahre Landfrauen Bornhöved auf den Sommer

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Landfrauen (23. 01. 2021)

 
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