1905

Jahrgang 1905

(fett gedruckte Daten sind tatsächliche, nicht fett gedruckte die des Erscheinens)

 

14.01.1905

Der in Bornhöved stationierte berittene Gendarm Böster ist auf unbestimmte Zeit in das Ruhrgebiet abkommandiert, da dort Streiks ausgebrochen sind. Der Fußgendarm Gillis aus Schlamersdorf bestreift so lange das Amt Bornhöved mit.

 

14.01.1905

In Rauerts Gasthof findet eine Versammlung des Lehrervereins im Kirchspiel Bornhöved statt. Lehrer Hansen aus Belau referiert über „Die Idee der Friedensbewegung“.

 

15.01.1905

Der Militärverein Bornhöved und Umgebung hält unter dem Vorsitz des Herrn Rauert seine Generalversammlung ab. Rauert wird im Amt bestätigt. Schneidermeister Heinrich Sienknecht aus Schmalensee wird in den Festausschuss gewählt, während Willi (Wilhelm, Anmerkung) Siebke erneut zum Kassierer für Schmalensee gewählt wird. Heinrich Kock (Willingshöfen) wird zu einem der Fahnenträger gewählt. Der Verein zählt 94 Mitglieder.

 

17.01.1905

Seit dem 13. Januar wird der „geisteskranke“ Christian Siebke aus Schmalensee vermisst. „Er verließ den Ort in Hemdsärmeln, trug Holzpantoffeln und war mit einem schwarzen Hund versehen.“

 

27.01.1905

Wie in jedem Jahr feiert der Militärverein für Bornhöved und Umgebung den Geburtstag des Kaisers. Auch zahlreiche Damen und Nichtmitglieder sowie die Mitglieder der Kampfgenossenvereine nehmen teil.

 

02.02.1905

Mit Interesse verfolgen die Deutschen die Vorgänge um den Kampf deutscher Kolonialtruppen gegen die Herero. Unter den Soldaten ist auch Gustav Fischer, Sohn des Schmalenseer Landmanns Fischer auf Höllenhorst. Gustav Fischer ist Kriegsfreiwilliger und diente zuletzt im Itzehoer Artillerieregiment Nr. 9.

 

04.02.1905

Die Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Schmalensee blickt auf ein bewegtes Jahr zurück. Nicht Einsätze sondern Feste wie das Jubiläum des Wehrführers und das 15-jährige Stiftungsfest bestimmten den Jahreskalender der Wehr.

In den Vorstandswahlen werden Carl Schübeler erneut zum Hauptmann (Wehrführer) und Willy Siebke zum Vizehauptmann wiedergewählt. Wiederwahl gibt es auch für den Führer der Steigerabteilung Christian Schumacher und Adolf Sorgenfrei zu dessen Stellvertreter, D. Lembke zum Führer der Spritzenmannschaft und Joh. Suhr II zu dessen Stellvertreter sowie Heinrich Göttsch zum Schriftführer. Die Wehr hat 28 aktive und 9 passive Mitglieder.

 

09.02.1905

Die Schwierigkeit, Lehrerstellen im Kirchspiel Bornhöved nach zu besetzen, wird von Mitgliedern des Lehrervereins als Indiz für den allgemein grassierenden Lehrermangel in der Provinz Schleswig-Holstein gewertet.

 

09.02.1905

In Bornhöved und Umgebung werden Klagen über Vagabunden laut, die angesichts der Abwesenheit von Polizeipräsenz verstärkt und in betrunkenem Zustand betteln.

 

15.02.1905

Der Verein für schwarzbuntes Milchvieh im Kreise Segeberg nimmt seine Körtätigkeit auf. Erste Stationen der Körkommission, der auch Heinrich Christian Saggau angehört, sind Tarbek, Gönnebek und Schmalensee.

 

15.02.1905

Im Schmalenseer Dorfkrug findet eine Zusammenkunft von Wiesenbesitzern aus Bornhöved, Schmalensee und Belau statt, deren Flächen an den Ufern der zugehörigen Seen liegen. Diese Wiesen werden seit Jahren häufig dadurch unter Wasser gesetzt, dass die Depenau bei der Perdoeler Mühle zu lange gestaut wird. Um die dadurch entstehenden Verluste zukünftig ausschließen zu können, beabsichtigen alle drei Gemeinden, die Kosten eines künstlichen Abflusses nach dem Stolper See zu tragen.

 

23.02.1905

In Teilen des Kreises Segeberg, vor allem in der Kreisstadt selbst, diskutiert man Kleinbahnprojekte, um der Stadt eine bessere Verkehrsanbindung zu gewähren. Vorrang wird der Linie Kiel-Segeberg eingeräumt, die über Bornhöved laufen soll. In Konkurrenz zu diesem Unternehmen steht die angedachte Linie Segeberg-Ascheberg. Sie würde Orte wie Damsdorf und Stocksee berühren und auf einem gewissen Umwege über Ascheberg auch die Anbindung Segebergs an Kiel ermöglichen.

 

23.02.1905

Der Schmalenseer Hufner Heinrich Christian Saggau nimmt als Schöffe an der Sitzung des Segeberger Amtsgerichts teil. Es werden kleinere Delikte wie Hausfriedensbruch, Beleidigung oder Sachbeschädigung verhandelt.

 

24.02.1905

Der Kreisausschuss beschließt, dem Imkerverein für Bornhöved und Umgegend einen Zuschuss von 50 Mark zu bewilligen.

 

26.02.1905

Der größte Teil des alten Kirchhofes rund um das Kirchengebäude ist planiert. Kreuze und Grabsteine sowie Gebüsche wurden weggeräumt und ein Fahrweg, der rund um die Kirche führen soll, wird angelegt.

 

02.03.1905

Beim Schlamersdorfer Gastwirt Beuck findet die Musterung der in den Jahren 1884/83 und früher geborenen Wehrpflichtigen aus Bornhöved, Damsdorf, Schmalensee, Stocksee, Tarbek, Tensfeld, Nehms, Erfrade, Glasau, Grönwohld, Seedorf und Hornstorf, Travenort mit Travenhorst, Wensin mit Müssen und von Muggesfelde statt.

 

06.03.1905

Landmann H. Fischer verkauft die Landstelle Höllenhorst für 19.500 RM an einen Herrn aus der Gegend von Eutin. Die Landstelle hat eine Größe von 20,87 Hektar.

 

07.03.1905

Der Gemeinde Bornhöved werden durch die Königliche Kreiskasse 120,32 RM Gendarmerie-Fouragekosten, die durch den in Bornhöved stationierten Gendarmen im Zeitraum Oktober bis Dezember 1904 entstanden, erstattet.

 

10.03.1905

Bis zum Stichtag sind in zahlreichen Gemeinden des Kreises Segeberg, darunter Schmalensee, Ergänzungswahlen zur Gemeindevertretung durchzuführen. Die Wahl von Gemeindevertretern erfolgt auf sechs Jahre. Wegzug oder Tod können ebenso dazu führen, dass Nachbesetzungen vorzunehmen sind, wie die Tatsache, dass die Vertretung nicht im Ganzen gewählt wird.

12.03.1905

Während des Gottesdienstes in der Kirche zu Bornhöved hält Pastor Dittmer eine Missionspredigt. Die Kollekte ist für die Breklumer Mission bestimmt.

 

18.03.1905

Die Segeberger Stadtvertreter beschließen, die Hälfte der veranschlagten 8.000 RM für die Projektierung des Kleinbahnprojekts Kiel-Segeberg (Kosten, die innerhalb des Kreises für die Anlieger anfallen, Anmerkung) zu tragen. Die übrigen 4.000 RM sollen von den weiteren Segeberger Anliegergemeinden übernommen werden. Die Baukosten des Gesamtprojekts werden auf 2,4 Millionen RM geschätzt.

 

21.03.1905

Neuwahlen zur Schmalenseer Gemeindevertretung. In der 1. Klasse wird Hufner Heinrich Christian Saggau, in der 2. Klasse Hufner Hans Kruse und in der 3. Klasse Höker Peter Landschoof zum Gemeindevertreter gewählt. Da der stellvertretende Gemeindevorsteher Hinrich Saggau gestorben ist, bereitet man sich auf die Neubesetzung dieses Amtes vor.

 

23.03.1905

Der Haftpflichtverein des Kreises Segeberg ändert in einer Generalversammlung seine Statuten. Die Versicherungsleistungen bei durch umherstreifende Hunde verursachten Schäden werden nur noch zu 50 Prozent gewährt. Außerdem wird die Mindestsumme für Leistungen des Vereins auf 30 RM erhöht. Das im Vorjahr neu gewählte Vorstandsmitglied Heinrich Christian Saggau aus Schmalensee wird vorgestellt.

 

23.03.1905

In Rauerts Gasthof zu Bornhöved findet eine Versammlung der Einwohner Bornhöveds statt, an der auch die Gemeindevertreter aus Gönnebek und Schmalensee teilnehmen. Thema ist das Eisenbahnprojekt Kiel-Segeberg und seine Finanzierung.

 

29.03.1905

Im Bornhöveder Gasthof Zur Linde findet die Generalversammlung der Spar- und Leihkasse für Bornhöved, Schmalensee und Gönnebek statt. In den Vorstandswahlen gibt es deutliche Bestätigungen bisheriger Amtsinhaber, darunter Johannes Harder aus Schmalensee. Auch Lehrer Heinrich Göttsch wird im Amt des Revisors bestätigt.

Aus ihren Überschüssen hat die Spar- und Leihkasse wieder vielen Einrichtungen Zuwendungen zukommen lassen. So erhielt die Bornhöveder Amtskasse 400 RM. Die drei Verschönerungsvereine (offensichtlich je einer in den drei Gemeinden, d.h. auch in Schmalensee gibt es vor 1905 einen Verschönerungsverein, Anmerkung) erhielten zusammen 250 RM, die drei Freiwilligen Feuerwehren 150 RM. Auch die Schulen, Bienenzüchter und Kampfgenossen sowie das Bornhöveder Bahnbaukomitee wurden bedacht, ebenso die „verschämten Armen“.

 

31.03.1905

Sitzung des Segeberger Kreistages mit dem Abgeordneten Heinrich Christian Saggau aus Schmalensee.

 

01.04.1905

Kaiser Wilhelm II. erhöht das Gnadengeschenk zur Goldenen Hochzeit. Ab sofort erhalten bedürftige und würdige Ehepaare anlässlich ihres 50-jährigen Ehejubiläums 50 anstatt 30 RM aus dem Königlichen Dispositionsfonds als Gnadengeschenk.

 

02.04.1905

An Stelle des verstorbenen Hufners Hinrich Saggau wird dessen Sohn Ludwig Saggau zum Stellvertretenden Gemeindevorsteher in Schmalensee gewählt.

 

03.04.1905

In Schmalensee findet die jährliche Schulprüfung statt.

 

04.04.1905

Um 14 Uhr findet beim Bornhöveder Gastwirt Suhr die Frühjahrskontrollversammlung der Mannschaften des 1. Landwehr-Aufgebots und aller Einsatzreservisten aus Bornhöved, Daldorf, Damsdorf, Gönnebek, Rickling, Schmalensee, Tarbek und Tensfeld sowie von den Gütern Alt-Erfrade, Kuhlen und Pettluis statt.

 

08.04.1905

Im Segeberger Hotel Germania findet die Generalversammlung des Pferdezuchtvereins für den Kreis Segeberg statt. Der Verein zählt 227 Mitglieder.

 

09.04.1905

Während des Gottesdienstes nimmt Pastor Voß die Konfirmandenprüfung vor.

 

11.04.1905

Die Meiereigenossenschaft Schmalensee-Tarbek-Belau beschließt die Anschaffung einer leistungsstärkeren Dampfmaschine. Die alte, 12 PS-Maschine reicht nicht mehr aus, zumal auch eine Schrotmühle anzutreiben ist. Von der Neumünsteraner Firma Bestmann, die die alte Dampfmaschine in Tausch nimmt, soll ein 18-PS-Modell beschafft werden.

 

11.04.1905

Die Landwirtschaftskammer setzt die für das Rechnungsjahr 1905/06 zu leistende Umlage der Landgemeinden mit 1/10 des Grundsteuerreinertrages fest.

 

29.04.1905

Im Beisein ihrer Damen halten die Mitglieder des Lehrervereins für Bornhöved und Umgebung ihre Schillerfeier ab. Jeder Lehrer rezitiert dabei ausgewählte Stücke des Dichters. Lehrer Göttsch spricht unter Klavierbegleitung „Die Kraniche des Ibikus“.

 

30.04.1905

Zwischen 7 und 8 Uhr brennen die Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Halbhufners Johann Schumacher bis auf die Umfassungsmauern nieder. Bis auf drei Ferkel und zwei Kälber kann das Vieh gerettet werden. Das Mobiliar kann größtenteils gesichert werden, während das landwirtschaftliche Inventar verbrennt. Zum Löscheinsatz rücken die Freiwilligen Feuerwehren aus Schmalensee und Bornhöved, sowie die Brandwehren aus Tarbek und Belau an. Da Schumacher bei der Landesbrandkasse und der Armstedter Gilde nur niedrig versichert hatte, trifft ihn der Schaden hart. Bereits am 24.01.1862 war dieses Gehöft ein Raub der Flammen geworden.

 

30.04.1905

Am Sonntagnachmittag hält die Schweinegilde Bornhöved unter dem Vorsitze von C.H. Reimers ihre Generalversammlung ab.

 

30.04.1905

In Bornhöved spricht ein nicht genannter sozialdemokratischer Redner auf einer Koppel in Bornhöved zu einem „zahlreichen Publikum, teils Anhänger, teils Wißbegierige“.

 

09.05.1905

Die Abteilung für Kirchen- und Schulwesen der Königlichen Provinzialregierung zu Schleswig erlässt eine Verordnung über die zukünftig durchzuführende Beurkundung der Berufung von Lehrern an ihre jeweilige Schule. Berufungsberechtigt sind die Schulpatronatsherren.

 

09.05.1905

Die Gemeinde Bornhöved erhält aus der Kreiskasse 72,13 RM, die sie von Januar bis März 1905 an Fouragekosten für den im Ort stationierten Gendarmen vorausgelegt hatte.

 

13.05.1905

177 Mitglieder gehören dem Verein für schwarzbuntes Milchvieh im Kreise Segeberg an, der im Segeberger Zentral-Hotel seine Generalversammlung abhält. Die Versammlung beschließt, erneut die Landwirtschaftskammer um Anerkennung zu ersuchen.

 

15.05.1905

In Bornhöved und Damsdorf finden amtliche Körungen der Rinder der Breitenburger Rasse statt.

 

15.05.1905

Beim Bornhöveder Gastwirt Wittorf findet die Generalversammlung der Bornhöveder Totengilde, der 88 Mitglieder angehören, statt.

 

18.-20.05.1905

Der Generalsuperintendent Dr. Wallroth führt die Visitation des Kirchspiels Bornhöved inklusive der Schulen durch.

 

21.05.1905

Halbhufner Johann Schumacher, dessen Hofstelle kürzlich abbrannte, möchte diese verlegen. Standort soll die Wegekreuzung an den „Landstraßen“ Schmalensee-Tarbek und Bornhöved-Damsdorf sein. Bauplatz wäre eine Koppel, die Schumacher von Eduard Stegelmann erstanden hat. Da der Großteil seines Landes dann unmittelbar am Hof läge, würde dies eine Wertsteigerung der Halbhufe bedeuten.

 

04.06.1905

Die Freiwillige Feuerwehr feiert ihr 25-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass findet im Nachbarort das Kreisfeuerwehrfest statt. Nach Empfang der Delegierten um 9.30 Uhr im Vereinslokal Suhr geht es um 10.30 Uhr in den Gasthof Zur Linde (Hauschildt), wo die Delegiertenversammlung stattfindet. Nach einem Festessen ab 13 Uhr bei Suhr zeigen ab 15 Uhr die Freiwilligen Feuerwehren von Bornhöved, Schmalensee und Gönnebek auf dem Festplatz Schulübungen. An diese schließt ein Festmarsch durch den Ort Bornhöved an. Ab 19.30 Uhr findet in drei Bornhöveder Gasthöfen Festbälle statt.

 

12.06.1905

Im Gottesdienst am zweiten Pfingsttag predigt der Missionar Rottrott aus Indien.

 

16.06.1905

Um 11 Uhr findet in Bornhöved die Stutenkörung durch den Pferdezuchtverein für den Kreis Segeberg statt.

 

21.06.1905

Um 13.15 Uhr findet auf der Schmalenseer Dorfstraße die Pferdevormusterung statt.

 

22.06.1905

Gemeindevorsteher Theodor Schnohr wird von der Gemeindevertretung einstimmig für weitere sechs Jahre in dieses Amt gewählt.

 

23.06.1905

Binnen drei Stunden erkranken beim Hufner St. (Stegelmann, Anmerkung) sieben erwachsene Personen. Alles deutet auf eine Lebensmittelvergiftung hin. Der Zustand der Patienten ist kurzzeitig ernst.

 

24.06.1905

Halbhufner Johann Schumacher arbeitet tüchtig an der Neuerrichtung seiner Landstelle außerhalb des Ortes. Am Weg nach Tarbek ist bereits viel Baumaterial angefahren worden. Erfolgreich wurde nun nach Wasser gebohrt, so dass der mit dem Bau beauftragte Bornhöveder Zimmermeister Bracker beginnen kann.

 

24.06.1905

Für Tarbek ist ein neuer Lehrer eingestellt worden, der seinen Dienst aber erst am 1. Oktober antreten kann. Deshalb werden die Lehrer umliegender Dörfer, darunter Heinrich Göttsch aus Schmalensee, durch den Ortsschulinspektor mit der Vertretung beauftragt.

 

27.06.-06.07.1905

Pastor Voß befindet sich in Urlaub und wird in als Ortsschulinspektor von Pastor Bruhn aus Schlamersdorf, der Orts- und Kreisschulinspektor ist, vertreten.

 

01.07.1905

In Bornhöved tagt der Lehrerverein für das Kirchspiel Bornhöved. Umfangreich wird über die stattgefundene Plöner Kreislehrerversammlung in Lütjenburg, den Segeberger Pestalozziverein und die Lehrer-Feuerversicherung gesprochen. Dann hält Kalübbes Lehrer Off einen Vortrag über die ländliche Volkshochschule.

 

07.07.1905

In Schmalensee ist turnusgemäß die Wahl des Gemeindevorstehers durchzuführen.

 

16.07.1905

Hufner Theodor Schnohr lässt seine Scheune durch einen Anbau erweitern.

 

16.07.1905

Der Neubau der Landstelle Johann Schumachers kommt voran. In Kürze wird das Richtfest stattfinden.

 

16.07.1905

Amtsvorsteher Heinrich Christian Saggau kauft aus der Parzellierungsmasse der Ländereien von Eduard Stegelmann die 2,97 Hektar große Parzelle „Sauerfeld“ für 3.000 RM.

 

16.07.1905

In der Kirche zu Bornhöved wird das Missionsfest gefeiert. Neben Pastor Voß sprechen auch Missionar Hahn über die Goßnersche Mission und Missionar Ahrens über die Breklumer Mission.

 

16.07.1905

In Kisdorf findet der Segeberger Kreiskriegerverbandstag statt. Beim Regularienteil nicht vertreten ist der Bornhöveder Militärverein. Dennoch wird das Mitglied Dau erneut zum Beisitzer gewählt. Zum Festumzug ist dann aber auch der Militärverein Bornhöved und Umgebung mit seiner Fahne vertreten.

 

22.07.1905

Um 10 Uhr findet im Schmalenseer Schulhaus der jährliche Impftermin mit dem Kreisimpfarzt statt.

 

08.08.1905

Landmann H. Fischer, der im März seine Schmalenseer Landstelle Höllenhorst verkaufte, wird beim Mähen vom Hitzschlag getroffen und stirbt. Über den Ort gibt es im Segeberger Kreis- und Tageblatt unterschiedliche Angaben. Aus Schmalensee heißt es, Fischer habe in Schmalensee gemäht und sei beim Gang zu einem Wassergraben, wo er wegen Unwohlseins Wasser trinken wollte, verstorben. Später vermeldet Tensfeld, dass Heinrich Fischer beim Hafermähen in Tensfeld am Hitzschlag verstarb.

 

13.08.1905

Beim Abgeordnetentag des Deutschen Kriegerbundes und des Preußischen Landeskriegerverbandes in Kiel sind auch der Kreiskriegerverband und der Militärverein für Bornhöved und Umgebung, letzterer durch Malermeister Dau (Bornhöved), vertreten.

 

19.08.1905

Der frühere Bornhöveder Tierarzt Elend stirbt 87-jährig in Wesselburen. Nach seiner langen Tätigkeit in Bornhöved und Umgebung lebte Elend zunächst in Tasdorf.

 

22.08.1905

Aus ungeklärter Ursache gerät ein Reetdiemen des Hufners Hans Kruse in Brand. Aufgrund der Nähe zur Scheune fängt auch deren Dach Feuer. Doch der herbeigeeilten Freiwilligen Feuerwehr gelingt es, die Scheune zu retten. Der Diemen ist aber verloren.

 

22.08.1905

Eine wichtige Gerichtsentscheidung zur Schulpflicht der Mädchen fällt in Kiel. Demnach endet die Schulpflicht der Mädchen nicht nur mit dem 15. Lebensjahr, sondern das Kind muss auch konfirmiert sein.

 

24.08.1905

Für das Jahr 1905 hat Schmalensee eine Kreisumlage in Höhe 901,65 RM an die Kreiskasse zu leisten. Grund dafür ist das prognostizierte Jahressteueraufkommen Schmalensees in Höhe 3005,51 RM.

 

26.08.-05.09.1905

Im Raum Bornhöved finden Einquartierungen statt: Die 18. Feldartilleriebrigade führt Manöver durch. Schmalensee ist diesmal nicht direkt betroffen, die Batterien und Stäbe liegen zeitweise in Bornhöved, Gönnebek, Tarbek, Tensfeld, Damsdorf und Stocksee.

 

27.08.1905

Gärtner Adolf Sorgenfrei erwirbt von den Parzellanten Wittorf und Wulf für 1.600 RM eine Parzelle, auf der er Maiglöckchen züchten möchte.

 

27.08.1905

Dem sechsjährigen Sohn des Arbeiters H. Beck wird das Reiten auf einer Kuh zum Verhängnis. Der Junge stürzt von dem Tier und bricht dabei den Arm.

 

11.09.1905

Die 18. Division führt ihr Herbstmanöver durch. In Schmalensee wird die 5. Eskadron des Husarenregiments Nr. 16 für eine Nacht einquartiert.

 

14.09.1905

Aufgrund seiner räumlichen Lage und Aufteilung gehört das Kirchspiel Bornhöved sowohl zum Einzugsbereich des Kreislehrervereins Segeberg wie auch Plöns. Auf der Segeberger Kreislehrerkonferenz in Schlamersdorf behandelt Bornhöveds Lehrer Petersen das Gedicht „Deutscher Rat“ mit der Mittelstufe. Auch setzt man sich mit der Sozialgesetzgebung und dem Kinderschutzgesetz auseinander.

 

21.09.1905

Ortsschulinspektor Bruhn, Pastor in Schlamersdorf, ist bis zum 29. September beurlaubt und wird durch Pastor Mohr aus Warder vertreten.

 

23.09.1905

In Bornhöved und Umgebung beginnen die zweiwöchigen Schul-Herbstferien.

 

30.09.1905

Zum letzten Mal erscheint eine Ausgabe des Segeberger Kreis- und Wochenblatts. Der Verlag verändert seinen Erscheinungsrhythmus und benennt die Zeitung in Segeberger Kreis- und Tageblatt um.

 

01.10.1905

Der Bienenzuchtverein für Bornhöved und Umgebung veranstaltet eine bienenwirtschaftliche Ausstellung.

 

01.10.1905

Das Segeberger Kreis- und Wochenblatt ist ab sofort Segeberger Kreis- und Tageblatt. Diesen Namen wird der Vorläufer der Segeberger Zeitung aus dem Verlag C.H. Wäser erst mit dem Kriegsende 1945 und dem damit einhergehenden Verbot jeglicher Presse in der britischen Besatzungszone verlieren.

 

08.10.1905

Imker und Nichtimker sind zur bienenwirtschaftlichen Ausstellung des Bienenzuchtvereins Bornhöved und Umgebung im Bornhöveder „Landhaus“ willkommen. Die erste Veranstaltung des Vereins in dieser Art präsentiert umfangreich Produkte und Geräte rund um die Bienenwirtschaft. In verschiedenen Kategorien werden Prämierungen vorgenommen. Der Schmalenseer J. Fischer gewinnt in der Gruppe Stabilvölker den 4. Preis; F. Tietgen erhält für Leckhonig, Wachs sowie Seim- und Presshonig ebenfalls jeweils einen 4. Preis und für Met einen 3. Preis; für Met erhält R. Dunker einen 2. Preis;

 

15.10.1905

Am Nachmittag findet im Segeberger Hotel Germania die Gründungsversammlung des Nationalen Wahlvereins für den Kreis Segeberg statt.

 

14.10.1905

In der Versammlung des Lehrervereins für das Kirchspiel Bornhöved trägt Bornhöveds Hauptlehrer Piening zum Thema „Konfessionsschule und Simultanschule“ vor.

 

15.10.1905

Gastwirt Ludwig Saggau richtet den Ernteball aus. Es spielt die Kapelle der 1. Torpedo-Abteilung Kiel.

 

16.10.1905

Für die ausgebildeten Sanitäter der Freiwilligen Feuerwehren und der Pflichtwehren wird ein Abzeichen eingeführt. Dieses besteht aus einem roten Kreuz in Form des Eisernen Kreuzes auf weißem Grund.

 

17.10.1905

Mit doppeltem Orchester wartet die Kapelle der 1. Torpedo-Abteilung unter Dirigent Hengstmann zum Militärkonzert und Ball beim Gastwirt Ludwig Saggau auf.

 

22.10.1905

In Bornhöved erfreut sich ein Wohltätigkeitskonzert in Suhrs Gasthof regen Zuspruchs aus der ganzen Umgebung. Der Erlös der Veranstaltung, bei der Solisten aus ganz Holstein „nur erste Komponisten“ präsentieren, ist für Weihnachtsgaben für bedürftige Kranke vorgesehen.

 

31.10.1905

Der Königliche Landrat Ilsemann hat eine Neueinteilung der Bezirke der Distrikttaxatoren vorgenommen. Der Bezirk 3 umfasst die Landgemeinden Bornhöved, Damsdorf, Gönnebek, Schmalensee, Stocksee, Tarbek und Tensfeld sowie den Forstgutsbezirk Stocksee. Einer der vier Sachverständigen ist Amtsvorsteher Heinrich Christian Saggau aus Schmalensee.

 

06.11.1905

Um 11 Uhr findet beim Bornhöveder Gastwirt Suhr die Herbstkontrollversammlung der Reservisten aus Bornhöved, Daldorf, Damsdorf, Gönnebek, Rickling, Schmalensee, Tarbek und Tensfeld sowie von den Gütern Alt-Erfrade, Kuhlen und Pettluis statt.

 

11.11.1905

Vor der Versammlung des Lehrervereins für das Kirchspiel Bornhöved in Rauerts Gasthof trägt Lehrer Jungjohann von der Plöner Kadettenanstalt zu neuen Methoden des Zeichenunterrichts vor.

 

13.11.1905

Um 14.30 Uhr findet beim Bornhöveder Gastwirt Suhr die Sitzung der Waisenräte aus Daldorf, Damsdorf, Stocksee, Tarbek, Tensfeld, Bornhöved, Gönnebek und Schmalensee im Beisein von Vertretern des Königlichen Amtsgerichts statt.

 

14.11.1905

Nachdem der Schäfer Weiß verstorben ist, wird die Schulwiese für jährlich 61 RM an den Halbhufner Joh. Schumacher verpachtet.

 

14.11.1905

In Ludwig Saggaus Gasthof wird ein Portemonnaie mit rund 144 RM gefunden. Als Besitzer meldet sich ein Schlachtermeister aus Neumünster.

 

15.11.1905

Zwei polnische Arbeiter, die sich auf dem Heimweg nach Perdoel befinden, geraten derart in Streit, dass der eine dem anderen das Taschenmesser in die Lunge stößt.

 

21.11.1905

Die Segeberger Königliche Kreiskasse zahlt an die Gemeinde Bornhöved 120,32 Mark zurück, die an Fourage für die in Bornhöved stationierte Gendarmerie vom 1. Juli bis 30. September verauslagt wurden.

 

23.11.1905

Bei der ersten Treibjagd auf der Schmalenseer Gemarkung schießen 15 Schützen 51 Hasen, einen Fuchs und drei Rebhühner.

 

24.11.1905

In Suhrs Gasthof, Bornhöved, treten „zehn wirkliche Zwerge“ – „Deutschlands feinste und leistungsfähigste Liliputaner-Truppe“ auf. Die Gruppe präsentiert artistische Einlagen, Gesang, Ballett, Kunst- und Ringkampf sowie Lust- und Possenspiele. Nur wenige tage später gastiert das Ensemble in Segeberg.

 

27.11.1905

Böse mitspielen wollen Lehrer Heinrich Göttsch unbekannte Täter, die mittels Spänen und Stroh ein Feuer an den neben dem Schulhaus stehenden hölzernen Feuerungsschuppen legen. Da Göttsch den Brand im Entstehen erkennt, kann er ihn ohne fremde Hilfe löschen.

 

02.-03.12.1905

In Schmalensees Nachbarorten Tarbek, Damsdorf, Stocksee und Tensfeld finden Wählerversammlungen des liberalen Kreis-Wahlkomitees statt.

 

06.12.1905

Landrat Ilsemann ernennt den Hufner Ludwig Saggau zum Stellvertretenden Schiedsmann zur Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen in Schmalensee. Saggau ist damit Nachfolger von Hufner Hinrich Saggau in diesem Amt.

 

07.12.1905

Bei der zweiten Schmalenseer Treibjagd des Jahres erlegen zwölf Schützen 35 Hasen.

 

07.12.1905

Hufnerin C. Saggau (gemeint ist damit vermutlich die Frau bzw. Witwe des Hufners C. Saggau, Anmerkung) verkauft in der Adventszeit ca. 1.500 Weihnachtsbäume für 35 Pfennig pro Stück nach Berlin. Zwei Arbeiter sind einige Tage mit dem Abschlagen und Verladen beschäftigt.

 

09.12.1905

Im Zuge der monatlichen Versammlung des Lehrervereins für das Kirchspiel Bornhöved referiert Kalübbes Lehrer Roggenkamp zum „Aufsatz in der Volksschule“. Er kommt zu dem Schluss: „Der Aufsatz darf nicht zu einer Aufschreibeübung werden; die Form darf nicht vorbereitet werden; die übertriebene Korrektur tötet das Selbstvertrauen der Kinder.“

 

12.12.1905

Der Verein für Schwarzbuntes Milchvieh im Kreise Segeberg hat zum wiederholten Mal eine Petition an die Landwirtschaftskammer gerichtet, um seine Anerkennung bzw. die Anerkennung der Zucht schwarzbunten Milchviehs im Kreise Segeberg durchzusetzen. Ein „Zeitungskrieg“ der mittels Leserbriefen im Sommer ausgetragen wurde, habe nicht in Verbindung mit dem Verein gestanden.

Die Mitgliederversammlung beruft die Hufner Saggau aus Schmalensee und Kock (Willingshöfen) in die Körkommission für 1906.

 

18.12.1905

In Schmalensee und Tarbek wird eine besondere Doppelverlobung gefeiert. Willy Harder verlobt sich mit der Tarbekerin Karoline Dahm. Deren Bruder Gustav Dahm wiederum verlobt sich mit Willy Harders Schwester Helene.

 

21.12.1905

Hufner Kruse und Hufnerswitwe C. Saggau verkaufen an den Belauer Rentier Rückert Grundstücke für 5.000 bzw. 1.600 Mark, die teilweise Holzbestand aufweisen. Rückert kann dadurch seine in Belau vorhandene Waldfläche bedeutend ausweiten.

 

22.12.1905

Laut Gesetz vom August 1905 müssen in den Gemeinden Sachverständige für die Bekämpfung übertragbarer Krankheiten auf drei Jahre ernannt werden. Auch Frauen dürfen bestellt werden, was aber im Kreis Segeberg nicht geschieht. In Schmalensee wird Hufner Theodor Schnohr zum Sachverständigen ernannt. Hufner Ludwig Saggau ist sein Stellvertreter.

 

31.12.1905

Den vormittäglichen Gottesdienst in der Kirche zu Bornhöved hält Pastor Voß; am Nachmittag gestaltet der Kandidat Voß, ein Sohn des Pastors, die Messe.