1924

1924

04.-05.01.1924

Der Reichslandbund des Kreises Segeberg hält in Bad Bramstedt und Segeberg Hauptgruppenversammlungen ab. Der Provinzialvorsitzende Milberg hält einen Vortrag über das „Leben und Sterben der Landwirtschaft“. Milberg übt scharfe Kritik an der Politik Gustav Stresemanns, der das Ruhrgebiet aufgegeben habe [eine falsche Einschätzung der Lage, Anmerkung]. Die Landwirtschaft litt zunächst an hohen Steuerabgaben zu Zeiten der Goldmark, dann an der Geldentwertung. Die Einführung der Rentenmark wird begrüßt, aber kritisch betrachtet. Augenblicklich erhalte der Landwirt für seine Erzeugnisse weniger als vor dem Krieg, zahle aber für alle staatlichen Maßnahmen mehr als in alten Friedenszeiten – der „Todesstoß“ für die Landwirtschaft sei vorprogrammiert. Landwirte bildeten eine Notgemeinschaft und sollten in die Organisationen gehen, möglichst in den Reichslandbund, der die älteste ist.

 

13.01.1924

Meinungsbildung innerhalb des Segeberger Kreislehrervereins: Der Kreisvorsitzende Ralf inseriert im SKTB „Jedes Mitglied ist verpflichtet, sofort in seinem Schulverband eine Entschließung gegen den geplanten Schulabbau zu fassen. Umgehend einzusenden an unseren Provinzialvorsitzenden: Kreisschulrat Rottgardt, Meldorf“.

 

15.01.1924

Approbierter Tierarzt in Bornhöved ist Dr. Sarpe.

 

18.01.-08.02.1924

Wegen starken Frosts werden durch eine Polizeiverordnung des Landrates sämtliche Kreisstraßen („Kreischausseen“) zumindest teilweise für den Lastkraftwagen-Verkehr gesperrt. Es handelt sich um die Nebenwege 1. und 2. Klasse.

 

18.01.1924

Die Kreisgruppe des „Stahlhelm“ veranstaltet im Segeberger Hotel Germania einen Vortragsabend aus Anlass des fünfjährigen Bestehens dieses Bundes der Frontsoldaten. Das Datum ist nicht zufällig gewählt: Der 18. Januar ist der Gründungstag des Kaiserreiches. Der Stahlhelmgedanke ist, die Deutschen wieder wehrhaft und pflichttreu zu machen, damit „das deutsche Volk wieder frei“ werde. Ein Zeitzeuge spricht weiterhin über „Sieg und Untergang des Kreuzergeschwaders des Grafen Spee“.

 

19.01.1924

In Kükels findet ein Bauerntag des Bauernvereins statt, an dem viele prominente Funktionsträger aus dem Kreis Segeberg teilnehmen. Der Jungbauernrat Ruge aus Schleswig spricht zum Thema „Der Kampf um die Nordmark“ und ermahnt, dass Holstein die Pflicht habe, das in Front gegen das vordringende Dänentum liegende Schleswig zu unterstützen. Auch wird die Sozialdemokratie scharf verurteilt. Die Besucher der Veranstaltung quittieren den Vortrag mit dem Absingen des Schleswig-Holstein-Liedes. Daran anschließend spricht Kreisschulrat Schacht über die Notwendigkeit des Bauernstandes, sich auf seine Traditionen und Werte zu besinnen. Durch die Zusammensetzung und Vorgehensweise der Behörden habe der Bauer seine frühere Selbstsicherheit verloren. „Bauerntum heißt in Liebe verbunden sein mit der Scholle und mit dem was dazu gehört und mit der Heimat. Der Gedanke, sich nicht von der ererbten Scholle trennen zu dürfen, muss bleiben, wenn das Bauerntum bleiben soll. Darum hat sich auch der Gedanke der Gedanke der notwendigen Organisation des Bauerntums durchgesetzt.“

 

20.01.1924

Der Kreisreiterverein Segeberg hält im Kreisbauernhaus seine Generalversammlung ab.

 

21.01.1924

Vor einer Kreisversammlung der Deutschen Volkspartei (DVP) trägt Landwirt Köhler aus Bühnsdorf zur gegenwärtigen „Krisis der Landwirtschaft“ aus. Auch Köhler kritisiert die Steuerlasten und dazu die Tatsache, dass Landwirten keine Kredite gewährt werden. Der zweite Hauptredner, Studienrat Dr. Schrödter aus Kiel, verteidigt die Arbeit Gustav Stresemanns, der nach seiner Reichskanzlerschaft nun Außenminister ist.

 

26.01.1924

Der Segeberger Kreispferdezuchtverein für das holsteinische Pferd auf Marschgrundlage hält eine Gesamt-Vorstandssitzung ab. In Tensfelderau soll eine neue Hengststation eingerichtet werden. Außerdem wird mit großer Befriedigung festgestellt, dass der Oberpräsident der Provinz Schleswig-Holstein eine Verfügung herausgegeben hat, wonach die Körung der Holsteiner Pferde auf Marschgrundlage erfolgen darf. Damit hat der Oberpräsident die Bestrebungen anderer Organisationen unterlaufen, die bislang erfolgreich eine Körordnung für diese Tiere blockiert hatten.

 

27.01.1924

Im Anschluss an den Gottesdienst findet in der Kirche zu Bornhöved eine Unterredung mit den Konfirmanden im Beisein der Eltern statt. Es handelt sich um eine so genannte Teilprüfung über die bisherigen Inhalte des Unterrichts.

 

28.01.1924

Im Hotel Germania findet eine Versammlung der Kreisgruppe des „Stahlhelm“ statt. In 26 Untergruppen sind 260 aktive und 150 passive Mitglieder registriert. Dem Ziel, alle ehemaligen Frontsoldaten, ohne Rücksicht auf Stand und Partei, in der Organisation zusammenzuschließen, will man u.a. dadurch näher kommen bald auch in Bornhöved und Rickling Gruppen zu bilden.

 

28.01.1924

Die Körkommission des Kreisvereins Schwarzbunte Schleswig-Holsteiner zieht durch den Kreis und macht an diesem Tag Station in Trappenkamp, Tarbek und Schmalensee. Geschäftsführer Heinrich Göttsch (Schmalensee) fordert die Landwirte auf, die Körtafeln sorgfältig auszufüllen und bereit zu halten.

 

31.01.1924

In Ulzburg findet ein Bauernabend des Bauernvereins statt. Hauptredner ist der Vertreter des Schleswig-Holsteinischen Bauernvereins in Berlin, Behrens. Dieser schildert die augenblickliche Lage und den (eigenen) Auftrag des Bauerntums:

„Wir stehen in einer Wirtschafts- und Weltenwende. Heute werden Völker und Stände gewogen. Der Bauer hat darauf zu achten, dass er nicht zu leicht befunden wird. Wenn Deutschland wieder erstehen soll, ist die letzte Hoffnung der Bauer. Der Bauer ist an dem Sturz der Landwirtschaft nicht unschuldig; er hat sich zurückdrängen lassen, anstatt seinen Standpunkt zu behaupten. Vor 50-60 Jahren war Deutschland ein Volk der Landwirte. In den 70er Jahren war Deutschland halb industriell und halb landwirtschaftlich. Später wurde es immer mehr zu einem reinen Industriestaat, in dem sie Landwirtschaft eine nur wenig befriedigende Stellung einnahm. Wir müssen zurück kommen zu Bismarck. Das vorzeitige Verschwinden Bismarcks haben wir mit einem Meer von Tränen bezahlen müssen. Heute entsteht die Frage, wie verschaffen wir uns neue tüchtige Führer. Die Antwort muss lauten: Nur auf Grund großer Organisationen...“

 

01.02.1924

Trotzdem im Kreise Segeberg keine Differenzen zwischen Ärzten und den Verbandskrankenkassen bestanden, folgten die Mediziner einem Aufruf des Hartmannbundes Leipzig, ihrer Spitzenorganisation, und traten am 01.12.1923 in einen Streik ein. - So lautete der Vorwurf des Krankenkassenverbandes. Die Ärzte wehrten sich damals. Sie würden nicht streiken, jedoch jeden Patienten als Privatpatienten betrachten und somit nur noch Barzahlungen akzeptieren. Das galt auch im Bereich der Ortskrankenkasse Bornhöved. Nun ist der „Streit“ zwischen fast allen Kassen (in Kaltenkirchen ist noch keine Einigung erzielt) und der Kassenärztlichen Vereinigung des Kreises Segeberg beigelegt.

 

01.02.1924

Die Musikkapelle der Küstenwehrabteilung 3 Kiel gibt im Gasthof Voß ein Konzert mit anschließendem Ball.

 

03.02.1924

Ab 19 Uhr findet im Gasthof Voß ein Fastnachtsball statt.

 

06.02.1924

In Kiel stattfindende Tarifverhandlungen des Landwirtschaftlichen Arbeitgeberverbandes und der Organisationen der Landarbeiter bleiben ergebnislos. Zum 01.04.1924 soll eine Festsetzung der Löhne auf Goldmarkbasis erfolgen.

 

07.02.1924

Die deutschen Bauernvereine stellen die Forderung nach einer planmäßigen und sachverständigen Siedlungs- und Kultivierungspolitik auf, „um in Deutschland mehr Menschen bodenständig zu erhalten“. Zugleich soll ein Fortschritt in der Frage der Landarbeiter erzielt werden: Mit einer Politik der landwirtschaftlichen Siedlung soll die Produktivität der deutschen Landwirtschaft vergrößert und Teilen der Arbeiterschaft Eigenständigkeit übertragen werden.

 

08.02.1924

In Schleswig-Holstein, auch im Kreis Segeberg, kursiert viel so genanntes „Notgeld“, das aufgrund der Inflation von Post und staatlichen Kassen bisher akzeptiert wurde. Mit Stichtag werden nur noch bestimmte „Notgelder“ angenommen. Einige Banken und Sparkassen, darunter die Kreisbauernbank Segeberg, kündigen per Annonce an, nur noch die neue Währung „Rentenmark“, Goldgeld oder Dollar anzunehmen, da auch Reichsbank und Post die Entgegennahme des zunehmend gefälschten Notgeldes verweigern.

 

10.02.1924

Zum Gottesdienst lädt die Kirchengemeinde Bornhöved unter dem Hinweis ein, die Kirche sei geheizt.

 

13.02.1924

Rückwirkend zum 01.01.1924 setzt der Landrat die Höhe der Entschädigung für Schiedsmänner fest, die zur Schätzung getöteter oder an Seuchen verendeter Tiere hinzugezogen werden. Die Schiedsmänner erhalten eine Goldmark für jede angefangene Stunde, maximal aber 4,50 Goldmark pro Tag.

 

15.02.1924

„Der Amtsvorsteher Saggau in Schmalensee hat sich genötigt gesehen, wegen Alters und Kränklichkeit die Geschäfte des Amtsvorstehers für den Amtsbezirk Bornhöved niederzulegen“, heißt es in einer offiziellen Mitteilung des Landrates. Heinrich Christian Saggau war am 01.10.1889 Amtsvorsteher geworden. Bis zur Wahl eines Nachfolgers werden die Dienstgeschäfte durch den stellvertretenden Amtsvorsteher Ernst Saggau, ebenfalls Schmalensee, weitergeführt.

 

16.02.1924

Fahnenweihe der „Stahlhelm“-Kreisgruppe Segeberg um 19 Uhr in der Harmonie. Mitglieder, die an der Feier teilnehmen möchten, müssen Eintrittskarten beim Vorstand beantragen.

 

18.02.1924

Laut Kreisversicherungsamt gelten von diesem Tage an folgende Werte von Sachbezügen (volle Verpflegung, einschließlich Wohnung, Heizung und Beleuchtung): 42 Goldmark für männliche und weibliche Angestellte in leitender oder gehobener Stellung in Haus-, Handels- und Gewerbebetrieben … sowie in der Landwirtschaft (z.B. Lehrer, Lehrerinnen und Hausdamen); 30 Goldmark für sonstige männliche Hausangestellte, männliche und weibliche Gewerbegehilfen (z.B. Gesellen, Knechte); 18 Goldmark für sonstige weibliche Hausangestellte (z.B. Mägde) … sowie Lehrlinge und Lehrmädchen.

 

18.02.1924

Im Kreisbauernhaus findet die Generalversammlung des Kreispferdezuchtvereins für das Holsteinische Pferd auf Marschgrundlage statt. Vorsitzender des 175 Mitglieder zählenden Kreisvereins ist der Hofbesitzer Köhler aus Bühnsdorf.

 

20.02.1924

Im Segeberger Kreisbauernhaus findet die Hauptversammlung des Landwirtschaftlichen Kreisvereins statt. Der Kieler Universitätsprofessor Dr. Skalweit referiert über „Die Zukunft der Deutschen Landwirtschaft“. Außerdem wird eine Saatmaschine vorgeführt. Dem Landwirtschaftlichen Kreisverein gehören 12 Lokalvereine mit 1.100 und 11 Sondervereine mit 1.400 Mitgliedern an.

 

22.02.1924

Im Wochentakt definiert der Landwirtschaftliche Arbeitgeberverband für den Kreis Segeberg die Löhne, die seine Mitglieder den Landarbeitern zu zahlen haben. Im Segeberger Kreis- und Tageblatt heißt es kurz und knapp „Lohnzahlg. wie Vorwoche 9,38 RM“.

 

23.02.1924

Die Kreisgruppe Segeberg des „Stahlhelm“ hält im Hotel Germania ihre Monatsversammlung ab.

 

26.02.1924

Die Segeberger Bank weist per Anzeige darauf hin, dass die Rentenmark über eine zugesicherte Wertbeständigkeit verfüge, so dass eine Entwertung ausgeschlossen sei. Die Einrichtung von Rentenmark-Sparkonten sei möglich.

 

27.02.1924

Eine Mitgliederversammlung des Landwirtschaftlichen Arbeitgeberverbandes für den Kreis Segeberg im Gewerbevereinshaus setzt sich mit Tariffragen auseinander.

 

01.03.1924

Der Kreislehrerverein hält in der Harmonie am Vormittag seine Hauptversammlung ab. Im Vortragsteil referiert der Hamburger Professor Stern über „Psychologische Begabungsforschung und Begabungsprüfung in ihrer Bedeutung für Schule und Beruf“. In der Vertreterversammlung am Nachmittag werden Vorstandswahlen durchgeführt.

 

02.03.1924

Im Anschluss an den Gottesdienst findet eine weitere Unterredung mit sämtlichen Konfirmanden statt. Es handelt sich erneut um eine so genannte Teilprüfung.

 

08.03.1924

Der Kreispferdezuchtverein hält im Segeberger Hotel Germania eine Generalversammlung ab. Die Zahl der Mitglieder ist von 272 auf 255 gesunken. Die Gründung des Kreispferdezuchtvereins für das Holsteiner Pferd auf Marschgrundlage wird als Hauptursache für die Austritte erkannt. Der Gastredner der Versammlung, Dr. Lindberg aus Hamburg, führt aus, dass die Pferdezucht auf der Holsteiner Geest von der in den Marschen der Rang abgelaufen wird und dass man einen Ausgleich finden sollte.

 

10.03.1924

Neu im Programm der „Stahlhelm“-Kreisgruppe Segeberg: Ab sofort findet immer montags ab 20 Uhr Turnen statt.

 

12.03.1924

Die Deutschen erfahren aus der Tagespresse von der Auflösung des Reichstages. Neuwahlen werden auf den 11.05.1924 terminiert.

 

16.03.1924

In der geheizten Kirche zu Bornhöved wird ein Passionsgottesdienst gefeiert.

 

17.03.1924

Im Schmalenseer Gasthof Voß findet ein Bauernabend der Kreisgruppe Segeberg des Schleswig-Holsteinischen Bauernvereins statt. Der stellvertretende Vorsitzende Willy Siebke (Schmalensee) begrüßt die Teilnehmer, die vornehmlich Mitglieder aus den Amtsbezirken Bornhöved und Stocksee sind. Siebke verlangt die freie Entwicklung des Bauernstandes und die Unantastbarkeit der ererbten Scholle. „Liebe zur Heimat ist der Urquell unserer Kraft.“ Mit Blick auf die nach dem Weltkrieg abgetretenen deutschen Gebiete bringt Siebke die Hoffnung zum Ausdruck, dass es zur Wiedervereinigung kommen möge. „Unser Ziel ist ein geeinigtes Deutschland mit einem ungeteilten Schleswig-Holstein.“ Eine Tochter Siebkes spricht einen Prolog „unseren deutschen Brüdern im Norden“. Nachdem namhafte Redner wie bei vorherigen Bauernabenden im Kreisgebiet zur Lage der Landwirtschaft und der großen Hoffnung auf ihren und Deutschlands Wiederaufstieg gesprochen haben, richtet sich auch Bornhöveds kommissarischer Amtsvorsteher Ernst Saggau aus Schmalensee an die Versammlung. Er sei stolz darauf, dass der Kreis Segeberg mit an erster Stelle im (Schleswig-Holsteinischen) Bauernverein stehe. Bemerkenswert sei, dass fast alle Frauen und Mädchen „in der alten schönen Bauerntracht“ und die Jungbauern langschäftig und hemdärmelig erschienen seien.

 

19.03.1924

Rückwirkend zum Jahresbeginn bewilligt der Staat Preußen für die Provinz Schleswig-Holstein Mittel zur Förderung des Baus von Landarbeiterwohnungen. Damit soll eine Abwanderung dieser Personengruppe verhindert werden. Das gilt auch für landwirtschaftlich beschäftigte Handwerker wie Gärtner. Eine Bedingung ist, dass die Wohnungen mindestens 50 Jahre zweckgebunden genutzt werden müssen.

 

19.03.1924

Der Landwirtschaftliche Arbeitgeberverband für den Kreis Segeberg hält im Segeberger Gewerbevereinshaus eine Mitgliederversammlung ab.

 

22.03.1924

Der Kreisverein Schwarzbunte Schleswig-Holsteiner hält im Segeberger Kreisbauernhaus eine Generalversammlung ab. Im Provinzialverband werden Überlegungen angestellt, eigene Auktionshallen zu errichten, nach Möglichkeit in Neumünster und Lübeck. Der Segeberger Verein vertritt ergänzend die Auffassung, dass Neumünster den Vorzug erhalten sollte, wenn das Projekt nur an einem Ort verwirklicht werden kann. 333 Mitglieder zählt der Kreisverein und ist damit der größte innerhalb des Provinzialvereins, der 935 Mitglieder zählt. Aufgrund seiner Größe stehen dem Segeberger Verein 25 Delegierte zur Provinzialverbandsversammlung zu. Für den Zeitraum 1924-27 finden Delegiertenwahlen statt; unter den zumeist Wiedergewählten sind die Schmalenseer Heinrich Göttsch und Ludwig Saggau. Direktor Dr. Hinrichs referiert über „Das Verfahren zur Beurteilung von Zuchttieren“.

 

28.03.1924

Die Kreisgruppe Segeberg des Reichslandbundes hält im Segeberger Hotel Germania eine Mitgliederversammlung ab. Gastredner ist Graf Kielmannsegg (Sestermühe), der mit der jungen deutschen Republik hart ins Gericht geht. Die Revolution von 1918 sei die lächerlichste gewesen, die es je gegeben habe. Nachdem der Vertrag von Versailles bereits ein Drittel des Volksvermögens gekostet habe, sei im Zuge der Revolution das zweite Drittel verloren gegangen. Um das dritte Drittel würden nun innere und äußere Feinde zanken. Nachdem die deutsche Industrie weitgehend lahmgelegt worden sei, sei nun die Landwirtschaft an der Reihe. „Es geht heute um unser alles, um unser nordisches, germanisches, arisches Volkstum.“

 

29.03.1924

Die Kreisgruppe Segeberg des „Stahlhelm“ veranstaltet einen Vortrag mit Lichtbildern.

 

02.04.1924

Ein neuer Reichstag ist zu wählen. Im Kreis Segeberg macht ein „Völkisch-Sozialer Block“ auf sich aufmerksam. Er zeigt auf, welche Elemente anderer Parteien gutgeheißen werden könnten, wirft diesen in ihrer Gesamtheit aber vor, mit dem Parlamentarismus versagt zu haben. Der völkische Block versteht sich als Mittel zur Überlebenssicherung des Deutschen Vaterlandes. Mit der Parole „Los von Juda“ greift der Block die These der Deutsch-Völkischen Freiheitspartei auf, wonach die Juden einen eigenen Staat außerhalb Europas zugebilligt erhalten sollten.

 

02.04.1924

Im Zuge des Reichstagswahlkampfes tritt in Bornhöved für die Deutsche Demokratische Partei DDP der Harburger Schriftsteller Waltemath als Redner auf und erläutert die Aufgaben und Ziele der deutsch-demokratischen Politik.

 

03.04.1924

Die Sterbekasse Bornhöved und die Totengilde Bornhöved-Schmalensee gelten als „zum Geschäftsbetriebe nicht ausdrücklich zugelassen“. Der Regierungspräsident in Schleswig hat gegen eine mögliche Auflösung beider Versicherungsvereine keine Einwendungen.

 

06.04.1924

Im Verlauf des Sonntagsgottesdienstes der Kirchengemeinde Bornhöved findet die Konfirmandenprüfung statt.

 

10.04.1924

Vor einer Versammlung des Landwirtschaftlichen Vereins für Bornhöved und Umgegend referiert Diplomlandwirt Bornemann (Segeberg) über effektivere Ackerbearbeitung. Es geht vor allem darum, die Erträge zu steigern, ohne zusätzliche Produktionskosten zu erzeugen. Eine bessere Ausnutzung des Stalldüngers sei der Schlüssel.

 

11.04.1924

In der Provinz Schleswig-Holstein wird der Einfluss der Kirche auf den Schulunterricht deutlich eingeschränkt, wenn nicht gänzlich gestrichen. Laut einer Vereinbarung zwischen Regierung, Konsistorium und Provinzial-Schulkollegium ist die schleswig-holsteinische Schule weiter die alte evangelisch-lutherische Schule der Heimat, sie untersteht aber der alleinigen Aufsicht des Staates, verkörpert durch die Schulaufsichtsbehörde.

 

13.04.1924

Während des Gottesdienstes in der Kirche zu Bornhöved wird die Konfirmation gefeiert.

 

16.04.1924

Der Bornhöveder W. Rosenkranz lässt beim Tensfelder Gastwirt Pries 50 Parzellen des Tensfelder Moores zur Torfausbeutung meistbietend versteigern.

 

17.04.1924

Die Versorgung des Ruhrgebietes ist noch immer nicht intakt. Vielerorts herrscht dort große Not, unter der vor allem die Kinder zu leiden haben. Verschiedenes Verbände des Kreises Segeberg, darunter der Landwirtschaftliche Kreisverein, der Kreisverband Vaterländischer Frauenvereine, der Kreisbauernverein, der Landbund und der Kreishandwerkerbund rufen dazu auf, bis zum 01.05.1924 beim Kreiswohlfahrtsamt Aufnahmekapazitäten für erholungsbedürftige so genannte „Ruhrkinder“ anzumelden.

 

21.04.1924

Ostermontag. Beim Tensfelder Gastwirt Pries versteigert C. Breckwoldt 30 Torflose (im Tensfelder Moor) nahe der Moorkate am festen Weg.

 

23.04.1924

Beim Gönnebeker Gastwirt Grauerholz findet eine Wahlkampfveranstaltung der DVP statt.

 

26.04.1924

Im Segeberger Gewerbevereinshaus findet eine Sitzung der Kreislehrerkammer statt. U.a. wird die nächste Wahl zur Kammer vorbereitet, bis zum heutigen Tage waren Wahlvorschläge einzureichen. Bei den Wahlen zum Vorstand der Kreislehrerkammer gibt es durchweg Wiederwahlen – 1. Vorsitzender bleibt Lehrer Ralf (Groß Gladebrügge), Heinrich Göttsch aus Schmalensee ist weiter Beisitzer.

 

26.04.1924

Die Kreisgruppe Segeberg des „Stahlhelm“ hält eine Versammlung sämtlicher Ortsgruppen des Kreises ab. Im Anschluss daran folgt ein Vortrag des Majors Krause aus Wahlstedt zum Thema „unsere Kolonien“.

 

27.04.1924

Die Kreiseinkaufsgenossenschaft eGmbH hält im Kreisbauernhaus eine außerordentliche Mitgliederversammlung ab. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen Satzungsänderungen.

 

02.05.1924

Im Schmalenseer Schulhaus findet um 7.40 Uhr die jährliche Impfung statt.

 

03.05.1924

Um 14 Uhr beginnt im Bornhöveder Hotel Stadt Kiel ein Tanzkurs für Kinder mit dem Tanzlehrer Beckmann.

 

03.05.1924

Am Nachmittag, um 15.30 Uhr, findet in Schmalensee eine öffentliche Wahlversammlung der Deutschnationalen Volkspartei DNVP statt. Redner ist ein Dr. Ranst aus Schleswig, der sich auf einer Rundreise durch die Region befindet.

 

04.05.1924

Neuwahlen zum Deutschen Reichstag. Den Wählerinnen und Wählern steht eine breite Auswahl an Parteien zur Verfügung. 25 sind es insgesamt, allerdings sind davon einige nur regional wählbar. Die „großen“ Parteien sind im Kreis Segeberg bzw. im Amt Bornhöved durch Zeitungswerbung und Auftritte von Rednern sehr aktiv gewesen. Während die Deutsche Volkspartei DVP sich der „Katastrophenpolitik“ im Reich entgegenstellen will, erreicht die Deutschnationale Volkspartei DNVP die Menschen mit Schlagworten wie „los vom Diktat von Versailles“. Außerdem macht sich die Partei für den Schutz des Privateigentums stark – und grenzt sich damit propagandistisch von Sozialdemokraten und Kommunisten ab. Und die DNVP stemmt sich gegen die so genannte „Kriegsschuldlüge“. In Schmalensee ist Gemeindevorsteher Theodor Schnohr Wahlleiter. Der stellvertretende Gemeindevorsteher Ludwig Saggau agiert als sein Stellvertreter. Wahllokal ist die Schule. Von den in Schmalensee abgegebenen Stimmen entfallen auf die DNVP 61 (Kreis Segeberg: 8.916; Schleswig-Holstein: 232.776), DDP 36 (2.436; 60.701), KPD 30 (1.200; 76.985), Vereinigte Sozialdemokratische Partei 13 (4.344; 187.021) und DVP 11 (2.929; 90.579).

 

09.05.1924

Arbeitsjubiläum in Schmalensee: Der Landarbeiter August Griese ist seit 30 Jahren für Heinrich Christian Saggau beziehungsweise dessen Sohn Hugo Saggau tätig. Er habe „in vorbildlicher Weise treu und fleißig gedient“, heißt es im Zeitungsbericht.

 

09.05.1924

Während des Ersten Weltkrieges hatte die Kirchengemeinde Bornhöved alle Prospektpfeifen der Kirchenorgel sowie Teile der Kanzel-Verkleidung für Rüstungszwecke abgeliefert. Nun ist eine neue Verkleidung für die Kanzel angebracht und das Orgelwerk wieder komplettiert.

 

11.05.1924

Sitzung des Segeberger Kreistages. Zum neuen Amtsvorsteher für das Amt Bornhöved wird der Bornhöveder Landwirt Hinrich Saggau gewählt. Er folgt auf den Schmalenseer Heinrich Christian Saggau, der über 34 Jahre als Amtsvorsteher tätig war.

 

15.05.1924

Der Kreis Segeberg ist weitgehend frei von der Maul- und Klauenseuche. Vereinzelte Höfe gelten noch als Sperrbezirk, so in Tensfeld und auf Alt-Erfrade. Das jeweilige Beobachtungsgebiet misst einen Umkreis von zwei Kilometern um den befallenen Hof.

 

18.05.1924

Die Kirchengemeinde Bornhöved gedenkt im Gottesdienst dem 400-jährigen Bestehen des evangelischen Kirchenliedes.

 

18.05.1924

In Bad Bramstedt findet der Kreiskriegerverbandstag statt. Die Veranstaltung ist einer der Höhepunkte der Feierlichkeiten zum 40-jährigen Bestehen des gastgebenden Vereins. Bei Wahlen zum Vorstand wird der Bornhöveder Dau, der 1923 wegen über 25-jähriger Mitgliedschaft das Kriegervereinsehrenkreuz verliehen wurde, wieder gewählt.

 

20.05.1924

In Schmalensee findet die Stutenkörung durch den Kreispferdezuchtverein der Holsteinischen Geestlande statt. Außerdem ist Schmalensee ab 11 Uhr Ort einer Mitgliederversammlung für die Vereinsangehörigen der Region.

 

20.05.1924

Der Landwirtschaftliche Kreisverein hält in Bad Bramstedt eine Hauptversammlung ab.

 

24.05.1924

In Bornhöved leben noch zwei alte Kämpfer der Schleswig-Holsteinischen Erhebung – Klaus Suhr und Carl Christian Riecken aus Bornhöved, die beide an der Schlacht bei Idstedt teilnahmen. 1864 wurde, kurz nach der „Befreiung Schleswig-Holsteins vom Dänenjoch“ von 40 Männern der Kampfgenossenverein 1848-51 für Bornhöved und Umgebung gegründet.

 

25.05.1924

Am Sonntagsgottesdienst in der Kirche zu Bornhöved haben auch die neuen Konfirmanden teilzunehmen.

 

29.05.1924

Das Schleswig-Holsteinische Handpuppentheater gibt im Bornhöveder Hotel Stadt Kiel Vorstellungen für Kinder und Erwachsene.

 

29.05.1924

Das Reichsbanner „Schwarz-Rot-Gold“, der Bund der republikanischen Kriegsteilnehmer, veranstaltet am Himmelfahrtabend im Segeberger Hotel International einen Werbeabend. Eingeladen sind „nur diejenigen Kriegsteilnehmer, die auf dem Boden der Weimarer Verfassung stehen“.

 

31.05.1924

Die Kreisgruppe des „Stahlhelm“, des (konservativ-nationalistischen) Frontsoldatenbundes, hält im Segeberger Hotel Germania monatliche Versammlungen ab, so wie an diesem Abend.

 

01.06.1924

Die Kreisgruppe Segeberg des Schleswig-Holsteinischen Bauernvereins bietet ihren Mitgliedern, die zur Landwirtschaftlichen Woche nach Hamburg fahren möchten, die Fahrt im Sonderzug auf der Linie Neumünster-Hamburg an.

 

03.07.1924

Im Hotel Germania findet eine Versammlung der DNVP, Kreisverein Segeberg statt. Der Kreisvorsitzende H. Hüttmann aus Nahe kann den Reichstagsabgeordneten Dr. Obersohren begrüßen, der zur politischen Lage spricht.

 

04.06.1924

Am Vormittag hält die Tarbeker Windgilde beim Gastwirt Schädler ihre Generalversammlung ab. Nachmittags wird ein Ringreiten veranstaltet.

 

08.06.1924

Wirtin Voß veranstaltet auf dem Saal ihres Gasthofs einen Pfingstball.

 

15.06.1924

In der Kreisstadt Segeberg findet ein Stahlhelm-Tag statt. Die Frontkämpfer-Organisation hat seit ihrer Gründung im Vorjahr bereits mehrere Ortsgruppen im Kreis Segeberg gebildet. Die Veranstaltung beginnt mit einem Zug zum Vogelschießerplatz – nicht in geschlossener Formation, das ist verboten. Dort wird die Front u.a. durch den Kreisvorsitzenden Böckmann (Klein Niendorf) abgeschritten. Generalmajor von Fransecky hält eine erste Ansprache („Schlägt nicht jedem von uns das Herz höher beim Anblick der Farben schwarz-weiß-rot, unter denen wir einst siegreich dem Feind entgegen stürmten? Ihnen wollen wir wieder zu Ehren verhelfen! Autorität, Disziplin und Gehorsam sind die Grundlagen der staatlichen Macht.“). Danach spricht Bornhöveds Pastor Schlüter zur versammelten Menge. Nach dem Absingen des „protestantischen Trutzliedes Ein feste Burg ist unser Gott“ predigt Schlüter über 2. Tim. 1,7: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht.“ Er erwähnt die hohe Begeisterung zu Kriegsbeginn, die schwere Kriegszeit, den furchtbaren Zusammenbruch und die schweren Jahre danach. „Lebensmüdigkeit griff Platz, aber diese Lebensmüdigkeit wollen wir immer mehr in Lebensfreude verwandeln. Denn wir haben nicht empfangen den Geist der Furcht, sondern den Geist der Kraft. Das deutsche Volk hat eine große Geschichte hinter sich, es hat seine großen Zeiten gehabt, aber auch seine tiefen Erniedrigungen. 1806 wurde eine seelische Stärke im deutschen Volke erweckt, wie wir es niemals geahnt hätten. Alle hatten nur das eine Verlangen: Wir wollen dem deutschen Volke wieder einmal den Geist der Kraft einflößen. Männer wie Körner, Arndt, Schleiermacher, Hardenberg, Stein, Blücher und viele andere erwuchsen uns, die im deutschen Volk die Disziplina germanica wieder weckten, diesen Geist der Zucht, der auch heute in unseren Herzen wieder aufwachen muss, damit wir zeigen können: Was Du ererbt von Deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen! Der Geist der Liebe, das ist der Geist der Kameradschaft, war aus vielen Herzen geschwunden; heute reichen sie sich wieder die Hand und sagen: Wir wollen Kameraden sein! Denkt zurück an die Schlachten, die Ihr geschlagen habt, an die Kameraden, die Ihr ins Massengrab hinab senktet. Lasst uns den Geist der Kameradschaft wieder hegen und pflegen, uns gegenseitig die Hand reichen und den Weg weisen, damit es besser mit unserem Volke werde. Das wird es aber nur, wen wir einig sind und das Wort Bismarcks wieder Wahrheit geworden ist: Wir Deutsche fürchten Gott und sonst nichts auf der Welt!“ Nach einem Vorbeimarsch geht es ins Hotel Germania, wo nach dem Mittagessen ein Festspiel aufgeführt wird. Beim anschließenden Kommers nennt der Kreisvorsitzende Böckmann die Ziele des Stahlhelm: „Wir wollen keinen Putsch, aber wir stehen auf dem Standpunkt, dass wir, die wir 4 ½ Jahre den Feind von unsern Grenzen ferngehalten haben, in erster Linie dazu berufen sind, am Wiederaufbau mitzuhelfen. Wir bekämpfen zwei Parteien: Die Sozialdemokratie und den Kommunismus. Wir wollen die Jugend in unserm Geiste erziehen, dann kann es möglich sein, dass Deutschland einst wieder hoch kommt.“ Der Vortrag eines Bundesvorstandsmitgliedes schließt sich an. Er endet mit einem dreifachen „Front Heil!“.

 

22.06.1924

In Schleswig-Holstein finden Wahlen zur Landessynode und zu den Kirchenvertretungen statt. Die Kreislehrerkammer hat ihre Mitglieder im Vorwege mit Nachdruck dazu aufgefordert, sich in die Wählerverzeichnisse aufnehmen zu lassen.

 

22.06.1924

In Kiel findet der 5. Bundestag des Nordwestdeutschen Handwerkerbundes statt. Die Innungen des Kreises fordern ihre Mitglieder nachdrücklich zur Teilnahme auf. Die Kreishandwerkerschaft organisiert den Transport mittels Lastauto.

 

29.06.1924

In Schmalensee laden Wirtin Voß und die Reiter zum Ringreiten ein.

 

01.07.1924

Ab sofort gilt die Landwirtschaftliche Umlage-Versicherung als geschlossen. Die Mitglieder werden (wieder) zu Vorkriegs-Goldwerten und Vorkriegsbedingungen bei der Landesbrandkasse versichert.

 

12.07.1924

Der Schleswig-Holsteinische Bauernverein, Kreisgruppe Segeberg, hält eine Generalversammlung ab. Hauptredner ist Dr. Crone-Münzbrock aus Berlin. Er ist Mitglied des Reichstages, des Preußischen Landtages sowie des Reichswirtschaftsrates und zudem Vizepräsident der Rentenbank. Der Redner richtet die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer auf die Vorkriegsjahre mit ihrer „nachbismarck'schen Politik“. Diese sei Schuld am heutigen Elend, der 09.11.1918 sei nur die Konkursmasse dieser Politik gewesen. Deutschland sei ein Agrarstaat, ein Bauernvolk. Dieses Bewusstsein sei im industriellen Aufstreben nach 1871 vergessen worden. Nun gelte es, das Land wieder zu kultivieren, dabei aber darauf zu achten, dass nicht Großgrundbesitz sondern viele kleine Bauernstellen entstehen. Nach weiteren Themen erfolgt die Aussprache. Bauernvereins-Geschäftsführer Spies appelliert, sich der Bauerngenossenschaft und der Kreisbauernbank anzuschließen. Letztere habe trotz Inflation den Betrieb weiterführen können, das Goldkapital sei gerettet und sogar leicht vermehrt worden.

 

12.-13.07.1924

Die Landwirtschaftliche Schule des Kreises Segeberg lädt die Landwirte des Kreises zur Besichtigung eines Versuchsfeldes in Bahrenhof ein.

 

13.07.1924

Das Kreisfeuerwehrfest 1924 findet in Ulzburg statt. Eine Firma aus Luckenwalde führt eine zweirädrige Motorspritze vor. Da im Kreisgebiet eine Motorisierung der Freiwilligen Feuerwehren vorangetrieben wird, sind auch die Amts- und Gemeindevorsteher aufgefordert, nach Ulzburg zu kommen, um sich ein Bild über die Effektivität der Motorspritzen zu machen. Willy Siebke aus Schmalensee wird erneut zum Kassierer des von Kreisfeuerwehrhauptmann Petersen geführten Verbandes gewählt.

 

16.07.1924

Der Landrat hat das Frühjahrskörungsprotokoll bezüglich der im Kreis Segeberg angekörten schwarzbunten Bullen abgezeichnet. Demnach wurden in Schmalensee angekört die Bullen „Otto“ (Besitzer: Stierhaltungsgenossenschaft Schmalensee; 26 Monate alt, Ohrmarke 110); „Harro“ (Saggau; 20 Monate, 467); „Hast“ (Saggau; 12 Monate, 466) und „Hammerstein“ (Harder; 14 Monate, 5.832).

 

17.07.1924

Das Landratsamt bestätigt die im Kreis Segeberg durchgeführten Wahlen der Gemeindevorsteher und ihrer Stellvertreter. In Schmalensee wird Landmann Heinrich Harder Bürgermeister. Sein Stellvertreter wird Landmann Ludwig Saggau, der schon Stellvertreter von Vorgänger Theodor Schnohr (d.Ä., Anmerkung) war. Theodor Schnohr wiederum hatte nach genau 25 Jahren im Amt nicht wieder für das Amt des Gemeindevorstehers kandidiert. Nachfolger Heinrich Harder überreicht ein kunstvoll gefertigtes Diplom an den Vorgänger als Zeichen des Dankes und der Anerkennung für treue und uneigennützige Tätigkeit an der Gemeinde, besonders in der Kriegs- und Nachkriegszeit.

 

20.07.1924

Der Reiterverein Bornhöved und Umgebung veranstaltet ein Spring-, Reit- und Fahrturnier. Das Programm umfasst Lanzenreiten, Vorführungen der Reitabteilungen, Anfänger- und Dressurprüfungen, Eignungsprüfungen für Wagenpferde im Ein- und Zweispänner, Vorführungen von Pferden an der Hand, Jagdspringen und Ponyrennen. Im Anschluss findet auf zwei Sälen der Reiterball statt. Schmalenseer sind in den Ergebnislisten zahlreich vertreten.

Lanzenreiten: 3. Friedrich (Frerich ?) Siebelts, 4. Hellmut Saggau, 10. Paul Böes, 11. Walter Schumacher; Anfänger-Dressurprüfung: 3. Hellmut Saggau, 4. Erich Kaack, 5. Hugo Kaack, 6. Stäcker; Einspänner (a): 3. Ernst Saggau; Einspänner (b): 2. Ludwig Saggau; Vorführung an der Hand: 2. Richard Saggau, 3. Erich Kaack, 4. Helmut Lübke, 5. Hellmut Saggau, 6. Hugo Kaack; Jagdspringen (a): 3. Otto Saggau; Jagdspringen (b): 2. Otto Saggau.

 

20.07.1924

In Bad Segeberg findet ein Kreishandwerkertag statt. Gewerke aus dem ganzen Kreisgebiet beteiligen sich an einem Festumzug, die Kunstgewerbeschule Kiel führt eine Ausstellung durch, es gibt Vorträge und die Ausstellung von Lehrlingsarbeiten sowie Festbälle in zwei Lokalen.

 

26.07.1924

In Barmstedt findet eine Pferdeschau für die Kreise Pinneberg, Steinburg und Segeberg statt.

 

26.-28.07.1924

Der Provinzial-Feuerwehrverband begeht in Neumünster sein 50-jähriges Bestehen. Vertreter Freiwilliger Feuerwehren aus dem Kreis Segeberg treffen sich in der „Schweizerhalle“, einem großen Lokal mit „guter Küche“ und „tadellosen Getränken“.

 

27.07.1924

Während des Gottesdienstes in Bornhöved werden neu gewählte Kirchenvertreter eingeführt.

 

27.07.1924

Der Rennverein und der Kreisreiterverein veranstalten auf der Segeberger „Rennkoppel“ ein Turnier. Im Wettkampf der Reitabteilungen des Kreisreitervereins belegt die Abteilung des Reitvereins für Bornhöved und Umgegend unter Reitlehrer Otto Schlätel (Schmalensee) den dritten Platz. In der Prüfung der Wagenpferde, Klasse B (Pferde im Hackneytyp) belegt Ludwig Saggaus Blenheim, ein dreijähriger brauner Wallach des Züchters H. Martens und gefahren von Helmut Saggau, Rang vier. An einer zusätzlichen Reiterprüfung für die jeweils zwei besten Reiter jeder Abteilung nehmen 14 Reiter teil, unter denen Helmut Saggau Zweiter wird.

 

27.07.1924

Die Ortsgruppe Schmalensee des Arbeiter-Radfahrerbundes „Solidarität“ führt um 15 Uhr in Schmalensee ihre Bannerweihe durch. Anschließend wird eine Korsofahrt zum Vereinslokal Hans Pries in Bornhöved unternommen. Dort findet ein großer Festball, verbunden mit Saalfahren und weiteren Vergnügungen statt.

 

02.08.1924

Die Kreisgruppe Segeberg des Stahlhelm hält ihre monatliche Versammlung im Hotel Germania ab. Im Anschluss folgt ein Vortrag unter der Überschrift „Auswärtige Politik Deutschlands und Englands im Spiegel der Kriegsschuldlüge“.

 

03.08.1924

Vor zehn Jahren erfolgte der Kriegseintritt Deutschlands. Unter den Folgen leidet das Deutsche Reich noch immer stark. Besonders die konservativen Vereine und Organisationen zelebrieren diesen Tag.

An der Kirche zu Bornhöved findet ein Feldgottesdienst am Denkmal für die Gefallenen unter Beteiligung aller Militärvereine statt. Nach Kranzniederlegungen erfolgt ein Ehrengeläut.

 

05.08.1924

An einem Bezirksspielfest in Bornhöved beteiligen sich die Schulen aus Bornhöved, Daldorf, Gönnebek, Schmalensee und Tarbek. Außerdem sind die Turn- und Spielvereine aus Bornhöved, Daldorf und Tarbek (!) vertreten. In den Wettkämpfen geht Schmalensee leer aus.

 

07.08.1924

In Leezen findet eine Versammlung der Jungbauernleiter der Kreisjungbauernschaft Segeberg statt. Die Leitung hat der Kreisjungbauernführer Lüthje aus Neuengörs. Die Jungbauernarbeit wird als sehr produktiv bewertet. Sie dient der Vorbereitung auf „den Kampf, der dem deutschen Bauerntum wegen seiner Anerkennung und Freiheit bevorsteht“. Staatsbürgerliche, wirtschaftspolitische und kulturelle Themen bilden den Kern der Vortragsthemen der Jungbauernarbeit.

 

08.08.1924

In Segeberg und Kaltenkirchen finden Mitgliedsversammlungen des Landgemeindeverbandes für den Kreis Segeberg statt. Vorsitzender ist Gemeindevorsteher Schümann, Kaltenkirchen.

Die neue Fürsorgegesetzgebung wird vorgestellt, die das Armenwesen auf eine neue Grundlage stellt. Demnach sind die früheren Gesamtarmenverbände aufgelöst. Rechtsnachfolger als Bezirksfürsorgeverband ist nun der Kreis. Allerdings sieht sich der Kreis außerstande, ohne die Kommunen das Armenwesen zu betreuen, und so strebt er die Beibehaltung der Bezirksarmenverbände in Form von Zweckverbänden an. Diesen soll auch das Vermögen der bisherigen Bezirksarmenverbände überstellt werden. Fürsorgemaßnahmen für Kriegsbeschädigte, Kriegshinterbliebene, Klein- und Sozialrentner und Schwerbeschädigte sollen zukünftig vom Kreis getragen werden. In beiden Versammlungen sprechen sich die Gemeindevorsteher gegen die Hauszinssteuer als ungerechte Maßnahme aus. Ein Beschluss der Landlehrer Schleswig-Holsteins, wonach immer Lehrer den Vorsitz in den Schulverbänden inne haben sollten, wird abgewiesen. Die Wahl der Vorsitzenden solle der Selbständigkeit der Schulverbände überlassen bleiben.

 

09.08.1924

Der Kreislehrerverein hält in Bad Bramstedt eine Versammlung ab. Für die Mitglieder der Lehrervereine des östlichen und nördlichen Kreisgebiets wird ein Transport ab Segeberger Kreisbauernhaus mit Personenautos organisiert – zum Preis von 6 RM pro Fahrgast. Neben geschäftlichen Dingen wie der Einzahlung der Mitgliedsbeiträge von 1 RM je Mitglied im Quartal findet ein geführter Rundgang durch Bad Bramstedt statt. Die Leitung der Versammlung hat der Kreisvorsitzende Lehrer Ralfs aus Groß Gladebrügge. Im Vortragsteil wird vor allem über die Lehrmittel der Schulen gesprochen.

 

10.08.1924

Der Vaterländische Frauenverein für Bornhöved und Umgebung veranstaltet in Thodes Garten ein großes Gartenkonzert. Es spielt die Kieler Kapelle ehemaliger Militärmusiker. Am Abend gibt es ein Kränzchen.

 

17.08.1924

In Bornhöved findet das Gauturnfest statt. Aus diesem Anlass findet am Denkmal für die Gefallenen um 11 Uhr ein Feldgottesdienst unter Mitwirkung von Kieler Männerchören statt. Pastor Schlüter lädt die ganze Kirchengemeinde zur Teilnahme ein.

 

29.08.1924

Der Gemeinde Schmalensee werden seitens des Reiches 176,10 RM an Steuermitteln überwiesen. Es handelt sich um Mittel der Einkommenssteuer. Der Berechnungsschlüssel lautet 6 Goldpfennig je Rechnungsanteil der Gemeinde.

 

30.08.1924

Der Stahlhelm, Ortsgruppe Bornhöved, führt in Gönnebek einen Werbeabend durch. Im Anschluss wird eine Gönnebeker Ortsgruppe gegründet.

 

31.08.1924

Die Sonntagspredigt hält Pastor Trautmann aus Gönnebek. Pastor Schlüter befindet sich seit dem 28.08. bis zum 12.09.1924 im Urlaub.

 

31.08.1924

In Schmalensee ist ein Turnverein gegründet worden, dem sofort 26 Mitglieder beigetreten sind. Vorsitzender wird Gemeindevorsteher Heinrich Harder, Turnwart Wilhelm Göttsch.

Am Sonntag findet ein erstes Gesellschaftsspiel des jungen Vereins mit der zweiten Bornhöveder Mannschaft statt, um die Technik des Schlagballspiels zu erlernen. „Man konnte merken, daß in ihrer Mannschaft sehr gute Schläger waren, denen nur noch die Übung und technische Berechnung fehlt“, heißt es im Bericht aus Bornhöved.

 

02.09.1924

Das Segeberger Kreis- und Tageblatt erinnert in einer Notiz an den früher an diesem Tag gefeierten Sedantag:

„Eine Gedächtnisfeier für den 2. September 1870 findet seit geraumer Zeit nicht mehr statt, und die Ereignisse von 1914-1918 sind mit ehernem Schritt dann dazwischen getreten. Aber die Erinnerung an Sedan, an die große Zeit, die wir mit Recht den deutschen Volksfrühling nennen dürfen, kann nichts und niemand auslöschen, die ist zu fest in die deutschen Seelen eingeprägt. Und nichts kann auch unsern Dank an die Männer beseitigen, die Deutschland groß gemacht haben. Von den Führern im Felde und in der Politik lebt niemand mehr, aber von den Veteranen jenes Tages weilen erfreulicherweise noch eine ganze Zahl unter uns. Mögen sie einen Wiederaufstieg des Vaterlandes erleben, der ihre letzten Jahre verschönt!“

 

10.09.1924

Unter der Leitung des Gruppenführers Ludwig Saggau findet im Hotel zur Post die Monatsversammlung des Stahlhelm Bornhöved statt. Die Ortsgruppe berät über Entwürfe für eine eigene Fahne und gibt schließlich ein Exemplar in Auftrag.

 

10.09.1924

Der Bornhöveder Berichterstatter an das Segeberger Kreis- und Tageblatt berichtet über seine aktuellen Eindrücke aus dem Ort:

„Nach langen Regentagen hat sich das Wetter aufgeklärt, so dass es auf den Feldern und Landstraßen ein reges Treiben gab. Autos, Motorräder jagten von früh bis spät durch unsern Ort, so dass es auf den Chausseen nicht mehr ganz sicher war, dazwischen kamen die Erntewagen mit ihrer schweren Last, da die Landleute sich jetzt regen müssen um die Ernte zu bergen und das Land wieder bestellen zu können, bevor der Winter naht. Auch konnte man viele Jäger auf den Feldern sehen, die den Rebhühnern nachstellen. Die Hühner scheinen auch durch die ungünstige Witterung gelitten zu haben, denn das Jagdergebnis soll sehr bescheiden sein.“

 

14.09.1924

Während des sonntäglichen Gottesdienstes werden neu gewählte Kirchenälteste eingeführt. Zudem erfolgt die Wahl von drei Synodalen und deren Stellvertretern.

 

18.09.1924

Das Landratsamt veröffentlicht die neu festgesetzten Jagdgebühren im Kreis Segeberg. Demnach kostet ein Jahresjagdschein 25 Goldmark, ein Tagesjagdschein ist für 5 Goldmark zu erwerben.

 

18.09.1924

Der Landesverband Schwarzbunte Schleswig-Holsteiner führt eine Versteigerung weiblicher Zuchttiere durch. Die Herbstauktion für Bullen findet am 22.10.1924 statt. Anmeldungen zu beiden Veranstaltungen nehmen im Kreis Segeberg der Vorsitzende des Kreisvereins, Isenberg, und Geschäftsführer Heinrich Göttsch aus Schmalensee an.

 

21.09.1924

Der Krieger- und Militärverein für Bornhöved und Umgebung veranstaltet am „Königsberg“ (Kongsbarg, Anmerkung) ein Preisschießen mit Volksbelustigung. Im Anschluss findet in Hein's Gasthof, dem Vereinslokal, ein Festball statt.

 

26.09.1924

Die Geschäftsführung des Landwirtschaftlichen Arbeitgeberverbandes für den Kreis Segeberg vermeldet, dass ab 15.09.1924 kein Erntezuschlag zu zahlen ist. Es bleibt bei den tariflichen Lohnzahlungen.

 

27.-28.09. und 18.-19.10.1924

In Klein Niendorf findet ein Preisschießen der Kreisgruppe Segeberg des Stahlhelm statt.

 

29.09.1924

In Oldesloe findet die Stutenprämierung des Reichsverbandes für Zucht und Prüfung Deutschen Warmblutes für den südlichen Teil des Geestlandes statt.

 

01.10.1924

Um 10.30 Uhr findet in Schmalensee die amtliche Körung der Bullen der schwarzbunten Zuchtrichtung statt. Mit dieser obligatorischen Körung ist auch die durch den Kreisverein Schwarzbunte Schleswig-Holsteiner verbunden.

 

03.10.1924

Unter den Schweine- und Milchviehbeständen des Gutes Alt-Erfrade wird die Maul- und Klauenseuche festgestellt.

 

03.10.1924

Die Gemeinde Schmalensee erhält aus Mitteln der Einkommenssteuer eine Überweisung seitens des Reiches in Höhe 337,50 RM. 11,5 Goldpfennig je Rechnungsanteil bilden die Grundlage für diese Zuweisung.

 

05.10.1924

In der festlich geschmückten Kirche zu Bornhöved wird das Erntedankfest gefeiert.

 

12.10.1924

Der Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, Ortsgruppe Bornhöved, begeht in Bornhöved seine Fahnenweihe. Der Festnachmittag beginnt mit einem von Pastor Schlüter geleiteten Feldgottesdienst auf dem Marktplatz, in dessen Verlauf die Fahne der Ortsgruppe geweiht und ein Kranz am Gefallenendenkmal niedergelegt wird. Der Ortsgruppenführer Ludwig Saggau (Schmalensee) nimmt die von Pastor Schlüter geweihte Fahne aus den Händen des Kreisvorsitzenden Böckmann entgegen. Nach einem Umzug und dem gemeinsamen Essen von „Feldkost“ findet ein abschließender Kommers statt. Für die Musik sorgt die Kapelle der Küstenschutzabteilung 3 Kiel. Die noch lebenden Veteranen von 1848 und 1870/71 werden zu Ehrenmitgliedern ernannt.

In Schmalensee und Gönnebek finden in Zusammenhang mit der Veranstaltung des Stahlhelm Bornhöved Kranzniederlegungen an den Gefallenen-Denkmälern statt.

 

14.10.1924

Auf der Grundlage des Landwirtschaftskammer-Gesetzes ist ein Landwirtschaftlicher Ausschuss für den Kreis Segeberg gebildet worden. Ausschüsse dieser Art sind von der Hauptversammlung der Schleswig-Holsteinischen Landwirtschaftskammer ermächtigt worden, mit den Behörden ihres Kreises selbständig zu verhandeln und die Interessen der Gesamtlandwirtschaft ihres Kreises im gleichen Rahmen wahrzunehmen, wie es durch das Kammergesetz der Provinzial-Landwirtschaftskammer zugewiesen ist. Vorsitzender dieser berufsständischen Selbstverwaltungskörperschaft ist Gutsbesitzer Hastedt, Wensin. Geschäftsführer ist Dr. Hinrichs, Klein Niendorf.

 

19.10.1924

Am Sonntagsgottesdienst haben alle neuen Konfirmanden teilzunehmen. Bis in den November hinein finden die Gottesdienste vorübergehend in der Kapelle und nicht in der alten Vicelin-Kirche statt.

 

21.10.1924

Nach Beilegung der Ruhrkrise findet die Rückführung der Kinder aus dem französisch besetzten Ballungsraum in ihre Heimatorte statt. Die im Kreis Segeberg untergebrachten Ruhrkinder verlassen am Abend mit der Bahn Bad Segeberg.

 

25.10.1924

Die Spar- und Leihkasse für Bornhöved, Schmalensee und Gönnebek fordert alle Sparer auf, bis zum 31.12.2012 die Spareinlagen anzumelden, die eine Aufwertung aufgrund der Währungsumstellung im Reich erfahren sollen.

 

26.10.1924

Nach Feststellung von Fällen der Maul- und Klauenseuche auf dem Gut Alt-Erfrade und in Bornhöved bilden beide Orte Sperrbezirke.

 

26.10.1924

Im Bad Segeberger Hotel Germania findet eine Veranstaltung des Stahlhelm, Kreisgruppe Segeberg statt. Der Fritz Reuter-Rezitator Hans Curt Dreyer trägt Ernstes und Heiteres vor.

 

28.10.1924

Während des Jahrmarktes versteigert die Pferdegilde Bornhöved öffentlich meistbietend ein dreieinhalbjähriges Pferd.

 

30.10.1924

Beim Schießen der Stahlhelm-Kreisgruppe in der Stadt Segeberg belegt der Schmalenseer Ludwig Saggau mit 52 Ringen den 95. Platz.

 

31.10.1924

In der Bornhöveder Kapelle wird ein Reformations- und Kindergottesdienst gefeiert.

 

01.11.1924

In früheren Zeiten geprägte Münzen aus Nickel, Aluminium, Eisen und Zink werden außer Kurs gesetzt und gelten nicht mehr als gesetzliche Zahlungsmittel.

 

01.11.1924

Hebamme Steen in Bornhöved begeht ihr 40-jähriges Berufsjubiläum.

 

01.11.1924

Auch der Oberlandjäger Böster feiert ein zweifaches Jubiläum: Er ist seit 25 Jahren Landjäger und ebenso lange in Bornhöved stationiert.

 

01.11.1924

Der Kreislehrerverein hält im Ulzburger Lindenhof eine Versammlung ab. Lehrer Ralf, der Kreisvorsitzende aus Groß Gladebrügge, begrüßt 80 Lehrkräfte. Die Arbeitsgemeinschaft der Geistlichen und der Lehrer des Kreises stellt den von ihr erarbeiteten Lehrplan für den Religionsunterricht vor. Im Verlauf des Jahres sind an Segeberger Schulen rund 800 Mark für die „Jugendspende Nordschleswig“ gesammelt worden, mit denen die Pflege des Deutschtums in den an Dänemark abgetretenen Gebieten gefördert werden soll.

 

01.11.1924

Der Kreisverein Schwarzbunte Schleswig-Holsteiner hält im Kreisbauernhaus eine Generalversammlung ab. Der Kreisverein hat 316 Mitglieder mit 6.011 Tieren. Im Zuge der Vorstandswahlen (bis 1927) wird auch der Schmalenseer Lehrer Heinrich Göttsch wieder zum Geschäftsführer des von C. Isenberg (Travenort) geführten Kreisvereins gewählt. Zu Rechnungsprüfern für 1924 wählt die Versammlung u.a. die Schmalenseer W. Harder (Willy) und Hugo Saggau.

 

02.11.1924

Reichspräsident Ebert hat den Deutschen Reichstag aufgelöst und Neuwahlen für den 07.12.1924 angesetzt. Damit ist der Wahlkampf eröffnet. Einen Aufruf in einer vom Segeberger Kreis- und Tageblatt abgedruckten Großanzeige, der sich gegen den Sozialismus (und damit auch gegen die SPD Eberts) und für einen Zusammenschluss der zersplitterten Rechtsparteien zu einem großen bürgerlichen Block ausspricht, unterzeichnet neben anderen der Schmalenseer Hufner Willy Siebke.

 

02.11.1924

Das Reformationsfest der Erwachsenen wird nun in der Kapelle zu Bornhöved gefeiert.

 

02.11.1924

Auf der Segeberger „Rennkoppel“ hält der Kreispferdezuchtverein eine Füllenschau ab.

 

02.11.1924

Der in Bornhöved tätige Oberlandjäger Böster feiert sein 25-jähriges Dienst- und Ortsjubiläum. In Bornhöved ehrt ihn u.a. die dortige Freiwillige Feuerwehr, die am Vorabend einen Fackelzug veranstaltet und Böster ein Ständchen bringt.

 

03.11.1924

Im Bad Segeberger Hotel Germania findet eine Kreisversammlung der Deutschnationalen Volkspartei DNVP statt. Vorsitzender ist H. Hüttmann aus Nahe.

 

04.11.1924

Im Gasthof Voß findet ein Militärkonzert statt. Es spielen die Musiker der Ratzeburger Jäger.

 

 

07.-10.11.1924

In den Bad Segeberger Harmonie-Lichtspielen läuft der Film „Siegfried“, der erste Teil der Nibelungensage.

 

09.11.1924

Im Bornhöveder Hotel Stadt Kiel findet eine Versammlung des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold statt. Die Einberufenden fordern alle Republikaner und Kriegsteilnehmer zum Besuch auf.

 

11.11.1924

Die Kreisgruppe Segeberg des Landbundes Schleswig-Holstein unterhält ab sofort im Hotel Germania ihre Geschäftsstelle.

 

12.11.1924

„Einigung in der Landwirtschaft in Schleswig-Holstein“ titelt das Segeberger Kreis- und Tageblatt. Die Provinzial-Vorsitzenden des Bauernvereins und des Landbundes bringen aus einer Kommissionssitzung von je fünf Vertretern beider Organisationen folgende Botschaft zu einer „Einigungsaktion“ mit, der ihre Gesamtvorstände noch zustimmen müssen: „Keine neue Organisation, keine Verschmelzung, dagegen gemeinsame Spitzenbildung aus Bauernverein und Landbund in Schleswig-Holstein ohne Aufhebung der bestehenden Selbständigkeit der beiden Verbände als Einheitsfront gegen gemeinsame Bedrohung in allen gemeinsamen Berufs- und Standesinteressen.“

 

12.11.1924

Der „Stahlhelm“, der nationalistische Bund der Frontkämpfer des Ersten Weltkrieges, stellt sich auf die Kalte Jahreszeit ein und lässt zur Versorgung der Not leidenden Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Kleinrentner die „Stahlhelm-Hilfe“ anlaufen. Firmen und Banken in Bad Segeberg nehmen Lebensmittel- und Geldspenden an, die durch die Organisation verteilt werden. Die Sammlung der Spenden erfolgt im Kreis Segeberg durch die Ortsgruppen.

 

13.11.1924

Im Bad Segeberger Kreisbauernhaus findet die Herbst-Hauptversammlung der Kreisjungbauernschaft statt. Ein Jungbauer Saggau aus Schmalensee – welcher, bleibt leider ungenannt – wird zum Beisitzer im Kreisvorstand gewählt. Vorsitzender der Segeberger Kreisjungbauernschaft ist Lüthje aus Neuengörs.

 

14.11.1924

Die DNVP und die DVP verkünden mitten im Wahlkampf einen Burgfrieden für Schleswig-Holstein. Unter der Parole Schwarz-Weiß-Rot wollen beide den politischen Kampf gegen Schwarz-Rot-Gelb (Gold) führen. Parallel dazu spricht der Schleswig-Holsteinische Bauernverein seinen Mitgliedern die Empfehlung aus, einer dieser beiden Parteien bei den bevorstehenden Landtags- und Reichstagswahlen ihre Stimmen zu geben. Beide hätten schließlich führenden Mitgliedern Plätze auf ihren Listen eingeräumt.

 

14.11.1924

Die Gemeinde Schmalensee erhält aus Mitteln der Einkommenssteuer eine Überweisung seitens des Reiches in Höhe 319,90 RM. 10,9 Goldpfennig je Rechnungsanteil bilden die Grundlage für diese Zuweisung.

 

14.11.1924

In Bad Segeberg findet der Kreisbauerntag 1924 statt. Organisiert wird dieser vom Bauernverein.

 

15.11.1924

Eine Segeberger Reitabteilung unter der Führung von Reitlehrer Rickert (Kükels) trifft aus Berlin kommend in Bad Segeberg ein. Die Reiter und Fahrer haben in der Reichshauptstadt am Reichswettkampf der Reitervereine teilgenommen und hinter den Abteilungen von Rhedingen und Danzig den 3. Platz. Unter den Gewinnern eines Silberpokals ist auch Hellmut Saggau aus Schmalensee, der mit Blenheim (Besitzer ist Vater Ludwig Saggau) ganz hervorragende Einzelergebnisse beigetragen hat. So wurden Hellmut Saggau und Blenheim Zweite im Einspännerfahren, Vierte in der Dressurprüfung und Neunte in der Eignungsprüfung. Die Abteilung wird vor dem Kreisbauernhaus Willkommen geheißen und gefeiert.

 

15.11.1924

Die Kreisgruppe Segeberg des Schleswig-Holsteinischen Bauernvereins richtet im Kreisbauernhaus und im Hotel Germania einen Kreisbauernabend mit anschließendem Festball aus.

 

15.11.1924

Im Zuge des Wahlkampfes spricht um 20 Uhr im Bornhöveder Gasthof zur Post ein Redner der Nationalsozialistischen Freiheitsbewegung, die dem „völkischen Block“ zugerechnet wird. Es werden 50 Pfennig an Eintrittsgeld verlangt.

 

17.11.1924

Der Landwirtschaftliche Arbeitgeberverband für den Kreis Segeberg hält im Bad Segeberger Gewerbevereinshaus seine Mitgliederversammlung ab. Am Vorabend veranstaltet der Verband im Hotel International einen großen Ball.

 

17.11.1924

In Todesfelde findet die Hauptversammlung des Kreiswirtevereins Segeberg statt.

 

19.11.1924

Ab sofort finden die Gottesdienste der Evangelischen Kirchengemeinde Bornhöved wieder in der Vicelin-Kirche statt. Die ist, so die Ankündigung, geheizt.

 

23.11.1924

Der Gottesdienst am Totensonntag ist in der Kirche zu Bornhöved dem Gedenken an die Gefallenen gewidmet. Die Militärvereine des Kirchspiels nehmen daran teil. Die Kreisgruppe Segeberg des Stahlhelms ordnet für alle Mitglieder Kirchgang an. Zentrale Veranstaltung des Bundes der Frontsoldaten ist die Kreisstadt Segeberg.

 

24.11.1924

Der Landwirtschaftliche Kreisverein und die Landwirtschaftsschule zeigen in der Bad Segeberger Harmonie den zweistündigen Kulturfilm der Landwirtschaftskammer. Dieser beinhaltet eine Vorstellung der Einrichtungen der Kammer, Landschaftsbilder aus der Provinz Schleswig-Holstein, eine Übersicht über die Tierzucht in der Provinz sowie einen Abschnitt zur Tierzucht und dem Tierschauwesen. Alle Mitglieder, auch der dem Kreisverein angeschlossenen Vereine und ihre Angehörigen sind zum Besuch des Films eingeladen.

 

26.11.1924

Die Gemeinde Schmalensee erhält aus Mitteln der Umsatzsteuer eine Überweisung seitens des Reiches in Höhe 312,55 RM. 103,5 Goldpfennig je Rechnungsanteil bilden die Grundlage für diese Zuweisung.

 

26.11.1924

In Schmalensee findet um 20 Uhr eine sehr gut besuchte Wahlkampfveranstaltung der DNVP statt. Der Eintritt ist frei, ebenso wird eine „freie Aussprache“ zugesichert. Zunächst spricht der Parteiredner Hartmann aus Neumünster und präsentiert die Positionen der DNVP: Schutzzölle auf landwirtschaftliche Güter, Rückkehr zu früheren steuerlichen Verhältnissen, Wehrhaftmachung Deutschlands, die Flagge schwarz-weiß-rot und fort mit Reichspräsident Ebert (SPD). In der Aussprache meldet sich der SPD-Redner Stadtrat Jürs aus Neumünster. Er argumentiert gegen Schutzzölle und für Völkerverständigung. Die Diskussion, so der Zeitungsbericht, verläuft „in durchaus sachlichen Bahnen“.

 

27.11.1924

Der Landwirtschaftliche Verein für Bornhöved und Umgebung hält in Damsdorf seine Herbstversammlung ab. Dr. Hinrichs aus Bad Segeberg referiert zu der Fragestellung, ob der Landwirt dieser Zeit intensiv oder extensiv wirtschaften solle. Er kommt nach umfangreicher Beschreibung der landwirtschaftlichen Anforderungen zu dem nicht von allen Teilnehmern geteilten Schluss, dass der Landwirt „mehr extensiv, d.h. mit wenig Kapital und Arbeitskraft“ wirtschaften solle.

 

27.11.1924

Der Stahlhelm, Kreisgruppe Segeberg, hält im Hotel Germania seine Monatsversammlung ab. Gastredner Krause d'Avis spricht über „Weltgeschichtliche Betrachtungen zum Judentum“.

 

29.11.1924

Im Zuge des Reichstagswahlkampfes findet im Bornhöveder Hotel zur Post eine öffentliche Wählerversammlung der Deutschen Demokratischen Partei DDP statt. Redner ist Stadtrat Tramm aus Itzehoe.

 

03.12.1924

Der Landbund Schleswig-Holstein, Kreisgruppe Segeberg, hält im Hotel Germania seine Kreisversammlung mit Vorträgen und zweistündiger Filmvorführung ab. „Alle deutschgesinnten, landwirtschaftsfreundlichen Männer und Frauen sind eingeladen.“ Zuvor findet unter der Leitung des Vorsitzenden Bernhard Meyer die Generalversammlung mit Vorstandswahlen statt.

 

03.12.1924

In Kreutzfeldt's Gasthof zu Damsdorf findet eine öffentliche Wählerversammlung der DDP statt.

 

04.12.1924

Der Landbund Schleswig-Holstein, Kreisgruppe Segeberg, veranstaltet im Hotel Germania seine Kreis- und Generalversammlung mit Wintervergnügen. Vorsitzender ist Bernhard Meyer, Strenglin. Der Vorsitzende der Bornhöveder Gruppe ist Hermann Gerdt jr. aus Gönnebek.

Begrüßt wird die stattgefundene Gründung eines Junglandbundes, der dem bäuerlichen Nachwuchs die Liebe zu Scholle und Heimat vermitteln soll.

 

05.12.1924

Unter dem Viehbestand des Schmalenseer Landwirts (Ernst) Stegelmann wird die Maul- und Klauenseuche festgestellt. Die Gemeinde Schmalensee wird zum Sperrbezirk erklärt.

 

05.12.1924

Im Hotel Germania findet eine nationale Wahlkundgebung unter dem Motto „Schwarz-Weiß-Rot“ statt. Einladende sind der Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, der Nationalverband Deutscher Offiziere, die Bismarckjugend, die Deutsche Volkspartei und die Deutschnationale Volkspartei. Die Kreisgruppe Segeberg des Schleswig-Holsteinischen Bauernvereins empfiehlt ihren Mitgliedern den Besuch.

 

07.12.1924

Von diesem Sonntag an ist die Kirche zu Bornhöved zu den Gottesdiensten geheizt.

 

07.12.1924

Es finden Wahlen zum Deutschen Reichstag sowie zum Preußischen Landtag statt. Der Stahlhelm, Kreisgruppe Segeberg, gibt mit einer letzten Anzeige seine eindeutige Wahlempfehlung für das Bündnis Schwarz-Weiß-Rot ab und begründet dies mit seinem eigenen mildtätigen Handeln für die Minderbemittelten, Witwen und Waisen und für die Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen. Schwarz-Rot-Gelb dagegen habe nichts für diese Gruppen geleistet. Insgesamt starten deutschnationale Kreise am Wahlsonntag eine letzte Anzeigenoffensive und appellieren an die weiter herrschende Ablehnung des Kriegsausgangs mit dem Versailler Vertrag als das ganze Volk geißelnde Kriegsfolge. Ein häufig gebrauchter Satz lautet „Deutschland, erwache endlich!“. Paul von Hindenburg, im Ersten Weltkrieg höchster militärischer Führer, wird in Aufrufen der Nationalisten zitiert: „Wahlrecht ist Wahlpflicht“. Auch der Schleswig-Holsteinische Bauernverein spricht sich für Schwarz-Weiß-Rot aus, da er die Interessen der Landwirtschaft durch die Demokraten verletzt sieht. Als Alternative empfiehlt sich die Wirtschaftspartei des deutschen Mittelstandes, die aber aufgrund des eindeutigen Lagerwahlkampfes kaum Aussichten auf Erfolg hat. Wahlleiter in Schmalensee ist der neue Gemeindevorsteher Heinrich Harder, sein Stellvertreter der stellvertretende Gemeindevorsteher Ludwig Saggau. In Schleswig-Holstein liegen in den Reichstagswahlergebnissen die Deutschnationalen (253.395 Stimmen) knapp vor den Sozialdemokraten (232.382). So verhält es sich auch im Kreis Segeberg, wo auf die DNVP 8.887 Stimmen und auf die SPD 6.107 Stimmen entfallen. Die Wahl zum Preußischen Landtag fällt ähnlich aus. Die Schmalenseer Wahlergebnisse entsprechen diesen Trends. Bei der Wahl zum Preußischen Landtag entfallen auf SPD 51, DNVP 65, Kommunisten 3, DVP 24, DDP 22, Wirtschaftspartei des deutschen Mittelstandes 2 und auf USPD 1 Stimmen. In der Reichstagswahl erhalten SPD 52, DNVP 64, Zentrum (unleserlich, einstellig), Kommunisten 2, DVP 27, DDP 20, Wirtschaftspartei des deutschen Mittelstandes 2 und USPD 1 Stimmen.

 

10.12.1924

In Hein's Gasthof beginnt ein Tanzkursus für Erwachsene aus Bornhöved und Umgebung. Tanzlehrer Johannes Studt aus Bad Segeberg bietet deutsche und moderne Tänze der Saison 1924/25 an und bittet ergebenst um vertrauensvollen Zuspruch.

 

11.12.1924

In Bornhöved findet im Hotel Zur Post eine Versammlung des Kreiswirtevereins statt.

 

12.12.1924

Der Landrat empfiehlt allen Amts- und Gemeindevorstehern sowie den Führern der Feuerwehren des Kreises die Anschaffung eines neuen Handbuchs für das Feuerlöschwesen, das der Landesbranddirektor Schmiedel (Kiel) herausgebracht hat.

 

12.12.1924

Im Altonaer Rathaus findet der Verbandstag des Landgemeindeverbandes für den Kreis Segeberg statt. Alle Mitgliedsgemeinden und Gutsbezirke sind zur Teilnahme aufgefordert.

 

13.12.1924

Sitzung des Segeberger Kreistages.

 

14.12.1924

Die Jungbauernschaft Segeberg führt einen ersten Führerkursus durch. Es spricht Kreisschulrat Schacht.

 

17.12.1924

Unter dem Viehbestand von Theodor Schnohr in Schmalensee wird die Maul- und Klauenseuche festgestellt.

 

18.12.1924

In der Segeberger Harmonie findet eine Generalversammlung des Kreispferdezuchtvereins für die holsteinischen Geestlande statt. Im Anschluss an die Regularien folgt die Vorführung von Filmen über die Pferdezucht in Hannover und die Traventhaler Hengstparade. Zu diesem Teil der Versammlung sind auch Nichtmitglieder eingeladen. Vorsitzender ist Major Wachs, Traventhal. Der Kreisverein ist von 255 auf 278 Mitglieder angewachsen. Der Schmalenseer Heinrich Harder wird zum Delegierten für Verbandsversammlungen gewählt.

 

21.12.1924

Die Firma H. C. Reimers in Kiel hat beim Regierungspräsidenten (der Provinz Schleswig-Holstein) in Schleswig die Erteilung der Genehmigung zur Einrichtung einer Kraftfahrzeuglinie zwischen Neumünster und Plön über Bornhöved beantragt.

 

21.12.1924

Der Vaterländische Frauenverein für Bornhöved und Umgebung führt am Abend im Hotel Stadt Kiel seine „Weihnachtsfestspiele“ auf. Die Generalprobe, zu der auch Kinder zugelassen waren, fand am Nachmittag des 20.12.1924 statt.

 

25.12.1924

Aus Einkommenssteuer-Einnahmen des Reiches erhält die Gemeinde Schmalensee einen Zuschuss von 275,90 RM.

 

In dieser Chronologie sind nicht alle Regeltermine wiedergegeben, die belegt sind. U.a. betrifft dies den Stahlhelm, Kreisgruppe Segeberg, die verschiedenen Organisationen der Landwirte und deren Jugendorganisationen sowie Gottesdienste der Evangelischen Kirchengemeinde Bornhöved. Artikel über den Segeberger Kreispferdezuchtverein für das Holsteiner Pferd auf Marschgrundlage sind teilweise gesichert, aber nicht wiedergegeben. In Schmalensee gehörten die Pferdezüchter nicht diesem Verein an.