1934

Jahrgang 1934

(fett gedruckte Daten sind tatsächliche, nicht fett gedruckte die des Erscheinens)

 

01.01.1934

Adolf Siebke begeht sein 50-jähriges Malermeisterjubiläum. Die Handwerkskammer überreicht eine Ehrenurkunde.

 

01.01.1934

Das neue Gemeindeverfassungsgesetz tritt in Kraft. Es unterscheidet zwischen Einwohnern und Bürgern der Gemeinden. Einwohner ist, wer im Ort seinen Wohnsitz hat. Bürger ist jeder reichsdeutsche Einwohner über 25 Jahre, der seit dem 01.07.1933 in der Gemeinde ansässig ist. Zugezogene erwerben das Bürgerrecht erst nach einem Jahr des Wohnens im Ort. Aktive Reichs- und Staatsbeamte (preußische, Anmerkung) sind nicht an diese Jahresfrist gebunden. Außerdem sind die obersten örtlichen Leiter und Führer der Partei, der SA und SS, mit ihrer Berufung in ihre Ämter Bürger. Entmündigung, Geisteskrankheit, Vormundschaft und der Verlust der Ehrenrechte, zum Beispiel als Straf- oder Untersuchungsgefangener aufgrund politischer Anordnung, führen zum Verlust der Bürgerrechte.

 

01.01.1934

Das Erbgesundheitsgesetz tritt in Kraft. Es soll „kranken und asozialen Nachwuchs“ mittels Sterilisierung bekämpfen. Diese soll durch neu einzurichtende Erbgesundheitsgerichte angeordnet werden können.

 

07.01.1934

In der Kirche zu Bornhöved findet ein Lesegottesdienst statt.

 

08.01.1934

In Neumünster findet eine Tagung der Leiter der schleswig-holsteinischen Kreishandwerkerschaften statt. Inhalt sind bis zur Einführung des Zwangsinnungsgesetzes vorläufige Anweisungen für die Kreishandwerkerschaften.

 

09.01.1934

Unter der Leitung von Bezirksbauernführer Heinrich Harder aus Schmalensee findet in Heins Gasthof die erste Bezirksversammlung der Bauern des Bezirks IX statt. Harder geht noch einmal auf die politischen Umwälzungen des Jahres 1933 ein. Der 30. Januar, 21.März, 1. Mai, 1. Oktober und 12. November seien Marksteine, die Geschichte bedeuten. Volk und Vaterland seien eins geworden und auch die Belange des Bauern seien im neuen Reich neu fundiert.

Im Vortragsteil hört die Versammlung Ausführungen des Bornhöveder Ortsbauernführers Hans Hauschildt zum Thema „Erbhof“. Landwirtschaftslehrer Graage aus Bad Segeberg spricht zu betriebswirtschaftlichen Tagesfragen. Die Bornhöveder Bezirksbauernschaft spricht sich für die Durchführung einer Kreisjungviehschau mit Fohlenschau aus.

 

09.01.1934

Im Bornhöveder Pastorat findet ein Frauen- und Mütterabend der Kirchengemeinde statt.

 

11.01.1934

Der Kaninchenzuchtverein für Bornhöved und Umgebung stellt fest, dass aufgrund eines Preissturzes bei der Angorawolle die Zucht der Angorakaninchen im Vereinsgebiet drastisch zurückgegangen ist.

Im Vorjahr hat sich der Verein eine neue, vorschriftsmäßige Fahne beschafft und ist damit der erste Kaninchenzuchtverein des Kreises Segeberg mit eigener Fahne.

 

11.01.1934

Das Imkerwesen wird als fester Bestandteil der Landwirtschaft in den Reichsnährstand integriert.

 

11.01.1934

Die NSDAP-Ortsgruppe Bornhöved feiert ihr dreijähriges Bestehen im Zuge einer Mitgliederversammlung unter der Leitung des Ortsgruppenvorsitzenden Dr. Ahrens, der die nationale Revolution noch einmal Revue passieren lässt.

 

15.01.1934

Der Schmalenseer Hugo Oeser legt vor der Meisterprüfungskommission der Handwerkskammer zu Altona in Kiel erfolgreich die Meisterprüfung des Schmiedehandwerks ab.

 

15.01.1934

Approbierter Tierarzt für Bornhöved und Umgebung ist Dr. Sarpe.

 

15.01.1934

Der Krieger- und Militärverein Bornhöved und Umgebung hält seine Generalversammlung ab. Neu ernannter Vorsitzender ist Hermann Bolln aus Bornhöved, der in seiner Begrüßungsansprache verspricht, die Arbeit im neuen Jahr „mit dem Glauben an den Führer“ beginnen zu wollen. Bolln ernennt Heinrich Harder aus Schmalensee zu seinem Stellvertreter. Der Verein umfasst 12 Ehrenmitglieder und 105 Mitglieder. Bolln macht nach Verlesen der neuen Satzungen des Kyffhäuserbundes darauf aufmerksam, dass alle Kyffhäuserbundmitglieder in die SA-Reserve einzugliedern sind.

 

18.01.1934

Ab sofort hält die Kreisleitung des Deutschen Landarbeiterverbandes in der Deutschen Arbeitsfront immer sonnabends von 14 bis 18 Uhr im Hause des Bornhöveder Ortsgruppenleiters der DAF, Bock, Sprechstunden ab.

 

18.01.1934

Das Neue Preußische Jagdgesetz tritt in Kraft. Es berücksichtigt auch Forderungen, die von Jagdvereinen und –verbänden an die preußische Staatsregierung herangetragen wurden. So müssen Antragsteller für einen Jagdschein die erfolgreiche Jägerprüfung nachweisen und Mitglied eines Hegevereins sein. Auch Jagdpächter müssen eine Mitgliedschaft nachweisen.

 

20.01.1934

Zum letzten Mal versammeln sich die Mitglieder des Kreislehrervereins Segeberg. Nachdem schon am 17.05.1933 der Vorstand des Kreisvereins mit der Vorbereitung von dessen Auflösung beauftragt wurde, wird nun zur Tat geschritten. Die Zukunft liegt im NS-Lehrerbund. 32 Jahre hat der Kreislehrerverein bestanden. Am 02.02.1934 wird sich auch der Schleswig-Holsteinische Lehrerverein auflösen, der Preußische und der Deutsche Lehrerverein werden folgen. Für die Lehrer ist damit der Traum der Väter und Vorkämpfer von 1848 erfüllt: „Ein Volk – ein Erzieherstand – eine Schule“.

 

23.01.1934

Die Kreisleitung der NSDAP und die Reichsrundfunkkammer in Norddeutschland veranstalten im Bad Segeberger Hotel Germania eine Veranstaltung unter dem Motto „Der Bauer erobert den Rundfunk“. Es handelt sich um eine Werbeveranstaltung für die Bewohner des ländlichen Raumes, um diese mittels Rundfunk in das Leben der (nationalsozialistischen) Gesellschaft einzubinden.

 

25.01.1934

Die Ortsgruppe Bornhöved des NS-Lehrerbundes hält ihre erste Monatsversammlung ab. Lehrer Köpcke referiert über die Jugendbewegung.

 

25.01.1934

Der Vaterländische Frauenverein vom Roten Kreuz für Bornhöved und Schmalensee hält eine Mitgliederversammlung ab. Die Vorsitzende Frau Ferme trägt zum Deutschen Roten Kreuz vor, das nach Satzungsänderung am 29.11.1933 eine Umgestaltung im Sinne der Grundsätze des nationalsozialistischen Staates erfährt.

 

26.01.1934

Die Monatsversammlung der Bornhöveder Ortsgruppe der Reichsvereinigung Deutscher Hausfrauen hört einen Vortrag über „Reis und seine Verwertung“.

 

26.01.1934

Die „Deutsche Bühne“, Ortsgruppe Neumünster, hat in Bornhöved einen Stützpunkt errichtet. Zweck der Deutschen Bühne ist, auch der Bevölkerung des platten Landes und Minderbemittelten den Besuch eines guten Theaters zu ermöglichen und „jeden Deutschen zum kulturellen Aufbau mit heranzuziehen“.

 

27.01.1934

Kinder aus Bornhöved und Umgebung haben in Kiel eine Tell-Aufführung angesehen, wohin sie ein Sonderzug brachte.

 

27.01.1934

In Schmalensee findet die Körung weiblicher Rinder durch den Kreisverein Schwarzbunte Schleswig-Holsteiner statt.

 

28.01.1934

Im Anschluss an den Sonntagsgottesdienst führt Pastor Erich mit den Konfirmanden eine Predigtbesprechung durch.

 

29.01.1934

In der Bad Segeberger Harmonie findet ein Außerordentlicher Kreisfeuerwehrverbandstag statt. Der Führer des Provinzialfeuerwehrverbandes Schleswig-Holstein, Branddirektor Paulsen, erläutert den Delegierten der Wehren das neue Feuerlöschgesetz. Demnach werden die Amtswehren aufgewertet: In jedem Amtsbezirk gibt es zukünftig nur noch eine Freiwillige Feuerwehr, die Gemeindewehren werden zu Löschzügen oder Halbzügen. Für die Kreisfeuerwehrverbände und die Freiwilligen Feuerwehren werden neue Mustersatzungen erlassen.

Dort, wo keine Freiwillige Feuerwehr besteht, ist eine Pflichtwehr zu bilden. „Man darf aber heute schon sagen, daß es in Zukunft kein besonderes Vergnügen sein wird, einer Pflichtfeuerwehr anzugehören.“ Daher wird mit einigen Umwandlungen von Pflichtwehren in Freiwillige gerechnet, wofür die Landesbrandkasse noch einen Zuschuss in Höhe 400 RM gewährt.

 

30.01.1934

In der Bornhöveder Kirche findet am Jahrestag der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten ein Dankgottesdienst mit Pastor Erich statt. Dies geschieht auf Anregung des Reichsbischofs: „Am 30. Januar 1934 ist der Jahrestag der Berufung unseres Führers zum Kanzler des Deutschen Reiches. In Dankbarkeit gegen Gott gedenkt das deutsche Volk an diesem Tage ganz besonders der Rettertat Adolf Hitlers […].“

 

03.02.1934

Das Winterhilfswerk Bornhöved und Umgebung blickt auf eine intensive Hilfsarbeit zurück: 168 Familien wurden mit Lebensmittelgutscheinen versehen, 135 Familien erhielten Kohlenkarten. Am 27. Januar wurden 97 Familien mit zusammen 301 Familienmitgliedern aus örtlichen Lebensmittelspenden versorgt.

 

03.02.1934

Vor dem Kieler Rathaus findet eine Versammlung des NS-Lehrerbundes von Schleswig-Holstein statt. Über 6.000 Lehrer hören u.a. eine Ansprache des Kultusministers Klemm, der auf den Konflikt von Nationalsozialismus und Religion eingeht. Man werfe dem Nationalsozialismus vor, eine Art Heidentum zu predigen. Wer dieses behaupte, trage konfessionellen Hass in die Gesellschaft. Aufgabe des NSLB sei es, die überholten Klassenanschauungen Ewiggestriger überwinden zu helfen.

 

06.02.1934

Im Bornhöveder Pastorat findet ein Frauen- und Mütterabend der Kirchengemeinde statt. Pastor Erich gestaltet diesen in plattdeutscher Sprache.

 

07.02.1934

Die Einbindung der Kreisbauernschaft als Organ des Reichsnährstandes hat dazu geführt, dass die Nachfolgeorganisation des Land- und Bauernbundes intensiv in Anspruch genommen wird. 40 bis 50 Besucher melden sich täglich allein am Vormittag auf der Kreisgeschäftsstelle, so dass Kreisbauernführer Köhler darum bitten muss, verstärkt die Orts- und Bezirksbauernführer sowie die Kreisfachberater persönlich anzusprechen, um die Geschäftsstelle zu entlasten. Zugleich werden Öffnungszeiten festgelegt: Montags, mittwochs und donnerstags, jeweils am Vormittag.

 

08.02.1934

Im Bad Segeberger Gewerbevereinshaus tritt der Landwirtschaftliche Arbeitgeberverband des Kreises Segeberg zusammen. Wichtigster Tagesordnungspunkt ist die Auflösung des Vereins inklusive Wahl eines Liquidators.

 

12.02.1934

In Bornhöved findet auf Einladung von Amtsvorsteher Hinrich Saggau (Bornhöved) eine Versammlung der Freiwilligen Feuerwehren des Amtes Bornhöved statt. Gemäß der neuen Gesetzgebung zum Brandschutz werden neue Satzungen durch die Wehren angenommen.

Der bisherige Oberbrandmeister (Amtswehrführer, Anmerkung) Ludwig Saggau aus Schmalensee wird wegen Überschreitung der Altersgrenze aus dem aktiven Dienst verabschiedet und zum Ehren-Oberbrandmeister ernannt. Damit verbunden ist die Berechtigung, auch weiterhin Uniform zu tragen.

Außerdem kommt es zur formellen Bildung einer Amtsfeuerwehr Bornhöved. Diese besteht aus drei Löschzügen – Bornhöved, Gönnebek und Schmalensee. Führer dieser Amtswehr wird H. Hauschildt; Führer des Löschzuges 3, Schmalensee, ist Hugo Saggau.

 

13.02.1934

In Bornhöved findet eine Versammlung des Deutschen Landarbeiterverbandes in der Deutschen Arbeitsfront statt. Die Aufgaben und Ziele des DLV in der DAF werden erklärt. Oberstes Ziel: „Die Eingliederung des deutschen Arbeiters in die Volksgemeinschaft und in den Staat durch die Deutsche Arbeitsfront.“

 

16.02.1934

Im Bad Segeberger Kreisbauernhaus findet eine Generalversammlung des Kreisvereins Schwarzbunte Schleswig-Holsteiner statt. Vorsitzender ist Heinrich Harder aus Schmalensee.

 

17.02.1934

Im Bad Segeberger Hotel Germania findet eine Kreistagung des NS-Lehrerbundes statt. Der Referent spricht über „Hitlerjugend und Schule“.

 

21.02.1934

In Bornhöved feiert der Vaterländische Frauenverein vom Roten Kreuz für Bornhöved und Schmalensee sein 23. Stiftungsfest. Pastor Erich führt aus, dass „wieder Mut vorhanden“ sei. Diesen Mut habe der Reichskanzler Adolf Hitler ins Volk getragen.

 

24.02.1934

Auf der Monatsversammlung des NS-Lehrerbundes Bornhöved gibt Gönnebeks Lehrer Trenktrog bekannt, dass er vom Kreisobmann des NSLB, Pg. Dr. König, zum Obmann der Ortsgruppe Bornhöved ernannt wurde. Lehrer Möller referiert über „Beruf und Staat“, wobei er den Beruf als den Dienst am Ganzen bezeichnet, der zwischen Familie und Staat eine Brücke bildet.

 

24.02.1934

Im Bad Segeberger Hotel Germania findet die Generalversammlung des Kreispferdezuchtvereins Segeberg unter der Leitung des Vorsitzenden, Heinrich Harder aus Schmalensee statt. Parallel tagt der Segeberger Kreis-Pferdezuchtverein für das holsteinische Pferd unter dem Vorsitz von Willi Harder aus Kükels. Beide Kreisvereine diskutieren ihre Vereinigung. Im Anschluss halten sie eine gemeinsame Sitzung ab.

Heinrich Harder erläutert eingangs, dass die Pferdezuchtvereine mit Verordnung des Landesbauernführers vom 19.01.1934 in den Reichsnährstand eingegliedert worden seien. Praktisch existiere man nicht mehr. Auf der Grundlage von Vorstandsgesprächen beider Pferdezuchtvereine am 02.10.1933 sei man aber bezüglich einer Fusion bereits einig geworden und Heinrich Harder ist vorläufig Vorsitzender des Gesamt-Pferdezuchtvereins, der sich Kreisverein für die Schleswig-Holsteinischen Warmblutzuchten nennen möchte. Eine Fusion findet an diesem Tage zwar noch nicht statt, da man die Entwicklung auf Provinzebene abwarten muss, beide Vereine werden aber zukünftig ihre Veranstaltungen gemeinsam betreiben.

Die gemeinsame Sitzung im Anschluss bezeichnet Heinrich Harder dennoch als erste Generalversammlung der zusammengelegten Schwestervereine, die stets denselben Zielen gefolgt seien. Man rechne noch mit einer Zusammenlegung im laufenden Jahr.

 

25.02.1934

Volkstrauertag. Pastor Erich leitet den gut besuchten Gefallenen-Gedenkgottesdienst in der Bornhöveder Kirche.

 

25.02.1934

In Kiel findet eine Vereidigung politischer Leiter statt, an der auch drei Mitglieder des NS-Lehrerbundes Bornhöved teilnehmen. Die Eidesformel lautet: „Ich schwöre Adolf Hitler unverbrüchliche Treue, ihm und den mir von ihm bestimmten Führern unbedingten Gehorsam.“

 

26.02.1934

Aufgrund des Preußischen Gesetzes über das Feuerlöschwesen vom 15.12.1933 ernennt der Landrat den ersten Führerrat des Kreisfeuerwehrverbandes Segeberg. Heinrich Kröger (Weede) wird stellvertretender Kreiswehrführer, der Bornhöveder Hans Hauschildt Adjutant des Kreiswehrführers und Heinrich Höft (Gadeland) Pressewart des Kreisfeuerwehrverbandes.

 

28.02.1934

Am Nachmittag findet in der Bad Segeberger Harmonie eine Führerbesprechung des Kreisfeuerwehrverbandes statt. Einbestellt sind sämtliche Löschzugführer bzw. Brandmeister und Amtsbrandmeister (Wehrführer und Amtswehrführer, Anmerkung) der 27 Freiwilligen Feuerwehren des Kreises Segeberg.

Es wird über die Durchsetzung des Führerprinzips gesprochen. Auch wird angesichts der technischen und körperlichen Herausforderungen des Feuerwehrdienstes festgelegt, dass Wehrleute ab 60 in die Reserve zu überstellen sind. Diese Ehrenmitglieder seien aber als wichtige Ratgeber und mögliche Helfer zu achten und zu beteiligen. Im Bereich der Dienstgrade gibt es Neuerungen, der „Oberfeuerwehrmann“ und der „Löschmeister“ werden eingeführt.

 

03.03.1934

Im Bad Segeberger Hotel zur Harmonie findet eine außerordentliche Mitgliederversammlung des Kreisvereins der Vaterländischen Frauenvereine vom Roten Kreuz statt. Das „Erscheinen aller Vorsitzenden und Mitglieder ist Pflicht“. Kernpunkt der Versammlung ist die Auflösung sämtlicher 29 Zweigvereine mit ihren 16 Schwesternstationen (Übernahme durch die NS-Volkswohlfahrt, Anmerkung) und zusammen rund 3.000 Mitgliedern. Auch der Kreisverein löst sich auf, damit die NS-Frauenschaft die einzige, alle Frauen umfassende Organisation sein wird. In einer langen Rede wirbt die Kreisvorsitzende Rinne für den gemeinsamen Übertritt in die NS-Frauenschaft:

„Treten Sie mit mir geschlossen in die NS-Frauenschaft über. Vertrauen Sie heute zum letzten Mal meiner Führung. Die Zeit ist reif geworden, die Stunde ist da, […]. Es gibt nur eine SA, nur eine SS, nur eine Frauenschaft, eine HJ, einen BDM. Die Totalität der Bewegung, das ist unsere Stärke! Das soll auch unser aller Ziel sein! Heil!“

Im Segeberger Kreis- und Tageblatt heißt es zu diesem Vorgang:

„Das ist ein erfreuliches Zeichen. Sieht man doch, dass im Kreise Segeberg bis ins letzte Dorf, bis zum letzten Volksgenossen die Idee des Führers, der Gedanke, eine große Volksgemeinschaft zu bilden, durchgedrungen ist. Wenn nun hier und da einige abseits stehen und sich noch nicht entschließen konnten, so werden auch sie eines Tages die Notwendigkeit dieses Schrittes einsehen lernen.“

 

10.03.1934

In Bornhöved findet ein „Deutscher Abend statt“. Ein Besucher der Veranstaltung aus Ruhwinkel wird im Anschluss daran von der Gendarmerie wegen Beleidigung des Ortsgruppenführers der NSDAP, der SA und des Dritten Reiches verhaftet.

 

13.03.1934

Nach 24 Jahren löst sich der Vaterländische Frauenverein vom Roten Kreuz für Bornhöved und Schmalensee auf. Die Vorsitzende Ferme berichtet von der Versammlung am 03.03.1934 in Bad Segeberg. Der gesamte Vorstand stehe hinter dem Auflösungsbeschluss des Kreisvereins. Frau Ferme ordert alle Mitglieder, die noch nicht in die NS-Frauenschaft oder die NS-Volkswohlfahrt eingetreten sind, dieses zu tun. Alle betreffenden Mitglieder kommen der Aufforderung nach. Schmalensees Gemeindevorsteher Heinrich Harder, der als Berater zugegen ist, begrüßt die Beschlüsse. Diese seien richtig und es werde nichts weggeworfen, sondern weitere Aufbauarbeit ermöglicht.

 

14.03.1934

Vor genau 25 Jahren wurde in Hüttmanns Gasthof zu Kaltenkirchen die Stellmacherinnung des Kreises Segeberg gegründet. Noch immer steht Obermeister Sielk an der Spitze der Innung, die am Gründungsort ihr Jubiläum feiert.

 

16.03.1934

Sämtliche Hebammen des Kreises Segeberg sind zu einer Pflichtversammlung einbestellt.

 

17.03.1934

Ein Pflichttermin ist die Kreistagung des NS-Lehrerbundes in Bad Segeberg. Gesprochen wird über „Rassenhygiene“ sowie über „Vorgeschichte und Heimat“.

 

18.03.1934

Während des Sonntagsgottesdienstes findet die Konfirmandenprüfung statt. Um 14 Uhr gibt Pastor Erich einen Kindergottesdienst.

 

20.03.1934

Die Ortsgruppenversammlung des NS-Lehrerbundes Bornhöved befasst sich mit der Saarabstimmung des Jahres 1935. Dann hält Lehrer Mumm aus Schipphorst einen Vortrag zum Reichserbhofgesetz.

 

20.03.1934

Die Monatsversammlung der NS-Frauenschaft Bornhöved findet in Gönnebek statt. Es gibt einen Vortrag über „Sozialismus“ und einen über „Mode“.

 

21.03.1934

In Heins Gasthof findet unter der Leitung von Bezirksbauernführer Heinrich Harder aus Schmalensee die zweite Versammlung der Bezirksbauernschaft IX statt, an der auch Kreisbauernführer Köhler teilnimmt. Nach Ausführungen über das Reichserbhof- und das Reichsnährstandsgesetz gibt es Informationen zur Kalkdüngung.

 

24.03.1934

In Bad Segeberg findet eine Versammlung der Jagdvorsteher und Eigenjagdbesitzer des Kreises Segeberg statt, um die Veränderungen durch das neue Preußische Jagdgesetz zu erörtern. Im Schwerpunkt geht es um die Rolle des Kreisjägermeisters und der Jagdvorsteher.

 

27.03.1934

Im Bad Segeberger Hotel Germania findet eine Kreistagung der NS-Frauenschaft für alle Ortsfrauenschaftsleiterinnen und Amtswalterinnen statt. Kreisfrauenschaftsleiterin Sach kann vermelden, dass sich die Vaterländischen Frauenvereine gänzlich aufgelöst und fast vollständig der Frauenschaft beigetreten sind. Nur im Westen des Kreises gebe es „noch Frauen, die den nationalsozialistischen Geist noch nicht ganz begriffen haben“.

 

28.03.1934

Nach zehn Jahren hat der Bornhöveder Zigarrenfabrikant Blunk aus Altersgründen das Amt des Schiedsmannes im Amt Bornhöved abgegeben. Sein Nachfolger ist Dentist Andreas Hein, ebenfalls aus Bornhöved.

 

29.03.1934

In Hamburg wird die Spielgemeinschaft „Nordmark“ für nationale Festgestaltung GmbH gegründet. Sie soll auf verschiedenen Thingplätzen in Schleswig-Holstein nationale Feste durchführen. Eine solche Thingstätte wird am Bad Segeberger Kalkberg errichtet.

 

01.04.1934

Seit Januar 1934 setzt eine Umgestaltung der kommunalen Gebietskörperschaften ein. Schon 1933 wurden die Schritte der Neuordnung grob skizziert. Spätestens ab jetzt müssen auf der Grundlage des neuen Gemeindeverfassungsgesetzes neue Gemeinderäte benannt sein. Bis dahin durften die alten Vertretungen weiterarbeiten, ihnen wurden aber die örtlichen obersten Leiter der NSDAP und die rangältesten SS- oder SA-Führer beigeordnet.

Die Gemeindevorsteher bzw. Bürgermeister führen ab sofort die Amtsbezeichnung „Gemeindeschulze“. Nur in Städten wird die Bezeichnung Bürgermeister verwendet.

 

01.04.1934

Ab sofort üben die Landräte der Kreise die Funktion der Baupolizei aus. Bauanträge sind an den Landkreis zu richten, Abnahmen dürfen von den Ortspolizeien (Amtsvorsteher, Bürgermeister) nur noch bei kleineren Maßnahmen erfolgen.

 

01.04.1934

Ebenfalls ab sofort gelten neue Preise für die Beförderung in Personenwagen (Taxis, Anmerkung). So legt der Reichsverband des gewerblichen Kraftverkehrs und der Fuhrbetriebe Deutschlands, Landesverband Nordmark Hamburg, Kreisgruppe Segeberg, Fahrpreise im 20 Kilometer-Umkreis von Bad Segeberg fest. Ein bis drei Personen zahlen für Fahrten von oder nach Damsdorf 8,00 RM, für ein bis sechs Personen müssen 9,00 RM gezahlt werden.

 

02.04.1934

Am zweiten Ostertag veranstaltet Frau Voß auf dem Saal ihres Gasthofs einen Festball.

 

03.04.1934

Ein Runderlass des preußischen Innenministers weist die Landräte an, darauf hinzuwirken, dass seitens der Landkreise die finanzielle Förderung der Pferdezucht wieder aufgenommen wird. In der Zeit der Weimarer Republik waren Mittel, z.B. zur Fohlenprämierung, reduziert und schließlich eingestellt worden.

 

05.04.1934

Der Landrat gibt bekannt, dass es den Gemeinden nicht gestattet ist, Amtsschilder zu führen, auf denen der preußische Adler oder andere Hoheitsabzeichen des Deutschen Reiches wie das Hakenkreuz abgebildet sind. Von entsprechenden Anträgen zum Führen des Hakenkreuzes ist daher abzusehen.

 

08.04.1934

Um 9 Uhr findet im Bad Segeberger Hotel Germania ein Außerordentlicher Verbandstag des Kreisfeuerwehrverbandes statt. Sämtliche Wehr- und Löschzugführer haben zu erscheinen.

 

08.04.1934

Am Nachmittag wird in Bad Segeberg der „Tag der SA“ begangen. Zum Aufmarsch der Standarte 213 Segeberg versammeln sich alle SA-Stürme des Kreises Segeberg. 3.000 SA-Männer, 1.500 SA-Reservisten und 150 Reiter treten auf der Rennkoppel an, um später einen Vorbeimarsch in der Kurhausstraße, wo das Standartenhaus sich befindet (Nr. 34), durchzuführen.

 

09.04.1934

In Bad Segeberg wird im Beisein der Amts- und Gemeindevorsteher die Kreisführerschule eröffnet. Im ehemaligen Pflegeheim und der Jugendherberge im Kastanienweg ist eine Schulungseinrichtung für die politischen Leiter, die Funktionsträger des Kreises Segeberg eingerichtet worden. „Durch Schulung der Amtsleiter wird der Nationalsozialismus in das Volk hineingetragen werden. Über die Amtsleiter wird das Volk dann selbst nationalsozialistisch denken, fühlen und empfinden lernen. Die NSDAP schläft nicht“, heißt es im Segeberger Kreis- und Tageblatt.

Inhalte der Führerkurse sind Rechnungswesen und Buchführung der Gemeinde; Steuern, Beiträge, Gebühren und Ortssatzung; Bauordnung; neues Standesamtswesen; Aufgaben, Rechte und Pflichten der Orts- und Gemeindevorsteher; Polizeiwesen und Polizeikosten; Erbhofgesetz sowie Rechte und Pflichten der Reichserbhofbauern, Heimatkunde; Luftschutz, Rassenkunde; Gemeindeverfassung und Gemeindeverwaltung; Preußische Jagdordnung; Landwirtschaftliche Entschuldung.

 

10.04.1934

In Bad Segeberg findet ein außerordentlicher Kreisfeuerwehrtag statt. Kreiswehrführer A. Hellberg lässt u.a. über das neue Feuerlöschgesetz und die Versicherungsfürsorge informieren. Die Abgaben des Kreisverbandes an den Provinzialverband sind gestiegen. Die Freiwilligen Feuerwehren des Kreises Segeberg haben zukünftig 65 statt 50 Pfennig pro Mitglied abzuführen. Auch müssen sie die Feuerwehrzeitschrift selbst abonnieren. Bei einem anschließenden Fußexerzieren auf der Rennkoppel werden die Führer der Segeberger Wehren mit Neuerungen auf diesem Gebiet vertraut gemacht, um sie ihren Wehren vermitteln zu können.

 

10.04.1934

In Anwesenheit des Führers der Landesgruppe Schleswig-Holstein des Deutschen Imkerbundes, Heinrich Harder aus Schmalensee, findet in der Bad Segeberger Imkerschule, der staatlich anerkannten Lehr- und Versuchsanstalt, die Gründung der Kreisgruppe Segeberg des Deutschen Imkerbundes statt.

 

13.04.1934

Nur wenige Tage nach Einweihung der Kreisführerschule ist der erste Lehrgang für politische Leiter im Kreis Segeberg beendet. Unter den Absolventen sind Amtsvorsteher Hinrich Saggau aus Bornhöved und die Herren Jürgens aus Damsdorf, Kruse aus Stocksee und Ahrens aus Tensfeld.

 

14.04.1934

In Bornhöved findet der erste Pflichtabend der NS-Frauenschaft Bornhöved statt. Die Führerin Lilli Oberböster begrüßt vor allem die neu eingetretenen Mitglieder. Durch den Beitritt von 20 Frauen ist die Frauenschaft auf 200 Mitglieder angewachsen. Im Vortragsteil referiert Nanny Saggau aus Schmalensee über Kükenaufzucht. In einem zweiten Vortrag geht es um Frühgemüse und Heilpflanzen.

 

14.04.1934

Um 9.30 Uhr findet in Schmalensee die Hauptkörung der schwarzbunten Zuchtbullen statt.

 

15.04.1934

Gendarmerie-Oberwachtmeister a.D. Oberböster aus Bornhöved nimmt in Itzehoe an einem Luftschutzführerkurs teil.

 

15.04.1934

In der Kirche zu Bornhöved wird der Gottesdienst zum Volkstag der Inneren Mission abgehalten.

 

21.04.1934

Bezirksobmann des Kreises Segeberg in Jagdsachen für die Amtsbezirke Bornhöved, Stocksee und Rickling ist nach Zustimmung des Landrats, des Kreisleiters der NSDAP und des Kreisbauernführers Ernst Jürgens aus Damsdorf.

 

21.04.1934

In Kaltenkirchen findet eine weitere Kreistagung des NS-Lehrerbundes statt. Thema ist ein Vortrag des NS-Ärztebundes zu „Nationalsozialismus und Familie“.

 

24.04.1934

Auf der Monatsversammlung des NS-Lehrerbundes Bornhöved trägt Hauptlehrer i.R. Piening zum Thema „Weltanschauung“ vor. Pienings Schlusswort ist eine Aufzählung. Zu Exponenten von Weltanschauung erklärt er den Propheten (Luther), das Genie (Goethe) und den Helden (Hitler).

 

24.04.1934

Für das Amt Bornhöved ist Dentist Andreas Hein aus Bornhöved zum Schiedsmann bestellt worden.

 

01.05.1934

Der Feiertag der nationalen Arbeit ist auch zum Tag der (nationalsozialistischen) Nation geworden. Unter den Orten, in denen es größere Veranstaltungen gibt, gehört Bornhöved. Die Gemeinden Schmalensee, Tarbek, Damsdorf, Stocksee und Gönnebek, die reichlich geflaggt haben, beteiligen sich an der Bornhöveder Feier. In den frühen Morgenstunden ertönt vom Marktplatz die Musik der Bornhöveder Feuerwehrkapelle. Um 9 Uhr hört die Schülerschaft eine Rundfunkübertragung aus Berlin. Um 12 Uhr wird auf dem Adolfsplatz der Festzug aufgestellt. Jedes Gewerbe hat einen eigenen Wagen. Von Bornhöved geht es nach Gönnebek, wo der stellvertretende Ortsgruppenleiter der NSDAP, Alfred Dau, eine Rede hält. Pastor Erich spricht über das Jahr 1933, das „Jahr der Erfüllung“. Zurück in Bornhöved beschließt eine Ansprache des Leiters der Betriebszellenorganisation in der Deutschen Arbeitsfront Bornhöved, Emil Bock, den Festumzug. Am Abend gibt es Deutschen Tanz.

 

02.05.1934

Heinrich Harder schlägt Alarm. In einem längeren Artikel des Segeberger Kreis- und Tageblatts warnt der Bezirksbauernführer von Bornhöved vor einer drohenden Maikäferplage. Zugleich gibt er Ratschläge, wie auf den Dörfern dem Schädling für das Landschaftsbild beizukommen ist. Sammelaktionen durch Hitlerjugend und Freiwilligen Arbeitsdienst unter Anleitung der Bauern werden empfohlen. Kreisbauernführer Köhler mahnt die Ortsbauernführer, nach den Vorschlägen Heinrich Harders zu verfahren.

 

03.05.1934

In ganz Schleswig-Holstein findet eine Verdunkelungsübung des Reichsluftschutzbundes statt. Kontrollfahrzeuge fahren übers Land und notieren die „Vergehen“ der Hauseigentümer. Auch im Kreis Segeberg ist die durch SA-Männer verstärkte Polizei in die Übung eingebunden.

 

05.05.1934

Mit der Errichtung des Reichsnährstandes als Dachorganisation der Landwirtschaft sind auch die Landwirtschaftskammern abgeschafft worden. Die Landesbauernschaft weist aber energisch darauf hin, dass bisher noch ausstehende Beitragszahlungen der Landwirte unbedingt an sie zu überweisen sind.

 

05.05.1934

Nachdem fünf am 28.02.1934 durch den Kreisfeuerwehrverbandstag ausgewählte Amtswehrführer eine Führerschulung in Kiel besucht haben, wird die Kreisfeuerwehrschule eröffnet. Die fünf Herren sind die ersten Lehrer.

 

06.05.1934

In Bad Segeberg findet im Kreisbauernhaus eine Kreistagung der NS-Volkswohlfahrt statt. Die Kreisleitung der NS-Frauenschaft macht die Teilnahme für alle Frauenschaftsleiterinnen des Kreises verbindlich.

 

13.05.1934

Im ganzen Deutschen Reich wird der Muttertag gefeiert. In der Kirche zu Bornhöved findet der Sonntagsgottesdienst im Zeichen des Muttertages statt. Am Nachmittag gibt es einen Kindergottesdienst.

 

13.05.1934

Die Segeberger Kreisgruppe des Deutschen Imkerbundes hält ihre erste Tagung nach der Gründungsveranstaltung durch. Der Führer der Kreisgruppe, Lehrer Alsleben aus Neversdorf, betont in seiner Eingangsrede, dass ohne das Zutun des Landesführers Heinrich Harder aus Schmalensee, der in der Bad Segeberger Imkerschule seinen Dienstsitz hat, die Gründung der Kreisgruppe nicht zustande gekommen wäre.

 

14.05.1934

In Bornhöved findet die erste große Vierteljahresversammlung der NS-Frauenschaft Bornhöved statt. Die Vorsitzende Oberböster schwört die Mitglieder, unterbrochen von Marschmusik und einem kleinen Theaterstück, auf die Werte des Nationalsozialismus ein.

 

14.05.1934

Die endgültigen Ergebnisse der Volkszählung vom 16.06.1933 liegen vor. Demnach lebten in Schmalensee 272 Einwohner. Bornhöved zählte 983, Gönnebek 275, Tarbek 243, Damsdorf 207, Tensfeld 260 und Stocksee 292 Einwohner.

 

15.05.1934

Im Bereich Wankendorf, Ruhwinkel, Perdoel und Stolpe wird zurzeit ein seit 100 Jahren geplantes Projekt verwirklicht: Im Rahmen der Arbeitsbeschaffung ist ein Unternehmen mit gut 120 Mann damit beschäftigt, die Wasserspiegel des Belauer-, Schmalen-, Bornhöveder, Schieren- und Stolper Sees um 63 bis 75 Zentimeter zu senken. Die damit verbundene dauerhafte Landgewinnung von rund 454 Hektar bewirkt, dass der Fuhlensee verschwindet. Die Seen, die bislang bis an Wald- und Wiesenränder grenzten, sind nun von regelrechten Stränden umsäumt, wovon man sich auch ein wenig Belebung des Fremdenverkehrs erhofft.

 

15.05.1934

Am 5. Kurs der Kreisführerschule hat aus dem Amt Bornhöved der Gönnebeker Rosenkranz teilgenommen.

 

15.05.1934

Die Versammlung des NS-Lehrerbundes Bornhöved tritt zu ihrer monatlichen Versammlung zusammen. Lehrer Schmidt aus Damsdorf referiert über „Die Rasse im allgemeinen und die Rassen Europas“ und geht dabei auf den Unterschied europäischer Rassegemische und die Juden, die außereuropäischen Rasseeinflüssen unterlägen, ein. Lehrer Schümann spricht über „die gegenwärtige Lage der Kultur und Bildung“. Sein Fazit: „Kultur und Bildung stehen, wenn sie real und wirkungsvoll sein sollen, im Zusammenhang von Blut und Boden, von Rasse und Volkstum“.

 

15.05.1934

In Schmalensee findet um 9 Uhr die jährliche Stutenkörung durch den von Heinrich Harder geleiteten Kreispferdezuchtverband statt.

 

19.05.1934

Standartenführer Krause, Sonderbeauftragter des Obersten Führers der SA im Kreis Segeberg, richtet einen Aufruf an die SA-Männer des Kreises Segeberg. Es gebe bürgerliche Miesmacher und Nörgler, die sich über die SA belustigen und den entstehenden neuen Staat zu erschüttern suchen. „Stellt die Gerüchtemacher, haltet sie fest und schlagt sie auf ihr Lügenmaul, wo ihr sie trefft! Wenn sie uns nicht lieben, sollen sie uns fürchten!“

 

20.05.1934

Wirtin Meta Voß gibt am ersten Pfingsttag auf ihrem Saal einen großen Festball.

 

24.05.1934

Der Landrat veröffentlich allgemeine Verhaltensregeln für Teilnehmer am Straßenverkehr, abgeleitet aus der Straßenverkehrsordnung. Er weist darauf hin, dass ab sofort leichte Überschreitungen mit einer gebührenpflichtigen Verwarnung und 1,00 RM belegt werden; schwere Überschreitungen ziehen Strafanzeigen nach sich. „Hartnäckigen Dauerübertretern wird das Fahrzeug weggenommen.“

 

26.05.1934

Die früheren landwirtschaftlichen Versuchsringe Segeberg I und II sind seit etwa einem halben Jahr in den Versuchsring Ost der Kreisbauernschaft Segeberg umgewandelt worden. Ringführer ist Bauer Linning aus Stipsdorf. Vier Bezirke bilden den Versuchsring Ost, Bezirk IV, Bornhöved, wird von Bauer Bewarder aus Damsdorf geführt.

 

26.05.1934

In Bad Segeberg findet eine Kreistagung des NS-Lehrerbundes statt. Im Vortragsteil befassen sich die Pädagogen mit der „Urgeschichte und Schule“ sowie mit der „Urgeschichte in Kunstzeichen- und Werkunterricht“.

 

27.05.1934

In Bad Segeberg erfolgt am Kalkberg der erste Spatenstich für die Errichtung einer Thingstätte. Damit den zahlreichen Teilnehmern des Umlandes die Anreise vereinfacht wird, wartet die Kleinbahn Kiel-Segeberg mit einer 50 Prozent-Fahrpreisermäßigung auf. Auch Oberpräsident und Gauleiter Lohse nimmt an dem Festakt teil, um den ersten Spatenstich zu tätigen. Ganze Formationen der SA oder Schulklassen reisen zu dieser Veranstaltung an.

 

31.05.1934

Letzter Tag für die freiwillige Zahlung der Kirchensteuern des Rechnungsjahres 1933/34 und aller ausstehenden Zahlungen vorangegangener Jahre im Kirchspiel Bornhöved. Der Kirchenvorstand macht darauf aufmerksam, dass danach mit der „Zwangsbeitreibung“ begonnen wird.

 

01.-04.06.1934

Die SA-Standarte 213 veranstaltet einen Gepäckmarsch von Bad Segeberg über Neumünster nach Schleswig und zurück. Standartenführer Krause fordert alle Arbeitgeber dazu auf, den SA-Männern großzügig Urlaub zu gewähren.

 

03.06.1934

Im Anschluss an den Gottesdienst in der Kirche zu Bornhöved nimmt Pastor Erich den Unterricht für die neuen Konfirmanden auf.

 

08.06.1934

Im Gasthof Voß findet ein Pflichtabend der NS-Frauenschaft Bornhöved und Umgebung statt. Frauenschaftsleiterin Böster begrüßt vor allem die neuen, vom Vaterländischen Frauenverein und dem Verein Deutscher Hausfrauen gekommenen Mitglieder. Umfangreich wird über den Luftschutz gesprochen.

 

08.06.1934

In diesen Tagen wird eine Luftschutzuntergruppe für Bornhöved und Umgebung gebildet. Dieser wollen auch zahlreiche Frauen beitreten.

 

12.06.1934

Der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung erlässt Bestimmungen zur Durchführung der so genannten Landhilfe. Demnach müssen Landhelfer nicht nur allgemein gesundheitlich geeignet sondern auch frei von ansteckenden Krankheiten sein. Jedem Landhelfer ist ein sauberer Schlafraum mit eigenem Bett und einer Einrichtung zur Aufbewahrung seiner Sachen bereitgestellt werden. Und: Nichtarier sind nicht zur Landhilfe zuzulassen.

 

12.06.1934

In Bornhöved findet ein SA-Reiterfest statt. Fritz Herbst aus Schmalensee erringt den dritten Preis.

 

12.06.1934

Der von Andreas Hein geleitete Bornhöveder Stützpunkt des Deutschen Luftsportverbandes unternimmt erfolgreich erste Flugversuche.

 

13.06.1934

Die Tarbeker Windgilde hält beim Gastwirt Schädler ihre Generalversammlung ab. Am Nachmittag gibt es ein Ringreiten.

 

14.06.1934

Eine hohe Zahl von Verkehrsunfällen in Deutschland führt zu Neuerungen in der Verkehrsrechtsprechung und zu verstärkter Verkehrserziehungsarbeit. In Bad Segeberg findet ein Verkehrsaufklärungsabend durch die NS-Volkswohlfahrt statt.

 

15.06.1934

Auf der Grundlage der zweiten Verordnung über die Regelung des Eiermarktes vom 03.05.1934 für den Wirtschaftsverband Nordmark ist der Eierverwertungsverband Nordmark mit Sitz in Hamburg gebildet worden. Dieser setzt den Erzeugermindestpreis für Eier fest: 1,09 RM pro Kilogramm.

 

16.06.1934

Im Bad Segeberger Hotel Germania findet eine Kreistagung des NS-Lehrerbundes statt. Die Vortragenden reden über „das deutsche Volkstum in Mitteleuropa“, den „Kampf um Nordschleswig“ und „Unser die Saar!“ – die Forderung nach Aufhebung des Saarstatuts, nach dem das Saarland aufgrund des Versailler Vertrags französisch besetzt ist.

 

17.06.1934

In der Bornhöveder Kirche findet eine musikalische Feierstunde unter Mitwirkung eines Chores und von Solisten aus Bad Segeberg statt.

 

19.06.1934

Die Versammlung des NS-Lehrerbundes Bornhöved befasst sich mit einem Aufruf Dr. Goebbels’ gegen Miesmacher und Nörgler, den der Verein unterstützen möchte. Außerdem wird der Tag der Jugend, das Sportfest am 23.06.1934 auf dem Bornhöveder Sportplatz, vorbereitet. Die Leitung dieser Reichsjugendwettkämpfe hat Lehrer Röpcke aus Tensfeld. Damsdorfs Lehrer Schmidt setzt seinen Rassevortrag des Vormonats unter der Überschrift „Die leiblichen Merkmale europäischer Rassen“ fort.

 

23.06.1934

Zwischen Bornhöved und Schmalensee fährt auf gerader Strecke ein PKW aus Wankendorf gegen einen Baum. Der Fahrer bleibt unverletzt.

 

23.06.1934

Eine öffentliche Versammlung des NSDAP Bornhöved befasst sich mit der Miesmacherei, die noch im Reich herrscht. Der Redner verweist auf die zahlreichen Erfolge der neuen Reichsregierung.

 

23.06.1934

Im Kalkbergbruch, dem entstehenden Thingplatz in Bad Segeberg, veranstaltet die NSDAP-Ortsgruppe Bad Segeberg eine große Sonnenwendfeier unter Beteiligung von Bevölkerung und Parteigliederungen.

 

24.06.1934

In Bad Bramstedt findet der Kreiskriegerverbandstag mit einem Appell der Kriegervereine und Weihe der Kyffhäuserbundesflaggen statt. Der Kriegerverein für Bornhöved und Umgebung ist nur schwach vertreten, da viele Mitglieder am parallel in Hamburg stattfindenden Soldatentag teilnehmen. Viele sind Angehörige der NS-Frontkämpfervereinigung.

 

24.06.1934

Um 14 Uhr findet in Bornhöved eine Besichtigung der Amtswehr Bornhöved durch Kreiswehrführer A. Hellberg besichtigt. Um 9 Uhr ist in Damsdorf die Wehr des Amtes Stocksee besichtigt worden.

 

26.06.1934

Die Hitlerjugend begeht in Bornhöved eine Sonnenwendfeier. Sturmjugend, BDM und Jungvolk marschieren nach einem Umzug durch das Dorf zum Sportplatz, wo ein Sonnwendfeuer entzündet wird.

 

26.06.1934

Am „Tag der Jugend“ finden an vielen Orten Reichsjugendwettkämpfe der Schulen statt. Meist tun sich mehrere Schulen zu einer gemeinsamen Veranstaltung zusammen. In Bornhöved werden so Staffelwettbewerbe, Faust- und Schlagballspiele der beteiligten Schulen aus Daldorf, Damsdorf, Gönnebek, Schipphorst, Schmalensee, Stocksee, Tarbek, Tensfeld und Bornhöved unter der Leitung des Tensfelder Lehrers Köpcke möglich.

Im Staffelwettbewerb der unter zwölfjährigen Mädchen wird Schmalensee Zweiter hinter Bornhöved. Im Schlagball gewinnt die Schmalenseer Mannschaft gegen Bornhöveds zweite Mädchenmannschaft mit 39:19. Im leichtathletischen Dreikampf ist Schmalensees Ausbeute ansehnlich: Gerhard Dose gewinnt in der Gruppe der Knaben der Geburtsjahrgänge 1922/24. Adolf Wendt wird in der Gruppe Knaben 1920/21 Zweiter. Bei den Mädchen 1920/21 gewinnt Elli Landschof. Luise Landschof wird Fünfte der Jahrgänge 1922/24. In den Mannschaftswertungen gewinnt Schmalensee die der Knaben 1920/21; die Mädchen 1920/21 werden Sechste, die der Jahrgänge 1922/24 werden Vierte.

 

26.06.1934

Ein weiterer Lehregang an der Bad Segeberger Kreisführerschule ist beendet. Unter den Absolventen sind Herbst aus Schmalensee sowie Breckwohld aus Tensfeld und Leinau aus Alt Erfrade.

 

28.06.1934

In einer Versammlung der Untergruppe Bornhöved des Reichsluftschutzbundes trägt Lehrer Köpcke aus Tensfeld zu den Gefahren vor, die von den Luftwaffen benachbarter Staaten ausgehen. Es gelte. Sich für überraschende Angriffe im Sinne des Volksschutzes vorzubereiten. „Kriegserklärungen werden wohl nicht mehr erfolgen“, mutmaßt der Redner.

 

29.06.1934

Um 9.30 Uhr findet die jährliche Impfung im Schmalenseer Schulhaus statt.

 

29.06.1934

Für sämtliche Ortsfrauenschaftsleiterinnen und Amtsleiterinnen findet im Bad Segeberger Hotel Germania eine Kreistagung der NS-Frauenschaft statt. Die Parteigenossin Weinhandl (Kiel) spricht über „Führertum“.

 

30.06.1934

In Bornhöved kommt es zur Auflösung der Ortsgruppe der Reichsvereinigung Deutscher Hausfrauen. Der Wunsch der Vorsitzenden Frau Sarpe, die auch Mitglied des Bundesvorstandes war, war bis zuletzt, die Ortsgruppe zu erhalten. „Doch der Wille des Gesetzes und die Reinheit des Handelns und Wollens stand höher als alles Persönliche.“ Die Hausfrauen von Bornhöved, allen voran Frau Sarpe, werden nun ihre Kraft in die NS-Frauenschaft und die NS-Volkswohlfahrt einbringen, in denen bereits der Vaterländische Frauenverein vom Roten Kreuz aufgegangen ist.

 

30.06.1934

Die neue Straßenverkehrsverordnung sieht auch Sonderregelungen für so genannte landwirtschaftliche „Wirtschaftsfuhren“ vor. Diese dürfen in Länge und Breite durchaus von den Vorgaben der StVO abweichen, es ist aber eine besondere Kennzeichnung nötig.

 

01.07.1934

Die Reichschaussee Plön-Neumünster wird wegen einer Zuverlässigkeitsfahrt, einer Motorsportveranstaltung des Automobilclubs und des NS-Kraftfahrerkorps, von 6 bis 10.15 Uhr auf Kreis Segeberger Gebiet gesperrt.

 

02.07.1934

Völlig überraschend erfahren die Deutschen von „politischen Säuberungen“, die am 30.06.1934 binnen 24 Stunden durchgeführt wurden, dem so genannten „Röhm-Putsch“. Ernst Röhm, Stabschef der SA, und zahlreiche höhere SA-Führer sind aus dem Verkehr gezogen worden, da ihre Idee von der braunen Revolution nicht mehr deckungsgleich mit der Hitlers ist.

Der neue Stabschef der SA, Lutze, fordert nun von allen SA-Männern „unverbrüchliche Treue zum Führer und restlosen Einsatz für den Nationalsozialismus“. NSDAP-Kreisleiter Stiehr klärt die Bevölkerung auf: „Rebellen wollten das Werk des Führers zerstören. […] Das verpflichtet uns, noch mehr als bisher unsere Pflicht unserem geliebten Führer gegenüber zu tun.“

 

05.07.1934

Der Bad Segeberger Gerichtsvollzieher Hartmann führt um 16 Uhr vor dem Haus von Gemeindevorsteher Heinrich Harder eine Zwangsversteigerung durch. Zum Verkauf kommen eine Nähmaschine und ein Schreibtisch.

 

10.07.1934

Im Bad Segeberger Hotel Germania findet die Vereidigung mehrerer Wildschadensschätzer des Kreises Segeberg statt. Darunter ist auch der Bauer Emil Rosenkranz aus Gönnebek, Wildschadensschätzer im Amtsbezirk Bornhöved.

 

12.07.1934

Fast beendet ist das Absenken des Wasserspiegels von fünf Seen und ihren Zu- und Abflussauen. Dabei stößt man in einem Graben in „Hornswisch“, einem Flurstück, an dem auch Landwirt Suhr vom Hornshof Besitzer ist, auf ein Kreidelager. Nach Sichtung durch das geologische Institut der Universität Hamburg stellt sich heraus, dass es sich um Wiesenkalk handelt. Der Düngemittelwert liegt bei 96, was den Hornswisch-Kalk handelsüblicher Ware gleichsetzt.

 

13.07.1934

Der Reichspräsident stiftet das „Ehrenkreuz des Weltkrieges“ – Wer als Teilnehmer am Ersten Weltkrieg keine Auszeichnung erhielt, soll nun nachträglich geehrt werden. Auch einige Schmalenseer erhalten das Ehrenkreuz, das aber eigenhändig beantragt werden muss. Es gibt drei Ausfertigungen des Ehrenkreuzes, das für Frontkämpfer, eines für Kriegsteilnehmer im Allgemeinen und eines für Witwen und Eltern.

 

14.07.1934

Die monatliche Versammlung der NS-Frauenschaft Bornhöved dreht sich um die Kultur. Die Frau, so die Vorsitzende Oberböster in ihrem Vortrag, sei die Trägerin der geistigen Erziehung der Jugend. „Nur wo durch Frauen Blut und Boden miteinander verbunden bleiben, wächst Kultur empor. Nach weiteren Vorträgen und einigen Musikstücken werden so genannte Block- und Zellenwarte eingeteilt.

 

15.07.1934

Der bisherige Gefolgschaftsführer August Oekermann (Blunk) wird vom Führer des Bannführers der Hitlerjugend im Bann 185 Südholstein zum Führer des HJ-Unterbannes I/185 Kreis Segeberg bestellt. „Allen Befehlen und Anordnungen Oekermanns ist unbedingt Folge zu leisten.“ Das Gebiet des Unterbannes I/185 deckt sich mit dem des politischen Kreises Segeberg.

 

16.07.1934

In Großenaspe wird der Kreisfeuerwehrtag begangen. Nach morgendlichem Wecken, Kranzniederlegung und Feldgottesdienst und vor dem Brandmanöver hält der Kreiswehrführer, Pg. A. Hellberg einen längeren Vortrag. Mit der Einführung des neuen Feuerlöschgesetzes und der Einnahme neuer Strukturen habe sich die Freiwillige Feuerwehr weg vom Vereinscharakter zu einer schlagkräftigen Truppe entwickelt. Der Kreisfeuerwehrverband Segeberg besteht nun mit seinen 3.500 Mitgliedern aus 27 Amtswehren mit zusammen 119 Löschzügen.

Dem Führerprinzip entsprechend wird über Anträge nicht mehr wie bei Wahlen abgestimmt – der Kreiswehrführer trifft die Entscheidungen.

 

24.07.1934

Eine Mitgliederversammlung der Ortsgruppe der NSDAP Bornhöved befasst sich u.a. mit den Vorgängen des 30.06.1934, des so genannten „Röhm-Putsches“. Ortsgruppenleiter Dr. Ahrens führt aus, dass Adolf Hitler groß und gütig, aber auch unbarmherzig sei, wenn der Bestand des Reiches bedroht sei. „Wer bewußt oder planmäßig gegen den Staat arbeitet, der treibt ein leichtfertiges Spiel mit seinem Kopf.“

Hans Hauschildt (Bornhöved) referiert über den Reichsnährstand, das Sippenrecht und die Reinheit der Rasse.

 

26.07.1934

Die Bornhöveder Genossenschaftsmeierei von 1884 begeht ihr 50-jähriges Jubiläum. Auch die damaligen Hufner Johannes Harder und Hinrich Harder aus Schmalensee gehörten zu den Gründern der Meierei. Nach ihrer Gründung gewann die Meierei weitere Lieferanten im Nachbardorf. Als in Schmalensee ebenfalls eine Meierei gegründet wurde, wanderten die Tarbeker Lieferanten kurzzeitig nach dorthin ab, ehe sie sich endgültig der Bornhöveder Genossenschaft anschlossen. 1908 wurde in Bornhöved eine zweite Meierei eröffnet.

 

27.07.1934

Im Pastorat zu Bornhöved findet die Neuverpachtung von Pfarrländereien auf der Bornhöveder Gemarkung zum 01.10.1934 statt.

 

02.08.1934

Reichspräsident Paul von Hindenburg stirbt. Unmittelbar danach wird das Gesetz über die Vereinigung der Ämter des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers erlassen. Adolf Hitler ist nun „Führer und Reichskanzler“. Er kündigt eine Volksabstimmung an, in der die Deutschen diesen Schritt anerkennen oder ablehnen sollen.

 

05.08.1934

In der Kirche zu Bornhöved findet ein Lesegottesdienst statt.

 

06.08.1934

Auf der Bad Segeberger Rennkoppel findet erstmals ein Appell sämtlicher politischer Leiter des Kreises Segeberg statt. 500 Männer treten an, vollziehen einige Ordnungsübungen zur Vorbereitung auf den nächsten Reichsparteitag, und schreiten dann zur Fahnenweihe der Parteiorganisationen. Gauorganisationsleiter Jensen schwört die politischen Leiter auf ihre Aufgaben ein. Als politische Soldaten seien sie der Volksgemeinschaft verpflichtet.

 

12.08.1934

Den Gottesdienst in der Kirche zu Bornhöved gestaltet Vikar Lüneburg aus Rickling.

 

14.08.1934

59 Ortsgruppen der Deutschen Arbeitsfront (DAF) bestehen im Kreis Segeberg. Die Ortsgruppe Bornhöved wird von Emil Bock (Bornhöved) geführt. Die Stockseer Ortsgruppe führt Heinrich Kluvetasch (Stocksee).

 

15.08.1934

Gleich zwei Unfälle ereignen sich in Schmalensee. Ein bei Frau Voß angestellter landwirtschaftlicher Gehilfe stürzt mit einem geliehenen Motorrad derart, dass er sich Rippenbrüche und eine Prellung des Oberschenkels zuzieht. Er wird in das Bad Segeberger Krankenhaus eingewiesen.

Jungbauer H. gerät, als plötzlich die Pferde scheuen, unter die Mähmaschine und wird ein Stück mitgeschleift. Dabei dringen die Finger der Maschine in H.’s Körper ein und er kann sich nur mit größter Kraftanstrengung davor retten, von den hin- und herschleudernden Messern getroffen zu werden. Erst als sein Vater herbeieilen und die Pferde anhalten kann, ist die Gefahr vorüber.

 

15.08.1934

Die NS-Frauenschaft Bornhöved hält am Stützpunkt Tarbek eine Mitgliederversammlung ab. Nachdem die Vorsitzende Lilli Oberböster die Anwesenden auf ein „Ja“ am 19.08.1934 zur Bestätigung der völligen Machtübernahme Hitlers eingeschworen hat, drehen sich die Inhalte um Mütterschulungen und die arische Rasse. Für die weggezogene Schmalenseerin Harder wird Meta Voß als neue Stützpunktleiterin der NS-Frauenschaft in Schmalensee ernannt.

 

19.08.1934

Erneut findet am Sonntag in der Bornhöveder Kirche ein Lesegottesdienst statt.

 

19.08.1934

Volksabstimmung im Deutschen Reich: Die Wahlberechtigten sollen Adolf Hitlers Übernahme des Amtes des Reichspräsidenten legitimieren. Sie tun dies mit überwältigender Mehrheit. Abstimmungsleiter in der Schmalenseer Schule ist Gemeindeschulze Heinrich Harder, sein Stellvertreter Ludwig Saggau. Im Deutschen Reich geben rund 45,5 Millionen Menschen ihre Stimme ab. Ungültige und „Nein“-Stimmen: 5 Millionen. In Schmalensee stimmen 190 der totalen Machtübernahme Hitlers zu; 15 stimmen mit „Nein“, drei Stimmen sind ungültig.

 

21.08.1934

Zwischen Schmalensee und Bornhöved ereignet sich ein Verkehrsunfall. Ein LKW ist im Dunkeln mit nur einem intakten Scheinwerfer unterwegs und wird von einem entgegenkommenden PKW-Fahrer für ein Motorrad gehalten. Erst im letzten Augenblick erkennt der Fahrer den Irrtum, weicht aus und prallt gegen einen Baum.

 

21.08.1934

Die NS-Frauenschaft Bornhöved unternimmt eine „Fahrt ins Blaue“ nach Plön inklusive Bootsfahrt auf den fünf Seen.

 

23.08.1934

Im Zuge der Absenkung des Wasserspiegels der Seen wird nun auch das Bett der Alten Schwentine tiefer gelegt, so dass ihr Wasserspiegel um gut einen Meter gesenkt wird. Dadurch wird ein erheblicher Umbau einer Chausseebrücke bei Bornhöved notwendig. Von dort aus wird im Rahmen der Arbeitsbeschaffung zugleich der Chausseebau über Tarbek nach Tensfeld vorangetrieben.

 

23.08.1934

Der von Heinrich Harder aus Schmalensee geführte Kreispferdezuchtverein nimmt auf der Bad Segeberger „Rennkoppel“ die Vergabe der so genannten „Staatsprämien“ (Erhaltungsprämien) vor.

 

25.08.1934

In Bad Bramstedt findet die 25. Kreistagung des NS-Lehrerbundes Segeberg statt. Die Teilnehmer hören einen Vortrag über „Geschichte und Rasse“ und erfahren von den Wirrungen der Geschichte. Der Führer habe „aus der Geschichte die rechten Gesetze wieder herausgefunden“.

 

01.09.1934

Vor ihrer üblichen Versammlung kommen die Mitglieder des NS-Lehrerbundes Bornhöved auf dem Spielplatz am Bornhöveder See zusammen, um ein Faustballspiel auszutragen. Danach hört die Gruppe einen Vortrag zur NS-Kulturgemeinde Neumünster. Die Vortragsthemen der NSLB-Mitglieder: „Deutsch ist die Saar“ (Lehrer Trenktrog, Gönnebek), „Aus Bornhöveds ältester Zeit“ (Piening, Bornhöved).

 

03.09.1934

Am Staatsjugendtag unternimmt die Bornhöveder Schule eine Wanderung über Schmalensee nach der Belauburg.

 

05.09.1934

Im Bad Segeberger Gewerbevereinshaus findet unter der Leitung des Steinsetzmeisters und Kreishandwerkerführers A. Hellberg die Neugründung der Innungen des Kreises Segeberg statt. Bereits im Oktober 1933 wurden die früheren Kreishandwerkerbünde in der Handwerkskammer Altona zu Kreishandwerkerschaften umgestaltet. Anschließend wurden 301 Handwerkerinnungen geschlossen und 251 neu gebildet.

 

06.09.1934

Einige „Nürnbergfahrer“, Teilnehmer am Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg, reisen von Bornhöved ab. Neben einigen SA-Männern nehmen zehn Angehörige der Parteiorganisationen, zwei Frauenschaftsmitglieder und ein weiterer Parteigenosse teil.

 

07.09.1934

Im Bornhöveder Hotel Stadt Kiel wird eine Nebenstelle des Arbeitsamtes Neumünster eingerichtet.

 

08.09.1934

Im Bad Segeberger Hotel Stadt Hamburg findet eine außerordentliche Versammlung zur Neubildung der Handwerksinnungen statt. Betroffen sind zahlreiche Berufsgruppen des Handwerks im Kreis Segeberg, darunter auch sämtliche Schmiede.

 

08.09.1934

In Bad Segeberg findet die Kreisjungviehschau statt. Die verschiedenen Zuchtvereinigungen für Pferde, Rinder und Schweine beteiligen sich daran. Es ist die erste Tierschau nach neun Jahren. An eine Kreistierschau früherer Art jedoch ist nicht zu denken, die Kosten bzw. finanziellen Risiken erscheinen zu hoch:

„Weil aber der Reichsnährstand zu Schauen aller Art in den Kreisen keine Zuschüsse gewährt und auch keine Garantiesummen übernimmt, auch die Mittel der aufgelösten landwirtschaftlichen Kreis- und Bezirksvereine an sich genommen und die Konten gesperrt hat, ist an die Abhaltung einer Kreistierschau nicht zu denken […].“ (Segeberger Kreis- und Tageblatt vom 01.06.1934)

Die Risiken einer Jungviehschau erscheinen den Vorständen der Züchtervereinigungen jedoch als gering. Eine gemeinsame Sitzung der Zuchtvereine Ende Mai unter dem Vorsitz von Heinrich Harder aus Schmalensee, der dazu durch den Kreisbauernführer ermächtigt wurde, hatte die Weichen gestellt.

 

11.09.1934

Beim Gastwirt Hein findet eine Versammlung des Bezirks IV des Versuchsringes Ost der Kreisbauernschaft Segeberg statt. Führer dieses Bezirks ist Bauer Bewarder aus Damsdorf. Die Versammlungsteilnehmer hören Vorträge zu Düngungs- und Sortenversuchen und einen Lichtbildvortrag zum Silobau und der Verwendung der Silage als Futter.

 

13.09.1934

In Schmalensee findet um 9.30 Uhr die Körung der Zuchtbullen durch den Kreisverein Schwarzbunte Schleswig-Holsteiner statt.

 

14.-16.1934

Auf der Bad Segeberger „Rennkoppel“ findet das zweite Schleswig-Holsteinische Landesturnier (der Reiter, Anmerkung) der SA-Gruppe „Nordmark“ statt.

 

16.09.1934

Pastor Erich hält um 9.30 Uhr den Gottesdienst; um 14 Uhr findet ein Kindergottesdienst statt.

 

22.09.1934

Im Raum Bornhöved findet eine Übung des SS-Motorsturms 250 Neumünster statt.

 

22.09.1934

Am Abend verunfallt der Schmalenseer Bauunternehmer Stölting auf der Chaussee von Bornhöved kommend mit seinem Motorrad: Auf Höhe der Hofstelle Suhr fährt er in einen entgegenkommenden Lastwagen, wird von diesem überfahren und erleidet einen Beinbruch. Teilnehmer an der Übung des SS-Motorsturms 250 leisten Erste Hilfe und veranlassen den Transport Stöltings ins Krankenhaus.

 

28.09.1934

Eine Kreistagung der NS-Frauenschaft setzt sich mit Neuerungen ihrer Arbeit auseinander. Am 01.10.1934 findet in Bad Bramstedt ein erster Mütterkurs der Frauenschaft statt, an dem auch Nichtmitglieder teilnehmen dürfen. Junge Mädchen, die erfolgreich teilnehmen, erhalten eine Bescheinigung, die ihnen eine Bevorzugung bei Ehestandsdarlehen ermöglicht. An der Landwirtschaftsschule in Bad Segeberg werden zukünftig Hausfrauenschulungen stattfinden, die Unterbringung der Teilnehmerinnen erfolgt in der neuen Kreisführerschule.

 

29.09.1934

Die monatliche Tagung des NS-Lehrerbundes Bornhöved beginnt mit einem Faustballspiel. Dann berichten die Lehrer Trenktrog (Gönnebek), Schmidt (Damsdorf) und Köpcke (Tensfeld) von ihrer Teilnahme am Reichsparteitag in Nürnberg. Nach einem Vortrag des Lehrers Carlsen über „die völkische Reform der Bildung und der Schule“, der mit dem Fazit endet, „das Prinzip der völkischen Schulreform heißt: Einordnen, Eingliedern nach allen Seiten hin […]“, referiert Hauptlehrer a.D. Piening über die im Frühjahr 1927 am Weg zur Klus gefundenen vermuteten Überreste des Kirchspieldorfes Sastorpe, das zuletzt 1444 in den Segeberger Heberegistern genannt, bei Dankwerth 1652 aber nicht mehr genannt worden sei.

 

29.09.1934

Die zusammengelegten Pferde-Warmblutzuchtvereine des Kreises Segeberg führen auf der Bad Segeberger Rennkoppel eine Fohlen- und Familienschau durch. Vorsitzender ist Heinrich Harder aus Schmalensee. Unter den Preisträgern ist auch der Schmalenseer Ernst Stegelmann, der in der Klasse I (dreijährige Stuten) einen 2. Platz erringt.

 

30.09.1934

Zum Erntedankfest findet auf dem Bornhöveder Adolfsplatz ein Feldgottesdienst statt. Auf Wunsch zahlreicher Mitglieder aus den Kirchspieldörfern wird aber auch ein Gottesdienst in der Kirche abgehalten.

 

30.09.1934

Die Anmeldefrist für das landwirtschaftliche Entschuldungsverfahren läuft ab. Kreisbauernführer Köhler hat bereits Mitte August angemahnt, dass eine Fristverlängerung nicht erfolgen wird. „Alle landwirtschaftlichen Betriebe, die Schulden haben, die sie nicht in sehr absehbarer Zeit aus den Einnahmen der Wirtschaft abdecken können, haben m.E. geradezu die Verpflichtung, das Schuldenregelungsrecht für sich in Anspruch zu nehmen“, so Köhler.

 

01.10.1934

Apotheker Dr. Ahrens aus Bornhöved übernimmt eine Apotheke am Kieler Dreiecksplatz und zieht nach dorthin um. Bisher war Dr. Ahrens Ortsgruppenleiter der NSDAP für Bornhöved und Umgebung.

 

01.-08.10.1934

Die Probstei Plön veranstaltet Konfirmandenlager in Bosau (für Mädchen) und am Schönberger Strand. Bornhöveds Pastor Erich ist einer der Betreuer in Bosau.

 

01.10.1934

Gemäß Gesetz zur Vorbereitung des organischen Aufbaus der deutschen Wirtschaft vom 27.02.1934 hat sich auch das Gaststättengewerbe in eine NS-Gliederung einzufügen. Dem Reichseinheitsverband des deutschen Gaststättengewerbes (NEV) können alle Gastwirte vom 01.10. bis 15.11.1934 beitreten. Aber auch ohne freiwilligen Beitritt ist jeder Gastwirt vom 01.10.1934 automatisch Mitglied des NEV, für den auch eine Ortsgruppe Bornhöved eingerichtet wird.

 

03.10.1934

Im Gasthof Voß kommt es zu Streitigkeiten zwischen Landhelfern. Als das Messer gezogen wird, versucht ein Schmalenseer Bauer einzuschreiten und wird schwer verletzt: Die Hauptschlagader wird aufgerissen und er erleidet weitere Stichwunden, so dass er eiligst ins Krankenhaus Neumünster gebracht wird.

 

04.10.1934

Neuer Bezirkskommissar der Landesbrandkasse für Bornhöved ist der Bornhöveder Fritz Herbst. Sein Vorgänger Christian Bracker legte das Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder.

 

07.10.1934

In Bornhöved findet ein Wettschießen von Vereinen statt. Dafür haben Mitglieder des Kyffhäuserbundes (Militärverein, Anmerkung) und der SS den Schießstand in entsprechenden Zustand gebracht.

 

12.10.1934

Die Mitgliederversammlung der NSDAP-Ortsgruppe Bornhöved ist von der Ernennung des bisherigen stellvertretenden Ortsgruppenleiters Alfred Dau zum Ortsgruppenleiter geprägt. Dazu ist Kreisleiter Stiehr angereist. Nach Vorträgen Stiehrs und Daus berichtet Andreas Hein über seine Teilnahme am Reichsparteitag.

 

12.10.1934

Unter der Leitung des Aufsichtsratsvorsitzenden Gustav Dahm aus Tarbek hält die Kreis Segeberger Bauerngenossenschaft ihre Generalversammlung ab. Die Genossenschaft hat erhebliche Außenstände und Deckungsschwierigkeiten, weshalb die Reichsgenossenschaftshilfe bemüht werden musste. Nach Annahme von deren Bedingungen zur Hilfsgewährung können nach langem Aufschub die Bilanzen 1932 und 1933 genehmigt werden.

 

14.10.1934

Am Sonntagmorgen schlägt ein Einbrecher eine Scheibe zur Knechtekammer des Landmanns Kock (Willingshöfen) ein und stiehlt aus dieser Bettwäsche. Anzüge oder Geld hingegen rührt der Dieb nicht an.

 

19.10.1934

In Schmalensee findet ein Werk- und Sprechabend der NS-Frauenschaft statt. Stützpunktleiterin Meta Voß wird von der Frauenschaftsleiterin Oberböster offiziell in ihr Amt eingesetzt. Zur Stellvertretenden Schmalenseer Stützpunktleiterin wird Frau (Elsa) Tietgen ernannt, Kassiererin wird Frau (Martha) Bock. Zukünftig soll es am Stützpunkt Schmalensee monatliche Zusammenkünfte mit Vorträgen und Lesungen zur nationalsozialistischen Weltanschauung geben. Für das Winterhilfswerk werden Näh- und Strickabende stattfinden.

 

20.10.1934

Die erste Monatsplakette des Winterhilfswerks wird herausgegeben. Bis zum Stichtag sollte jeder Volksgenosse als Nachweis seiner Spendentätigkeit die Plakette an der Haustür befestigt haben. In jedem Wintermonat gibt es eine besondere Motivplakette.

 

22.10.1934

Die Versammlung des NS-Lehrerbundes Bornhöved greift ein weiteres heimatkundliches Thema auf, die Schwentine. Die „alte“ Schwentine entspringe bei Bornhöved, der auf dem Bungsberg entspringende Fluss sei dagegen die „neue“ Schwentine. U.a. Hauptlehrer a.D. Piening hatte dazu eingehend geforscht.

 

25.10.1934

Im Fall des Bauern Gustav Suhr (Hornshof) ist das per Gesetz vom 01.06.1933 geregelte Entschuldungsverfahren eröffnet worden. Sämtliche Gläubiger haben bis zum 14.02.1935 Gelegenheit, beim Amtsgericht Bad Segeberg ihre Ansprüche anzumelden.

 

26.10.1934

Der Omnibus des Stadtverkehrs Neumünster, der seit einigen Jahren zwischen Neumünster und Bornhöved fährt, hat seinen Fahrplan bis nach Schmalensee ausgedehnt.

 

28.10.1934

Der Tag des deutschen Handwerks. An mehreren Orten im Kreis Segeberg, darunter auch in der Gastwirtschaft Kohlhase in Bornhöved, finden ab 11 Uhr offizielle Veranstaltungen statt. Kreishandwerksmeister Hellberg weist die Handwerker auf ihre Pflicht hin, diesen beizuwohnen. Vorher erfolgt in Bornhöved der gemeinsame Kirchgang der Handwerker statt.

 

31.10.1934

Der Stützpunkt Bornhöved des Deutschen Luftsportverbandes befasst sich in einer Versammlung mit dem Leben des Fliegeroffiziers Boelke. Danach werden der Bau eines zweiten Segelflugzeugs und die Zusammenarbeit mit der Hitlerjugend besprochen.

 

01.11.1934

Der Kreis Segeberg besteht aus 12 Jagdbezirken, die nun, angelehnt an Bezeichnungen in anderen Regionen, offiziell „Hegeringe“ genannt werden. Der jeweilige Bezirksvorsitzende heißt fortan „Hegeringführer“.

 

01.11.1934

Die 71-jährige Hebamme Caroline Steen aus Bornhöved begeht ihr 50-jähriges Arbeitsjubiläum. Gefeiert wird in Bornhöved und in Bad Segeberg. Im Hotel Germania überreicht man der Hebamme, die in Bornhöved und Umgebung rund 3.000 Geburten begleitet hat, das Ehrenkreuz des Provinzial-Hebammenverbandes.

 

04.11.1934

In der Kirche zu Bornhöved hält Pastor Erich den Reformationsfestgottesdienst. Daran nehmen auch die Schulklassen aus Bornhöved und Umgebung teil.

 

09.11.1934

Überall im Deutschen Reich finden Gedenkfeiern für den 1923 gescheiterten Putschversuch Adolf Hitlers statt. In Bad Segeberg findet bereits um 8.15 Uhr eine Gedenkfeier im Beisein aller Formationen der NSDAP statt.

In Bornhöved marschieren in den frühen Morgenstunden Abordnungen der NSDAP-Ortsgruppe, der Deutschen Arbeitsfront, der NS-Kriegsopferversorgung, des Deutschen Luftsportverbandes und der NS-Frauenschaft zum Ehrenmal und legen Kränze nieder. NSDAP-Ortsgruppenleiter hält eine Ansprache. Dann nehmen SA und SS Aufstellung zur Ehrenwache. Auch die Hitlerjugend ist bei den Feierlichkeiten vertreten.

 

11.11.1934

Den Gottesdienst in der Kirche zu Bornhöved gestaltet Vikar Roos aus Preetz.

 

13.11.1934

Diebe stehlen nachts beim Bauern Suhr auf Hornshof acht Gänse. Einige Tage zuvor haben Diebe bereits auf dem benachbarten Hof von Kock auf Willingshöfen einkomplettes Federbett mit Bettwäsche entwendet.

 

13.11.1934

Bei einem Preisskat im Bornhöveder Gasthof am See ist der Schmalenseer Wilhelm Göttsch einer der drei Gewinner.

 

17.11.1934

Im Gasthof Voß findet ein großes Militärkonzert der Musikvorschule Rendsburg statt. Nach dem Konzert gibt es einen Ball.

 

21.11.1934

Den Gottesdienst am Buß- und Bettag hält Pastor Dr. Seefeld.

 

28.11.1934

Die Ortsgruppe der NSDAP Bornhöved begeht in Thodes Gasthof einen „Deutschen Abend“. Beteiligt ist auch der Bornhöveder Gesangverein, der einige Lieder darbringt.

 

30.11.1934

Dem Schmalenseer Bauunternehmer Paul Blunk ist vom Regierungspräsidenten in Schleswig die Berufsbezeichnung „Baumeister“ zuerkannt worden.

 

30.11.1934

Der Bornhöveder Friedhof ist vom Kieler Friedhofsamtmann Felmann durch Anpflanzungen verschönert worden. Neben Rasenflächen und Rosenbeeten sind auch Müllkörbe und Ablageflächen für alte Kränze und Gartenabfall geschaffen worden.

 

01.12.1934

An die Stelle der Elternbeiräte der Schulen rückt die „Schulgemeinde“. Diese wird von allen Eltern und Lehrern der Schule gebildet. „Führer der Schulgemeinde“ ist der Schuleiter, der, nach Abstimmung mit dem Ortsgruppenleiter der NSDAP, Berater zu berufen hat. An einklassigen Schulen stehen dem Schulleiter zwei Berater zu, die bis zum Stichtag zu benennen sind. Außerdem tritt der HJ-Führer der Schulgemeinde zu diesem Führungsgremium hinzu. Bis zum 01.08.1935 ist ein Erfahrungsbericht über die Arbeit der Schulgemeinde beim Schulamt vorzulegen.

 

06.12.1934

Der Pflichtabend der NS-Frauenschaft Bornhöved befasst sich mit dem Thema „Die Frau und die Volksgesundheit“. Die Rednerin kommt nach ihren Ausführungen zu dem Schluss: „Wir müssen zurück zum germanischen Urgesetz der Sippe, der Rasse, des Volkes, denn ein wertvoller Mensch kann nur aus einer gesunden Erbmasse geboren werden.“

 

07.12.1934

Theodor Schnohr feiert seinen 70. Geburtstag. Schnohr war über 25 Jahre lang Gemeindevorsteher in Schmalensee und lenkte die Geschicke des Dorfes in der Zeit des Ersten Weltkrieges und der anschließenden schwierigen Nachkriegszeit.

 

08.12.1934

Die Versammlung der Ortsgruppe Bornhöved des NS-Lehrerbundes hört einen Vortrag von Bornhöveds Lehrer Piening über „die Gründung Bornhöveds“. Piening legt ein besonderes Augenmerk darauf, dass Bornhöved um 1300 eine Stadt gewesen sei.

Schmalensees Lehrer Keßler hält einen Vortrag über „Hochschule und Lehrerbildung“: Die Hochschulen seien Veranstaltungen des Staates zu Zwecken der nationalen Kultur und Bildung. Sie hätten auf ihre Weise an den völkischen und politischen Aufgaben mitzuarbeiten.

 

08.12.1934

Die NS-Frauenschaft des Kreises Segeberg richtet im Bad Segeberger Hotel Germania für sämtliche Ortsfrauenschaften eine Feier zum „Tag des Gleichklanges“ aus.

 

12.12.1934

In Bornhöved findet eine weitere Versammlung des Bezirks IV des Versuchsringes Ost der Kreisbauernschaft Segeberg statt. Inhalt ist eine Kartoffelgeschmacksprüfung.

 

12.12.1934

In Bad Segeberg findet eine Kreistagung der NSDAP im Beisein des Gauleiters Lohse statt. Sämtliche politischen Leiter nehmen daran teil.

 

12.12.1934

Die NS-Frauenschaft Bornhöved veranstaltet eine Adventsfeier verbunden mit einem Filmabend.

 

14.12.1934

Im Bad Segeberger Hotel Germania findet eine Kreistagung des NS-Lehrerbundes statt. Themen der Vorträge sind „Sinn, Aufgaben und Bedeutung des Jugendherbergswerks“ und „Deutschunterricht und nationalsozialistische Weltanschauung“.

 

17.12.1934

Über den landwirtschaftlichen Betrieb des Schmalenseers Carl Theodor Schnohr jr. ist auf der Grundlage des Gesetzes vom 01.06.1933 unter dem Aktenzeichen Lw.E. 232/34 das Entschuldungsverfahren eröffnet worden. Sämtliche Gläubiger sind dazu aufgefordert, ihre Ansprüche bis zum 30.01.1935 beim Amtsgericht Bad Segeberg anzumelden und die Schuldurkunden einzureichen.

 

24.12.1934

Der Schmalenseer Stützpunkt der NS-Frauenschaft veranstaltet auf dem festlich geschmückten Saal des Gasthofs von Stützpunktleiterin Meta Voß eine Adventsfeier für die Alten des Dorfes. Fräulein Delfs erfreut die Anwesenden mit weihnachtlichen Klaviervorträgen.

 

24.12.1934

Der Bornhöveder Emil Bock wird zu einem der Versichertenvertreter im Spruch- und im Beschlussausschuss des Versichertenamtes des Kreises Segeberg ernannt. Auch die Arbeitgeber sind in diesen Ausschüssen vertreten.

 

27.12.1934

Auf dem Saal des Gasthofs Voß findet eine kleine Adventsfeier des Stützpunktes der NS-Frauenschaft statt, zu der auch örtliche Vertreter der Parteiorganisation, der SA und SS geladen sind. Nach der Begrüßung durch die Stützpunktleiterin, Pgn. (Parteigenossin, Anmerkung) Meta Voß wird unter Klavierbegleitung von Nanny Saggau von der Jugend das Stück „In Frau Holles Spinnstube“ aufgeführt. Die Ortsgruppenkapelle unterhält mit weihnachtlicher Musik und Bezirksbauernführer Heinrich Harder spricht zur Rolle der Frau früher und heute. Die schlicht gehaltene Feier endet mit einem Sieg-Heil auf den Führer und dem Absingen des Deutschland- und des Horst-Wessel-Liedes.

 

31.12.1934

Wirtin Meta Voß veranstaltet einen großen Silvesterball mit Bockbier- und Weinausschank in Gläsern und Kappenpolonaise.