1960

06.01.1960

Am so genannten „runden Tisch“ tagen die Bürgermeister des Amtes Bornhöved mit dem neuen Amtmann (Amtsvorsteher, Anm.) Adolf Biß. Thema ist die von Trappenkamp angestrebte Loslösung von Bornhöved. Die Industriegemeinde möchte in die Selbständigkeit entlassen werden. Dies wird von allen Beteiligten als realistisch angesehen, wenngleich es noch andauern wird, bis alle rechnerischen, verwaltungs- und hoheitsrechtlichen Hürden überwunden sind.

 

25.01.1960

Auf einer Landstraße bei Schmalensee gerät ein Personenwagen ins Schleudern und prallt gegen einen Baum. Der Fahrer wird mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.

 

17.02.1960

Der Kreisausschuss des Segeberger Kreistages beschließt, der landeskirchlichen Frauenarbeit Schleswig-Holstein für das in der Fertigstellung befindliche Mütterkurheim in Schmalensee einen Zuschuss zu gewähren. Im Mai wird die Summe auf 2.000 DM festgeschrieben.

 

23.02.1960

Auf schneeglatter Fahrbahn rutscht ein PKW frontal gegen einen Baum und wird schwer beschädigt. Die beiden Insassen werden leicht verletzt.

 

23.02.1960

Um 4 Uhr morgens geht das Wohnhaus des Damsdorfer Bauern Hermann Thee in Flammen auf. Die Nachbarwehren können immerhin das Wirtschaftsgebäude weitestgehend retten.

 

28.02.1960

Zu einem Dorfabend mit Theaterstück lädt die Landjugendgruppe in den Gasthof Voß ein. Das Stück: „Karl Gramlich regeert“.

 

17.03.1960

Einweihung des fertig gestellten Mütterkurheimes am Schmalensee. Das von Architekt Dr. Günther Schwehn entworfene Gebäude soll jeweils 48 Mütter zu ihren Erholungsaufenthalten beherbergen. Zur Einweihung erscheinen drei Bischöfe und viel kirchliche Prominenz, da das Heim der Einrichtung des Deutschen Müttergenesungswerkes angehört. Die Hälfte der Baukosten in Höhe 865.000 DM trägt dieHamburger Kirchengemeinde Wellingsbüttel. Das moderne Einrichtung sei, so die Überschrift der Segeberger Zeitung, mit ihren Möglichkeiten eine „Liebeserklärung an die Mütter des Landes“. Im Schmalenseer Volksmund hat das Gebäude schnell einen gängigen Spitznamen weg: „Mütterbunker“. Erste Heimleiterin ist Frau Witt, eine gebürtige Dithmarscherin, die nach dem Kriegstot ihres Mannes  zunächst alleinige Bewirtschafterin des heimischen Hofes war. Fortan trägt Frau Witt die Verantwortung für das leibliche Wohlergehen der Teilnehmerinnen an den dreiwöchigen Kuraufenthalten.

 

1960-03-17

 

21.03.1960

Veraltet und abgenutzt sind die Toilettenanlagen der Schmalenseer Schule. Die Gemeindevertretung beschließt, im neuen Rechnungsjahr neue Toiletten und „Badeeinrichtungen“ zu installieren.

 

16.04.1960

„Beppo“ heißt der neue Schwarzbunt-Bulle, den Hans Harder und Hans Siebke erworben haben und der fortan einen züchterischen Fortschritt für die beiden Herden bringen soll.

 

1960-04-16

 

26.04.1960

In Bornhöved tagt unter der Leitung seines Vorsitzenden Hermann Saggau (Belau) der Wasser- und Bodenverband Wankendorfer Seengebiet. Thema ist vor allem die notwendige Entwässerung Bornhöveder Wiesen an der Plöner Chaussee. Die Maßnahme soll ca. 330.000 DM umfassen und beinhaltet eine Regulierung der Wasserstände auf dem Bornhöveder und dem Schmalensee. Unter anderem soll die Solenbreite der Entwässerungsgräben auf vier Meter erweitert werden.

 

16.05.1960

In Kükels findet der 8. Kreislandjugendtag mit Wettbewerben der jungen Kälberzüchter, im Schleppergeschicklichkeitsfahren und Leistungspflügen sowie in hauswirtschaftlichen Kategorien statt. Einer der Preisrichter ist Landwirt Heinrich Wulf aus Schmalensee. Tochter Lisa Wulf gewinnt einen ersten Preis in der Kälberzucht. Auch Reimer Saggau weist einen ersten Platz vor. Heinz Wilhelm Först, Lehrling bei Hans Harder, belegt in der Zucht einen zweiten Rang.

 

1960-05-16

 

23.05.1960

399 Kühe aus Schmalensee und Belau produzieren die der Schmalenseer Meiereigenossenschaft „zufließende“ Milch. Diese und andere Zahlen stellt Aufsichtsratsvorsitzender Helmut Siebke der Jahreshauptversammlung vor. 95 % der gelieferten Milch wird zu Markenbutter verarbeitet. Für beide Dörfer stellt die Meierei zudem Sahne, Käse und Quark her. Die Magermilch geht zu 70 % zurück an die Lieferanten, die restlichen 39 % werden an die Milchzentrale Lütjenburg zur Milchpulverherstellung verkauft. Zur weiteren Modernisierung und Produktverbesserung wird die Anschaffung einer neuen Butterei vorangetrieben.

 

03.06.1960

Eine reichhaltige Tagesordnung arbeitet die Gemeindevertretung unter Bürgermeister Helmut Saggau ab. Den Schwerpunkt bildet der Ausbau von Straßen und Wirtschaftswegen. Um hier zu sparen, wird auf den Hand- und Spanndienst zurückgegriffen. Die Freiwillige Feuerwehr soll für 3.700 DM eine neue Tragkraftspritze erhalten. Der Haushaltsplan der Gemeinde beläuft sich auf 36.318 DM. Klagen gibt es darüber, dass Abwässer auf die Dorfstraße geleitet werden.

 

08.06.1960

Seit dem 17. Jahrhundert existiert die Tarbeker Windgilde bereits. Wie in jedem Jahr kommt sie am zweiten Juni-Mittwoch in Schädlers Gasthof in Tarbek zu ihrer Jahrestagung zusammen. Anschließend werden Reiterspiele, ein Kleinkaliberschießen und Wettkämpfe der Frauen und Mädel ausgetragen. Vorsitzender der 280 Mitglieder ist Ältermann Max Schmidt.

 

12.06.1960

Ringreiten der Landjugendgruppe Schmalensee. Der ganze Sonntag steht im Zeichen des Festes, das um 13 Uhr mit den Reiterwettkämpfen und dem Wettstreit der Mädel beginnt. Am Nachmittag findet der Kindertanz, abends der große Reiterball auf dem Saal beim Gastwirt Voß statt. Lisa Wulf und Hans Siebke bilden das Königspaar.

 

30.06.1960

Eine Ausfahrt des Heimatvereins des Kreises Segeberg führt die Teilnehmer in die Schmalenseer Gegend. Auf dem Grimmelsberg heißt Heinrich Harder die Gäste willkommen, die nach einer Besichtigung der Grabstellen den Bornhöveder und den Schmalensee umwandern und sich sehr beeindruckt von der den meisten Wanderern völlig unbekannten Natur zeigen.

 

 

01.07.1960

Dem Bauern und Bürgermeister Helmut Saggau werden zwei Kalbstarken und zwei Jungbullen von der Weide gestohlen. Saggau setzt 1000 DM Belohnung für die Ermittelung der Täter aus. Im September wird der Täter, ein Schlachter aus Hamburg, festgestellt, als er das Fleisch der getöteten Tiere zum Verkauf bringt.

 

01./02.07.1960

Das Kindervogelschießen in Schmalensee, ausgerichtet von der örtlichen Schule, wird zum Volksfest. Zahlreiche Spenden aus der Bevölkerung ermöglichen den Kauf von Preisen. Hinzu kommen zahlreiche leckere Kuchen. Das große Königspaar bilden in diesem Jahr Claus Nagel und Melitta Herbst, kleine Könige werden Rainer Schramm und Karin Nagel. Die Majestäten werden in der festlich geschmückten Kutsche durchs Dorf geleitete, ehe es auf dem Saal des Gasthof Voß Kindertanz und einen Dorfgemeinschaftsabend gibt.

 

08.07.1960

Im Zuge der Auszahlung der Jagdgelder an die Landbesitzer im Gasthof Voß erklären Schmalensees Jäger einmütig, dass in der Gemarkung im Verhältnis zur Größe der Jagd zuviel Rehwild vorhanden ist. Und dies, obwohl im Vorjahr der Abschussplan sowohl der Böcke als auch der Ricken erfüllt wurde.

 

11.07.1960

Im Gasthof Voß findet ein Informationsabend zum Thema Blutspende statt. Referent ist Herr Schulte vom DRK-Kreisverband.

 

26.07.1960

Die Gemeinde wird dazu angehalten, die Straßen nach Damsdorf und Tarbek mit Einlaufschächten zu versehen. Beide Straßen bilden aufgrund ihres jeweiligen Gefälles nach dem Ort hin Gefahrenherde, da bei Starkregen große Mengen Sand abwärts geschwemmt werden. Noch aber lehnt die Gemeinde das Anlegen von Schächten ab, da bereits die Asphaltierung beider Straßen beschlossen ist.

 

29.07.1960

Im Gasthof Voß tritt die Dreschgemeinschaft Schmalensee zu ihrer Jahreshauptversammlung zusammen. Es liegt ein Antrag vor, die Gemeinschaft aufzulösen und den gemeinsamen Dreschsatz zu verkaufen. Zwar wird die Auflösung abgelehnt – aber nur, um die Dreschgemeinschaft so lange aufrecht zu erhalten, bis es gelungen sein wird, den Dreschsatz mit allem Zubehör abzusetzen.

 

02.08.1960

Animiert durch den Vortrag vom 11. Juli findet ein erster Blutspendetermin im Gasthof Voß statt. Vorreiter sind die Freiwillige Feuerwehr und die Landjugendgruppe. Urheber der Aktion ist Bürgermeister Helmut Saggau, der im Juli zum Vortrag des DRK-Referenten Schult eingeladen hatte.

 

16.08.1960

Ein schwerer Verkehrsunfall ereignet sich nahe Schmalensee, als ein PKW infolge überhöhter Geschwindigkeit aus einer Kurve getragen wird und gegen einen Baum prallt. Zwei Insassen, ein Ehepaar aus Neumünster, sind sofort tot, zwei weitere schwer verletzt.

 

01.09.1960

Im Jahr 1960 findet sich die Meiereigenossenschaft eGmbH Schmalensee unter den von der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) prämierten Meiereien des Kreises Segeberg. Für die Herstellung deutscher Markenbutter gibt es einen Ersten Preis und die Große Silberne Preismünze.

 

06.09.1960

Das Amtsfeuerwehrfest findet in Bornhöved statt, denn die Bornhöveder Wehr feiert in diesem Jahr ihr 80-jähriges Bestehen. Nach Platzkonzert und Kranzniederlegung finden Übungen der amtszugehörigen Wehren unter der Leitung von Amtswehrführer Steenbock (Bornhöved) statt, die ihren Höhepunkt in einem Brandmanöver an der Pastoratsscheune finden.

 

12.09.1960

Vor schweren Beratungen stehen die Mitglieder des Amtsausschusses Bornhöved angesichts der Rumnöte der Verwaltung. Da es dem Amt unter Amtmann Adolf Biß (Gönnebek) noch nicht gelungen sei, einen Plan für einen Neubau des Amtsgebäudes in Bornhöved vorzulegen, greift Landrat Dorenburg einen Vorschlag der Gemeinde Trappenkamp auf, den Amtssitz einstweilen nach dorthin zu verlegen. Das aber stößt auf Widerstand, vor allem der Bornhöveder.

Beschleunigt kommt der Amtsausschuss zu der Entscheidung, bereits bis zum Herbst 1961 ein neues Amtsgebäude in Bornhöved errichten zu wollen.

 

04.10.1960

Die Versammlung der Jagdgenossenschaft Schmalensee wählt Bürgermeister Helmut Saggau erneut in das Amt des Jagdvorstehers. Die Schmalenseer Jagd soll erneut an die Genossen verpachtet werden.

 

10.10.1960

Die Jahreshauptversammlung des Wasser- und Bodenverbandes Wankendorfer Seengebiet beschließt einen Haushaltsplan in Höhe 10.010 DM und befasst sich eingehend mit der Regulierung des Wasserabflusses und der Vorfluterregelung im Verbandsgebiet.

 

25.10.1960

In der Schmalenseer Schule erfolgt die Impfung gegen Kinderlähmung durch das Kreisgesundheitsamt. Zweiter Impftermin ist der 29.11.1960, der dritte Termin erfolgt gut sieben Monate später.

 

04.11.1960

Die Zusammenlegung der Beschaubezirke Bornhöved und Stocksee für die Fleisch- und Trichinenbeschau bei Hausschlachtungen macht die Einführung fester Beschautage notwendig. Im alten Beschaubezrk Bornhöved mit den Gemeinden Bornhöved, Gönnebek, Trappenkamp, Tarbek und Schmalensee erfolgt die Beschau montags und mittwochs. Den Stockseer Bezirk (dienstags und donnerstags) bilden Stocksee, Damsdorf, Tensfeld und Nehms. Das Gut Alt Erfrade hat seinen Termin an jedem Dienstag und Freitag.

 

20.11.1960

Das neu gestaltete Ehrenmal der Gemeinde für die Gefallenen beider Weltkriege wird eingeweiht. Neue Gedenktafeln mit den Namen der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges wurden eingesetzt, ein Landschaftsgärtner hat den Grünplatz angelegt.

Unter Mitwirkung der Freiwilligen Feuerwehr Bornhöved und des Männergesangvereins Eintracht aus Bornhöved vollzieht sich die Feierstunde unter reger Beteiligung der Schmalenseer Bevölkerung und sämtlicher Vereine. Pastor Meyer hält die Weiherede, Kränze legen u.a. Bürgermeister Helmut Saggau und Amtmann Adolf Biß nieder.

 

23.11.1960

In Schmalensee tagt der Kreisverband Segeberg des Bundes deutscher Rassegeflügelzüchter. Hauptthema ist das Verbot der Abhaltung von Geflügelschauen an Feiertagen. Außerdem stehen zunehmend Züchter, die in Mietobjekten leben, vor Hindernissen. Der Kreisvorsitzende Lübcke aus Bad Segeberg wird wieder gewählt.

 

05.12.1960

Unter Bürgermeister Helmut Saggau tritt im Gasthof Voß die Gemeindevertretung zusammen. Die alte Schule in Bornhöved, die bislang in Besitz der Gemeinden Schmalensee, Bornhöved und Gönnebek war, ist verkauft worden. In den Schmalenseer Haushalt flossen so 7.500 DM. An Amtsumlage hat Schmalensee 2.836 DM, an Kreisumlage 5.900 DM zu zahlen.

 

15.12.1960

Der Amtsausschuss unter der Leitung von Amtmann Adolf Biß (Gönnebek) genehmigt die Nachtragshaushalte für 1959 und 1960. Der Haushaltsplan 1960 erhöht sich damit auf 64.848 DM. Die Amtsumlage wird von 14 af 14,5 % erhöht.