1800

1801

 

Das Kirchenbuch registriert in diesem Jahr nur noch einen Fall von Blattern.

 

1803

 

Der Fischer Johann Peter Christophersen kauft den Bornhöveder und den Schmalensee. Seitdem bewirtschaftet die Familie beide Seen und den Hof an der Klus.

 

1804

 

19.12.1804

Eine Königliche Resolution bestimmt die Aufhebung der Leibeigenschaft in Dänemark zum 01.01.1805. An jenem Tage erlangt rund ein Sechstel der Bevölkerung der Herzogtümer Schleswig und Holstein seine Freizügigkeit. (Betroffen davon sind freilich die Gutsbezirke und nicht direkt der Krone unterstellte Dörfer wie Schmalensee, wo es keine Leibeigenschaft gegeben hat, Anmerkung).

 

1811

 

Friedrich Ernst Christian Oertling wird Pastor in Bornhöved. Er wird als streitbarer Theologe, Wissenschaftler, Chronist und Philosoph sowie königlicher Beamter bis zu seinem Tod 1837 als der wohl bekannteste Prediger des Kirchspiels werden, bis weit über die Heimatgrenzen hinaus.

Oertling wird am 15.05.1757 in Rendsburg geboren. Nach frühem Tod des Vaters besucht er bis zum 16. Lebensjahr eine Erziehungsanstalt in Hamburg und nimmt 1775 in Kiel zunächst das Studium der Rechte, nach eineinhalb Jahren das der Theologie auf. Nach dem Abschluss 1779 wird er Hauslehrer bei Pastor Kramer in Westensee. 1780 wird er tentiert, 1782 in Glückstadt examiniert. 1784 wird er Prediger in St. Michaelisdonn, 1794 in Eichede und nun in Bornhöved. Am 08.09.1785 heiratet er seine Cousine Kuningunda Sophia von Buhr.

 

1812

 

Der Bornhöveder Pastor Oertling erstellt eine Karte des Kirchspiels, die farblich die Zugehörigkeit der Dörfer zu den verschiedenen Jurisdiktionen ausdrückt. So gehören Bornhöved, Schmalensee und Gönnebek zur Jurisdiktion Segeberg (Amt Segeberg, Anmerkung), während andere Gutsherrlichkeiten oder dem Amt Plön unterstehen. Die Oertling-Karte befindet sich im Bornhöveder Kirchenarchiv.

 

1813

 

12.12.1813

Die erste Kriegswoche im Raum Bornhöved endet. Orte wie Bornhöved und Wankendorf haben erhebliche Einquartierungen gehabt. Die Truppen haben offenbar krankes Vieh mit sich geführt, was zum Ausbruch der Viehseuche nicht nur in diesen Dörfern führt.

 

Der so genannte „Kosakenwinter“ bringt für Schmalensee lang anhaltende russische Einquartierung „mit Schrecken und Elend“.

 

Währung: 1 Reichsbanktaler = 96 Reichsschilling.

 

1814

 

Das Kirchenbuch hält zahlreiche Todesfälle wegen der Masern, „Frieseln“, roten Ruhr und wegen eines „faulen Nervenfiebers“ fest.

 

15.01.1814

Wegen der anhalten Viehseuche in Bornhöved wird den Konfirmanden aus Ruhwinkel untersagt, den Konfirmandenunterricht zu besuchen. Sogar die Schule des Dorfes wird geschlossen.

 

1815

 

Das Herzogtum Holstein tritt dem Deutschen Bund bei.

 

01.01.1815

Der Stolper Dorflehrer meldet den Ausbruch der roten Ruhr.

 

1818

 

Carl Wilhelm Ludwig von Rosen (1788-1853) wird Amtmann im Amt Segeberg (Amt Segeberg, Vorläufer des Kreises Segeberg, Anmerkung). Von Rosen ist Repräsentant des dänischen Königs in Verwaltung, Justiz und Polizeiwesen. Sein Amtssitz und Wohnhaus ist das noch heute als Sitz des Landrats des Kreises Segeberg genutzte „Haus Segeberg“ in der Hamburger Straße in Bad Segeberg. Dort lebt von Rosen mit seiner Frau und den gemeinsamen zwölf Kindern.

 

Die für Holstein zuständige dänische Regierung richtet in Bornhöved eine Poststation ein. Zwei Mal in der Woche werden Personen, Briefe und Pakete von Plön über Bornhöved nach Neumünster und zurück befördert. In der Bornhöveder Poststation werden dafür frische Pferde bereit gehalten. Ab 1844 gibt es tägliche Verbindungen.

 

1820

 

In Hein's Gasthof Bornhöved richtet der Segeberger Apotheker Dietzen eine Filiale ein.

 

1828

 

03.06.1828

Eine Brandgildeordnung für die Stadt Segeberg wird erlassen.

 

1829

 

07.12.1829

Mit einem „Kanzlei-Patent betreffend eine nähere Bestimmung über die Erwerbung der Heimathsrechte für die Herzogtümer Schleswig und Holstein“ wird die Armenfürsorge in der Region reglementiert. Das Patent (Gesetz) ergänzt bzw. verändert Bestimmungen über die Zuständigkeiten in der Armenfürsorge vom 23.12.1808.

Zusammengefasst ist ein Armendistrikt dann zur vollständigen Fürsorge verpflichtet, wenn sich eine verarmte Person 15 Jahre lang in diesem aufgehalten hat. Wer sich nirgends 15 Jahre aufgehalten hat, ist an seinem Geburtsort zu versorgen. Auch auf eingewanderte Ausländer ist dieses Gesetz anzuwenden, sofern mit den Herkunftsländern nicht anderweitige Abkommen bestehen.

 

1830

 

Marx Harder übergibt die Hufe (Dorfstraße 20) an seinen Sohn Hans Harder.

 

1831

 

Es werden neue Verfassungen für die Herzogtümer Holstein und Schleswig erlassen.

 

Im Kirchspiel Bornhöved gibt es Fälle von tödlichem Scharlachfieber.

 

1832

 

Der Hornshof, die ehemalige Hufe 2 der Gemeinde Bornhöved, ist im Besitz der Familie Kaack. Vollhufner Hans Kaack übergibt an Claus Jürgen Kaack.

 

1833

 

Marquard Brodersen wird Lehrer und Organist in Bornhöved. Er übt diese Tätigkeiten bis 1872 aus.

 

1834

 

In den Herzogtümern werden Verwaltung und Justiz getrennt. Obergerichte werden in Gottorf und Glückstadt eingerichtet, das Oberappelationsgericht in Kiel. Die Schleswig-Holsteinische Landesregierung nimmt ihren Sitz auf Schloss Gottorf.

 

Bei den Abgeordnetenwahlen zur Holsteinischen Ständeversammlung werden im 11. Landwahldistrikt (Wahlort Segeberg) Herr von Schilden (Horst) und Herr Ehlers (Oersdorf) gewählt.

 

10.03.1834

Die Plöner Königliche Amtsstube veröffentlicht, dass die Herrschaftliche Kornwindmühle zu Damsdorf öffentlich verpachtet werden soll.

 

1837

 

02.02.1837

Pastor Friedrich Ernst Christian Oertling stirbt. Seinem Kirchspiel hinterlässt er u.a. ein Pastorentaschenbuch mit einer Topographie des Kirchspiels und bäuerlichen Wetterregeln, Karten des Kirchspiels sowie eine zweibändige Chronik des Kirchspiels.

 

1838

 

01.11.-06.11.1838

In der 26. bis 31. Holsteinischen Ständeversammlung wird u.a. die Zusammenlegung mit der Schleswig'schen Ständeversammlung zur Provinzial-Ständeversammlung gefordert.

 

1840

 

03.03.1840

Johann Friedrich Veers erhält vom dänischen König Christian VIII. das Privileg zur Einrichtung einer selbständigen Apotheke in Bornhöved.

 

10.03.1840

Erlass der „Sabbath-Ordnung für Schleswig-Holstein“, der „Verordnung über die Feier der Sonn- und Festtage in den Herzogtümern Schleswig und Holstein“ des dänischen Königs Christian VIII.

 

1842

 

Die Evangelische Kirchengemeinde Bornhöved erhält am heutigen Standort ein neues Pastorat.

 

Zwischen den dänischen Städten Altona und Kiel wird eine durch Neumünster laufende Eisenbahnlinie gebaut.

 

05.05.1842

Eine „Allerhöchste Resolution“ bestimmt, dass die Aufnahme der Kinder in die Landschulen nach erreichen des schulpflichtigen Alters zu Ostern und Michaelis (29. September) erfolgen soll.

 

1843

 

15.02.1843

In der Stadt Segeberg findet eine Versammlung von 100 Mitgliedern des Landwirtschaftlichen Vereins für das Südöstliche Holstein statt.

 

21.07.1843

Der dänische Kammerherr und Amtmann Carl Wilhelm Ludwig von Rosen wird am Tage seiner Silberhochzeit erster Ehrenbürger der Stadt Segeberg.

 

1847

 

In Neumünster wird der städtische Krankenhof, Vorläufer eines Krankenhauses eröffnet.

 

1848

 

Erhebung Schleswig-Holsteins; Dänisch-Preußischer Krieg bis 1852 (Londoner Vertrag).

 

24.03.1848

Provisorische Regierung Schleswig-Holsteins (bis 1849).