1926

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15.01.1926

Approbierter Tierarzt in Bornhöved ist Dr. Sarpe.

 

16.01.1926

Die im Vorjahr bei einem Stockseer Bauern festgestellte Maul- und Klauenseuche wird für erloschen erklärt.

 

16.01.1926

Der Reiterverein Bornhöved und Umgegend feiert am Abend in Hein's Gasthof sein Wintervergnügen. Dabei wird ein Film des Reichsverbandes vorgeführt. Inhalte: Die Wiener spanische Reitschule, das Landesturnier von Neumünster, ein Hindernisrennen in Karlshorst, ein Sportfest englischer Soldaten und amerikanischer Kavallerie und die Deutsche Reichswehr im Hindernispark Onkel Tom's Hütte.

 

24.01.1926

Am Vormittag findet im Bad Segeberger Gewerbevereinshaus eine Protestversammlung des Kreishandwerkerbundes statt. Auch das Handwerk befinde sich in einer Notlage, wie der Kreisvorsitzende Paustian erklärt. Die Zusammenkunft wendet sich gegen einen Gesetzentwurf der Reichsregierung zum Preisabbau. Dieses Gesetz belaste einseitig das Handwerk, und nicht alle Wirtschaftszweige. Mit einer Resolution, die sie ihrer Spitzenorganisation zuleiten wollen, versuchen Segebergs Handwerker Einfluss zu nehmen.

 

24.01.1926

Der Kreisreiterverein Segeberg hält im Bad Segeberger Kreisbauernhaus seine Generalversammlung ab. Die Leitung hat der Stellvertretende Vorsitzende Rauert. U.a. muss ein neuer Kreisvorsitzender gewählt werden. Unter den drei Kandidaten ist auch der Schmalenseer Willy Siebke, der aber nicht gewählt wird. Stattdessen wird Rickert aus Kükels Kreisvorsitzender der Reiter.

 

24.01.1926

Die Vorstände der Krieger- und Militärvereine des Kreises Segeberg halten im Kreisbauernhaus eine Tagung ab. Den Vorsitz hat Landrat Dr. Ilsemann, der auch Vorsitzender des Kreiskriegerverbandes ist.

 

25.01.1926

Aus Einkommenssteuerüberschüssen des Reiches erhält die Gemeinde Schmalensee 293,50 RM.

 

30.01.1926

Die Kreisgruppe des „Stahlhelm“ hält ab 15.30 Uhr im Hotel Germania ihre monatliche Versammlung ab. Kreisvorsitzender ist Herr Böckmann.

 

01.02.1926

Der Jagdschutzverein Segeberg-Ost vermittelt zur Blutauffrischung in den Revieren Hasen, Fasane und Rebhühner.

 

01.02.1926

Der Kreisverein Schwarzbunte Schleswig-Holsteiner führt in Tarbek und Schmalensee die Körung der weiblichen Tiere durch.

 

05.02.1926

Der Landwirtschaftliche Arbeitgeberverband für den Kreis Segeberg veranstaltet gemeinsam mit den Landwirtschaftskammern Lübeck und Schleswig-Holsteins in Lübeck eine Landarbeitstagung. Es werden praktische Erfahrungen der Landarbeit aus einem pommerschen Versuchsgut vorgestellt.

 

06.02.1926

Aus Umsatzsteuerüberschüssen des Reiches erhält Schmalensee 120,80 RM.

 

13.02.1926

Die Allgemeine Ortskrankenkasse Bornhöved gibt das Prozedere im Krankheitsfall bekannt:

„Die Krankenkassenmitglieder werden darauf aufmerksam gemacht, daß sich dieselben, bevor sie zum Arzt gehen, vom Sammler eine Mitgliedsbescheinigung holen und dem betreffenden Arzt vorzeigen. Diese Bescheinigung ist dann in der Krankenkasse abzugeben. Die Krankenkassenmitglieder haben nur die Wahl zwischen den beiden Aerzten Herrn Sanitätsrat Dr. Hilcker und Herrn Dr. Kruse, Bornhöved. Wird ein anderer Arzt zu Rate gezogen, so hat das Mitglied die Kosten selbst zu tragen.“

 

13.02.1926

Der Vaterländische Frauenverein für Bornhöved und Umgebung hält in Thodes Gasthof seine Generalversammlung ab. Frau Pastor Schlüter, die Vorsitzende, kann zur Arbeit der seit dem 15.09.1925 angestellten Vereinsschwester berichten, dass diese seitdem bei 51 Kranken 462 Hilfeleistungen verrichtet hat.

 

13.02.1926

Der Reichslandbund, Kreisgruppe Segeberg, hält im Bad Segeberger Hotel Germania eine Kreisversammlung ab und feiert im Anschluss ein Wintervergnügen. Vortragsthemen sind die aktuelle Not der Landwirtschaft und der Grenzkampf im Raum Nordschleswig. Kreisvorsitzender ist B. Meyer aus Strenglin.

 

15.02.1926

In Schmalensee findet eine öffentliche Versammlung der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) statt. Deren Neumünsteraner Geschäftsführer Voß spricht über Wirtschafts- und Außenpolitik. Voß erteilt dem Parlamentarismus eine Absage. Der Herrschaft der Masse müsse ein Ende bereitet werden. Zunächst sei die Einigkeit des Volkes herzustellen, damit dieses sich durch eine „deutsche Befreiungstat“ von den „Sklavenfesseln“ [des Versailler Vertrages, Anmerkung] lösen könne.

 

16.02.1926

Der Landwirtschaftliche Verein für Bornhöved und Umgebung hält ab 16.30 Uhr beim Gastwirt Hein eine Versammlung ab. Direktor Dr. Riemann aus Preetz spricht über „neuzeitliche Schweinefütterung“.

Es ist die letzte Versammlung unter dem Vorsitzenden Heinrich Christian Saggau aus Schmalensee, der seit 1896 im Amt war und nun aus Altersgründen eine Wiederwahl ablehnt. Saggau wird zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Der Schmalenseer Willy Siebke, der zuvor mit Hugo Saggau, ebenfalls Schmalensee, das Ergebnis der Rechnungsprüfung vorgetragen hatte, wird zum neuen Vorsitzenden gewählt. Wieder gewählt wird Schmalensees Lehrer Heinrich Göttsch – zum Geschäftsführer des Vereins.

 

17.02.1926

Der Krieger- und Militärverein für Bornhöved und Umgebung feiert sein Wintervergnügen. Vorsitzender ist H. Bolln. Höhepunkt der Veranstaltung ist das Theaterstück „Wir wollen sein ein einig Volk“, das sich mit der Not der Deutschen im besetzten Ruhrgebiet beschäftigt. An eine bewegte Aussprache über die Inhalte des Stücks knüpft der stellvertretende Vorsitzende Heinrich Harder aus Schmalensee an und weist darauf hin, dass „auch von unserer meerumschlungenen Provinz Schleswig-Holstein uns ein Stück entrissen“ sei. Harder betont, dass es „unsere Pflicht“ sei, „den Nordschleswigern die Treue zu wahren“.

 

24.02.1926

Der Kreishandwerkerbund hält im Gewerbevereinshaus eine Protestversammlung gegen aktuelle Gesetzentwürfe und für Preisabbau ab.

 

26.-28.02.1926

Im Bad Segeberger Hotel Germania findet eine Jagdgeweihausstellung des Jagdschutzverbandes Segeberg-Ost statt. Außerdem tagt am 26.02.1926 hier die Hauptversammlung des Verbandes, an der 75 Mitglieder teilnehmen. Vorsitzender ist der Gutsbesitzer Isenberg aus Travenort.

 

28.02.1926

In der Kirche zu Bornhöved wird im Beisein der Militär- und anderer Vereine mit ihren Fahnen der Volkstrauertag begangen. Im Segeberger Kreis- und Tageblatt erscheint eine Note des Reichspräsidenten von Hindenburg und des Reichskanzlers Dr. Luther:

„In stiller Trauer gedenkt das deutsche Volk am heutigen Tage seiner Brüder, die in dem größten aller Kriege ihr Leben gaben für die Verteidigung der Heimat. Für uns sind sie in den Tod gegangen. An den Gräbern unserer Gefallenen, die sich für uns opferten, soll die Zwietracht schweigen. Mahnend steht vor uns das deutsche Leid, das heilige Opfer der im Kriege Gebliebenen, die starben, damit Deutschland lebe. Aus dem Leid wuchs immer des deutschen Volkes höchste Kraft. Wenn heute die Flaggen halbmast wehen, wenn große Scharen sich zu würdigen Gedächtnisfeiern still vereinen, soll der Entschluß in uns sich festigen, im Glauben an Deutschland das Wort zu verwirklichen: Nimmer wird das Reich zerstöret, wenn Ihr einig seid und treu!“

 

02.03.1926

Im Kreisbauernhaus findet eine Große Versammlung des Schleswig-Holsteinischen Bauernvereins im Kreis Segeberg statt. Rund 1.000 Besucher finden sich ein. Hauptredner sind der Provinzialvorsitzende Stamerjohann (Eichenhof) und der Direktor der Bayerischen Landesbauernkammer und Reichstagsabgeordnete Dr. Horlacher. Im Anschluss an seine Ausführungen wird ein Appell an die Regierung aufgesetzt, in dem auf die katastrophale Lage der Landwirtschaft aufmerksam gemacht wird.

Direkt im Anschluss hält die Kreisjungbauernschaft ihre Hauptversammlung ab, in deren Zuge berichtet wird, dass im Winter mehrere Dorfbüchereien gegründet worden seien, darunter eine in Schmalensee.

 

04.03.1926

Der Landwirtschaftliche Kreisverein hält im Bad Segeberger Kreisbauernhaus seine Hauptversammlung ab. Dr. Kramer aus Rostock referiert über „Tagesfragen aus dem modernen Ackerbau“. Vorsitzender des Kreisvereins ist R. Hastedt. Dem Kreisverein gehören 13 Lokalvereine mit 1.060 Mitgliedern sowie 21 Sondervereine an.

Positiv fallen laut Vorstandsbericht die Besuchszahlen für die landwirtschaftlichen Schulen des Kreises aus. Allerdings wird gewünscht, dass namentlich die Bad Segeberger Einrichtung ein eigenes Schulgebäude bekommen sollte. Zumal voraussichtlich zum 1. Mai eine landwirtschaftliche Haushaltungsschule angeschlossen werde.

 

06.03.1926

Der Bad Segeberger Tanzlehrer Johannes Studt bringt „den geehrten Einwohnern von Bornhöved und Umgegend“ zur Kenntnis, dass an diesem Tage im Hotel Stadt Kiel ein Anstands- und Tanzkurs für Kinder beginnt.

 

09.03.1926

Für das nächste Jahr zeichnet sich ein Großereignis im benachbarten Bornhöved ab: Der Schleswig-Holsteiner-Bund, Ortsgruppe Kiel, beabsichtigt, den 700. Jahrestag der Schlacht von 1227 „zu einem großen allgemeinen Festtage zu machen“.

 

09.03.1926

Der Kreispferdezuchtverein (für die Zucht des Holsteiner Pferdes auf Marschgrundlage) hält im Kreisbauernhaus seine ordentliche Mitgliederversammlung ab. Im Vorwege wird besonders deutlich, wie unklar für Außenstehende der Gegensatz vom Kreispferdezuchtverein auf Grundlage der Geestlande ist: Dieser nämlich lädt parallel zu seiner Versammlung am 18.03.1926 ein und bald sieht man sich genötigt, darauf hinzuweisen, dass man nicht am 09.03.1926 tage – weil keiner der beiden Vereine davon abweicht, sich schlicht „Kreispferdezuchtverein“ zu nennen (und auch die Presse spielt das Spiel mit und weist ihre Leser nur selten darauf hin, um welchen Verein es eigentlich geht, Anmerkung).

Vorsitzender des Kreispferdezuchtvereins auf Marschgrundlage ist Herr Köhler aus Bühnsdorf. Dieser betont: „Hätten vor 50 Jahren nicht einige holsteinische Bauern den Pferdezuchtverein in der Kremper Marsch gegründet, aus dem später der jetzige Verband hervorgegangen ist, würde man heute wahrscheinlich kein Holsteiner Pferd kennen.“

Als Redner tritt ein Major Höckner auf, der sich zur Zukunft der Warmblutzucht äußert. Er sagt u.a.: Es sei unverkennbar, dass die Pferdezucht heute nach den Inflationsjahren […] wieder im Aufblühen begriffen sei […]. Den Kampf zwischen Motor und Pferd brauche man nicht mehr zu fürchten und sich durch das von den Interessenten der Motorenindustrie begreiflicherweise an die Wand gemalte Gespenst der Motorisierung der Landwirtschaft nicht einschüchtern zu lassen. Das Pferd sei in der Landwirtschaft durch den Motor aus vielerlei Gründen niemals zu ersetzen […].

 

12.03.1926

Unter dem Viehbestand des Schmalenseer Landwirts Ernst Saggau ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Schmalensee wird damit zum Sperrbezirk und ist als solcher an den Ortseingängen zu kennzeichnen: „Maul- und Klauenseuche – Sperrbezirk. Einfuhr und Durchtreiben von Klauenvieh sowie Durchfahren mit Wiederkäuergespannen verboten.“

 

13.03.1926

Der Kreisverein Schwarzbunte Schleswig-Holsteiner hält ab 9.30 Uhr im Kreisbauernhaus seine 49. ordentliche Generalversammlung ab. Tierzuchtdirektor Georgs von der Landwirtschaftskammer trägt zu „Stand und Aufgaben der schleswig-holsteinischen Rindviehzucht“ vor. Die Jahresrechnung 1925 ist von den Schmalenseern Hugo Saggau und Peter Nagel geprüft und für korrekt befunden worden. Weil die Zahl der im Kreisverein erfassten Herdbuchtiere auf über 5.000 gestiegen ist, darf dieser nun 10 statt bisher 9 Abgeordnete (Delegierte) zur Verbandsversammlung (Provinzialversammlung, Anmerkung) entsenden. Zum zehnten Abgeordneten wird Hugo Saggau gewählt. Unter den gewählten Ersatzdelegierten ist auch der Schmalenseer Willy Harder.

 

15.03.1926

Laut Erlass des preußischen Ministers des Inneren gilt eine erneuerte Form des „Erinnerungszeichen für Verdienste um das Feuerlöschwesen“: Die alten Insignien des Kaiserreiches sind verschwunden. Der preußische Adler wird von den Worten „Republik“ und „Preußen“ umrandet.

 

18.03.1926

In der Bad Segeberger Harmonie findet die Generalversammlung des Kreispferdezuchtvereins (auf Grundlage der Holsteinischen Geestlande, Anmerkung) statt. Das Programm, das der Vorsitzende Wachs und sein Vorstand erdacht haben, ist umfangreich. Der Generalversammlung geht eine Vorstandssitzung voraus, anschließend wird der Film „Wohlan Kameraden, auf's Pferd auf's Pferd“ gezeigt. Dann gibt es einen Gastvortrag und eine Filmvorführung zur Hengstparade in Traventhal. Entsprechend sind alle Reitervereine des Kreises eingeladen. Major a.D. Wachs, der zuletzt Landesstallmeister im Gestüt Traventhal war, wird die Region demnächst verlassen. Dennoch wählen ihn die Mitglieder erneut zum Vorsitzenden, wissend, dass der stellvertretende Vorsitzende Eduard Greve aus Högersdorf den Vorsitz ausüben wird.

 

21.03.1926

Während des Gottesdienstes findet die Prüfung der Konfirmanden statt.

 

25.03.1926

Der Kreislehrerverein hält in der Bad Segeberger Harmonie seine Frühjahrsversammlung ab. Über 100 Lehrer kommen zusammen, um das 25-jährige Bestehen des Kreisvereins zu feiern.

 

26.03.1926

Aus Einkommenssteuereinnahmen des Reiches wird der Gemeinde Schmalensee ein Betrag in Höhe 146,75 RM überwiesen.

 

26.03.1926

Beim Landmann Kock auf Willingshöfen wird unter dem Viehbestand die Maul- und Klauenseuche festgestellt.

 

27.03.1926

Der Stahlhelm, Kreisgruppe Segeberg, veranstaltet im Hotel Germania einen Lichtbildervortrag unter der Überschrift „mit Lettow-Vorbeck in Ostafrika“.

 

28.03.1926

In der Kirche zu Bornhöved findet das Fest der Konfirmation statt.

 

31.03.1926

Auch auf dem Ausbau „Hornshof“ des Landwirts Suhr wird die Maul- und Klauenseuche festgestellt. Das Gehöft wird zum Sperrbezirk erklärt.

 

01.04.1926

Im Bad Segeberger Gewerbevereinshaus findet eine Ordentliche Mitgliederversammlung des Landwirtschaftlichen Arbeitgeberverbandes für den Kreis Segeberg statt. Unter dem Tagesordnungspunkt Lohnfragen wird auch über Erfahrungen im Akkord- und Prämiensystem berichtet.

 

04.04.1926

Der Turnverein Schmalensee veranstaltet um 20 Uhr auf dem Saal des Gasthof Voß einen Abend mit turnerischen und humoristischen Aufführungen und anschließendem Ball.

 

07.04.1926

Unter dem Viehbestand von Willi Harder wird die Maul- und Klauenseuche festgestellt. Auch aus Bornhöved und Damsdorf werden Fälle gemeldet. Tags darauf meldet auch Gönnebek einen Fall.

 

08.04.1926

Der Oberpräsident der Provinz Schleswig-Holstein genehmigt eine neue Jagdsteuerordnung für den Kreis Segeberg. Die Jagdsteuer beträgt jährlich 15 Prozent des jeweiligen Pachtpreises einer Jagd.

 

13.04.1926

Auch das Vieh von Hugo Saggau ist nun von der Maul- und Klauenseuche befallen. Auch Damsdorf und Stocksee melden Seuchenbefall. Tags darauf werden mehrere Höfe Bornhöveds und ein Hof in Tarbek ebenfalls zu Sperrbezirken, da dort die Viehseuche ermittelt wurde.

 

14.04.1926

Aus Einkommenssteuereinnahmen des Reiches erhält die Gemeinde Schmalensee einen Zuschuss von 205,45 RM.

 

20.04.2012

Die Anfang März auf dem Hof von Ernst Saggau festgestellte Maul- und Klauenseuche wird für erloschen erklärt.

 

21.04.1926

Auf verschiedenen Bauernhöfen in Bornhöved, Tarbek und Tensfeld wird die Maul- und Klauenseuche festgestellt.

 

21.04.1926

In Schmalensee findet um 10.30 Uhr die amtliche Hauptkörung schwarzbunter Zuchtbullen statt.

 

24.04.1926

Die Segeberger Kreisgruppe des Stahlhelm hält im Hotel Germania eine Versammlung sämtlicher Ortsgruppenführer ab. Der Redner Lamezan spricht unter der provozierenden Überschrift „Warum das deutsche Volk vernichtet werden muß“.

 

27.04.1926

Die im März auf Willingshöfen beim Landmann Kock festgestellte Maul- und Klauenseuche wird für erloschen erklärt.

 

27.04.1926

Durch den Bornhöveder W. Rosenkranz findet im Tensfelder Gasthof Pries die Verpachtung von 40 Parzellen des Tensfelder Moores statt.

 

01.05.1926

Die unter den Viehbeständen von Hugo Saggau, Willi Harder und Willi Siebke festgestellte Maul- und Klauenseuche wird für erloschen erklärt.

 

01.05.1926

Am Vormittag findet im Bad Segeberger Kreisbauernhaus eine Sitzung des Landgemeindeverbandes Segeberg statt. U.a. wird über die Finanzlage der Gemeinden gesprochen.

 

02.05.1926

Der Sonntagsgottesdienst ist der Hebung und Pflege der Kirchenmusik gewidmet. Es singt der große Chor.

 

02.05.1926

In der Tensfelder Gastwirtschaft Pries findet um 11 Uhr eine weitere parzellenweise Verpachtung des Tensfelder Moores statt.

 

03.05.1926

Das staatliche Geldgeschenk zum 50- beziehungsweise 60-jährigen Ehejubiläum wird in Preußen wieder eingeführt. 50 RM stehen den Paaren auf Antrag zu.

 

05.05.1926

Auf einem Damsdorfer Gehöft bricht die Maul- und Klauenseuche aus.

 

07.05.1926

Vor dem Amtsgericht Bad Segeberg wird ein Fall aus dem Jahr 1923 verhandelt: Am 04.01.1923 wird der aus Schmalensee kommende Arbeiter S. in Bornhöved von einer „Flurschutzstreife“ angehalten. Der Mann führt eine Schubkarre voller Korn mit sich und behauptet, mit diesem einen Schuhmacher bezahlen zu wollen. Der besagte Schuster ist sogar unter den Anwesenden und bestätigt, die Bezahlung seiner Arbeit mit Korn akzeptiert zu haben. Man lässt den Arbeiter unbehelligt. Doch am nächsten Tag trifft aus Schmalensee die Meldung ein, bei einem Landwirt sei Schrot gestohlen und mit einer in der Nachbarschaft entwendeten Schubkarre fortgeschafft worden. Der Mann kann gestellt und inhaftiert werden, kommt aber durch einen Zufall wieder auf freien Fuß. In der nun erfolgten Verhandlung wird S. zu 2 Jahren und 9 Monaten Zuchthaus sowie 5 Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht verurteilt.

 

07.05.1926

Die Ende März beim Landwirt (Gustav) Suhr, Hornshof, festgestellte Maul- und Klauenseuche wird für erloschen erklärt.

 

07.05.1926

Im Bad Segeberger Kreisbauernhaus findet eine Versammlung des Kreisverbandes der Landgemeinden und Gutsbezirke des Kreises Segeberg statt. Vorsitzender ist Gemeindevorsteher Schümann aus Kaltenkirchen. Auch der Provinzialvorsitzende, Amtsvorsteher Riecken aus Elmschenhagen ist zugegen, und referiert über die Preußische Verwaltungsreform. Vor allem Änderungen in der Kreis- und Gemeindeordnung interessieren die 80 Zuhörer. Bezüglich der Finanzen der Gemeinden warnt Riecken, die Zuweisungen aus Steuermitteln zu überschätzen: Statt bisher 90 würden nur noch 75 Prozent der Reichseinkommensteueranteile an die Gemeinden gehen. Weitere Themen sind die Wegeunterhaltung, die Einhaltung der Sperrbezirke im Fall von Maul- und Klauenseuche, Schulfinanzierung und allgemeine Besteuerung. Der anwesende Amtsvorsteher Voß aus Wesselburen empfiehlt die Anschaffung besserer Feuerlöschgeräte.

 

10.05.1926

Von zehn Gehöften in Bornhöved werden Fälle der Maul- und Klauenseuche gemeldet. Nur zwei Tage später werden weitere Fälle aus Bornhöved, Tarbek und Damsdorf gemeldet.

 

22.05.1926

Schmalensees Gemeindevorsteher, der Landwirt Heinrich Harder, schreibt im Segeberger Kreis- und Tageblatt einen Leserbrief zur erwarteten Maikäferplage:

„Vernichtet die Maikäfer! An alle Berufsgenossen richte ich die dringende Bitte, dort, wo in diesem Jahre die Maikäfer in Massen auftreten, nach Möglichkeit an deren Vernichtung mitzuwirken. Es ist unheimlich, wie nach Eintreten der warmen Witterung die Maikäfer, die sich bei dem naßkalten Wetter im Erdboden zurückhielten, jetzt hervorkommen. Der Schaden, den der Maikäfer durch Kahlfressen der jungen Eichen und Buchen anrichtet, ist unbedeutend zu dem, den er in seiner Verwandlung als Engerling den Getreidefeldern und Gartenkulturen zufügt. Im allgemeinen geht man achtlos daran vorüber, aber wächst sich das Auftreten dieser Schädlinge zu einer Plage aus, wie vor zwei Jahren in der Gemeinde Schmalensee, dann denkt man doch anders darüber. 1924 waren in dieser Gemeinde verschiedene Getreideschläge vollständig vernichtet. Der Schaden an Ernteausfall in dem Jahre belief sich für die Gemeinde, gelinde geschätzt, auf 40 000 M. Roggen und Hafer lagerte auf den befallenen Koppeln, der Wurzeln beraubt, platt auf dem Boden. Buchweizen- und Rübenfelder glichen der Schwarzbrache. Von den Kartoffeln wurde teilweise auf einem halben Hektar ein Fuder angefressene Ware geerntet. In Gärtnereien war der Schaden so enorm, daß teilweise die Existenz des Besitzers in Frage gestellt wurde. Darum, Berufsgenossen, bewahrt Eure Felder vor ähnlichem Schaden durch Sammeln der Maikäfer. Es ist Pflicht der Gemeindebehörde, sich dieser Sache anzunehmen, wo es angebracht ist.“

 

22.05.1926

Im Bad Segeberger Hotel Germania findet eine Kreisvereinsversammlung der Deutschnationalen Volkspartei DNVP statt. Gastredner ist der Reichstagsabgeordnete Thomsen, der über „die Lage und was sie erfordert“ spricht. Kreisvorsitzender ist H. Hüttmann.

 

23.05.1926

Am Pfingstsonntag veranstaltet Frau Voß in ihrem Gasthof einen großen Pfingstball, der zur Kulisse eines Aufsehen erregenden Konfliktes wird. Das Segeberger Kreis- und Tageblatt schreibt am 23.10.1926:

„Eine Urfehde besteht zwischen den jungen Leuten aus Wankendorf und Schmalensee. Als an jenem Abend eine Schöne aus Schmalensee einem angetrunkenen Wankendorfer einen Korb gegeben und dafür eine derbe Ohrfeige erhalten hatte, flammte der alte Parteienhass wieder auf und es gab eine arge Schlägerei, bei der zwei Landwirte durch Messerstiche erheblich verletzt wurden. Dem einen, der in ein Rudel Wankendorfer hineingeraten war, wurde übel mitgespielt; denn er erhielt wohl ein halbes Dutzend Stiche.“ Im Oktober kommt es zur gerichtlichen Verhandlung des Falles vor dem großen Schöffengericht in Neumünster. Trotz Ladung von zehn Zeugen wird das Gericht nicht zu einer Einigung kommen und einen Lokaltermin ansetzen. Im Dezember schließlich wird der Wankendorfer Maurer D. Als Beklagter zu sieben Monaten Gefängnis verurteilt.

 

27.05.1926

Auf weiteren Bauernhöfen in Bornhöved bricht die Maul- und Klauenseuche aus.

 

28.05.1926

Aus Umsatzsteuereinnahmen des Reiches im Jahr 1925 werden Mittel an die Gemeinden des Kreises verteilt. Schmalensee erhält 158,55 RM.

 

30.05.1926

Am Gottesdienst in der Kirche zu Bornhöved haben auch die neuen Konfirmanden teilzunehmen, deren Anmeldung im Anschluss entgegen genommen wird.

 

30.05.1926

In Sülfeld findet der Kreiskriegerverbandstag statt. Nach der Delegiertenversammlung gibt es einen Empfang mit anschließendem Festessen. Daran schließt ein Festzug mit Kranzniederlegung, gefolgt von einem Festkonzert an. Nach einem Preisschießen finden Festbälle statt. Von den in 40 Vereinen organisierten 3.625 Mitgliedern sind tatsächliche Kriegsteilnehmer 1914-18 nur 2.503. Von diesen sind 222 anerkannte Kriegsgeschädigte. Vorsitzender des Kreisverbandes ist der Geheime Regierungsrat Dr. Ilsemann.

 

31.05.1926

Auf Höfen in Bornhöved, Gönnebek und Tarbek wird der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche festgestellt.

 

31.05.1926

Der Landwirtschaftliche Verein für Bornhöved und Umgebung hält in Damsdorf eine Versammlung ab. Der Redner Dittmann aus Kiel spricht über „Kunstdüngung im allgemeinen und Beziehungen zwischen Fruchtfolge und Düngungsfragen“.

Weitere Themen der Versammlung sind der vor kurzem in Bornhöved abgehaltene Remontemarkt mit 100 Pferden, die Planung der Feier des 50-jährigen Bestehens des Vereins im November, eine aktuelle Maikäferplage und das Bestreben, ein Verbot des Einsammelns von Möweneiern zu erwirken – die Möwe sein ein „Freund der Landwirtschaft“.

 

01.06.1926

Sitzung des Segeberger Kreistages. Der Vorsitzende des Kreistages, der Landrat und Geheimrat Dr. Ilsemann, empfängt die Glückwünsche des Gremiums anlässlich seines 25-jährigen Dienstjubiläums. Bei der Besetzung der Steuerausschüsse des Kreistages wird der Altenteiler Heinrich Christian Saggau aus Schmalensee zum stellvertretenden Mitglied der Kommission zur Feststellung der Einkünfte aus sonstiger selbständiger Berufstätigkeit gewählt.

 

04.06.1926

In der Schmalenseer Schule findet die jährliche Impfung statt.

 

06.06.1926

Das diesjährige Kreisfeuerwehrfest, der 29. Kreisfeuerwehrverbandstag, findet in Schmalfeld statt. Anlass ist das 25-jährige Bestehen der gastgebenden Wehr. Kreisfeuerwehrhauptmann ist Gustav Petersen. Kassierer Willy Siebke aus Schmalensee muss einen negativen Bericht geben, so dass eine Sonderumlage von 20 Pfennig pro Mitglied beschlossen wird. Einer Wiederwahl Siebkes steht das aber nicht entgegen.

 

07.06.1926

Der Landrat des Kreises Segeberg ernennt den Kreisfeuerwehrhauptmann Gustav Petersen zum Kreisbrandmeister. Der Kreisbrandmeister ist als Vertreter des Landesbranddirektors beim Landrat angesiedelt. Ihm obliegt die Beaufsichtigung aller Feuerwehren des Kreises und sämtlicher Brandschutzeinrichtungen.

 

09.06.1926

Auf einzelnen Höfen in Tarbek und Tensfeld ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen.

 

09.06.1926

In Tarbek findet die Generalversammlung der Tarbeker Windgilde mit anschließendem Ringreiten und Damenbelustigung statt. Die Windgilde richtet am 12.06.1926 auch das Kindervogelschießen von Tarbek aus.

 

13.06.1926

In Schmalensee wird das eigentlich für den 6. Juni geplante Ringreiten nachgeholt. Einladende sind die Schmalenseer Reiter und Frau Voß. Bei strömendem Regen halten die Reiter tapfer durch. Die Preise gehen an Auswärtige.

 

15.06.1926

Bis zu diesem Stichtag haben die Einwohner des Kreises Segeberg für eine „Vertilgung der Disteln“ auf den Getreidefeldern zu sorgen. Disteln auf Weiden, Wiesen, Wällen, in Gärten, Forsten und an Wegen sind bis zum 15. Juli zu vernichten.

 

16.06.1926

Die auf Höfen in Bornhöved, Damsdorf und Tarbek festgestellte Maul- und Klauenseuche wird für erloschen erklärt.

 

17.06.1926

In Tensfeld und Tarbek wird auf weiteren Höfen die Maul- und Klauenseuche festgestellt.

 

17.06.1926

Die SPD veranstaltet öffentliche Versammlungen, um zum geplanten Volksentscheid zur Enteignung der Fürsten zu informieren. Eine findet in Tensfeld beim Gastwirt Pries statt.

 

18.06.1926

Um 14.30 Uhr findet in Schmalensee die Stutenkörung durch den Kreispferdezuchtverein (Geest, Anmerkung) statt.

 

18.06.1926

Der Landwirtschaftliche Kreisverein hält in Rickling seine Sommerversammlung ab. Kammerdirektor Dr. Asmus, Kiel, spricht unter der Überschrift „Nicht Menge, sondern Güte der landwirtschaftlichen Produkte ist die Lösung“. Direktor Gleiß aus Neumünster stellt zudem die Einrichtungen des Landesvereins für Innere Mission vor. Nach dem gemeinsamen Mittagessen sind eine Wagenfahrt und Kaffeetafel vorgesehen. Familienangehörige der Mitglieder sind ebenfalls eingeladen.

 

18.06.1926

Auch die „Deutschvölkische Freiheitsbewegung“, die sich in ihren Anzeigen mit dem Hakenkreuz zu erkennen gibt, befasst sich in einer öffentlichen Versammlung mit dem Volksentscheid zur Enteignung der Fürsten. Im Hotel Germania stellt der Gauleiter der deutschvölkischen Bewegung, Dr. Hoffmann aus Altona, die Frage, was die völkische Frage für Arbeiter und Mittelstand (Bürgertum) bedeutet.

 

19.06.1926

Im Deutschen Reich wird als Erkennungszeichen der Polizeikräfte der Polizeistern eingeführt.

 

19.06.1926

Der Krieger- und Militärverein und die Stahlhelm-Ortsgruppe Bornhöved veranstalten gemeinsam ein Scheiben- und Fuchsschießen sowie Volksbelustigungen. Am Abend kommt es in Hein's Gasthof zur Preisverleihung mit Tanzkränzchen.

 

20.06.1926

In Deutschland findet ein Volksentscheid statt, der über eine Enteignung der Fürsten bestimmen soll. Zwar hatte der Reichstag den entsprechenden Antrag abgelehnt, doch die Reichsregierung beschloss, den vorgelegten Gesetzentwurf zum Volksentscheid zu stellen. Nicht alle politischen und gesellschaftlichen Kreise sind für eine solche Maßnahme. Anonym wird am 12.06.1926 im Segeberger Kreis- und Tageblatt inseriert: „Dieser Volksentscheid ist Volksbetrug! Falsche Zahlen, falsche Erzählungen, falsche Versprechungen. Wer nicht betrügen will, bleibt am 20. Juni zu Hause.“ An anderer Stelle heißt es „Du sollst nicht stehlen!“. Offen stellt sich Hüttmann, der Kreisvorsitzende der DNVP gegen den Volksentscheid. „Wer den Bolschewismus nicht will, beteilige sich nicht an der Abstimmung und sorge dafür, dass jeder Mann am 20. Juni zu Hause bleibt.“ Die DVP annonciert ganz einfach „Stimmenthaltung am 20. Juni“. Auch der Schleswig-Holsteinische Bauernverein fordert seine Mitglieder auf, sich der Abstimmung zu enthalten. Er betrachtet die mögliche Enteignung der Fürstenhäuser, die laut Pressemitteilung bereits freiwillig fünf Sechstel ihres Privateigentums abgegeben hätten, statt unter politischen unter rechtlichen Gesichtspunkten. „Es geht darum, ob für die deutschen Fürsten als deutsche Staatsbürger der Rechtsbegriff Privateigentum ebenso gilt, wie für alle anderen Bürger, oder nicht. Eine entschädigungslose Enteignung […] wäre der erste große Schritt zu dem von den Sozialisten und Kommunisten erstreben Ziel, nämlich der Abschaffung des Privateigentums. Bei so viel Agitation gegen das Ziel des Volksentscheids fällt das Ergebnis erwartungsgemäß gegen eine entschädigungslose Enteignung der Fürsten aus. Im Kreisgebiet stimmen 4.580 Personen gegen die Enteignung, 267 sind dafür. In Schmalensee findet der Volksentscheid unter der Leitung von Abstimmungsvorsteher und Gemeindevorsteher Heinrich Harder statt. Sein Stellvertreter ist der stellvertretende Gemeindevorsteher Ludwig Saggau. [Das Ergebnis für Schmalensee liegt leider, zumindest in der Auswertung des SKTB, nicht vor, Anmerkung.]

 

22.06.1926

Im Bad Segeberger Kreisbauernhaus hält die Kreisgruppe Segeberg des Schleswig-Holsteinischen Bauernvereins ihre ordentliche Generalversammlung ab. Der Kreisvorsitzende Rickers aus Kükels betont seine Zufriedenheit mit dem Ausgang des Volksentscheids gegen eine Enteignung der Fürsten. Auch die Landwirtschaft müsse erkennen, dass es Parteien im Reich gebe, die eine Enteignung jeglichen Privateigentums anstrebten. Im Anschluss spricht Kreisgeschäftsführer Spieß unter der Überschrift „Die Landwirtschaft am Scheidewege“. Spieß referiert nicht, wie es oft dieser Tage zu hören und zu lesen ist, über die bekannte Notlage der Landwirtschaft, er will vielmehr einen Weg in eine erfolgversprechende Zukunft weisen. Dieser sei nur durch eine geschlossene Organisation der Landwirtschaft möglich, nicht durch die Zersplitterung in Bauernverein, Reichslandbund, andere Bünde und die Kleinbauernverbände sowie verschiedene Spezialinteressengruppen wie Viehzüchter, Korn- und Getreidebauern, Groß- und Kleinbesitzer, Pächter. Es müsse eine „Einheitsfront“ hergestellt werden, basierend auf freiwilliger Disziplin. Diese sei Grundlage zur Überwindung des „schlimmen Wider- und Gegeneinanderstrebens der (bestehenden) Organisationen“. Insbesondere eine Entpolitisierung der bestehenden Organisationen sei nötig, um die Landwirtschaft wieder zu einen. Die Versammlung verabschiedet folgende Entschließung:

„Die Kreisgruppe Segeberg des Schleswig-Holsteinischen Bauernvereins richtet an die Spitzen der sämtlichen landwirtschaftlichen Organisationen das Ersuchen, schnellstens eine Konferenz führender Persönlichkeiten einzuberufen zur Untersuchung der Frage, ob ein Kartell der landwirtschaftlichen Organisationen auf dem Unterbau einer disziplinierten Landwirtschaft möglich ist.“

 

23.06.1926

Auf Höfen in Bornhöved, Damsdorf und Gönnebek wird die Maul- und Klauenseuche für erloschen erklärt; Bornhöved und Damsdorf gelten als seuchenfrei, während es in Gönnebek noch weitere Seuchenfälle gibt.

 

25.06.1926

Die Maul- und Klauenseuche wird auf Höfen in Damsdorf, Gönnebek und Tensfeld festgestellt. Auch beim Schmalenseer Bauern Petersen auf Höllenhorst ist die Viehseuche ausgebrochen.

 

26.-27.06.1926

In Bornhöved findet der 5. Kreishandwerkertag statt. Dieser beginnt mit einer Prüfung von Lehrlingsarbeiten. Mit einem Gesangsvortrag leitet der Gesangsverein „Eintracht“ den abendlichen Kommers ein. Das schon einmal gezeigte Theaterstück „Wir wollen sein ein einig Volk“ kommt erneut zur Aufführung. Der Sonntag beginnt mit einer Mitgliederversammlung und wird mit einer öffentlichen Handwerkerversammlung fortgesetzt. Am Nachmittag präsentieren 25 Festwagen in einem Umzug die Vielfalt des Handwerks. Ein Festball beendet den Kreishandwerkertag, ein Sonderzug fährt um Mitternacht von Bornhöved nach Bad Segeberg. Insgesamt erntet die Bornhöveder Ortsgruppe des Kreishandwerkerbundes ein großes Lob für die gute Organisation und den Glanz der Festlichkeiten. In der öffentlichen Versammlung der Handwerker werden einige Grußworte gesprochen. Auch der Schmalenseer Heinrich Harder spricht zu den Anwesenden und bringt seine Freude über die Durchführung der Veranstaltung im Ort zum Ausdruck. Harder wird im Bericht des SKTB als „Amtsvorsteher“ bezeichnet, an anderer Stelle spricht der Bornhöveder Gemeindevorsteher (Hinrich) Saggau, der eigentlich seit 1924 bereits Amtsvorsteher ist. In einem Bericht zur nachbereitenden Sitzung der Ortshandwerkerschaft Bornhöved im Juli 1926 wird wiederum ausdrücklich vom „Gemeindevorsteher“ Harder gesprochen, der in seinem Grußwort u.a. die Sorgen und Nöte der Handwerker denen seines Berufes als Landwirt gleichgestellt habe.

 

30.06.1926

In der Schmalenseer Schule findet die jährliche schulärztliche Untersuchung statt. Durchführender Arzt ist Dr. Kruse aus Bornhöved.

 

01.07.1926

Erneut ist beim Landwirt Gustav Suhr auf dem Ausbau Hornshof die Maul- und Klauenseuche festgestellt; das Gehöft wird wieder zum Sperrbezirk erklärt.

 

04.07.1926

Der Sonntagsgottesdienst der Evangelischen Kirchengemeinde Bornhöved wird als Missionsgottesdienst gefeiert.

 

07.07.1926

Der Landrat des Kreises Segeberg veröffentlicht das aktuelle Verzeichnis der Schiedsmänner bei Viehseuchen in den einzelnen Gemeinden. In Schmalensee sind dies die Hufner Theodor Schnohr und Ludwig Saggau.

 

07.07.1926

Aus Einkommenssteuereinnahmen des Reiches werden der Gemeinde Schmalensee 70,44 RM überwiesen.

 

10.07.1926

Aus Resten der Umsatzsteuereinnahmen des Reiches 1925 erhält Schmalensee noch 18,70 RM als Zuschuss überwiesen.

 

13.07.1926

Bei einem Tensfelder Landwirt bricht die Maul- und Klauenseuche aus.

 

14.07.1926

Aus Einnahmen des Reiches aus der Einkommenssteuer erhält die Gemeinde Schmalensee eine Zuweisung in Höhe 279,80 RM.

 

15.07.1926

Für verschiedene Gehöfte in Gönnebek, Tarbek und Tensfeld wird die Maul- und Klauenseuche für erloschen erklärt.

 

17.07.1926

Schmalensee erhält aus Umsatzsteuereinnahmen des Reiches 151,00 RM.

 

17.07.1926

Ein weiteres Gehöft in Bornhöved wird von der Maul- und Klauenseuche befallen.

 

18.07.1926

Der Reiterverein Bornhöved und Umgegend veranstaltet ein Reiterfest.

 

18.07.1926

In Bad Bramstedt findet das Kreisjugendspielfest statt.

 

25.07.1926

Der Kreisreiterverein veranstaltet in Leezen ein reit- und Springturnier für die Mitgliedsvereine. In der Gruppe B des Wettkampfs der Reitabteilungen belegt der Reiterverein Bornhöved und Umgebung den zweiten Platz.

 

26.07.1926

Auf Höfen in den Ortschaften Bornhöved, Damsdorf, Gönnebek, Tarbek und Tensfeld sowie beim Bauern Petersen auf Höllenhorst gilt die Maul- und Klauenseuche als erloschen. Schmalensee, Tarbek, Damsdorf und Gönnebek gelten als seuchenfrei.

 

28.07.1926

Nachdem der Landwirtschaftliche Verein für Bornhöved und Umgebung im Vorjahr den für Kirchbarkau und Umgegend besucht hatte, erfolgt der Gegenbesuch. Die rund 80 Gäste reisen per Bahn an und werden in über 40 Wagen von Bornhöved über Schmalensee, Stockseehof, Stocksee, Damsdorf, Tarbek und Gönnebek und wieder Bornhöved durch das Vereinsgebiet gefahren. Unterwegs gibt es immer wieder Einblicke in den Ackerbau und die Viehwirtschaft des Bornhöveder Vereins. In Damsdorf gibt es beim Gastwirt Christiansen eine Kaffeetafel, in Hein's Gasthof in Bornhöved das Abendessen, Musik und Tanz. „Ein Extrazug entführte um Mitternacht die Gäste“, heißt es im Pressebericht.

 

03.08.1926

In Husum findet die Hauptversammlung des Provinzial-Lehrertages statt. Teilnehmer ist auch Lehrer Heinrich Göttsch aus Schmalensee. Er hält einen Vortrag zum Thema „Verwaltungsreform und Volksschule“. Darin tritt Göttsch energisch dagegen ein, die Beaufsichtigung der Schule den Gemeindevertretern zu überlassen. Dem Vortrag folgt eine einstimmig verabschiedete Entschließung der Versammlung, die Provinzialregierung auf die Gefahren hinzuweisen, die mit der Einführung von Landbürgermeistereien und einer Umgestaltung des Schulwesens verbunden seien.

 

05.08.1926

In Daldorf findet ein Sport- und Spielfest mit Schmalenseer Beteiligung statt. Im Faustball unterliegt die Schmalenseer Mannschaft der zweiten Mannschaft aus Tarbek mit 58:61. Auch im Schlagballspiel der Erwachsenen hat Schmalensee das Nachsehen, gegen Daldorf verliert man 21:31. Auch in den Leichtathletikdisziplinen ist der TV Schmalensee vertreten. Bei den Männern wird Tiefenbach 3. im 100 Meter-Lauf (13,1 Sekunden) und 4. im Hochsprung (1,50 Meter). (Erich) Kaack wird 4. im 100 Meter-Lauf (13,1 Sekunden); Steenbuck 4. im Schlagballweitwurf; Wiesner 2. im 1.000 Meter-Lauf (3,28 Minuten) und (Ernst) Harder 3. im 1.000 Meter-Lauf (3,30 Minuten). In der Jugendklasse gewinnt (Helmut) Siebke den 100 Meter-Lauf (12,2 Sekunden) und den Hochsprung (1,45 Meter) und wird 2. im Schlagballweitwurf mit 76 Metern. (Erich) Stegelmann wird 3. im 100 Meter-Lauf (13,1 Sekunden).

 

16.08.1926

Auf letzten Höfen in Bornhöved und Tensfeld wird die Maul- und Klauenseuche für erloschen erklärt, die Gemeinden gelten wieder als seuchenfrei.

 

21.08.1926

Im Hotel Stadt Kiel in Bornhöved spricht Dr. Hoffmann, der Gauleiter der Deutsch-Völkischen Bewegung (NSDAP) in einer öffentlichen Versammlung unter der Überschrift „Es gibt nicht nur eine Arbeiterfrage, sondern auch eine Bauernfrage infolge Wucherwirtschaft und Steuereingriff in die Substanz“. Weiter heißt es im Bericht des Segeberger Kreis- und Tageblatts:

„Die Grundlinie des Vortrags bildete auch hier der Gedanke, der heutigen Zersplitterung auf allen Gebieten die Einigung auf dem Boden der Volksgemeinschaft entgegenzustellen nach Gesetzen des Blutes, die der landwirtschaftliche Züchter längst kennt und achtet, in der Wahrnehmung aller gemeinsamen völkischen Interessen. Jede Entdeutschung des Volksbesitzes auf dem Wege der Vertrustung bringe uns tiefer in die Schuldknechtschaft, die vor allem den Mittelstand und den Arbeiter treffe. Die ungeschützte eigene Wirtschaft begünstige das rasende Anwachsen dieser Knechtschaft. In der Aussprache meldeten sich Vertreter der Linksparteien zu Wort. Leider aber entzogen sich die Herren der Abrechnung im Schlusswort, indem sie vorher verschwanden.“

 

24.08.1926

Das Bornhöveder Pastorat inseriert ein Verkaufsangebot für Bienenvölker.

 

26.08.1926

Im benachbarten Damsdorf findet um 14.15 Uhr die Körung der Ziegenböcke statt.

 

02.09.1926

Auf zwei Damsdorfer Gehöften wird die Maul- und Klauenseuche festgestellt. Beide Höfe und die dazugehörigen Weiden werden zu Sperrbezirken erklärt.

 

10.09.1926

Der Gemeinde Schmalensee werden aus Einkommensteuereinnahmen des Reiches 257,50 RM überwiesen.

 

10.09.1926

Im Konfirmandenzimmer der Evangelischen Kirchengemeinde Bornhöved findet die Verpachtung von ca. 70 Tonnen Pastoratsländereien für die Dauer von acht Jahren statt.

 

12.09.1926

Am Morgen löst ein Blitzschlag ein Großfeuer auf dem Stockseehof aus. Der Blitz fährt in eine Scheune, die gerade mit Getreide befüllt wird. Eilig retten sich die Arbeitskräfte vor dem um sich greifenden Feuer. Die Löschtätigkeit der Leute vor Ort sowie der umliegenden Feuerwehren können nicht verhindern, dass die Scheune niederbrennt und das Feuer auch auf das benachbarte Kutsch- und Stallgebäude mit dem angebauten Verwalter-Wohnhaus übergreift und auch dieses Gebäude in Schutt und Asche legt. 300 Fuder Getreide, 100 Fuder Heu, Wagen und Höhenförderer verbrennen. Das Mobiliar des Verwalters kann immerhin gerettet werden.

 

14.09.1926

An den Landwirtschaftsschulen wird der Lehrplan um Leibesübungen erweitert. Ziel ist die körperliche Ertüchtigung der Landjugend. An vorbereitenden Lehrgängen beteiligen sich der Landjugendausschuss (Reichsausschuss für Leibesübungen) und der Jugendherbergsverband (Zweigausschuss Nordmark).

 

15.09.1926

In Damsdorf wird beim Bauern Bewarder die Maul- und Klauenseuche festgestellt.

 

15.09.1926

Um 10.30 Uhr findet in Schmalensee die amtliche Körung schwarzbunter Zuchtbullen statt. Tiere aus Sperrbezirken dürfen natürlich nicht vorgeführt werden.

 

23.09.1926

Beim Damsdorfer Bauern Ohrtmann wird die Maul- und Klauenseuche festgestellt. Sperrbezirk werden sein Hof und dazugehörige Weiden, Damsdorf wird Beobachtungsbezirk.

 

24.09.1926

Im Gönnebeker Ortsteil Laaken wird die Schweinepest amtlich festgestellt.

 

25.-26.09.1926

In Neumünster findet das Schleswig-Holsteinische Landesturnier der Reit- und Fahrvereine statt. 40 Vereine stellen sich den Wettbewerben und kämpfen um die Gesamtmeisterschaft. In dieser gelangen zwei Segeberger Vereine auf vordere Ränge: Hinter Meisterschaftssieger, dem Reiterverein Elbdörfer, platzieren sich der Reiterverein Leezen und, als Dritter, der Reiterverein Bornhöved und Umgebung.

 

26.09.1926

Im Schützenheim von Klein Niendorf findet ein Schießen der Stahlhelm-Kreisgruppe Segeberg statt. Die Wettbewerbe werden am 03.10.1926 fortgesetzt. Der erste Preis ist eine Standuhr.

 

28.09.1926

Die auf einem Damsdorfer Gehöft erkannte Maul- und Klauenseuche wird für erloschen erklärt.

 

28.09.1926

In Bornhöved findet die Generalkirchenvisitation durch Bischof Mordhorst statt.

 

30.09.1926

In Bad Oldesloe findet die 153. Distrikts-Butterausstellung des Meiereiverbandes für Ostholstein statt.

 

01.10.1926

Die Deutsch-Völkische Bewegung (NSDAP), Gauleitung Schleswig-Holstein, Kreisgruppe Segeberg, hat zu einer Versammlung ins Kreisbauernhaus geladen. „Graf Reventlow, der Führer der völkischen Außenpolitik, der schärfste Gegner Stresemanns, spricht im Hotel Germania über Monarchie“, heißt es in der Anzeige. Reventlow spricht dagegen aus, wieder nach einer Monarchie im Deutschen Reich zu streben. Diese habe ab 1890 unter Wilhelm II. das Land erst in sein Verderben geführt und alles zunichte gemacht, was unter Wilhelm I. und Bismarck geschaffen worden sei. Auch wenn die Monarchie grundsätzlich besser sei als das bestehende Regierungssystem, würde sie zusätzlich auf die Ablehnung durch die breite Arbeitnehmerschaft stoßen.

 

03.10.1926

In der Kirche zu Bornhöved wird das Erntedankfest gefeiert.

 

11.10.1926

Der Landwirtschaftliche Verein für Bornhöved und Umgebung hält in Hein's Gasthof eine Versammlung ab. Dr. Hinrichs aus Bad Segeberg spricht zum Thema „Der deutsche Markt dem deutschen Landwirt“. Außerdem werden die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen des Vereins im November vorbereitet.

 

12.10.1926

Auf dem Saal des Gasthof Voß gibt das Orchester des Obermusikmeisters a.D. Und königlichem Musikdirektor Treichel ein großes Konzert mit anschließendem Ball.

 

14.10.1926

Die Allgemeine Ortskrankenkasse Bornhöved sieht sich dazu genötigt, ihre Mitglieder per Anzeige im Segeberger Kreis- und Tageblatt darauf hinzuweisen, dass sie gemäß Gesetz vom 09.07.1926 am 01.10.1926 für Entbindungen keinerlei Zahlungen an die Hebammen zu leisten haben.

 

15.10.1926

Die beim Bauern Bewarder und einem weiteren Damsdorfer Landwirt festgestellte Maul- und Klauenseuche wird für erloschen erklärt.

 

16.10.1926

Bei einer Füllenschau des Kreispferdezuchtvereins (Geest, Anmerkung) erhält ein einjähriges Fohlen des Schmalenseers Heinrich Harder eine Auszeichnung. Als beste Stute wird eine Stute von Ortwin und Blaudina aus dem Besitz Heinrich Harders mit dem Zuschlagsehrenpreis versehen.

 

22.10.1926

Nachdem nun auch beim Damsdorfer Bauern Ohrtmann die Maul- und Klauenseuche für erloschen erklärt wurde, gilt die Nachbargemeinde als seuchenfrei.

 

23.10.1926

In Bordesholm findet eine Versammlung des Klubs der Landwirte des Bordesholmer Landwirtschaftlichen Kreisvereins statt. Dr. Asmis, Direktor der Landwirtschaftskammer, trägt zur „Rentablen Gestaltung des Landwirtschaftlichen Betriebes“ vor. Rasch aber kommt Asmis auf die Uneinigkeit der Landwirtschaft zu sprechen. So halte er eine Einigung in der Pferdezucht für dringend nötig. Der Außenstehende könne zum Beispiel den „erbitterten Kampf zwischen den beiden Warmblutschlägen“ gar nicht verstehen. Ähnliche Phänomene seien in allen Zuchtbereichen zu beobachten. Dr. Asmis appelliert an die Bereitschaft zur gegenseitigen Verständigung.

 

24.10.1926

Am Gottesdienst in der Kirche zu Bornhöved haben alle neuen Konfirmanden teilzunehmen. Die Eltern sind aufgefordert, sie zu begleiten.

 

27.10.1926

Aus Einkommenssteuereinnahmen des Reiches erhält Schmalensee anteilig 188,15 RM.

 

27.10.1926

In Neumünster findet eine Versammlung der Schulpolitischen Arbeitsgemeinschaft der Landlehrer Schleswig-Holsteins statt. In dieser wird die Notwendigkeit zum Ausdruck gebracht, dass Lehrer auf dem Lande bevorzugt aus den Reihen der Landbevölkerung hervorgehen sollten, da sie andernfalls keinen Zugang zu dieser fänden.

 

30.10.1926

In Tarbek wird bei einem Imker die Bienenfaulbrut festgestellt.

 

30.10.1926

In Gönnebek findet eine öffentliche Versammlung der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) statt. Deren Geschäftsführer Voß aus Neumünster spricht zu der Frage „Wohin steuern wir?“. Voß warnt davor, aktuelle „Scheinerfolge“ der Außenpolitik Stresemanns wie auch das Regierungshandeln der Sozialdemokraten überzubewerten. Die DNVP arbeite auf die Bildung einer „großen Rechten“ im Reich wie in Preußen hin, somit „die Sammlung und Einigung der vaterländisch gesinnten Elemente“.

 

30.10.1926

In Ulzburg findet die Herbstversammlung des Kreislehrervereins statt. Der Altonaer Lehrer Horn referiert über „Die Grundlagen des neuzeitlichen Rechenunterrichts“.

 

30.10.1926

Der Kreisverein Schwarzbunte Schleswig-Holsteiner hört auf seiner 50. Generalversammlung im Bad Segeberger Kreisbauernhaus einen Vortrag des Professors Binger aus Kiel zu Fragen der Fütterung und Aufzucht auf neuzeitlicher Grundlage.

Seit diesem Jahr nutzt der Landesverband eine Lübecker Auktionshalle für den Absatz seiner Rinder. Die ersten drei Aktionen erbrachten bereits einen Überschuss von über 7.000,00 RM.

 

31.10.1926

In der Evangelischen Kirchengemeinde Bornhöved wird das Reformationsfest gefeiert.

 

01.11.1926

Auf den Tag seit 30 Jahren ist Heinrich Göttsch Lehrer in Schmalensee.

 

02.11.1926

Aus Umsatzsteuereinnahmen des Reiches werden der Gemeinde anteilig 191,00 RM als Zuschuss überwiesen.

 

07.11.1926

Die Kreisjungbauernschaft Segeberg hält im Bad Segeberger Kreisbauernhaus ihre Hauptversammlung ab. Für die Jungbauern des Westkreises fährt ab Bad Bramstedt ein Lastauto.

 

11.11.1926

Im Kreis Segeberg sind Landjägerei-Dienstbezirke eingeteilt worden. Über den Dienstbezirken stehen die Landjägerabteilungen Segeberg und Bramstedt. Der Landjägerabteilung unterstehen die Landjägerämter Bornhöved und Segeberg. Das Landjägeramt Bornhöved wiederum die Dienstbezirke der Landjägerposten Bornhöved, Rickling, Blunk, Schlamersdorf und Travenort.

 

11.11.1926

Die Organisation der Vaterländischen Frauenvereine vom Roten Kreuz blickt auf ihr 60-jähriges Bestehen zurück.

 

12.11.1926

U.a. in den Gemeindebezirken Gönnebek, Bornhöved, Schmalensee und Tarbek werden die Sperrvorschriften bezüglich der Tollwut aufgehoben.

 

16.11.1926

Gründungstag des Landwirtschaftlichen Vereins für Bornhöved und Umgebung.

 

18.11.1926

Unter der Leitung von Oberbrandmeister Willy Siebke, Schmalensee, findet in Bornhöved eine gemeinsame Übung der Freiwilligen Feuerwehren Bornhöved, Gönnebek und Schmalensee statt. Siebke betont in der anschließenden Kritik, dass die Übung vor allem der Überprüfung des Materials gegolten habe und gibt Ratschläge zur zweckmäßigen Behandlung des Materials.

[Willy Siebke hatte bereits 1925 in einem Bericht den Rang des Oberbrandmeisters geführt – also den des heute als „Amtswehrführers“ bezeichneten Feuerwehrführers. Somit dürfte Willy Siebke Amtswehrführer oder dessen Stellvertreter gewesen sein, Anmerkung.]

 

19.11.1926

In der Nacht zum 20.11.1926 wird sowohl dem Landmann Willy Kaack als auch Hugo Saggau ein Fahrrad gestohlen. „Den Tätern ist man auf der Spur“, verrät das Segeberger Kreis- und Tageblatt.

 

21.11.1926

Am Totensonntag findet in der Kirche zu Bornhöved ein Gottesdienst mit Gedenkfeier für Gefallenen des Weltkrieges statt. Die Vereine werden aufgefordert, mit ihren Fahnen teilzunehmen.

 

26.11.1926

Der Landwirtschaftliche Verein für Bornhöved und Umgebung feiert sein 50-jähriges Bestehen.

 

27.11.1926

Der Schleswig-Holsteinische Bauernverein, Kreisgruppe Segeberg, veranstaltet im Kreisbauernhaus und dem Hotel Germania wieder einen Kreisbauerntag, der große und sehr wohlwollende Beachtung in der öffentlichen Berichterstattung erntet.

 

30.11.1926

Auf Burade (Tensfeld) bricht die Maul- und Klauenseuche aus.

 

30.11.1926

Der Landwirtschaftliche Verein für Bornhöved feiert in Hein's Gasthof unter großer Beteiligung sein 50-jähriges Bestehen. Die Festsitzung leitet der Ehrenvorsitzende, Amtsvorsteher i. R. Heinrich Christian Saggau aus Schmalensee, der im Frühjahr den Vereinsvorsitz an Willy Siebke, ebenfalls Schmalensee, abgegeben hatte. Geschäftsführer ist Schmalensees Lehrer Heinrich Göttsch, der den Festvortrag zur Vereinsgeschichte hält.

 

06.12.1926

Das langjährige Vorstandsmitglied der Spar- und Leihkasse für Bornhöved, Schmalensee und Gönnebek in Bornhöved, Hermann Gerdt aus Gönnebek, stirbt.

 

08.12.1926

Auf einem Hof in Gönnebek und dem Stockseehof wird der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche festgestellt.

 

10.12.1926

Im Wintergarten des Hotels Germania findet die Generalversammlung des Kreisverbandes Segeberg des Vaterländischen Frauenvereins vom Roten Kreuz statt. Vorsitzende ist Frau Dr. Rinne aus Klein Niendorf. Fräulein Sibbert aus Rendsburg schildert ihre Erfahrungen in der Organisation von Jugendgruppen.

 

12.12.1926

Der Reiterverein Bornhöved und Umgebung hält seine Generalversammlung ab.

 

15.12.1926

Aus Steuerüberweisungen des Reiches an die Gemeinden erhält die Gemeinde Schmalensee aus Anteilen der Einkommenssteuer 272,35 RM.

 

15.12.1926

Eine Mitgliederversammlung des Landwirtschaftlichen Arbeitgeberverbandes des Kreises Segeberg im Bad Segeberger Gewerbevereinshaus befasst sich neben Tariffragen auch mit Akkord- und Prämienlöhnen.

 

18.12.1926

Sitzung des Segeberger Kreistags. Der Kreis entspricht einem Antrag der Landwirtschaftskammer und beteiligt sich finanziell an der Einrichtung einer Mädchenklasse an der Landwirtschaftsschule.

 

19.12.1926

Der Vaterländische Frauenverein für Bornhöved, Gönnebek und Schmalensee veranstaltet im Gasthof von Pries Weihnachtsmärchenspiele. Gezeigt werden „Prinzessin Grete oder das Christkind in der Köhlerhütte“ und „Die Zwergenpost“. Tags zuvor findet die Generalprobe für Kinder statt.

 

19.12.1926

Der Turnverein Schmalensee veranstaltet im Gasthof Voß eine Theateraufführung mit anschließendem Ball. Nach einem Prolog, der die deutsche Turnsache preist, kommen zwei Lustspiele zur Aufführung, „Heil Dir, du deutsches Vaterland“ und „De Straf“. Es folgen die Duette „Das Stelldichein“, „Randl und Riesl“ und „der schlaue Peter“, danach Freiübungen mit Gesang.

 

23.12.1926

In Tensfeld bricht erneut die Maul- und Klauenseuche aus.

Zusätzlich zu den hier aufgeführten Meldungen sind auch Artikel zum Schleswig-Holsteinischen Bauernverein (Provinzialverband), zum Landwirtschaftlichen Ausschuss (der Landwirtschaftskammer) im Kreis Segeberg, zum Kreispferdezuchtverein (Marschgrundlage) und zur Zuchtrichtung der Breitenburger, zum Jagdschutzverein Segeberg-Ost, zur Stahlhelm-Kreisgruppe, zur Jungbauernschaft Schleswig-Holstein, und zur Deutschvölkischen Bewegung (NSDAP) erfasst aber nicht wiedergegeben worden.