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Von der Zickigkeit der Bergplatterbse – Holsteinseen-Wanderung im Tarbeker Moor

Schmalensee, den 16. 05. 2022

Einen spannenden, lehrreichen, schönen und lohnenswerten Ausflug rund um das Tarbeker Moor hatte der Tourismusverein Holsteinseen zusammen mit der Naturschutzgemeinchaft Blunkerbach am 14. Mai im Angebot – und rund 20 Interessierte aus der Umgebung und zum Teil weit darüber hinaus folgten der Einladung.

 

Schließlich verhieß die Einladung sowohl eine geführte Umrundung des bis Ende der 1980er-Jahre zum Torfabbau genutzten Moores als auch Informationen rund um Moor und Klima, Flora und Fauna. Dafür sorgten Schutzgebietsbetreuer Nils Kuhnert, der dieses im Besitz des Kreises Segeberg befindliche Natura 2000-Gebiet betreut, und Diplom-Biologe Thomas Behrends, NABU-Experte in der Landesstelle Wasser und leidenschaftlicher Insektenforscher.

 

Dass Behrends aber neben der Käfer- und Libellenwelt auch mit der Pflanzenwelt insbesondere in einem Moor vertraut ist, zeigte sich unterwegs immer wieder. Nicht umsonst hatte der Experte die Teilnehmer auf eine drei- statt zweistündige Wanderung eingeschworen – gemurrt wurde nicht, eher still applaudiert. Und das zurecht. Im Duo konnten Kunert/Behrends vieles vermitteln, was eine nicht geführte Moorumrundung einfach nicht kann.

 

Etwa dass nach dem Einstellen des industriellen Torfabbaus bei der Renaturierung des circa 120 Hektar umfassenden Gebiets längst nicht alles richtig gemacht wurde und der Wasserabfluss gestoppt werden muss, wenn man angesichts des Klimawandels eine effektive Wiedervernässung erreichen will.

 

Angesichts einer Fahrspur für Kiesfahrzeuge (Staubeintrag) und nahe der Straße Tensfeld – Blunk abgelegte Gartenabfälle (Nährstoffeintrag und invasive Pflanzen) wurden auch Gefahren für das Schutzgebiet Tarbeker Moor aufgezeigt.

 

Pflanzen und Insekten – dazu gab es viel zu erfahren, zu sehen und zu hören. Die Kraniche trompeteten auf Distanz, während manche Nordische Moosjungfer als Landeplatz helles Haar wählte, da dies das Sonnenlicht reflektiert. Höhepunkte beim Blick ins Pflanzenreich waren die Sumpf-Calla (auch Sumpfkalla oder Drachenwurz) als Mittel zur Versumpfung, und auch die Bergplatterbse, die „zickig“ reagiert und einfach nicht blüht, zupft man ihr einen Trieb weg.

 

Das Tarbeker Moor zeugt heute noch an vielen Stellen vom Torfabbau vergangener Jahre – Abstichränder sind an mehreren Stellen erkennbar. Auch die Hufner und Kätner aus Schmalensee hatten einst ihre Parzellen im Moor, um dort Brennmaterial für den Winter zu gewinnen. Als dies zunehmend in den Hintergrund trat, fand ein Aufkauf statt, zunächst privat, um eine Torffabrik mit eigenem Nebengleis an der über Bornhöved, Tarbek, Tensfeld und Blunk führende Kleinbahn Kiel-Segeberg (KSE) zu errichten. Schließlich erwarb der Kreis Segeberg die Fläche.

 

Bild zur Meldung: Besuch mit Holsteinseen im Tarbeker Moor

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Moor (16. 05. 2022)

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