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1893

Jahrgang 1893

(fett gedruckte Daten sind tatsächliche, nicht fett gedruckte die des Erscheinens)

 

01.01.1893

Die Invaliditäts- und Altersversicherungsanstalt Schleswig-Holstein definiert ab sofort drei Lohnklassen für die Landbevölkerung, an denen sich die Höhe der Versicherungsbeiträge orientiert. Bei Personen, die nicht Mitglied einer Ortskrankenkasse sind, wird der tatsächliche Verdienst zur Berechnungsgrundlage.

 

05.01.1893

Der Königliche Landrat Graf Platen stellt fest, dass nach Einführung des metrischen Maß- und Gewichtssystems oftmals nicht korrekte Schreibweisen und Abkürzungen verwendet werden. Er weist auf die Notwendigkeit der einheitlichen abgekürzten Schreibweise für Maß- und Gewichtseinheiten hin und gibt eine entsprechende Übersicht heraus.

 

17.01.1893

Approbierter Tierarzt in Bornhöved ist Herr Elend.

 

23.01.1893

In einer Mergelgrube im benachbarten Tarbek verunglückt ein 18-jähriger Knecht aus Ostpreußen tödlich. Beim Abbrechen einer Mergelschicht bewegt er sich direkt in den Gefahrenbereich und wird verschüttet. Es ist bereits der dritte tödliche Unfall in dieser Mergelgrube.

 

04.02.1893

In Bornhöved wird durch den Provinzial-Wanderlehrer für Obstbau, Lesser, auf Veranlassung des Kreisausschusses (Hauptausschuss des Kreistages, Anmerkung) ein Vortrag über Obstbau gehalten.

 

13.02.1893

Der Lokalverein Bornhöved zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger hält in Suhrs Gasthof in Bornhöved seine Generalversammlung ab.

 

18.02.1893

Im Rahmen der Regelungen für die Alters- und Invaliditätsversicherung werden durchschnittliche Naturalbezugswerte festgesetzt. So werden die jährlichen Kosten der Beköstigung eines Mannes auf 240 Mark taxiert, eine Frau bedarf 200 Mark. Der jährliche Feuerungsbedarf einer Familie liegt bei 30 Mark.

 

04.03.1893

„Unentbehrlich für jeden Landwirt“ bietet die Verlagsbuchhandlung Meier in der Stadt Segeberg das Buch „kleiner Buchhalter für den Landwirth“ zu 6 Mark an.

 

14.03.1893

Aus gegebenem Anlass macht Landrat Graf Platen darauf aufmerksam, dass Angelegenheiten der Jagdpolizei in seinen Kompetenzbereich fallen und daher von den Ortspolizeibehörden (Amtsvorsteher, Anmerkung) an ihn abzugeben sind. Damit unterstreicht er, dass Forst- und Jagdfrevel sowie der missbräuchliche Umgang mit Schusswaffen einen hohen polizeilichen „Stellenwert“ einnehmen.

 

16.03.1893

Vom Regierungspräsidenten der Provinz Schleswig-Holstein ergeht eine Anweisung zur Behandlung der Pferde, insbesondere zur Anwendung und Pflege des Hufbeschlages. Hierbei geht es nicht allein um eine Vereinheitlichung der Hufbeschlagstechniken, auch der Schutz des Tieres vor nichtsachgemäßem Beschlag wird angestrebt.

 

25.03.1893

Der Bund der Landwirte macht von sich reden. Diese neue Interessenvertretung der Landwirtschaft gibt an, nicht in Konkurrenz zu den bereits bestehenden Landwirtschaftlichen Vereinigungen und Genossenschaften treten zu wollen. Vielmehr wendet sich der Bund gegen die Dominanz des Kapitalismus (unter anderem vertreten durch die Börse und das Judentum), der zur Mehrung des Ertrages Weniger keine Rücksicht auf die Schaffenden nehme und dabei auch vor der Landwirtschaft nicht Halt mache. Zugleich wendet sich der Bund der Landwirte direkt gegen die Sozialdemokraten, seine „ärgsten Feinde“, die jeglichen Besitz in die Hände Aller legen wollen. Die Landwirte seien sehr gut organisiert, ihre Vereinigungen dienten alle dem Zweck der Verbesserung der Produktivität – sei es in der Zucht oder in der Bodenbeschaffenheit. Nur wirkliches politisches Gewicht, Vertretung im Parlament fehle ihnen. Diese Lücke will der Bund der Landwirte füllen, treu gegenüber Kaiser, Reich und Scholle.

Um sich den Landwirten des Kreises Segeberg empfehlen zu können und einen Kreisverein zu gründen, findet in Wickel’s Hotel in Segeberg eine Versammlung statt. Zu den Einladenden und Rednern gehört auch Hofbesitzer Behr, Stockseehof, ein führendes Mitglied des landwirtschaftlichen Vereins für Bornhöved und Umgebung. Er wird in den Vorstand des tatsächlich gegründeten Kreisvereins des Bundes der Landwirte gewählt.

 

01.04.1893

Per Reichsgesetz vom 12.03.1893 wird eine einheitliche Zeitbestimmung eingeführt. Der Regierungspräsident der Provinz Schleswig-Holstein in Schleswig weist sämtliche unterstellte Behörden an, am 1. April alle öffentlichen Uhren übereinstimmend einzustellen. Für den Erhalt zuverlässiger Zeitangaben weist er auf die Eisenbahn- und Telegrafenstationen hin.

 

01.04.1893

Für die Provinz Schleswig-Holstein tritt eine Landgemeindeordnung in Kraft, die am 04.07.1892 erlassen wurde. Diese regelt die Verfahrensabläufe der Wahlen zu, des Zusammentritts von und der Entscheidungsfindung in den Gemeindevertretungen bzw. Gemeindeversammlungen. Darüber hinaus wird das Amt des stellvertretenden Gemeindevorstehers gestärkt und eine Entschädigungsregelung für Aufwendungen (Auslagen) des Gemeindevorstehers getroffen.

 

08.04.1893

Im Segeberger Gasthaus Zur Harmonie findet die Musterung aller in den Jahren 1871, 1872 und früher Geborenen aus den nördlichen und östlichen Ämtern des Kreises statt.

 

20.04.1893

In Bornhöved findet beim Gastwirt Suhr die Frühjahrs-Kontrollversammlung für sämtliche Ersatzreservisten aus Bornhöved mit Klus, Gönnebek, Schmalensee mit Höllenhorst, Damsdorf mit Tensfelderau und Wischkamp, Stocksee mit Lehmkuhl und Lütjensee und Stockseehof, Alt-Erfrade, Kuhlen, Pettluis mit Brandsmühle, Daldorf mit Eichholm und Heidberg und Hoffnung und Hohenberg und Viehmoor, Rickling mit Ricklingerdamm sowie aus dem Gutsbezirk Neu-Erfrade statt.

 

28.04.1893

Sitzung des Segeberger Kreistages mit dem Abgeordneten Amtsvorsteher Heinrich Christian Saggau aus Schmalensee.

 

30.05.1893

In Bornhöved findet um 12 Uhr vor Arp’s Hotel die Körung durch den Pferdezuchtverein der holsteinischen Geestlande (den Vorläufer der Kreispferdezuchtvereine in der Region, Anmerkung) statt.

 

01.06.1893

Im Deutschen Reich ist der Wahlkampf entbrannt. Im 6. Schleswig-Holsteinischen Reichstagswahlkreis, dem auch Schmalensee angehört, wird u.a. für den Kandidaten Liebermann von Sonnenberg geworben. Der Wahlausschuss, der diesen unterstützt, nennt Liebermann einen „unermüdlichen Vorkämpfer für Deutschtum, Thron und Altar. Drum frisch an die Arbeit, Ihr Deutschsozialen und Antisemiten!“

 

06.05.1893

Dem Amt Bornhöved, welches aus den Gemeinden Bornhöved, Gönnebek und Schmalensee besteht, werden durch den Kreis Segeberg 348,02 Mark als Zuschuss zugewiesen.

 

07.06.1893

Ab 13.30 Uhr findet beim Bornhöveder Gastwirt Suhr die jährliche Impfung für die Gemeinde- und Schulbezirke Bornhöved, Gönnebek und Schmalensee statt.

 

07.06.1893

Beim Bornhöveder Gastwirt Suhr stellt sich ab 16 Uhr der Kandidat der Nationalliberalen Partei im 6. Schleswig-Holsteinischen Reichstagswahlkreis, Graf Moltke, Klosterprobst aus Uetersen, den Wählern mit einem Vortrag.

 

10.06.1893

„Wählt keinen Sozialdemokraten.“ Unter dieser Überschrift warnt ein ungenannter Kommentator im Segeberger Kreis- und Wochenblatt während des Reichstagswahlkampfes.

 

16.06.1893

Die Reichstagswahlen werden nach intensivem Wahlkampf zahlreicher Parteien durchgeführt. Wahllokal in Schmalensee ist die Schule; als Wahlvorsteher agiert Gemeindevorsteher Harder, Stellvertreter ist H. Saggau. Im 6. schleswig-holsteinischen Wahlkreis, dem auch das Amt Bornhöved angehört, kann Graf Moltke von den Nationalliberalen die zweitmeisten Stimmen hinter dem Sozialdemokraten Molkenbuhr auf sich vereinigen (im Amt Bornhöved erhält er die wenigsten Stimmen). Beide müssen in eine Stichwahl eintreten.

 

24.06.1893

Stichwahl im 6. schleswig-holsteinischen Reichstagswahlkreis. Das Wahlkomitee des Freisinnigen (Liberale, Anmerkung) Hänel, der die Stichwahl knapp verpasst hat und im Amt Bornhöved die meisten Stimmen erhielt, ruft zur Unterstützung des Nationalliberalen Graf Moltke auf. Da sämtliche so genannte „Ordnungsparteien“ nun geschlossen einen Kandidaten unterstützen, kann Graf Moltke gegen den bisherigen Abgeordneten Molkenbuhr (SPD) gewinnen und ihm den Wahlkreis abnehmen. In Schmalensee liegt das Stimmverhältnis bei 48:6 für Graf Moltke.

 

17.07.1893

In Kaltenkirchen findet zum ersten Mal ein Kreisfeuerwehrfest (Vorläufer des Kreisfeuerwehrverbandstages, Anmerkung) statt. Unter dem Vorsitz von Kreisfeuerwehrhauptmann Severin versammeln sich 400 von 923 aktiven Feuerwehrmännern des Kreises Segeberg und repräsentieren 21 der 29 Freiwilligen Feuerwehren. Während die Wehren aus Bornhöved und Gönnebek mit zusammen vier Delegierten vertreten sind, ist die dem Verband neu beigetretene Freiwillige Feuerwehr Schmalensee nicht anwesend.

Das Fest setzt Maßstäbe für die nachfolgenden Jahrzehnte: Im Anschluss an die Versammlung mit Berichten und Wahlen erfolgt eine praktische Übung durch die gastgebenden Wehren, in diesem Falle Kaltenkirchen, Hartenholm und Henstedt. Danach findet ein festlicher Umzug durch die geschmückte Ortschaft statt. 1894 soll das zweite Kreisfeuerwehrfest in Bornhöved stattfinden.

 

22.07.1893

Die Landgemeinde Schmalensee hat für das Haushaltsjahr 1893/94 eine Kreisumlage in Höhe von 328,15 Mark zu leisten. Grundlage ist das prognostizierte Steueraufkommen der Gemeinde in Höhe von 2.625,19 Mark.

 

31.07.1893

Der Königliche Landrat Graf Platen ernennt nach Wiederwahl den Hufner Johannes Detlef Harder zum Gemeindevorsteher in Schmalensee. Zum Stellvertretenden Gemeindevorsteher wird, ebenfalls nach Wiederwahl, der Hufner Hinrich (Heinrich Christian) Saggau ernannt.

 

01.08.1893

Die Zuständigkeit für das Hebammenwesen geht in Gänze an die Amtsvorsteher. Nach dem Wegfall der Kirchspielvogteien, die ursprünglich zuständig waren, hatte es Aufgabenübertragungen sowohl an die Gemeinde- wie an die Amtsvorsteher gegeben. Zur besseren Führung des Hebammenwesens erfolgt nun die Konzentration aller Aufgaben.

Im Hebammendistrikt Nr. 13 des Kreises Segeberg, Bornhöved, gibt es zwei Hebammen, von denen eine in Bornhöved, die andere in Damsdorf wohnt. Der Bezirk umfasst Bornhöved, Damsdorf, Gönnebek, Schmalensee, Stocksee, Tarbek, Tensfeld, Daldorf und Alt-Erfrade sowie die Gemeinden Bredenbek und Pehmen aus dem Kreis Plön. Zuständiger Amtsvorsteher ist der Bornhöveder.

 

22.08.1893

Aufgrund der neu eingeführten Landgemeindeordnung wird der Schmalenseer Gemeindevorsteher (Johannes Detlev Harder, Anmerkung) vom königlichen Landrat des Kreises Segeberg dazu aufgefordert, die erste Wahl zu einer Gemeindevertretung für den Monat Oktober vorzubereiten. Diese ersetzt die hier bis dahin übliche Gemeindeversammlung als politisches Entscheidungsgremium auf örtlicher Ebene.

 

29.08.1893

Nach der Bildung des neuen Kirchspiels Wankendorf aus Teilen des Bornhöveder Kirchspiels wird nun am nördlichen Ortsausgang Wankendorfs mit dem Bau eines Pastorats begonnen. Daneben soll im Folgejahr mit dem Bau einer größeren Kapelle – das Kirchspiel umfasst „nur“ zwei Dörfer und fünf Gutsbezirke – und der Anlegung des Kirchhofs begonnen werden. Derzeit werden die Gottesdienste noch abwechselnd im Wankendorfer Gasthaus Zur Mühle und im Stolper Schulhaus abgehalten.

 

07.10.1893

Die Spar- und Leihkasse für Bornhöved, Schmalensee und Gönnebek hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr Einlagen in Höhe 149.348,00 Mark zu verzeichnen, denen Rückzahlungen in Höhe 138.248,00 Mark gegenüberstanden. Nach Zahlung von 900 Mark für wohltätige Zwecke bleibt ein Vermögen der Kasse in Höhe 1.040.829,98 Mark.

 

07.10.1893

Das Krankenkassenwesen in der Provinz Schleswig-Holstein wird durch Gesetz im Sinne der Arbeiter stärker reguliert. So gilt, dass den Versicherten bei Schiedsgerichten Bevollmächtigte zustehen. Diese können dann gewählt werden, wenn mindestens zehn Mitglieder einer Kasse in Betrieben, die derselben Berufsgenossenschaft angehören, tätig sind.

Im Schmalenseer Umfeld gibt es die Ortskrankenkasse Bornhöved, die in den Amts- und Polizeibezirken Bornhöved und Stocksee wirkt sowie die Eingeschriebene Hülfskasse Bornhöved, die nur im Amt Bornhöved tätig ist. Beide Kassen sind, wie fast alle ländlichen Bezirke des Kreises, ausschließlich in der Schleswig-Holsteinischen landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft wahlberechtigt.

 

16.10.1893

Um 23.30 Uhr brennt im benachbarten Damsdorf das alte Müllerhaus nieder, in welchem Jahre zuvor ein Doppelmord geschah.

 

17.10.1893

Der königliche Landrat Graf Platen weist auf die Kennzeichnungspflicht von Hunden mit Marken hin, die Namen und Wohnort des Besitzers tragen. Dies dient vor allem der raschen Aufklärung von Tollwutherden, weniger der Rückgabe bei bloßem Auffinden der Hunde.

 

18.10.1893

In Wickel’s Hotel in der Stadt Segeberg kommen zahlreiche Urwähler des 15. Schleswig-Holsteinischen Landtagswahlkreises zur Wahl des preußischen Abgeordnetenhauses zusammen, um einen Rechenschaftsbericht des bisherigen Abgeordneten Muhl zu hören. Da dieser nach acht Jahren nicht erneut kandidiert, wird Graf Otto zu Rantzau-Rohlstorf auf Pronstorf zum neuen Kandidaten gewählt. Er beabsichtigt, sich im Fall des Wahlerfolges der Fraktion der Freikonservativen im preußischen Landtag anzuschließen. Unter den Anwesenden ist auch Amtsvorsteher Heinrich Christian Saggau aus Schmalensee. Er gehört auch zu den Unterzeichnern eines Wahlaufrufes zugunsten des Grafen Rantzau.

 

24.10.1893

Die Liberalen im preußischen Landtagswahlkreis benennen den bei den Reichstagswahlen gescheiterten Professor Hänel aus Kiel als Kandidaten.

 

26.10.1893

Der Stellmacher Friedrich Adalbert Pries aus Schmalensee wird vor dem königlichen Schöffengericht zu Segeberg erwartet. Der Grund: Pries wird beschuldigt, als beurlaubter Reservist ohne Erlaubnis ausgewandert zu sein, ohne der zuständigen Militärbehörde darüber Anzeige erstattet zu haben. Kommt Pries dieser öffentlichen Aufforderung (in damaliger Zeit sind solche amtlichen Anzeigen keine Seltenheit, Anmerkung) nicht nach, droht ihm eine Verurteilung in Abwesenheit.

 

31.10.1893

An Bargeld kursieren im Deutschen Reich teilweise verschiedene Münzen mit demselben Wert. Die bisher allgemein als „zu klein“ gescholtenen 20-Pfennig-Münzen aus Silber und die zum selben Betrag geltenden, als „zu groß“ angesehenen Nickelmünzen, werden nun durch neue 20-Pfennig-Münzen aus Nickel in der Größe der beliebten 10-Pfennig-Münze ersetzt. Was die Verbraucher noch nicht wissen können: in etwas mehr als einem Jahrzehnt wird der Staat das Nickelgeld wieder einsammeln müssen – zur Waffenproduktion im Ersten Weltkrieg.

 

31.10.1893

Eine weitere Wahl, die zum preußischen Landtag, dem Abgeordnetenhaus, wird durchgeführt. Schmalensee liegt im 15. schleswig-holsteinischen Wahlbezirk, welchen bislang der freikonservative Landgerichtsrat Muhl aus Uetersen vertritt. Schmalensee gehört mit Tarbek und Kuhlen zum Wahlbezirk Gönnebek. Die Stimmabgabe erfolgt im dortigen Gasthaus von Saggau. Johannes Detlev Harder ist aus Schmalensee ist stellvertretender Wahlvorsteher. Die Ergebnisse sind im Segeberger Kreis- und Wochenblatt leider nicht wiedergegeben.

 

08.11.1893

Beim Bornhöveder Gastwirt Suhr findet um 11.30 Uhr die Herbst-Kontrollversammlung der Mannschaften der Reserve in der Landwehr für die Gemeinden Bornhöved, Gönnebek, Schmalensee, Damsdorf, Stocksee, Daldorf und Rickling sowie für die Gutsbezirke Alt-Erfrade, Kuhlen, Pettluis und Neu-Erfrade statt. Die Guts- und Gemeindevorsteher sind verantwortlich für die Veröffentlichung des Termins, u.a. mittels Anbringung von Plakaten in dafür vorhandenen Aushangkästen.

 

09.11.1893

Da der in Schlamersdorf stationierte Fußgendarm für zwei Wochen auf die Insel Amrum abkommandiert ist, müssen andere Gendarmen seinen Patrouillenbezirk mit beaufsichtigen. Der in Bornhöved stationierte berittene Gendarm Strycker ist vorübergehend auch für Hornsmühlen, Kembs, Weitewelt, Seedorf, Hornstorf, Neuenrade, Aukamp und Muggesfelde zuständig.

 

11.11.1893

Der Kreisausschuss ernennt den Hufner Blöcker aus Gönnebek als sachverständigen Eingesessenen zum Schiedsmann in Fragen der Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen im Amt Bornhöved für das Jahr 1894.

 

28.11.1893

In der Umgebung Bornhöveds treiben ein oder mehrere Einbrecher ihr Unwesen. Sowohl in Tarbek als auch in Ruhwinkel wurden entsprechende Beobachtungen angestellt.

 

12.12.1893

Der landwirtschaftliche Verein für Bornhöved und Umgebung zieht seine Erntebilanz. Im Jahr 1893 wurden von den Mitgliedern pro Hektar Land 1.320 Kilogramm Roggen, 1.200 kg Gerste, 780 kg Hafer, 450 kg Erbsen, 13.500 kg Kartoffeln, 550 kg Klee, 1.800 kg Wiesenheu, 1.550 kg Buchweizen und 1.200 kg Rappsaat eingefahren.

 

12.12.1893

Sitzung des Segeberger Kreistages mit dem Abgeordneten Heinrich Christian Saggau aus Schmalensee.

 

30.12.1893

Der Provinzialverband der Freiwilligen Feuerwehren (Vorgänger des Landesfeuerwehrverbandes Schleswig-Holstein, Anmerkung) macht sich für seine Mitgliedswehren stark. Gegenüber dem Provinzialausschuss (Hauptausschuss der Provinz Schleswig-Holstein, Anmerkung) wird um Beihilfen für die Wehren ersucht, die sich zwischen 1889 und 1892 bei der Anschaffung von Ausrüstungen verschulden mussten.

 

Kontakt
 

Gemeinde Schmalensee

Bürgermeister

Dirk Griese
Dorfstr. 18
24638 Schmalensee

 

Tel.: (04323) 6253
E-Mail: