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Gemeinde Schmalensee

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Bürgermeister Dirk Griese

E-Mail:
Homepage: www.gemeinde-schmalensee.de

Schmalensee gehört dem Amt Bornhöved an, das wiederum ein Teil des Kreises Segeberg ist und seit 2008 seinen Sitz in Trappenkamp hat. Die Fläche der Gemeinde beträgt 8,86 Quadratkilometer. Die Gemeinde liegt am gleichnamigen, allerdings zur Gemeinde Bornhöved gehörenden Schmalensee etwa 21 Kilometer östlich von Neumünster in einer ländlichen und seenreichen Umgebung. Westlich verläuft die Bundesautobahn 21 von Bargteheide nach Kiel, die Bundesstraße 430 von Neumünster nach Plön führt durch das Gemeindegebiet. Rund 480 Menschen haben hier ihr Zuhause.

Geschichte

Wann Schmalensee tatsächlich gegründet worden ist, wissen wir nicht sicher. Die bisher erste urkundliche Erwähnung Schmalensees erfolgt am 21.10.1296: Adolf und Johannes, Grafen von Holstein, stiften eine Kirche zu Sconeborne und statten diese mit vier Hufen aus. Der Inhalt berührt Schmalensee nicht. Aber abschließend heißt es „Datum et Actum, Smalense, Anno Domini MCCXCVI, vndecim milium virginum." Ist die Urkunde am (Versammlungsort auf dem Vier) oder in Schmalensee ausgestellt worden?

Eine Urkunde, die Schmalensees Existenz eindeutig nachweist, wird am 25.01.1343 ausgestellt: Die Grafen Hinrich und Nicolaus schenken ihre Oberherrlichkeit über Schmalensee an das Kloster Preetz.

Untrennbar ist Schmalensee mit der Geschichte des Nachbarortes Bornhöved verbunden. Der Kirchspielort samt der im Jahr 1149 geweihten Vicelin-Kirche bildete stets einen Mittelpunkt, an dem sich die umliegenden Dörfer ausrichteten und wo das zentrale gesellschaftliche und politische Leben spielte. Gemeinsam mit Bornhöved und Gönnebek bildete Schmalensee das alte Amt Bornhöved. Zahlreiche Vereine, die es längst nicht mehr gibt, waren nach „Bornhöved und Umgegend" benannt.

Schmalenseer haben sich immer wieder außerhalb der Ortsgrenzen hervorgetan. Sie waren Amtsvorsteher, Kreis- und sogar Landtagsabgeordnete, führten den Vorsitz in Vereinen und Organisationen auf Amts- und Kreisebene oder vertraten die Interessen ihres Berufsstandes in der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein.

Wirtschaft und Leben

Schmalensee ist Fremdenverkehrsort, links und rechts der Bundesstraße 430 befinden sich seine besonderen Reize – der See, im Sommer zum Baden und in manchem Winter zum Schlittschuhlaufen einladend, auf der einen, weitläufige Gemarkung mit Wegen zum Wandern und Radfahren auf der anderen Seite. Mehrere Bürger bieten Gästen von nah und fern Zimmer oder Ferienwohnungen zum gemütlichen Verweilen an. Das örtliche Leben ist geprägt von landwirtschaftlichen Betrieben, Handwerks- und Kleinunternehmen, dem Gasthof Voß als kulturellem Mittelpunkt und der Kindertagesstätte im Sportlerheim. Ein modernes Glasfaserbreitbandnetz verbindet das Dorf via Internet mit jedem Punkt des Globus. Freiwillige Feuerwehr, Vogelschießer-, Sport-, Reit- und Jagdverein, Siedlergemeinschaft- und Sparklub sind nur eine Auswahl vielfältiger Organisationen, in denen sich die Einwohner für gesellige Treffen und gemeinsame Ziele zusammengeschlossen haben. Lockeres Beisammensein findet oftmals an gemeindeeigenen Orten wie der großzügigen Sportanlage mit Rasenspielfeld und Turnhalle, auf dem Bolzplatz am und im Feuerwehrhaus, auf dem gepachteten Gemeindesaal oder an der Badestelle statt.

Wappen

Das Wappen Schmalensees ist angelehnt an das Wappen eines Zweigs der Adelsfamilie von Schmalensee, deren Herkunft offenbar auf diese Gemeinde zurück geht, die hier aber keine Spuren hinterlassen hat. Zu ihrem Titel wird sie erst Jahre nach ihrem Fortgang aus Schmalensee gekommen sein. Heinrich Göttsch, Lehrer und Chronist von 1946, benutzte das Familienwappen zur Ausschmückung seines Buches, so drang es ins Bewusstsein der Schmalenseer vor.

Die Beschreibung des heutigen Wappens, entworfen von L. Leissner (Itzehoe), lautet: „Durch einen silbernen Wellenfaden erniedrigt von Rot und Blau geteilt, überdeckt mit einem fünfblättrigen, bewurzelten goldenen Schößling"

 


Aktuelle Meldungen

Ausschuss beriet zu Kita, Ehrungen, Kultur und Veranstaltungen

(02. 10. 2023)

Premiere für Lars Jungclaus, den neuen Gemeindevertreter der Wählergemeinschaft Bürger für Schmalensee (BfS) und neuen Vorsitzenden des Ausschusses für Senioren, Jugend und Sport, Ortsverschönerung und Fremdenverkehr: Die Tagesordnung für die erste Sitzung des Gremiums war „pickepackevoll“. 

 

Traditionelle Veranstaltungen geplant

 

Nach bewährten Mustern sollen der Volkstrauertag (19. November) und die Seniorenweihnachtsfeier der Gemeinde (6. Dezember) begangen werden. Die Mitglieder des Ausschusses gingen die vorliegende Checkliste zur Weihnachtsfeier durch, verteilten und übernahmen Aufgaben, damit es ein schönes Fest auf dem Gemeindesaal geben wird. Hierzu wird gesondert vorberichtet werden. Viele Kuchenbäcker*innen und Helfer*innen haben schon ihre Bereitschaft zum Mitmachen signalisiert, der Verschönerungs- und Vogelschießerverein schon Probentermine mit den Kindern verabredet. Schon mal wichtigste Eckdaten: Die Seniorenweihnachtsfeier am 6. Dezember beginnt um 15 Uhr; der Saal wird am Vortag ab 18 Uhr vorbereitet.

 

Der Volkstrauertag soll in Schmalensee unter Mitwirkung der Feuerwehr und Kirchengemeinde am 19. November um 9.30 Uhr begangen werden. Eventuell könnte es zu einer Veränderung der Uhrzeit kommen, abhängig vom Terminkalender der Kirche. Auch hierzu wird gesondert berichtet werden. 

 

Reitsportgemeinschaft feiert Jubiläum

 

Am 2. Dezember will zudem die Reitsportgemeinschaft Schmalensee ihre 20-Jahr-Feier unter Beteiligung der Öffentlichkeit mit buntem Programm auf dem Reiterhof Jankowski zelebrieren. Der Antrag der RSG auf einen Zuschuss stieß auf offene Ohren im Ausschuss, der die beantragte Summe in seiner Empfehlung an die Gemeindevertretung auf 500 Euro erhöhte – in Anerkennung des bisherigen sportlichen wie gesellschaftlichen Engagements des Vereins, der in den 20 Jahren nur in geringem Umfang nach gemeindlicher Unterstützung gefragt habe.

 

Bewegt sich der Bewegungsanbieter?

 

Mit den Terminen des Event-Anhängers auf der Schmalenseer Sportanlage hat die WieGe Wiegmann Gebauer sozialräumliche Hilfen GmbH viele erfolgreiche Bewegungsnachmittag für Kinder im Dorf gestaltet. Als Kompensation für die Bereitstellung der Sporthalle zur Durchführung des WieGe-Betriebssports hatte diese kürzlich einen tollen Eventnachmittag veranstaltet. Grundlage für die Möglichkeit, in Schmalensee den Betriebssport durchzuführen, war eine Nutzungsvereinbarung mit der Gemeinde, deren Verlängerung Thema im Ausschuss sein sollte. Allerdings hatte das Unternehmen kurz vor der Sitzung mitgeteilt, wohl keinen Betriebssport im nächsten Jahr in Schmalensee stattfinden lassen zu wollen (das betrifft nicht den Event-Anhänger!). Dennoch empfahl der Ausschuss, dass die Gemeindevertretung den Bürgermeister vorsorglich ermächtigen solle, die alte Nutzungsvereinbarung im Bedarfsfall verlängern oder erneuern zu können, sollte es einen Meinungswechsel beim Kooperationspartner geben. 

 

Schmalensee bekommt eine Ehrennadel

 

Die „Richtlinien für die Ehrungen durch die Gemeinde Schmalensee“ (Ehrenordnung) sind unlängst dahingehend überarbeitet worden, dass es neben dem Ehrenteller in kleiner und großer Ausführung auch eine Ehrennadel geben soll. Dem Ausschuss wurde ein Angebot eines entsprechenden Herstellers vorgelegt, das auch die Zustimmung des Gremiums fand und der Gemeindevertretung mit positiver Empfehlung zugeleitet wird. Beabsichtigt ist, eine Projektgruppe zu initiieren, die Vorschläge für vorzunehmende Ehrungen sammelt und der Gemeindevertretung zuarbeitet. 

 

Wie geht es weiter mit der Kita in Schmalensee?

 

Wie schon der Presse zu entnehmen war, strebt der Verein Familie und Beruf in Bornhöved an, die Trägerschaft über die Kita Eris Arche spätestens zum Jahresende 2024 abzugeben. Auch die Trägerschaft über die eigenständige Kita Schmalensee ist betroffen. 

 

In einer intensiv geführten Beratung wurde die Feststellung getroffen, dass die Kita in Schmalensee auf jeden Fall erhalten werden soll. Die Gemeinde möchte aber nicht selbst als Träger aktiv werden und strebt an, zusammen mit der Gemeinde Bornhöved einen freien Träger zu finden, der die Kindertagesbetreuung an beiden Standorten übernimmt. Dazu wurden Mitglieder der Gemeindevertretung benannt, die sich in einer entsprechenden Projektgruppe einbringen werden. 

 

In Schmalensee steckt Kultur

 

Das findet nicht nur der in Schmalensee lebende Kabarettist Nils Loenicker (Bauer Hader), aber er nutzte die Einwohnerfragezeit, um das Angebot zu machen, Schmalensee als Kulturstandort „auszubauen“. Animiert worden sei er durch die SE-Kulturtage 2023, die gerade endeten und während dieser die Gemeinde Gönnebek das SE-Kulturdorf gewesen ist. „Künstlerisch und logistisch verfügt Schmalensee über Potenziale. Mit Hilfe eines Trägervereins könnten wir dafür sorgen, in Schmalensee regelmäßige kulturelle Angebote zu etablieren“, so Loenicker, der sich persönlich mit seinen Kontakten und Erfahrungen einbringen möchte. 

 

Was den Ausschuss noch beschäftigte

 

Die Wundertüte einer Tagesordnung ist der Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“, in diesem Fall „Sonstige Angelegenheiten aus dem Zuständigkeitsbereich des Ausschusses“. Mitunter ist der Punkt schnell abgehakt, weil es nichts zu besprechen gibt. Dieses Mal lagen einige Themen auf dem Tisch. 

 

So wurde vor dem Hintergrund der Beendigung der Aktivitäten der Siedlergemeinschaft hinterfragt, welche Angebote im Dorf eigentlich für die ältere Generation bestehen. Hierzu will man sich, unter Einbeziehung der „Betroffenen“, insbesondere seitens der Ausschussmitglieder aus dem Verschönerungs- und Vogelschießerverein engagieren. 

 

Aus dem Verein kommt auch das Anliegen, sich mit den gemeindlichen Spielplätzen zu befassen und diese eventuell etwas aufzupeppen. Dabei, so die Ausschussmitglieder selbst, müsse man natürlich den Faktor Geld im Blick behalten.

 

Der Bürgerbus war wieder Thema, denn es hat Anfragen gegeben, ob dieser wieder fahren könne. Das Projekt war vor einigen Jahren mit viel Engagement gestartet und von den Schmalenseern bis auf eine Ausnahme (drei Fahrten) nicht angenommen und deshalb eingestellt worden. Ob man nun mit dem Bürgerbus Bornhöved kooperieren könnte, soll geprüft werden. Lars Jungclaus wies auch auf das schon bestehende ÖPNV-Angebt der Anruftaxis (ALFA) hin. Dieses, da war man sich einig, sollte den Schmalenseern einmal genauer erklärt werden. Außerdem ist geplant, die Buslinie 454 so auszubauen, dass sie stündlich in der Damsdorfer Straße hält und den Transport nach Bornhöved gewährleistet. Der Startschuss hierfür wird aber wohl erst nach der noch ausstehenden Erneuerung der Stockseer Straße erfolgen, denn auch Stocksee soll von dieser Linie angesteuert werden. 

Foto zur Meldung: Ausschuss beriet zu Kita, Ehrungen, Kultur und Veranstaltungen
Foto: Ausschuss beriet zu Kita, Ehrungen, Kultur und Veranstaltungen

Oktober-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1

(01. 10. 2023)

Auch im Jahr 2023 werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen geben Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist insbesondere das Archiv der Segeberger Zeitung. Bildmaterial aus Familienalben, alte Protokollbücher und das Studium der Literatur zur Regionalgeschichte runden die Beiträge mitunter ab. Für die treue Leserschaft in Schmalensee und darüber hinaus werden wir in jedem Monat die historischen Meldungen zweigeteilt veröffentlichen – immer am 1. und am 15. Tag, um ihr ein Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der erste Teil für den Monat Oktober.

 

Ein neuer Stellvertreter für H.C. Saggau: Der Oberpräsident der Provinz Schleswig-Holstein ernennt mit Wirkung zum 1. Oktober 1913, vor 110 Jahren, den Schmalenseer Hufner Heinrich Christian Saggau erneut für die Dauer von sechs Jahren zum Vorsteher des Amtes Bornhöved. Neuer stellvertretender Amtsvorsteher wird der Gönnebeker Hufner und Gemeindevorsteher Hermann Schnoor, der damit Nachfolger des Schmalenseers Johannes Detlef Harder wird. 

 

Pferdezüchter im NS-Staat vereint: Auf Anregung des Kreisbauernführers Köhler handeln der Kreispferdezuchtverein für das schleswig-holsteinische Warmblutpferd und der Kreispferdezuchtverein für das Holsteiner Pferd (im Allgemeinen als „Kreispferdezuchtverein“ bekannt, Anmerkung), dessen Vorsitzender der Schmalenseer Heinrich Harder ist, am 1. Oktober 1933, vor 90Jahren, ihre Fusion aus. Ergebnis ist die Bildung des Kreisvereins für die schleswig-holsteinischen Warmblutzuchten. Vorsitzender wird Heinrich Harder, sein Stellvertreter wird Willi Harder aus Kükels, Geschäftsführer A. Reher aus Bad Segeberg. 

 

Das Ende der landwirtschaftlichen Vereine und Verbände vor 90 Jahren: Der Landwirtschaftliche Kreisverein und mit ihm seine angeschlossenen Lokalvereine wie der für Bornhöved und Umgebung lösen sich zum 1. Oktober 1933 auf, um im „Kreislandstand“ aufzugehen. (Gemeint ist die Kreisbauernschaft als Untergliederung der Reichsnährstandorganisation). Das Vermögen des Kreisvereins, das zur Durchführung von Tierschauen angespart wurde, wird dem Kreisbauernführer für denselben Zweck überwiesen. Der Landwirtschaftliche Kreisverein geht zurück auf den 1829 gegründeten Landwirtschaftlichen Verein für Segeberg. 1869 entstand der Kreisverein, indem die Lokalvereine sich diesen als Dachorganisation schufen. Ein letztes Mal werden Ehrungen des Landwirtschaftlichen Kreisvereins vorgenommen. Einer der Geehrten ist der Schmalenseer Landarbeiter August Jürgens, der seit 25 Jahren auf dem Hof von Heinrich Harder tätig ist. 

Ein weiteres Beispiel: Am 7. Oktober findet im Bad Segeberger Hotel Germania eine Außerordentliche Mitgliederversammlung des Land- und Bauernbundes Segeberg statt. Einziger Tagesordnungspunkt ist dessen Überführung in den Reichslandstand. „Fortan gibt es im Kreise Segeberg keinen Land- und Bauernbund mehr, sondern nur noch eine Kreisbauernschaft Segeberg, die ausschließlich vom Kreisbauernführer geführt wird.“ Der „Uneinigkeit“ der Landwirtschaft, nach dem Ersten Weltkrieg verschiedene berufsständische Interessenverbände herausbildete, die zum Teil ideologischen Zielen folgten, ist durch die „Gleichschaltung“ im Nationalsozialismus ein Ende gesetzt. 

 

Erntedank im Zeichen des Hakenkreuzes: Am 1. Oktober 1933, vor 90 Jahren, wird in der Bornhöveder Vicelin-Kirche St. Jakobi der Erntedankgottesdienst gefeiert. Nach dem Festchoral „Nun danket alle Gott“ spricht Pastor Erich: „Der heutige Tag klopft an die Tür eines jeden Menschen. Er will ihn aufrufen zum Dank. Wir alle fühlen, dass es wieder aufwärts geht. 'Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Same und Ernte.' Zwar hat der Bauer auch in den früheren Jahren gepflügt, gesäet und geerntet. Aber die Frucht seiner Arbeit entglitt seinen Händen. Immer weiter abwärts ging es mit Stand und Volk. Aber es ist uns ein Führer geschenkt. In Ruhe konnte die Ernte geborgen werden. Gott hat uns fühlen lassen: Ich bin bei Euch in der Not. Deshalb wollen wir dankbar sein.“

 

Landjugend op Platt und Japanisch: Anfang Oktober 1968, vor 55 Jahren, feiert die Landjugendgruppe Schmalensee im Gasthof Voß ihr 15-jähriges Bestehen. Das Festprogramm das die Vorsitzenden Karla Suhr und Reimer Saggau mit der Gruppe zusammengestellt haben und von dem die Segeberger Zeitung am 2. Oktober berichtet, stellt die  breite Palette des Könnens der Schmalenseer Landjugend vor: Volkstänze, Potpourri aus Volks- und Jagdliedern, plattdeutsche Sketche und ein Theaterstück. Natürlich wird zum Ausklang ausgiebig getanzt. Zwei Japaner, die in Stocksee und Schmalensee ein landwirtschaftliches Praktikum absolvieren, überbringen ihre Glückwünsche in ihrer und der deutschen Sprache. Gerhard Mühlenberg dankt im Namen der Landjugendgruppe den beiden Vorsitzenden für ihre Arbeit und Gastwirt Hans Voß dankt der Gruppe für 15 Jahre Treue zum Gasthof. Er überreicht ein Gästebuch, in dem sich fortan die geladenen Referenten verewigen mögen. 

 

Bornhöved bereit für die Realschule: Einmütig beschließen die Bornhöveder Gemeindevertreter am 4. Oktober 1963, vor 60 Jahren, dem Kreisschulamt die Bereitschaft zum Bau einer Mittelschule in der Gemeinde zu signalisieren. Schon jetzt umfasse der an die örtliche Volksschule angeschlossene Aufbauzug 104 Schülerinnen und Schüler. Eine Mittelschule mit dem Einzugsbereich nördlicher Kreis Segeberg sowie Teile des Kreises Plön mit rund 12.400 Einwohnern lasse bis zu 200 Schüler für eine Mittelschule erwarten. Die Gemeinde Bornhöved möchte sich zu einem kulturellen Mittelpunkt entwickeln. Um dies noch deutlicher voranzutreiben, wird auch über die Bildung einer Dörfergemeinschaftsschule mit rund 700 bis 750 Kindern gesprochen.

 

Ein Großfeuer mitten in Schmalensee: Ein Großfeuer vernichtet am frühen Morgen des 5. Oktober 1973, vor 50 Jahren, den Wirtschaftsteil des Hofes von Landwirt Burkhard Saggau. Die nach Alarmierung ab 4 Uhr eintreffenden Feuerwehren aus Schmalensee, Bornhöved, Damsdorf, Trappenkamp, Stocksee und Belau können den Brand in kurzer Zeit unter Kontrolle bringen. Dennoch entsteht ein geschätzter Schaden von rund 150.000 DM. Landwirtschaftliche Maschinen, elf Schweine, 600 Zentner Getreide und 30 Fuder Stroh werden ein Raub der Flammen. 

 

Maggi in Bornhöved vor 95 Jahren: Ein Vertreter der Firma Maggi ist am 6. Oktober 1928 Gast des Vaterländischen Frauenvereins Bornhöved und Umgebung und des Bornhöveder Sparklubs „Freundschaft“. Er zeigt im Hotel Stadt Kiel den Film „Ein Gang durch die Maggi-Gutswirtschaft und die Maggi-Werke in Singen am Hohentwiel“. Die Veranstaltung ist von „einigen hundert Personen“ besucht. 

 

„163er“ musizieren beim Gastwirt Voß: In Friedrich Voß’ Gastwirtschaft gibt das Musikkorps des Infanterieregiments Nr. 163 am 9. Oktober 1908, vor 115 Jahren, unter der Leitung des königlichen Musikdirigenten W. Treichel ein Militärkonzert. Im Anschluss gibt es einen Ball, der bis in den frühen Morgen andauert.

 

Schmalenseer spenden für die „Arbeiterkolonie“: In Rickling erfolgt am 10. Oktober 1883, vor 140 Jahren, die feierliche Einweihung der so genannten Arbeiterkolonie. Mit einem Aufruf, der von namhaften Personen des Kreises Segeberg unterstützt wird, bittet der Landesverein für die Innere Mission um Spenden für die weitere Ausgestaltung der Einrichtung. Im November gehen aus einer Schmalenseer Haussammlung 22 Mark ein. Welchem Zweck die Einrichtung unter anderem dient, geht aus einer Meldung vom 2. Oktober 1883 hervor. Demnach sollen im Kreis Segeberg Verpflegungsstationen errichtet werden, in denen mittellose und Arbeit suchende Wanderer ein kleines Mittagsessen („Mittagsbrot“) auf Kosten des Kreises erhalten können. Eine dieser Stationen, die für eine Eindämmung der Bettelei sorgen sollen, ist für Bornhöved vorgesehen. Wer die Station aufsucht, wird an die Arbeiterkolonie in Rickling weitergeleitet. In Segeberg und Bramstedt werden  Stationen errichtet, in denen Unterkunft und  Verpflegung gewährt werden.

 

Hohn und Spott für die Feuerwehr?:Oberbrandmeister Hauschildt, der Amtswehrführer, überprüft am 11. Oktober 1908, vor 115 Jahren, den aus den Freiwilligen Feuerwehren Bornhöved, Gönnebek und Schmalensee bestehenden Löschverband. Unter anderem wird gemessen, wie weit die jeweiligen Spritzen das Wasser tragen. Laut Jahresbericht der Schmalenseer Wehr schlägt dabei die Gönnebeker die eigene um 2 Meter. In der Fehlersuche der offenbar frustrierten Schmalenseer werden die Ventile als Schuldige ausgemacht. „Wäre es da nicht am Platze, Abhilfe zu schaffen, damit unsere Wehr nicht als Hohn anderer dastehen darf?“, fragt Schriftführer Heinrich Schumacher. 

 

Weg frei für den Bolzplatz: In ihrer Sitzung am 12. Oktober 1978, vor 45 Jahren, beschließt die Schmalenseer Gemeindevertretung, die Sandkuhle in der Ortslage zu einem Bolzplatz mit Kleinspielplatz umzuwandeln. Außerdem spricht sich die Vertretung für eine Ortsumgehung der B430 und eine Mitnutzung des Klärwerks in Bornhöved aus und billigt einen vorliegenden Vertragsentwurf. Die erneute Wahl von Hermann Heidens zum Wehrführer wird durch die Gemeindevertretung bestätigt und  Bürgermeister Hans Siebke ernennt Heiden zum Ehrenbeamten. 

 

Schlimme Schlägerei beim „Dienstboten-Ernteball“: Bei der Schmalenseer Ernteball-Veranstaltung für Dienstboten am 13. Oktober 1913, vor 110 Jahren, kommt es zu einer argen Schlägerei, in deren Verlauf der Gärtnergehilfe Sievers (später „L.“) schwer verletzt wird, sodass der Arzt von Bornhöved gerufen werden muss. Der Gendarm stellt die Schuldigen fest. Als Haupttäter wird der Schmalenseer Höker St. (Christian Stegelmann, Anmerkung) verdächtigt. Am 18. Oktober 1913 teilt das Segeberger Kreis- und Tageblatt allerdings mit, Kaufmann Stegelmann habe wissen lassen, nicht als Beklagter in Betracht zu kommen. Am 20. November 1913 aber stellt das SKTB diese Aussage in Abrede, da sich Stegelmann und sein Schwager mit dem Opfer, dass sie laut neuster Meldung „im bewusstlosen Zustande mitten auf der Chaussee liegen ließen“ außergerichtlich geeinigt habe. Am 20. November 1913 wird der Fall dennoch vor dem Schöffengericht in Segeberg verhandelt.

 

Foto zur Meldung: Oktober-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1
Foto: Militärkonzert und Ball bei Voß, SKTB 06.10.1908

Ausstellungsstücke auch außerhalb des Museums

(30. 09. 2023)

Auch außerhalb des Heimatmuseums „De ole Rökerkaat“ gibt es Interessantes zu entdecken. So sind dort schon über den ganzen Sommer zwei steinerne Tröge zu sehen, die von Spaziergängern durchaus für reine Ziergegenstände gehalten werden könnten. Doch weit gefehlt: Es handelt sich um Pferdetränken, wie sie in früheren Zeiten auf so manchem Hof in Bornhöved und Umgebung in Nutzung gewesen sein mögen. Heute dienen sie bevorzugt als Blumenkübel, so auch vor dem Museum, wohin die Mitarbeiter des Bauhofes sie gebracht und dann bepflanzt hatten. Und noch ein dritter Gegenstand ist hier zu finden: Ein steinerner Pfahl mit Metallringen, der früher zum Anbinden der Pferde genutzt wurde. 

Norbert von der Stein, „Direktor“ des Heimatmuseums der Gemeinde, um das sich der Ortsverein Bornhöved im Schleswig-Holsteinischen Heimatbund kümmert, freut sich über diese Freiluft-Ausstellungsstücke, die der Fläche vor dem historischen Gebäude zusätzlichen Reiz verschaffen und schon viele Besucherinnen und Besucher in Erinnerungen haben schwelgen lassen. 

Johanna Kegel-Maier hatte der Gemeinde bzw. dem Heimatmuseum beide Tröge und den Anbindestein aus dem Nachlass von Bornhöveds früherer Bürgermeisterin Helga Hauschildt überlassen. Der damalige Bürgermeister Reinhard Wundram hatte sich mit dem Bauhof um den Ortswechsel der schönen Stücke gekümmert und nun haben diese einen besonderen Platz in der Mitte des Dorfes gefunden und bereichern das Museum. Das hätte ganz sicher auch Helga Hauschildt große Freude bereitet, der das Museum eine Herzensangelegenheit war. 

Das Heimatmuseum „De ole Rökerkaat“ wird ehrenamtlich betreut und ist auch in den nächsten Wochen immer sonntags von 15 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Die Steintröge und der Anbindestein jedoch können jederzeit bestaunt werden. 

Foto zur Meldung: Ausstellungsstücke auch außerhalb des Museums
Foto: Norbert von der Stein freut sich über die Ausstellungsstücke im Außenbereich des Museums

Ausschuss tagt am 28. September zu Kita und gemeindlichen Veranstaltungen

(27. 09. 2023)

Am morgigen Donnerstag, 28. September, tagt erstmals in der neuen Wahlperiode der gemeindliche Ausschuss für Senioren, Jugend und Sport, Ortsverschönerung und Fremdenverkehr. Die Tagesordnung beinhaltet einige interessante Punkte.

 

Es ist die Premiere für den Ausschussvorsitzenden Lars Jungclaus, der seit Konstituierung der Gemeindevertretung für die Wählergemeinschaft Bürger für Schmalensee (BfS) in der Schmalenseer Gemeindepolitik mitmacht. Und gleich gibt es einen bunten Mix aus typischen Ausschussthemen und eher seltenen.

 

Die typischen: Geplant werden der Volkstrauertag (19. November) und die Seniorenweihnachtsfeier der Gemeinde, die am 6. Dezember stattfinden soll. 

 

Die Reitsportgemeinschaft Schmalensee will am 2. Dezember ihr 20-jähriges Bestehen feiern und hat um einen Zuschuss gebeten. Die Ausschussmitglieder müssen der Gemeindevertretung eine Empfehlung aussprechen, ob es eine Finanzspritze geben soll und wie viel es denn sein soll. 

 

Gerade für Kinder und ihre Familien interessant ist die Frage, ob die Nutzungsvereinbarung mit der WieGe GmbH verlängert werden soll. Die Wiegmann und Gebauer sozialräumliche Hilfen GmbH hat auch in diesem Jahr einige Nachmittag mit Bewegungsangeboten auf der Schmalenseer Sportanlage gestaltet – Stichwort „Eventanhänger“ – und zuletzt auch einen sehr gut frequentierten Eventnachmittag organisiert. Der war eine Kompensation dafür, dass das Unternehmen die Sporthalle für ihren Betriebssport nutzen durfte. Bewegungsangebote für Kinder – da kann die Gemeinde kaum ablehnen, zumal es nichts kostet. Oder? 

 

Kita-Trägerverein will aufhören – was kommt dann?

 

Sehr wahrscheinlich nicht öffentlich wird es um die Kita Schmalensee gehen, die ihre Räume im Sportlerheim hat und deren Träger, der Verein Familie und Beruf in Bornhöved, der dort die Kita Eris Arche betreibt, die Trägerschaft(en) abzugeben wünscht. Wie also soll es weitergehen mit der Kindertagesbetreuung?

 

Wie bereits der Segeberger Zeitung am 14. September zu entnehmen war, sieht sich der ehrenamtlich geführte Verein Familie und Beruf nicht mehr in der Lage, die Trägerschaft angesichts des steigenden Verwaltungsaufwands und der immer größer werdenden Nachfrage über seine vertraglichen Verpflichtungen – in Bornhöved – wahrzunehmen. Die Enden mit Ablauf des Jahres 2024, und dann soll es nach Möglichkeit eine neue Trägerschaft geben. 

 

In Bornhöved gibt es den Vicelin-Kindergarten der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde, möglichst bald soll in der Ortsmitte eine ganz neue, dritte Kita gebaut werden. Könnte deren Träger auch Eris Arche übernehmen? Oder macht es die Gemeinde selbst? Und was ist mit der Kita Schmalensee, die zunächst eine Art Außenstelle der Bornhöveder Kita Eris Arche war, zuletzt aber auf relativ eigene Füße gestellt wurde? Nach der Ausschusssitzung wissen wir vielleicht mehr. 

Foto zur Meldung: Ausschuss tagt am 28. September zu Kita und gemeindlichen Veranstaltungen
Foto: Ausschuss tagt am 28. September zu Kita und gemeindlichen Veranstaltungen

Das wurde aber auch Zeit: E-Ladesäule Schmalensee wieder in Funktion

(20. 09. 2023)

Der erste Strom ist bereits gezapft worden, und nun sei es offiziell getrommelt: Die E-Ladesäule auf dem Parkplatz am Feuerwehrgerätehaus Schmalensee ist wieder in Funktion. Endlich besteht aus Sicht der E-Autofahrer*innen wieder die Möglichkeit, hier ihr Fahrzeug zu betanken. Und aus Sicht der Gemeinde besteht nun die Möglichkeit, dafür auch zu kassieren. 

 

Der Vorgang passt ins Gesamtbild: Ganz am Rande erfuhren wir, dass die schon Ende Juli (!) nach gefühlt mehrjähriger Warte- und Lieferzeit endlich in Schmalensee eingetroffene neue E-Ladesäule nun montiert und bei Shell Recharge angemeldet worden ist. Die Sommerurlaube verschiedener Akteure hatten dafür gesorgt, das sich Montage-Auftrag und Anmeldung zur Freischaltung hinzogen.

 

Tatsächlich war die Vorgängerversion übrigens erst am 30. November 2022 abgeschaltet worden, weil die Gemeinde bis dahin den Strom kostenfrei abgegeben hatte, bzw. zuletzt sogar kostenfrei hatte abgeben müssen, da das Altgerät nicht mehr geeicht und eine Abrechnung gar nicht möglich war. 

 

Jetzt also hängt ein neues Gerät in der Größe eines Handstaubsaugers an dem Pfahl vor dem Feuerwehrgerätehaus und ist bereits in Nutzung. Sämtliche Müllsäcke, die Beschilderungen verdeckten, konnten wieder entfernt werden und Schmalensee, das scheinbar nie aus den Kartenwerken für aktive E-Ladesäulen verschwunden war, hat dort wieder seinen berechtigten Platz. 

Foto zur Meldung: Das wurde aber auch Zeit: E-Ladesäule Schmalensee wieder in Funktion
Foto: Das Schild an der B430 hat nun wieder seine Berechtigung

Kulturort Alte Schmiede Bornhöved am 22. September

(17. 09. 2023)

Mitteilung des Fördervereins Alte Schmiede Bornhöved:

 

Poesie in Wort und Klang

 

In der „Alten Schmiede Bornhöved“ präsentieren Horst Detering und seine Gäste Ulrike Göking, Frank Rössel, Sylva Rudolph-Lange und Hartmut Schmid am Freitag, den 22. September 2023 um 19 Uhr Lyrik und Prosa.

 

Die Poetinnen und Poeten präsentieren ihre selbst verfassten Beiträge zum Thema „Lebensmelodie“ auf jeweils individuelle Weise.

 

Musikalisch untermalt wird die Lesung mit interessanten und feinsinnigen Klängen von Frank Rössel (Gitarre), Ulrike Göking und Sylva Rudolph-Lange (Handpan) und Hartmut Schmid (Monochord).

 

Im Rahmen der Segeberger Kulturtage werden die Besucher in der stimmungsvollen und zugleich entspannten Atmosphäre der „Alten Schmiede“, 24619 Bornhöved, Kuhberg 13 poetisch und musikalisch unterhalten.

 

Lauschen Sie den Worten und der Musik im historischen Ambiente der Alten Schmiede und lassen Sie sich in die Welt der Poesie entführen.

 

Veranstalter der Lesung ist der Förderverein Alte Schmiede Bornhöved in Kooperation mit der Gemeinde Bornhöved.

 

Der Eintritt ist frei.

Foto zur Meldung: Kulturort Alte Schmiede Bornhöved am 22. September
Foto: Alte Schmiede Bornhöved

September-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 2

(15. 09. 2023)

Werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen liefern uns oft Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten zugleich Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist das Archiv der Segeberger Zeitung. Darüber hinaus liefern der Blick in die Literatur zur Regionalgeschichte, in Protokollbücher und in Alt-Schmalenseer Familienalben wichtige Informationen. Für die treue Leserschaft gibt es auch im Monat September die historischen Meldungen zweigeteilt, um ihr ein hoffentlich interessantes Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der zweite Teil.

 

Betrunken gefahren – Gefängnis: Das Bad Segeberger Schöffengericht ahndet laut Bericht der Segeberger Zeitung vom 17. September 1953, vor 70 Jahren eine Trunkenheitsfahrt. Ein 33-jähriger Kraftfahrer war Ende April nach dem Genuss von acht Bier und acht Kognak (!) hinter der Ortsausfahrt in Richtung Plön gegen einen Chausseebaum gefahren. Sein Beifahrer wurde schwer verletzt. Sechs Wochen Haft und einjähriger Führerscheinentzug für den Unfallfahrer sind nun die Folge.

 

Finanzierung der Leichenhalle vor 50 Jahren: Im Kern ihrer Sitzung am 19. September 1973 befasst sich die Schmalenseer Gemeindevertretung mit der Nachfinanzierung der neuen Leichenhalle der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde auf dem Bornhöveder Friedhof. Der Bau der Leichenhalle hatte sich verteuert: Statt der veranschlagten 76.000 DM, für die alle elf am Friedhof beteiligten Gemeinden eine Sonderumlage von 15 DM erhoben hatten, müssen noch einmal 7,30 DM pro Einwohner nachfinanziert werden. Der drohende Streit hierüber wird unter anderem durch den Beschluss der Schmalenseer Vertretung, dieses Geld aufzubringen, verhindert. „Damit muss es dann aber auch endgültig gut sein“, ist die Botschaft an die Kirchengemeinde.

 

Renovierung der Kirche und eine neue Orgel: In der Kirche zu Bornhöved finden laut Bericht des Segeberger Kreis- und Wochenblatts vom 20. September 1888, vor 135 Jahren, umfangreiche Innenarbeiten statt. „Alles ist heruntergerissen, um neu aufgebaut zu werden“, schreibt die Zeitung. Auch soll eine neue Orgel bei Markussen & Sohn in Apenrade für 10.000 Mark beschafft werden. Zugleich wird das Amt des Organisten mit dem des Ersten Lehrers in Bornhöved zusammengelegt, dessen Gehalt entsprechend erhöht.

 

Preise gingen vor 100 Jahren durch die (Wolken-)Decke: Am 25. September 1923 verkündet das Segeberger Kreis- und Tageblatt einen weiteren Anstieg der Mehl- und Brotpreise. Für ein 1900 Gramm schweres Roggenbrot sind nun 6 Millionen Mark zu entrichten. Die Hyperinflation grassiert, wie andere Preismeldungen des Blattes vom 21. September zeigen, die man binnen vier Tagen schon gar nicht mehr mit dem Brotpreis vergleichen kann. So soll ein Jahresjagdschein 7,5 und ein Tagesjagdschein 1,5 Millionen Mark kosten. Laut Veröffentlichung des preußischen Ministers für Volkswohlfahrt lag der Höchstsatz der Erwerbslosenunterstützung für Männer über 21 Jahre, die im eigenen Haushalt leben, bei 7,5 Millionen Mark (Frauen 6 Millionen Mark).

 

Schmalenseer vor 95 Jahren beim Landesturnier: In Neumünster findet vom 21. bis zum 23. September 1928 das 5. Schleswig-Holsteinische Landesturnier der Reitvereine statt. In der Meisterschaftsklasse des Länderwettkampfes der schleswig-holsteinischen Reitervereine belegt der RV Bornhöved den 5. Platz. Rang 2 für den Bornhöveder Verein gibt es im Preis der Züchterarbeit. Ein Mitglied, Ludwig Saggau aus Schmalensee, kann zudem zwei Einzelplatzierungen verbuchen: In der schweren Klasse der Eignungsprüfung für Reitpferde aus dem Wettkampf der Reitervereine siegt Saggaus fünfjährige Stute „Parade“. Platz zwei gibt es in der Eignungsprüfung für Wagenpferde im Einspänner (leichte Klasse) für Saggaus „Paradell“.

 

Nationalsozialisten forcieren den Luftschutz: „Bomben über Kreis und Stadt Bad Segeberg!“ Die aufschreckende Überschrift wirbt für einen Vortrag zum Luftschutz am 21. September 1933, vor 90 Jahren, im Segeberger Kreisbauernhaus. Dessen Organisationsgrad wird forciert, um das Reich vor möglichen Luftangriffen der Nachbarstaaten zu bewahren. Das neue Regime wird nicht müde, auf deren militärische Überlegenheit aufgrund des Versailler Vertrages von 1919 hinzuweisen und eine Bedrohungslage für Deutschland zu schildern.

 

Abschied vom Schulmeister: Nach 37-jähriger Tätigkeit als Lehrer und Leiter der einklassigen Volksschule in Schmalensee tritt Heinrich Göttsch am 1. Oktober 1933, vor 90 Jahren, seinen Ruhestand an. Die letzte Unterrichtsstunde am 22. September wird von allen Gemeindevertretern, dem Schulvorstand und Schulrat Lindrum begleitet, der Göttsch im Namen der Preußischen Regierung aus dem Schuldienst verabschiedet. Auch die Lehrerkonferenz des Kirchspiels Bornhöved, also der im NS-Lehrerbund aufgegangene Lehrerverein, verabschiedet laut einem Tage später erschienenen Beitrag des Segeberger Kreis- und Tageblatts den Kollegen, der seit 1896 Mitglied ist. Der Vorsitzende, Lehrer Trenktrog, hebt Göttschs Tätigkeiten als Schriftführer und Kassenwart seit 1911 hervor: Das Protokollbuch habe Göttsch zu einer Chronik gestaltet, seine stets meisterhaft vorgetragenen Jahresrückblicke seien immer mit großer Aufmerksamkeit verfolgt worden. Göttsch, der keine Versammlung des Vereins versäumt habe, bleibe trotz Fortzuges Mitglied des Bornhöveder NS-Lehrerbundes. Am Abend des 23. September verabschiedet sich die Gemeinde Schmalensee auf dem Saal des Gasthof Voß von ihrem langjährigen Lehrer Heinrich Göttsch, der nach seiner Zurruhesetzung nach Bad Segeberg ziehen wird.  Fast alle Schmalenseerinnen und Schmalenseer sind laut Pressebericht erschienen. Gemeindevorsteher Heinrich Harder hält eine Festrede. Auch Pastor Erich und der vormalige Amtsvorsteher Heinrich Christian Saggau richten Worte an den scheidenden Lehrer.

 

Ein Bundesminister beim WZV: Auf seinem Bad Segeberger Betriebshof veranstaltet der Wege-Zweckverband der Gemeinden des Kreises Segeberg am 23. September 1988, vor 35 Jahren, ein Abfallforum. Prominenter Gast ist Bundesumweltminister Dr. Klaus Töpfer, der den WZV für seine vorbildliche Öffentlichkeitsarbeit lobt. „Ich kenne sonst keinen Ort, wo es Kompostberater gibt“, erklärt Töpfer.

 

Initiative zur offenen Jugendarbeit vor 25 Jahren: Der SVS und die Gemeinde Schmalensee starten laut Bericht der Segeberger Zeitung vom 24. September 1998 eine Initiative zur offenen Jugendarbeit. Die Leitung hat Cornelia Völker übernommen, die mit Kindern und Jugendlichen zwischen 8 und 15 Jahren ein Freizeitangebot gestalten möchte. Zu einem Treffen im Sportlerheim kommen 17 Jungen und Mädchen. Sie nennen sich fortan „Power Kids“ und gestalten abwechslungsreiche Programmpunkte.

 

Schmalenseer Züchter vor 95 Jahren erfolgreich: Der vom Schmalenseer Heinrich Harder geleitete Kreispferdezuchtverein führt am 26. September 1928 auf der Bad Segeberger Rennkoppel eine Füllen- und Familienschau durch. Heinrich Harder selbst gewinnt mit einer dreijährigen Stute einen 2. Preis. Ebenfalls Zweiter wird Willi Harder mit einem Saugstutfohlen. Für Ernst Saggau gibt es eine Anerkennung für eine zweijährige Stute.

 

Eddas ist der Siegerbulle: Der Segeberger Kreisverein Schwarzbunte Schleswig-Holsteiner hält am 27. September 1963, vor 60 Jahren, unter der Leitung seines Vorsitzenden Hugo Saggau aus Schmalensee in Tarbek eine Bezirks-Schwarzbuntschau ab. Die teilnehmenden Züchter kommen aus Tarbek, Stocksee, Schmalensee, Bornhöved, Gönnebek, Rickling und Muggesfelde. Siegerbulle der Schau wird „Eddas“, der Hans Harder und Hans Siebke aus Schmalensee gehört.

 

Vor 35 Jahren Beschluss zur Kanalisation: In einer Sitzung der Schmalenseer Gemeindevertretung beschließt diese laut Bericht der Segeberger Zeitung vom 27. September 1998 den Bau einer zentralen Schmutzwasserkanalisation im Vakuumsystem. Parallel dazu soll auch die zentrale Wasserversorgung aufgebaut werden. Da ein gutes Angebot der Gemeinde Bornhöved auf Anschluss an das dortige Wasserwerk vorliegt, muss noch die wirtschaftlichste Lösung ermittelt werden, da man eigentlich das eigene Wasserwerk hatte erweitern wollen.

 

Bundestagswahl vor 25 Jahren in Schmalensee: Wahlen zum Deutschen Bundestag am 27. September 1998. Die Ära Helmut Kohl endet und mit Gerhard Schröder zieht nach 1982 wieder ein Sozialdemokrat ins Bundeskanzleramt ein. Ein Bündnis aus SPD und Bündnis 90/Die Grünen liegt knapp vor CDU und FDP. Auch im Bundestagswahlkreis 8 Segeberg/Stormarn-Nord setzt sich mit Franz Thönnes aus Ammersbek der SPD-Kandidat durch. Thönnes sorgt für einen Wechsel im Wahlkreis, das Nachsehen hat der langjährige Bundestagsabgeordnete und neue CDU-Landesvorsitzende Peter Kurt Würzbach aus Klein Rönnau. Bis hinunter in die ländlichen Kommunen hat die CDU Stimmen verloren. In Schmalensee erhält sie 45,9 Prozent, 1994 waren es 52,3. Es erhalten: SPD 30,6 (28,8), Grüne 11 (10), FDP 8,9 (6,2), PDS 1,4 (1,5), DVU 1,8 (-) und sonstige 0,4 (1,2) Prozent der Zweitstimmen. Bei den Erststimmen entfallen 148 auf Würzbach und 109 auf Thönnes.

 

50 Jahre Landjugend Schmalensee: Mit einem Ball auf dem Saal am Gasthof Voß feiert die Landjugendgruppe Schmalensee am 27. September 2003, vor 20 Jahren, ihr 50-jähriges Bestehen. Gegründet wurde sie am 20. Mai 1953. In der Folge gehörte die Schmalenseer Gruppe zu den Gründungsmitgliedern des Kreislandjugendverbandes. Maya Fischer aus Schlamersdorf und die gebürtige Schmalenseerin Karin Harder (heute Tarbek) haben zum Festball eine Chronik erstellt. 

 

Neuanfang bei der Kreisfeuerwehr: In Bad Segeberg findet am 28. September 1948, vor 75 Jahren, die erste ordentliche Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehren des Kreises Segeberg statt. Einberufen hat sie der amtierende Kreisbrandmeister Wilhelm Bahr aus Bad Segeberg, der nach dem sogenannten „Zusammenbruch“ im Jahr 1945 von der britischen Militärregierung eingesetzt worden war, nachdem sie den 1937 eingesetzten Kreisfeuerwehrführer Gustav Tödt aus Kükels seines Amtes enthoben hatte. Laut Chronik des Kreisfeuerwehrverbandes von 1992 gestaltet sich die Rückkehr zu demokratischen Wahlen nicht einfach und es bedarf mehrerer Wahlgänge, bis ein Kreisvorstand gebildet ist. Wilhelm Bahr bleibt Kreiswehrführer, sein Stellvertreter wird Nicolaus Ackermann aus Rickling.

 

CDU liegt vor 65 Jahren vorne: Am 28. September 1958 finden in Schleswig-Holstein Landtagswahlen statt. In Schmalensee (Wahlkreis Segeberg-Nord) gehen von 260 Wahlberechtigten 229 an die Urne. Das örtliche Ergebnis: CDU 117 Stimmen, SPD 81, BHE 13, DP 8, FDP 7, BdP 1. Ungültige Stimmen: 2.

 

Bauern und Landwirte nach NS-Definition: Das Reichserbhofgesetz (REG) tritt am 29. September 1933, vor 90 Jahren in Kraft. Demnach können land- und forstwirtschaftliche Betriebe, die nicht größer als 125 Hekatr sind und von „bauernfähigen“ Personen bewirtschaftet werden, zum Reichserbhof erklärt werden. Das REG soll vor Überschuldung und Zersplitterung im Erbgang schützen, damit die Reichserbhöfe „dauerhaft im Besitz der Sippe“ bleiben. Es unterscheidet „Bauern“ als Besitzer eines Reichserbhofes und „Landwirte“. Die Umsetzung des REG erfolgt durch die Reichsnährstandsorganisation und drückt deren „Besinnung auf Blut und Boden“ aus. Es regelt zudem die sogenannte „Entschuldung der Landwirtschaft“, um diese nach den Krisen der Weimarer Republik kurzfristig für die einsetzende „Erzeugungsschlacht“ und mittelfristig für die Kriegsversorgung stark zu machen. Die Mit dem REG verbundene Befreiung der Bauern von drückender Schuldenlast und ihre Aufwertung zu einer landständischen Elite fördert die reichsweite Zustimmung zum Nationalsozialismus nachhaltig.

 

Gutsbezirke geben Hölzungen ab: Das Ende der Monarchie im Jahre 1918 und die politischen Veränderungen in Deutschland und Preußen seitdem führen mit Wirkung vom 30. September 1928, vor 95 Jahren, zur Auflösung der Gutsbezirke. Dies wirkt sich umfangreich auf die kommunalen Strukturen des Kreises Segeberg aus. Im Kirchspiel Bornhöved wird unter anderem der Gutsbezirk Alt-Erfrade mit der Gemeinde Tarbek vereinigt. Vom Forstgutsbezirk Stocksee fällt das Gehege Karkhop an die Gemeinde Stocksee, die Gehege Holenhop und Holm gehen an Damsdorf.

Foto zur Meldung: September-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 2
Foto: Heinrich Göttsch und Schüler im Jahr 1913

Achtung Fehlbefüllung! – WZV kontrolliert Biotonnen

(13. 09. 2023)

Mitteilung des Wege-Zweckverbandes der Gemeinden des Kreises Segeberg (WZV):

 

Schon seit einiger Zeit kontrolliert der WZV die Biotonnen auf Verunreinigungen. Wenn sich Störstoffe wie Plastik, Glas oder Metalle in der Tonne befinden, kann es daher passieren, dass der Behälter nicht geleert wird. In diesem Fall müssen entweder die Störstoffe entfernt, die Tonne also nachsortiert werden, oder aber der Haushalt beauftragt eine kostenpflichtige Sonderleerung. Dann wird der Tonneninhalt der thermischen Verwertung übergeben und kann nicht mehr als Ressource hochwertig veredelt werden, etwa zu Kompost oder Biogas.

 

„Leider finden sich immer noch viele Störstoffe in unseren Biotonnen“ berichtet die Bereichsleitung Abfallwirtschaft, Ceyda Oguz. „Der WZV hat schon viel Aufklärungsarbeit geleistet, aber manche Haushalte achten einfach nicht gut genug auf eine saubere Trennung.“

 

Daher wird ab sofort ein neues Kontrollsystem umgesetzt: Ein festes Team aus zwei Mitarbeitenden wird zukünftig ausgewählten Bioabfalltouren vorausfahren und die bereitgestellten Tonnen kontrollieren. Finden sie Verunreinigungen vor, wird die Tonne mit einer „Roten Karte“ gekennzeichnet. So weiß der Fahrer des Abfallsammelfahrzeugs, welche Behälter er stehen lassen muss. Die betroffenen Haushalte bekommen zusätzlich eine schriftliche Information in den Briefkasten.

 

„Hierdurch erreichen wir eine gründliche und effiziente Kontrolle und es wird für die Kollegen auf den Sammelfahrzeugen einfacher“, beschreibt Oguz. „Auch die Kunden wissen dann genau, was los ist und warum die Tonne nicht geleert wurde. Sie können selbst entscheiden, ob sie die Störstoffe entfernen möchten oder lieber eine Sonderleerung beauftragen.“

 

Bioabfall ist eine wichtige Ressource und ein wertvoller Energieträger. Störstoffe verhindern eine vernünftige Nutzung des Materials, machen die Anlagen unter Umständen kaputt und verunreinigen das Endprodukt. Übrigens gehören auch die sogenannten Biokunststoffe nicht in die braunen Tonnen. Oguz: „Die Hersteller werben mit einer Abbaubarkeit, die wir in den Anlagen leider nicht so wiederfinden. Bioplastik zersetzt sich einfach nicht so gut und bleibt auch im Endprodukt, dem Kompost, erhalten.“

 

Der WZV hat hierzu Informationen auf seiner Homepage bereitgestellt: wzv.de/aktuelles/neuigkeiten.

 

Während der bundesweiten abfallwirtschaftlichen Aktionstage der Kampagne #wirfuerbio vom 13. bis 27.09.2023 werden die Kontrollen erweitert stattfinden.

Foto zur Meldung: Achtung Fehlbefüllung! – WZV kontrolliert Biotonnen
Foto: Achtung Fehlbefüllung! – WZV kontrolliert Biotonnen

Warntag am 14. September: Kreis Segeberg gibt Hinweise

(12. 09. 2023)

Mitteilung des Kreises Segeberg vom 11.09.2023:

Ob Überflutung, ausgelaufene Chemikalien, gestörte Wasserversorgung, Bombenentschärfung oder Amoklauf: Am Donnerstag, 14. September, findet der zweite bundesweite Warntag statt, der die Bürger*innen auf Bedrohungslagen wie diese hinweisen soll. Bei diesem Aktionstag von Bund und Ländern sollen zudem ab 11 Uhr unterschiedliche Warnmitteln sowie technische Abläufe getestet werden.

Für die Warnung stehen verschiedene Kanäle beziehungsweise Wege zur Verfügung. Dazu gehören Radio und Fernsehen, Internet, Warn-Apps wie NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes), soziale Medien, Behörden, Familien- und Freundeskreis, Sirenen und das noch neue "Cell Broadcast". Die Übersendung von Warnmeldungen darüber ist ein anonymes Verfahren, das die Empfangsbereitschaft eines Handys in einer Funkzelle des Mobilfunknetzes nutzt. So können alle Mobilfunkgeräte, die sich in einem Gefahrengebiet befinden, ohne vorherige Registrierung oder Angabe von personenbezogenen Daten eine Warnmeldung empfangen. Seit Februar dieses Jahres hat dadurch jede Behörde, auch der Kreis Segeberg, die Möglichkeit, Warnmeldungen für ihren Bereich über alle angeschlossenen Warnmittel zu verbreiten. Hierzu gehören zum Beispiel Fernseh- und Radiosender, das Internet sowie mobile Endgeräte. Die technischen Voraussetzungen sowie die notwendigen Einstellungen für einen Empfang sind auf der Internetseite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) abrufbar.

Der Kreis Segeberg weist im Vorfeld des Warntags darauf hin, dass im Kreisgebiet an diesem Tag um 11 Uhr nur in der Stadt Norderstedt ein Sirenensignal zu hören sein wird. Vorhandene Sirenen in weiteren Kommunen sind noch nicht an das neue Alarmierungsnetz angeschlossen. Viele Segeberger*innen werden am 14. September aber eine Test-Warn-Nachricht auf ihr Handy bekommen.

Mit Blick auf eine mögliche Katastrophe wie einen Blackout empfiehlt das Bundesamt nach wie vor, sich für zehn Tage mit allem Lebensnotwendigen einzudecken. Grundsätzlich aber gilt: Auch ein bisschen Vorrat, zum Beispiel für drei Tage, ist besser als gar kein Vorrat. Jede*r sollte pro Tag zwei Liter Flüssigkeit und Nahrung mit einem Kalorienwert von 2.200 vorrätig haben. Tipps dazu gibt das BKK in seinem "Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen – Meine persönliche Checkliste", die ebenfalls auf der Internetseite des BKK bestellt oder heruntergeladen werden kann.

Weitere wichtige Dinge sind unter anderem eine gut ausgestattete Hausapotheke, Feucht- und Desinfektionstücher zur (Hand-)Reinigung, Toilettenpapier, Haushaltstücher, Nahrung, Einstreu, Medikamente und weitere Produkte für Haustier(e), Kerzen, Feuerzeug, Taschenlampe, Reservebatterien, Camping- oder Spirituskocher mit Brennmaterial, ein batteriebetriebenes Radio oder ein Kurbelradio.

 

Ungleich schwieriger, sich auf einen Stromausfall vorzubereiten, ist dies für Patient*innen, die in den eigenen vier Wänden auf lebensnotwendige medizinische Geräte angewiesen sind, die per Strom oder Akku versorgt werden. "Um diesen Menschen im Ernstfall so schnell wie möglich helfen zu können, müssen wir für unsere Planungen wissen, wie viele von ihnen es wo im Kreis gibt", sagt Landrat Jan Peter Schröder. Daher bittet er erneut alle, die beispielsweise zuhause beatmet, mit Sauerstoff versorgt oder abgepumpt werden und sich bisher nicht beim Kreis gemeldet haben, dies so schnell wie möglich nachzuholen. Am einfachsten geht dies per Online-Formular. Auch eine Nachricht per Post ist möglich an: Kreis Segeberg, Fachdienst 38.00, Hamburger Straße 30, 23795 Bad Segeberg

Notwendige Angaben sind Vor- und Zuname, vollständige Adresse, Geburtsdatum, Telefonnummer für Rückfragen, Grunderkrankung, Art des medizinischen Gerätes (Heimbeatmung, Sauerstoffanreicherung, Absaugung oder etwas Anderes) sowie die Information, ob es eine Pflegedienstbetreuung gibt.

Foto zur Meldung: Warntag am 14. September: Kreis Segeberg gibt Hinweise
Foto: Katastrophenschutz Symbol

Blutspende am 12. September in Bornhöved

(09. 09. 2023)

Die gute Nachricht vorweg: Die Vorratslage laut Homepage des Blutspendedienstes Nord-Ost ist auf ein Normalmaß gestiegen. Das aber ist kein Grund, weiter am freiwilligen Aderlass teilzunehmen, um Leben zu retten. Die nächste Möglichkeit zur Blutspende, besteht am kommenden Dienstag, 12. September, von 16.30 bis 19.30 Uhr in der Sventana-Schule (Jahnweg 6) in Bornhöved.

 

Unter www.blutspende-nordost.de und die Spenderhotline 0800 1194911 (kostenfrei) werden zahlreiche Fragen rund um die Blutspende beantwortet. Auch gibt es dort die Möglichkeit zu einem Spende-Check.

 

Weitere Infos zum Termin in Bornhöved:

 

  • Bitte beachten Sie, dass zwischen zwei Blutspenden ein Abstand von mind. 56 Tagen eingehalten werden muss.
  • Bringen Sie zudem zu jeder Blutspende Ihren Personalausweis mit.
  • Bitte trinken (alkoholfrei) und essen Sie vor einer Blutspende ausreichend (ca. 2h vorher).

 

Sie erreichen die Spenderäumlichkeiten der Sventana-Schule über den Jahnweg direkt links nach der Schulhofeinfahrt, wo auch geparkt werden kann.

 

Auf Wunsch können Sie sich im Rahmen Ihrer Blutspende auch als Stammzellspender registrieren lassen.

 

Übrigens: Der nächste Blutspendetermin in Bornhöved ist für den 21. November vorgesehen.

 

Foto zur Meldung: Blutspende am 12. September in Bornhöved
Foto: Blutspende am 12. September in Bornhöved

Tag des offenen Denkmals am 10. September

(03. 09. 2023)

Mitteilung vom Förderverein Alte Schmiede Bornhöved:

 

Schmiedehandwerk als Bestandteil der Denkmalpflege

 

Der Tag des offenen Denkmals ist ein Anlass für einen Familienausflug. Er ist auch ein passender Termin, die „Alte Schmiede Bornhöved“ als traditionellen Handwerksbetrieb vorzustellen.

 

Die historische Werkstatt der einstigen Dorfschmiede in Bornhöved am Kuhberg 13 ist zum Tag des offenen Denkmals am 10. September 2023 von 13 bis 16 Uhr interessierten Besuchern zugänglich. Die Schmiedeexperten Karsten Behrends von der IHL, Interessengemeinschaft Historischer Landmaschinen, und Keena Braun arbeiten an Esse und Amboss.

 

Das Handwerk bildet die Grundlage unserer Denkmallandschaft, so sind seit 2003 traditionelle Handwerkstechniken Teil des immateriellen Weltkulturerbes. Gewerke der Metallverarbeitung sind Jahrtausende alt. Handwerkliche Fähigkeiten erleichtern seit Urzeiten unser Leben: ob bei Tierzucht und Fischfang, der Herstellung von Geräten und Werkzeugen zum Hausbau oder in der Landwirtschaft und auch für die Forstwirtschaft.

 

Der Eintritt ist frei.

 

Veranstalter des Tags des offenen Denkmals in der Alten Schmiede Bornhöved ist der Förderverein Alte Schmiede Bornhöved.

 

Ergänzung:

 

Natürlich ist auch das benachbarte Heimatmuseum De ole Rökerkaat (Kuhberg 5) an diesem Tag geöffnet, wie immer von 15 bis 16 Uhr. Das sollte man miteinander verbinden!

Foto zur Meldung: Tag des offenen Denkmals am 10. September
Foto: Alte Schmiede

SE-Kulturtage ab 9. September; Gönnebek ist das SE-Kulturdorf 2023

(02. 09. 2023)

Eine Woche noch, dann beginnen die SE-Kulturtage, und das zum zehnten Mal. Kunst, Tanz, Musik, Theater, Tradition und Literatur, wieder hat der Verein für Jugend- und Kulturarbeit im Kreis Segeberg, der VJKA, einen bunten Strauß regionaler Kultur zusammengebunden, um den Menschen die ganze Bandbreite zu präsentieren.

 

Vom 9. bis zum 24. September lautet das Motto der SE-Kulturtage „Kultur | außer | gewöhnlich“. Und das kreisweit. An vielen Orten und in vielen Locations spielt sich das Kulturfestival ab. Alles nachzuschauen unter www.se-kultur.de im Internet.

 

Ein Ort sticht dabei heraus: Gönnebek im Amt Bornhöved ist in diesem Jahr das Kultur-Dorf. Konzerte, Mitmachaktionen, Theater – alles ist dabei. Das verrät auch der Flyer, der dieser Meldung als PDF zum Download beigefügt ist.

 

Reinschauen lohnt sich!

 

 

[SE-KulturDorf2023 - Gönnebek]

Foto zur Meldung: SE-Kulturtage ab 9. September; Gönnebek ist das SE-Kulturdorf 2023
Foto: Homepage - SE-Kulturtage 09.-22.09.2023

September-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1

(01. 09. 2023)

Auch im Jahr 2023 werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen geben Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist insbesondere das Archiv der Segeberger Zeitung. Bildmaterial aus Familienalben, alte Protokollbücher und das Studium der Literatur zur Regionalgeschichte runden die Beiträge mitunter ab. Für die treue Leserschaft in Schmalensee und darüber hinaus werden wir in jedem Monat die historischen Meldungen zweigeteilt veröffentlichen – immer am 1. und am 15. Tag, um ihr ein Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der erste Teil für den Monat September.

 

Inflation vor 100 Jahren: Die Höhe der Kosten für Waren und Dienstleistungen schnellen im September 1923 weiter in die Höhe. Anhand von Meldungen und Anzeigen im Segeberger Kreis- und Tageblatt lässt sich die Entwicklung nachvollziehe. So wir zum 1. September 1923 die Fleischbeschau-Gebührenordnung der Lage auf dem Geld- und Wirtschaftssektor angeglichen. Für die Beschau eines Pferdes sind dem Tierarzt 3,55 Millionen Mark und 887.000 Mark Zuschlag für die Trichinenschau zu zahlen. Für ein Rind betragen die Sätze 2,958 Millionen und 739.000 Mark und für ein Schwein 1,775 und 443.000 Mark. Immerhin: „In diesen Gebührensätzen ist auch die Wegevergütung enthalten.“

Als Reaktion auf die Entwicklung gibt die Reichsbank am 9. September 123 die 100 Millionen Reichsmark-Banknote in Umlauf. Einen Tag später erklären verschiedene Banken und Sparkassen des Kreises Segeberg per Inserat, dass sie keinen Zahlungsverkehr unter 5 Millionen Mark mehr vornehmen. Am 18. September ist der Tageszeitung zu entnehmen, dass der erst in der Vorwoche in Umlauf gebrachte 100 Millionen-Schein nicht mehr genügt hat. Nun werden Banknoten von 500 Millionen Reichsmark produziert, die über 1 Milliarde Mark sind bereits in Erwägung gezogen worden.

 

Tod eines SS-Mannes aus Schmalensee: Nicht jeder Schmalenseer, der im Zweiten Weltkrieg gedient hat, gehörte der Wehrmacht an. Von einem der Kriegstoten, deren Namen auch am Gefallenendenkmal in der Dorfstraße stehen, Otto Sienknecht, ist die Zugehörigkeit zu einem Polizei-Sondereinsatzkommando belegt, das in der Partisanenbekämpfung in Italien zum Einsatz kam. Am 11. August 1944 kommt Sienknecht dabei ums Leben. Am 1. September 1943, vor 80 Jahren, fällt der erst 18-jährige Johannes Hansen als SS-Mann, also Angehöriger der Waffen-SS, an der Ostfront.

 

Neuanfang für die Feuerwehr Schmalensee: Im Schmalensee Schulhaus findet am 1. September 1948, vor 75 Jahren, eine Wahlversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Schmalensee statt. Hellmut Saggau wird als Wehrführer bestätigt. Stellvertretender Wehrführer wird Wilhelm Göttsch. Damit findet eine offenbar turbulente, zumindest unsichere Phase der 1889 gegründeten Wehr ein: Die der Kriegs- und Nachkriegszeit. Schon vor dem Krieg waren die Dorfwehren zu Löschzügen der Amtsfeuerwehr umgegliedert worden; Löschzugführer in Schmalensee wurde zuletzt Christian Stölting. In den Kriegsjahren werden viele aktive Mitglieder Militärdienst geleistet haben, sodass die älteren Mitglieder, vielleicht auch weitere eingeteilte Personen den Brandschutz zu gewährleisten hatten. Nach dem Krieg dürfte im Zuge der Absetzung der Amtsträger neben Bürgermeister Heinrich Harder auch Christian Stölting durch die britische Militärbehörde abgesetzt worden sein. Und sehr wahrscheinlich wurde Hellmut Saggau, obwohl schon vor dem Krieg Vorstandsmitglied, als Löschzug- bzw. Wehrführer eingesetzt.

Im Protokollbuch der Wehr heißt es in einer Art Tätigkeitsbericht: „Seit dem Jahre 1938 ist kein Protokoll über die freiw. Feuerwehr geführt worden. Viele Kameraden sind Soldat geworden und sind erst spät nach Schluss des Krieges und einige Kameraden sind noch gar nicht heimgekehrt. Wir wollen aber hoffen und wünschen, dass sie bald wieder zu Hause sein werden. Während des Krieges und (noch) in den Jahren darauf hat unsere Feuerwehr sich sehr verändert. Unser Löschzug hat eine nicht fahrbare Motorspritze erhalten. Die Zahl der aktiven Mitglieder ist auf 10 herabgesunken. Als Wehrführer ist Hellmut Saggau betraut worden.“

 

Weg frei für das Sportlerheim: In einer Sitzung der Schmalenseer Gemeindevertretung am 1. September 1983, vor 40 Jahren, gilt die Finanzierung des Sportlerheim-Baus als gesichert. Die Baukosten von rund 400.000 DM werden zu 30 Prozent vom Kreis Segeberg und zu jeweils 10 Prozent vom Land und vom Bund finanziert. Den Rest tragen die Gemeinde und der SV Schmalensee, auf dessen Eigenleistungen in Form von Arbeitsstunden man zählen kann. Geplant ist ein Sportlerheim mit zwei Umkleidekabinen mit Duschen, einer Schiedsrichterkabine mit Dusche und Krankenliege, ein behindertengerechtes WC, zwei Abstellräumen und einnem 144 Quadratmeter großen Mehrzweckraum für die Durchführung von Gymnastik, Tischtennis und Luftgewehrschießen. Neben dem Anschluss an das Wasserwerk Bornhöved sollen im Bereich Tarbeker Straße und Hirtenweg zusätzliche Löschwasserleitungen bzw -entnahmestellen installiert werden.

 

Das klingt wie im April 1945: Am 2. September 1928, vor 95 Jahren, veranstaltet die Kreisgruppe Segeberg beziehungsweise Ortsgruppe Bad Segeberg der Frontkämpferorganisation Stahlhelm einen öffentlichen Vortragsabend im Hotel Germania. Der Termin fällt auf den „Sedantag“, wie er im 1918 geendeten Kaiserreich in Erinnerung an die Kapitulation der französischen Armee am 2. September 1870 stets gefeiert wurde. Das  Thema ist die „Deutsche Not“. Der Redner, Jürgen von Ramin, ein völkischer Politiker, schwort die Zuhörerschaft auf die „Kulturaufgaben des deutschen Volkes“ ein. Zu diesen gehörten das Überwinden des Kapitalismus ebenso wir die Abkehr von Parlamentarismus und Internationalismus sowie die Zuwendung zum Führerstaat. Ein Satz, der Jahre später das Handeln eines solchen Führers bestimmen wird, ist im Bericht des Segeberger Kreis- und Tageblatts überliefert: „Sollte das Schicksal des deutschen Volkes unseren Untergang wollen, so können wir diesen nicht verhindern. Verhindern aber können wir, dass Deutschland in Schmach und Schande untergeht.“

 

Flugzeug-Unfall über Gönnebek vor 30 Jahren: Aus Anlass des 105-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Gönnebek findet dort am 4. September 1993 der Amtsfeuerwehrtag der Amtsfeuerwehr Bornhöved statt. Bereits am Vorabend werden die Feierlichkeiten mit einem Festakt eröffnet, in dessen Verlauf an Amtsvorsteher Hans Siebke aus Schmalensee ein großes Holzpuzzle als Geschenk der Wehren des Amtes an das Amt ausgehändigt wird. Auf dem Puzzle haben sich die Amtsgemeinden dargestellt und es soll einen Platz im Verwaltungsgebäude finden. Ein junger Schmalenseer hat außerdem seine Kunstfertigkeit bewiesen: Bereits im Sommer fand ein Malwettbewerb statt, an dem sich 135 Kinder beteiligten und Feuerwehrmotive malten. In der Gruppe der 4- bis 7-Jährigen gewinnt Benjamin Kasch, heute aktives Mitglied der Schmalenseer Wehr. Bevor das Gönnebeker Jubiläum mit einer Disco ausklingen kann, werden die Feuerwehren gefordert und müssen  eine „mittlere Katastrophe“ in den Griff bekommen: Übungsannahme ist, dass ein Düsenjet hochexplosives Kerosin verloren hat und der Wind dieses über den Ort treibt. Am Dorfplatz geht zudem eine Häuserzeile in Flammen auf – auch das natürlich nur in Form einer Übung.

 

CDU in Schmalensee klar vorne: In Deutschland finden am 6. September 1953, vor 70 Jahren, Wahlen zum Deutschen Bundestag statt. Die CDU, die Partei Konrad Adenauers, gewinnt die Wahlen deutlich. In Schmalensee (Wahlkreis 10) geben 265 von 300 Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Davon entfallen 126 auf die CDU, 86 auf die SPD, 40 auf den Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE), 5 auf die Deutsche Partei (DP), 4 auf die FDP. Vier Stimmen sind ungültig.

 

Auto vs. Pferdefuhrwerk: Das Segeberger Kreis- und Tageblatt berichtet am 8. September 1908, vor 115 Jahren, dass die Frau des Hufners Schübeler auf dem Weg von Bornhöved nach Schmalensee mit dem Fuhrwerk verunglückt. Ein heranbrausendes Automobil bringt die Pferde zum Scheuen. Beim Versuch, vom Wagen zu springen, geraten die Beine Frau Schübelers unter die Räder, so dass sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen muss.

 

Keine Änderungen an der Dorfspitze: Nachdem am 12. März 1933 Kommunalwahlen durchgeführt und am 23. Juni 1933 ein Gesetz über die Bestätigung von Beamten der Gemeinden und Gemeindeverbände erlassen wurde, werden nun die Gemeindevorsteher und ihre Stellvertreter in ihre Ämter eingewiesen. In Schmalensee gibt es laut Segeberger Kreis- und tageblatt vom 8. September 1933, vor 90 Jahren, keine Veränderungen: Heinrich Harder ist weiter Gemeindevorsteher, Ludwig Saggau sein Stellvertreter.

 

Die Aufgabe der Lehrer im nationalsozialistischen Staat: In der monatlichen Versammlung des NS-Lehrerbundes Bornhöved am 9. September 1933, vor 90 Jahren, reflektiert der Vorsitzende Trenktrog den Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg: „Persönlich oder durch Radio sind wir Zeuge gewesen, dass es der Wille eines Mannes ist, ein einiges Volk zu schaffen. Volkstum, Staat und Kultur sollen eine Einheit bilden. Hieran mitzuarbeiten ist unsere Aufgabe.“ Daldorfs Lehrer Carlsen referiert anschließend über Adolf Hitlers Buch „Mein Kampf“.

 

Sport im Kreis und in Schmalensee vor 95 Jahren: In Kaltenkirchen findet am 10. September 1928 das 10. Kreisjugendspielfest statt. An 23 Spielen und Disziplinen beteiligen sich 463 Dreikämpferinnen und Dreikämpfer; 58 Staffeln laufen um die Wette. Im Rahmen der Mannschaftsspiele wird eines der ersten Handballspiele im Kreis Segeberg gezeigt – eine bislang weitgehend unbekannte Sportart, die auf Beliebtheit stößt. Beim Kreisjugendspielfest handelt es sich um eine Schulsportveranstaltung. Auch die Schule Schmalensee hat Sportler in den Wettbewerben, von denen es drei in die Dreikampf-Ergebnislisten schaffen. Anneliese Göttsch (später verheiratete Lewe) wird in der Gruppe der Mädchen der Jahrgänge 1916 und jünger aus ein- und zweiklassigen Schulen mit 42 Punkten Achtzehnte. Unter den Knaben der Jahrgänge 1913 bis 1915 wird Bruno Tietgen mit 49 Punkten Neunter, Heinrich Göttsch jr. wird mit 47 Punkten Zwölfter.

 

Zehn Jahre gab es den Seniorenclub in Schmalensee: Nachdem er von mehreren älteren Bürgerinnen und Bürgern angesprochen worden ist, initiiert Michael Stock als Vorsitzender des Ausschusses für Jugend, Senioren und Sport am 10. September 1998, vor 25 Jahren, ein erstes Treffen des späteren Seniorentreffs bzw. Seniorenclubs Schmalensee. Unterstützt wird er dabei von Ute Siebke und Gisela Burmeister. Bis Januar 1999 wird Stock die älteren Einwohner weiter formell über den Blickpunkt Bornhöved zu den Treffen im Feuerwehrgerätehaus einladen, ehe die Selbstorganisation greift. Selber Ort, gleiches Datum, zehn Jahre später: Am 10. September 2008 findet im Feuerwehrgerätehaus die letzte Zusammenkunft des Seniorenclubs Schmalensee statt, zu der über den Blickpunkt eingeladen wird. Danach verläuft sich der im September 1998 initiierte Seniorenkreis, der sich monatlich zum gemeinsamen Kaffeetrinken und Klönen, zum regelmäßigen Bingo-Spiel und auch zu Ausfahrten traf.

 

Eine vorzeigbare Sirene: Bei der Rendsburger Landestierschau vom 11. Bis zum 14. September 1958, vor 65 Jahren, sind auch ausgewählte Rinder des Kreisvereins Schwarzbunte Schleswig-Holsteiner vertreten. Darunter die Kuh „Sirene“ des Bauern Werner Harder aus Schmalensee, die als eine der derzeit repräsentativsten Milchspenderinnen ausgewählt wurde.

 

Im Reichsnährstand (zwangs-)vereinte Landwirtschaft: Im Deutschen Reich werden vor 90 Jahren alle Bauern sowie alle Betriebe und Personen des Wirtschaftssektors, der mit der Erzeugung, Be- und Verarbeitung sowie dem Handel landwirtschaftlicher Erzeugnisse zu tun haben, im Reichsnährstand (RNS) zusammengeschlossen. Das Segeberger Kreis- und Tageblatt erklärt dies in seiner Ausgabe am 13. September 1933 ausführlich. Zum RNS gehören demnach sämtliche land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Erzeuger, der Handel mit deren Erzeugnissen, Mühlen, Futtermittel- und Kaffeeersatzhersteller, Bäckereien, Schweine- und Rinderhalter, der Handel mit Vieh, Fleisch, Eiern, die Brau-, Geflügel-, Imker-, Stärke- und Branntwein-, Fisch-, Fett- und Milchwirtschaft, die Landfrauen, Landarbeiter, landwirtschaftlichen Genossenschaften, Spar- und Darlehenskassen, landwirtschaftlichen Vereine, landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften, Landjugend und Landwirtschaftskammern. Der RNS bedeutet die „Gleichschaltung“ der Landwirtschaft. Bedeutsames Opfer dieser Gleichschaltung ist die Landwirtschaftskammer: Vor 1933 als halbstaatliche Einrichtung von den Nazis bekämpft (ihrer Aufforderung, die Beitragszahlungen zu verweigern, kam ein Drittel der Landwirte nach), verliert sie mit dem RNS-Gesetz ihre Eigenständigkeit. Außerdem ist der Reichsnährstand nach dem Führerprinzip aufgebaut, wie jede Organisation im NS-Staat. Persönlichkeiten aus Schmalensee im RNS werden Hufner Theodor Schnohr (der Jüngere) als Ortsbauernführer und Bürgermeister Heinrich Harder als Bezirksbauernführer.

 

Vom Sinn kleiner freiwilliger Feuerwehren: In Damsdorf findet am 15. September 1973, vor 50 Jahren, der Amtsfeuerwehrtag der Amtsfeuerwehr Bornhöved statt. Nach einer Kranzniederlegung am Ehrenmal beginnen Übungen, die in einer großen Brandübung gipfeln. Am Abend findet ein Feuerwehrball statt. Kreisbrandmeister Heini Juister betont in seiner späteren Ansprache die Notwendigkeit des Fortbestandes der Freiwilligen Feuerwehren. Eine vor dem Hintergrund von Verhandlungen über eine Fusion der Gemeinden Trappenkamp und Bornhöved diskutierte flächendeckende Einrichtung von Berufsfeuerwehren im Kreis Segeberg sei für die Kommunen nicht tragbar: Für den 24-Stunden-Dienst müssten dreimal so viele Feuerwehrleute beschäftigt werden, als Freiwillige benötigt werden. Die hohen Kosten, gerade im Personalbereich, könnten nicht von den öffentlichen Kassen geschultert werden.

Foto zur Meldung: September-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1
Foto: Die historische Ortstafel von 1890 im Feuerwehrhaus

Was ist eigentlich das Bürgerinformationssystem?

(26. 08. 2023)

Vor wenigen Tagen wurde auf der Gemeinde-Homepage ein neues Tool auf der Seite des Amtes (www.amt-bornhoeved.de), die Wasserampel, vorgestellt. Heute findet ein kurzer Blick auf das Bürgerinformationssystem statt.

 

In einer der letzten Gremiensitzungen monierte ein Zuhörer, die gewählten Vertreterinnen und Vertreter hätten es leicht, ihnen genüge der Blick in ihre Tablet-Computer, während die Bürger im Raum versuchten, sich ein Bild von dem zu machen, worüber da geredet wird. Das stimmt nur zum Teil.

 

Tatsächlich haben alle Gemeindevertreterinnen und -vertreter und auch die bürgerlichen Ausschussmitglieder Zugangsdaten erhalten, mit denen sie sich ins Ratsinformationssystem Allris einloggen und in die Tagesordnungen einsteigen können. Sie bekommen alles zu sehen, was sie für ihren ehrenamtlichen Dienst benötigen.

 

Auch die Bürgerinnen und Bürger haben Einblick und können online einsehen, was für sie „erlaubt“ ist. Das ist wie in den Sitzungen, wenn bei sensiblen Tagesordnungspunkten und Inhalten die Öffentlichkeit ausgeschlossen wird. Die gewählten und benannten Gremienmitglieder sind in den konstituierenden Sitzungen zur Verschwiegenheit und gewissenhaften Arbeit verpflichtet worden. Sie haben weitergehenden Informationszugang.

 

Zurück zum Bürger. Nehmen wir die kommende Sitzung des Ausschusses für Planung und Umwelt, Bau- und Wegeangelegenheiten (Bauausschuss) am 31. August. In dieser geht es um Solarfreiflächen im Außenbereich. Die Behandlung der dazugehörigen Tagesordnungspunkte (Tops) ist öffentlich – online kann bereits eine Orientierung stattfinden. Hier kommt wieder die Seite des Amtes ins Spiel.

 

Wer die Seite öffnet, muss entweder, weil von einem mobilen Endgerät arbeitend, das Menü öffnen (drei waagerechte Striche oben rechts); wer am PC öffnet, erhält die Ansicht des Bildes „Amtsseite 1“ zu dieser Meldung. Man klicke auf „Bürgerservice & Politik“ und wähle am besten im Unterpunkt „Bürger- & Ratsinformationssystem“ die „Sitzungstermine“.

 

Es erscheint eine Kalenderansicht, in der man im entsprechenden Jahr und Monat den Sitzungstermin findet (Bild „Amtsseite 2“). Bitte anklicken.

 

Es öffnet sich der Sitzungstermin. Hier sind Einladung und Tagesordnung als PDFs zum Download zu finden und in Tabellenform die Tagesordnung mit Links zu den Vorlagen (VO) und Niederschriften. In unserem Beispielfall klicke man unter Ö6 (Ö = öffentlich; N wäre nichtöffentlich) auf die VO/2023/150/05GV (Bild „Amtsseite 3“).

 

Voilà, es öffnet sich der Tagesordnungspunkt mit Text der Vorlage, Beschlussvorschlag (Betonung: Vorschlag) und ganz am Ende den Anlagen. Sollten Anlagen sensible Inhalte haben, würden sie nicht angezeigt werden. In diesem Fall ist alles da, also das „Weißflächenkataster“, mit dem ein Planungsbüro sogenannte Suchräume identifiziert hat, in denen der Bau von Solarfreiflächenanlagen unter Berücksichtung aller Auflagen möglich wäre, sofern Ausschuss und Gemeindevertretung es auch so sehen. Ein Mitarbeiter des Büros wird am 31. August entsprechende Erklärungen abgeben und Fragen beantworten.

 

Übrigens: Die Amtsverwaltung bietet neuerdings einen Newsletter an. Wie man diesen kostenlos beziehen kann, steht natürlich auch auf www.amt-bornhoeved.de.

 

Foto zur Meldung: Was ist eigentlich das Bürgerinformationssystem?
Foto: Was ist eigentlich das Bürgerinformationssystem?

Erinnerung: Tag der offenen Tür beim Wassersportverein Belau am 26. August

(24. 08. 2023)

Wer Wassersport treiben will, es aber in und auf dem Schmalensee nicht kann, muss keine weiten Wege auf sich nehmen: Direkt in der Nachbarschaft gibt es einen Verein, der dieses Sportangebot vorhält. Und das seit 50 Jahren.

 

WVB seit 50 Jahren eine Hausnummer im Wassersport

 

Das Befahren des Schmalensees mit Booten ist verboten. In Belau ist das anders, hier hat der Wassersportverein (WVB) auf dem Belauer See sein Revier. Das wissen auch Schmalenseerinnen und Schmalenseer zu schätzen. Am Samstag, 26. August, kann man ihren Verein beim Tag der offenen Tür kennenlernen. Anlass ist das 50-jährige Bestehen des WBV.

 

Spielespaß im, am und auf dem Belauer See

 

Ab 12 Uhr steht das Vereinsgelände mit Bootshaus am Seeufer in der Ortsmitte ganz im Zeichen des Jubiläums. Schon zuvor wird mit offiziellem Teil mit Ehrungen und Ansprachen begonnen. Das Plakat zum Tag der offenen Tür verspricht Abwechslung, Spaß und Spannung. Und natürlich bleibt die Kehle nicht trocken und der Bauch nicht leer. Eine Tombola verspricht Gewinne.

 

Das Flugblatt zur Veranstaltung ist dieser Meldung nicht nur als Bild beigefügt – es ist auch als PDF zum Download zu finden, zum Beispiel für die Kühlschranktür als Merkzettel.

[Flugblatt 50 Jahre WVB zum Download]

Foto zur Meldung: Erinnerung: Tag der offenen Tür beim Wassersportverein Belau am 26. August
Foto: 50 Jahre Wassersportverein Belau

Sommerkino: Alte Schmiede wiederholt besonderen Film am 25. August

(24. 08. 2023)

Mitteilung des Fördervereins Alte Schmiede Bornhöved:

 

Noch einmal: Mittagsstunde beim SommerKino

 

Der Film „Mittagsstunde“ wird wegen des großen Andrangs noch einmal am 25. August 2023 in der Alten Schmiede Bornhöved gezeigt. Ein Angebot an Alle, die am 28. Juli nicht in die überfüllte Alte Schmiede reingelassen werden konnten.

 

Nach dem Roman von Dörte Hansen erzählt Regisseur Lars Jessen in Mittagsstunde vom schleichenden Untergang, erzählt von Kneipen und Gemeinschaftssinn, von Sprache und Kultur – und davon, wie alles, ein Dorf, eine Gemeinschaft langsam verschwindet.

 

Die Vorstellung beginnt um 19:30 Uhr in der Alten Schmiede, Kuhberg 13, 24619 Bornhöved.

 

Der Eintritt ist frei.

 

Und es geht weiter mit unseren Aktionen in der Alten Schmiede:

 

Am 10. September haben wir zum Tag des offenen Denkmals die Schmiede von 13 bis 16 Uhr mit Kena Braun und Karsten Behrends an Esse und Amboss geöffnet.

 

Auf den 22. September sei auch schon mal aufmerksam gemacht. Um 19 Uhr gibt es Poesie in Wort und Klang mit Horst Detering und seinen Gästen.

 

Foto zur Meldung: Sommerkino: Alte Schmiede wiederholt besonderen Film am 25. August
Foto: Alte Schmiede Bornhöved

Neu im Amt Bornhöved: Die Wasserampel

(23. 08. 2023)

Zwar heiß es vom Whisky, er sei das „Wasser des Lebens“, doch tatsächlich ist es so, dass wir ohne Wasser nicht leben können. Die aufschreckenden Meldungen Anfang Juni aus dem Wasserwerk Bornhöved hat vermutlich der eine oder andere vergessen, aber die Trinkwasserversorgung bleibt Thema. Und zwar so sehr, dass die Amtsverwaltung ihre Homepage nun mit einem neuen Tool ausgestattet hat, der Wasserampel.

 

Hohe Abnahmemengen hatten das Wasserwerk Bornhöved Anfang Juni an seine Belastungsgrenzen geführt. Nicht die Menge zu fördernden Trinkwassers war das Problem, sondern die technischen Kapazitäten in der Wasseraufbereitung, ehe das „Lebensmittel Nr. 1“ das Werk zu den Haushalten verlassen konnte. Mit Nachdruck wurde, u.a. über Lautsprecherdurchsagen der Feuerwehren, dazu gemahnt, Gärten und Sportanlagen nicht zu bewässern und Gartenpools nicht aufzufüllen.

 

Mittlerweile ist die gewohnte Sorglosigkeit wieder eingetreten. Aber das Problem kann wiederkehren und die Verwaltung des Amtes Bornhöved hat sich der Sache und der Frage der Information der Bevölkerung angenommen: Seit über einer Woche ist auf der Seite www.amt-bornhoeved.de an prominenter Stelle auf der Startseite die „Wasserampel“ eingebunden worden. Diese ermöglicht, die Bevölkerung über den jeweils aktuellen Status des Amtes zu informieren. Und das Wasserwerk Bornhöved selbst ist in der Lage, die Anzeige selbstständig zu aktualisieren, sodass eine Anpassung jederzeit stattfinden kann.

 

Wer die Homepage des Amtes besucht und die Wasserampel anklickt, gelangt zu einer Infoseite. Diese enthält Erklärungen zu den jeweiligen Ampelfarben.

 

Derzeit haben wir eine grüne Ampel: Wasser kann ohne Einschränkungen aus dem Trinkwassernetz entnommen werden.

 

Im Fall einer gelben Ampel gilt sparsamer Umgang, denn der Trinkwasserverbrauch liegt nahe des Tagesspitzenverbrauchs. Verzicht ist angesagt: Keine Bewässerung von Rasenflächen, nur das Nötigste soll im Garten bewässert werden. Keine Reinigung von Autos oder Gebäuden etc. mit Wasser aus dem Netz. Keine Pools oder Zisternen etc. aus dem Trinkwassernetz befüllen. Also: Trinkwassernutzung reduzieren!

 

Und das ist angesagt, wenn die Ampel rot ist: Trinkwassernutzung deutlich einschränken! Heißt nicht, gar kein Wasser zu entnehmen, aber wirklich nur im allernötigsten Umfang.

 

Der Aufruf, den die Mitarbeitenden des Amtes über diese Infoseite geschrieben haben, kann nur unterstrichen werden:

 

Wasser ist eine kostbare Ressource. Nachlassende Niederschlagsmengen und anhaltende Trockenheit in den vergangenen Jahren haben gezeigt, wie wichtig der verantwortungsvolle Umgang mit Trinkwasser ist. Wir alle steuern gemeinsam die Trinkwasserabnahme und damit den Betrieb des Wasserwerks.

 

Foto zur Meldung: Neu im Amt Bornhöved: Die Wasserampel
Foto: Die Wasserampel auf der Homepage des Amtes

Eventnachmittag für Kinder am 10. September in Schmalensee

(22. 08. 2023)

Eine Vorankündigung hat es für diese Veranstaltung an dieser Stelle bereits gegeben, jetzt kommen weitere Fakten für den Eventnachmittag am Sonntag, 10. September 2023, von 13 bis 17 Uhr auf der Sportanlage Schmalensee.

 

Veranstalter ist die WieGe Sozialräumliche Hilfen GmbH aus Trappenkamp, die schon seit geraumer Zeit im Auftrag des Kreises Segeberg mit dem Event-Anhänger Bewegungsangebote für Kinder auf dem Sportgelände anbietet. Nun also als zusätzliches Highlight ein Eventnachmittag, bei dem sicher auch Geschwister und Eltern ihren Spaß haben werden.

 

Denn das Gratisangebot des Kooperationspartners der Gemeinde Schmalensee bietet reichlich Gelegenheit zum Austoben und Austauschen, wie der dieser Meldung beiliegende Flyer verrät.

 

Damit das Vorhaben richtig rund läuft, haben der Sportverein und der Verschönerungs- und Vogelschießerverein Schmalensee bereits angekündigt, dass sie das Kinderfest mit Manpower und, wenn nötig, Equipment unterstützen werden. Als Schlechtwetterlösung steht zudem die Sporthalle zur Verfügung.

 

Es gibt tolle Angebote inklusive Speedball, Bullenreiten, Torwandschießen und Hüpfburg – nur um einige zu nennen. Außerdem Kaffe, Tee und Kuchen und eine Tombola. Und der beliebte Event-Anhänger ist natürlich auch dabei.

[Flyer Eventnachmittag Schmalensee 10.09.2023]

Foto zur Meldung: Eventnachmittag für Kinder am 10. September in Schmalensee
Foto: Die WieGe bietet am 10. September den Eventnachmittag an

Auf Pilzpirsch in unserem Bauernwald

(21. 08. 2023)

Für die einen sind sie eklig-abschreckend, für andere eine Delikatesse, und wieder andere erfreuen sich einfach an ihrer herrlichen Vielfalt und Uneinheitlichkeit: Pilze. In diesen Wochen gibt es davon reichlich zu sehen in der Schmalenseer Gemarkung, insbesondere im Bauernwald zwischen dem Schmalenseer Waldweg und Belau.

 

Unterwegs mit der Kamera wird der Spaziergang zur Pilzpirsch. Und alle Bilder, die diesem kleinen Bericht beigefügt sind, entstanden tatsächlich auf einer Fläche von etwa 40 Quadratmetern, gleich rund um die erste große Lichtung, an deren Rand eine schöne Buche abgebrochen ist und seitdem Baumpilzen ein Quartier bietet.

 

Auch wenn der Herbst offiziell noch nicht begonnen hat, ist doch der Waldboden dort vom Laub mehrerer Jahre bedeckt, denn dieser Wald wird, auf Schmalenseer Seite, weitgehend sich selbst überlassen. Die Gemeindearbeiter sorgen lediglich für die Begehbarkeit der Wanderwege, etwa wenn es Windbruch gegeben hat.

 

Darum an dieser Stelle eine Warnung: Bei starkem Wind oder gar Sturm auf keinen Fall einen Spaziergang durch den Bauernwald unternehmen, weil Totholz herabfallen, Äste abbrechen oder Flachwurzler umstürzen können!

 

Zurück zu den Pilzen. Trotz des Fotohungers ist da ein Laie unterwegs und entdeckt mitunter erst auf den zweiten oder dritten Blick die im alten Laub gut getarnten Fruchtkörper. Die Kamera des Smartphones stellt eine Verbindung zum weltweiten Netz her und ermöglicht eine – nicht immer völlig glaubhafte – Identifizierung.

 

Der Steinpilz ist von einer Art Glibber überzogen; der Riesensporling hält sich bevorzugt in enger Nachbarschaft zum Grünblättrigen Schwefelkopf auf. Der wiederum taucht in großen Gruppen oder kleinen Abordnungen auf, letztere haben dafür längere Stengel und Rotbrauner Streifling haben sich auch eingefunden, ebenso der Rotfußröhrling, den der Online-Dienst aber auch erst erkennt, als man ihn von „unten“, also flach über dem Waldboden fotografiert hat. Wie alte Körnerbrötchen kommen Rotbrauner Wulstling und Steinpilz-Varianten daher. Und auf dem Heimweg, dann schon nicht mehr auf der Lichtung, grüßt noch ein Riesenschirmling am Wegesrand. Korrekturen können gern mitgeteilt werden – Google hat bestimmt nicht immer recht.

 

Der Besuch im Wald hat sich mal wieder gelohnt. Dabei wollte der Fotograf doch nur einen Windbruch dokumentieren, denn eine junge Eiche ist auf die Streuobstwiese gestürzt. Zum Glück ohne größeren Schaden anzurichten. Davon überzeugten sich zugleich zwei vierbeinige Erkunder von der Schafsweide aus.

Foto zur Meldung: Auf Pilzpirsch in unserem Bauernwald
Foto: Homepage - Pilzpirsch im Bauernwald 17.08.2023

Seit heute erstmals im Stream: Maite Jens aus Schmalensee mit „Ohne Dich“

(18. 08. 2023)

Da ist ihr erster Song, und seit Mitternacht steht er im Stream bereit: Maite Jens aus Schmalensee – „Maity“ hat „Ohne Dich“ an den Start gebracht. Damit geht die Reise weiter, die auf Schulbühnen, bei der Gemeinde-Weihnachtsfeier oder dem Kulturforum begann, mit ihren Auftritten bei „The Voice of Germany“ einen Höhepunkt hatte und nun den nächsten Gipfel stürmt.

 

„Es geht los!“, strahlt Maity, stolz darüber, dass ihr erster Release nun überall zum Streamen verfügbar ist. Bevorzugt bei Spotify, aber natürlich auch bei Apple Music, Deezer, Amazon Music etc.

 

In dem einen oder anderen WhatsApp-Status war am Vortag schon eine kurze aber ausdrucksstarke „Hörprobe“ verfügbar. So viel sei verraten: Mit der „Let it be“-Performance hat dieses emotionsgeladene Stück, was Rhythm & Sound anbelangt, nichts zu tun. Aber ihre Fans wissen: Bei Maity / Maite geht es auch um die Botschaft.

 

Und die soll möglichst viel Reichweite erzielen. Darum sei erklärt: Wer Maity unterstützen will, der streamt den Song komplett – lässt ihn bis zum Ende durchlaufen und hinterlässt möglichst ein „Like“ (Herz). Ein Hinzufügen zur eigenen Playlist ist ebenfalls eine Hilfe, damit durch solche Taten immer mehr Leute auf Maity aufmerksam gemacht werden.

 

„Ohne Dich“ trägt aber nicht allein die Handschrift von Maite Jens: „Den Song habe ich mit Timon Schaper aus Berlin geschrieben, der ihn auch produziert hat“, verrät Maity. Und wem der Refrain bekannt vorkommt, dem sei verraten, dass es sich um ein Sample aus Komodo (Mauro Picotto) handelt. Aber was daraus geworden ist – hört selbst. Seit 0 Uhr im Stream: Maity mit „Ohne Dich“.

Foto zur Meldung: Seit heute erstmals im Stream: Maite Jens aus Schmalensee mit „Ohne Dich“
Foto: Maite Jens erstmals im Stream ab 18.08.2023

Kein echtes Gold, aber ein Hingucker im Heimatmuseum Bornhöved

(16. 08. 2023)

Wunderschöne Replik der Gönnebeker Goldschale – Fielmann AG ermöglicht erneut Aufwertung des Heimatmuseums Ole Rökerkaat

 

Der Moment hatte schon etwas Besonderes, als am 10. August im Heimatmuseum De ole Rökerkaat ein Stück roten Tuchs gelüftet wurde: Vom Tisch in der Mitte des sogenannten Bürgermeisterzimmers glänzte eine originalgetreue Replik der berühmten Gönnebeker Goldschale und brachte die Augen der Umstehenden zum Leuchten. Erneut war es der Fielmann AG und ihrem Historikerteam gelungen, das Bornhöveder Museum mit einem besonderen Ausstellungsstück aufzuwerten.

 

Nach Ankäufen schon einiger Gegenstände, darunter Werke des Heimatmalers Helmut Albrecht, hatten sich Jürgen Ostwald und seine Nachfolgerin in der Museumsförderung der Fielmann AG, Dr. Constanze Köster, nun der Gönnebeker Goldschale zugewandt, deren Original im Landesmuseum Schloss Gottorf zu bewundern ist. „Dies ist ein ganz besonderes Stück, sein Wert liegt nicht im Material, sondern in der handwerklichen Arbeit, denn die ist, zumindest was das Äußerliche der Schale angeht, in einer Goldschmiedewerkstatt eins zu eins kopiert worden“, so Jürgen Ostwald. Es handelt sich also nicht um wirkliches Gold, was da künftig im vom Ortsverein Bornhöved im Schleswig-Holsteinischen Heimatbund (SHHB) betreuten Museum bestaunt werden kann.

 

Dessen Leiter, Norbert von der Stein, und weitere Vorstandsmitglieder des Ortsvereins, waren aber nicht die ersten Adressaten der Fielmann AG, für die Gunna Plagmann, stellvertretende Filialleiterin in Neumünster, das gülden scheinende Kunstwerk zunächst an Bornhöveds Bürgermeister Hans-Georg Kruse überreichte, denn die Gemeinde inventarisiert alle Ausstellungsstücke, die aber dem Heimatbund zur treuen Verwahrung und öffentlichen Präsentation übergeben werden. Und so war es nur eine lockere Drehbewegung Kruses, der die Schale kurzerhand an von der Stein weiterreichte.

 

Als „Zeugen“ fungierten dabei unter anderem Prof. Dr. Holger Gerth, SHHB-Vizepräsident, Johanna Kegel-Maier als stellvertretende Leitende Verwaltungsbeamtin des Amtes Bornhöved, deren Mutter Helga Hauschildt sich sehr für die Lokalgeschichte eingesetzt hatte, sowie Gönnebeks Bürgermeister Knut Hamann. Der brachte beim anschließenden Beisammensein im Café Elend historisches Wissen zum Besten, schließlich ist die Goldschale, von der ein weiteres Duplikat, wenn auch nicht so kunstvoll gestaltet, im Segeberger Kreishaus zu sehen ist, nicht umsonst nach seiner Gemeinde benannt.

 

„Gefunden wurde die Goldschale 1884 von Professor Adolf Pansch bei Grabungen in unserer Gemarkung, die damals über zahlreiche Hügelgräber verfügte. Der noch heute Schwarzer Berg genannte Grabhügel enthielt die bronzezeitliche Goldschale, die mittlerweile auch unser Gemeindewappen ziert“, schilderte Hamann nicht ohne Stolz. Dass die Replik nun im Heimatmuseum in Bornhöved ausgestellt werde, sei mindestens damit zu begründen, dass der SHHB-Ortsverein ein „und Umgebung“ im Namen führe, ergänzte sein Amtskollege Kruse. „Da gehört Gönnebek mit dazu.“

 

Vor 25 Jahren begann die Fielmann AG, damals noch getragen von Günther Fielmann, mit der Förderung von regionalen Sammlungen und Museen. Dessen Sohn und jetziger Vorstand Marc Fielmann setze das Engagement fort, so Constanze Köster. „Und das breit gefächert, mit leichtem Schwerpunkt in Norddeutschland“, verriet sie. 100 Häuser in Schleswig-Holstein und 250 in Deutschland hätten vom Wirken der Kunsthistoriker der Fielmann AG schon profitiert, die sich großzügig zeigt in der Finanzierung von Ankauf, Restaurierung und auch Digitalisierung historischer Schätze, die vornehmlich den kleinen Museen, Sammlungen, Archiven und Bibliotheken als Schenkungen verfügbar gemacht werden.

 

„Wir scannen den Markt, ob irgendwo etwas angeboten wird, das einen Bezug zu den uns bekannten Häusern hat“, so Kunsthistorikerin Köster. Man sei aber auch offen für Hinweise, die an das Unternehmen herangetragen werden. Wichtig sei, Historisches in der dazugehörigen Region offen zugängig zu machen. „Mit Ihrem früheren Vorsitzenden Harald Timmermann, später Herbert Zeretzke und nun mit Ihnen, haben wir ja stets feste Ansprechpartner in Bornhöved“, wandte sich Jürgen Ostwald dem SHHB-Ortsvereinsvorsitzenden Dietrich Schwarz zu, der sich freut, zwar nun keinen Goldschatz im Museum zu präsentieren, dafür aber ein wunderschönes Zeugnis einer längst vergangenen Zeit.

 

Streit unter den Gemeinden Gönnebek und Bornhöved um das gute Stück kam übrigens nicht auf, wenngleich Knut Hamann durchaus Interesse an einer Replik auch für seine Gemeinde zeigte. „Das wäre für Uns Dörphus natürlich ebenfalls ein toller Hingucker“, so der Bürgermeister. „Darüber können wir uns gern einmal gesondert austauschen“, zeigte sich Constanze Köster aufgeschlossen.

 

Das Heimatmuseum De ole Rökerkaat befindet sich unter der Adresse Kuhberg 5 gegenüber dem Adolfplatz in Bornhöved. Geöffnet ist es sonntags von 15 bis 18 Uhr. Ehrenamtliche Museumswärter geben gern Auskünfte zur Ausstellung und ermöglichen Einblicke in das von Norbert von der Stein zusammengetragene umfangreiche Fotomaterial.

 

Foto zur Meldung: Kein echtes Gold, aber ein Hingucker im Heimatmuseum Bornhöved
Foto: Eine Replik der Gönnebeker Goldschale ist im Bornhöveder Heimatmuseum zu sehen

August-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 2

(15. 08. 2023)

Werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen liefern uns oft Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten zugleich Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist das Archiv der Segeberger Zeitung. Darüber hinaus liefern der Blick in die Literatur zur Regionalgeschichte, in Protokollbücher und in Alt-Schmalenseer Familienalben wichtige Informationen. Für die treue Leserschaft gibt es auch im Monat August die historischen Meldungen zweigeteilt, um ihr ein hoffentlich interessantes Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der zweite Teil.

 

Zwei Harders schwitzen für drei: Beim 17. Q-Tri, der Triathlon-Veranstaltung des TSV Bornhöved am 17. August 2008, vor 15 Jahren, nehmen Dierk Harder und Tochter Frederike Harder für die Reitsportgemeinschaft Schmalensee teil. Beide teilen den eigentlich für drei Personen gedachten Wettbewerb aus 0,5 Kilometer Schwimmen, 22 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen unter sich auf und gewinnen in 1:09,34 Stunden die Feuerwehrwertung, in die man sie eingruppiert hat. In diesem Monat August vor 15 Jahren gibt es für die RSG Schmalensee aber auch noch ein reitsportliches Highlight: In Schenefeld geht es am 31. August beim CIC**/*** auch um die Deutsche Meisterschaft – und Beeke Kaack (Jankowski) wird mit Sinjang Deutsche Vizemeisterin.

 

Einführung der Gemeindevertretung: Aufgrund der neu eingeführten (preußischen) Landgemeindeordnung wird um den 22. August 1893, vor 130 Jahren, der Schmalenseer Gemeindevorsteher vom königlichen Landrat des Kreises Segeberg dazu aufgefordert, die erste Wahl zu einer Gemeindevertretung für den Monat Oktober vorzubereiten. Diese soll die hier bis dahin übliche Gemeindeversammlung als politisches Entscheidungsgremium auf örtlicher Ebene ablösen. Gemeindevorsteher ist zu jener Zeit Johannes Detlef Harder.

 

Gastwirt Friedrich Voß fällt im Krieg: Der Sergeant Friedrich Voß aus Schmalensee fällt am 23. August 1918, vor 105 Jahren, in Frankreich als Soldat des Ersten Weltkriegs. Die Gemeinde trauert um „unseren Gastwirt“, dessen Tod einen „schweren, unersetzlichen Verlust“ bedeute. „Durch seine edle Gesinnung, durch sein freundliches zuvorkommendes Wesen hatte er sich nur Freunde erworben. Er hatte alle Eigenschaften eines guten Wirts.“ Voß wird den ganzen Krieg an den Kämpfen im Westen teilgenommen haben. Schon die Verlustliste, Seite 2297 vom 6. November 1914, führt den Grenadier Friedrich Voß, geboren in Hohenaspe, zugehörig zum Kaiser Franz Garde-Grenadier-Regiment Nr. 2, Berlin, II. Bataillon, 5. Kompanie, als „leicht verwundet“. Im September 1916 erkrankte Friedrich Voß während seines Heimaturlaubs und wurde im Lazarett des Vaterländischen Frauenvereins zu Segeberg aufgenommen. Nach dem Tod ihres Mannes führt Meta Voß den Gasthof mit dazugehöriger Landwirtschaft weiter.

 

Das KZ in der Nachbarschaft hat noch Kapazitäten: Am 23. August 1933, vor 90 Jahren, findet sich ein deutlicher Hinweis im Segeberger Kreis- und Tageblatt. Unter dem Titel „Es ist noch Platz“ wird auf das Konzentrationslager Rickling aufmerksam gemacht. Dies sei nur zur Hälfte belegt, könne also noch 50 Mann aufnehmen. Das Konzentrationslager Kuhlen, zwischen Daldorf und Rickling gelegen, hat vermutlich nur von Mitte Juli bis Ende Oktober 1933 bestanden und gilt in der Rückschau als „wildes Konzentrationslager“, das regionale Behörden und Nationalsozialisten errichteten, um vornehmlich verhaftete Sozialdemokraten und Kommunisten einzusperren und Arbeiten verrichten zu lassen. Die wilden Lager wurden, sofern sie nicht zu „regulären“ wurden, schon bald aufgelöst und das Lagerwesen durch die NS-Organisation geordnet.

 

Diese NS-Organisation wirkt bis heute: In Bornhöved findet laut Meldung des Segeberger Kreis- und Tageblatts vom 23. August 1933, vor 90 Jahren eine Versammlung der Ortsgruppe der Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung statt. Ortsgruppenobmann ist Alfred Dau. Die Kriegsopferversorgung ist Nachfolger beziehungsweise Vorgänger der allgemein als „Reichsbund“ bezeichneten Organisation. Im Bereich Bornhöved und Umgebung wird Alfred Dau auch nach 1945 Vorsitzender des Ortsverbandes des Reichsbundes sein, der heute Sozialverband Deutschland (SoVD) heißt. Mit dem Gedankengut des Nationalsozialismus hat diese Organisation freilich gar nichts zu tun, und der Zweck der Versorgung von Kriegsgeschädigten und Hinterbliebenen ist abgelöst worden durch die sozialen Herausforderungen unserer Zeit.

 

Leichtathletin Linda Buchholz mit starken Leistungen: In Wesel finden am 23. und 24. August 2003, vor 20 Jahren die Deutschen Meisterschaften der Leichtathleten im Siebenkampf statt. Mit Rang vier in der Jugend B liefert Linda Buchholz ein grandioses Ergebnis ab. Vier persönliche Bestleistung in den sieben Disziplinen sorgen für eine Punkte-Steigerung von 4589 auf nun 5048. In ihrem Jahrgang (1987) wird Linda beste Teilnehmerin. Über 100 Meter-Hürden bleibt die Schmalenseerin mit 14,85 erstmals unter 15 Sekunden. 1,75 Meter im Hochsprung sind persönliche und gleichzeitig Tages-Bestleistung. 10,65 Meter mit der Kugel und 13,11 Sekunden über 100 Meter bringen Linda nach dem ersten Wettkampftag auf Rang drei. Mit 5,75 Metern – so weit ist sie bisher noch nicht gesprungen – startet sie in den zweiten Tag. Es folgen 35,88 Meter mit dem Speer und 2:38,86 Minuten über 800 Meter, die vierte persönliche Bestleistung. Bundestrainerin Eva Rapp beruft Linda Buchholz noch vor Ort in den D-/C-Nachwuchskader des Deutschen Leichtathletikverbandes.

 

Ein Ehepaar, zwei Bundesverdienstkreuze: Am 24. August 1968, vor 55 Jahren, zeichnet Ministerpräsident Dr. Helmut Lemke Nanny Saggau aus Schmalensee mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aus. Grund der Auszeichnung ist das lange Wirken Nanny Saggaus im Bereich der Landfrauenorganisation. 1946 wurde sie Kreisvorsitzende und initiierte viele Ortsvereins-Gründungen, auch die des Ortsvereins für Bornhöved und Umgebung. Zugleich wurde sie Kreisbäuerin und Lehrfrau an der Landwirtschaftsschule, deren Anerkennungs- und Ausbildungsausschuss sie einige Jahre leitete. Seit 1951 ist sie zudem Deputierte bei der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein. Nanny Saggaus Mann Hugo Saggau erhielt dieselbe Auszeichnung bereits drei Jahre zuvor – damit sind die Saggaus das einzige in dieser Form geehrte Ehepaar im Land.

 

Schmalenseer Knechte machten vor 120 Jahren Ärger in Kalübbe: Dem Plöner Schöffengericht werden laut Bericht des Segeberger Kreis- und Wochenblatts vom 25. August 1903 mehrere Schmalenseer Knechte vorgeführt, die in Kalübbe gemeinschaftlichen Hausfriedensbruch verübt haben sollen. Sie seien nach Betreten der dortigen Wirtschaft, wo ein Vereinsfest stattfand, der Aufforderung zu gehen nicht gefolgt. Die Gefängnisstrafen lauten auf eine Woche bis zehn Tage. Nur die Knechte August Henning, Wilhelm Stapelfeld und August Sabatschkus legen erfolgreich Berufung ein und werden freigesprochen: Ihre Behauptung, sofort nach Aufforderung des Wirts gegangen zu sein, kann nicht widerlegt werden.

 

Die Arbeit kommt nach dem Spaß: Die Landjugendgruppe Schmalensee veranstaltet am 25. August 1983, vor 40 Jahren, auf dem Tarbeker Hof einen Knoblauch- und Grillabend. „Leider muss man solche herrlichen Feste mit Aufräumen und Abwaschen beenden“, notiert Wiebke Thormählen im Protokollbuch der Gruppe.

 

Rückblick auf einen herrlichen Sommer: In Bornhöved und Umgebung blickt man laut Meldung des Segeberger Kreis- und Tageblatts vom 27. August 1938, vor 85 Jahren, bezüglich des Fremdenverkehrs auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Bornhöved sei von den so genannten „Sommerfrischlern“ nie zuvor so stark frequentiert worden. Als beliebtes Ausflugsziel der Sommergäste aus Bornhöved und Schmalensee gilt der Grimmelsberg mit den Hünengräbern auf der Tarbeker Feldmark.

 

Verwirrung um das Todesdatum eines SS-Mannes: Das Gefallenendenkmal in Schmalensee trägt auf der Tafel für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs auch den Namen Johannes Hansen, der 1943, vor 80 Jahren, als 18-jähriger SS-Mann an der Ostfront gefallen ist. Betrauert wird er in einer Anzeige im Segeberger Kreis- und Tageblatt nicht nur von der Familie, sondern auch von Willy und Hans Harder, auf deren landwirtschaftlichem Betrieb er beschäftigt war. Das Todesdatum gibt Rätsel auf: Laut Anzeige ist der 1. September sein Todestag, laut Denkmal der 28. August 1943. Da dies der jüngere Eintrag ist, ist wohl davon auszugehen, dass es in irgendeiner Form eine Korrektur bzw. Richtigstellung gegeben hat.

 

Schmalensees Züchter trumpfen auf: Auf der „Rennkoppel“ in Bad Segeberg findet am 28. August 1953, vor 70 Jahren, nach kriegs- und nachkriegsbedingter Zwangspause und erstmals seit 25 Jahren in solch großem Umfang eine Kreistierschau statt. Durch den Kreiszüchterverband der Schwarzbunten, die Geflügel- und Bienenzucht, die Jagd, die Landfrauen und Landjugend sind auch zahlreiche Schmalenseer vor Ort. Eine ansehnliche Zahl von Preisen geht an erfolgreiche Züchter aus dem Dorf: Ernst Stegelmann (2x in der Kategorie rheinisch-deutsches Kaltblut, 1x deutsches weißes Edelschwein); Hermann Cornehls (1x Schwarzbunt-Kühe, 1x Hühner); Hugo Saggau (5x Schwarzbunt-Kühe, 1x Kuh-Familie); Hellmut Saggau (3x Schwarzbunt-Kühe, 1x Kuh-Familie); Hans Harder (4x Schwarzbunt-Kühe, 2x Kuh-Familie); Bullenhaltungsverein (B.V.) Schmalensee (1x Schwarzbunt-Bullen); Siebke und Harder (1x Schwarzbunt-Bullen); Werner Harder (5x deutsches weißes Edelschwein).

 

Seit 25 Jahren Ehrenbeamter: Die Schmalenseer Gemeindevertretung hält am 28. August 1998, vor 25 Jahren, eine Sondersitzung ab. Anlass ist das 20jährige Amtsjubiläum von Bürgermeister Hans Siebke, der es mit seiner vorangegangenen Zeit als Stellvertretender Bürgermeister sogar auf 25 Jahre Dienst als Ehrenbeamter bringt. Sein jetziger Stellvertreter Dirk Griese hebt in seiner Laudatio vor rund 80 Gästen Siebke als außergewöhnlichen Fachmann auf vielen Gebieten hervor, etwa der Wasserver- und Schmutzwasserentsorgung. Allein in diesem Bereich hatte das Wirken Siebkes rund 500.000 DM gespart. Unter den zahlreichen Geschenken, mit denen Hans Siebke und seine Frau Ute bedacht werden, ist auch die Auszeichnung mit dem großen Ehrenteller der Gemeinde.

 

Landjugend erhält Besuch von Landjugend: Die Landjugendgruppe Schmalensee wird im Zeitraum 28. bis 31. August 1978, vor 45 Jahren, von der Rheinischen LJG Süchteln aus der Nähe von Viersen besucht. Gemeinsam geht es in die Kalkberghöhlen von Bad Segeberg, zum Gestüt Nehmten, ins Freilichtmuseum Molfsee und nach Laboe und Schilksee.

 

Mysteriöse Krankheit in Belau vor 275 Jahren: Wie der von Georg Pasche 1839 herausgegebenen „Chronik des Kirchspiels Bornhövede“ zu entnehmen ist, grassiert zwischen dem 14. August 1747 und 29. August 1748 im benachbarten Belau eine „bösartige Lungenerkrankung“, die in diesem Zeitraum 21 Menschenleben fordert. Die Pastoren hielten Ereignisse wie diese in den Büchern fest. So etwa, dass 1773 in Wankendorf zwölf Personen „an einem faulen Fieber“ und 33 an Masern starben. 1775 starben in Tensfeld zwei Personen an den Blattern und zwei Kinder an Keuchhusten.

 

Reichsparteitag, und alle hören mit: Im Zeitraum 30. August bis 3. September 1933, vor 90 Jahren, findet der Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg statt. Die Kreisrundfunkstelle der Partei ermöglicht allen Bewohnern des Kreises, die Übertragungen vom Parteitagsgelände mitzuhören. Dazu werden in allen Dörfern, meist in den Gaststätten, Lautsprecher aufgestellt.

 

Die Inflation vor 100 Jahren: Zahlreiche Meldungen und Anzeigen des Segeberger Kreis- und Tageblatts aus dem August 1923 geben Aufschluss über die rasante Entwicklung der Preise auf Waren und Dienstleistungen im Inflationsjahr. Beispiele: Die Gebühren der Fleischbeschau werden angeglichen. Für die Trichinenschau werden statt 65.000 nun 327.000 RM erhoben (SKTB 18. August). Die Hebammengebühren werden in ihren wesentlichen Punkten nun um das 2000-fache erhöht. Das Wegegeld der Hebammen wird auf 7000 Mark pro Kilometer angehoben (SKTB 25. August). Neue Höchstpreise für Brot und Mehl treten in Kraft. Das Roggengrobbrot von 1900 Gramm kostet maximal 110.000 Mark (SKTB 27. August).

 

Dorfarchivar tritt vor 50 Jahren ins Leben: Am 17. August 1973 kommt in einer Kieler Klinik Christian Detlof zur Welt. Nach einer großen Feier ist ihm derzeit allerdings nicht, viel lieber möchte er an freien Tagen die Berge von Material zur Dorfgeschichte weiter aufarbeiten. Und der Geburtstag selbst gehört ohnehin der Familie. Darum bittet der noch recht rüstige Jubilar auch von Festumzügen, Radiosondersendungen oder gar Hausbesuchen abzusehen. Er beabsichtigt jedoch, am Samstag, 19. August 2023, ab 18.30 Uhr während der Öffnungszeiten im Gasthof Voß zu sein und ihm wohlgesonnenen Mitmenschen einen auszugeben (oder auch zwei). Geschenke sind nicht erforderlich.

Foto zur Meldung: August-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 2
Foto: Bände des Segeberger Kreis- und Wochenblatts im Archiv der Segeberger Zeitung

Schmalensee hofft weiter auf den Storch – auf ein Neues im Jahr 2024

(13. 08. 2023)

In diesem Jahr hat sich kein Storchenpaar in Schmalensee niedergelassen. Trotz großer Kraftanstrengungen, angefangen von der Nestspende durch den damaligen Bürgermeister Sönke Siebke, über eine tolle Gemeinschaftsleistung im März durch Angehörige der Feuerwehr und Jägerschaft sowie Frank Mühlenberg (Zimmerei Hippe) und den ebenso wagemutigen Höhennestbauer Michael „Hübi“ Hübner bis hin zu zahlreichen gemeldeten Beobachtungen.

 

Zugegeben: Das Schmalenseer Storchennest am Regenrückhaltebecken in der Dorfstraße wurde, parallel zum Dorfputz, verhältnismäßig spät in die Höhe gebracht. Aber ein erster Überflug durch Adebar noch während der Montage weckte Hoffnungen auf einen Erstbezug, der in den folgenden Wochen durch etliche Inaugenscheinnahmen und langes Probestehen weiter genährt wurden. Aber wir waren gewarnt, dass ein Nest im ersten Jahr nicht gleich einen Bruterfolg bringen wird.

 

An dieser Stelle sei aber noch einmal allen, die bei Beschaffung und Aufbau halfen, die über das Jahr fleißig Ausschau gehalten und Meldung gemacht haben – oftmals unterstützt durch Fotos oder auch mal ein Video – ganz herzlich Danke gesagt!

 

Storchenschutz zieht Saison-Bilanz für SE

 

Nun endet die Storchensaison, wie unser zuständiger Storchenschutzbetreuer Holger Möckelmann jüngst mitgeteilt hat. In seiner Bilanz der Storchensaison 2023 hat der Henstedt-Ulzburger den nest-Neubau in Schmalensee nicht vergessen zu erwähnen. Aber natürlich überwiegen darin die Zahlen, die wir von unserem Regenrückhaltebecken gern befeuert hätten: 65 Brutpaare, 51 mit und 14 ohne Bruterfolg haben sich in diesem Jahr im Kreis Segeberg niedergelassen. Im Vorjahr waren es 62 Brutpaare, davon 39 mit und 23 ohne Bruterfolg, so Möckelmann. Hinzu kämen 10 Brutpaare im Wildpark Eekholt und 41 Storchenpaare in Hitzhusen (!), die aber nicht in der NABU-Wertung erfasst sind.

 

Von den 65 erfassten Brutpaaren sind insgesamt 113 (2022: 84) Jungstörche flügge geworden. Der Verlust an Jungstörchen liegt bei 20 Prozent (2022: 30 Prozent). „Dies entspricht einem Bruterfolg von 1,7 (2022: 1,3) Jungstörchen pro Brutpaar“, hat Holger Möckelmann errechnet. Ursache für die Verluste an Jungstörchen seien in diesem Jahr, ähnlich wie im Jahr 2018, hauptsächlich die Kälte und Trockenheit im April und Mai gewesen. „Viele Brutpaare haben wegen Nahrungsmangel, insbesondere wegen der fehlenden Regenwürmer, Jungstörche aus dem Horst geworfen.“

 

Das rät man uns für unser Nest

 

In Schmalensee hält Christian Detlof in seiner Funktion als Gemeindevertreter Kontakt zu Holger Möckelmann, der auch mit Bildmaterial von hier versorgt wurde. Auf die Frage, wie wir mit unserem Nest in der nahenden storchenfreien Zeit verfahren sollten, kam diese Antwort aus Henstedt-Ulzburg: „Ich empfehle, den Storchenhorst nach Wegzug der Störche (aus unserer Region) ins Winterquartier zu reinigen und anschließend mit einer Plastikplane abzudecken.“ Dazu hat er das Bild eines abgedeckten Horstes aus Struvenhütten beigefügt. Da sitzt zwar ein Storch auf der Plane, vermutlich aber unmittelbar vor seinem Abflug in wärmere Gefilde :-).

 

Die Abdeckung soll nicht allein davor schützen, dass unser schönes Nest allzu schnell verwittert: „Im Februar wird dann vor Ankunft der Störche die Plane wieder runtergenommen. Einer Belegung durch Nilgänse wird somit vorgebeugt“, verrät Holger Möckelmann.

 

Für eine solche Aktion bedarf es im Herbst einer erneuten Gemeinschaftsaktion in Schmalensee! Wer unterstützen kann, auch mit Gerät und Material, melde sich bitte. Bei Christian Detlof unter den bekannten Kontaktdaten.

 

Storchansiedlungen sind ein Glücksspiel

 

Übrigens: Es kann durchaus vorkommen, dass ein neues Storchennest gleich im ersten Anlauf zur Erfolgsgeschichte wird. Es geht aber auch anders. Dazu noch mal aus der Jahresbilanz des Storchenschutzbeauftragen:

 

„Der in Kaltenkirchen Anfang dieses Jahres neu errichtete Storchenhorst ist sofort von einem Storchenpaar besetzt worden, das zudem erfolgreich 2 Jungstörche großgezogen hat, während in Daldorf erst 24 Jahre nach Aufstellung des Storchenhorstes dieser in diesem Jahr zum ersten Mal von einem Brutpaar, das 3 Junge bekommen hat, angenommen worden ist.“

 

Also Schmalensee: Wir haben Luft nach oben!

 

Foto zur Meldung: Schmalensee hofft weiter auf den Storch – auf ein Neues im Jahr 2024
Foto: Meister Adebar machte in Schmalensee Rast am 15. Juli

Aufruf zur Blutspende – Termine in Schmalenseer Umgebung

(11. 08. 2023)

Der Blutspendedienst-Nordost des Deutschen Roten Kreuzes bietet in den nächsten Wochen und Monaten wieder Blutspendetermine in der Umgebung Schmalensees an. Der Bedarf ist bei einigen Blutgruppen groß.

 

Orientierung bietet auf blutspende-nordost.de das sogenannte „Blutgruppenbarometer“, das die aktuelle Versorgungslage in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Hamburg, Sachsen und Schleswig-Holstein (DRK-Gebiet Nordost) nach Blutgruppen abbildet.

 

Mit Stand 8. August gilt die Versorgungslage in der Blutgruppe A+ zwar als „normal“ und in den Blutgruppen B+, AB+ und AB- sogar als „hoch“, aber für A- sowie 0+ wurde der Pegelstand mit „niedrig“ angegeben.

 

Versorgungslage in einer Blutgruppe „bedrohlich“

 

Schlimmer geht es aber auch: Als „kritisch“ stuft das Rote Kreuz die Lage bei der Blutgruppe B- ein; für die Blutgruppe 0- mittlerweile als „bedrohlich“!

 

Spende Blut – rette Leben: Der Blutspendedienst Nordost bietet zahlreiche Termine zur freiwilligen Blutabgabe in der Region an. Die nächsten in der Umgebung Schmalensees sind:

 

In Trappenkamp am Dienstag, 22. August, von 15.30 bis 19.30 Uhr in den Schulen der Gemeinde (Gablonzer Straße 42).

 

In Stolpe am Mittwoch, 23. August, von 16 bis 19.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus (Depenauer Weg 5).

 

In Bornhöved am Dienstag, 12. September, von 16.30 bis 19.30 Uhr in der Sventana-Schule (Jahnweg 6).

 

In Trappenkamp am Mittwoch, 18. Oktober, von 15.30 bis 19.30 Uhr in den Schulen der Gemeinde (Gablonzer Straße 42).

 

In Wankendorf am Dienstag, 24. Oktober, von 15.30 bis 19.30 Uhr in der Grundschule (Schulweg 6).

 

Termine online reservieren

 

Schnell und bequem können Termine zur Blutspende über den Internetauftritt https://blutspende-nordost.de/blutspendetermine/ des DRK reserviert werden. Das verkürzt Wartezeiten. Außerdem sind auf den Seiten des Blutspendedienstes viele weitere nützliche Informationen zu finden. Spende Blut – rette Leben!

Foto zur Meldung: Aufruf zur Blutspende – Termine in Schmalenseer Umgebung
Foto: Aufruf zur Blutspende – Termine in Schmalenseer Umgebung

Belau am 26. August: Jubiläum der Freunde des Wassersports mit Tag der offenen Tür

(08. 08. 2023)

Das Befahren des Schmalensees mit Booten ist verboten. In Belau ist das anders, hier hat der Wassersportverein (WVB) auf dem Belauer See sein Revier. Das wissen auch Schmalenseerinnen und Schmalenseer zu schätzen. Am Samstag, 26. August, kann man ihren Verein beim Tag der offenen Tür kennenlernen. Anlass ist das 50-jährige Bestehen des WBV.

 

Spielespaß im, am und auf dem Belauer See

 

Ab 12 Uhr steht das Vereinsgelände mit Bootshaus am Seeufer in der Ortsmitte ganz im Zeichen des Jubiläums. Schon zuvor wird mit offiziellem Teil mit Ehrungen und Ansprachen begonnen. Das Plakat zum Tag der offenen Tür verspricht Abwechslung, Spaß und Spannung. Und natürlich bleibt die Kehle nicht trocken und der Bauch nicht leer. Eine Tombola verspricht Gewinne.

 

Das Flugblatt zur Veranstaltung ist dieser Meldung nicht nur als Bild beigefügt – es ist auch als PDF zum Download zu finden, zum Beispiel für die Kühlschranktür als Merkzettel.

[Plakat]

Foto zur Meldung: Belau am 26. August: Jubiläum der Freunde des Wassersports mit Tag der offenen Tür
Foto: 50 Jahre Wassersportverein Belau

Achtung Vereine: Infos für den Blickpunkt der 32. KW schon morgen abgeben!

(01. 08. 2023)

Das steht tatsächlich in der Ausgabe des Blickpunkt, die offiziell am 3. August erscheint: Was am 10. August im Blatt stehen soll, muss bis Mittwoch, 2. August, beim khm-Verlag vorliegen….

 

Es geht um den Erscheinungstag 10. August, also die Blickpunkt-Ausgabe der 32. Kalenderwoche. Betriebliche Gründe verlangen die frühere Abgabe.

 

Diese hat bis 2. August, 9 Uhr, in der Verwaltung zu erfolgen; wie üblich unter der Adresse: . Von dort findet die Weiterleitung statt.

 

Der Verlag selbst gibt 10 Uhr an, das betrifft aber Anzeigen.

 

Vor allem für unsere Vereinsvorstände dürfte diese Nachricht von Bedeutung sein!

 

Foto zur Meldung: Achtung Vereine: Infos für den Blickpunkt der 32. KW schon morgen abgeben!
Foto: Achtung Vereine: Infos für den Blickpunkt der 32. KW schon morgen abgeben!

August-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1

(01. 08. 2023)

Auch im Jahr 2023 werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen geben Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist insbesondere das Archiv der Segeberger Zeitung. Bildmaterial aus Familienalben, alte Protokollbücher und das Studium der Literatur zur Regionalgeschichte runden die Beiträge mitunter ab. Für die treue Leserschaft in Schmalensee und darüber hinaus werden wir in jedem Monat die historischen Meldungen zweigeteilt veröffentlichen – immer am 1. und am 15. Tag, um ihr ein Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der erste Teil für den Monat August.

 

Die Inflation vor 100 Jahren: Zahlreiche Meldungen und Anzeigen des Segeberger Kreis- und Tageblatts aus dem August 1923 geben Aufschluss über die rasante Entwicklung der Preise auf Waren und Dienstleistungen im Inflationsjahr. Beispiele: Die Post- und Telegrafengebühren werden erhöht, um das aktuelle Defizit der Post von 8,5 Billionen Mark auszugleichen. U.a. kostet der Versand von Postkarten im Ortsverkehr nun 200 Mark und im Fernverkehr 400 Mark. Der Geldwert von Naturalbezügen wird angeglichen. Demnach beträgt der Wert der vollen Verpflegung einschließlich Wohnung, Heizung und Beleuchtung für weibliche und männliche Angestellte in leitender oder gehobener Stellung (z.B. Lehrer, Hausdamen, Geschäftsführer, Ärzte, Apotheker, Verwalter usw.) 54.000 Mark pro Tag. Im Falle sonstiger Hausangestellter (z.B. Gesellen, Gehilfen, Knechte, Verkäuferinnen usw.) liegt der Wert bei 45.000 Mark, für sonstige weibliche Hausangestellte (Mägde, Dienstmädchen) oder gering bezahlte weibliche Arbeitskräfte (Flick- und Reinemachefrauen) bei 33.000 Mark pro Tag (SKTB 1. August).

Die Mehl- und Brotpreise sind erneut dem Wertverlust des Geldes angeglichen worden. Ein 1900 Gramm Roggengrobbrot kostet nun maximal 15.000 Mark, ein 2850 Gramm Roggengrobbrot liegt bei 22.500 Mark (SKTB 9. August). Die Hebammengebühren werden in ihren wesentlichen Punkten um das 400-fache erhöht. Das Wegegeld der Hebammen wird auf 5000 Mark pro Kilometer angehoben (SKTB 10. August).

 

Das Ende „unserer“ Spar- und Leihkasse: Durch den Zusammenschluss von acht Sparkassen wird mit Wirkung vom 1. August 1938, vor 85 Jahren, die Sparkasse des Kreises Segeberg gebildet. Bis auf die Stadtsparkasse Bad Bramstedt und die Spar- und Leihkasse Großenaspe verlieren damit alle weiteren Sparkassen im Kreisgebiet ihre Eigenständigkeit. Die Kreissparkasse wird sehr viel später durch die heutige Sparkasse Südholstein abgelöst werden. Auch die am 21. Mai 1863 von Interessenten aus dem alten, nur drei Dörfer umfassenden Amt Bornhöved gegründete Spar- und Leihkasse für Bornhöved, Schmalensee und Gönnebek in Bornhöved geht in der zentralisierten Sparkasse auf. In vielen Schmalenseer Haushalten mögen noch alte Spar- und Kontobücher liegen. Auch im Archiv der Gemeinde Schmalensee gibt es welche, teils für laufende Gemeindekassengeschäfte, teils zweckgebundene, wie das zum Bau des Gefallenendenkmals von 1923.

 

Ein schöner Sommer vor 85 Jahren: Am 3. August 1938 schildert das Segeberger Kreis- und Tageblatt die Sommerlage. „Reger Badebetrieb herrscht an diesen heißen hochsommerlichen Tagen am Bornhöveder- und Schmalensee. Klein und Groß tummelt sich den Tag über am Strand und im Wasser, und gegen Abend suchen die jungen Leute nach des Tages Arbeit Erquickung in dem kühlen Naß. Großen Anteil am Badeleben nehmen auch die hier und in Schmalensee weilenden Sommergäste, deren Zahl sich in der letzten Woche noch bedeutend erhöht hat“, heißt es in der Meldung aus Bornhöved.

 

Das erste Jubiläum unserer Landjugend: Mit einem umfangreichen Programm feiert die Landjugendgruppe Schmalensee vom 3. bis zum 5. August 1973, vor 50 Jahren, ihr 25-jähriges Bestehen. Den Auftakt macht ein Dorfquiz auf dem Saal des Gasthof Voß. Alle Vereine und Verbände des Dorfes sind aufgefordert, eine Quizmannschaft zu stellen, die sich am Wettraten um den Wanderpokal beteiligen soll. Gewinner wird ein Team des Verschönerungsvereins vor der Freiwilligen Feuerwehr. Reimer Saggau zeigt außerdem einen Film, der die Aktivitäten der Gruppe zwischen 1960 und 1970 wiedergibt. Am Wochenende steht der Bolzplatz im Mittelpunkt der Geschehnisse. Dort gibt es ein „Sandkuhlenfest“ mit Musik vom Plattenteller. Am Sonntag setzt am selben Ort ein Treckergeschicklichkeitsfahren die Festivitäten fort, eröffnet von Bürgermeister und Bauer Hans Siebke. Kleine Spiele wie Bogenschießen, Pfeilewerfen, Torwandschießen, Kannenwerfen und Sackhüpfen runden das Programm ab. Mehr als tausend Gäste strömen nach Schmalensee. Am Abend gibt es auf dem Saal des Gasthof Voß die Siegerehrung, verbunden mit dem Jubiläumsball der Landjugend, zu dem die Gruppe „Gentlemen“ aufspielt.

 

Nationalsozialisten fordern „den besten Mann“: Im Segeberger Hotel Germania werden am 4. August 1933, vor 90 Jahren, sämtliche Gemeindevorsteher des Kreises Segeberg von NSDAP-Kreisleiter Werner Stiehr umfangreich auf ihre neue Verantwortung eingeschworen. „Die nationalsozialistische Bewegung stellt an die Spitze des Gemeinwesens nur den besten Mann“, betont Stiehr. In Schmalensee ist Heinrich Harder seit 1924 Gemeindevorsteher beziehungsweise Bürgermeister und bleibt dies bis Mai 1945.

 

Schlimmer Unfall in Schmalensee: In Schmalensee kommt es am 9. August 1983, vor 40 Jahren, auf der Bundesstraße 430 zu einem schweren Verkehrsunfall. Vermutlich wegen zu hoher Geschwindigkeit wird ein Pkw in einer Kurve aus der Fahrbahn gehoben, rollt eine Böschung herunter und überschlägt sich mehrmals. Der Fahrer wird in die Intensivstation des Friedrich-Ebert-Krankenhauses Neumünster gebracht. An seinem Wagen entsteht Totalschaden.

 

Bauarbeiten sorgen für makabere Funde: Eine wichtige Neuerung hat laut Meldung des Segeberger Kreis- und Tageblatts vom 13. August 1928, vor 95 Jahren, die Kirche zu Bornhöved im Sommer erfahren. An Stelle des erst im Vorjahr neu errichteten Ofens, der das Kirchenschiff aber nicht zu erwärmen vermochte, ist nun eine Dampfheizung installiert worden. Der Kesselraum befindet sich an der Südseite der Kirche. Seine Anlage, insbesondere die Erdarbeiten, sorgten für erhebliche Probleme. Nach reichlich Wurzelwerk stieß man im Boden auf eine dicke Schicht zerbrochener Dachpfannen. Zudem fanden sich immer wieder Überreste Verstorbener, denn über 700 Jahre lang wurden die Toten des bis 1887 wesentlich größeren Kirchspiels in unmittelbarer Nähe zum Gotteshaus bestattet.

 

Vor 135 Jahren Husaren im Dorf: Im Zuge der beginnenden Herbstmanöver ist Schmalensee im Zeitraum 13. bis 31. August 1898 Einquartierungsort für eine Zweidrittel-Eskadron des Husarenregiments 15. Damit hat das Dorf Raum für drei Offiziere, 75 Mannschaften und 80 Pferde vorzuhalten. Die Truppe verpflegt sich selbst. Die weiteren Kräfte dieses Regiments liegen in den umliegenden Orten des Kreises Segeberg bis nach Rickling und Fehrenbötel. Die militärischen Übungen dauern bis in den September.

 

Immer mehr Mitglieder in der SA: Das rasche Anwachsen der SA seit der Machtübernahme der Nationalsozialisten hat eine Umorganisation nötig gemacht, berichtet das Segeberger Kreis- und Tageblatt am 14. August 1933, vor 90 Jahren. Ab sofort umfasst das Gebiet der SA-Standarte 213 nur noch den Landkreis Segeberg. Zum Sturmbann III, der Bad Segeberg und seine nächste Umgebung umfasste, ist nun auch der Bereich Bornhöved hinzugekommen. Insgesamt gliedert sich der Sturmbann III nun in elf Stürme und einen Reitersturm.

 

Deutscher Rekord im Segelfliegen: Der Schmalenseer Christoph Schwarz stellt laut Bericht der Segeberger Zeitung vom 14. August 2008, vor 15 Jahren, einen deutschen Rekord im Segelfliegen auf: Das Mitglied des in Wahlstedt beheimateten Luftsportvereins Kreis Segeberg legt 792 Kilometer unter der Ausnutzung von 74 Aufwinden in bis zu 12.700 Höhenmetern zurück. 9 Stunden und 23 Minuten hält sich der 28-Jährige in der Luft.

Foto zur Meldung: August-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1
Foto: Dreschmaschinenwerbung SKTB 08.08.1908

Event-Kindertag der WieGe GmbH

(31. 07. 2023)

Ein wichtiger Termin für Kinder beziehungsweise für Familien mit Kindern aus Schmalensee ist in der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung bekannt gemacht worden: Am Sonntag, 10. September, findet auf dem Sportgelände an der Tarbeker Straße ein Kinderfest statt.

 

Wie der für das Thema zuständige Gemeindevertreter Lars Jungclaus, Bürgermeister Dirk Griese und Christopher Brust vom SV Schmalensee mitteilen konnten, wird die WieGe GmbH aus Trappenkamp, die bereits über das Jahr verteilt im Auftrag des Kreises Segeberg in Schmalensee kostenlose Bewegungsangebote für Kinder anbietet, den Event-Kindertag organisieren.

 

Zum Notieren: Sonntag, 10. September 2023, 13 bis 17 Uhr, Sportanlage Schmalensee.

 

Was für die Kinder und ihre Familien auf die Beine gestellt wird, soll rechtzeitig mittels Flyer mitgeteilt werden. Der Event-Kindertag ist ein Ausgleich dafür, dass die Sporthalle der WieGe GmbH zur Durchführung ihres Betriebssports vorgehalten wurde.

 

Der Sportverein und der Verschönerungs- und Vogelschießerverein Schmalensee haben bereits angekündigt, dass sie das Kinderfest mit Manpower und, wenn nötig, Equipment unterstützen werden.

Foto zur Meldung: Event-Kindertag der WieGe GmbH
Foto: Event-Kindertag der WieGe GmbH

Aus der Gemeindevertretung: Pumpstation drängt sich als Top-Thema auf

(29. 07. 2023)

Gedacht war die Sitzung der Gemeindevertretung am 27. Juli eigentlich zur Verabschiedung zweier Bebauungspläne. Zu diesen Beschlussfassungen sollte es jedoch – mit Ansage – nicht kommen. Nötig war das Treffen im Gasthof Voß vor großer Zuhörerschaft aber dennoch.

 

Ausgiebig hatte sich der Ausschuss für Planung und Umwelt, Bau- und Wegeangelegenheiten in seiner fünfstündigen Sitzung am 11. Juli zu den Entwürfen für die Bebauungspläne Nr. 9 (Belauer Straße 2, 4/4a, 6, 8, 10) und Nr. 8 (Neubaugebiet „östlich der Dorfstraße, nördlich Damsdorfer Straße“, also am Grasweg) beraten. Zum B-9 gab es nach intensiver Debatte keine Einigung und der Punkt wurde, da keine Beschlussempfehlung vorlag, abgesetzt. Nicht ohne den Hinweis, dass der Denkmalschutz eingeschaltet worden ist, was dem Thema eine neue Richtung geben könnte.

 

Was gibt’s zum Neubaugebiet zu berichten?

 

Zum B-8 hatte es Beschlüsse gegeben, etwa zu Firsthöhen, dem Verbot von Schottergärten und anderem. Aber ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 18. Juli hat das weitere Vorgehen vorübergehend gestoppt: Das in Schmalensee angewandte beschleunigte Planungsverfahren könnte EU-Recht widersprechen. Die Gemeindevertretung folgte der Empfehlung des Schleswig-Holsteinischen Gemeindetages, das Verfahren vorerst anzuhalten und eine genaue Urteilsbegründung abzuwarten. Geprüft wird, ob das Ergebnis der obersten Verwaltungsrichter hier zutrifft und in das reguläre Planungsverfahren zu wechseln. Das würde weitere Zeit Kosten und auch Geld, denn es würde eine Änderung des Flächennutzungsplans und Ausgleichsmaßnahmen verlangen, also weitere Kosten erzeugen. Auch würden Gutachten nötig, von denen wohl die meisten schon vorliegen und „nur“ ein Umweltbericht erstellt werden muss...

 

Immerhin: Die vom Bauausschuss empfohlenen Punkte zur Erschließungsplanung im B-8 wurden von der Gemeindevertretung beschlossen: In Sachen Wärmeplanung soll im Neubaugebiet der Lösung eines Kalten Nahwärmenetzes als Quartierslösung mit Genossenschaftsmodell nachgegangen werden. Das Büro EMB Planung aus Hamburg, dessen Mitarbeiter im Bauausschuss schon ins Thema eingeführt hatte, soll dazu umfangreich informieren. Für die „fußläufige“ Erschließung wurde beschlossen, eine barrierefreie Verbindung zwischen Neubaugebiet und Damsdorfer Straße in die Planung aufzunehmen. Auf einen Ausbau des Grasweges wird im Rahmen der B-8-Maßnahmen verzichtet. In Sachen Entwässerung wird das mit der Erschließungsplanung beauftragte Büro Petersen & Partner Möglichkeiten prüfen: Einen Anschluss aller Grundstücke an die Vakuumentwässerungsanlage so, wie es überall im Dorf üblich ist, entweder über den Grasweg oder durch die Damsdorfer Straße, oder über Freigefälleleitungen in einen Sammeltank in der Damsdorfer Straße, der dann an die Vakuumentwässerungsanlage anzuschließen wäre. Die Untersuchungen des Machbaren laufen. Zur Anlage der Erschließungsstraße, die später auch die Straße des Neubaugebietes sein wird, ist ein Knick zu entfernen. Zur Kompensation im Umfang 22,5 Meter werden Ökopunkte erworben. Zu den Knicks und Böschungskanten wurde festgelegt, dass diese im Besitz der Gemeinde bleiben sollen. Die Grundstücke werden bis zum Knickfuß reichen – für Pflegearbeiten werden Betretungsrechte vereinbart werden müssen, was über ins Grundbuch aufzunehmende Dienstbarkeiten geschehen soll.

 

Die Pumpstation bereitet Sorgen

 

Seit 1990 wird das Abwasser Schmalensees zentral mittels einer Vakuumentwässerungsanlage in Richtung Klärwerk Bornhöved entsorgt. Seitdem hat es zahlreiche Wartungen, Störungen und Reparaturen gegeben. Unter dem Strich konnte stets gemeldet werden: Die Anlage läuft. Nun bereitet sie aber Sorgen, die sich – immerhin – im Laufe der Sitzung ein wenig legen konnten. Ein wenig.

 

Die Situation im Kurzen: In der Pumpstation am Gassenbult befinden sich mehrere Pumpen, die das Vakuum erzeugen. Eine ist ein Leihgerät, für das bereits Ersatz beschafft wurde (nebst Reservepumpe), der Eigentum der Gemeinde ist. Diese neue Pumpe muss angeschlossen und die Schaltung entsprechend programmiert werden. Für Anschluss und Schalttechnik fehlte lange ein Angebot, das aber nun in Aussicht gestellt wurde. Schon in der neuen Woche könnte es losgehen. Vor der Pumpstation befinden sich zwei Sammeltanks. In diese wird das Abwasser aller Hausschächte mittels Vakuum gesogen und dann mithilfe von Tauchpumpen zum Klärwerk befördert. Eine dieser Pumpen ist ausgefallen und, das sah sogar der Laie, völlig „auf“. Recht spontan, möchte man sagen, aber auch aufgrund der Dringlichkeit, wurde Bürgermeister Dirk Griese bevollmächtigt, für maximal 20.000 Euro Ersatz zu beschaffen, der schnellstmöglich einzubauen ist. Dafür liegt sogar schon ein Angebot vor.

 

Aber damit wird es nicht getan sein. Die Vakuumentwässerungsanlage ist Schmalensees kritischste Infrastruktur. Es bedarf angesichts ihres Alters und der Vielzahl der Arbeiten, die hier im Laufe der Jahrzehnte verrichtet wurden, einer Art Generalüberholung, einer Art „Reset“, um die Pumpstation neu anzuordnen, die Schalttechnik zu ordnen, eine Notstromversorgung zu gewährleisten und insgesamt alle bisherigen Provisorien zu beseitigen. Das wird Thema der Haushaltsberatungen für 2024 sein und natürlich den Fachausschuss intensiv beschäftigen.

 

Was sonst noch geschah:

 

Nachdem in der Sitzung des Bauausschusses bereits Thorge Jankowski vom Bürgermeister verpflichtet worden war, konnte Dirk Griese nun mit Frederike Harder auch die letzte Gemeindevertreterin zur gewissenhaften Aufgabenerfüllung und Verschwiegenheit gemahnen. Beide BWS-Fraktionsmitglieder hatten bei der konstituierenden Sitzung der Gemeindevertretung gefehlt.

 

Ein Defizit hat es beim Betrieb des von der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Bornhöved getragenen Friedhofes gegeben. Da diese das Defizit von rund 40.000 Euro nicht allein ausgleichen kann, wurden die Umlandgemeinden, deren Verstorbene in der Regel in Bornhöved bestattet werden, um Defizitbeteiligung gebeten. Für Schmalensee wurde für die Jahre 2019 bis 2022 ein Zuschuss in Höhe 2595,69 Euro errechnet, den die Gemeindevertretung auch zu tragen bereit war. Aber als einmalige Zuschussmaßnahme. Der Zusatz hat Gewicht, denn in der Beschlussvorlage wurde den Lokalpolitiker*innen schon in Aussicht gestellt, dass seitens der Kirche eine Rahmenvereinbarung zur Kofinanzierung gewünscht ist. Vorsorglich soll dafür im Haushalt 2024 vorgesorgt werden – eine Zusage ist das jedoch nicht.

 

Die Gemeindewahl vom 14. Mai 2023 ist gültig. Diese Feststellung traf in einer der Sitzung der Gemeindevertretung vorausgegangenen Sitzung der Wahlprüfungsausschuss der Gemeinde Schmalensee. Der besteht aus den drei Stellvertretenden des Bürgermeisters, Karolin van het Loo, Christian Detlof und Sönke Stahl. Letzterer wurde zum Vorsitzenden gewählt und konnte mit seinem Gremium feststellen, dass nichts an der Wahlhandlung zu beanstanden war. Das war natürlich der guten Arbeit des Wahlvorstandes mit Wahlvorsteher Rüdeger Cuwie zu verdanken.

 

Text: Christian Detlof

 

 

 

Foto zur Meldung: Aus der Gemeindevertretung: Pumpstation drängt sich als Top-Thema auf
Foto: Gezogene Tauchpumpe, Foto Mario Rehfeldt

Heute ist Gemeinderatssitzung – was ist zu erwarten?

(27. 07. 2023)

Ein Ausschuss und die Gemeindevertretung tagen am heutigen 27. Juli im Gemeindesaal. Was im Vorwege gesagt werden kann:

 

Ergebnis der Kommunalwahl bedarf einer Bestätigung

 

Los geht der lokalpolitische Abend um 19 Uhr mit einer Sitzung des Wahlprüfungsausschusses. Den bilden die drei Stellvertretenden des Bürgermeisters, Karolin van het Loo, Sönke Stahl und Christian Detlof. Ihre Aufgabe: Sich eine Ausschussvorsitzende oder einen Vorsitzenden wählen – sichere Quellen besagen, dass es dazu eine Verabredung gibt – und die Gültigkeit der Gemeindewahl vom 14. Mai 2023 feststellen.

 

Dies ist Voraussetzung dafür, dass die bereits konstituierte Gemeindevertretung weitermachen kann mit der bereits aufgenommenen Arbeit.

 

Eine lange Bauausschusssitzung am 11. Juli

 

Die jüngste Sitzung des Ausschusses für Planung und Umwelt, Bau- und Wegeangelegenheiten am 11. Juli wurde zu einer ausufernden 5-Stunden-Veranstaltung. Zwei B-Pläne (8 und 9) wurden u.a. behandelt, wofür externe Vortragende zugegen waren.

 

Zum B-Plan 9, dabei geht es um den Bereich Belauer Straße 2, 4/4a, 6, 8 und 10, wurde nach langer Debatte kein Beschluss gefasst. Somit gibt es keine Beschlussempfehlung an die Gemeindevertretung und auch heute ist dort keine Entscheidung zu erwarten, lediglich ein Bericht über den aktuellen Stand der Dinge.

 

Der B-Plan 8 betrifft das Neubaugebiet am Grasweg, für das der Bauausschuss Beschlüsse zur Erschließungsplanung sowie zum Bebauungsplan selbst herbeiführen konnte. Zur Verkehrsführung, Wärmeplanung und in Fragen des Knickausgleichs hat es zielführende Beschlüsse gegeben, die auch in der heutigen Sitzung (Beginn 19.30 Uhr) auf das Tableau kommen, die Frage der Entwässerung ist aufgrund laufender Untersuchungen noch offen.

 

Den B-Plan selbst bremst ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts, was die Gemeinde zwingen wird, das Planverfahren zu ändern. Dazu wird heute vorgetragen werden. Bürgermeister Dirk Griese hat in der Sache viele Gespräche geführt.

 

Die Ortsentwässerung drängt in den Vordergrund

 

Neu auf den Tisch gekommen ist die Frage, ob sich Schmalensee mit einem Zuschuss an den Friedhof in Bornhöved beteiligt, da dort ein Defizit aufzufangen ist.

 

Weitaus mehr Gewicht gewinnt das Thema Ortsentwässerung, genauer die Vakuumentwässerungsanlage. Kurz und knapp: Da besteht dringender Handlungsbedarf. Neue Vakuumpumpen hat Schmalensee schon gekauft – doch wer schließt sie wann an? Nach langem Warten auf Angebote gibt es Bewegung in dieser Frage. Außerhalb der Pumpstation befinden sich zwei Sammeltanks. An einem davon ist ein Schieber auszuwechseln – was durch den Grundwasserspiegel zur Spezialaufgabe wird und was nicht jede Firma ohne Weiteres ausführen kann. Es kommt noch besser: Eine Tauchpumpe ist ausgefallen, nachhaltig. Die Gemeindevertretung wird sich heute mit der Ersatzfrage beschäftigen und zu einem Beschluss kommen müssen...

Foto zur Meldung: Heute ist Gemeinderatssitzung – was ist zu erwarten?
Foto: Heute ist Gemeinderatssitzung – was ist zu erwarten?

Amt Bornhöved: Sven Plucas wird ab 1. November Amtsdirektor sein

(20. 07. 2023)

Das war deutlich: 35 von 43 möglichen Stimmen hat Sven Plucas am 18. Juli auf sich vereinen können. Somit wählte ihn der Amtsausschuss des Amtes Bornhöved in Tensfeld mit großer Mehrheit zum ersten Amtsdirektor seiner Geschichte. Plucas, der auch Vorsitzender des Segeberger Kreisverbandes im Schleswig-Holsteinischen Gemeindetag ist, setzte sich gegen sechs weitere Bewerber durch.

 

In zwei Sondersitzungen des Amtsausschusses am 10. und 12. Juli hatten sich die sieben Bewerber, allesamt Männer und alle die nötigen Voraussetzungen erfüllend, den Kommunalpolitikerinnen und -politikern vorgestellt, darunter Schmalensees neuem Bürgermeister Dirk Griese.

 

Ganz offensichtlich beeindruckte Sven Plucas, seit 2012 Leitender Verwaltungsbeamter des Amtes Boostedt-Rickling, die Mehrheit der Gremienmitglieder besonders. Bei manchen „alten Hasen“ mag obendrein der Bekanntheitsgrad eine Rolle gespielt haben, denn vor seiner Tätigkeit in Boostedt war Plucas seit 2001 Kämmerer der Amtsverwaltung Bornhöved, u.a. stellvertretender LVB, und hat hier die nicht ganz reibungslose Fusion mit der bis 2008 eigenständigen Gemeinde Trappenkamp mitgemacht.

 

Die Wahl des Amtsdirektors, der am 1. November seinen Dienst als Wahlbeamter für sechs Jahre in Trappenkamp antreten wird, wurde geheim abgehalten, zog sich also zunächst etwas in die Länge. Nachdem Amtsvorsteherin und Tensfelds Bürgermeisterin Dr. Beatrix Klüver das Ergebnis verkündet hatte, kam aber reichlich Tempo ins Spiel: Ab nach vorne, Gratulationen abholen, Unterschrift leisten, Urkunde empfangen. Eine der ersten Gratulantinnen war Johanna Kegel-Maier, die seit gut einem Jahr als stellvertretende Leitende Verwaltungsbeamtin kommissarisch die Geschicke im Trappenkamper Bürgerhaus, dem Sitz der Verwaltung lenkt.

 

Er nehme die Wahl „sehr gerne“ an, hatte Sven Plucas auf die obligatorische Frage der Amtsvorsteherin geantwortet. Außerdem bekannte er in seinen Dankesworten, ein Teamplayer zu sein und sich auf die künftigen Kolleginnen und Kollegen zu freuen, von denen er einige ja schon oder noch kenne.

 

Den Teamgedanken übertrug er zudem auf das Zusammenspiel mit dem Ehrenamt, das sicher genauso gespannt in die ab 1. November neue Struktur aufbrechen wird, wie das Personal. Schließlich war das „eine historische Sitzung“ (Beatrix Klüver), die da in Uns Huus stattgefunden hatte: Als Amtsdirektor führt Sven Plucas die Verwaltung direkt, nicht mehr die Amtsvorsteherin, die in erster Linie Repräsentantin des Amtes sein wird. Ein neu zu bildender Hauptausschuss wird das Handeln kontrollieren; Stellvertretende des Amtsdirektors sind aus den Reihen des Ehrenamtes zu wählen.

 

Dass im Amt Bornhöved in naher Zukunft ein paar dicke Bretter zu bohren sind, konnte der künftige Amtsdirektor im weiteren Verlauf der Sitzung – nun nichtöffentlich – verfolgen: Es geht um die Strukturen der Verwaltung, Stichwort Stellenplan, und den Raumbedarf, Stichwort Neubau eines Verwaltungsgebäudes.

 

Foto zur Meldung: Amt Bornhöved: Sven Plucas wird ab 1. November Amtsdirektor sein
Foto: Johanna Kegel-Maier (li.) und Dr. Beatrix Klüver gratulieren Sven Plucas

Blutspende im Erlebniswald Trappenkamp am 28. Juli

(18. 07. 2023)

Mitteilung des DRK-Blutspendedienstes Nord-Ost:

 

28. Juli: DRK-Blutspendemobil kommt in den Erlebniswald Trappenkamp

 

Auch in diesem Jahr haben Besucher*innen des Erlebniswaldes Trappenkamp in Daldorf wieder die Möglichkeit, an einem Tag des Jahres ihren Aufenthalt mit der guten Tat einer Blutspende zu verbinden. Am 28. Juli heißt es wieder Spaß haben, Geld sparen und Blut spenden.

 

Denn wer den Eintritt sparen und etwas Sinnvolles tun möchte, kann, während die Kinder spielen und toben, im großen Spendemobil des Deutschen Roten Kreuzes mit seiner Blutspende in kurzer Zeit zum Lebensretter werden.

 

Außerdem werden unter allen Spendenden eine Familienjahreskarte und zwei Familientageskarten für den Erlebniswald verlost.

 

Als kleines Dankeschön für alle Spender*innen sorgt Tim Schnoor mit seinem Team von der Gastronomie im Erlebniswald für eine leckere Stärkung nach der Blutspende.

 

Blutspende im DRK-Spendemobil

Erlebniswald Trappenkamp

Freitag, 28. Juli 2023, 11-15 Uhr

Tannenhof, 24635 Daldorf

 

Eine Terminreservierung ist online möglich: https://terminreservierung.blutspende-nordost.de/oeffentliche-spendeorte/ErlebnisWald

 

In allen Blutgruppen werden Spenden benötigt. Bedrohlich niedrig ist jedoch derzeit die Vorratslage in der Blutgruppe 0-. Als „kritisch“ wird die Situation in der Blutgruppe B- angegeben.

Foto zur Meldung: Blutspende im Erlebniswald Trappenkamp am 28. Juli
Foto: Blutspende im Erlebniswald Trappenkamp am 28. Juli

Update Storchennest Schmalensee: Immerhin ein Rastplatz

(16. 07. 2023)

„Ein Storch ist im Nest, schon seit mindestens zehn Minuten!“, lautete am Samstagmorgen eine Mitteilung auf dem Smartphone. Um das zu dokumentieren und zu überprüfen, ob es draußen tatsächlich so viel wärmer war als drinnen, ging es mit der Kamera bewaffnet in Richtung Regenrückhaltebecken. Und tatsächlich: Da stand ein Storch (oder eine Störchin?) in dem schönen Nest, das im März in einer tollen Gemeinschaftsaktion von Schmalenseern in die Höhe gebracht worden war.

 

Meister*in Adebar warf abwechselnd Blicke in die Landschaft und ins eigene Gefieder, das mit Bedächtigkeit geputzt wurde – in der Höhe ist man ja sicher. Zwischendurch, nach einem Besuch des Fotografen bei den Rindern am Ortseingang, war der Gast-Storch auch mal weggeflogen und zurückgekommen. Für wirklich länger blieb er oder sie jedoch nie. Im ersten Jahr des neuen Storchennests müssen wir festhalten, dass dieses zwar von mindestens zwei Großvögeln in Augenschein genommen wurde, zu einem Festbezug, womöglich mit Bruterfolg, sollte es aber nicht kommen.

 

Wir waren vorgewarnt, dass im ersten Jahr ein neues Nest nicht unbedingt angenommen werden würde. Setzen wir schon mal auf das nächste. Und suchen wir die positiven Dinge nach der Methode des halbvollen Glases: Immerhin haben wir uns nicht um Störche in Schmalensee ernstlich Sorgen machen müssen.

 

Denn die Situation für die Störche war und ist in dieser Saison im Kreis Segeberg mal wieder keine leichte. Holger Möckelmann, Storchenschutzbeauftragter des Nabu im Kreis Segeberg, hatte zuletzt am 6. Juli eine Rundmail geschickt: Darin fragte er besorgt alle Beobachter von Nestern, ob die Brut den Sturm der vorangegangenen Nacht überstanden hatte. Der hatte für viel Regen (Gefahr des Ertrinkens im Nest) und große Hagelkörner gesorgt.

 

Einen Monat zuvor appellierte der Henstedt-Ulzburger, zumindest den Altstörchen Schalen oder besser Tröge mit frischem Wasser aufzustellen, denn um den 7. Juni herum herrschte, wie schon mal 2018, extreme Trockenheit. Die sorgte für ein Ausbleiben von Regenwürmern an der Oberfläche – was sich negativ auf die Brut auswirkte. An manchen Orten war zu beobachten, dass Jungstörche aus Nestern geworfen oder gar von Altstörchen gefressen wurden, weil sie nicht durchzubringen waren.

 

Eine Zwischenbilanz des Nabu-Storchenschutzbeauftragten für den Kreis Segeberg vom 2. Juli wies 73 von Storchenpaaren besetzte Horste aus. Drei Brutpaare hatten demnach vier Junge, 18 Brutpaare hatten drei Junge, 24 Brutpaare hatten zwei Junge, elf Brutpaare hatten nur ein Jungtier und 15 Brutpaare blieben ohne Bruterfolg. Noch liegt etwas Hoffnung auf den Störchen, die über die sogenannte Ostroute erst später in den Norden gekommen sind. Ob das auch für Schmalensee gilt? Wir beobachten einfach weiter und erfreuen uns auch an jedem Pausenaufenthalt...

Foto zur Meldung: Update Storchennest Schmalensee: Immerhin ein Rastplatz
Foto: Mal wieder ein Kurzbesuch im Storchennest

Juli-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 2

(15. 07. 2023)

Werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen liefern uns oft Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten zugleich Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist das Archiv der Segeberger Zeitung. Darüber hinaus liefern der Blick in die Literatur zur Regionalgeschichte und in Alt-Schmalenseer Familienalben wichtige Informationen. Für die treue Leserschaft gibt es auch im Monat Juli die historischen Meldungen zweigeteilt, um ihr ein hoffentlich interessantes Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der zweite Teil.

 

Neue Glaubensbewegung „Deutsche Christen“: Der Todesfelder Pastor Ehmsen hält am Nachmittag des 16. Juli 1933, vor 90 Jahren, in der Bornhöveder Vicelin-Kirche einen Vortrag über die Glaubensbewegung „Deutsche Christen“. Diese will, Elemente des NS-Staates aufgreifend, das Christentum wieder ins Bewusstsein der Deutschen rücken. Die Deutschen Christen wollen die durch die Nationalsozialisten geschaffene evangelische Reichskirche zur „Volkskirche“ machen. Bornhöveds Pastor Erich bekundet, dass auch in Bornhöved die Absicht besteht, eine Ortsgruppe der Deutschen Christen zu bilden.

Dies wird noch im selben Monat zur Umsetzung kommen. So finden am 23. Juli 1933 nicht mehr wie vorgesehen Kirchenwahlen statt: Die vorgesehene Wahl von Kirchenvertretern ist durch die Aufstellung von Einheitslisten obsolet geworden. Bei der Erstellung dieser Listen – auch im Kirchspiel Bornhöved wird eine solche vorgelegt, auf der neben anderen der Schmalenseer Landmann Ernst Stegelmann eingetragen ist – setzt sich die Glaubensbewegung „Deutsche Christen“ durch, die sich selbst als „SA Jesu Christi“ bezeichnet. Am 30. Juli bereits werden die neuen Kirchenvertreter im Gottesdienst durch Pastor Erich eingeführt.

 

Erstmals ein Kreisfeuerwehrfest: In Kaltenkirchen findet am 17. Juli 1893, vor 130 Jahren, zum ersten Mal ein Kreisfeuerwehrfest statt, was den heutigen Kreisfeuerwehrverbandstagen entspricht Unter dem Vorsitz von Kreisfeuerwehrhauptmann Severin versammeln sich 400 von 923 aktiven Feuerwehrmännern des Kreises Segeberg und repräsentieren 21 der 29 Freiwilligen Feuerwehren. Während die Wehren aus Bornhöved und Gönnebek mit zusammen vier Delegierten vertreten sind, ist die dem Verband neu beigetretene Freiwillige Feuerwehr Schmalensee nicht anwesend.

Das Kaltenkirchener Fest setzt Maßstäbe für die nachfolgenden Jahrzehnte: Im Anschluss an die Versammlung mit Berichten und Wahlen erfolgt eine praktische Übung durch die gastgebenden Wehren, in diesem Falle Kaltenkirchen, Hartenholm und Henstedt. Danach findet ein festlicher Umzug durch die geschmückte Ortschaft statt. 1894 soll das zweite Kreisfeuerwehrfest in Bornhöved stattfinden.

 

22 Nationen zugleich in Schmalensee: Im Mütterkurheim am Schmalensee findet vom 17. bis 21. Juli 1963, vor 60 Jahren, eine internationale Frauenkonferenz des Lutherischen Weltbundes zur Vorbereitung auf dessen Vollversammlung im August in Helsinki statt. 50 Frauen aus 22 Nationen beschäftigen sich mit vielerlei Themen und Fragen um die Frau in der evangelischen Kirche und das Leben der Frau in einer veränderten Welt. Vertreten sind am Schmalensee unter anderem die USA, Frankreich, Finnland, Japan, Indien, Äthiopien, Kolumbien, Neuguinea und natürlich Deutschland.

 

Ein Sondertermin bei Schmalenseer Züchtern: Eine Körkommission, der auch Amtsvorsteher Heinrich Christian Saggau angehört, wird am 20. Juli 1908, vor 115 Jahren, beim Landmann Ludwig Saggau zur Extrakörung vorstellig. Ludwig Saggau kaufte neun schwarzbunte Zuchtkühe für durchschnittlich 600 Mark und, gemeinsam mit Willy Siebke, einen Stier für 800 Mark. Da alle Tiere aus der Wesermarsch stammen, müssen sie einer Extrakörung unterworfen werden, ehe sie der Zuchtrichtung des schwarzbunten Holsteinischen Viehs angeschlossen werden können. Das Urteil fällt positiv aus.

 

Vom Anfang unserer Bundesstraße: Bornhöveds Chronist, der Kaufmann Julius Bruhn, Sohn des Pastors Christian Nicolaus Bruhn, berichtet am 21. Juli 1858, vor 165 Jahren, vom Beginn der Arbeiten zum Bau der Chaussee von Plön nach Neumünster. Besagte Chaussee ist die heutige Bundesstraße 430, die ursprünglich gepflastert war.

 

Platz 3 beim ersten Kreisturnier: Erstmals findet am 22, Juli 1923, vor 100 Jahren, auf der zum Turnierplatz umfunktionierten Bad Segeberger Rennkoppel ein Kreisturnier des Kreis-Reitervereins Segeberg statt. Im Vielseitigkeits-Wettkampf der A-Abteilungen belegt der Reiterverein Bornhöved und Umgebung hinter den Vereinen aus Neuengörs und Leezen den 3. Platz. Den Bornhöveder Verein haben erst vor wenigen Jahren einige Schmalenseer mitgegründet, die erfolgreich für den Reiterverein reiten oder fahren oder sich als Reitlehrer einbringen.

 

Otto Schlätel zweimal Dritter: Auf der „Rennkoppel“ in Bad Segeberg, dem heutigen Landesturnierplatz, findet am 22. und 23. Juli 1933, vor 90 Jahren, ein Jubiläumsturnier des Reiterbundes des Kreises Segeberg unter Beteiligung von SA- und SS-Stürmen statt. Im Wettbewerb der Reitabteilungen des Reiterbundes Segeberg belegt die Abteilung des Reitervereins Bornhöved den dritten Platz. Reitlehrer der Abteilung ist Otto Schlätel aus Schmalensee. Im Galopprennen um den „Preis von Müssen“ wird Schlätel selbst im Sattel von „Ahne“ Dritter.

 

Dramatisches in der Schule Schmalensee: Dramatisches spielt sich laut einer Meldung des Segeberger Kreis- und Tageblatts vom 23. Juli 1918, vor 105 Jahren, in der Schmalenseer Schule ab. Ein schon seit Jahren in einer Luftröhre der Schulstube nistendes Rotschwänzchenpaar hat einen Kuckuck untergeschoben bekommen und nun von früh bis spät viel zu tun.

 

Maßnahmen gegen Armut und Bettelei: In der Sitzung des Segeberger Kreistages am 26. Juli 1883, vor 140 Jahren, spricht sich dieser für die Errichtung einer so genannten Arbeiterkolonie in Rickling aus, die mitunter auch „Bettlerkolonie“ genannt wird. 2270 Mark werden aus Kreismitteln bereitgestellt. Weiterhin beschließt der Kreistag, dem der Schmalenseer Hufner Matthias Saggau angehört, dass die Errichtung von Verpflegungsstellen für bedürftige Reisende vorangetrieben wird, entsprechend einem Antrage des „Central-Vereins gegen Bettelei und Vagabondage“. Hufner Saggau wird in die fünfköpfige Kommission gewählt, welche die Umsetzung – und 2000 Mark an Kreismitteln – in die Hände nimmt. Noch im selben Jahr werden diese Kreistagsbeschlüsse Wirkung zeigen. So meldet das Segeberger Kreis- und Wochenblatt am 2. Oktober 1883, dass nun im Kreis Segeberg Verpflegungsstationen errichtet werden, in denen mittellose und Arbeit suchende Wanderer ein kleines Mittagsessen („Mittagsbrot“) auf Kosten des Kreises erhalten können. Eine dieser Stationen, die für eine Eindämmung der Bettelei sorgen sollen, ist für Bornhöved vorgesehen. Wer die Station aufsucht, wird an die Arbeiterkolonie in Rickling weitergeleitet. In Segeberg und Bramstedt werden sogar Stationen errichtet, in denen Unterkunft und ganztägige Verpflegung gewährt werden. Und am 10. Oktober 1883 findet in Rickling die feierliche Einweihung der so genannten Arbeiterkolonie statt. Mit einem Aufruf, der von namhaften Personen des Kreises Segeberg unterstützt wird, bittet der Landesverein für die Innere Mission um Spenden für die weitere Ausgestaltung der Einrichtung. Der Berichterstatter zum Segeberger Kreis- und Wochenblatt aus dem Kirchspiel Bornhöved bemerkt dazu in der Ausgabe 30. Oktober: „Augenblicklich wird hier in den einzelnen Gemeinden die Kollekte zum Besten der Arbeiterkolonie Rickling abgehalten, welcher segensreichen Anstalt wir recht viele Freunde mit opferwilligem Sinne wünschen.“ Die Zeitung druckt in den nächsten Wochen die Sammelergebnisse aus den Städten und Dörfern des Kreises ab. Im November gehen demnach aus der Schmalenseer Kollekte in Form einer Haussammlung 22 Mark ein.

 

Infanterie in Schmalensee: Auf der Gönnebeker Heide (heute Trappenkamp) finden im Zeitraum 26. bis 29. Juli 1898, vor 125 Jahren, Schießübungen des Infanterieregiments Nr. 84 statt. Die Truppen werden in den umliegenden Ortschaften einquartiert. In Schmalensee wird eine Kompanie, bestehend aus vier Offizieren, 125 Mannschaften und einem Pferd, untergebracht. Dieses Regiment, auch genannt Infanterie-Regiment „von Manstein“ (Schleswigsches) Nr. 84, war zu jener Zeit mehrheitlich in Schleswig, aber auch im damals deutschen Hadersleben stationiert.

 

Preisabsprachen unter Bienenzüchtern: Der Imkerverein für Bornhöved und Umgebung, damals noch Bienenzuchtverein genannt, unternimmt am 26. Juli 1980, vor 115 Jahren, eine Ausfahrt zur neu errichteten Imkerschule in Preetz. Unterwegs verständigen sich die gut 30 teilnehmenden Mitglieder darauf, dass keines von ihnen den Pfundpreis von 80 Pfennig unterschreiten darf.

 

Zeichen der Inflation: Das Segeberger Kreis- und Tageblatt veröffentlicht am 26. Juli 1923, vor 100 Jahren, dramatische Zahlen. Bis zum 1. August 1923 gelten demnach im Handwerk neue Stundenlöhne und dann (in Klammern) wiederum neue Stundenlöhne vom 2. bis zum 8. August 1923: Für Zimmerer 42.730 (57.810) Mark, Maurer 41.910 (56.700) Mark, Hilfsarbeiter 39.450 (53.370) Mark, Tiefbauarbeiter 33.890 (45.850) Mark. Auch der Gemeindepolitik fliegen hohe Werte nur so um die Ohren: Die Kreisumlage für das Jahr 1923 ist durch den Kreistag und Kreisausschuss festgesetzt worden und Schmalensee hat über 5,66 Millionen (5.668.920) Mark zu leisten. Davon ist die Hälfte sofort zu überweisen, zum 1. November 1923 und zum 1. Februar 1924 wird jeweils ein Viertel fällig. Am 31. Juli 1923 werden neue Friseurpreise bekannt gemacht: Das Rasieren kostet nach Festlegung durch die Friseurinnung 4000 Mark, das Haareschneiden 20.000 Mark.

 

Ein Blitzer für Schmalensee: An vier ausgewählten Bundesstraßen im Kreis Segeberg werden laut Segeberger Zeitung vom 27. Juli 1998, vor 25 Jahren, verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. In Schmalensee, Trappenkamp, Leezen und Bockhorn wird jeweils ein Starenkasten aufgestellt. Für alle vier Kästen gibt es eine Kamera, die in unregelmäßigem Rhythmus in allen vier Kästen eingesetzt wird. Der Standort an der B430 in Schmalensee befindet sich an der Zuwegung zum Parkplatz am Feuerwehrgerätehaus.

 

Wieder eine Kreistierschau: Nach 15-jähriger Unterbrechung findet am 27. Juli 1968, vor 55 Jahren, in Bad Segeberg wieder eine Kreistierschau statt. Maßgeblich beteiligt ist der Kreisverein Schwarzbunte Schleswig-Holsteiner mit seinem Vorsitzenden Hugo Saggau aus Schmalensee. Und einige Schmalenseer Züchter stellen erfolgreich ihre besten Tiere vor. Prämiert werden Rinder von Hans Harder, Jürgen Stegelmann, Hugo Saggau und zwei Norweger Fjord-Pferde von Gerhard Hammerich.

 

Ausflug in die große Stadt: In Begleitung vieler Eltern unternimmt die Schule Schmalensee eine Tagesfahrt mit dem Autobus nach Hamburg. Davon berichtet das Segeberger Kreis- und Tageblatt am 28. Juli 1938, vor 85 Jahren. Blankenese (Süllberg) und der Elbtunnel werden besucht. Nach einer Hafenrundfahrt geht es in den Tierpark Hagenbeck.

 

Als Zwangsarbeiterin in Schmalensee: Wera Letun, Zwangsarbeiterin polnischer Herkunft, tritt am 30. Juli 1943, vor 80 Jahren, ihren Dienst beim Bauern Theodor Schnohr an. Das sagt die Eintragung in ihrem „Arbeitsbuch für Ausländer“. Den Aufenthalt Wera Letuns, die sich später Veronika Huryn nennt, hat der Plöner Lehrer Karsten Dölger im Jahr 2000 in seinem Buch „Polenlager Jägerslust – Polnische Displaced Persons in Schleswig-Holstein 1945-1949“ zusammengefasst. Demzufolge gibt es eine größere Zahl von Zwangsarbeiterinnen und -arbeitern sowie Kriegsgefangene in Schmalensee. Die französischen Kriegsgefangenen werden auf der Hufe 1 (Voß) untergebracht und bewacht, arbeiten aber auf verschiedenen Höfen. Die „Ostarbeiterinnen“ leben auf den Höfen, getrennt von den Gefangenen.

Foto zur Meldung: Juli-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 2
Foto: Das Mütterkurheim am Schmalensee

Alte Schmiede in Bornhöved wird ein Ort der Phantasie

(09. 07. 2023)

Mitteilung vom Förderverein Alte Schmiede Bornhöved:

 

Die Alte Schmiede Bornhöved wird zum 5. Mal wieder zum „Platz der Phantasie“. Im Rahmen des Kunstforums 2023 sind neben der Kunstausstellung auch Mitmachaktionen mitzuerleben, ein musikalischer Auftritt zu hören und die Verhüllung eines Oldtimers „a la Christo“ zu bestaunen.        

          

Am Sonnabend, den 22. Juli von 14.00 – 18.00 Uhr und am Sonntag, den 23. Juli von 11.00 - 18.00 Uhr ist das Kunstforum in der Alten Schmiede Bornhöved, Kuhberg 13 für Besucher geöffnet. Der Eintritt ist frei.

 

Das Kunstforum wird am Sonnabend, den 22. Juli um 14.00 Uhr vom Organisator Horst Detering gemeinsam mit mir als Vorsitzenden des „Fördervereins Alte Schmiede Bornhöved“ eröffnet.

 

Im Innenraum der historischen Schmiede - mit ihrer besonderen Atmosphäre - wird wieder, zwischen Amboss, Esse und alten Werkzeugen, eine Kunstausstellung der Schwerpunkt der Veranstaltung sein.

 

Siebzehn Kunstschaffende aus der Umgebung zeigen ein breites Spektrum ihrer Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Holz, Stein, Schmuck, Skulptur, Grafik und Installation. Fast alle Ausstellungsobjekte können auch käuflich erworben werden.

 

Der Vorplatz wird erneut zum „Platz der Phantasie“ und mit der Verhüllung eines Oldtimers „a la Christo“ besondere Aufmerksamkeit auf sich ziehen und die Neugier der Besucher wecken.                       

                                                                                              

Am Sonntag ab 15.00 Uhr wird Frank Rössel aus Bad Segeberg mit Gitarre und Stimme die Besucher begeistern und beim grafischen Malen und Falten von Fotos zu kleinen Pyramiden, haben die Besucher die Möglichkeit sich kreativ auszuprobieren.                                                                                                

Den Kunstschaffenden aus allen Bereichen wird in der Alten Schmiede die Möglichkeit geboten, ihre Werke zu präsentieren und die kreative Kraft der Region zu zeigen.

 

Das Ziel der Veranstalter ist Kunstschaffende und Besucher, ob jung oder alt, zusammenzuführen, eine große Vielfalt von Themen und Techniken zu zeigen, sich damit auseinander zu setzen, sowie die Kreativität aller Beteiligten anzuregen. Bei den angebotenen Mitmachaktionen können sich die Besucher unter Anleitung selbst ausprobieren.

 

[Homepage - Kunstforum Alte Schmiede Bornhöved 22.-23.07.2023]

Foto zur Meldung: Alte Schmiede in Bornhöved wird ein Ort der Phantasie
Foto: Alte Schmiede Bornhöved

Bauausschuss am 11. Juli: Zwei Themen werden „geschoben“

(08. 07. 2023)

Am Dienstag, 11. Juli, kommt im Gemeindesaal am Gasthof Voß der Ausschuss für Planung und Umwelt, Bau- und Wegeangelegenheiten der Gemeinde Schmalensee erstmals in neuer Besetzung zusammen. Und mit einem vollen Programm – zu voll, um es gemäß Tagesordnung durchzuziehen.

 

Schon um 19 Uhr startet die Veranstaltung, aber noch nicht als Ausschusssitzung, sondern mit einer Information der Öffentlichkeit zum in der Aufstellung befindlichen Bebauungsplan (B-Plan) Nr. 9. Dabei geht es um die Belauer Straße im Bereich der Hausnummern 2, 4 / 4a, 6, 8 und 10. Diese frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung muss stattfinden, ehe der Ausschuss später über besagten B-Plan Nr. 9 beschließen, also der Gemeindevertretung eine Empfehlung aussprechen kann. Um 19.30 Uhr wird in die Tagesordnung eingestiegen.

 

Bebauungspläne bestimmen den Verlauf der Sitzung am Dienstag

 

Besonders umfangreich aber werden die Beratungen zum B-Plan Nr. 8 ausfallen, der das zu erschließende Baugebiet am Grasweg, nördlich der Damsdorfer Straße betrifft. Um in die Erschließungsplanung einsteigen zu können, muss intensiv zu den Themen Entwässerung und Wärme gesprochen werden. Dazu werden auch Vortragende / Experten von außerhalb vor Ort sein, um Optionen aufzuzeigen und Möglichkeiten zu erläutern. Viel Information für die Ausschussmitglieder und sicher viel Raum für umfangreiche Diskussion, um der Gemeindevertretung nach Möglichkeit Empfehlungen auszusprechen.

 

Am Dienstag keine Beratung zu Solarfreiflächenanlagen und zur Tarbeker Straße

 

Um den zeitlichen und Konzentrationsbogen nicht zu überspannen, wird der Ausschussvorsitzende Christian Detlof die Tagesordnungspunkte 11 (Tonagebeschränkung in der Tarbeker Straße) und 7 (Solarenergiefreiflächenanlagen im Außenbereich) absetzen lassen. Zu 11 gibt es derzeit nicht Neues und zu 7 würde der Planer des mit der Erstellung eines sogenannten Weißflächenkatasters ebenfalls umfangreich vortragen müssen – woran sich wiederum eine längere Debatte anschließen müsste, um der Vertretung infrage kommende Flächen zu empfehlen. Besagter Planer ist bereits informiert und wird in der Sitzung nicht dabei sein.

 

„Eine Sitzung bis möglicherweise 23 Uhr oder länger ist weder den Ausschussmitgliedern, Vortragenden, noch der Zuhörerschaft zumutbar“, erklärt Christian Detlof. Er strebt an, für das Thema Solarfreiflächenanlagen eine gesonderte Ausschusssitzung nach den Sommerferien durchzuführen.

Foto zur Meldung: Bauausschuss am 11. Juli: Zwei Themen werden „geschoben“
Foto: Bauausschuss am 11. Juli: Zwei Themen werden „geschoben“

Beatrix Klüver ist neue Amtsvorsteherin des Amtes Bornhöved

(06. 07. 2023)

Das Amt Bornhöved hat eine neue Amtsvorsteherin. Tensfelds Bürgermeisterin Dr. Beatrix Klüver, die schon von 2008 bis 2013 Amtsvorsteherin war, löste in der konstituierenden Sitzung des Amtsausschusses Trappenkamps Bürgermeister Harald Krille ab, dessen Fraktion nach der Kommunalwahl keine Stimmenmehrheit mehr im Gremium hat.

 

Die liegt bei der Fraktion der Wählergemeinschaften, die ihr Vorschlagsrecht nutzten, um Beatrix Klüver ins Rennen zu schicken. Zwar waren im Vorwege zur Sitzung Gespräche geführt worden, doch selbst die neue Amtsvorsteherin war „baff“ darüber, auch mit allen Stimmen von SPD und CDU gewählt worden zu sein.

 

Entsprechend erhielten auch die Stellvertreter klare Ergebnisse. Harald Krille (SPD) wurde mit nur einer Enthaltung zum 1., Reinhard Wundram (CDU) aus Bornhöved einstimmig zum 2. Stellvertretenden Amtsvorsteher gewählt.

 

Die sogenannte „Friedensliste“ umfasste auch die Verteilung der Mitglieder des Amtsausschusses auf die drei Fachausschüsse – den Finanz-, Bau- und Personalausschuss. In diesen wurde Schmalensees neuer Bürgermeister Dirk Griese gewählt, dessen Stellvertreter, wie im Amtsausschuss, Christian Detlof sein wird.

 

Als es an die Wahl der Ausschussvorsitzenden und ihrer Stellvertretungen ging, galt die Friedensliste scheinbar nicht mehr für alle, denn es kam zu Kampfabstimmungen, die alle in geheimer Wahl stattfinden mussten.

 

Um den Vorsitz im Personalausschuss bewarben sich Gönnebeks Bürgermeister Knut Hamann und der Bornhöveder Gemeindevertreter Ansgar Kruse (SPD). Kruse gewann mit 29:17 Stimmen und Hamann verzichtete darauf hin, den Posten des stellvertretenden Ausschussvorsitzenden zu übernehmen. Für diesen erklärte sich Dirk Griese bereit und wurde separat in offener Abstimmung einstimmig gewählt.

 

Um den Finanzausschussvorsitz bewarben sich Merle Kruck, SPD-Gemeindevertreterin aus Trappenkamp, und Bornhöveds neuer Bürgermeister Hans-Georg Kruse, der sich mit 26:20 durchsetzen konnte. Merle Kruck wurde stellvertretende Finanzausschussvorsitzende. Auch beim Bauausschuss tauchte ein zweiter Bewerber auf. Gegen Trappenkamps Bürgermeister Harald Krille (SPD) wurde Sahbi Daniel Jaouadi nominiert, CDU-Gemeindevertreter aus Trappenkamp. Krille siegte mit 29:17 und Jaouadi wurde sein stellvertretender Bauausschussvorsitzender.

 

In zwei Ausschüsse des Wege-Zweckverbandes der Gemeinden des Kreises Segeberg (WZV) kann das Amt Bornhöved je einen Vertreter entsenden. Die Wahl fiel auf Knut Hamann für den Hauptausschuss und auf Damsdorfs neuen Bürgermeister Gert Jürgens für den Abfallwirtschaftsausschuss.

 

Eingangs hatte Harald Krille, der seit 2018 Amtsvorsteher war, aus dem Amtsausschuss ausgeschiedene Mitglieder verabschiedet, darunter Sönke Siebke aus Schmalensee.

 

Dr. Beatrix Klüver wiederum, die schon von 2008 bis 2013 Amtsvorsteherin war, stimmte ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter auf eine arbeitsreiche Wahlperiode ein, in der Beratungen zum möglichen Verwaltungsneubau, die Umstellung auf eine Verwaltungsleitung durch einen Amtsdirektor und Beratungen über die Organisationsstruktur der Verwaltung bestimmend seien.

 

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Foto: Dr. Beatrix Klüver mit ihren Stellvertretern Harald Krille (li.) und Reinhard Wundram

Noch zweimal Sommerkino in der Alten Schmiede Bornhöved

(06. 07. 2023)

Aus einer Mitteilung vom Förderverein Alte Schmiede Bornhöved:

 

SommerKino in der „Alten Schmiede Bornhöved“

 

Es hat schon Tradition in Bornhöved, das SommerKino des Fördervereins „Alte Schmiede Bornhöved“. Fördervereinsmitglied Keena Braun hat ein frisches, hintergründiges und spannendes Programm zusammengestellt.

 

14. Juli: „Die Eiche“.

 

Die pflanzliche und tierische Wohngemeinschaft des stolzen Baumes wird mit extremen Makroaufnahmen und im Zeitraffer für alle Sinne geboten.

 

28. Juli: „Mittagsstunde“.

 

Nach dem Roman von Dörte Hansen erzählt Regisseur Lars Jessen von Kneipen und Gemeinschaftssinn, von Sprache und Kultur – und davon, wie alles, ein Dorf, eine Gemeinschaft langsam verschwindet.

 

Alle Vorstellungen beginnen um 19:30 Uhr in der Alten Schmiede, Kuhberg 13, 24619 Bornhöved. Der Eintritt ist frei.

 

Förderverein Alte Schmiede Bornhöved - www.alte-schmiede-bornhoeved.de

Foto zur Meldung: Noch zweimal Sommerkino in der Alten Schmiede Bornhöved
Foto: Alte Schmiede Bornhöved

Schulverband Sventana nimmt die Arbeit auf – Dirk Griese ist dabei

(05. 07. 2023)

Das Amt des Bürgermeisters bringt es mit sich: Dirk Griese ist nun Mitglied der Schulverbandsversammlung des Schulverbandes Sventana Bornhöved. Am 4. Juli fand die konstituierende Sitzung in der Aula der Sventana-Schule statt.

 

Im Mittelpunkt stand dabei natürlich die Neuwahl des Schulverbandsvorstehers. Und der Posten war sogar umkämpft. Gegen den bisherigen Vorsteher, Bornhöveds bisherigen Bürgermeister Reinhard Wundram, nominierte dessen Nachfolger Hans-Georg Kruse den Bornhöveder Gemeindevertreter Jörg Töbelmann. Ergebnis der geheim abgehaltenen Kampfabstimmung war ein 11:5-Erfolg für Wundram.

 

Zum stellvertretenden Schulverbandsvorsteher wurde erneut Tarbeks Bürgermeister Jörn Saggau gewählt – einstimmig.

 

Reinhard „Charly“ Wundram hatte noch als „alter“ Verbandsvorsteher bisherige Mitglieder der Schulverbandsversammlung verabschiedet, darunter auch Sönke Siebke, Schmalensees bisherigen Bürgermeister und aktuellen Landtagsabgeordneten.

 

Als neues Mitglied des Gremiums wurde Schmalensees neuer Bürgermeister Dirk Griese verpflichtet. Er wurde außerdem in den Finanzausschuss des Schulverbandes gewählt. In diesem und auch in der Schulverbandsversammlung wird Dirk Griese jeweils von Christian Detlof vertreten, seinem Stellvertreter auf Gemeindeebene.

 

Zwei Fachausschüsse hat der Schulverband Sventana Bornhöved. Den Finanzausschuss leitet Dr. Beatrix Klüver, Bürgermeisterin in Tensfeld; den Bauausschuss wird ab sofort Jörg Töbelmann aus Bornhöved leiten. Beide wurden einstimmig gewählt.

 

Schon am heutigen 5. Juli geht es weiter mit bedeutenden Abstimmungen: Ab 19.30 Uhr findet im Bürgersaal des Trappenkamper Bürgerhauses die konstituierende Sitzung des Amtsausschusses statt, die u.a. eine neue oder einen neuen Amtsvorsteher wählen muss. Im Gegensatz zur letzten Wahl hat nun nicht die SPD das erste Vorschlagsrecht, sondern die Fraktion der Wählergemeinschaften – sofern sich diese gebildet und auf eine Kandidatin oder einen Kandidaten verständigt hat. Bisheriger Amtsvorsteher ist Trappenkamps Bürgermeister Harald Krille (SPD).

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Foto: Reinhard Wundram (Mi.) verabschiedete Sönke Siebke (re.) und verpflichtete Dirk Griese

Juli-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1

(01. 07. 2023)

Auch im Jahr 2023 werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen geben Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist insbesondere das Archiv der Segeberger Zeitung. Bildmaterial aus Familienalben und das Studium der Literatur zur Regionalgeschichte runden die Beiträge mitunter ab. Für die treue Leserschaft in Schmalensee und darüber hinaus werden wir in jedem Monat die historischen Meldungen zweigeteilt veröffentlichen – immer am 1. und am 15. Tag, um ihr ein Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der erste Teil für den Monat Juli.

 

Die Gleichschaltung der Lehrer: Im Zuge der so genannten Gleichschaltung durch den Nationalsozialismus in Folge der „Machtergreifung“ am 30. Januar 1933 ist auch der Lehrerverein für Bornhöved und Umgebung im Nationalsozialistischen Lehrerbund aufgegangen. Die Bornhöveder Gruppe des NSLB hält am 1. Juli 1933, vor 90 Jahren, ihre erste Sitzung unter diesem Namen ab. Im Bericht des Segeberger Kreis- und Tageblattes dazu heißt es: „…das große Ziel der nationalsozialistischen Bewegung unter Führung Hitlers: Überbrückung aller Gegensätze der Klassen, Stände und Konfessionen und Schaffung einer deutschen Volksgemeinschaft. Die Mitglieder des bisherigen Lehrervereins, die jetzt sämtlich dem NSLB angehören, sind bereit, dem großen Ziel zu dienen, indem sie selbst wie bisher eine wirkliche Gemeinschaft bilden, sich als Glieder der großen deutschen Schicksalsgemeinschaft fühlen und als Erzieher dazu helfen, daß die nationalsozialistische Idee das ganze Volk ergreife.“ Schmalensees Lehrer Heinrich Göttsch wird zum Kassen- und Pressewart ernannt.

 

Gründung der Kreissparkasse: Als Körperschaft des öffentlichen Rechts wird am 1. Juli 1938, vor 85 Jahren, die Sparkasse des Kreises Segeberg gebildet. Zugleich werden mehrere kleinere Sparkassen per Verordnung in die Kreissparkasse überführt, darunter auch die Verbandsspar- und Leihkasse für Bornhöved, Schmalensee und Gönnebek in Bornhöved. Aus der Sparkasse Bornhöved wird nunmehr eine der Hauptzweigstellen der Kreissparkasse, die heute in der Sparkasse Südholstein aufgegangen ist.

 

Silber für die Feuerwehr: Die Freiwillige Feuerwehr Schmalensee erringt am 1. Juli 1973, vor 50 Jahren, die Leistungsplakette in Silber. Zuvor hatte die Wehr zwei Mal die Plakette in Bronze erworben. Nun bewältigte sie zur Zufriedenheit der Bewertungskommission einen Übungseinsatz auf dem Hof der Familie Voß. Dazu ein Zitat von Bürgermeister Hans Voß: „Ihr habt euch jetzt wohl das neue Fahrzeug verdient.“ Hintergrund: Erstmals soll die Wehr „vollmotorisiert“ werden, also ein richtiges Einsatzfahrzeug bekommen. Bisher verfügt sie über einen Tragkarftspritzenanhänger, den stets ein Traktor ziehen muss. Am 24. Januar 1974 wird die Wehr einen Rüstwagen TST/RW erhalten, der im Januar 2004 durch das jetzige Fahrzeug abgelöst werden wird.

 

Seit 30 Jahren gilt Schmalensees Postleitzahl: Deutschlandweit werden am 1. Juli 1993 fünfstellige Postleitzahlen eingeführt. Ein Grund ist die Deutschen Einheit, in deren Folge es dazu kam, dass in zahlreichen Fällen eine Postleitzahl sowohl in West- als auch in Ostdeutschland existierte. Die Post verspricht bei der Gelegenheit, nun noch schneller und zuverlässiger zu sein. Schmalensee hat ab sofort die Postleitzahl 24638.

 

Drei Tage Gefängnis für das Dienstmädchen: Ein früheres Schmalenseer Dienstmädchen namens B., jetzt aus Heiderberg, steht am 3. Juli 1913, vor 110 Jahren, vor dem Segeberger Schöffengericht. B. soll in Schmalensee einem anderen Mädchen aus dessen unverschlossener Stube ein Geldtäschchen mit 16,50 Mark entwendet haben. Das Geld soll B. für Kleidung und Naschereien ausgegeben haben. Nach erfolgtem Geständnis wird B. zu drei Tagen Gefängnis verurteilt.

 

Der Zecher muss in den Bau: Vor dem Bad Segeberger Amtsgericht wird laut Bericht der Segeberger Zeitung vom 3. Juli 1963, vor 60 Jahren, ein 22-jähriger Maurer aus Schmalensee wegen Radfahrens unter Alkoholeinfluss zu zehn Tagen Haft ohne Bewährung verurteilt. Im Januar hatte der junge Mann bereits im Schmalenseer Gasthof gezecht, ehe er sich mit dem Fahrrad nach Bornhöved begab, um dort zwei weitere Lokale aufzusuchen. Auf dem Rückweg stürzte er vom Fahrrad und blieb verletzt im Straßengraben liegen, wo er schließlich mit 1,7 Promille Blutalkoholgehalt aufgefunden wurde.

 

Ein neues Einsatzfahrzeug muss her: Keine Sommerpause für die Schmalenseer Gemeindevertreter, die in ihrer Sitzung am 3. Juli 2003, vor 20 Jahren, u.a. zum Kauf eines neuen Einsatzfahrzeugs für die Freiwillige Feuerwehr beraten und beschließen. Rund 139.000 Euro soll das LF 10/6 kosten. Bürgermeister Hans Siebke rechnet mit einem Landeszuschuss von 25.600 Euro. Das 30 Jahre alte Vorgängerfahrzeug soll verkauft werden.

 

Poststelle Schmalensee von Schließung bedroht: In Schmalensee regt sich laut Bericht der Segeberger Zeitung vom 4. Juli 1988, vor 35 Jahren Protest gegen einen Plan der Bundespost, ihre Schmalenseer Filiale zu schließen. Auch der Landtagsabgeordnete Dietrich Wiebe aus Stocksee setzt sich für den Erhalt der Poststelle ein. Das Versorgungsangebot im Dorf, so Wiebe, dürfe nicht unterlaufen werden. Der Plan der Post kommt nicht von ungefähr: Zum 01.12.1988 wird Posthalterin Annelies Behrend, eine echte Institution in Schmalensee, in den Ruhestand gehen.

 

Das Schmalenseermoor brennt 1898, vor 125 Jahren: Aus dem Protokollbuch der Freiwilligen Feuerwehr Tensfeld (wiedergegeben in der Festschrift zum 125-jährigen Bestehen im Jahr 2015): „Donnerstag den 6. Juli wurde von dem Kuhhirten um 9 Uhr gemeldet, das Schmalenseermoor sollte brennen. Es wurde auch gleich gesehen, dass eine Rauchwolke emporstieg. Daraufhin alarmierte der Hauptmann die Feuerwehr, welche rasch zu Platz wahren und mit dem ersten Fuhrwerk Hufner Kieckbusch wurde der Steigertrupp befördert. Das Feuer machte einen hübschen Anblick. Die Steiger worden an die Patschen kommandiert. Die Patschen mit Wasser befeuchtet und so mit und gegen den Wind angegriffen, wodurch die hell auflodernden Flammen bald bewältigt wurden. Darauf wurde Wasser gesaugt und die Spritze klar gemacht. Nach eineinhalbstündigem Begießen wurde die Sache als gelöscht angesehen und eine Brandwache zu Platz gelassen.“ Sehr wahrscheinlich handelt es sich beim „Schmalenseermoor“ um den Teil des Tarbeker bzw. heute Blunker Moores, von dem die Schmalenseer zu damaliger Zeit ihren Torf stechen durften. Welchem Grundstück welche Menge Torf zustand, war obrigkeitlich geregelt. Der Torf wurde zum Heizen verwendet.

 

Gewissheit über den Verbleib von Max Kröger: Am 3. Mai 1918, vor 105 Jahren, meldet die Verlustliste des deutschen Heeres auf Seite 23381, dass der Schmalenseer Max Kröger („Max Kröger II“) als „vermisst“ gilt. Für Angehörige ist diese Nachricht begleitet von großer Ungewissheit – was ist mit dem Sohn, Bruder oder Ehemann geschehen? Ist er tot („gefallen“)? Am 8. Juli 1918 dann bringt die Seite 24907 der Verlustliste eine sicher beruhigende Gewissheit: Max Kröger II gilt nun als „bisher vermisst, in Gefangenschaft“. Kröger wird später in Schmalensee eine Gärtnerei betreiben und auch Gemeindevertreter werden.

 

Wilde Streiks auf den benachbarten Gütern: Auf den Gütern Depenau, Perdöl, Nettelau, Bunthorst und Diekhof treten am 10. Juli 1923, vor 100 Jahren, die Landarbeiter in einen so genannten „wilden“ Streik ein, der nicht von der Gauleitung des Landarbeiterverbandes genehmigt wurde. Drei Tage später melden die Tageszeitungen, der Oberpräsident der Provinz Schleswig-Holstein habe auf die Landarbeiterstreiks reagiert, die neben Plön auch in den Kreisen Rendsburg und Oldenburg sowie im Landesteil Schleswig aufgetreten sind. Die Technische Nothilfe sei erstmalig aktiviert worden, um das bereits gemähte und auf Schwad liegende Heu einzufahren. Am 15. Juli wiederum kann vermeldet werden, dass der „Friede in der Landwirtschaft“ hergestellt ist. Den Landarbeitern sind Lohnaufschläge zwischen 100 und 200 Prozent zugesagt worden, unbefristet.

 

Landwirte bereisen den Ostkreis: Der Landwirtschaftliche Verein für Bornhöved und Umgebung unternimmt am 13. Juli 1883. vor 140 Jahren, eine Exkursion. Die Tour führt über Tarbek, Damsdorf, Tensfeld und Warderbrück nach Wensin, wo die Meierei besichtigt wird. Auf dem Gut Wensin, das ebenfalls besichtigt wird, gibt es ein Frühstück. Dann geht es über Garbek und Schlamersdorf nach Stocksee, wo der Vereinsvorsitzende, Hofbesitzer Behr, ein Vesperbrot reicht. Schließlich wird der Rückweg nach Bornhöved angetreten.

 

Inflation befeuert die Preise: Die allseits bekannt Inflation des Jahres 1923 nimmt im Juli vor 100 Jahren an Fahrt auf. Das Segeberger Kreis- und Tageblatt vermeldet immer wieder Preisanstiege. So am 15. Juli 1923: Die Fleischbeschaugebühren steigen und betragen für ein Pferd 20.000, ein Schwein 12.000 und ein Rind 15.000 Mark. Die Gebühren der Bezirksschornsteinfeger steigen um 400 Prozent. Die Regelung, dass Kleinrentner nur die halbe Gebühr zu zahlen haben, entfällt. Auch das Segeberger Kreis- und Tageblatt selbst kommt an einer Gebührenerhöhung nicht vorbei. Für das August-Abonnement sind 20.000 Mark zu entrichten.

 

Große Treue zum Arbeitgeber: Für ihre langjährige ununterbrochene Dienstzeit bei ihrem Arbeitgeber werden laut Meldung im Segeberger Kreis- und Tageblatt vom 16. Juli 1928, vor 95 Jahren, mehrere landwirtschaftliche Arbeiter vom Landwirtschaftlichen Kreisverein mit Ehrendiplomen versehen. Darunter aus Schmalensee Willy Wulf für 12 Jahre bei Ernst Stegelmann, August Kronfeldt für 15 Jahre bei W. Kaack und August Jürgens für 20 Jahre bei Heinrich Harder. Bei H. Kock auf Willingshöfen, das zu Bornhöved gehört, ist seit 17 Jahren Heinrich Wendt beschäftigt.

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Foto: Brauerei gibt Eis ab, SKWB 05.07.1898

Kaum zu glauben: Schon seit 30 Jahren hat Schmalensee einen Ökopfad

(30. 06. 2023)

Vielen fallen die weißen Schilder an verschiedenen Stellen in Schmalensee schon gar nicht mehr auf, weil sie selbstverständlich geworden sein mögen. Andere, insbesondere Gäste oder Neubürger*innen, halten neugierig an und schauen, was da erklärt wird. Und noch eine Gruppe wird sie vermutlich bisher gar nicht wirklich wahrgenommen haben, vielleicht, weil die Schilder zum Teil gar nicht mehr lesbar sind, wenngleich sie nicht ganz so alt sind wie der Weg, zu dem sie gehören: Zum Dorfökopfad. Den gibt es in Schmalensee am heutigen 30. Juni seit 30 Jahren.

 

Er ist in die Jahre gekommen, der Umweltlehrpfad, genannt Ökopfad. Das heißt nicht, dass er überflüssig geworden ist. Schmalensee hat reichlich erhaltenswerte Natur. Eine Vielfalt natürlicher Besonderheiten, die den Einwohner*innen und Besucher*innen des Dorfes näherzubringen, zu erklären sind. Vom Bruchwald bis zum Uferstreifen, von der Quelle bis zum Knick – viele verschiedenartige und wechselvolle Lebensräume werden ebenso erklärt wie die Fragilität unserer natürlichen Umgebung.

 

Der Dorfökopfad in Schmalensee

 

Der etwa zwei Kilometer lange Weg kann, so versprechen es die Presseberichte zur Einweihung 1993, binnen einer Dreiviertelstunde bewandert werden. Zu damals zwölf Ökopunkten wird man mithilfe eines Faltplans gelenkt, der u.a. im Gasthof Voß erhältlich ist. Und mittels Holztafeln werden Besonderheiten der Schmalenseer Ökolandschaft wie Streuobstwiese, See, Reetdach oder Regenrückhaltebecken erläutert.

 

Der Dorfökopfad konnte gemeinsam mit der BUND-Kreisgruppe Neumünster und der Stadtbegrünung der Arbeiterwohlfahrt Neumünster realisiert werden. Deren Projektleiter Egon Blitza, ein ehemaliger Schmalenseer, hatte den Kontakt zu Bürgermeister Hans Siebke hergestellt und Schmalensee dazu verholfen, nach den Städten Neumünster und Lübeck das erste Dorf in Schleswig-Holstein mit einem Ökopfad zu werden.

 

Ökopfad-Schilder erstmals 1999 erneuert

 

Einer ersten „Revision“ wurde der Ökopfad im Juni 1999 unterzogen. Damals beteiligte sich die Landjugendgruppe Schmalensee mit ihren Vorsitzenden Maya Grothe und Sönke Nagel an der 72-Stunden-Aktion des Landjugendlandesverbandes. Vom 10. bis 13. Juni gelang es den Lajus, den Spielplatz am Sportlerheim zu bauen und „nebenbei“ die Ruhebänke am See zu streichen und die zwölf generalüberholten Ökopfad-Schilder aufzustellen.

 

Das geschah gerade rechtzeitig zur Teilnahme der Gemeinde am Wettbewerb „Umweltfreundliche Gemeinde“. Als solche wurde Schmalensee im Jahr 2000 ausgezeichnet. Der „Dorfökolehrpfad“ trug das seine zum Erfolg bei. Die Bewertungskommission erkannte an, dass der Gemeinde Schmalensee Ökologie und Tourismus „einvernehmlich am Herzen liegen“.

 

Nächste Überarbeitung im Jahr 2009

 

Anfang Dezember 2009 konnte Schmalensees damals noch neuer Bürgermeister Sönke Siebke eine weitere Verbesserung des Ökopfades präsentieren. Anstelle der zum Teil arg verwitterten Holzschilder waren nun die heute auf dem Lehrpfad anzutreffenden Metallschilder beschafft worden, deren Zahl zugleich von zwölf auf 14 angewachsen war.

 

Seinerzeit bestand zudem die Idee oder Hoffnung, den Ökopfad in das Netz der Wanderwege rund um die Seenplatte einzubinden und dies mittels Schautafel im Dorf hervorzuheben. Dazu ist es jedoch nicht gekommen. Und mittlerweile ist auch diese neue Beschilderung deutlich in die Jahre gekommen, an etlichen Stellen nicht mehr lesbar. Der Ökopfad bedarf dringend einer Erneuerung.

 

Ökopfad muss fit für die Zukunft gemacht werden

 

Seit 2009 ist der Ökopfad in der Prioritätenliste der Gemeinde immer wieder nach hinten gerutscht. Zuletzt während der Corona-Pandemie. Tatsächlich hatte sich aus dem für Ortsverschönerung und Fremdenverkehr zuständigen Ausschuss heraus eine kleine Arbeitsgruppe gebildet, die im März 2021 eine Bestandsaufnahme tätigte.

 

Dabei wurde u.a. neben der abnehmenden Qualität der Beschriftungen festgestellt, dass wenige Schilder falsche Nummern (gegenüber dem Faltblatt) tragen, dass der eine oder andere Standort eines Schildes hinfällig geworden ist oder dass man den einen oder anderen Punkt weglassen und / oder durch einen anderen ersetzen könnte.

 

Hier ist in der nun angelaufenen Wahlperiode dringend anzuknüpfen, damit der nun 30 Jahre alte Ökopfad seinen Zweck auch in Zukunft erfüllen kann.

 

Wie soll es weitergehen mit unserem Ökopfad?

 

Wer in den letzten Monaten die Beratungen der gemeindlichen Gremien verfolgt hat, weiß, dass noch immer wenig Platz unter den Top-Themen der Gemeindepolitik für dieses einstige Vorzeigeprojekt vorhanden ist. Das aber bietet Möglichkeiten für bürgerschaftliches Engagement, zum Beispiel in einer Projektgruppe, deren Ergebnisse die Arbeit von Ausschüssen und Gemeindevertretung beschleunigen könnten.

 

Text und Fotos (2021): Christian Detlof

 

[Ökopfad-Flyer mit 12 Ökopunkten]

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Foto: Der Ökopfad mit seinen Schildern ist in die Jahre gekommen

Wieder SommerKino in der Alten Schmiede Bornhöved

(28. 06. 2023)

Mitteilung vom Förderverein Alte Schmiede Bornhöved:

Es hat schon Tradition in Bornhöved, das SommerKino des Fördervereins „Alte Schmiede Bornhöved". Fördervereinsmitglied Keena Braun hat ein frisches, hintergründiges und spannendes Programm zusammengestellt.

Wir beginnen am 30. Juni mit einem bezaubernden Naturfilm. In TAGEBUCH EINER BIENE folgen wir der abenteuerlichen Reise einer einzigen Biene von ihrer Geburt (bzw. dem Schlupf) bis hin zur Gründung eines neuen Bienenvolks.

Am 14. Juli ist DIE EICHE mit der gesamten lebenden Wohngemeinschaft zu sehen. Zwischen extremen Makroaufnahmen und Zeitraffer wird viel Sinnlichkeit geboten. Man riecht regelrecht den Waldboden, fühlt die Hitze des Sommers, schmeckt den Regen, spürt die Kälte und diese Abwechslung macht eine Menge Freude.

Weiter geht es am 28. Juli mit dem Film MITTAGSSTUNDE. Nach dem Roman von Dörte Hansen erzählt Regisseur Lars Jessen in MITTAGSSTUNDE vom schleichenden Untergang, erzählt von Kneipen und Gemeinschaftssinn, von Sprache und Kultur - und davon, wie alles, ein Dorf, eine Gemeinschaft langsam verschwindet.

Alle Vorstellungen beginnen jeweils freitags um 19:30 Uhr in der Alten Schmiede, Kuhberg 13, 24619 Bornhöved.

Der Eintritt ist frei.

Foto zur Meldung: Wieder SommerKino in der Alten Schmiede Bornhöved
Foto: Alte Schmiede Bornhöved

Krimiautorin Almstädt las im vollbesetzten Gemeindesaal

(27. 06. 2023)

Nicht unterschlagen wollen wir auf der Gemeinde-Homepage ein nicht unbedeutendes Kapitel. Denn dass mit Eva Almstädt am 19. Juni eine der populärsten Autorinnen unserer Zeit im beschaulichen Schmalensee eine Lesung gegeben hat, darf in der Berichterstattung nicht unter den Tisch fallen!

 

„Wir sind immer noch ganz überwältigt! Wir durften über 70 Gäste zur Krimi-Lesung mit Eva Almstädt begrüßen. Der Einlass nahm kein Ende mit Besuchern von Kiel bis Bad Segeberg, und wir holten noch zusätzliche Stühle nach. Die Stimmung im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal hätte besser nicht sein können“, freut sich Organisatorin Alexa Gruthoff auf Facebook.

 

Eva Almstädt las aus ihrem neusten Roman „Akte Nordsee – Der Teufelshof“.

 

„Es war still, als Eva Almstädt aus ihrem neusten Kriminalroman vorlas“, beschreibt Karolin van het Loo den Abend. „Die über 70 Gäste lernten nicht nur die beiden wichtigsten Charaktere des Buches, die Rechtsanwältin Fentje Jacobsen und den Journalist Niklas John kennen, sondern erfuhren auch Privates von der Autorin selbst.“ Und Handwerkliches: „Wie lange sie für einen ‚Rohbau‘ braucht oder wo sie schreibt, verriet sie. Und auch das hatte Karolin van het Loo nicht überhört: „Auch Bornhöved wird im Roman erwähnt!“

 

Anschließend nahm sich Eva Almstädt viel Zeit für ihre Fans: „Sie signierte humorvoll ihre Bücher, die man zuvor am Tisch der Preetzer Buchhandlung hatte kaufen können“, schildert die neue Schmalenseer Gemeindevertreterin, die zusammenfassend sagt: „Es war ein schöner kultureller Abend, mitten in Schmalensee.“

 

Alexa Gruthoff, Vorsitzende des Kalübber Vereins „Spiel und Freizeit für Generationen“ (SFG), der mit den Einnahmen seiner Reihe von Autorenlesungen, dem „Lesefrühling“ Finanzmittel für den Bau eines großen Spielplatzes im Nachbardorf sammelt und bei der Lesung in Schmalensee vom Tourismusverein Holsteinseen begleitet wurde: „Wir bedanken uns recht herzlich bei der Gemeinde Schmalensee, die uns den Gemeindesaal zur Verfügung gestellt hat.“

 

Der Lesefrühling neigt sich langsam dem Ende – zwei Comedy-Nights am 30. Juni und 6. Juli stehen noch aus. Wer Karten möchte, kann diese online unter der Adresse www.sfg-kaluebbe.de/lesung/ bestellen.

 

Am Freitag, 30. Juni, steigt im Kälberstall auf Gut Ascheberg eine „Comedy Poetryslam Autorenlesung“ mit Dominik Ehrst aus Thüringen. Dieser hat laut Veranstalter auf Lehramt studiert und bringt als Stand-Up Comedian und Slam-Poet ein großes Publikum zum Lachen – „besonders, wenn er seine Story rund um den Grundschullehrer Ole mitbringt“.

 

Fotos: Karolin van het Loo; SFG

Foto zur Meldung: Krimiautorin Almstädt las im vollbesetzten Gemeindesaal
Foto: Gebannt lauschte das Publikum der Lesung von Eva Almstädt

Badesteg in Schmalensee wieder begehbar dank Notreparatur

(23. 06. 2023)

Wohl dem, der im Dorf einen Fachmann für den Stegbau hat. Nachdem die Gemeinde ganz überraschend am 19. Juni ihre Badesteganlage wegen einiger Schadstellen hatte sperren müssen – und das bei bestem Badestellenwetter –, hat Mitbürger Robert Galle ein freies Zeitfenster genutzt und am 23. Juni eine eilige Reparatur vorgenommen. Vielen Dank dafür!

 

Wie der Blick auf die Anlage zeigt, wurden einige Bohlen entfernt und durch neue ersetzt. Im gleichen Zuge wurden einige kleinere Gefahrenstellen beseitigt, die sich, offenbar aufgrund des sehr nassen Winters und einer nun ungewöhnlich langen Trocken- bzw. Heißphase, ergeben hatten.

 

Die wichtigste Botschaft: Der Steg ist wieder freigegeben.

 

Der Dämpfer: Das Schild „Vom Steg springen verboten“ gilt natürlich weiterhin!

 

Aber das Chillen nah am Wasser ist nun wieder möglich…

Foto zur Meldung: Badesteg in Schmalensee wieder begehbar dank Notreparatur
Foto: Der Badesteg am Schmalensee ist repariert

Und das jetzt: Der Badesteg musste gesperrt werden

(20. 06. 2023)

Wer derzeit die Schmalenseer Badestelle aufsucht, wird sich über rotweißes Flatterband und ein improvisiertes Schild wundern, aber es ist leider wahr: Der Badesteg ist gesperrt.

 

Der Zahn der Zeit hat derart am Holz genagt, dass nun Stücke herausgebrochen und verschraubte Bretter gelöst sind. Kurz: Die Verkehrssicherheit ist nicht mehr gegeben, es besteht Verletzungsgefahr.

 

Auch die kleine Rutsche in den Nichtschwimmer-Bereich ist somit nicht erreichbar und ebenfalls gesperrt.

 

Die Maßnahme ist unbedingt ernstzunehmen. Wer den Steg dennoch betritt, begibt sich in Gefahr und sollte von anderen auf diese hingewiesen werden!

 

Die Gemeinde wird sich um eine schnelle Lösung bemühen, damit dieser nicht unbedeutende Wohlfühl-Ort bald wiederhergestellt ist.

 

Das Baden im See ist natürlich weiter möglich, und auch die Mobiltoiletten sind am Wanderweg nach Bornhöved aufgestellt worden.

 

Foto zur Meldung: Und das jetzt: Der Badesteg musste gesperrt werden
Foto: Verkehrssicherheit nicht länger gegeben - Steg gesperrt

Dirk Griese einstimmig zum neuen Bürgermeister gewählt

(17. 06. 2023)

Schmalensee hat einen neuen Bürgermeister. Einstimmig wählte die Gemeindevertretung am 15. Juni den 59-jährigen Landwirt Dirk Griese zum Nachfolger von Sönke Siebke, der nach seinem Einzug in den Landtag nicht wieder kandidiert hatte, aber Mitglied der Gemeindevertretung bleibt.

 

Viele Dankesworte im Schmalenseer Gemeindesaal

 

Dirk Griese bedankte sich gleich mehrfach – unter anderem für das nicht selbstverständliche einstimmige Votum der Vertretung, der sieben Mitglieder der Bürgerlichen Wählergemeinschaft Schmalensee (BWS) und zwei der Wählergemeinschaft Bürger für Schmalensee (BfS) angehören. Zwei Mitglieder der BWS-Fraktion – Frederike Harder und Thorge Jankowski – fehlten entschuldigt und verpassten eine harmonische Versammlung in einem gut besetzten Gemeindesaal.

 

Dank galt auch dem Vorgänger Sönke Siebke, der 15 Jahre lang die Geschicke im Dorf gelenkt hatte. „Als Bürgermeister hält man die Gemeinde zusammen, ist stets erster Ansprechpartner und gibt dem Dorf eine Seele – das hast Du getan“, lobte Dirk Griese, der in Aussicht stellte, dass es nicht bei dieser kurzen Verabschiedung bleiben werde.  

 

Den Dank gab Sönke Siebke zurück, der seit 1994 Mitglied der Schmalenseer Gemeindevertretung ist. Nicht allein an Dirk Griese, sondern an das „ganze Team“, in das er die Gemeindevertreterinnen und -vertreter und bürgerlichen Ausschussmitglieder einbezog, die Mitarbeitenden der Verwaltung und auch die Bürgerinnen und Bürger, von denen sich viele in Vereinen und Organisationen einbringen. Besonders dankte Siebke Gemeindewehrführer Peter van het Loo und Gemeindearbeiter Mario Rehfeldt, die beide zugegen waren, für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und Unterstützung.

 

Und dennoch war bei dem scheidenden Bürgermeister eine sichtliche Erleichterung zu erkennen, als er seinem Nachfolger neben dem Bürgermeisterschild und einem Stapel Aufkleber mit dem Gemeindewappen vor allem einige Schlüsselbunde in die Hand drückte. Zuvor hatte Siebke zwei der fünf aus der Gemeindevertretung ausgeschiedenen Mitglieder verabschieden können: Lore Jungclaus (BfS) und Christian Saggau (BWS) bleiben der Dorfpolitik allerdings als bürgerliche Mitglieder in der Ausschussarbeit erhalten. Verhindert waren an diesem Abend Jürgen Bucksch und Lars Holldorf (BfS) und Julia Voß (BWS), die in der neuen GV nicht vertreten sind.

 

Newcomerin gleich stellvertretende Bürgermeisterin

 

Unter der Versammlungsleitung von Dirk Griese ging es weiter, und auch alle weiteren Abstimmungen fielen einmütig aus. So die zu den Stellvertretenden des Bürgermeisters. Nr. 1 ist mit Christian Detlof der bisherige Fraktionsvorsitzende der BWS, dessen Nachfolger Christopher Brust ihn später auch zum Vertreter des Bürgermeisters im Amtsausschuss vorschlug. Nr. 2 ist mit Sönke Stahl (BfS) ebenfalls ein Mitglied mit langer GV-Erfahrung. Die Nr. 3 ist dagegen ganz neu im Politik-Geschäft: Karolin van het Loo, die sich in der Nominierungsversammlung der BWS den aussichtsreichen Listenplatz 3 und am 14. Mai ein tolles Wahlergebnis hatte sichern können.

 

Weil beide Fraktionen im Vorwege miteinander über die zukünftige Aufgabenverteilung und Zusammensetzung der Ausschüsse gesprochen hatten, gab es bei den dafür nötigen Wahlgängen keinerlei Komplikationen. Hier eine Übersicht:

 

Den Finanzausschuss bilden die BWS-Gemeindevertreter*innen Thorge Jankowski als Vorsitzender, Frederike Harder als dessen Stellvertreterin und Christian Detlof, sowie die bürgerlichen Mitglieder Joachim Conrad (BWS) und Thomas Kriegbaum (BfS).

 

In den Ausschuss für Senioren, Jugend und Sport, Ortsverschönerung und Fremdenverkehr wurden als Vorsitzender das neue GV-Mitglied Lars Jungclaus (BfS) und als dessen Stellvertreter Christopher Brust sowie Karolin van het Loo (beide BWS) und die bürgerlichen Mitglieder Stephanie Allonge und Margret Siebke von der BWS gewählt.

 

Größter Ausschuss mit sieben Mitgliedern ist der Ausschuss für Planung und Umwelt, Bau- und Wegeangelegenheiten („Bauausschuss“), dem die BWS-Gemeindevertreter Christian Detlof als Vorsitzender, Sönke Siebke MdL als dessen Stellvertreter und Thorge Jankowski sowie GV Sönke Stahl von der BfS angehören. Dazu als bürgerliche Mitglieder Lore Jungclaus (BfS), Sönke Jens und Christian Saggau (beide BWS).

 

In den Beirat der Kita Schmalensee wurden die BWS-Mitglieder Karolin van het Loo und Christopher Brust entsandt.  

 

Was sonst noch geschah

 

„Ich bin zwar erst einige Minuten im Amt, habe aber doch schon was zu erzählen“, schmunzelte Dirk Griese, als es in der Tagesordnung mit dem „Bericht des Bürgermeisters“ weitergehen sollte. Denn aufgrund des klaren Ergebnisses der Kommunalwahl hatte kaum Zweifel an einer Wahl Grieses bestanden, und so wurde er bereits in laufende Prozesse eingebunden.

 

So konnte er von anstehenden Veränderungen an der Spitze der Verwaltung des Amtes Bornhöved berichten, die im Amtsausschuss Thema sind; Stichwort Amtsdirektor. Die Herausforderungen im Wasserwerk Bornhöved waren Inhalt einer Krisensitzung, an der Griese teilnahm. Und im Sportlerheim fand ein Treffen in Sachen Erneuerung der Flutlichtanlage statt.

Mitglied des Amtsausschusses wird Dirk Griese in dessen konstituierender Sitzung am 5. Juli; tags zuvor tritt die neue Schulverbandsversammlung des Schulverbandes Sventana zusammen, der er auch angehören wird.

 

Einen Berichtspunkt hatte auch Sönke Siebke noch, und der hatte ihm richtig Freude bereitet: „Mein letzter offizieller Termin als Bürgermeister war, die Glückwünsche zum 70. Hochzeitstag bei Helga und Dieter Wenghöfer am 13. Juni zu überbringen. Darüber habe ich mich sehr gefreut!“

 

Beschlüsse gab es auch: So wurde festgelegt, dass sich die Gemeinde mit 30 Prozent der Kosten (maximal 1500 Euro) an der Beschaffung eines Sonnensegels durch den Trägerverein der Kita beteiligt. In der Vakuumpumpstation wird aufgrund des Einbaus neuer Pumpen dringend ein neuer Schaltkasten benötigt – ein Ortstermin Ende Juni soll alles Weitere klären. Außerdem wurde Bettina Ahrens zur Schöffin am Amtsgericht für die Gemeinde Schmalensee gewählt.

 

Schon gibt es nächste Politik-Termine in Schmalensee

 

Fast nahtlos muss die neue Gemeindevertretung die Arbeit aufnehmen: Am 11. Juli wird der „Bauausschuss“ mit einer vorgeschalteten frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung zum Bebauungsplan Nr. 9 (Belauer Straße 2 bis 10) tagen. Am 27. Juli kommt zunächst der Wahlprüfungsausschuss zusammen – bestehend aus den drei Stellvertretenden des Bürgermeisters –, um das Kommunalwahlergebnis abschließend festzustellen. Wenige Minuten danach geht es bereits in die zweite Sitzung der Gemeindevertretung in ihrer neuen Zusammensetzung.

 

Der Schlusssatz gehört dem neuen Bürgermeister

 

Dirk Griese, der von 1994 bis 2014 bereits Mitglied der Gemeindevertretung war sowie von 1998 bis 2013 1. stellvertretender Bürgermeister und Vorsitzender des Finanzausschusses, dem er außerdem von 2018 bis zuletzt als bürgerliches Mitglied vorstand, schwor seine Gemeindevertretung auf die nächsten fünf Jahre ein:

 

„Wir haben einiges vor in der neuen Wahlperiode, die Aufgaben liegen quasi auf der Straße.“ Ein Baugebiet soll entstehen, ein Radweg nach Stocksee gebaut, das Feuerwehrhaus erweitert und die Flutlichtanlage auf dem Sportgelände erneuert werden. „Windkraft und PV-Anlagen werden uns ebenso beschäftigen wie der allgegenwärtige Klimawandel“, sagte Griese. „Gemeinsam wollen wir unser Schmalensee als lebenswertes und zukunftsfähiges Dorf erhalten und gestalten.“

 

Und um das zu „besiegeln“, holte der neue Bürgermeister eine alte Tradition des im Februar verstorbenen Ehrenbürgermeisters Hans Siebke hervor und gab erst einmal für alle einen aus. „Hans hat am Ende von Versammlungen wie dieser immer gesagt, dass nach einem Schnaps alle denselben ‚Stallgeruch‘ haben. Ich konnte dieser These immer etwas abgewinnen und greife das sehr gern auf – Prost Euch allen!“

Foto zur Meldung: Dirk Griese einstimmig zum neuen Bürgermeister gewählt
Foto: Dirk Griese übernimmt das Bürgermeisteramt von Sönke Siebke

Juni-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 2

(15. 06. 2023)

Werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen liefern uns oft Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten zugleich Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist das Archiv der Segeberger Zeitung. Darüber hinaus liefern der Blick in die Literatur zur Regionalgeschichte und in Alt-Schmalenseer Familienalben wichtige Informationen. Für die treue Leserschaft gibt es auch im Monat Juni die historischen Meldungen zweigeteilt, um ihr ein hoffentlich interessantes Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der zweite Teil.

 

Gefallener Sorgenfrei ist kein Schmalenseer Sorgenfrei: Der aus Hamburg stammende Vizefeldwebel in einem Fußartillerieregiment, Träger des Eisernen Kreuzes I. und II. Klasse sowie des Hanseatenkreuzes, Johannes Sorgenfrei, fällt vor 105 Jahren am 16. Juni 1918, drei Tage vor seinem 26. Geburtstag. Er ist mit Grete Sorgenfrei verlobt und wird in einer Meldung des Segeberger Kreis- und Tageblatts als Schmalenseer geführt. Das aber liegt wohl daran, dass die Familie seiner Braut eine Traueranzeige aufgegeben hat. Grete Sorgenfrei ist Tochter des Gärtners Adolf Sorgenfrei, dessen Betrieb im Hirtenweg liegt.

 

Maikäfer flogen besonders weit: Das Segeberger Kreis- und Tageblatt berichtet am 17. Juni 1938, vor 85 Jahren, von landesweiten Maikäfersammelaktionen, die nun beendet sind. In ganz Schleswig-Holstein wurden rund 120.000 Kilo Käfer gesammelt, im Kreis Segeberg an die 10.000 Kilo. Die Bornhöveder Aktion bringt 5.733 Kilo Maikäfer zusammen, zahlreiche Familien standen morgens um 4 Uhr auf, um sich zu beteiligen. Neben dem Einsammeln und Töten der Tiere wurden auch Versuche angestellt. So betupfte man in Stocksee an die 10.000 Käfer mit gelben Flecken und verzeichnete dann, wo diese später eingesammelt wurden – in Damsdorf und Schmalensee vor allem, was einer unnatürlichen Flugweite entspricht. In Schmalensee wurden letztendlich 99,5 Zentner, also auch fast 5.000 Kilo Maikäfer gesammelt. Hier sei „besonders fleißig“ gesammelt worden.

 

Alter Luther wurde entstaubt: In der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde endet  am 17. Juni 1983, vor 40 Jahren, eine seit dem 11. Juni stattfindende Luther-Ausstellung im Gemeindehaus. Anlass ist der 500. Geburtstag des Reformators Martin Luther. Pastor Friedhelm Gutknecht und Diakon Bernhard Lennartz können den Besuchern ein Luther-Portrait präsentieren, das sie auf einem Dachboden im Seitenschiff der Kirche gefunden haben. Es wurde zur 300-Jahr-Feier des Thesenanschlags Luthers 1817 für zehn Goldstücke von einem Hamburger Professor erstanden und vermutlich in den 1960-er Jahren auf den Dachboden verbannt.

 

Mit dem Extrazug zum Kriegshafen Kiel: Der Flottenverein Bornhöved unternimmt am 18. Juni 1913, vor 110 Jahren, eine Tagesreise nach Kiel. Mit dem Extrazug geht es zu einem Extradampfer, der die Teilnehmer zur Werft bringt, wo ein größeres Kriegsschiff besichtigt wird. Nach einer Hafenrundfahrt geht es in den Kaiser-Wilhelm-Kanal bis zur Hochbrücke von Levensau. Ein Besuch in Strande schließt sich an. Nach einem Lokalbesuch in Kiel bringt der Extrazug die 130 Teilnehmer zurück nach Bornhöved.

 

Eine Schmalenseer Hilfsgemeinschaft vor 75 Jahren: In Schmalensee besteht im Jahr 1948 offenbar eine so genannte „Hilfsgemeinschaft“. Für diese werden von Walter Behrend 422,50 RM in die Gemeindekasse gezahlt, möglicherweise handelt es sich um Geld des Sportvereins von 1946, zwischen dessen Unterlagen die von Kassenverwalter und Bürgermeister Heinrich Hamann gegengezeichnete Quittung aufgefunden wurde. Möglich wäre, dass der Sportverein das Geld für mildtätige Zwecke, zum Beispiel in der damals notwendigen Flüchtlingsbetreuung bereitstellt. Es kann sich aber auch um das Restvermögen des Vereins handeln, der sich ggf. aufgelöst hat, denn später liest man nicht mehr von ihm. Noch heute ist es in zahlreichen Satzungen von Sportvereinen vorgesehen, dass bei einer Auflösung das Restvermögen an die Standortgemeinde fallen soll.

 

Kirchenbau in Stolpe?: In dem vom Kirchspiel Bornhöved abgetrennten Kirchspiel Wankendorf werden laut Bericht des Segeberger Kreis- und Wochenblatts vom 21. Juni 1888, vor 135 Jahren, umfangreich Spenden für den Bau einer Kirche gesammelt. Man geht davon aus, dass diese in Stolpe als zentralem Ort des Kirchspiels errichtet werden wird. Zurzeit wird abwechselnd in der Stolper Schule und auf dem Saal eines Lokales Gottesdienst gehalten. Der Pastor Petersen lebt in Wankendorf.

 

Impuls für die Milchwirtschaft: Der Landwirtschaftliche Verein für Bornhöved und Umgebung hält am 23. Juni 1883, vor 140 Jahren, eine Generalversammlung ab. Ein Dr. Schrot aus Kiel referiert über Milchwirtschaft und empfiehlt die Einrichtung von Genossenschaftsmeiereien, um die Produktionsmengen und Gewinne zu steigern. Weiteres Thema ist das Herstellen einer „guten Weide“.

 

Husaren bekommen im Quartier in Schmalensee: Die Husarenregimenter Nr. 15 und 16 der 18. Kavalleriebrigade führen im Zeitraum 23. Juni bis 11. Juli 1898, vor 125 Jahren, Marschübungen durch. Schmalensee ist in dieser Zeit darauf vorbereitet, zwei Drittel einer Eskadron des Regiments Nr. 15 aufzunehmen, bestehend aus 3 Offizieren, 78 Mannschaften und 83 Pferden. Die Bereitschaft aller Quartiergemeinden zur Verpflegung der Truppe wird im Vorwege abgefragt – 80 Pfennig pro Kopf und Tag beträgt die Entschädigung.

 

Graf Moltke in Schmalensee vorn: Bei den Reichstagswahlen am 16. Juni 1893, vor 130 Jahren, ist im 6. schleswig-holsteinischen Reichstagswahlkreis mit dem Amt Bornhöved keine Entscheidung gefallen. Der Uetersener Klosterpropst Graf Moltke von den Nationalliberalen hat die zweitmeisten Stimmen hinter dem Sozialdemokraten Molkenbuhr auf sich vereinigen können (im Amt Bornhöved erhält er die wenigsten Stimmen). Beide müssen in eine Stichwahl eintreten die am 24. Juni 1893 durchgeführt wird. Das Wahlkomitee des Freisinnigen Hänel, der die Stichwahl knapp verpasst hat und im Amt Bornhöved die meisten Stimmen erhielt, ruft zur Unterstützung des Grafen Moltke auf. Da sämtliche sogenannte „Ordnungsparteien“ nun geschlossen einen Kandidaten unterstützen, kann Graf Moltke gegen den bisherigen SPD-Abgeordneten Molkenbuhr gewinnen und ihm den Wahlkreis abnehmen. In Schmalensee liegt das Stimmverhältnis bei 48:6 für Graf Moltke.

 

Sogar Feuerwehr Alveslohe hilft: Auf dem Tensfelder Gehöft Burade entsteht am 19. Juni 1973, vor 50 Jahren, ein Großbrand, der die Freiwilligen Feuerwehren des Amtes Bornhöved beschäftigt. Atemschutzgeräte kommen zum Einsatz. Auch die Drehleiter der Bad Segeberger Wehr und ein Schlauchkraftwagen der Wehr Alveslohe werden angefordert. Vermutlich durch die Selbstentzündung von Heu brennt das kombinierte Stall- und Scheunengebäude nieder. Der Schaden liegt bei 150.000 DM.

 

Neue Abgeordnete im Segeberger Kreistag: Unter dem Vorsitz des Landrats Dr. von Mohl tagt am 28. Juni 1933, vor 90 Jahren, der Segeberger Kreistag. Von Mohl weist laut Zeitungsbericht eingangs darauf hin, dass keine Abgeordneten der SPD zur Sitzung eingeladen worden seien, da „Angehörige dieser Partei keine Ämter mehr in der Verwaltung bekleiden dürfen.“ Im Protokoll heißt es, der Landrat habe die Angehörigen der sozialdemokratischen Partei gebeten, der Sitzung fernzubleiben, da ihre Partei durch den Reichsinnenminister verboten worden sei. An ihrer Stelle werden neue Kreistagsabgeordnete begrüßt. Dass es sich dabei um Nationalsozialisten handelt, drücken weder das Protokoll noch der Bericht im Segeberger Kreis- und Tageblatt aus, aber dessen wird sich zu damaliger Zeit jeder bewusst gewesen sein.

 

Ausbau der B430 vor 55 Jahren: Zwischen Schmalensee und Bornhöved erfolgt 1968 ein Ausbau der neuen Bundesstraße 430, die den bisherigen Verlauf der Plöner Chaussee ablösen wird. Den ganzen Sommer über kommt es daher zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. In Schmalensee wird am Ortsausgang in Richtung Bornhöved der Straßenrand zu den Seewiesen aufgefüllt. Zugleich wird im ganzen Dorf eine Kanalisation verlegt, berichtet die Segeberger Zeitung in ihrer Ausgabe am 28. Juni 1968.

 

Gutes Abschneiden beim Kreisturnier vor 25 Jahren: Beim 59. Kreisturnier, den Kreismeisterschaften des Reiterbundes Segeberg vom 27. bis 29. Juni 2008, belegt die Mannschaft der RSG Schmalensee im Wettkampf der Reit- und Fahrvereine den zweiten Platz. Unter Reitlehrerin Anja Krahnert, reiten Stephanie Cordugas (Jumanji), Julia Krahnert (Kilree Glory), Beeke Kaack (Sinjang) und Inga Kissmann (Lancom). Beeke Kaack wird mit Summersby Kreismeisterin in der Vielseitigkeit und mit Conti Dritte im Springen der Großen Tour. Julia Krahnert belegt mit Foneda den dritten Platz in der Vielseitigkeit der Jungen Reiter.

 

Konstituierende Sitzung muss verschoben werden: Am 30. Juni 2008, vor 15 Jahren, soll in Schmalensee die konstituierende Sitzung der Gemeindevertretung stattfinden und die Gemeinde nach 30 Jahren einen neuen Bürgermeister erhalten. Doch ausgerechnet jetzt ist der designierte Nachfolger von Hans Siebke, dessen Sohn Sönke Siebke, erkrankt. Es herrscht Einigkeit: Eine Bürgermeisterwahl durch die Gemeindevertretung ohne den Kandidaten darf es nicht geben – die Sitzung wird kurzfristig auf den 7. Juli 2008 verschoben.

Foto zur Meldung: Juni-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 2
Foto: Juni-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 2

Jazzfrühschoppen am 18. Juni in der Alten Schmiede Bornhöved

(11. 06. 2023)

Mitteilung vom Förderverein Alte Schmiede Bornhöved:

 

Ein Jazzfrühschoppen – Schwungvoll und feurig

 

Passend zum traditionellen Ambiente in der „Alten Schmiede“ in Bornhöved spielt   die   Michael Weiss Jazzband am 18. Juni von11.00 bis 13.00 abwechslungsreich und fröhlich beim Jazzfrühschoppen.

 

Die Michael Weiss Jazzband wird die Gäste mit bekannten Melodienverwöhnen und zu einer angenehmen Atmosphäre beitragen, nie zu laut, dabei schwungvoll und unterhaltsam.

 

Die Musiker spielen Jazzstandards, New Orleans-Titel, Blues und Dixieland, aber auch alte, bekannte Schlager und Melodien wie zum Beispiel „Mein kleiner grüner Kaktus” von den Comedian Harmonists, „Oh Donna Klara” bekannt von Max Raabe und seinem Palastorchester, „Blueberry Hill” von Fans Domino, „Und der Haifisch, der hat Zähne” bekannt als „Mackie Messer”. Dabei verzaubert die Band gern mit leisen Tönen unter dem Motto: - Der richtige Ton macht die Musik.

 

Auf zum Jazzfrühschoppen am 18. Juni um 11.00 Uhr in die „Alte Schmiede“ in Bornhöved, Kuhberg 13. Der Eintritt ist frei. Getränke und ein kleiner Imbiss können geordert werden. Veranstalter sind der Förderverein Alte Schmiede Bornhöved und die Gemeinde Bornhöved.

 

 

Foto zur Meldung: Jazzfrühschoppen am 18. Juni in der Alten Schmiede Bornhöved
Foto: Homepage - Jazz in der Alten Schmiede 18.06.2023

Wasserwerk Bornhöved: Ein Leck entdeckt; weiterhin Mahnung zur Sparsamkeit mit dem Trinkwasser

(10. 06. 2023)

Einen Teilerfolg hat es gegeben: Ein Leck unweit des Wasserwerks Bornhöved konnte entdeckt und geschlossen werden. Aber: Weiterhin übersteigt die Abnahmemenge die Produktion. Darum wird weiter dazu gemahnt, auf das Befüllen von Pools oder das Sprengen von Rasenflächen zu verzichten. Das ist ein Ergebnis einer Krisenrunde der Gemeinde Bornhöved mit Bürgermeistern und Wehrführern der an das Wassernetz angeschlossenen Gemeinden am 8. Juni.

 

Noch immer erscheint in der WarnApp NINA sowie auf der Internetseite des Amtes Bornhöved der Aufruf von Bornhöveds Bürgermeister Reinhard Wundram, der auch schon auf gemeinde-schmalensee.de zu lesen war und hier wiederholt wird:

 

Trinkwasserknappheit –sparsamer Umgang notwendig

 

Durch einen überhöhten Trinkwasserverbrauch kam das Wasserwerk Bornhöved bereits am ersten Juni-Wochenende an seine Kapazitätsgrenzen, so dass es auch zu Druckschwankungen im gesamten Versorgungsnetz (13 Gemeinden mit rd. 16.600 Einwohnern) kam.

 

Solch hohe Verbrauchsmengen schon vor Beginn der Sommermonate können nicht über einen längeren Zeitraum durch das Wasserwerk abgedeckt werden.

 

Vermeiden Sie es daher, Gärten und Blumen mit Trinkwasser zu versorgen oder Pools, Badeteiche und sonstige Becken mit Trinkwasser zu befüllen. Der Bedarf für die Gartenbewässerung sollte generell über Regenwasserzisternen gedeckt werden.

Die Trinkwasserversorgung sowie die Bereitstellung von Löschwasserreserven hat höchste Priorität. Eine Verschwendung der knappen Ressource Wasser ist daher unbedingt zu vermeiden!

 

Ich bitte Sie alle um Verständnis; lassen Sie uns gemeinsam Wasser sparen, damit keine gravierenden Einschnitte bei der Trinkwasserversorgung vorgenommen werden müssen.

 

Gemeinde Bornhöved

-Wasserversorgung-

gez. Reinhard Wundram

Bürgermeister

 

Foto zur Meldung: Wasserwerk Bornhöved: Ein Leck entdeckt; weiterhin Mahnung zur Sparsamkeit mit dem Trinkwasser
Foto: Von Boßeln im Regen kann derzeit keine Rede sein

Startschuss für fünf Jahre: Konstituierung der Gemeindevertretung am 15. Juni

(08. 06. 2023)

Mit ihrer Stimmabgabe am 14. Mai haben die Schmalenseerinnen und Schmalenseer die Weichen für die nächsten fünf Jahre in der Gemeindepolitik gestellt. Sieben Mitglieder der Bürgerlichen Wählergemeinschaft Schmalensee (BWS) und zwei von den Bürgern für Schmalensee (BfS) bilden die zukünftige Gemeindevertretung. Diese hat ihre erste, die konstituierende Sitzung am Donnerstag, 15. Juni, um 19.30 Uhr im Gemeindesaal.

 

Die bereits verfügbare Tagesordnung umfasst 24 Tagesordnungspunkte. Davon sollte sich die interessierte Einwohnerschaft jedoch nicht abschrecken lassen, denn einige Punkte lassen sich schnell verhandeln. Das gilt auch für fachliche Punkte zur Ortsentwässerung und Aufstellung eines Bebauungsplans für Teile der Belauer Straße.

 

Schmalensee bekommt neuen Bürgermeister

 

Fest stand schon vor der Kommunalwahl, dass Bürgermeister Sönke Siebke nach seinem Einzug in den Schleswig-Holsteinischen Landtag nicht wieder als Bürgermeisterkandidat der BWS zur Verfügung stehen würde. Dirk Griese, viele Jahre erster stellvertretender Bürgermeister und Vorsitzender des Finanzausschusses, ging als Spitzenkandidat der BWS ins Rennen und erhielt auch den breiten Rückhalt der Wählerinnen und Wähler. Nun kommt es auf die Gemeindevertretung an, einen neuen Bürgermeister sowie drei Stellvertrer*innen zu wählen.

 

Auch die Besetzung der Ausschüsse muss neu verteilt werden. Aufgrund des Stimmenverhältnisses hat die BWS die ersten beiden Zugriffe, was den Vorsitz in den Ausschüssen angeht. Die Gemeindevertretung Schmalensee hat drei Fachausschüsse: Den Finanzausschuss mit fünf Sitzen, den Ausschuss für Planung und Umwelt, Bau- und Wegeangelegenheiten (Bauausschuss) mit sieben Sitzen sowie den Ausschuss für Senioren, Jugend und Sport, Ortsverschönerung und Fremdenverkehr mit fünf sitzen.

 

Darüber hinaus sind die Stellvertretungen des Bürgermeisters im Amtsausschuss und in der Schulverbandsversammlung festzulegen und Mitglieder in den Beirat der Kita Schmalensee zu entsenden. Ein Wahlprüfungsausschuss muss auch gewählt werden, der bis zur nächsten Sitzung der Gemeindevertretung das Ergebnis der Kommunalwahl abschließend behandeln wird.

 

Ein Tagesordnungspunkt dürfte für die Zuhörerschaft etwas unvorbereitet wirken: Für die Schöffenwahl für die Amtsperiode 2024-2028 liegen, zumindest aus Reihen der BWS, deren Fraktionsvorsitzender Christopher Brust sein wird, bislang keine Vorschläge vor. Für dieses Ehrenamt muss man übrigens nicht Mitglied der Gemeindevertretung sein.

Foto zur Meldung: Startschuss für fünf Jahre: Konstituierung der Gemeindevertretung am 15. Juni
Foto: Startschuss für fünf Jahre: Konstituierung der Gemeindevertretung am 15. Juni

Störungen im Wasserversorgungsgebiet Bornhöved – Was zu beachten ist

(07. 06. 2023)

Die Störungen im Wasserwerk Bornhöved bzw. dessen Leitungsnetz dauern an. Zwar ist die Versorgung mit dem „normalen“ täglichen Bedarf an Trinkwasser gewährleistet, von der Entnahme großer Mengen etwa zum Rasensprengen oder Befüllen von Pools soll unbedingt Abstand genommen werden.

 

Seit Samstag, 3. Juni, gibt es Probleme im Wassernetz des Wasserwerks Bornhöved. Und noch immer läuft die Suche nach Ursachen technischer Art – also auch nach einem möglichen Rohrbruch oder Leck. Verantwortlich für das Wasserwerk ist die Gemeinde Bornhöved, die mit den amtsangehörigen Gemeinden sowie Gemeinden außerhalb des Amtsgebietes Wasserlieferungsverträge abgeschlossen hat.

 

Bornhöveds aktueller Bürgermeister Reinhard Wundram nutzt alle Mittel und Wege, Mahnungen an die Bevölkerung zu richten, mit dem Trinkwasser, das Lebensgrundlage ist, spar- und sorgsam umzugehen. Warnungen über die Warn-App NINA hat es auch schon gegeben, nun verbreitet auch die Amtsverwaltung auf ihr zur Verfügung stehenden Kanälen entsprechende Aufrufe. Auch die Feuerwehren wurden schon für Lautsprecherdurchsagen in Marsch gesetzt, in Schmalensee am 5. Juni.

 

Die Bürgermeister im Einzugsbereich des Wasserwerks wurden gebeten, Warnungen und Mahnungen zu veröffentlichen – in Schmalensee steht Sönke Siebke insbesondere die Gemeinde-Homepage zur Verfügung.

 

Hier der aktuelle, am 6. Juni durch die Amtsverwaltung verbreitete Aufruf von Bornhöveds Bürgermeister Reinhard Wundram:

 

Trinkwasserknappheit –sparsamer Umgang notwendig

 

Durch einen überhöhten Trinkwasserverbrauch kam das Wasserwerk Bornhöved bereits am ersten Juni-Wochenende an seine Kapazitätsgrenzen, so dass es auch zu Druckschwankungen im gesamten Versorgungsnetz (13 Gemeinden mit rd. 16.600 Einwohnern) kam.

 

Solch hohe Verbrauchsmengen schon vor Beginn der Sommermonate können nicht über einen längeren Zeitraum durch das Wasserwerk abgedeckt werden.

 

Vermeiden Sie es daher, Gärten und Blumen mit Trinkwasser zu versorgen oder Pools, Badeteiche und sonstige Becken mit Trinkwasser zu befüllen. Der Bedarf für die Gartenbewässerung sollte generell über Regenwasserzisternen gedeckt werden.

Die Trinkwasserversorgung sowie die Bereitstellung von Löschwasserreserven hat höchste Priorität. Eine Verschwendung der knappen Ressource Wasser ist daher unbedingt zu vermeiden!

 

Ich bitte Sie alle um Verständnis; lassen Sie uns gemeinsam Wasser sparen, damit keine gravierenden Einschnitte bei der Trinkwasserversorgung vorgenommen werden müssen.

 

Gemeinde Bornhöved

-Wasserversorgung-

gez. Reinhard Wundram, Bürgermeister

 

Hier einige ergänzende Hinweise der Amtsverwaltung Bornhöved vom selben Tag:

 

Der hohe Wasserverbrauch kann einerseits auf die sommerlichen Temperaturen zurückgeführt werden, andererseits ist auch ein Rohrbruch nicht auszuschließen.

 

Es ist darauf zu achten, das Sprengen der Sportplätze oder sonstigen Flächen auf ein Minimum zu beschränken.

 

Bei Auffinden einer Leckage oder anderer bekannter Ursachen z.B. erhöhter Verbrauch durch evtl. Baumaßnahmen oder ähnliches bitte ich, das Wasserwerk Bornhöved unter der Telefonnummer 04323 / 919810 sofort zu informieren.

 

Foto zur Meldung: Störungen im Wasserversorgungsgebiet Bornhöved – Was zu beachten ist
Foto: Wasserwerk Bornhöved im Oktober 2022

Neulich in Schmalensee: Kein Eventanhänger. Das war der Grund

(07. 06. 2023)

Ein falscher Terminplan beziehungsweise einer, auf dem zu viele Termine angegeben waren, ist der Grund dafür, dass am 1. Juni in Schmalensee vergeblich auf den Eventanhänger gewartet wurde.

 

Christopher Brust, 2. Vorsitzender des SV Schmalensee, der die Aufenthalte des vom Kreis Segeberg finanzierten Bewegungsangebots für Kinder koordiniert, schrieb am 5. Juni:

 

„Moin liebe Schmalenseer:innen und Freund:innen Schmalensees, am 21. Mai hatte ich Euch über die Wiederauflage des Eventanhängers ab 25. Mai informiert. Leider war der seinerzeit mitgeschickte Terminflyer nicht korrekt, da hierin zu viele Termine aufgeführt wurden, wofür ich im Namen des Veranstalters WieGe GmbH um Entschuldigung bitte. Dieses Angebot wird vorerst noch zweimal zu uns kommen. Nächster Halt wird am Donnerstag, 08. Juni ab 15:00 Uhr auf dem Sportplatz sein.

 

Die aktualisierte Terminübersicht ist im Internetangebot des SV Schmalensee (www.svschmalensee.de) zu finden und auch über die Gemeinde-Homepage abrufbar.“

 

Das Homepage-Team hat bereits die Terminliste angepasst und den aktuellen Flyer, der neben dem 8. Juni auch den 22. Juni als Eventanhänger-Termin auswirft, beigefügt.

[Flyer]

Foto zur Meldung: Neulich in Schmalensee: Kein Eventanhänger. Das war der Grund
Foto: Der Eventanhänger rollt in Schmalensee an

Störung im Wasserwerk am Samstagabend – Entwarnung am Sonntagmorgen

(04. 06. 2023)

Da wird ganz schön gerödelt worden sein in der Nacht zu Sonntag: Im Wasserwerk Bornhöved trat am Samstag eine Störung auf. Das hatte Auswirkungen auf die Bevölkerung in insgesamt zwölf angeschlossenen Gemeinden.

 

Kurz nach 19 Uhr wurden die Bürgermeister der angeschlossenen Gemeinden über die Probleme informiert und sofort bemüht, die Bevölkerung zum sparsamen Umgang mit dem Trinkwasser aufzufordern.

 

In Bornhöved fuhr zum Beispiel die Freiwillige Feuerwehr durch die Straßen und machte Lautsprecherdurchsagen, in Schmalensee wurde über einen WhatsApp-Verteiler gewarnt.

 

Die Regionalleitstelle Elmshorn gab um 20.33 Uhr eine Warnung über die für Warnungen an die Bevölkerung eingerichtete App NINA heraus. Demnach lief die Wasseraufbereitung auf Maximum, jedoch sei die Entnahme von Trinkwasser aus dem Netz extrem hoch gewesen und musste reduziert werden.

 

Betroffen waren alle Orte im Amt Bornhöved sowie die an das Wasserwerk Bornhöved angeschlossenen Gemeinden Ascheberg, Belau, Dersau und Kalübbe.

 

Am Sonntagmorgen um 7.40 Uhr hat die Regionalleitstelle Entwarnung gegeben.

 

Fälle wie dieser sollten uns allerdings grundsätzliche Mahnung sein, mit dem Trinkwasser sparsam umzugehen – es ist Lebensgrundlage und wird knapper.

 

Foto zur Meldung: Störung im Wasserwerk am Samstagabend – Entwarnung am Sonntagmorgen
Foto: Wasserwerk Bornhöved im Oktober 2022

Langes Rückwärtsfahren im Morgengrauen: Windrad-Flügel erreichen Schmalensee

(02. 06. 2023)

Um 4.50 Uhr heute früh war die Aktion beendet: Drei Windrad-Flügel und ein Turmteil erreichten den in der Entstehung befindlichen Windpark Schmalensee. Für die Fahrer ging eine lange Phase völliger Konzentration zuende.

 

Wie berichtet, hatte es für die Anlieferung der langen Flügel mit Spezialfahrzeugen eine umfangreiche Planung und Vorbereitung gegeben. Ab Neumünster-Süd über die B205, von Rickling nach Trappenkamp und Tensfeld sowie durch Damsdorf galt es, Verkehrszeichen zu entfernen, Bäume zurückzuschneiden oder ganz zu beseitigen, Kreisel zu durchschneiden und Flächen befahrbar zu machen. Ein riesiger Aufwand dafür, dass zwischen Schmalensee und Damsdorf weitere Windkraftanlagen entstehen werden.

 

In der Nacht zum heutigen 2. Juni war es dann soweit. Um 22 Uhr am Vortag hatte sich der Tross aus vier Schwertransportern und zahlreichen Begleitfahrzeugen in Marsch gesetzt. Kurz nach 2 Uhr in der Frühe waren von der Anhöhe zwischen Schmalensee und Damsdorf aus am Damsdorfer Kreuz die ersten Rundumleuchten zu erkennen. Wer hätte da in der Dunkelheit geglaubt, dass es hell sein würde, wenn das letzte Fahrzeug den Lagerplatz erreichen sollte…

 

Während in Schmalensee wohl alle einen ruhigen Schlaf genießen konnten, dürfte es für viele Damsdorfer weniger bequem gewesen sein – blinkende Lichter und Motorengeräusche, womöglich manch leiser Fluch auf der Straße. Denn es dauerte lange, bis sich der erste Schwertransport rückwärtsfahrend die Anhöhe hinauf bewegte. Immerhin fast drei Stunden. Die Fahrer waren um das lange Stück wirklich nicht zu beneiden, da war sich die kleine Gruppe Schaulustiger einig.

Foto zur Meldung: Langes Rückwärtsfahren im Morgengrauen: Windrad-Flügel erreichen Schmalensee
Foto: Windrad-Teile wurden am 2. Juni angeliefert

Juni-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1

(01. 06. 2023)

Auch im Jahr 2023 werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen geben Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist insbesondere das Archiv der Segeberger Zeitung. Bildmaterial aus Familienalben und das Studium der Literatur zur Regionalgeschichte runden die Beiträge mitunter ab. Für die treue Leserschaft in Schmalensee und darüber hinaus werden wir in jedem Monat die historischen Meldungen zweigeteilt veröffentlichen – immer am 1. und am 15. Tag, um ihr ein Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der erste Teil für de Monat Juni.

 

Ludendorff-Feier soll die Moral heben: Der Erste Weltkrieg sorgt zunehmend für eine Verschlechterung der Situation auch an der „Heimatfront“. Ganz Bornhöved und seine Umgebung stehen am 4. Juni 1918, vor 105 Jahren, im Zeichen der Ludendorff-Feier, die reichsweit die Moral heben soll. Ein Feldgottesdienst mit Pastor Schlüter und unter Beteiligung der Kriegervereine, ein Umzug durch Bornhöved und zuletzt eine Sammlung zu Gunsten der „Ludendorff-Spende“ appellieren an den Durchhaltewillen der Bevölkerung. Die Ludendorff-Spendensammlung für Kriegsgeschädigte durch den Vaterländischen Frauenverein Bornhöved und Umgebung erbringt aus Bornhöved 247,84 Mark. Aus Schmalensee gehen weitere 134 Mark, aus Tarbek 107 Mark und aus Gönnebek 93,90 Mark ein.

 

Schwarzbunte sprechen von Pflichtablieferungen: Im Bad Segeberger Hotel Germania findet am 5. Juni 1943, vor 80 Jahren, die 72. Hauptversammlung des Kreisvereins Schwarzbunte Schleswig-Holsteiner statt. Einladender ist der Vorsitzende, Heinrich Harder aus Schmalensee. Er stellt fest, dass der Krieg sich unleugbar auf die wirtschaftlichen Verhältnisse auswirke. Im Frühjahr sei man erstmals von Pflichtablieferungen betroffen worden. Die Schwarzbuntzüchter seien aber in ihrer Produktivität vorbildlich, die Zahlen überträfen teilweise das Vorkriegsniveau.

 

Meierei Schmalensee, Güteklasse I: Die Meiereigenossenschaft Schmalensee hält Anfang Juni 1963, vor 60 Jahren, in Belau ihre Mitgliederversammlung ab. 40 Mitglieder mit 480 Kühen gehören zur Genossenschaft. Im Jahr 1962 lieferten diese 1.994.000 Liter Milch an. Produziert werden Trinkmilch, Quark, Käse, Schlagrahm und Butter. 92 Prozent der angelieferten Milch entsprachen der Güteklasse I – ein Verdienst der sorgfältig arbeitenden Bäuerinnen, so der Bericht der Segeberger Zeitung vom 9. Juni. Seitens der Landesvereinigung der Milchwirtschaft hat die Genossenschaft im Zuge der Butterprüfung einen Ehrenpreis erhalten.

 

Gartenkonzert bei Gastwirt Ludwig Saggau: Am 7. Juni 1903, vor 120 Jahren, beginnt um 16 Uhr ein großes Gartenkonzert beim Gastwirt Ludwig Saggau. Es spielt die Stadtkapelle Plön unter der Leitung des Dirigenten Wallberg. Außerdem gibt es Unterhaltungsspiele wie Scheibenschießen oder Vogelwerfen.

 

Nazis sichern sich die Arbeiter: Im Gasthof Voß findet laut Bericht im Segeberger Kreis- und Tageblatt vom 7. Juni 1933, vor 90 Jahren, eine Versammlung der NSBO, der Betriebszelle der Ortsgruppe der NSDAP Bornhöved statt. Die Nationalsozialistische Betriebszellen-Organisation ist das Gegenstück zu den (aufgelösten) Gewerkschaften. Der Kreistagsabgeordnete und Parteigenosse Emil Bock aus Bornhöved eröffnet die Versammlung, nach deren Beendigung 19 Neuaufnahmen zu verzeichnen sind. Damit ist die im September 1932 gebildete Betriebszelle von anfangs sieben auf nunmehr 95 Mitglieder angewachsen. Wenig später treten in Tarbek weitere elf Neumitglieder bei.

 

Urlaub zur Unzeit: Pastor Albert Lutheri Voß meldet sich vom 8. Juni bis zum 8. Juli 1908, vor 115 Jahren, in den Urlaub ab. Für das Kirchspiel bleibt dies nicht ohne Folgen, denn in diesen Wochen gibt es einige Pflichttermine für den Kirchenmann. Der Konfirmandenunterricht beginnt also nicht wie üblich am Sonntag nach Pfingsten, sondern erst am 12. Juli. Und die Schulvisitationen müssen von anderen Geistlichen vorgenommen. Während Pastor Bruhn aus Schlamersdorf die acht im Kreis Segeberg gelegenen Schulen des Kirchspiels besucht und den Prüfungen beiwohnt, bereist sein Kollege Deetjen aus Plön die drei zum Kreis Plön gehörenden Schulen.

 

In Zeiten der Not Dokumente schützen: Der Landrat des Kreises Segeberg weist mittels Anzeige im Segeberger Kreis- und Tageblatt am 9. Juni 1923, vor 100 Jahren, alle Amts- und Gemeindevorsteher sowie weitere Einrichtungen wie Genossenschaften auf ihre Archivpflicht hin. Dies ist angesichts steigender Altpapierpreise dringend angeraten, wörtlich in Anbetracht der möglichen „landesgeschichtlichen Forschung“ späterer Zeit. 

 

Landjugend Schmalensee siegt in Schmalensee: Die Landjugendgruppe Schmalensee veranstaltet am 9. Juni 1968, vor 55 Jahren, an der Straße nach Damsdorf ein Schleppergeschicklichkeits-Fahrturnier für befreundete Gruppen. Daneben gibt es auch Wettbewerbe im Luftgewehr- und Bogenschießen und Ballzielwerfen. Gut 200 Zuschauer verfolgen die Wettkämpfe, an denen sich Landjugendliche aus Schmalensee, Ascheberg, Husberg, Leezen, Hartenholm und Kembs beteiligen. Titelverteidiger Hartenholm kann den Wanderpokal  nicht gegen die Schmalenseer verteidigen und wird Dritter hinter Ascheberg. Reimer Saggau, Vorsitzender der Landjugendgruppe Schmalensee, kann bei der anschließenden Siegerehrung im Gasthof Voß auch die Gewinner der Einzelwertungen auszeichnen: Karl-Heinz Meyer (Ascheberg, Schleppergeschicklichkeitsfahren), Rolf Kruse (Damsdorf, Anfängerkurs), Helge Schramm (Schmalensee, Bogenschießen), Mauruschat (Ascheberg, Luftgewehrschießen) und Edith Danker (Husberg, Dosenwerfen).

 

Vor 40 Jahren Vogelschießen an zwei Tagen: In Schmalensee findet am 10. und 11. Juni 1983, vor 40 Jahren, das Vogelschießen für Kinder und Erwachsene statt. Veranstalter ist der Verschönerungs- und Fremdenverkehrsverein mit seinem Vorsitzenden Gerhard Mühlenberg. Am Freitag ermitteln die Kinder ihre Königspaare. Bei den Grundschülern müssen Bälle durch eine Lochscheibe geworfen werden (Mädchen) bzw. Bauklötze aus einer Wurfmaschine gefangen werden. Tanja Schramm und Frank Bobzien gewinnen. Die Fünft- bis Neuntklässler schießen mit dem Luftgewehr (Jungen) oder üben sich im Taubenpicken. Hier sind Sabine Stegelmann und Alexander Sötje siegreich. Am Sonnabend findet auf dem Saal des Gasthofs Voß der Kindertanz mit Preisvergabe statt, am Abend feiern die Erwachsenen mit einem Ball.

 

Denkmal soll an Gefecht erinnern: Der Kirchenvorstand der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Bornhöved stimmt laut Bericht im Segeberger Kreis- und Tageblatt vom 11. Juni 1913, vor 110 Jahren, einem Antrag der Gemeinde Bornhöved zu. Diese will am alten Kirchhof einen Platz zur Errichtung eines „Schwedendenkmals“ in Anspruch nehmen. Dieses soll der Erinnerung an das Gefecht schwedischer Husaren im Dezember 1813 bei Bornhöved gegen auf dem Rückzug befindliche dänische-holsteinische Truppen dienen.

 

Luise Landschoof Zweitbeste: Auf dem Sportplatz in Bornhöved finden am 12. Juni 1938, vor 85 Jahren, die Reichsjugendsportwettkämpfe innerhalb der Gruppe 7/419 des BDM (Bund Deutscher Mädel) statt. Luise Landschoof aus Schmalensee wird mit 242 Punkten zweitbeste Teilnehmerin und qualifiziert sich für das Untergausportfestv vergleichbar einer Bezirksmeisterschaft im heutigen Sprachgebrauch.

 

Ein großes Lob für Hugo Saggau: Der Verein ehemaliger Landwirtschaftsschüler unternimmt am 13. Juni 1923, vor 100 Jahren, einen Ausflug in den Amtsbezirk Bornhöved. Organisator der Bereisung ist der Schmalenseer Hufner Hugo Saggau, selbst Vorstandsmitglied des Vereins und Vertrauensmann im Amt Bornhöved. Der Weg führt zunächst nach Gönnebek zur Besichtigung zweier Höfe, dann nach Schönböken und zur Rendswührener Mühle. In Schmalensee werden die teilnehmenden Damen im Hause Saggau mit Kaffee und Kuchen bewirtet, während die Herren im Gasthaus einkehren. Am Abend wird in Bornhöved in Hein's Gasthof gegessen. Um Mitternacht holt ein Lastauto die auswärtigen Gäste zurück. Hugo Saggau erhält im Zeitungsbericht zur Veranstaltung großes Lob für die Organisation des lehrreichen und die Kameradschaft fördernden Tages: „...Saggau... hatte keine Mühen gescheut, um die Vereinsmitglieder mit ihren Damen voll zu befriedigen.“

 

Ein Preisschießen auf den Kaiser: Kaiser Wilhelm II. feiert im Juni 1913, vor 110 Jahren, sein 25-jähriges Thronjubiläum. Der Militärverein für Bornhöved hält aus diesem Anlass am 14. Juni ein Preisschießen ab. Verbunden ist dieses mit einer Kinderbelustigung. Tags darauf hält der Kampfgenossenverein 1870/71 gemeinsamen Kirchgang. Das Thronjubiläum ist mit einer Nationalspendenaktion verbunden: Geld wird für die christliche Missionsarbeit in den Kolonien und Schutzgebieten Deutschlands gesammelt. In Schmalensee werden 23,80 Mark gesammelt.

 

Tödlicher Unfall in Schmalensee: Am frühen Morgen des 14. Juni 2003, vor 20 Jahren, kommt auf der B430 im Bereich der Verkehrsinsel am Ortsausgang in Richtung Plön ein Pkw ins Trudeln und prallt gegen einen Bordstein. Einer von vier Insassen wird aus dem Auto geschleudert und tödlich verletzt. Die weiteren zwei Beifahrer werden leicht verletzt, der Fahrer gar nicht. Bei ihm jedoch stellt die Polizei einen Atemalkoholwert von 1,59 Promille fest.

 

Nur ein Telefon in Schmalensee: Elf Telefonanschlüsse an das Postamt Bornhöved gibt es bereits, berichtet das Segeberger Kreis- und Wochenblatt in seiner Ausgabe vom 16. Juni 1903, vor 125 Jahren. Unter der Nummer 1 ist Tierarzt Dr. Athing in Bornhöved erreichbar. Schmalensees Gastwirt Ludwig Saggau hat die Nummer 4. Es ist der einzige Anschluss in der Gemeinde Schmalensee.

Foto zur Meldung: Juni-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1
Foto: Lest die Modenzeitung, SKWB 02.06.1898

Erste Bruterfolge in SE – aber wo bleibt der Storch in Schmalensee?

(25. 05. 2023)

Während wir uns in Schmalensee nach einer tollen Gemeinschaftsleistung und mit tollkühnen Männern in luftiger Höhe eines Storchennests erfreuen, bleibt uns wohl in diesem Jahr ein echter Erstbezug verwehrt.

 

Während andernorts im Kreis Segeberg sogar schon erste Küken gesichtet wurden, bleibt es hier am Regenrückhaltebecken bei Status des Zwischenstopps für Meister Adebar, der sporadisch zwischen Reitplatz und Seewiesen eine Rast einlegt.

 

Am 24. Mai schrieb Holger Möckelmann von der NABU AG Storchenschutz SH, zuständig für das Stoch-Monitoring im Kreis Segeberg:

 

„Nachdem die letzten Störche aus ihren Winterquartier  über die Ostroute zu ihren Brutstandorten zurück gekehrt sind, haben die früh angekommenen Westzieher bereits sichtbaren Bruterfolg, wie z.B. in Heidmühlen-Hegebuchenbusch, Sievershütten, Seth, Struvenhütten-Mühlenstr und Wiemersdorf mit jeweils 3 bzw. 4 Jungstörchen.“

 

Dazu hat er Mut machende Fotos von zwei Segeberger Horsten mitgeschickt.

Foto zur Meldung: Erste Bruterfolge in SE – aber wo bleibt der Storch in Schmalensee?
Foto: Nix los im Storchennest Schmalensee

Jungwildrettung am 20. Mai: Wenn Erfolglosigkeit ein Erfolg sein kann

(21. 05. 2023)

Nichts zu finden kann ein Erfolg sein. Eine steife These eines „Ersttäters“ in der Jungwildrettung. In diesem Fall der vom Naturschutzverein Ruhwinkel in Zusammenarbeit mit Landwirten und Jägern aus Schmalensee am 20. Mai. Was damit gemeint ist...

 

Wenn nachts um kurz vor Vier vor dem Gasthof Voß in Schmalensee ein großes „Hallo“ herrscht, sollte man meinen, die Party im Gemeindesaal muss besonders intensiv gewesen sein. Oder: es handelt sich, wie früher vor den Auswärtsspielen der Fußballjugend, um den Treffpunkt einer Gruppe, die ein gemeinsames Ziel hat. In diesem Fall traf Letzteres zu: Ein Dutzend Schmalenseer*innen war zusammengetrommelt worden, um auf den Wiesen der Familie Griese einer neuen Leidenschaft nachzugehen – der Jungwildrettung.

 

Ein motivierte Truppe bricht auf

 

In Fahrgemeinschaften ging es zunächst nach Schipphorst – wo es übrigens auch eine sehr schöne Landschaft gibt, um in aller Herrgottsfrühe auf Wiesen, die Jonas Griese an diesem Samstag zu mähen hatte, nach darin von ihren Müttern abgelegte Rehkitze zu suchen. Heino Müller aus Rohwinkel und sein Brüder Jörg Müller aus Stolpe erwarteten den kleinen Convoi bereits. Sie und ihre Mitstreitenden aus dem Naturschutzverein Ruhwinkel sind der Schlüssel zum Erfolg, weil sie über Drohnen mit Wärmebildkamera und Funkausstattung verfügen, um die Helfer*innen auf den Wiesen zu Wärmequellen zu lotsen.

 

Deshalb auch der frühe Morgen: Dann hebt sich die Körpertemperatur der Kitze im Kamerabild von ihrer Umgebung ab. Aber auch andere Wärmequellen können die Kitzretter schon mal foppen: Nicht nur der Hase, der erst im letzten Moment aufspringt und davon flitzt, allein sein Ruheplatz mit Losung hinterlässt eine Wärmespur...

 

Doch zunächst gab es eine Schnelleinweisung in Vorgehensweise und Equipment. Körbe wurden ausgegeben, mit denen etwaige Kitze abgedeckt werden sollten, dazu Stangen mit Müllsäcken dran zum stabilisieren der Körbe und als Kennzeichnung für den Landwirt, der später drumherum mähen sollte. Neu für manchen Teilnehmenden war die Aufforderung Heino Müllers, bei aufspringenden Kitzen „schnell und beherzt“ mit dem Korb zu agieren und diesen über die Tiere, notfalls mit „ein wenig Gewalt“, drüber zu stülpen. Hatte es nicht geheißen, die Kitze verfügten noch nicht über den Fluchtreflex und würden sich nur an den Boden kauern? „Ja, das ist die Regel.“ - Von der es bekanntlich immer Ausnahmen geben kann...

 

Einschub zu den Akteuren der Veranstaltung

 

Heino Müller ist übrigens so etwas wie Herz und Seele der Jungwildrettung im Naturschutzverein Ruhwinkel. Denn damit, dass ein Landwirt seine Absicht, bestimmte Flächen zu mähen, direkt bei ihm oder einem Jagdkameraden oder dem Jagdvorsteher – in Schmalensee ist das Dirk Griese – anzumelden, zu diesen Flächen zu fahren und die freiwilligen Suchtrupps mittels Kamerabild und Funk zu lenken, ist es nicht getan: Alle Flächen werden mit bestimmter Software eingelesen und die Drohne für jede Fläche so programmiert, dass sie in gleichbleibender Flughöhe (40 Meter) gleichmäßige Schleifen fliegt . Jede Fläche ist somit eine „Mission“, die immerhin für das nächste Mal gespeichert werden kann. Allein für diesen Morgen waren acht Flächen vorzubereiten. Zu Recht bezeichnet Heino Müller diese Mahdzeit bis Mitte Juni als „Fulltimejob“.

 

Zurück zu den Helfenden und ihrer achtfachen Mission. Ausgestattet mindestens mit hohen Gummistiefeln, möglichst aber mit Regenhosen dazu, wurde in mehreren Dreier- oder Viererteams jedes Feld abgegangen, koordiniert von der Stimme Jörg Müllers aus dem Funkgerät und begleitet von den Tierstimmen des Morgens: Fasane und aufgeregte Ricken krächzten um die Wette. Doch von Kitzen war in Schipphorst keine Spur – dafür unheimlich schöner Himmel und eine gelöste Stimmung.

 

Von Schipphorst nach Schmalensee

 

Weiter ging es nach Schmalensee, wo in der Belauer Straße und im Grasweg Flächen abzusuchen waren. Eine Fläche, die in Bornhöved angekündigt worden war, hatte sich eine bereits parallel operierende zweite Mannschaft unter den Nagel gerissen. Mittlerweile musste gegen die Uhr und somit gegen die Sonne gearbeitet werden – die nämlich erwärmt die Wiesen recht rasch und das macht die Suche mittels Wärmebild irgendwann unmöglich. Und die Zeit verrinnt auf kleinen wie auf großen Flächen gleichermaßen: schnell.

 

Die letzte Fläche am geplanten Schmalenseer Neubaugebiet hatte es noch einmal in sich: Ein Hase spielte hier sein Spiel mit Kamerateam und einem Suchtrupp, der dem Zickzack-Kurs von Meister Lampe folgen durfte. Unterdessen sorgten Gerhard Harder und Frau Annelene auf der Siloplatte für ein kräftiges Frühstück. Eine letzte Drohnenlandung – nicht ohne gemeinsames Winken in die Höhe – und die Arbeit war getan, zumindest für die Suchtrupps: Jonas Griese hatte nun noch alle Flächen zu mähen und Heino Müller sämtliche Missionen des Tages nachzubereiten.

 

Nun muss Bilanz gezogen werden

 

Und wie war das jetzt mit der Erfolglosigkeit und dem Erfolg? Die Bilanz dieses Samstagmorgens: Es wurde kein Kitz gefunden, auch nicht bei der anderen Truppe. Natürlich hätte man sich darüber gefreut, ein Kitz zu finden und zu retten. Und auch für die Kamera und diesen Bericht wäre das zweifelsohne ein Erfolg gewesen. Aber letztlich ist doch die Tatsache, dass sich viele Helfende gefunden und in fröhlicher Stimmung in den Morgenstunden eine gute Tat in der Natur taten ebenso ein Erfolg wie das Wissen des Landwirts, dass seine Flächen abgesucht wurden und somit kein Kitz vom sogenannten Mähtod gefährdet sein dürfte. Laut diesem Absatz steht es 2:1 für den Erfolg! - Nur gut, dass es nicht geregnet hat :-).

 

In Schmalensee hat die Jungwildrettung nun erst einmal eine Pause. Nur der Reiterhof steht noch aus, der jedoch Heu für die Pferde macht – das Gras muss noch höher wachsen und das dürfte erst in drei Wochen soweit sein. Vor dem zweiten Schnitt, so die Erfahrungen der Kitzretter, ist eine vorherige Suche nicht mehr nötig, weil dann alle Jungtiere groß genug sind, mit ihren Müttern die Flächen zu verlassen.  Wieder was gelernt.

 

Wer die Jungwildrettung unterstützen möchte

 

Zum Beispiel als aktives Vereinsmitglied, als Helfer / Drohnenpilot bei der Jungwildrettung oder als Förderer unserer Arbeit durch eine Spende. Die Spenden sind steuerlich abzugsfähig. Auf Wunsch kann eine Spendenbescheinigung ausgestellt werden. Bei Fragen gern eine Nachricht schicken an 01523 3993 512 (WhatsApp) oder (Mail).“

 

Bankverbindung:

VR Bank zwischen den Meeren

BIC: GENODEF1NSH; IBAN: DE55 2139 0008 0002 1678 24

[Flyer]

Foto zur Meldung: Jungwildrettung am 20. Mai: Wenn Erfolglosigkeit ein Erfolg sein kann
Foto: Die Suche der Jungwildretter geht los

Wanderung an Himmelfahrt mit doofem Ende

(20. 05. 2023)

Himmelfahrt oder Vatertag werden viele genutzt haben, raus in die Natur zu gehen, zu radeln, Garten und Feldmark zu genießen, oder ins lange Wochenende aufzubrechen. Auch ich konnte dem nicht widerstehen und habe mich auf eine Wanderung begeben – mit tollen Naturerlebnissen und einem echt blöden Ende.

 

Der Reihe nach. Vom Ausgangspunkt Hirtenweg, wo eine emsig fütternde Meise Objekt für mein Objektiv wurde, ging es die Tarbeker Straße entlang bis zum Sportplatz. Viele Radfahrer kamen mir entgegen und einige kannten sogar das ortsübliche „Moin“.

 

Im Bereich des Sportplatzes stellt sich einem stets die Frage, wie es weitergehen soll: links ab, am Kies- und Schotterwerk vorbei und über die Damsdorfer Straße sowie von dort durch die weitere Feldmark zur Stockseer? Oder weiter Richtung Tarbek und vor dem Grimmelsberg links ab, über Höllenhorst und entlang der Damsdorfer zurück? Oder nur ein Stückchen weiter auf der Tarbeker Straße gehen, dann rechts, vorbei am Kieswerk Mang de Bargen und über Hornshof und den östlichen Ausläufer Bornhöveds über Mehlkroogredder und Wanderweg zur Schmalenseer Badestelle?

 

Eins, zwei oder drei – ich bog direkt nach links ab, an der Damsdorfer rechts und sofort wieder links und war gespannt, was mich auf meinem Weg zur und im Bereich Stockseer Straße erwarten würde.

 

Los ging es mit einem ersten Vierbeiner. Ich hatte ein abgemähtes Feld mit ein paar Schritten betreten, weil ich vom gegenüberliegenden Knick fasziniert war. Prompt ließ sich ein auf der Weide stehendes und vom Knick naschendes Reh von mir nicht aus der Ruhe bringen. Ich meine sogar, es hat mir die Zunge gezeigt...

 

In einer Kurve geht es rechts ein Stück hinunter zur früheren Schietkuhle, wo nun Kühe weiden. Ein Hase wollte die Zuwegung gerade nach oben, also in meine Richtung laufen. Als ich erkannt war, war diese Idee schnell verflogen und eine andere Richtung eingeschlagen.

 

Zahlreiche Motive boten sich an, einige liegen der Bilderserie zur Meldung bei. Ein (zunächst) einsames Damwild im halbhohen Getreide auf dem Wassermissenkamp erregte meine Aufmerksamkeit, weil es sich emsig umschaute – nur nicht in meine Richtung. Also verharrte ich in der Position und richtig: es war der Scout einer ganzen Truppe, die sich nach und nach aus dem Knick löste und in der Nachmittagssonne Geschmacksproben am Grünzeug nahm. Irgendwann wandten sich mir dann doch etliche Köpfe zu und ich trat langsam den Rückzug an: Essende soll man nicht aus ihrer Ruhe bringen...

 

Ich marschierte weiter, querte die Stockseer Straße, um der langen Knicklauf-Strecke folgend durch den Fasanenweg zu gehen. An dessen Ende hat man, wie an vielen weiteren Stellen im Feldwege-Netz, erneut eine Wahl: Links herum in Richtung Dorf, oder noch einmal rechts herum, an den nördlichsten Ausläufern der Schmalenseer Feldmark vorbei zur Bundesstraße und entlang dieser nach Hause? Diese Wahl sollte mir durch ein unschönes Erlebnis „erleichtert“ werden...

 

Wanderer, kommst Du zum Fasanenweg...

 

Denn unmittelbar vor der Einbiegung in den Fasanenweg, der mir aufgrund dort häufig abgeladener Gartenabfälle schon lange ein Dorn im Auge ist, weil diese für den Eintrag von Pflanzen in unsere Natur sorgen, die da gar nicht hingehören (…), stieß ich auf Dinge, die sich seit dem letzten Dorfputz angesammelt haben müssen: Zigarettenschachteln, Einweg-Kaffee-Fläschchen aus Plastik, eine Flasche Motoröl und – was soll das denn? – mehrere Verpackungen für Hunde-Leckerli.

 

Nach meinem „spektakulären“ Wolfsfoto – regelmäßige Besucher*innen unserer Gemeinde-Homepage erinnern sich – hatte mir jemand das Gerücht angetragen, in der Feldmark versuche jemand, den Wolf mittels Hundefutter anzulocken. War das nun ein Indiz? Oder hat nur jemand das grundsätzliche Problem, seinen nicht angeleinten Hund durch Unmengen an Leckerli – mit Dentalwirkung übrigens – wieder in den Griff zu bekommen?

 

Irgendetwas hatte mich vor Verlassen der Wohnung geritten, einen Müllbeutel einzupacken. Der war nun voll. Und das ist traurig. Dass dieser volle Beutel das alleinige Ergebnisse einer ca. 100 Meter-Wegstrecke war, während mir andernorts nichts ernstlich ins Auge sprang, ist wenig tröstlich. Denn hat man sich in Zeiten, da am Boden die Pflanzen sprießen, nach einem ersten Stück Abfall gebückt, entdeckt man unter Grün und blühend gleich ein nächstes. (Deshalb findet der Dorfputz auch nicht im Sommer statt...)

 

Mit prall gefülltem Müllsack schied der Weg entlang der Bundesstraße schon mal aus. Ich zog es vor, direkt nach Schmalensee zu gehen, auf weitere Fotos hatte ich kaum noch Lust. Ich ging dann aber doch wieder über Feldwege, da auf der Stockseer Straße die Autos an einem vorbei rasen und der „Spaziergang“ keine echte Freude macht. Über Osterkamp ging es am Ringreiterplatz vorbei nach Hause mit der Gewissheit, dass der WZV diesen Abfall gleich am nächsten Tag würde abholen kommen…

 

 

Foto zur Meldung: Wanderung an Himmelfahrt mit doofem Ende
Foto: Eindrücke von einer Wanderung an Himmelfahrt

Vortrag über Klosterbauten am 25. Mai in Trappenkamp

(19. 05. 2023)

Mitteilung der VHS Trappenkamp-Bornhöved (Auszug Homepage):

 

Die Klosterbauten in Schleswig-Holstein

 

Termin:

Donnerstag, 25.05.2023 | 20 bis 22 Uhr

 

Vortragende:

Prof. Dr. Katja Hillebrand

 

Ort:

Bürgersaal des Bürgerhauses Trappenkamp, Am Markt 3

 

Kosten:

Der Eintritt ist frei

 

Anmeldung:

info@ hs-trappenkamp-bornhoeved.de oder

 

Die Klosteranlagen der unterschiedlichen Ordensgemeinschaften haben entscheidend die hiesige Architekturentwicklung in der Zeit von 1150 bis zur Reformation beeinflusst.

 

Trotz strenger Regelanweisungen waren die Bauhütten der Klöster Ideengeber und Übermittler innovativer Bauformen und technischer Neuerungen für die weiteren regionalen Bauprojekte.

 

Mit ihren weitreichenden Erfahrungen schlugen die Klosterbauhütten die Brücke zwischen dem bereits architektonisch vielfältig ausgestalteten Süden des Reichs und dem sich erst ab 1150 baulich reich entfaltenden Norden.

 

Es handelt sich um eine Veranstaltung der Schleswig-Holsteinischen Universitätsgesellschaft, Sektion Trappenkamp/Bornhöved, in Kooperation mit der Volkshochschule Trappenkamp-Bornhöved.

 

Schon gewusst?

Schmalensee hat in früherer Zeit lange in klösterlicher Abhängigkeit gestanden. Im 14. Jahrhundert wurde unser Dorf von den Landesherren dem Kloster Preetz mittels Urkunde geschenkt. Vermutlich nur wenig später kam Schmalensee dann zum Kloster Segeberg. In alten Amtsrechnungen des Amtes Segeberg wird es deshalb in der Gruppe der „Klosterdörfer“ geführt. Das kann mit ein Grund sein, weshalb Schmalensee, wie Bornhöved und Gönnebek, zu keinem der zahlreichen Güter der Umgebung gehörte.

 

 

Foto zur Meldung: Vortrag über Klosterbauten am 25. Mai in Trappenkamp
Foto: Trappenkamp Bürgerhaus mit Maibaum

Kommunalwahl '23: BWS gewinnt – Weg frei für neuen Bürgermeister Dirk Griese

(16. 05. 2023)

Die Kommunalwahl 2023 ist gelaufen. Wunden lecken und / oder Glück kaum fassen allerorten. Im Amt Bornhöved zeichnen sich einige Wechsel an der Spitze der Gemeindevertretungen ab – nicht immer „geplant“. In Schmalensee fiel das Ergebnis der Gemeindewahl am 14. Mai deutlich aus.

 

Die Bürgerliche Wählergemeinschaft Schmalensee (BWS) geht als klarer Gewinner aus dieser Gemeindewahl hervor. Nicht nur, dass Spitzenkandidat Dirk Griese, designierter Nachfolger von Bürgermeister und mittlerweile Landtagsabgeordnetem Sönke Siebke, die Stimmenmehrheit auf sich vereinen konnte. Obendrein eroberte seine Mannschaft alle fünf Direktmandate und insgesamt sieben Sitze in der Gemeindevertretung und damit einen mehr als in der abgelaufenen Wahlperiode. Ein weiterer Gewinn: Durch das deutliche Ergebnis wird neben Newcomerin Karolin van het Loo als zweite „neue Frau“ Frederike Harder einen Platz am Entscheidungstisch einnehmen.

 

Die Bürger für Schmalensee (BfS) konnten nach einem Plakat unterstützten Wahlkampf ihr gutes Ergebnis von 2018 nicht wiederholen und erhalten über die Liste zwei Sitze in der Gemeindevertretung. Diese stehen in der Reihenfolge des Listeneintrags Spitzenkandidat Sönke Stahl und Lars Jungclaus zu, der zum ersten Mal auf dem Wahlzettel stand, wie auch die Nummer drei der BfS-Liste, Andrea Weinrich. Anders als die BWS boten die BfS nur diese drei statt möglicher fünf Direktbewerber*innen an.

 

Die konstituierende Sitzung der Gemeindevertretung soll am 15. Juni stattfinden. Bis dahin ist die „alte Crew“ um Bürgermeister Sönke Siebke noch amtierend. Siebke, dem mit dem zweitbesten Wahlergebnis der Wiedereinzug in die Gemeindevertretung gelang, wird die Sitzung leiten, in der der Bürgermeister und seine Stellvertretenden zu wählen und die Ausschüsse zu besetzen sind.

 

Gemeindewahl in Zahlen

 

Die Wahlbeteiligung lag in Schmalensee bei 66,8 Prozent: von 419 Wahlberechtigten nahmen 280 an der Wahl teil. Der Anteil der Briefwähler war mit 58 hoch. Den Wahlvorstand bildeten Rüdeger Cuwie als Wahlleiter und Frank Mühlenberg als dessen Stellvertreter sowie Sophia Conrad, Janne Pape, Jörg Lange, Simon Siebelts, Bennet Tralau, Adelheid Sienknecht und Benjamin Stoltenberg.

 

In der Gemeindewahl entfielen auf Dirk Griese 198 Stimmen, Christian Detlof 167, Karolin van het Loo 162, Sönke Siebke 170 und Christopher Brust 143 Stimmen (alle BWS), sowie auf Sönke Stahl 117, Lars Jungclaus 77 und Andrea Weinrich 97 Stimmen. Laut Wahlleiter Rüdeger Cuwie haben 93 Wähler*innen die BWS und 34 die BfS „durchgewählt“, also ausschließlich hier ihre Kreuze gesetzt. Das Gesamtergebnis nach abgegebenen 1131 gültigen Stimmen und einer ungültigen liegt bei 840:291 Stimmen für die BWS.

 

CDU-Bewerber gewinnt Kreistagsmandat

Zugleich wurde an diesem Sonntag auch der Segeberger Kreistag neu gewählt. Im Wahlkreis 1, Amt Bornhöved (erstmals erweitert um Daldorf aus dem größer gewordenen Amt Boostedt-Rickling) war zwei Wahlperioden lang Schmalensees Bürgermeister Sönke Siebke der Mandatsträger gewesen, nach seinem Einzug in den Landtag hatte der CDU-Politiker aber nicht mehr kandidiert. Innerhalb der CDU war Bornhöveds Bürgermeister Reinhard Wundram zum Nachfolger als Wahlkreiskandidat gewählt worden. Während er sein Bürgermeisteramt in Bornhöved nicht verteidigen konnte, setzte sich Wundram in der Kreiswahl mit 39,5 Prozent gegen Cordula Schultz (SPD, 24,3 Prozent) aus Trappenkamp durch.

 

Nicht nur Wundram sondern alle CDU-Wahlkreisbewerber*innen gewannen die Direktmandate in den 25 Wahlkreisen und ebenso viele Sitze. Somit bilden die Christdemokraten (36,9 Prozent) die größte Fraktion im Kreistag. Die SPD (18,3 Prozent) kommt auf 12 Sitze, Grüne (16,8) auf 11, AfD (10,3) auf 7 und FDP (8,5) auf 6 Sitze. Die Freien Wähler (4,4) erhalten 3 Sitze, Linke (2,1), Die Partei (1,5) und dieBasis (1,4) je 1 Sitz. Normalerweise sind im Kreistag per Landesgesetz 49 Sitze vorgesehen. Zuletzt waren es 62. Durch Überhang- und Ausgleichsmandate werden es jetzt 67 – so viele wie noch nie. Die Wahlbeteiligung im Kreis lag bei 47,8 Prozent.

 

In Schmalensee gaben in der Kreiswahl von den 280 an der Wahl Teilnehmenden 6 ungültige Stimmzettel ab. 146 stimmten für den CDU-Bewerber, 42 für SPD und 38 für Grüne. Für die rechtsextreme AfD stimmten 23 Schmalenseer*innen, für FDP 12, dieBasis 4, Die Linke, die Partei und Freie Wähler je 3 Wahlberechtigte.

 

Das zum Schluss

 

Um 18 Uhr begann der Wahlvorstand mit der Auszählung – gut vorbereitet, sehr konzentriert. Das war auch nötig, denn die informationshungrige Meute am anderen Ende des Gemeindesaals wurde immer lauter. Aber: Um 19.30 Uhr hatten es Rüdeger Cuwie und sein Team aus Neulingen und „alten Hasen“ geschafft, konnten endlich ein Kaltgetränk stemmen und den Applaus der Wartenden ernten.

 

Bis in den frühen Nachmittag hatte vor dem Wahllokal „legale Werbung“ stattgefunden: Die Freiwillige Feuerwehr hatte mit ihrem Einsatzfahrzeug und einem Infostand auf sich und ihren Personalbedarf aufmerksam gemacht.

 

Zugleich warben die Blauröcke für das Bobby-Car-Rennen, das sie am 17. Juni in der Damsdorfer Straße veranstalten wollen. Einen Startschuss könnte bei der Gelegenheit ein dann ganz frisch von der Gemeindevertretung gewählter Bürgermeister geben…

 

Foto zur Meldung: Kommunalwahl '23: BWS gewinnt – Weg frei für neuen Bürgermeister Dirk Griese
Foto: Dirk Griese kann neuer Bürgermeister in Schmalensee werden

Erfolgreiche Kitzrettungen in Schmalensee – Helfen lohnt sich!

(15. 05. 2023)

Die Jungwildrettung hat in Schmalensee begonnen – und erste Erfolge gehabt. Glänzende Augen bei den Helfenden und Zufriedenheit bei den Initiatoren, aber noch gehen die Rettungen weiter.

 

Nicht zum ersten Mal waren die Mitglieder des Naturschutzvereins Ruhwinkel mit ihrer Drohne am Samstag, 13. Mai, in der Schmalenseer Gemarkung unterwegs. Landwirte hatten darüber informiert, wo sie am Tage Gras mähen wollten – zuvor wurden die Flächen in den frühen Morgenstunden abgeflogen.

 

Die an der Drohne befestigte Wärmebildkamera kann nur in der Zeitspanne, in der sich die Körpertemperatur der Kitze von der ihrer Umgebung abhebt, Bilder liefern. Freiwillige Helfende aus der Umgebung, darunter auch Schmalenseer*innen, wurden dann zielgenau dorthin gelotst, wo ein Kitz, für den Tag von der Mutter zurückgelassen, im hohen Gras eng am Boden kauerte. Drei Tiere konnten auf diese Weise vor dem Tod durch das Mähwerk bewahrt werden:

 

Anders als andernorts praktiziert, wurden die Kitze nicht vom Feld getragen, sondern Körbe über sie gestülpt, mit Stangen befestigt, die wiederum für den Landwirt markiert waren, sodass er die Stellen umfahren konnte.

 

Abgesucht wurden Flächen im sogenannten Höllenhorst-Weg (der Weg unterhalb des Grimmelsberges verbindet die Damsdorfer mit der Tarbeker Straße) und auf Achterste Koppeln (an der B430, hinter dem Ortsausgang nach Plön links). In Schmalensee wurde erst ab 7 Uhr gesucht, die Drohne war aber schon seit 5 Uhr im Einsatz – zuvor wurde in der Gönnebeker Gemarkung gesucht.

 

Am Sonntag dann rollten unablässig die Gespanne, um das Gras abzufahren. Aber noch ist die Mahd nicht beendet – und auch die Zeit, in der die Kitze über keinen Fluchtreflex verfügen.

 

Also: Die Jungwildrettung geht weiter. Und es werden weiter Freiwillige gesucht, die natürlich nur dann helfen können, wenn es ihre Zeit erlaubt. Aber: je mehr mögliche Helfer nach Bekanntgabe zu mähender Flächen durch die Landwirte abgefragt werden können, desto schneller können mehr Wiesen abgesucht werden.

 

Wichtig ist hohes festes Schuhwerk – morgens ist das Gras nass.

 

Als Ansprechpersonen in Schmalensee fungieren Gerhard Harder (Tel. 01520 2884776) und Sönke Jens (Tel. 0171 8659397) sowie Dirk Griese (04323 6253). Sie nehmen gern weitere Freiwillige in ihren Verteiler auf und fragen die Verfügbarkeiten ab.

 

Zugleich bedanken sie sich an dieser Stelle bei allen, die bereits mitgemacht haben, sehr herzlich!

 

Fotos vom 13. Mai: Maite Jens

 

Foto zur Meldung: Erfolgreiche Kitzrettungen in Schmalensee – Helfen lohnt sich!
Foto: Ein Kitz im hohen Gras - entdeckt mittels Drohne

Mai-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 2

(15. 05. 2023)

Werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen liefern uns oft Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten zugleich Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist das Archiv der Segeberger Zeitung. Darüber hinaus liefern der Blick in die Literatur zur Regionalgeschichte und in Alt-Schmalenseer Familienalben wichtige Informationen. Für die treue Leserschaft gibt es auch im Monat Mai die historischen Meldungen zweigeteilt, um ihr ein hoffentlich interessantes Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der zweite Teil.

 

1928 wählt Schmalensee deutschnational, aber nicht die Nazis: In Deutschland finden am 20. Mai 1928, vor 95 Jahren, die Wahlen zum Deutschen Reichstag statt. Zugleich müssen die Einwohner Preußens, also auch die Schleswig-Holsteiner, einen neuen Preußischen Landtag wählen. Neben den etablierten Parteien werben auch solche Parteien um Unterstützung, die für sich selbst proklamieren, weniger politische Partei denn Interessenvertretung zu sein: Die christlich-nationale Bauern- und Landvolkpartei und die Partei des Mittelstandes. Aber auch große Parteien wie die DNVP verstehen es, gezielt auf diese zwei Wählergruppen zuzugehen. Ihre Losung lautet „deutschnational“. Die Nationalsozialisten treten zur Wahl an, es bewirbt sich unter dem Zeichen des Hakenkreuzes aber auch die „Deutsch-völkische Freiheitsbewegung“ - der völkisch-nationale Block. Reichsweit werden die Sozialdemokraten stärkste Kraft, danach folgen die Deutschnationale Volkspartei (DNVP), das Zentrum, die Kommunisten und die Deutsche Volkspartei (DVP). Der Völkisch-Nationale Block geht im Reich leer aus. Bei der Wahl zum Preußischen Landtag gibt es ein fast identisches Bild, hier gelingt den Völkischen der Einzug von zwei Abgeordneten ins Parlament.

In Schmalensee entfallen im Zuge der Reichstags- bzw. preußischen Landtagswahl auf SPD 36/39 Stimmen, DNVP 51/49, DVP 50/44, Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) 2/2, Deutsche Demokratische Partei (DDP) 5/5, Reichspartei des Mittelstandes (Wirtschaftspartei) 12/13, NSDAP 1/1, Deutsche Bauernpartei 1/1 und Völkisch-nationaler Block 1/1 Stimmen.

 

Die Gründung der Landjugendgruppe Schmalensee: Im Beisein von Mitarbeitern der Landwirtschaftsschule Segeberg, die seit April die Bildung von Landjugendgruppen im Kreisgebiet initiieren, nehmen am 20. Mai 1953, vor 70 Jahren, 53 junge Leute am Landjugendabend teil und wählen sich einen Vorstand unter dem Vorsitz von Andreas Thomsen und Elke Saggau. Zum 50-jährigen Bestehen der Gruppe schreibt der spätere Vorsitzende Harald Saggau über die ersten Jahre: „Überwiegend kamen die Mitglieder aus Schmalensee und aus der Landwirtschaft. Die Gruppenabende hatten deshalb unter anderem viele landwirtschaftliche Fachthemen zum Inhalt. […] Unter Anleitung von Frl. Mohr und Dr. Petersen von der Landwirtschaftsschule wurden Volkstänze eingeübt. Auf dem Ernteball führte die Landjugend einen Bändertanz unter der Erntekrone vor. Auch ein Abend mit Rudolf Kienau als plattdeutscher Geschichtenerzähler wurde veranstaltet. Interessant waren die Vorträge unseres Dorfschullehrers Wilhelm Stüben über unsere schleswig-holsteinische Geschichte.  In Bad Segeberg gab es eine Kreisbildstelle, die Filme auslieh. Um die Geräte auszuleihen, musste ich einen Lehrgang absolvieren. So manchen Dia-Abend haben wir im Gasthof Voß veranstaltet. Auch eine Theatergruppe haben wir ins Leben gerufen. [...]“

 

Eine Sparkasse für Schmalensee vor 160 Jahren: Zur Gründung der Spar- und Leihkasse für Bornhöved, Schmalensee und Gönnebek in Bornhöved gibt es zwei Daten aus dem Jahr 1863: Das offizielle ist der 21. Mai, der Bornhöveder Chronist Bruhn nennt den 22. Januar als Gründungsdatum. Am Maitermin wird laut Dorfchronist Heinrich Göttsch das Statut, die Satzung der Spar- und Leihkasse, vom Königlichen Amt Segeberg genehmigt. Die Kasse hatte anfangs 80 „Interessenten“, also Mitglieder, davon 20 aus Schmalensee. Überschüsse der Kasse werden, gewichtet nach der Zahl der Mitglieder, für wohltätige Zwecke in den drei Orten verteilt – es liegt also in deren Interesse, die Mitgliederzahl möglichst zu halten. Großen Einfluss haben die neun Administratoren, je drei pro Ort. Vorsitzende der Mitgliederversammlung sind bis 1900 Matthias Christian Suhr und dann Heinrich Christian Saggau, beide aus Schmalensee. Bis 1917 unterhält die Spar- und Leihkasse im Bornhöveder Gasthof Zur Linde (Hauschildt) ihre Geschäftsräume. Später hat sie eigene Räume in der Bahnhofstraße. Die Spar- und Leihkasse wird 1919 als Verbands-Spar- und Leihkasse eine öffentliche Kasse und Saggau bis 1924 der Verbandsvorsteher. Sein Nachfolger wird mit Heinrich Harder ein weiterer Schmalenseer. Er amtiert, bis die Verbands-Spar- und Leihkasse 1938 in der Sparkasse des Kreises Segeberg aufgehen wird. Die wiederum ist in der heute existierenden Sparkasse Südholstein aufgegangen.

 

Geringer Erfolg im Schönheitswettbewerb: Die Gemeinde Schmalensee nimmt 2003, vor 20 Jahren, am Kreiswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – unser Dorf hat Zukunft“ teil. Unter Einbindung aller Vereine und Parteien findet am 21. Mai eine Führung der Wettbewerbskommission durch den Ort statt. Ein Abschlussbericht, veröffentlicht im Online-Kreisportal segeberg.de, sieht Schmalensee unter den 13 teilnehmenden Segeberger Gemeinden nach Punkten auf dem 7. Platz. Dafür gibt es 100 Euro sowie 250 Euro als Teilnahmeanerkennung.

 

Deutschnationale reden über Rasse: In der Kreisstadt Segeberg findet am 25. Mai 1923, vor 100 Jahren, eine Außerordentliche Mitgliederversammlung der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP), Kreisgruppe Segeberg, statt. Die Redebeiträge sind überschrieben mit „Völkische Weltanschauung und Politik“, „Die Wissenschaft von der Rasse und der Vererbung“ und „Die Entstehung des Deutschen Volkes“.

 

Endgültig preußisch: Die Kreisordnung für die Provinz Schleswig-Holstein vom 26. Mai 1888, vor 135 Jahren, gleicht die Rechte der schleswig-holsteinischen Landkreise an die der übrigen preußischen Provinzen an. Unter anderem ändert sich die Zusammensetzung des Kreistages. Es fallen außerdem die Distriktsverwaltungen fort – was eine deutliche Ausweitung der Aufgaben des Kreises nach sich zieht. Im Kreis Segeberg entstehen durch die Neuordnung 22 Ämter (etwa das Amt Bornhöved, bestehend aus Bornhöved, Schmalensee und Gönnebek). Sie haben mit den bis 1867 existierenden Ämtern nur den Namen gemeinsam und bilden eine Unterinstanz für die Wahrnehmung hoheitsrechtlicher Aufgaben des Landrates (etwa als Polizeibehörde). Der jeweilige Amtsvorsteher wird vom Kreistag vorgeschlagen und vom Oberpräsidenten der Provinz ernannt.

 

23,80 Mark zum Thronjubiläum: Bis zum Stichtag 28. Mai 1913, vor 110 Jahren, sind Gemeinde- und Gutsvorsteher, Geistliche und Lehrer aufgefordert, gesammelte Beträge für eine so genannte „Nationalspende“ bei der Redaktion des Segeberger Kreis- und Tageblattes abzuliefern. Die reichsweite Spendenaktion dient der evangelischen Missionstätigkeit in Deutschlands Kolonien und Schutzgebieten. Grund für den Aufruf der Nationalspende ist das 25-jährige Thronjubiläum Kaiser Wilhelm II. 23,80 Mark werden in Schmalensee gesammelt.

 

Straßennamen für Schmalensee: Kontrovers wird in der Sitzung der Schmalenseer Gemeindevertretung am 30. Mai 1978, vor 45 Jahren, die Vergabe von Straßennamen diskutiert. Mit Abstimmungsergebnissen, die nicht lange Bestand haben, da es Anfechtungen geben wird. Einig ist man sich an diesem 30. Mai bei den Bezeichnungen Stockseer Straße, Waldweg und Grasweg. Mit 5:3 setzt sich die Belauer Straße gegen die „Twiete“ durch. Aber auch das gibt es: Die spätere Damsdorfer Straße „unterliegt“ mit 4:5 dem „Schmiedeberg“, die heutige Tarbeker Straße dem „Schusterberg“ ebenfalls mit 4:5. Der heutige Hirtenweg soll zunächst „Hirtenberg“ heißen. Und die spätere Straße Am Ringreiterplatz soll vorerst „Zum Sturmberg“ heißen – und nicht „Zur Siedlung“, was auch zur Debatte steht. An die Straßennamen Redderkoppel, Streeken und Op'n Barg war damals gar nicht zu denken.

 

25 Jahre Bürgermeister Hans Siebke: In Schmalensee am 30. Mai 2003, vor 20 Jahren, das 25-jährige Amtsjubiläum von Bürgermeister Hans Siebke gefeiert. Die Gemeinde veranstaltet einen Festabend auf dem Gemeindesaal. Federführend sind Dirk und Ruth Griese sowie Sönke und Petra Jens, die auch den Saal schmücken. In den Kieler Nachrichten wird treffend zusammengefasst, was in 25 Jahren unter Hans Siebke in Schmalensee geschafft und geschaffen wurde: Drei Neubaugebiete, ein Feuerwehrhaus mit Fahrzeug, ein Sportplatz, ein Sportlerheim, eine Sporthalle, eine Kinderspielstube, die Dorfentwicklung, der Flächennutzungsplan, die Trinkwasserversorgung und die Abwasserentsorgung.

 

Auch der zweite Sohn fällt im Kriege: Mit dem 24-jährigen Schützen Johannes Burmeister fällt am 31. Mai 1918, vor 105 Jahren, bei einem Sturmangriff im Westen bereits der zweite Sohn des Landarbeiters Christian Friedrich Burmeister und seiner Frau Anna. Laut Dorfchronist Heinrich Göttsch fällt Johannes Burmeister bei Reims; laut Verlustliste war er im April 1916 schon einmal als Soldat der 8. Kompanie des Infanterie-Regiments 155 verwundet worden. Im August 1916 war sein vermutlich älterer Bruder Richard Burmeister, Unteroffizier im Füsilier-Regiment Nr. 86, 4. Kompanie, nach zunächst schwerer Verwundung verstorben und gilt deshalb auch als „gefallen“. Zwei schwere Schicksalsschläge für die Eltern, denen noch der dritte Sohn Hugo bleibt. Dieser wird mit seiner späteren Frau Amanda 1972 Goldene Hochzeit feiern können und 1981 versterben.

Foto zur Meldung: Mai-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 2
Foto: Johannes Burmeister, gefallen am 31. Mai 1918

Erinnerung: Annahmetermin für den Blickpunkt wegen Himmelfahrt geändert

(14. 05. 2023)

Diese Info ist wichtig für alle, die um das lange Himmelfahrt-Wochenende Einladungen und Informationen im amtlichen Mitteilungsblatt BLICKPUNKT BORNHÖVED veröffentlichen möchten. Vereine und Organisationen aufgepasst:

 

Letzte Abgabe für die 21. KW 2023: am 16. Mai

 

Der den BLICKPUNKT druckende khm-Verlag hat wegen der Feiertags-Konstellation geänderte Annahmezeiten angekündigt:

 

Für die 21. Kalenderwoche 2023 mit Erscheinungstag Donnerstag, 25. Mai, müssen Beiträge bis Dienstag, 16. Mai vorliegen.

 

Mitteilungen sind über das Amt Bornhöved () bis 9 Uhr einzureichen.

 

Achtung: Nur noch „neue“ Formate – keine PDF-Dateien

 

Wer seine Anlagen bislang noch in „alten“ Formaten wie doc und xls sendete, muss sich umstellen. Laut Information der Verwaltung werden Anhänge mit diesen Formaten von der Firewall blockiert. PDF-Dateien sind für die Weitergabe an den Verlag laut Information nicht geeignet.

 

Anlagen zur E-Mail sollen ab sofort nur noch im neueren Format als docx-Datei oder xlxs-Datei erstellt bzw. gespeichert werden.

 

Foto zur Meldung: Erinnerung: Annahmetermin für den Blickpunkt wegen Himmelfahrt geändert
Foto: Erinnerung: Annahmetermin für den Blickpunkt wegen Himmelfahrt geändert

WZV erinnert: Lithium-Akkus müssen sachgerecht entsorgt werden

(13. 05. 2023)

Mitteilung des Wege-Zweckverbandes der Gemeinden des Kreises Segeberg (WZV) vom 11.05.2023:

 

Eine heiße Sache: Lithium-Akkus

 

Wo liegen sie nicht, alte Handys und Laptops, unbenutzte Haushalts- und Gartengeräte oder Werkzeuge. Viele davon verfügen über einen Lithium-Ionen-Akku, zu erkennen an der Kennzeichnung „Li“ oder „Li-Ion“. Im Haushalt stellen diese, beispielsweise bei einer manuellen Beschädigung oder dem Versuch, einen tiefenentladenen Akku wieder aufzuladen, ein Brandrisiko dar. Aber auch auf den Recyclinghöfen kommt es immer wieder zu Zwischenfällen.

 

Noch einmal glimpflich ausgegangen ist ein Brand, der kürzlich auf dem WZV-Recyclinghof in Norderstedt von der Feuerwehr gelöscht werden musste.  Vermutlich durch einen nicht sachgerecht entfernten Lithium-Akku hatte dort ein Container für Metallschrott Feuer gefangen. Dank des eingesetzten Spezialschaums konnte der Brand erstickt werden, Personen sind nicht zu Schaden gekommen.

 

Aufgrund dieses Vorfalls weist der WZV seine Kundinnen und Kunden noch einmal eindringlich auf die Gefahr hin, die von den kleinen, harmlos aussehenden Batterien ausgeht. Aktuell besteht zu wenig Bewusstsein dafür, dass diese getrennt von den Geräten abgegeben werden müssen. Bis zu 30 % der Lithium-Akkus werden nicht separat erfasst. Der WZV bittet darum, Elektrogeräte mit Akku an der Annahme vorzuzeigen. Die Mitarbeiter/innen nehmen die entsprechenden Geräte gern entgegen und kümmern sich um die sichere Entsorgung. Dieser Service ist für die Kunden selbstverständlich kostenfrei.

 

Nebenbei ist die sachgerechte Entsorgung auch gut für unsere Umwelt, denn die Akkus enthalten viele wertvolle Rohstoffe wie Lithium, Mangan, Kobalt, Nickel und Grafit, die im Zuge einer ressourcenorientierten Kreislaufwirtschaft wiederverwendet werden können.

 

Für Hochenergie-Akkus, beispielsweise aus Elektroautos oder Pedelecs, gibt es eigene Sammel- und Rücknahmesysteme der Hersteller. Diese werden auf den Recyclinghöfen nicht angenommen.

Foto zur Meldung: WZV erinnert: Lithium-Akkus müssen sachgerecht entsorgt werden
Foto: WZV erinnert: Lithium-Akkus müssen sachgerecht entsorgt werden

Dringende Erinnerung: Helfer*innen für Kitzrettung in Schmalensee gesucht

(11. 05. 2023)

Schon bald soll es losgehen auf Schmalensees Weiden mit dem ersten Schnitt, der ersten Mahd, um Heu zu machen oder Grassilage. Für das Jungwild – insbesondere Rehkitze – besteht nun Lebensgefahr!

 

Denn Kitze flüchten nicht mit ihren Muttertieren, wenn das Großgerät naht. Sie werden zurückgelassen und halten sich geduckt und getarnt am Boden. Fährt nun das Mähwerk über sie hinweg, bedeutet dies schwerste Verletzungen und Tod.

 

Das wollen Landwirten und Jäger in Schmalensee verhindern und haben sich mit der Jungwildrettung des Naturschutzvereins Ruhwinkel zusammengetan. Dieser ist seit 2022 in der Jungwildrettung aktiv: Mittels Drohne mit Wärmebildtechnik werden zu mähende Flächen zuvor besonders nach Rehkitzen abgesucht, um diese zu retten.

 

Dafür braucht es Freiwillige, die bereit sind, in wetterfester Kleidung in den frühesten Morgenstunden beim Absuchen der von den Landwirten bei der Jungwildrettung angemeldeten Flächen zu helfen.

 

Warum früh und wetterfest? Nur in der Zeitspanne des Tages, in der sich das Jungwild aufgrund seiner Körpertemperatur in der Wärmebildkamera von seiner Umgebung abhebt, kann Kitzrettung gelingen. Und in dieser Zeit sind die Weiden sehr nass – Gummistiefel und Regenhosen sind zu empfehlen.

 

Wie läuft die Suche ab? Das Suchteam begibt sich zur abzusuchenden Fläche. Der Drohnenpilot fliegt die Fläche nach einem bestimmten Muster ab und dirigiert die entlang der Fläche positionierten Helfer'innen zu Wärmequellen.

 

Bewaffnet mit bunten Wäschekörben begeben sich die Helfenden nun dorthin – es braucht wache Augen, denn die Kitze sind gut getarnt und flach am Boden. Ist das Jungtier entdeckt, wird es mit dem Wäschekorb abgedeckt und dieser befestigt.

 

Schmalensees Jagdvorsteher Dirk Griese hat die Technik erklärt, die sich von der Praxis in anderen Regionen abhebt (dort werden die Jungtiere in Körben von der Weide fortgetragen): „Während des Mähens bleiben die Kitze unter de Korb, den der Fahrer sehen und umfahren kann. Das sind rund 4 Quadratmeter, auf denen das Tier nach dem Mähen und nach Entfernen des Korbes von der Mutter wiedergefunden werden kann.“

 

Ansprechpartner für Interessierte in Schmalensee

 

Wer Interesse hat, in Schmalensee die Jungwildrettung zu unterstützen, wende sich bitte an Dirk Griese (Tel. 04323 6253) oder Gerhard Harder, der unter Tel. 01520 2884776 erreichbar ist.

 

Fotos zur Meldung: Nicole Scholmann, Kreisjagdverband SE

[Flyer]

Foto zur Meldung: Dringende Erinnerung: Helfer*innen für Kitzrettung in Schmalensee gesucht
Foto: Helfer für Kitzrettung dringend gesucht, Foto Nicole Scholmann

Achtung Vereine: Geänderte Annahmezeiten für den Blickpunkt wegen Himmelfahrt

(09. 05. 2023)

Diese Info ist wichtig für alle, die um Himmelfahrt Einladungen und Informationen im amtlichen Mitteilungsblatt BLICKPUNKT BORNHÖVED veröffentlichen möchten. Vereine, Wählergruppen und Organisationen aufgepasst:

 

Letzte Abgabe für die 21. KW 2023: am 16. Mai

 

Der den BLICKPUNKT druckende khm-Verlag hat wegen der Feiertags-Konstellation geänderte Annahmezeiten angekündigt:

 

Für die 21. Kalenderwoche 2023 mit Erscheinungstag Donnerstag, 25. Mai, müssen Beiträge bis Dienstag, 16. Mai vorliegen.

 

Mitteilungen sind über das Amt Bornhöved () bis 9 Uhr einzureichen.

Foto zur Meldung: Achtung Vereine: Geänderte Annahmezeiten für den Blickpunkt wegen Himmelfahrt
Foto: Achtung Vereine: Geänderte Annahmezeiten für den Blickpunkt wegen Himmelfahrt

Fleißige Sportabzeichen-Prüferin: Ute Mühlenberg vom KSV geehrt

(06. 05. 2023)

Wenn vom Deutschen Sportabzeichen die Rede ist, fällt der Blick zunächst auf jene, die sich mit ihren Leistungen diesen sogenannten „Sportorden“ in seinen Abstufungen in Bronze, Silber oder Gold erwerben. Insbesondere jene, denen das schon viele Male gelungen ist. Garanten dafür, dass möglichst viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene überhaupt die Möglichkeit erhalten, für das Deutsche Sportabzeichen zu trainieren und sich ihre Leistungen bescheinigen zu lassen, sind die stillen Heldinnen und Helden im Hintergrund – Obfrauen und -männer, Prüferinnen und Prüfer, die dafür extra geschult wurden. Eine solche ist Ute Mühlenberg vom SV Schmalensee.

 

Eigentlich ist Ute Mühlenberg die Kassenwartin im SVS und hat damit schon ein sehr verantwortungsvolles Ehrenamt. Aber sie hat vor vielen Jahren auch Gefallen am Deutschen Sportabzeichen gefunden – zunächst als aktive Sportlerin, dann aber auch als Prüferin und Cheforganisatorin im Verein. Bei ihr laufen die Fäden der Terminplanung, Materialverwaltung und Dokumentation zusammen. Und sie netzwerkt fleißig, um möglichst viele Menschen auf SVS-Ticket zum Deutschen Sportabzeichen zu bringen. Dazu gehört, insbesondere später im Jahr, das Vervollständigen der zu erbringenden Leistungsnachweise in den Disziplingruppen Ausdauer, Kraft, Koordination und Schnelligkeit sowie der Nachweis der Schwimmfähigkeit. Dafür wird viel telefoniert, werden zahlreiche Einzeltermine verabredet.

 

Ehrung in Bad Segeberg am 4. Mai

 

Am 4. Mai hatte der Kreissportverband Segeberg, an den die Obleute der Segeberger Sportvereine ihre Daten übermitteln, um Urkunden und Abzeichen für ihre Schützlinge zu bekommen, zur Ehrungsveranstaltung in die Bad Segeberger Jugendakademie geladen. Dort wurden Ehrungen in verschiedenen Wettbewerben, von Einzelabsolventinnen und -absolventen – die höchste Zahl des Abends war das zum 60. Mal abgelegte Sportabzeichen der Obfrau des TSV Ellerau, Gisela Schultz – vorgenommen. Und auch eine für Prüferinnen und Prüfer.

 

Zusammen mit Meike Claußen (BSV Kisdorf), Antje Krüger (SC Rönnau 74) und Jens Peters (MTV Oering) wurde Ute Mühlenberg nach vorn gerufen und u.a. von Kerstin Wedemeyer, beim Kreissportverband Sachbearbeiterin für die Sportabzeichen aus den Vereinen, mit Dank und Glückwünschen ausgestattet.

 

In Wettbewerben hatte der SVS zuletzt weniger Glück. Zu den im KSV Segeberg im Jahr 2022 erworbenen 1513 Sportabzeichen (2021 waren es 1444) steuerte der SV Schmalensee 18 (2021: 25, 2020: 37) bei. Damit liegt der Verein im Kreisranking auf Platz 18. Spitzenreiter ist der BSV Kisdorf mit 256 Sportabzeichen. (Der Reiterverein Bornhöved liegt mit 45 Abzeichen auf Platz 12; der TV Trappenkamp mit 9 Abzeichen auf Platz 22 und der TSV Quellenhaupt Bornhöved mit 4 Abzeichen auf dem 24. Platz.)

 

Beim SVS legt seit einigen Jahren Andreas Ehrlich aus Tensfeld regelmäßig das Sportabzeichen ab – 2022 zum 38. Mal. SVS-Dauerbrennerinnen sind Margret Siebke und Waltraud Detlof, die im Vorjahr jeweils zum 22. Mal erfolgreich waren. Peter Kruse war bisher 18 mal erfolgreich und Ute Mühlenberg 14 mal.

 

Termine für das Deutsche Sportabzeichen im SV Schmalensee sind auf der Gemeinde-Homepage in der Terminliste zu finden. Auskünfte und Erreichbarkeiten gibt es natürlich auch auf der Vereins-Homepage www.svschmalensee.de.

Foto zur Meldung: Fleißige Sportabzeichen-Prüferin: Ute Mühlenberg vom KSV geehrt
Foto: Ute Mühlenberg, Zweite von links, wurde vom KSV Segeberg geehrt

Kitzrettung auch in Schmalensee Thema – Helfende gesucht

(04. 05. 2023)

Nicht mehr lange, dann werden die ersten Schnitte gemacht. Dann brummen die Mähwerke auf den Wiesen und Feldern, um Gras für Nutztiere zu schneiden. An immer mehr Orten brummen zuvor in einigen Metern über den Flächen die Motoren von Drohnen: Dann sind dort Retterinnen und Retter der sogenannten Kitzrettung unterwegs, die bestrebt sind, Jungwild vor den scharfen Messern der Schneidwerke in Sicherheit zu bringen. Auch in Schmalensee soll das praktiziert werden.

 

Landwirte und Jäger aus Schmalensee haben sich mit der Jungwildrettung des Naturschutzvereins Ruhwinkel zusammengetan. Dieser engagiert sich in vielen Projekten, betreut insbesondere das Naturschutzgebiet Fuhlensee, ist seit 2022 aber auch in der Jungwildrettung aktiv: Mittels Drohne mit Wärmebildtechnik werden zu mähende Flächen zuvor besonders nach Rehkitzen abgesucht, um diese vor Verletzungen und Tod zu bewahren.

 

Warum ist das notwendig? Die lütten Rehkitze verfügen noch nicht über den üblichen Fluchtreflex. Bei Gefahr, wie dem anrollenden Traktor mit Mähwerk, laufen sie nicht davon, sondern verharren flach auf dem Boden, während die Muttertiere sich längst in Sicherheit gebracht haben. Gelebte Praxis der Kitzrettung mittels Drohne: Vor dem Mahd werden die Flächen abgesucht, erkanntes Jungwild wird aufgenommen und in Transportkisten neben der Fläche abgestellt und nach getaner Arbeit wieder ausgesetzt. Schon bald findet das Muttertier das Kitz wieder. Klingt einfach und simpel, kann es auch sein – wenn es genügend Helferinnen und Helfer gibt. Und Flächenbesitzer, die einen Einsatz auch ermöglichen.

 

Ansprechpartner für Interessierte in Schmalensee

 

Wer Interesse hat, in Schmalensee die Jungwildrettung zu unterstützen, wende sich bitte an Dirk Griese (Tel. 04323 6253) oder Gerhard Harder, der unter Tel. 01520 2884776 erreichbar ist.

 

Beschreibung der Jungwildrettung im Naturschutzverein Ruhwinkel

 

Der Naturschutzverein Ruhwinkel beschreibt in einem Flugblatt seine Arbeit:

 

„Wir stellen den Einsatz unserer Helfer und unserer Drohne mit Wärmebildkamera interessierten Landwirten und Jägern nicht in Rechnung sondern freuen uns über eine freiwillige Spende.

 

Damit die Einsätze optimal geplant werden können und zügig ablaufen, ist es wichtig, gut zusammenzuarbeiten. Rufen Sie uns an: 01523 3993 512 (Heino Müller, Koordinator Jungwildrettung).

 

Bei guter Witterung können uns mehrere Anfragen für denselben Tag erreichen. Deshalb sollte man sich so früh wie möglich, mindestens 24 Stunden vor der Mahd bei uns melden.

 

Die Suche per Drohne mit Wärmebildkamera liefert bei einem möglichst großen Temperaturunterschied zwischen Umgebung und Kitz / Jungwild die zuverlässigsten Ergebnisse. Daher findet die Suche je nach Größe der Flächen am frühen Morgen ab ca. 4 Uhr statt.

 

Rehkitze wechseln ca. alle 4 Stunden ihren Liegeplatz. Deshalb ist es wichtig, die Flächen zeitnah nach dem Absuchen zu mähen. Außerdem ist es wichtig, die Kitze möglichst schnell nach der Mahd in die Freiheit zu entlassen.

 

Wir benötigen möglichst frühzeitig genaue Informationen zu den abzufliegenden Flächen (Größe in Hektar, genaue Lage, z.B. als Google Maps-Markierung), um den Einsatz planen zu können.

 

Damit wir Sie und Ihre Helfer am Einsatzort schnell finden, bitten wir Sie, uns die Adresse des Treffpunktes mit Ortsname, Straße und Hausnummer mitzuteilen.

 

[…]

 

Mithelfen? Aber wie? Man kann uns auf mehreren Wegen unterstützen:

 

Zum Beispiel als aktives Vereinsmitglied, als Helfer / Drohnenpilot bei der Jungwildrettung oder als Förderer unserer Arbeit durch eine Spende. Hilfreich ist es, wenn bei der Suche ein zuständiger Jäger dabei ist und der Landwirt eventuell auch Helfer stellen kann oder dem Rettungsteam ein Frühstück spendiert.

 

Die Spenden sind steuerlich abzugsfähig. Auf Wunsch können wir eine Spendenbescheinigung ausstellen. Bei Fragen gern eine Nachricht schicken an 01523 3993 512 (WhatsApp) oder (Mail).“

 

Bankverbindung:

VR Bank zwischen den Meeren

BIC: GENODEF1NSH; IBAN: DE55 2139 0008 0002 1678 24

 

Fotos zur Meldung: Nicole Scholmann, Kreisjagdverband SE

Foto zur Meldung: Kitzrettung auch in Schmalensee Thema – Helfende gesucht
Foto: Ein Kiz im Korb, Foto Nicole Scholmann

Bauausschuss heute berät zu Windkraft und Baugebiet

(03. 05. 2023)

Die Kommunalwahl naht und die Wählergruppen im Ort werben um Stimmen. Eine Pause für politische Gremien gibt es aber nicht: Heute tritt der gemeindliche Ausschuss für Planung und Umwelt, Bau- und Wegeangelegenheiten um 19.30 Uhr im Gasthof Voß zusammen.

 

Die Tagesordnung sieht vor, dass über die großen Themen Windkraft und Neubaugebiet gesprochen wird, die aktuell in Bewegung sind: Für das am Grasweg vorgesehene Baugebiet, in dem die Arbeit der Archäologen abgeschlossen ist, müssen verschiedene Planungsarbeiten beschlossen werden. Ein Stichwort: Wärmeversorgung.

 

Windkraft: Aktuell läuft der Bau weiterer Anlagen beiderseits der Straße nach Damsdorf. Bürgermeister Sönke Siebke wird mündlich vortragen, was er zur erwarteten Änderung der Regionalpläne denkt und dies zur Aussprache stellen mit dem Ziel, dass ein Grundsatzbeschluss der Gemeindevertretung vorbereitet wird.

Foto zur Meldung: Bauausschuss heute berät zu Windkraft und Baugebiet
Foto: Bauausschuss heute berät zu Windkraft und Baugebiet

Mai-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1

(01. 05. 2023)

Auch im Jahr 2023 werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen geben Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist insbesondere das Archiv der Segeberger Zeitung. Bildmaterial aus Familienalben und das Studium der Literatur zur Regionalgeschichte runden die Beiträge mitunter ab. Für die treue Leserschaft in Schmalensee und darüber hinaus werden wir in jedem Monat die historischen Meldungen zweigeteilt veröffentlichen – immer am 1. und am 15. Tag, um ihr ein Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der erste Teil für den Monat Mai.

 

Vor 90 Jahren eine Hitler-Eiche für Schmalensee: In der Kirche zu Bornhöved findet ein Festgottesdienst zum 1. Mai 1933, dem „Tag der nationalen Arbeit“ statt. Alle Verbände und Vereine des Kirchspiels sind eingeladen, mit ihren allgemein zugelassenen Fahnen teilzunehmen. Auch die Ortsgruppe der NSDAP nimmt mit allen Untergliederungen teil. Um 17.45 Uhr findet ein Umzug durch das geschmückte Bornhöved statt. Anschließend begeben sich die Teilnehmer nach Schmalensee und nehmen beim Ehrenmal für die Gefallenen zur Weihe einer „Hitler-Eiche“ Aufstellung. Gemeindevorsteher Heinrich Harder hält eine Ansprache und verspricht, die Eiche in Obhut und Pflege zu nehmen. Nach Liedervorträgen des Männergesangsvereins Eintracht aus Bornhöved spricht der Ortsgruppenleiter der NSDAP, Dr. Ahrens aus Bornhöved, die Weiherede. Diese schließt mit dem Wunsch, dass die Eiche wachsen und nach 100 Jahren Kunde geben möge von dem einigen Deutschen Reich. Nach einem Umzug durch Schmalensee begeben sich alle Teilnehmer in den Gasthof von Meta Voß, um eine Rundfunkübertragung zum 1. Mai vom Tempelhoferfeld zu hören. Die NS-Frauenschaft veranstaltet während des abschließenden Konzerts mit Tanz eine Verlosung.

 

Zwei Monate Ungewissheit: Am 3. Mai 1918, vor 105 Jahren, gilt laut Verlustliste des deutschen Militärs, Seite 23.381, der Schmalenseer Max Kröger als „vermisst“. In den grausamen Stellungskämpfen des Ersten Weltkriegs kann dies bedeuten, dass man niemals die sterblichen Überreste eines Frontsoldaten wird identifizieren können. Eine schlimme Ungewissheit vor allem für die Familie daheim. Am 8. Juli 1918 aber wird es dann (gute) Gewissheit geben: Auf Seite 24.907 der Verlustliste heißt es zu Max Kröger: „bisher vermisst, in Gefangenschaft“. Max Kröger, geboren am 19. Mai 1897, wird diesen Krieg (und auch den nächsten) überleben. Er verlobt sich an Weihnachten 1924 mit Rosa Siebke, gründet eine Familie und führt in der heutigen Belauer Straße eine Gärtnerei. Sterben wird er am 30. September 1969.

 

Kampf dem Maikäfer vor 85 Jahren: Die Amtsbezirke Bornhöved und Stocksee werden laut Meldungen im Segeberger Kreis- und Tageblatt vom 3. und 16. Mai 1938, vor 85 Jahren, ein Großversuchsgebiet für die Maikäferbekämpfung sein. Das Pflanzenschutzamt der Landesbauernschaft entsendet einen Mitarbeiter, der für mehrere Wochen Quartier in Bornhöved nimmt und die Aktionen anleitet. Auch zwei Kräfte der Universität Bonn begleiten in Bornhöved das Projekt. Es werden u.a. während der Flugzeit des Maikäfers 270 Hitlerjungen aus Landjahrlagern in Bornhöved, Schmalensee, Ruhwinkel, Belau, Gönnebek, Tarbek, Tensfeld und Damsdorf das Einsammeln durch die örtlichen Schulen, BDM (Bund Deutscher Mädel) und HJ sowie verfügbare Bevölkerung unterstützen. Das tägliche Einsammelsoll pro Haushalt beträgt 10 Liter. Die Maikäfer-Weibchen sollen möglichst vor der Eiablage eingesammelt und getötet werden. Auch der Einsatz von Gift wird erprobt: Mittels Pferde bespannter Motorspritze sollen Festgifte auf die Knicks gesprüht werden.

Einen Dämpfer wird die Aktion in der zweiten Maihälfte erfahren: Die zur Bekämpfung des Maikäfers in den Raum Bornhöved geholten Hitlerjungen müssen am 21. Mai 1938 vorzeitig wieder abgerufen werden: Das Gebiet ist von der Maul- und Klauenseuche befallen und es droht die Verschleppung der Tierkrankheit durch zu viele externe Personen. Bislang sind immerhin rund 100 Zentner Maikäfer in Bornhöved und 63 Zentner in Schmalensee gesammelt worden. Insgesamt fällt der Maikäferflug geringer aus als noch im Flugjahr 1934.

 

Kommunalwahl vor 5 Jahren: In Schmalensee konkurrieren bei der Kommunalwahl am 6. Mai 2018 die Bürgerliche Wählergemeinschaft (BWS) und die Bürger für Schmalensee (BfS) um die neun Sitze in der Gemeindevertretung. Die Unabhängige Liste Schmalensee (ULS) ist nicht mehr im Rennen. Eher verhalten fiel der Wahlkampf aus, in dem die BWS auf Plakate ganz verzichtete und zwei Flyer verteilte. Die BfS betrieb einen größeren Aufwand – der Lohn sind erneut drei Listenmandate. Die gehen an Jürgen Bucksch (95 Stimmen), Lars Holldorf (79) und Lore Jungclaus (84), während die besser abschneidenden Sönke Stahl (112) und Susan Buchholz (100) nicht in die GV einziehen. Mit einem Gesamtstimmenanteil von 784 zu 470 Stimmen gewinnt die BWS alle fünf Direktmandate. Diese gehen an Bürgermeister Sönke Siebke (174), Christian Detlof (166), Julia Voß (167), Thorge Jankowski (130) und Christian Saggau (147). Außerdem steht der BWS ein Listenmandat zu, dass an Christopher Brust geht, der wie Thorge Jankowski und Lore Jungclaus erstmals Gemeindevertreter wird. Konstituieren wird sich die neue Vertretung am 21. Juni 2018.

Gewählt wird auch ein neuer Kreistag. Um das Direktmandat im Wahlkreis 1, Amt Bornhöved, ringen Schmalensees Bürgermeister Sönke Siebke als Kandidat der CDU und SPD-Frau Cordula Schultz aus Trappenkamp. Die kann lediglich in ihrer SPD-dominierten Heimatgemeinde einen Stimmenvorteil erringen, alle weiteren Dörfer des Amtes gehen an Sönke Siebke, der 1618 Stimmen und somit 44,3 Prozent auf sich vereinen kann (Schultz 25,6 Prozent). Damit kann Siebke eine zweite Amtszeit als direkt gewählter Kreistagsabgeordneter antreten.

 

Für alle gilt die Eichpflicht: Bei den Gewerbetreibenden in Schmalensee, Bornhöved und Gönnebek findet am 7. und 8. Mai 1908, vor 155 Jahren, die „technische Maß- und Gewichtsrevision“ statt. Dies betrifft auch die Hausierer und Wandergewerbetreibenden, die über keine festen Geschäftsräume verfügen. Und auch die Landwirte sind betroffen, denn sie müssen ihre Waagen vorstellen.

 

Drei Beförderungen in einer Familie: Das Segeberger Kreis- und Tageblatt meldet am 7. Mai 1918, vor 105 Jahren, dass seinerzeit sowohl die beiden Söhne Gustav und Ernst des Arbeiters Moß aus Schmalensee, als auch der Schwiegersohn Wilhelm Schlichting im Felde stehen. Alle drei werden zeitgleich vom Unteroffizier zum Sergeanten befördert.

 

30 Mark für einen Blumenkohl: Es ist ein Zeichen der Inflation. Der Gärtnerverein für den Kreis Segeberg veröffentlicht am 8. Mai 1923, vor 100 Jahren, im Segeberger Kreis- und Tageblatt seine aktuellen Frühjahrs-Richtpreise für Gemüse- und Blumenpflanzen. Demnach kosten das Stück Sellerie oder Blumenkohl 30 Mark. Für Kürbis, Gurken und Tomaten mit Topfballen können sogar 50 Mark verlangt werden. Porree kostet 15 Mark und für Astern, Zinnien und Levkojen sollen 20 Mark verlangt werden. „Der billigste Kranz kostet 3000 Mark.“

 

Landjugend glaubt nicht an die Deutsche Einheit: Am 8. Mai 1973, vor 50 Jahren, findet ein Gruppenabend der Schmalenseer Landjugend zum Thema „Ostverträge“ statt. Die Folge des Abends, der sich u.a. mit den Gegensätzen zwischen beiden deutschen Staaten befasst, ist in interessanter Eintrag im Protokollbuch der Gruppe: „An diesem Abend waren wir alle ziemlich der gleichen Meinung, nämlich dass es kein vereintes Deutschland mehr geben wird und dass die BRD die DDR voll anerkennen soll.“

 

Vier Monate Haft für einen Sack Federn: Am 11. Mai 1908, vor 115 Jahren stiehlt „der alkoholkranke Arbeiter“ Adolf Dräger laut Segeberger Kreis- und Tageblatt dem Schmalenseer Gastwirt Friedrich Voß einen Sack Federn und verkauft diesen an den Händler Jürgens weiter. Im Juli wird die Kieler Strafkammer Dräger zu vier Monaten Gefängnis verurteilen.

 

Geschickte Treckerfahrer aus Schmalensee: Vor dem Bad Segeberger Freilichttheater am Kalkberg und im Hotel Germania findet am 11. Mai 1968, vor 55 Jahren, der Kreislandjugendtag statt, eine Woche früher als ursprünglich veranschlagt. Die Landjugendgruppe Schmalensee macht im Schleppergeschicklichkeitsfahren auf sich aufmerksam: Gerhard Harder teilt sich den Sieg in der Einzelwertung mit einem Junglandwirt aus Hartenholm; im Schlepper-Ringfahren wird die Mannschaft mit Henstedt und Neuengörs geteilter Zweiter. In der Gesamtmannschaftswertung des Schleppergeschicklichkeitsfahrens gewinnen die Schmalenseeer.

 

Das Ende des Bauernvereins 1933: In den 1920er-Jahren hatte die Landwirtschaft in Schleswig-Holstein und im Kreis Segeberg eine Phase innerer Zerrissenheit erlebt. Mehrere Berufsverbände existierten parallel und fochten mit verschiedenen wirtschaftspolitischen Zielsetzungen für die Interessen ihrer Mitglieder. Spätestens seit 1928 floss auch der völkisch-nationalistische Gedanke, den sich insbesondere die Nationalsozialisten zu eigen machten, mit ein. Lange auf Gegenkurs gelegen hatte der Schleswig-Holsteinische Bauernverein, dessen Kreisvorsitzender Willy Siebke aus Schmalensee und seine Mitstreiter nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 bald einsehen mussten, dass der zentralistischen Machtpolitik Hitlers nichts mehr entgegenzusetzen war und auch die Landwirtschaft sich einer Einheitsorganisation würde unterordnen müssen. Zum 13. Mai 1933, vor 90 Jahren, berief Willy Siebke ein letztes Mal als Kreisvorsitzender des Bauernvereins eine Mitgliederversammlung in dessen Kreisbauernhaus am Bad Segeberger Marktplatz ein. Doch um 11 Uhr an diesem Sonnabend werden die Anwesenden schon nicht mehr von Siebke begrüßt, denn er und sein Vorstand sind zurückgetreten. Hofbesitzer Köhler aus der Nähe von Bad Bramstedt leitet die von vielen in SA-Uniform erschienen Mitgliedern besuchte Versammlung in Gegenwart des Kreisleiters der NSDAP Werner Stiehr. Beschlossen werden die Auflösung und die dazugehörige Einleitung der Liquidation des Vereins, aber auch die Übertragung des Vereinsvermögens – inklusive des Kreisbauernhauses – an die Nazi-Partei. Dieser, so die Empfehlung der Versammlungsleitung, sollten sich alle bisherigen Mitglieder des Bauernvereins anschließen, sofern sie es noch nicht getan hätten. Die Vereinigung der Landwirtschaft in der sogenannten Reichsnährstandorganisation würde erst später erfolgen. Bis dahin vertrauten die Nationalsozialisten auf den Schleswig-Holsteinischen Land- und Bauernbund als Dachorganisation – dieser stand ihnen politisch am nächsten.

Foto zur Meldung: Mai-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1
Foto: Über dem Gefallenendenkmal - eine Hitler-Eiche

Am 1. Mai in Bornhöved: Enthüllung eines Denkmals für den Frieden

(30. 04. 2023)

Während in Schmalensee der Maifeiertag eher der Familie vorbehalten ist oder, bei gutem Wetter, einer ausgedehnten Radtour, genießt das Aufstellen des Maibaums im benachbarten Bornhöved eine lange Tradition. Dieses Fest am morgigen Montag, 1. Mai, wird eine einmalige Attraktion im Programm haben: Auf dem Adolfsplatz wird ein neues Denkmal enthüllt.

 

Die Vorarbeiten sind getan. Nachdem der Bauhof der Gemeinde Bornhöved ein Loch ausgehoben und ein Fundament geschüttet hatte, lieferte vor dem Wochenende das Unternehmen Naturstein Nord aus Neumünster einen beschrifteten Findling an, der nun – verhüllt – nur einen Steinwurf vom Heimatmuseum entfernt darauf wartet, der Öffentlichkeit übergeben zu werden.

 

So viel sei verraten: Es handelt sich um ein Friedensdenkmal – für dessen Daseinsberechtigung wir gerade in Europa ein traurig-dramatisches Beispiel haben. Die Enthüllung wird organisiert vom Ortsverein Bornhöved im Schleswig-Holsteinischen Heimatbund, auf dessen Einladung der Historiker Detlev Kraack aus Plön kommen wird, um die Festrede zu halten und das Denkmal zu erklären und historisch einzuordnen. Denn: Es hat einen Bezug zu einer früheren kriegerischen Handlung im Raum Bornhöved...

 

Aus dem Tagesprogramm, das vom Bürgerverein Bornhöved (BVB) koordiniert wird: Zwischen 10 und 10.30 Uhr tragen Bornhöveder Vereine den Maibaum vom Feuerwehrgerätehaus zum Berliner Platz, wo dieser aufgestellt und an den BVB übergeben wird. Nach kurzen Ansprachen durch den BVB und Bornhöveds Bürgermeister Reinhard Wundram hat der Männergesangverein Eintracht (MGV) einen Auftritt und es bestehen Möglichkeiten, sich an Ständen beteiligter Vereine und Organisationen mit Getränken und Kulinarischem zu versorgen. Gegen 11.30 Uhr dann erfolgt die Enthüllung des Denkmals mit Ansprache durch Detlev Kraack. Dann geht es mit dem Maifeiertagsprogramm weiter – u.a. mit dem Kinder- und Gospelchor der Kirchengemeinde ab etwa 12 Uhr.

 

Heimatmuseum an zwei Tagen geöffnet

 

Der Ortsverein Bornhöved im Schleswig-Holsteinischen Heimatbund betreibt ehrenamtlich und im Auftrag der Gemeinde das Heimatmuseum „De ole Rökerkaat“, das direkt am Adolfsplatz gelegen und nur einen Steinwurf vom neuen Denkmal entfernt ist.

 

Bereits am heutigen Sonntag, 30. April, ist das Museum von 15 bis 18 Uhr für Besucher*innen geöffnet. Und auch während der Feierlichkeiten am 1. Mai steht es der Öffentlichkeit zur Verfügung (während der Denkmalsenthüllung ist die Tür freilich verschlossen).

 

Foto zur Meldung: Am 1. Mai in Bornhöved: Enthüllung eines Denkmals für den Frieden
Foto: Gegenüber vom Museum soll am 1. Mai ein Denkmal enthüllt werden

Initiative aus und in der Nachbarschaft: Lesefrühling

(29. 04. 2023)

Am 9. April haben wir auf dieser Gemeinde-Homepage erstmals auf den Lesefrühling des Vereins „Spiel und Freizeit für Generationen e.V.“ aus Kalübbe hingewiesen. Der SFG ist bestrebt, Erlöse für den Bau eines Spielplatzes auf der Schulwiese im Nachbarort zu erzielen. Schirmherr der Reihe ist Plöns neuer Landrat Björn Demmin.

 

Zwischen April und Juni kommen zehn namhafte Autoren nach Kalübbe und Umgebung und lassen die Besucher*innen die Welt ihrer Werke eintauchen. Mit einem aktuellen Flyer, der dieser Meldung als PDF zum Download beigefügt ist, werden Informationen zu vier Mai-Lesungen verbreitet.

 

Los geht es am Freitag, 12. Mai, um 19 Uhr im arp.art Café Ascheberg: Moritz Matthies liest aus seinem neuen Buch „Schiffe versenken“, in dem echt tierische Ermittler am Werk sein werden – u.a. Ray und Rufus, die Erdmännchen aus dem Berliner Zoo, deren bisherige Geschichten Christoph Maria Herbst vertont hat.

 

Anne Barns ist am Dienstag, 23. Mai, um 19 Uhr auf dem Hof Viehbrook in Rendswühren zu Gast. „Wo Du mich findest“ heißt ihr Roman über eine flüchtige Begegnung am Meer.

 

Nächster Lesungsort ist am Freitag, 26. Mai, das Martin-Luther-Haus der Kirchengemeinde Bornhöved. Ab 19 Uhr befasst sich Stefanie Gregg in Passagen aus ihrem Buch „Nebel Kinder“ mit dem Kriegsende 1945 aus dem Blickwinkel einer späteren Generation 2017.

 

Am Sonntag, 28. Mai, kommt Thommi Baake nach Kalübbe: Beim Kleinkunst-Nachmittag ab 16 Uhr in Rüters Garten geht es in „Thommis Tea Time“ um das beliebte Heißgetränk. „Das heiße Teegebuch des Teeologen“ ist die Lesung überschrieben.

 

Wer mehr zum Lesefrühling erfahren möchten, schauen am besten mal auf www.sfg-kaluebbe.de vorbei.

 

Eva Almstädt liest in Schmalensee

 

Bis der Lesefrühling auch Schmalensee erreicht, müssen sich insbesondere Krimifreunde noch etwas gedulden. Am Montag, 19. Juni, wird die bekannte Autorin Eva Almstädt hier auf dem Gemeindesaal lesen. Beginn 19.30 Uhr. Partner in der Organisation dieser Lesung ist der Tourismusverein Holsteinseen.

 

Karten für alle Lesungen können bei GetränkePartner in Plön (Rodomstorstraße 14) erworben werden oder telefonisch bei unseren Vereinsmitgliedern unter 01 76 / 8 04 11 11 7 (Gruthoff) oder unter 04526 / 907 36 07 (Beckers). Die Eintrittskarten kosten 12 Euro im Vorverkauf, 14 Euro an der Abendkasse. Alle Informationen finden sich unter www.sfg-kaluebbe.de/lesung/

[Flyer Lesefrühling 2023]

[Plakat Lesefrühling]

Foto zur Meldung: Initiative aus und in der Nachbarschaft: Lesefrühling
Foto: Lesefrühling 2023

Was macht der Storch? Tierbeobachtungen an den Seewiesen

(21. 04. 2023)

Viele Augen sind in diesen Tagen auf das Storchennest am Regenrückhaltebecken gerichtet. Denn nachdem das dort am 25. März, parallel zum Dorfputz, installiert worden war, hofft Schmalensee nun natürlich auch auf den „Erstbezug“ durch Meister Adebar. Immerhin hat es schon einige „Test-Hocker“ im Nest gegeben.

 

Teilnehmende am Schmalensee-Broadcast, einem WhatsApp-Informationsdienst in Sachen Gemeinde-Homepage, halten das Homepage-Team mit ihren Beobachtungen auf dem Laufenden. Zuerst meldete sich Anwohner Volker Behrend, der allerdings Graugänse im neuen Nest gesichtet hatte.

 

Seit dem 5. April aber trudeln nun auch Storchmeldungen ein. Henning Nagel machte den Anfang, meldete einen „Interessenten“. Volker Behrend konnte am 12. April kleine Filmaufnahmen beisteuern – lautes Geklapper war darauf zu vernehmen. Zum ersten Mal zwei Störche im Schmalenseer Nest meldete dann Steffi Allonge am 18. April.

 

Laut Schilderungen der Anwohner scheinen zwei Störche – ein Paar? – offenbar ernstlich an dem Angebot interessiert zu sein. Auch wird die Umgebung erkundet: Lisa Griese meldete am 20. April einen Besuch in ihrem Garten nahe der Bushaltestelle an der Dorfeiche.

 

Bis wir mehr vom Storch melden können, rücken andere Wildtiere in den Fokus. Nein, nicht schon wieder der Wolf, das Thema beschäftigt zwar die Fachwelt, ist hier aber vorerst auserzählt. Die Rede ist von putzigen Eichhörnchen-Kindern, die sich in ihrer Not an den Menschen gewandt haben.

 

Die Story liefert auch Volker Behrend und sie ist auch schon ein paar Tage alt: Fünf kleine Eichhörnchen, ca. 6 Wochen alt, hatten ihre Mutter verloren, wurden mehrere Tage lang ohne Elterntier beobachtet und waren schließlich so hungrig, dass sie sich den Menschen näherten.

 

Die Rückfrage bei einer Wildtierauffangstation ergab: Einfangen und abliefern bitte. Also wurden die kleinen Knäuel in einer Transportbox eingesammelt und nach Malente zur Eichhörnchen-Nothilfe gebracht. „Da werden sie nun mit der Flasvhe großgezogen“, weiß Volker Behrend zu berichten.

Foto zur Meldung: Was macht der Storch? Tierbeobachtungen an den Seewiesen
Foto: Lütte Eichhörnchen wandten sich in ihrer Not an Menschen

April-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 2

(15. 04. 2023)

Werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen liefern uns oft Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten zugleich Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist das Archiv der Segeberger Zeitung. Darüber hinaus liefern der Blick in die Literatur zur Regionalgeschichte und in Alt-Schmalenseer Familienalben wichtige Informationen. Für die treue Leserschaft gibt es auch im Monat April die historischen Meldungen zweigeteilt, um ihr ein hoffentlich interessantes Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der zweite Teil.

 

Fürsprecher des Bolzplatzes: Der Verschönerungs- und Fremdenverkehrsverein unterbreitet der Gemeindevertretung am 15. April 1973, vor 50 Jahren, Vorschläge zur Gestaltung des Ortsbildes. Es wird daran u.a. appelliert, auf dem Bolzplatz keinen Kies mehr abzufahren und stattdessen neben dem vorhanden Fußballspielfeld einen Kinderspielplatz anzulegen.

 

Feuerwehrball mit Theater: Die Theatergruppe der Freiwilligen Feuerwehr Schmalensee spielt anlässlich ihres Osterballs im Gasthof Voß am 16. April 1988, vor 35 Jahren, das Stück „De Flurbereinigung“. Unter der Leitung von Gerhard Mühlenberg sind auf der Bühne Wiebke Stegelmann, Annegret Voß, Käthe Mahler, Uwe Nagel, Dirk Griese, Werner Suhr und Friedrich (Fiete) Hammerich zu sehen.

 

Bekenntnis des Landrates: Am 18. April 1933, vor 90 Jahren, tritt ein neuer Segeberger Kreistag zusammen. Landrat Dr. von Mohl erinnert an die zum 1. Oktober 1932 vollzogene Vergrößerung des Kreises um Teile des Kreises Bordesholm und stellt sich dann den vornehmlich neuen Abgeordneten vor als ein „überzeugter Anhänger der am 30. Januar gebildeten neuen nationalen Reichsregierung.“

Nachstehender Ausschnitt aus der Ansprache Dr. von Mohls gibt die Stimmung der Zeit authentisch wieder: „Dem heute zum ersten Mal tagenden Kreistage kommt eine besondere Bedeutung zu. Er ist, wie all die anderen kommunalen Vertretungskörperschaften, die sich in diesen Tagen erstmalig versammeln, im Zeichen des neuen nationalen Deutschlands gewählt worden. Schon das äußere Bild, das dieser Saal bietet, die Flaggen an den Wänden, die eine das Zeichen des ruhmreichen alten Deutschlands, das viereinhalb Jahre in Waffen der ganzen Welt widerstand, die andere das Symbol des neuen, des jungen Deutschlands, das unter der Führung unseres jetzigen Reichskanzlers, Adolf Hitler, die Weimarer Gewalten endgültig gestürzt hat, deuten die neue Zeit. Und ebenso die braunen Hemden, die – vor Jahr und Tag noch verboten – heute diesen Raum wie draußen Land und Städte beherrschen. Auch hier sehen wir also, dass wir uns an einem Markstein der deutschen Geschichte befinden, von dem aus es – mit Gottes Hilfe – wieder aufwärts gehen wird.“

Im Verlauf seiner Sitzung wählt der Kreistag die Amtsvorsteher neu. Für Bornhöved wird Amtsvorsteher Hinrich Saggau aus Bornhöved im Amt bestätigt. Sein Stellvertreter wird Dr. Walter Ahrens. Für das Amt Stocksee wird der Damsdorfer Ernst Jürgens zum Amtsvorsteher und Ernst Breckwohld aus Tensfeld zum Stellvertreter gewählt.

 

Die Seen werden unter die Lupe genommen: Die Universität Kiel startet am 18. April 1988, vor 35 Jahren, das bundesweit bisher größte Forschungsprojekt auf dem Gebiet des Umweltschutzes. 28 Wissenschaftlergruppen mit fast 130 Forschern untersuchen die Landschaft der Bornhöveder Seenkette. Dieser gehören der Bornhöveder See, Schmalensee, Belauer See, Schierensee, Fuhlensee und Stolper See an. Das Gebiet beinhaltet vielfältige und für Norddeutschland repräsentative Ökosysteme, deren Untersuchung binnen drei Jahren 22,5 Millionen DM kosten soll.

 

Erstmals feiert man den „Führer-Geburtstag“: In Bornhöved wird am 20. April 1933, vor 90 Jahren, der Geburtstag des Reichskanzlers Adolf Hitler feierlich begangen. Während eines Festumzuges durch den ganzen Ort werden die Mühlenstraße in „Adolf-Hitler-Straße“ und der Grüne Weg in „Hindenburgallee“ umbenannt. Eine „Hitler-Eiche“ wird auf dem Kronberg gepflanzt und auf dem Büschen eine Eiche als „Hindenburg-Eiche“ gewidmet. In Stocksee findet im Beisein von Abordnungen aus den Nachbarorten ein Fackelzug durch den Ort statt, der mit einer Feier im Gasthaus endet.

 

Generationswechsel in der Dorfpolitik: Die Segeberger Zeitung berichtet am 25. April 1978, vor 45 Jahren, von der konstituierenden Sitzung der Schmalenseer Gemeindevertretung. Altbürgermeister Hans Voß wird nach 23-jähriger Zugehörigkeit aus der Vertretung verabschiedet. Neuer Bürgermeister ist Hans Siebke, der einstimmig gewählt wird. Siebke und der erstmals angetretene CDU-Ortsverband gewannen bei der Kommunalwahl vier Sitze, die Wählergemeinschaft Schmalensee (WGS) verlor drei. Erster stellvertretender Bürgermeister wird Friedrich Bollbuck (SPD), der zugleich ältestes Mitglied der GV ist, zweiter Stellvertreter wird Hermann Griese (WGS).

Die Ausschüsse werden neu besetzt. Dem Verschönerungsausschuss gehören Malte Möller, Hermann Griese, Klaus Stegelmann, Dörthe Saggau und die Bürgerlichen Mitglieder Ewald Garber und Walter Behrend an; Mitglieder des Bau- und Planungsausschusses werden Friedrich Bollbuck, Hans-Jürgen Harder, Jürgen Stegelmann und als Bürgerliches Mitglied Werner Suhr. In den Wasserausschuss werden Malte Möller, Klaus Stegelmann und die Bürgerlichen Mitglieder Gerhard Mühlenberg und Claus-Peter Cornehls gewählt. Den Finanzausschuss bilden Dörthe Saggau, Klaus Stegelmann, Friedrich Bollbuck und Hermann Griese; in den Wegeausschuss werden Werner Wulf, Hans-Jürgen Harder, Jürgen Stegelmann und das Bürgerliche Mitglied Gerhard Harder gewählt.

 

Weniger Ausschüsse der Gemeindevertretung: Konstituierende Sitzung der Gemeindevertretung am 22. April 2003, vor 20 Jahren. Hans Siebke (CDU) wird erneut zum Bürgermeister gewählt. Sein erster Stellvertreter wird Dirk Griese (WGS), zweiter Stellvertreter Sönke Jens (CDU). Durch die Zusammenlegung von Ausschüssen findet eine Reduzierung auf drei statt: Finanzen und Rechnungsprüfung; Senioren, Jugend und Sport, Ortsverschönerung und Fremdenverkehr; Planung und Umwelt, Bau- und Wegeangelegenheiten.

Diese werden wie folgt besetzt: Ausschuss für Finanzen und Rechnungsprüfung: GV Dirk Griese (Vorsitzender, WGS), GV Sönke Jens (Stellvertreter, CDU), Joachim Wolff (CDU)m Sönke Böckmann (WGS), GV Rüdeger Cuwie (ULS); Ausschuss für Planung und Umwelt, Bau- und Wegeangelegenheiten: GV Sönke Siebke (Vorsitzender, CDU), GV Gerhard Frank (Stellvertreter, WGS), Heiko Wulf (WGS), Wilfried Kroll (CDU), GV Klaus Wendt (ULS); Ausschuss für Senioren, Jugend und Sport, Ortsverschönerung und Fremdenverkehr: GV Klaus Wendt (Vorsitzender, ULS), GV Christian Detlof (Stellvertreter, CDU), Gisela Burmeister (CDU), Michael Hübner (WGS), GV Annegret Voß (WGS). Aus den gemeindlichen Gremien wird Heinz Kasch verabschiedet. Vom 28.10.1982 bis heute war er Mitglied gemeindlicher Gremien, von 1990 bis 2003 war er zudem zweiter stellvertretender Bürgermeister.

 

Schmalensee hat ein Müllproblem: Sitzung der Gemeindevertretung am 17. April 1963, vor 60 Jahren. Diese stört sich an der zunehmenden Unordnung im Bereich der öffentlichen Müllgruben. U.a. soll dort kein Gestrüpp abgeladen werden. Gemeinsam mit anderen Dörfern werden Überlegungen angestellt, einen Zweckverband zur Müllentsorgung zu bilden.  Die GV befasst sich auch mit der Schule. Dort sei, so Bürgermeister Hellmut Saggau, der Stromverbrauch im Februar gerechtfertigt, da man elektrische Geräte zum Auftauen der Toiletten habe benutzen müssen. Die zweite Wohnung der Armenkate („Gemeindehaus“) wird für eine Monatsmiete von 40,00 DM an eine Familie vergeben und die Wasserversorgung der entstehenden Siedlungsbauten am Ringreiterplatz bereitet den Gemeindevertretern noch Kopfzerbrechen. 

 

Straßen zu den Nachbarn sollen ausgebaut werden: Die Verbandsvertreterversammlung des Wege-Zweckverbandes der Gemeinden des Kreises Segeberg (WZV) verabschiedet am 24. April 1968, vor 55 Jahren, Zehnjahrespläne für den Ausbau des Straßennetzes. Zwei für Schmalensee bedeutende Stecken sind Bestandteil des 3. Zehnjahresplans: Die Straße Schmalensee-Damsdorf (4,3 Kilometer) und die Straße Schmalensee-Tarbek (1,8 Kilometer).

 

Schmalenseer liefen schon vor dem Knicklauf: Gerade ist es nach langer Corona-Pause gelungen, wieder einen Knicklauf zu veranstalten. Seit nun 20 Jahren ist der SV Schmalensee Ausrichter der beliebten Laufveranstaltung im März. Doch auch in früheren Zeiten, als in der Schule Bundesjugendspiele noch eine Bedeutung hatten und der SVS ein ganz junger Verein war, bot sich das Sportgelände an der Tarbeker Straße als Ausgangspunkt für Volksläufe an oder besser den „Trimm-Trab“ für jedermann an. So zum Beispiel am 24. April 1983, vor 40 Jahren. Es handelte sich um eine bundesweite, von einem großen Versicherer unterstützte Veranstaltung, die dem Bewegungsmangel (!) einen Riegel vorschieben sollte. Lohn der Anstrengung beim Laufen ohne Startgeld war ein „Trimm-Taler“, eine jährlich neue Erinnerungsmünze, die unter den Jüngsten zum begehrten Sammelobjekt avancierte.

 

Auf dem Weg zur Segeberger und Schmalenseer Landjugend: Dr. Petersen und Herr Reimers von der Landwirtschaftsschule Segeberg suchen am 27. April 1953, vor 70 Jahren, den Geschäftsführer des Kreisjugendringes Tams auf, um ihr Bestreben, Landjugendgruppen zu initiieren, um die Bildung eines Kreislandjugendverbandes zu ergänzen. Man kommt überein, dass dieser Verband drei Stimmen im Kreisjugendring haben soll; die einzelnen Gruppen sollen auch Mitglieder im KJR werden. Am Nachmittag werden in Schmalensee ehemalige Landwirtschaftsschüler aufgesucht, um den Aufbau einer Gruppe vorzubereiten.

 

Arbeitsjubiläen in Schmalensee: In Schmalensee werden am 30. April 1938, vor 85 Jahren, zwei Arbeitsjubiläen gefeiert: Seit 25 Jahren ist der Arbeiter August Kronfeld bei Erich Kaack beschäftigt. Sogar 30 Jahre arbeitet August Jürgens bereits beim Bezirksbauernführer Heinrich Harder.

 

Foto zur Meldung: April-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 2
Foto: Zehn Regeln für den Landwirt, SKWB 13.04.1878

Rückblende Ostermontag – Wildtierpirsch mit Knalleffekt

(14. 04. 2023)

Es ist offiziell: Der Wolf ist vor dem Schmalenseer Ortsschild aufgetaucht. Am Ostermontag, ca. 17 Uhr. In hohem Tempo – bleiben wollte er wohl nicht. Am gestrigen Donnerstag hat die TU Dresden bestätigt, was auch das zuständige Landesamt schon meinte: es war kein Hund, sondern tatsächlich ein Wolf. Die Fotos von Meister Isegrim waren echte Zufallstreffer, eigentlich war unmittelbar zuvor ein anderes Tier in den Fokus geraten.

 

Es war angesichts der schönen Ostersonne mal wieder an der Zeit, das gute Essen der Feiertage abzuwandern und unsere schöne Landschaft zu genießen. Eine neue Kamera sollte endlich einmal bei Tieren zum Einsatz kommen – also ab auf den Steg an der Badestelle: Haubentaucher, Blässhuhn und Reiherente fanden ihren Weg in den Sucher. Graugänse sind am Schmalensee längst keine Seltenheit mehr, angetroffen wurden sie im Geleitzug mit Kanadagänsen, erkennbar am schwarzen Kopfgefieder.

 

Lange geschah nichts in Sachen Wildtierpirsch. Über die Grenzau und durch den Mehlkroogredder ging es nach Bornhöved, von dort direkt in Richtung Mang de Bargen. Über einer Koppel, die vor einem Steilhang eine Art Tal bildet, weckte ein Greifvogel Aufmerksamkeit. Rasch war im Gras die Zielgruppe erkannt: Ein Hasen-Duo, das sich auf den Boden drückte. Lange musste ausgeharrt werden, ehe ein Schnappschuss von der Rückzugsbewegung der Lampes gelang.

 

Weiter ging es Richtung Heimat. Vorbei am Sportplatz und Sportlerheim – doch halt! Ein Rehspion auf frischer Tat ertappt beim Ausspähen der Kita-Fenster. Das Tier blieb genau so ruhig wie der Fotograf, der die Kamera erst zum Einzelbild fertig machen musste. Ein höfliches „bleib schön stehen“ wurde akzeptiert, erst, nachdem zwei Bilder im Kasten waren, trabte das Tier gemächlich – und ein wenig hochnäsig – davon.

 

Die Kamera noch vor dem Körper sollte es weitergehen, die Tarbeker Straße hinauf zum Ortseingang, als im Augenwinkel rechts ein pelziges Wesen in schnellem Tempo über den Acker gerannt kam. Die Richtung war vorhersehbar: Durch den Knick, über die Straße, dort, wo ein Heckloch ist. Kamera in den Anschlag – drei Einzelbilder, in der Aufregung war ein Umschalten auf Serienbilder vergessen worden. Aber geworden sind die Bilder was, ein purer Zufall.

 

Seinen Weg hat der Wolf dann mit anhaltend hohem Tempo fortgesetzt, vermutlich hat das Tier den Fotografen gar nicht bemerkt. Ist auch besser so. Denn eigentlich soll es Begegnungen wie diese gar nicht geben. Und wenn doch?

 

Begegnungen mit dem Wolf melden!

 

Unsere Jäger wissen, wem man eine Wolfsichtung zu melden hat. Das Monitoring des Landes kümmert sich um die Erfassung aller Beobachtungen – und lässt diese gegenprüfen, wie in diesem Fall an der TU Dresden geschehen.

 

Das Landesportal Schleswig-Holstein sagt, wie man sich bei Begegnungen mit dem Wolf verhalten soll:

 

  • Genau wie bei anderen Wildtieren auch sollte zu Wölfen grundsätzlich Abstand gehalten werden. Man sollte daher nicht auf Wölfe zugehen oder die Tiere gar bedrängen.

 

  • Wer zu Fuß oder mit dem Fahrrad Wölfen begegnet, die sich nicht unverzüglich zurückziehen, sollte diese im Auge behalten, aber nicht direkt anstarren, sich langsam entfernen, bzw. mit dem Fahrrad langsam weiterfahren. Man sollte nicht überhastet vor den Tieren flüchten.

 

  • Bei vielen dokumentierten Begegnungen befanden sich die beobachtenden Menschen innerhalb von Fahrzeugen. Dass Wölfe vor Fahrzeugen oder auch vor Reitern oft wenig Scheu zeigen, haben sie mit vielen anderen Säugetier- und Vogelarten gemeinsam und ist insofern keine ungewöhnliche oder besorgniserregende Verhaltensweise.

 

  • Folgen der oder die Wölfe in gewissem Abstand, sollte man sich nicht hastig entfernen oder weglaufen, sondern langsam, betont uninteressiert weitergehen beziehungsweise fahren und dabei laut sprechen.

 

  • Im unwahrscheinlichen Fall, dass ein oder mehrere Wölfe sich offensichtlich direkt, zügig und entschlossen Menschen annähern, handelt es sich in der Regel um neugierige Jungtiere: Bleiben Sie in solchen Fällen stehen, rufen laut und klatschen Sie in die Hände. Bei weiterer Annäherung werfen Sie mit Gegenständen (z.B. herumliegenden Stöcken).

 

  • Gerade wenn Sie einen Wolf an seiner Nahrungsquelle überraschen, sollten sie jede weitere Annäherung an das Tier und seine Beute unbedingt vermeiden und sich umgehend zurückziehen.

 

  • Hunde können, wenn sie sich unbeaufsichtigt in Wald und Flur bewegen, von Wölfen angegriffen, verletzt und getötet werden. In Gebieten, in denen Wölfe gesichtet wurden, sollten Hunde daher angeleint oder nur im engen Einwirkungskreis des Besitzers geführt werden.

 

  • Hunde können, besonders bei unerfahrenen Jungwölfen, Interesse, Neugier- und eventuell auch aggressives Verhalten auslösen. Die Wölfe sind dann teilweise so auf den Hund fixiert, dass der begleitende Mensch durch die Wölfe scheinbar ignoriert wird. Machen Sie in einem solchen Fall die Wölfe durch lautes Rufen und Gestikulieren auf sich aufmerksam.

 

  • Die Gefahr für Jagdhunde im jagdlichen Einsatz kann durch verschiedene Maßnahmen reduziert werden. Bei Jagden in bekannten Wolfsgebieten, bei denen freilaufende Jagdhunde eingesetzt werden, sind alle Beteiligten vorab über die mögliche Anwesenheit von Wölfen zu informieren. Die Hunde sollten erst geschnallt werden, wenn die Treiber unterwegs sind. Den Hunden können Schutzwesten und Halsbänder mit mechanischen oder elektronischen Schutzvorrichtungen angelegt werden.

 

  • Wölfe, bei denen das Beutefangverhalten auf Haustiere (meist Schafe oder Ziegen) ausgelöst ist, können so auf die Beute fixiert sein, dass auch bei Anwesenheit mehrerer Menschen ein Vertreiben schwerfallen kann. In einem solchen Fall Wölfe nicht auf begrenztem Raum (etwa an hohen Zäunen oder von Gebäuden) in die Enge treiben.

 

  • Unter keinen Umständen dürfen Wölfe gefüttert werden. An Fütterung durch den Menschen gewöhnte Wölfe können in der Folge Futter aufdringlich oder aggressiv einfordern. Auf diese Weise können Gefahren für Menschen entstehen.

 

  • Auch die indirekte Fütterung ist zu unterlassen. Insbesondere in Wolfsgebieten sollten deshalb Speisereste, Schlachtabfälle und Tierfutter, besonders solches für Hunde und Katzen, so verwahrt werden, dass diese nicht für Wildtiere zugänglich sind.

 

  • Wölfe können sich genau wie auch andere Wildtiere an leicht zugängliche Nahrungsquellen im Siedlungsbereich gewöhnen und dann unerwünschte und problematische Verhaltensweisen entwickeln, etwa mangelnde Scheu, aufdringliches oder sogar aggressives Verhalten.

 

  • Deutschland ist frei von Wildtollwut, daher ist nicht mit tollwütigen und aus diesem Grund aggressiven, unvorsichtigen oder auffälligen Wölfen zu rechnen.

 

  • Wer einen toten, kranken oder verletzten Wolf findet, sollte das Tier keinesfalls anfassen.

 

  • Bitte melden Sie alle Wolfskontakte (Tote und lebende Tiere) den Mitarbeitern des schleswig-holsteinischen Wolfsmanagements (Tel. 0174 6330335 bzw. 04347 704325).

 

Foto zur Meldung: Rückblende Ostermontag – Wildtierpirsch mit Knalleffekt
Foto: Die Reiherente hat den Rundumblick

Linienbus hält in der Damsdorfer Straße – aber das dauert noch

(09. 04. 2023)

Eine gute Botschaft für Nutzer des ÖPNV und jene, die es werden wollen: Die Buslinie 454 wird ausgeweitet – und hält künftig regelmäßig in der Damsdorfer Straße. Es gibt aber einen (zeitlichen Dämpfer).

 

Am 1. März dieses Jahres hatte der Kreistagsausschuss für Umwelt, Natur- und Klimaschutz eine Bus-ÖPNV-Ausbaumaßnahme beschlossen, die eine deutliche Verbesserung der ÖPNV-Versorgung in den amtsangehörigen Gemeinden Bornhöved, Schmalensee, Stocksee und Damsdorf bedeutet.

 

Ab Fahrplanwechsel im Dezember sollen die Gemeinden montags bis freitags eine stündliche Anbindung durch die VKP-Buslinie 454 von beziehungsweise nach Neumünster bekommen, an den Wochenenden ist der Einsatz von „ALFA“ (Anruf-Linien-Fahrten) vorgesehen. Derzeit fährt die Buslinie 454 deutlich seltener und nur bis Schmalensee. Für die Gemeinden Stocksee und Damsdorf ist darum die regelmäßige Anbindung von und nach Bornhöved sowie Neumünster besonders positiv zu bewerten.

 

Der Streckenverlauf wird von Bornhöved aus wie bisher nach Schmalensee fortgesetzt, anschließend wird über die Stockseer Straße (K57) nach Stocksee gefahren, dann nach Damsdorf und über die dortige Schmalenseer Straße wieder nach Schmalensee.

 

Im Zuge dieser Schleifenfahrt ist beabsichtigt, neue Haltestellen einzurichten. Zur Diskussion stehen Stockseehof (Stocksee), Zum Moorberg (Damsdorf), Redderkoppel und oder Damsdorfer Straße in Schmalensee. Am 3. April fand bereits ein Ortstermin mit den Bürgermeistern der (positiv) betroffenen Gemeinden statt. Ob die Einrichtung einer Bushaltestelle in der Damsdorfer Straße eine Umbenennung der vorhandenen Haltestellen an der Dorfeiche sowie zwischen Gasthof Voß und Meierei bewirken wird (beide heißen „Damsdorfer Straße“), war noch nicht Thema.

 

Einrichtung der neuen Buslinie erst ein Jahr später – wegen Straßenbau

 

Wie Lars Anders von der SVG Südwestholstein ÖPNV-Verwaltungsgemeinschaft der Kreise Dithmarschen, Pinneberg und Segeberg gegenüber Bürgermeister Sönke Siebke mitgeteilt hat, wurde ihm zwischenzeitlich aus der Kreisverwaltung mitgeteilt, dass die K57 wird voraussichtlich ab Ende Januar / Anfang Februar für den Ausbau voll gesperrt werden wird - und das bis ca. Ende November 2024. Im Rahmen dieser Maßnahme wird bekanntlich auch ein Radweg nach Stocksee entstehen.

 

„Mit dieser Aussicht ist die Verlängerung der Buslinie 454 über Schmalensee hinaus bedauerlicherweise erst mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2024 sinnvoll. Haltestellenmaßnahmen können demzufolge auch im Laufe des Jahres 2024 erfolgen“, teilt Lars anders mit.

Foto zur Meldung: Linienbus hält in der Damsdorfer Straße – aber das dauert noch
Foto: Die Linie 454 hält schon jetzt in Schmalensee -künftig öfter

Arbeiten angelaufen: Weitere Windräder kommen schon bald

(08. 04. 2023)

Löcher werden gegraben, Wege befestigt und Transportrouten ausgeguckt – der Bau weiterer Windkraftanlagen zwischen Schmalensee und Damsdorf hat bereits begonnen. Ein kurzes Update mit Bildern.

 

Bis zu sieben Windkraftanlagen sollen zwischen beiden Dörfern stehen, zwei sind schon da. Für bis zu vier neue sind die vorbereitenden Arbeiten angelaufen. Zwei Investoren sind im Raum tätig, die schon bekannte Firma Denker & Wulf aus Sehestedt sowie eine neue Firma: Die Eurowind Energy mit Sitz im dänischen Hobro hat das Projekt von der Windpark Betriebsgesellschaft 8. Heeck UG (Heeck) aus Mühbrook übernommen und bereitet den Bau von zwei Windmühlen des Herstellers Vestas auf Schmalenseer Seite vor.

 

Der als „Höllenhorst-Weg“ bekannte Feldweg ist Dreh- und Angelpunkt laufender Arbeiten und an einer Stelle zur Kreuzung ausgebaut. Von dort führen bereits befestigte Spuren zu den Aufstellplätzen zweier Anlagen. Dort sind vor Ostern die Montageflächen und die Fundamentgruben mit schwerem Gerät geschaffen worden.

 

Bereits mitgeteilt wurde der Gemeinde, dass die Anlieferung der Bauteile der Windkraftanlagen eine nicht gerade anspruchslose Strecke bedeutet: Von der A7 werden die Transporte über die B205 bis Rickling rollen, von dort geht es über die K52 durch Trappenkamp, über die A21-Brücke nach Tensfeld und von dort über die L68 nach Damsdorf. Dort ist entscheidend, wie lang der jeweilige Transport ist: Bis 27 Meter heißt, das Windparkgebiet kann vorwärts fahrend angesteuert werden. Züge die länger als 27 Meter sind, fahren rückwärts...

 

Die Route zur Anlieferung wird einige Maßnahmen erfordern: Schilder und Leitpfosten müssen gelöst oder entfernt, Bäume zurückgeschnitten oder gar gefällt (in Damsdorf schon geschehen) und Kreisverkehre geplättet werden.

 

Wann die Transport starten können, ist noch nicht klar. Auch müssen zunächst die Stahlbeton-Fundamente gegossen werden. Bis sich die neuen Bauwerke in den Himmel zwischen Damsdorf und Schmalensee recken, wird also noch etwas Zeit verstreichen, viel aber nicht.

Foto zur Meldung: Arbeiten angelaufen: Weitere Windräder kommen schon bald
Foto: Die Vorbereitungen für den Bau neuer Windräder laufen

VHS-Vortrag am 13. April: Schleswig-Holstein unterm Hakenkreuz

(06. 04. 2023)

Mitteilung der VHS Trappenkamp/Bornhöved und der Schleswig-Holsteinischen Universitätsgesellschaft, Sektion Trappenkamp/Bornhöved:

 

Der Nationalsozialismus brach 1933 über Deutschland und Schleswig-Holstein nicht wie eine Naturkatastrophe herein, vielmehr finden sich zahlreiche ideologische sowie auch biographische Kontinuitätslinien, die beispielsweise den raschen Aufstieg der NSDAP im nördlichsten Bundesland erklären und einordnen können.

 

Genauso wichtig ist festzustellen, dass die Geschichte von Schleswig-Holstein und dem Hakenkreuz weit über 1945 hinausgeht und der Mythos einer „Stunde null“ auch hier nicht aufrechterhalten werden kann. Eine Vielzahl von Skandalen, die seit den frühen 1950er-Jahren das Bundesland und später auch die gesamte Bundesrepublik in Atem hielten, verdeutlichen, dass man sich besonders in Schleswig-Holstein mit der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit hochrangiger Eliten aus Politik und Gesellschaft lange Zeit schwertat,

 

Anhand des Beispiels der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel wird untersucht, inwieweit es Personen des öffentlichen Lebens möglich war, sich selbst in eine weite Distanz zum ehemaligen NS-Regime zu begeben und somit ihre Karrieren nach 1945 fortzuführen. Darüber hinaus bleibt zu hinterfragen, warum gerade Schleswig-Holstein einen „großen Toleranzbereich gegenüber den ehemaligen Nationalsizialisten“ (Frank Bösch) an den Tag legte und wie die heutige Gesellschaft mit der Erinnerung an derlei Personen umgeht.

 

Vortrag von Dozentein M.A. Karen Bruhn am Donnerstag, 13. April, 20-22 Uhr im Bürgerhaus, Am Markt 3, Trappenkamp – Eintritt frei

 

Foto zur Meldung: VHS-Vortrag am 13. April: Schleswig-Holstein unterm Hakenkreuz
Foto: VHS-Vortrag am 13. April: Schleswig-Holstein unterm Hakenkreuz

April-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1

(01. 04. 2023)

Auch im Jahr 2023 werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen geben Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist insbesondere das Archiv der Segeberger Zeitung. Bildmaterial aus Familienalben und das Studium der Literatur zur Regionalgeschichte runden die Beiträge mitunter ab. Für die treue Leserschaft in Schmalensee und darüber hinaus werden wir in jedem Monat die historischen Meldungen zweigeteilt veröffentlichen – immer am 1. und am 15. Tag, um ihr ein Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der erste Teil für den Monat April.

 

Die Zeit wird vor 130 Jahren vereinheitlicht: Per Reichsgesetz vom 12. März 1893 wird eine einheitliche Zeitbestimmung eingeführt. Der Regierungspräsident der Provinz Schleswig-Holstein in Schleswig weist sämtliche unterstellte Behörden an, am 1. April alle öffentlichen Uhren übereinstimmend einzustellen. Für den Erhalt zuverlässiger Zeitangaben weist er auf die Eisenbahn- und Telegrafenstationen hin.

 

Gemeindeordnung für Schleswig-Holstein: Für die preußische Provinz Schleswig-Holstein tritt am 1. April 1893, vor 130 Jahren, eine Landgemeindeordnung in Kraft, die am 4. Juli 1892 erlassen worden war. Diese regelt die Verfahrensabläufe der Wahlen zu, des Zusammentritts von und der Entscheidungsfindung in den Gemeindevertretungen bzw. Gemeindeversammlungen. Darüber hinaus wird das Amt des stellvertretenden Gemeindevorstehers gestärkt und eine Entschädigungsregelung für Aufwendungen (Auslagen) des Gemeindevorstehers getroffen.

 

Judenhetze wird vor 90 Jahren Programm: „Deutsche wehrt Euch – kauft nicht bei Juden!“. Großformatig wird am 1. April 1933 ein u.a. im Segeberger Kreis- und Tageblatt ein Plakat mit diesem Aufruf zum Boykott jüdischer Geschäfte gedruckt. Weitere Plakate können durch die NSDAP bezogen werden, die nach der sogenannten „Machtergreifung“ Adolf Hitlers am 30. Januar 1933 begonnen hat, auch in der Provinz den Ton vollends anzugeben.

 

Die Jugend vom Lande quizzt: Die Landjugendgruppe Schmalensee richtet laut Bericht der Segeberger Zeitung vom 1. April 1983, vor 40 Jahren im Gasthof Voß das Kreisquiz aus. Anwesend sind Rateteams der Landjugendgruppen Pronstorf, Schmalensee, Wiemersdorf und Leezen. Die Wiemersdorfer gewinnen. Die zweite Schmalenseer Mannschaft belegt den 5. Platz, die erste Mannschaft den 4. Platz.

 

Ein Unfall endet glimpflich: Der zwölfjährige Sohn des Gemeindevorstehers Heinrich Harder (Gerhard Harder) beabsichtigt laut einem Bericht vom 4. April 1933, vor 90 Jahren, seine Eltern mit Pferd und Wagen vom Tarbeker Bahnhof abzuholen. Als das Tier durchgeht, zeigt der Junge Geistesgegenwart und rettet sich durch einen Sprung vom Wagen. Als das Tier am Weg nach Tarbek in die ehemalige Hofstelle Otto Schlätels einbiegt, wo es zuvor in Arbeit stand, stürzt der Wagen um.

 

In Kostümen Fußball spielen: Am Ostermontag, 4. April 1983, vor 40 Jahren, veranstaltet die Landjugendgruppe Schmalensee auf dem Sportplatz „Fußball paradox“: Mannschaften der Landjugend und des Bauernverbandes spielen in lustigen Verkleidungen gegeneinander.

 

Verkehrsinseln rufen Kritiker auf den Plan: Angesichts der häufig beklagten leeren kommunalen Kassen nehmen die Kieler Nachrichten am 5. April 1993, vor 30 Jahren, einige Bauprojekte kritisch unter die Lupe. Eines der aufgeführten Beispiele: Die 140.000 DM teuren Verkehrsinseln an den Schmalenseer Ortseingängen auf der B430. Diese, so ärgert sich Bürgermeister Hans Siebke, laden eher zum Rasen denn zum Bremsen ein. Von nachträglichen Bepflanzungen und der damit entstehenden Sichtbehinderung verspricht man sich eine Verbesserung.

 

Ein Schallplattenclub in Bornhöved: In Bornhöved hat sich vor 60 Jahren der Schallplattenclub Bornhöved gebildet, der das Landhaus Ruhwinkel zu seinem Klubhaus erklärt. Bei den Tanzabenden gibt es nicht nur Musik vom Plattenteller, sondern auch von Live-Bands, wie am 6. April 1963 den „Teddys“ und „The 5 Hit-Globetrotters“. Damen haben freien Eintritt.

 

Solidarität mit Überschwemmungsopfern: Im ganzen Deutschen Reich wird um den 7. April 1888 herum, vor 135 Jahren, Anteil an verheerenden Überschwemmungen an den großen Flussläufen genommen. Im Kreis Segeberg wird ein Komitee zum Sammeln von Spenden gebildet, für dessen Unterstützung u.a. Pastor Voß aus dem Kirchspiel Bornhöved wirbt. In den folgenden Tagen und Wochen gehen u.a. aus Gönnebek 71,00 Reichsmark, aus Bornhöved 124,80 RM, Damsdorf 32,00 RM, Stocksee 71,90 RM und Schmalensee 90,25 Reichsmark ein.

 

Christdemokraten wählen ihren Vorstand: Der CDU-Ortsverband Schmalensee lässt auf seiner Jahreshauptversammlung 1978 die erfolgreiche Kommunalwahl Revue passieren. Die Segeberger Zeitung berichtet am 8. April 1978, vor 45 Jahren davon. Der Ortsverband hat unter seinem Vorsitzenden Hans Siebke auf Anhieb vier Direktmandate errungen. Neuer stellvertretender Ortsvorsitzender wird Hans-Peter Bobzien, Wilfried Hahne wird Schriftführer und Klaus Stegelmann Pressewart.

 

Bis auf einen alle für „Großdeutschland“: Nach dem vollzogenen Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich findet am 10. April 1938, vor 85 Jahren, eine Volksabstimmung zu dessen Bestätigung statt. Es ist der „Tag des Großdeutschen Reiches“. Die NS-Propaganda führt den Deutschen die zahlreichen „Erfolge“ nationalsozialistischer Politik vor Augen und nimmt die Entscheidung vorweg: „Wir stimmen alle mit Ja!“ Die berufsständischen Organisationen rufen zur Zustimmung auf. Kreisbauernführer Köhler bittet die Landwirte, den Arbeitnehmern Freizeit zu gewähren, damit sie an der Abstimmung teilnehmen können. In der Schmalenseer Schule agiert Bürgermeister Heinrich Harder als Abstimmungsleiter, sein Stellvertreter ist der 1. Beigeordnete Ludwig Saggau. Kandidat des Kreises Segeberg auf der Einheitsliste der NSDAP ist Kreisleiter Stiehr.

Um 6.20 Uhr sammeln sich Gliederungen der NSDAP in Bornhöved und führen mittels Umzugs durch den Ort ein Wecken durch. Dann fahren Teile der Mannschaften nach Schmalensee, Gönnebek und Tarbek und halten auch dort Umzüge ab. Die Wahlbeteiligung ist rege, bereits nach dem Vormittag haben 80 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimmen abgegeben.

Das Ergebnis fällt eindeutig aus: 99,08 Prozent der Deutschen, die zur Wahl gingen, stimmen mit „Ja“ für den Anschluss Österreichs und die Liste der NSDAP. Im Kreis Segeberg werden 367 „Nein“-Stimmen (plus 36 ungültige) gezählt. In Schmalensee stimmen 213 von 214 Wählerinnen und Wählern mit „Ja“, es gibt eine „Nein“-Stimme.

 

Der große Knall in Schmalensee: Die Freiwillige Feuerwehr veranstaltet am Ostersonntag, 12. April 1998, vor 25 Jahren, ihren Osterball mit plattdeutschem Theaterstück. Geboten wird „De grote Knall“. Unter der Leitung von Dirk Griese sorgen Iris Saggau, Ruth Griese, Kirsten Stock, Dierk Harder und Sönke Siebke für beste Unterhaltung. Zum Tanz spielt die Trappenkamper Showband „Die Kolibris“. Das Gros der 150 Besucher des Balls versucht zudem, attraktive Tombola-Preise zu gewinnen.

 

 

Foto zur Meldung: April-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1
Foto: Minna Kaack sucht junges Mädchen, SKTB 07.04.1928

Peter van het Loo weitere sechs Jahre Ehrenbeamter

(31. 03. 2023)

Der „blaue Salon“ des Gasthof Voß wurde am 30. März mal so richtig seinem Namen gerecht, denn das Blau der Feuerwehr-Uniformen dominierte eindeutig auf den Zuschauerplätzen bei der Sitzung der Gemeindevertretung. Vor solch toller Kulisse konnte dann auch ein zeitlich drängender Verwaltungsakt vollzogen werden.

 

Denn die Vereidigung und Ernennung von Gemeindewehrführer Peter van het Loo musste noch vor Ablauf des Monats vollzogen werden. Im Januar hatte die Jahreshauptversammlung der Wehr für die Wiederwahl gesorgt, nun kam es noch auf die Kommunalpolitik an.

 

Die gerade eben beschlussfähige Gemeindevertretung, drei Mitglieder fehlten entschuldigt, bestätigte einstimmig, was die Feuerwehr schon Wochen zuvor beschlossen hatte. Sodann konnte Bürgermeister Sönke Siebke Peter van het Loo den Eid abnehmen und ihm eine neue Urkunde aushändigen. Nach dieser ist er für weitere sechs Jahre einer der Ehrenbeamten der Gemeinde Schmalensee.

 

Damit war das Programm der Tagesordnung dann auch fast geschafft. Der Wahlvorstand für die Kommunalwahl am 14. Mai konnte ergänzt werden und es gab ein paar interessante Berichtspunkte in der halbstündigen Sitzung:

 

Angelaufen sind die vorbereitenden Arbeiten für vier Windkraftanlagen im Bereich der Gemeindegrenze zu Damsdorf; das Amt Bornhöved wird eine Amtsdirektorin oder einen Amtsdirektor bekommen, nachdem in zwei Anläufen die Suche nach einem neuen Leitenden Verwaltungsbeamten (oder -beamtin) ohne Erfolg geblieben war; am 3. April findet ein Treffen zur Bauleitplanung für das Neubaugebiet am Ringreiterplatz statt; für die neue Flutlichtanlage des SV Schmalensee ist ein Bodengutachten beantragt und sind Förderanträge an den Bund und den Kreis in Arbeit; allen Beteiligten am Dorfputz und am Aufbau des Storchennests wurde noch einmal ausdrücklich gedankt.

 

Und noch mal zur Feuerwehr: Die hatte am Vormittag des 30. März einen Einsatz und es stellte sich heraus, dass alle Einsatzkräfte in der Lage sein müssen, das Feuerwehrgerätehaus öffnen zu können, um keine Zeit mit dem Warten auf Schlüssel-Inhaber zu verlieren. Da ist man aber schon dran, es wird auf eine Transponder-Technik umgestiegen, die das alte Türschloss ersetzen wird.

 

Zum Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr: Der war kein leichter, die Kameraden wurden zu einer Türöffnung gerufen. Die gelang auch, beim Betreten des Gebäudes aber wurde eine verstorbene Person aufgefunden. Gruppenführer und Einsatzleiter Matthias Kay und seine Mannschaft – die den Dienst im blauen Rock alle ehrenamtlich versehen – hatten das erst einmal zu verarbeiten.  

Foto zur Meldung: Peter van het Loo weitere sechs Jahre Ehrenbeamter
Foto: Bürgermeister Sönke Siebke nahm Wehrführer Peter van het Loo - vor Zeugen - den Eid ab

Heute Gemeindevertretung mit wichtigem formellem Akt

(30. 03. 2023)

Am heutigen Donnerstag tritt die Gemeindevertretung Schmalensee um 19.30 Uhr im Gemeindesaal zusammen. Mit kurzer Tagesordnung aber wichtigem – und zeitkritischem – Tagesordnungspunkt...

 

Es geht um den Brandschutz in Schmalensee, genauer um die Freiwillige Feuerwehr, noch genauer den Gemeindewehrführer. Der ist Peter van het Loo und seine Wehr hat ihm in der Jahreshauptversammlung am 21. Januar für eine weitere Amtszeit das Vertrauen ausgesprochen. Dieser Beschluss ist von der Gemeindevertretung noch vor Ablauf dieses Monats zu bestätigen, darum die Terminfindung.

 

Wehrführerwahl ist zu bestätigen

 

Mit der Bestätigung allein ist es aber nicht getan: Der Wehrführer und sein Stellvertreter sind, wie der Bürgermeister und seine Stellvertretenden, Ehrenbeamte. Darum wird die Aushändigung der entsprechenden Urkunde an Peter van het Loo auch der Höhepunkt der heutigen Sitzung sein.

 

Wahlvorstand wird benannt

 

Ein weiterer Tagesordnungspunk befasst sich mit der Bildung des Wahlvorstands für die Kommunalwahl am 14. Mai. Hier wird kein Beschluss gefasst, sondern zur Kenntnis genommen, wer dem Wahlvorstand angehört. Dazu hatte es Aufrufe, persönliche Ansprachen und Anschreiben durch die Verwaltung gegeben.

 

Im Fall der Kommunalwahl ist die Bildung des Wahlvorstands dadurch „erschwert“, dass zum Beispiel viele aktuelle Mitglieder der Gemeindevertretung und deren Ausschüsse nicht zur Verfügung stehen, da sie wieder kandidieren. Auch alle weiteren Kandidatinnen und Kandidaten, die neu auf den Listen der Wählergruppen stehen, kommen für den Wahlvorstand nicht infrage.

 

Interessantes in den Berichten

 

Die letzte Sitzung der Gemeindevertretung fand am 26. Januar statt. Was seitdem geschehen ist, dürfte sich in Berichten des Bürgermeisters und der Ausschussvorsitzenden niederschlagen. Dabei interessiert sicher der Fortgang im Neubaugebiet, nachdem die Archäologen das Feld nun geräumt haben.

 

Im Amtsausschuss ist in den letzten Sitzungen Interessantes beschlossen worden, das nach der Kommunalwahl zu deutlichen Veränderungen in der (Führungs-)Struktur des Amtsverwaltung und für die zu besetzenden Ehrenämter führen wird....

Foto zur Meldung: Heute Gemeindevertretung mit wichtigem formellem Akt
Foto: Heute Gemeindevertretung mit wichtigem formellem Akt

Geschafft: Schmalensee hat jetzt ein Storchennest

(26. 03. 2023)

In vielen Orten des Kreises Segeberg hat sich der Storch nach Rückkehr aus wärmeren Gefilden bereits  niedergelassen. Nun hat er auch in Schmalensee ein „Wohnungsangebot“! Parallel zum Dorfputz wurde das Nest am Regenrückhaltebecken in der Höhe installiert.

 

Ganz viele Danksagungen sind fällig für die gelungene Aktion. Zunächst für viele Hilfsangebote, die nach Aufrufen beim Homepage-Team eintrudelten. Dann bei Bürgermeister Sönke Siebke, der das Nest von einem Storchenfreund in Kaltenkirchen abholte (und auch bezahlte), der dieses wiederum vom Hersteller im Kreis Pinneberg mitgebracht hatte. Frank Mühlenberg nutzte seine geschäftlichen Kontakte und besorgte einen Hubwagen, mit dem über den Reitplatz vom Pferdehof Jankowski / Kaack an das Regenrückhaltebecken herangefahren werden konnte, wo Kameraden der Feuerwehr, Landwirte und Jäger bereitstanden, beim „Wohnungsbau“ für Meister Adebar zu unterstützen.

 

Die „tollkühnen Männer“ in luftiger Höhe waren dann aber nur zwei, Frank Mühlenberg selbst und Michael Hübner. Beide brachten zunächst eine wasserdurchlässige Auflage an (ein Geschenk aus Kaltenkirchen), dann Kükendraht, den Christian Saggau zur Verfügung gestellt hatte. Dann musste Frank Mühlenberg ohne Helfer, dafür mit dem 50 Kilo schweren Nest nach oben fahren, und dieses befestigen. Das Nest wurde dann mit Holzhackschnitzel und Stroh befüllt und erhielt noch weiße Farbsprenkel, die Vogelkot simulieren sollen. Der Grund: Der Storch ist wählerisch und steht auf „Gebrauchtwohnungen“, keine reinen Neubauten...

 

Noch während Meister Frank in der Höhe den Pinsel schwang, erklang am Boden lautes „Ah“ und „Oh“ - die erste „Wohnungsbesichtigung“ fand durch Meister Adebar statt: Ein Storch umkreiste das Nest im Tiefflug und verschaffte sich einen Überblick. Das nährt natürlich die Hoffnung, dass es noch in dieser Saison klappt mit dem Erstbezug in Schmalensee!

Foto zur Meldung: Geschafft: Schmalensee hat jetzt ein Storchennest
Foto: Geschafft: Schmalensee hat jetzt ein Storchennest

Geplantes Neubaugebiet: Archäologen haben ihre Zelte abgebrochen

(22. 03. 2023)

Am 1. März begannen im geplanten Neubaugebiet am Grasweg die archäologischen Untersuchungen rund um ein Langbett aus der Steinzeit, beziehungsweise dessen dort vermutete Reste. Überpünktlich am 16. März brachen die Mitarbeitenden des Archäologischen Landesamtes ihre Zelte wieder ab. Auf mögliche Erkenntnisse sind wir gespannt.

 

Im Zuge der Sondierungsarbeiten 2022 waren an einem schon in den 1970er-Jahren im Kartenwerk notierten Punkt vermeintliche Reste eines Megalithgrabes mit zwei Grabkammern erkannt und für eine genauere Untersuchung empfohlen worden. Nicht ganz drei Wochen wurde der Flecken Erde genauer unter die Lupe genommen. Aber viel, das hatten schon die Erkenntnisse aus dem Vorjahr gezeigt, war nicht mehr zu entdecken.

 

Gegenüber dem Landeigentümer wurde leichte Enttäuschung über das Ergebnis ausgedrückt: Was da im Erdreich schlummerte, müsse nicht einmal ein steinzeitliches Grab gewesen sein, so unklar seien die Funde. Freigelegt und dokumentiert aber wurde das eine oder andere, davon zeugten nach Abzug der Archäologen mehrere Gruben und ein vergessener Kartierungspunkt.

 

Die benachbart liegenden Reste menschlicher Existenz aus der römischen Kaiserzeit, also der Eisenzeit, wären ganz sicher weit interessanter und vielversprechender ausgefallen – doch die sind von dem Baugebiet nicht berührt und werden deshalb wohl noch lange, womöglich für immer, im Boden verborgen bleiben. Aber, auch das war von den Experten vor Ort zu erfahren, was dort schon bei der Sondierung gefunden wurde, sei sehr aussagekräftig gewesen. Funde seien gesichert und zur weiteren Behandlung ins Landesamt gebracht worden.

Foto zur Meldung: Geplantes Neubaugebiet: Archäologen haben ihre Zelte abgebrochen
Foto: Archäologen haben ihre Arveit im geplanten Neubaugebiet beendet

Dorfputz: Schmalenseer räumen auf – am 25. März

(18. 03. 2023)

Der Frühling naht und damit der Bedarf, die Wegesränder vom Müll zu befreien, den achtlose Menschen dorthin geworfen haben. Der Schmalenseer Dorfputz findet am Samstag, 25. März statt. Große und kleine Schmalenseer*innen sind eingeladen, sich daran zu beteiligen.

 

Los geht es um 10 Uhr vom Bolzplatz am Feuerwehrgerätehaus. Die Federführung bei dieser gemeindlichen Veranstaltung hat der Verschönerungs- und Vogelschießerverein. Dieser hat wieder Landwirte dafür gewonnen, mit Treckergespannen die am Startort eingeteilten Gruppen zu begleiten und die Abfälle aufzunehmen.

 

Empfohlen wird festes Schuhzeug und dem Wetter angepasste Kleidung. Der VVV hat einige Greifzangen, Warnwesten und Müllsäcke vorrätig. So ausgerüstet kann erfolgreich der Dorfputz in Angriff genommen werden.

 

Das Beste kommt zum Schluss: Am Zielort, der noch bekannt gegeben wird, erwartet alle kleinen und großen Helfer*innen ein kräftiger Imbiss.

Foto zur Meldung: Dorfputz: Schmalenseer räumen auf – am 25. März
Foto: Dorfputz: Schmalenseer räumen auf – am 25. März

Flatterband verrät: Der Startschuss für weitere Windräder ist gefallen

(17. 03. 2023)

Wer derzeit von Schmalensee nach Damsdorf fährt, erkennt nach Überschreiten der Kuppe rechts der Fahrbahn weiße Stangen mit rot-weißen Flatterbändern. Dies sind die Vorboten einer längst feststehenden Baumaßnahme in dem Bereich: Hier sollen zwei weitere Windenergieanlagen (WEA) errichtet werden.

 

Realisiert wird das im Januar 2021 von der Gemeindevertretung genehmigte Projekt nicht mehr länger von der Windpark Betriebsgesellschaft 8 Heeck UG aus Mühbrook, sondern von Firma Eurowind Energy (Eurowind Projeckt A/S) aus dem dänischen Hobro, die den Bau des Windparks übernommen hat.

 

Schon bald wird es losgehen: Ende des Monats soll zunächst der Ausbau der Zuwegung ab Damsdorfer Straße beginnen, teilte eine Unternehmensmitarbeiterin Bürgermeister Sönke Siebke am 15. März mit.

 

Bislang habe man bereits Knicks gelichtet und Vergrämungsmaßnahmen umgesetzt: Die Flatterbänder sollen Bodenbrüter davon abhalten, sich im Bereich der künftigen Windmühlen-Standorte niederzulassen.

 

Insgesamt wird die Landschaft im besagten Bereich in absehbarer Zeit von sieben WEA gekennzeichnet sein. Zu den sich bereits auf Damsdorfer Seite drehenden Windrädern wird eine weitere hinzukommen; in Nachbarschaft zu den zwei Anlagen der Eurowind Energy werden weitere zwei rechts der Damsdorfer Straße errichtet werden.

Foto zur Meldung: Flatterband verrät: Der Startschuss für weitere Windräder ist gefallen
Foto: Flatterbänder vergrämen Bodenbrüter

März-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 2

(15. 03. 2023)

Werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen liefern uns oft Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten zugleich Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist das Archiv der Segeberger Zeitung. Darüber hinaus liefern der Blick in die Literatur zur Regionalgeschichte und in Alt-Schmalenseer Familienalben wichtige Informationen. Für die treue Leserschaft gibt es auch im Monat März die historischen Meldungen zweigeteilt, um ihr ein hoffentlich interessantes Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der zweite Teil.

 

Einbrecher treiben ihr Unwesen: In der Nacht auf den 18. März 1913, vor 110 Jahren, treiben Einbrecher ihr Unwesen im Amt Bornhöved. Nachdem sie in Gönnebek vom Nachtwächter verscheucht wurden, erbeuten sie beim Hufner Detlef Heinrich Kock auf Willingshöfen einen Regenmantel. Auch statten sie in Schmalensee dem Hufner Ernst Stegelmann einen Besuch ab, ohne jedoch etwas zu erbeuten.

 

Vor 20 Jahren erster Knicklauf: Der SV Schmalensee von 1980 verfügt im 23. Jahr seines Bestehens über eine neue Sparte, den Lauftreff. Ins Leben gerufen haben ihn Peter Kruse und Rolf Goy, die eine Ausbildung zum Lauftreffleiter absolviert haben. Mit einem „Knicklauf“, an dem rund 70 Personen teilnehmen, wird die Sparte am 15. März 2003, vor 20 Jahren eröffnet. Die Veranstaltung wird sich in den nächsten Jahren als Dauereinrichtung im Laufkalender des Schleswig-Holsteinischen Leichtathletikverbandes etablieren und lockt auch immer wieder bekannte Laufgrößen der näheren und weiteren Umgebung an, denn sie liegt terminlich günstig am Beginn der Saison großer Läufe im Land. Mittlerweile hat der Knicklauf durch die Schmalenseer Gemarkung mit Start und Ziel am Sportplatz schon alles erlebt: Regen, Sonne und Schnee. Und eine Pandemie: Corona verhinderte die 18. Auflage ganze drei Mal; am 19. März 2023 soll sie endlich über die Bühne gehen.

 

Einstimmung auf den totalen Krieg: In Bad Segeberg findet am 17. März 1943, vor 80 Jahren, eine Kreisarbeitstagung statt. Einzufinden haben sich alle Ortsgruppenleiter der NSDAP, die Ortsbauernführer, sämtliche Angehörige der Kreisämter, die Ortsgruppenschulungsleiter, die Ortsfrauenschaftsleiterinnen, die Ortssachbearbeiter für das Dorfbuchwesen, alle Bürgermeister und Amtsvorsteher. Kreisleiter Werner Stiehr erklärt, dass die Maßnahmen zur Durchführung des „totalen Krieges“ bald auch im Kreis Segeberg beginnen würden. Weiter beschwört Stiehr die Reinhaltung der Rasse.

 

Gefängnisstrafen für Schmalenseerinnen: Zwei Schmalenseer Ehefrauen sind laut Bericht im Segeberger Kreis- und Tageblatt vom 17. März 1943, vor 80 Jahren, in einen Fall von Lebensmittelkartenmissbrauch verstrickt: Der Bornhöveder Ernst Seeger hatte seit Kriegsausbruch in zwei verschiedenen Gemeinden Lebensmittelkarten bezogen. Einen Teil der Karten verkaufte er an die beiden Schmalenseerinnen. Von einer der beiden bezog er Brennspiritus, „den er vertrank“. Während Seeger vom Kriegssondergericht zu eineinhalb Jahren Zuchthaus und zwei Jahren Ehrverlust verurteilt wird, erhalten die beiden Schmalenseerinnen fünf und sieben Monate Gefängnis.

 

Ein Pionier aus Schmalensee fällt: Der 20-jährige Pionier Wilhelm Kronfeld aus Schmalensee fällt am 22. März 1918, vor 105 Jahren, bei schweren Kämpfen an der Westfront. Der Sohn des Arbeiters August Kronfeldt ist, wie alle gefallenen Schmalenseer, in einer Gedenk-Collage verewigt, die früher im Schulzimmer und derzeit im Feuerwehrgerätehaus hängt. Auch existiert im Nachlass der Familie Behrend eine Fotografie einer recht provisorischen Grabstelle, die sich sehr wahrscheinlich Wilhelm Kronfeldt (geschrieben Kronfeld) mit fünf offenbar am selben Tag gefallenen Kameraden der 4. Minenwerfer-Kompanie teilt: dem Gefreiten Günther sowie den Pionieren Kramer, Kaßelack, Ernsthuncke und Berger.

 

Noch vier Veteranen feiern mit: Erhebungsfeier am 24. März 1908, vor 115 Jahren in Bornhöved. Unter Federführung des Amtsausschusses feiern Krieger- bzw. Militärvereine und Bevölkerung das 60-jährige Jubiläum der Erhebung der Schleswig-Holsteiner gegen Dänemark. Das Programm sieht Festessen, Kommers, Ball und Feuerwerk vor. Leitender des Kommers ist Amtsvorsteher Heinrich Christian Saggau aus Schmalensee. Die Festrede auf die noch vier verbliebenen Veteranen von 1848/51 hält Bornhöveds Hauptlehrer Piening; Schmalensees Lehrer Heinrich Göttsch gedenkt in seinem Redebeitrag des deutschen Vaterlandes. In Schmalensee erinnert ein Gedenkstein am sogenannten Dreiecksplatz an die Ereignisse von 1848/51 sowie an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, an denen auch Schmalenseer beteiligt waren.

 

Und so wird am 24. März 1923, vor 100 Jahren und dem verlorenen Ersten Weltkrieg  in Bornhöved der Erhebung vor damals 75 Jahren gedacht: Die Feierlichkeiten beginnen bereits am Vorabend mit einem Fackelzug des Turnvereins. Am Erhebungstag erfolgt um 6 Uhr das Wecken durch die Kapellen der Feuerwehr und des Turnvereins. Anschließend legt der Militärverein an den 22 Gräbern der „48er“ Kränze nieder. Nach einem Gottesdienst am Nachmittag beginnt ein Festumzug durch Bornhöved, der von Themengruppen gestaltet wird: Zwei Kavalleristen in Uniformen von 1914 führen den Zug an. Dann folgen Herold und Reiter in ihrer aktuellen Tracht. Dahinter die Bornhöveder Gemeindevertreter und das Festkomitee, gefolgt von einem Krieger, der an die Schlacht von 1227 erinnern soll. Soldaten mit Waffen und Orden von 1813 erinnern an die Befreiungskriege, Schill'sche Husaren, Bauern mit Erntewagen und ein Turnvater Jahn mit seinen Turnern sind auch dabei. Hinter den letzten beiden noch lebenden Veteranen von 1848/51 fahren ein Festwagen mit Thema „Schleswig-Holstein“ und einer mit der Doppeleiche – das „Up ewig ungedeelt“ symbolisierend. Hinter den Veteranen von 1870/71 folgen ein Vierspänner mit der Germania und die Teilnehmer am Weltkrieg. Den Schluss bilden der Gesang- und der Reiterverein. Am Abend werden beim von Amtsvorsteher Heinrich Christian Saggau aus Schmalensee geleiteten Kommers im Hotel Stadt Kiel Reden gehalten. Schmalensees Lehrer Heinrich Göttsch spricht über die Zeit von 1848.

 

Bund der Landwirte formiert sich: Der Bund der Landwirte macht von sich reden. Diese neue Interessenvertretung der Landwirtschaft gibt an, nicht in Konkurrenz zu den bereits bestehenden Landwirtschaftlichen Vereinigungen und Genossenschaften treten zu wollen. Vielmehr wendet sich der Bund gegen die Dominanz des Kapitalismus (unter anderem vertreten durch die Börse und das Judentum, Zitat), der zur Mehrung des Ertrages Weniger keine Rücksicht auf die Schaffenden nehme und dabei auch vor der Landwirtschaft nicht Halt mache. Zugleich wendet sich der Bund der Landwirte direkt gegen die Sozialdemokraten, seine „ärgsten Feinde“, die jeglichen Besitz in die Hände Aller legen wollen. Die Landwirte seien sehr gut organisiert, ihre Vereinigungen dienten alle dem Zweck der Verbesserung der Produktivität – sei es in der Zucht oder in der Bodenbeschaffenheit. Nur wirkliches politisches Gewicht, Vertretung im Parlament fehle ihnen. Diese Lücke wolle der Bund der Landwirte füllen, treu gegenüber Kaiser, Reich und Scholle. Um sich den Landwirten des Kreises Segeberg empfehlen zu können und einen Kreisverein zu gründen, findet am 25. März 1893, vor 130 Jahren, in Wickel’s Hotel in Segeberg eine Versammlung statt. Zu den Einladenden und Rednern gehört auch Hofbesitzer Behr von Stockseehof, ein führendes Mitglied des landwirtschaftlichen Vereins für Bornhöved und Umgebung. Er wird in den Vorstand des tatsächlich gegründeten Kreisvereins des Bundes der Landwirte gewählt.

 

Die Angst vor einem neuen Krieg: Von Kriegsangst in der Bevölkerung schreibt das Segeberger Kreis- und Tageblatt am 27. März 1913, vor 110 Jahren – und keine eineinhalb Jahre vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Nicht unberührt seien die Menschen von der internationalen Politik. Und als nun die Militärreservisten – wie üblich – neue Beorderungen für den Mobilmachungsfall erhalten, sind diesen erstmals Bescheinigungen zur Einforderung gesetzlicher Beihilfen durch Familienangehörige beigefügt. Dies schüre Ängste, ein Krieg stehe unmittelbar bevor. Von öffentlicher Seite wird beruhigt: Diese Maßnahme sei eine seit Längerem geplante Neuerung, die nun erstmals umgesetzt worden sei.

 

Rinderzüchter reden vom „Endsieg“: Im Segeberger Zentral-Hotel findet am 30. März 1918, vor 105 Jahren, die Generalversammlung des Vereins für die Zucht schwarzbunter Holsteiner unter der Leitung des Vorsitzenden Heinrich Christian Saggau aus Schmalensee statt. Der Verein zählt 281 Mitglieder, von denen einige im Felde stehen. Der weiter andauernde Krieg ist allgegenwärtig – wenngleich dessen Beendigung die Diskussionen bestimmt. Und so steht diese Versammlung unter der Überschrift „Die Entwicklung der landwirtschaftlichen Tierzucht nach dem Kriege“. Es geht das Wort vom „Endsieg“ und vom Wiederaufbau der unter den Kriegsumständen gelittenen Tierzucht nach dessen Erreichen. Gute Pferde seien eingezogen und die zunehmende Lebensmittelknappheit habe Abschlachtungen unter Rindern verlangt. Noch schlimmer seien die Schweinezüchter getroffen worden. Und Heu und Kraftfutter würden nach Beendigung des Krieges ebenso fehlen wie die verlorenen Tiere.

Foto zur Meldung: März-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 2
Foto: Der Gedenkstein auf dem Dreiecksplatz an der Dorfeiche

Was geschah am Grabhügel in Bornhöved? Ausstellung im Internet liefert Antworten

(12. 03. 2023)

Im Bornhöved geht im Bereich Kornkamp / Himmelsblick die Entstehung eines Neubaugebietes der Vollendung entgegen. Wie aktuell in Schmalensee, wo vor dem Beginn der Erschließung des Neubaugebietes am Grasweg zunächst die Archäologen Zugriff auf die zu bebauende Fläche haben, trat bei unseren Nachbarn die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) auf den Plan. Im Jahr 2019 gab es einen Vortrag mit Bekanntgabe erster Erkenntnisse, von dem am 30. Oktober 2019 auf dieser Gemeinde-Homepage zu lesen war. Mittlerweile sind die Archäologen, auch mit Unterstützung anderer Fakultäten bzw. Spezialisten noch viel weiter.

 

Der Sonderforschungsbereich (SFB) 1266 präsentiert seit 15. Dezember 2022 im Internet die erste digitale Ausstellung Deutschlands: https://allesbleibtanders.com.

 

„Alles bleibt anders – Transformationsprozesse in Raum und Zeit“ reiht die Funde von Bornhöved ein in eine ganze Kette von Forschungsobjekten im Ostseeraum und geht auf die Veränderungen gesellschaftlichen Lebens innerhalb mehrerer Jahrhunderte ein. Das Resultat: „Keine Gesellschaft lebt ewig.“

 

„Diese Tatsache mag erst einmal für Aufregung sorgen — dabei stellt dies den normalen Verlauf der Geschichte dar, denn Gesellschaften und ihre Umwelten verändern sich ständig. Transformationen bestimmen, wer wir sind, wie wir heute leben, und wie wir uns weiterentwickeln. Die Gründe für solche Transformationen — in der Gegenwart oder der Vergangenheit — sind zahlreich, divers und kompliziert, denn sie bewegen sich im hoch dynamischen „Mensch-Umwelt“-Spannungsverhältnis. Auslöser können z. B. Klima und Umwelt, Demographie und soziale Ungleichheit, mentale Welten, Bewegungen von Menschen, Tieren und Objekten und Ernährung sein. So vielfältig die Erscheinungsbilder von Transformationen sind, eines ist klar: alles bleibt anders.“

Der Sonderforschungsbereich (SFB) 1266, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

 

Ein klein wenig muss man sich durch die Seite „allesbleibtanders.com“ scrollen und  klicken, um zu dem einen außergewöhnlichen Grabhügel von Bornhöved zu gelangen. Dafür wird man mit Visualisierungen und Schilderungen für die Suche belohnt und erfährt, wie die Menschen in dieser Region über fünf Jahrhunderte die Elite der älteren Bronzezeit (1750 bis 1100 v. u. Z.) in großen Grabhügeln bestattet wurde. Ab 1100 v. u. Z. setzte ein sozialer Wandel ein. Er begann mit Feuer und Brandbestattung und endete mit dem Urnenbegräbnis, auf das nun jeder ein Anrecht hatte.

 

Der Screenshot zu diesem Bericht zeigt hell lodernde Flammen in der Dunkelheit, die  ein Totenfest am Grabhügel beleuchten. Auch das ist eine Rekonstruktion. Denn zum ersten Mal legten Archäolog:innen Spuren einer Illumination an einem bronzezeitlichen Grabhügel frei.

 

Allesbleibtanders.com ist unbedingt einen virtuellen Besuch wert – und zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich.

Foto zur Meldung: Was geschah am Grabhügel in Bornhöved? Ausstellung im Internet liefert Antworten
Foto: Homepage - Ausstellung Alles bleibt anders im Internet

Biotonnen nicht geleert – Schmalensee war von Streik betroffen

(09. 03. 2023)

Ein Fünkchen Hoffnung hatte am Mittwochmorgen noch bestanden, dass in Schmalensee trotz eines Streiks der Gewerkschaft Verdi beim Abfallentsorger WZV die Biotonnen doch geleert würden. Ein Drittel aller Touren im Kreisgebiet, so hatte es der WZV erklärt, sollten wie geplant stattfinden.

 

Aber in Schmalensee blieb die „braune Tonne“ voll. Und sie bleibt es auch bis zur nächsten regulären Entleerung – sofern nicht wieder etwas dazwischen funkt.

 

Auf seiner Seite www.wzv.de hat der Wege-Zweckverband der Gemeinden des Kreises Segeberg gestern für betroffene Haushalte dies mitgeteilt:

 

„Die ausgefallenden Abfallsammeltouren vom heutigen Mittwoch werden nicht nachgefahren. Sollte Ihre Tonne am heutigen Tag „ungeleert“ stehen bleiben, so dürfen Sie bei der nächsten Abholung zusätzliche Abfälle in Müllsäcken/Beistellsäcken (direkt neben Ihren Behälter) stellen. Wir nehmen diese Mehrmengen dann kostenfrei mit dem nächsten Leerungsturnus mit.

 

Altpapier und Gartenabfälle nehmen die Recyclinghöfe auch jederzeit kostenfrei zu den regulären Öffnungszeiten entgegen, so dass Sie diese auch anliefern können, falls Sie nicht auf den nächsten Leerungsturnus warten können.“

Foto zur Meldung: Biotonnen nicht geleert – Schmalensee war von Streik betroffen
Foto: Biotonnen nicht geleert – Schmalensee war von Streik betroffen

Werden heute die Tonnen geleert? - Streik beim WZV möglich

(08. 03. 2023)

Die Gewerkschaft Verdi hat für den heutigen 8. März im Norden zu einem branchenübergreifenden Warnstreik im Öffentlichen Dienst aufgerufen. Betroffen kann auch der Wege-Zweckverband der Gemeinden des Kreises Segeberg (WZV) sein. Der würde heute eigentlich die „braunen Tonnen“ leeren kommen.

 

Wie der WZV auf seiner Homepage (www.wzv.de) mitteilt, rechnet er mit „streikbedingten Ausfällen“. Heißt, eine Nicht-Leerung der aktuell schneebedekten Tonnen in Schmalensee ist nicht garantiert.

 

Der WZV hat angekündigt, am Streiktag, also heute, weitere Details bekannt zu geben. Wer daran interessiert ist, sollte die o.a. Website im Blick behalten.

Foto zur Meldung: Werden heute die Tonnen geleert? - Streik beim WZV möglich
Foto: Werden heute die Tonnen geleert? - Streik beim WZV möglich

Holen wir den Storch nach Schmalensee?

(05. 03. 2023)

Verlässliche Anwohnerauskünfte, Fotos und Filmmaterial hatten es gezeigt: Der Storch interessiert sich für ein Domizil in Schmalensee. Nun ist es an uns, ihm dieses zu schaffen, ehe die Saison richtig losgeht. Zwei Voraussetzungen sind geschaffen: Es gibt einen Mast und eine Nisthilfe. Nun muss beides kombiniert werden – in der Höhe.

 

Interesse beiderseitig vorhanden

 

In den Vorjahren wurde mehrfach beobachtet, dass sich Adebar für den am Regenrückhaltebecken befindlichen Mast einer früheren Überlandleitung interessierte. Von dort aus bestehen gute Möglichkeiten, auf Beutezug zu gehen und damit Nachwuchs großzuziehen. Allerdings fehlt eine geeignete Nisthilfe, und spartanisch lebt es sich als Storch nicht gern...

 

Die Beobachtungen der Anwohner wurden in gemeindliche Gremien getragen und auch dort wurde das Interesse geweckt, dem Storch nahe der Seewiesen eine temporäre Heimstatt zu schaffen. Also wurde Verbindung mit Holger Möckelmann aufgenommen. Der Henstedt-Ulzburger ist für den NABU tätig und für den Storchenschutz im Kreis Segeberg zuständig. Meldungen in den Tageszeitungen zum Storch gehen auf seine in Pressemitteilungen gesammelten Erkenntnisse zurück.

 

Eine Nisthilfe ist bereits in Schmalensee

 

Holger Möckelmann stellte für Schmalensee den Kontakt zum Storchenfreund Hans-Peter Lehmann in Kaltenkirchen her, der wiederum eine Nisthilfe für unser Dorf aus Großenrade im Kreis Dithmarschen mitbrachte. Dort wohnt der Produzent Jochen Schröder. Die 60 Euro für die Nisthilfe hat Bürgermeister und Landtagsabgeordneter Sönke Siebke spendiert, der zusammen mit Christian Detlof am vergangenen Wochenende nach Kaltenkirchen gefahren war, um die Nisthilfe abzuholen.

 

Hans-Peter Lehmann hatte ebenfalls eine Nisthilfe für Kaltenkirchen besorgt und diese ist schon mitsamt Holzmast in Eigenregie mittels Teleskop-Lader in die Höhe gebracht. So weit sind wir noch nicht: Die Nisthilfe muss präpariert und auf den hohen Mast gesetzt werden. Ein Gitter, auf dem das Nest aufliegen könnte, wurde uns überlassen.

 

Holger Möckelmann hat bereits die „Zutaten“ mitgeteilt, mit denen das Nest präpariert werden muss: Auf einer Plattform (Holzpalette oder besagtes Gitter) ist Kükendraht zu befestigen und dann darauf der Weidenring (Durchmesser 1,50 Meter am Außenring) zu montieren. Das Innere muss mit Schreddergut gefüllt werden mit etwas Stroh als Abschluss. Ganz wichtig: Der Storch steht auf Gebrauchtwohnungen: Mit weißer Bindefarbe muss der Außenrand bestrichen werden, um den Kot vorheriger Mieter zu simulieren – das lockt an...

 

Wer macht mit beim Projekt Storch?

 

Wir sind in Schmalensee etwas in Verzug, aber noch nicht abgehängt, was die Vorbereitung eines Storchenquartiers angeht. Die ersten Störche sind aber bereits in den Kreis Segeberg zurückgekehrt, wie Holger Möckelmann vor einigen Tagen mitgeteilt hat. Nun gilt es, dass wir Personal und Gerät mobilisieren, um eine Unterkunft für den gefiederten Glücksbringer zu schaffen. Die Aktion wird als offizielles Projekt der Gemeinde stattfinden, damit Versicherungsschutz besteht. Wer ist dabei?

 

Benötigt werden:

  • Eine Möglichkeit, die ca. 40 Kilo schwere Nisthilfe (präpariert) in die Höhe zu bringen und auf dem Mast zu montieren,
  • Besagte Zutaten: Kükendraht, Schreddergut, Stroh, weiße Bindefarbe und ggf. doch eine Holzpalette statt des Gitters,
  • Helferinnen und Helfer,
  • Am besten eine Person, die als Koordinator*in und zukünftige Ansprechperson für den Storchenschutz agieren möchte.

Meldungen dafür sammelt Christian Detlof (0170/5520584; ) und organisiert eine Ortsbegehung.

 

Der Storchenschutz im Kreis Segeberg

 

Holger Möckelmann sammelt die vielen Meldungen aus den Dörfern und gewinnt so einen Überblick über die Zahl der besetzten Nisthilfen und, wenn alles rund läuft, den Nachwuchs der Störche. Dazu bedarf es Ansprechpersonen, die Beobachtungen mitteilen.

 

Im vergangenen Jahr waren im Kreis Segeberg 83 Jungstörche geboren worden, die meisten überlebten, sodass 2022 laut Holger Möckelmann ein sehr erfolgreiches Storchenjahr wurde. Anders 2021: Damals überlebten 54 Küken nicht, wahrscheinlich durch lange Trockenperioden und Starkregen.

 

Das gehört auch zum Storchenschutz: Zukünftig muss vor Beginn der Storchsaison jede Nisthilfe gereinigt und von Graswuchs befreit werden, damit Regenwasser abläuft. Tut es das nicht, können Jungtiere in der Höhe ertrinken. In manchen Orten des Kreises Segeberg tritt dabei die Feuerwehr auf den Plan, deren Drehleitern zum Einsatz kommen, um im Auftrag der Kommune Hand an das Nest zu legen.

Foto zur Meldung: Holen wir den Storch nach Schmalensee?
Foto: Bürgermeister Sönke Siebke hofft auf helfende Hände für den Bau einer Unterkunft für den Storch

März-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1

(01. 03. 2023)

Auch im Jahr 2023 werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen geben Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist insbesondere das Archiv der Segeberger Zeitung. Bildmaterial aus Familienalben und das Studium der Literatur zur Regionalgeschichte runden die Beiträge mitunter ab. Für die treue Leserschaft in Schmalensee und darüber hinaus werden wir in jedem Monat die historischen Meldungen zweigeteilt veröffentlichen – immer am 1. und am 15. Tag, um ihr ein Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der erste Teil für den Monat März.

 

Krankheiten im Kirchspiel Bornhöved: Aus dem Kirchspiel Bornhöved wird im Segeberger Kreis- und Wochenblatt am 3. März 1888, vor 135 Jahren, das Ende einer Diphtherie-Epidemie gemeldet. Dafür würden in Gönnebek und Kalübbe nun Masern auftreten. Und auch das Auftreten von Lungenentzündungen fällt auf.

 

Ein trauriges Ereignis in der Nachbarschaft: Ein erschütternder Fall von Kindesselbstmord ereignet sich am 5. März 1913, vor 110 Jahren, im Ort Stolpe: Ein zwölfjähriger Arbeitersohn wird verdächtigt, seiner Großmutter 5 Mark gestohlen zu haben. Das Kind, in dessen Besitz kein Geld gefunden werden kann, beteuert seine Unschuld, selbst als man ihm mit Polizei und Arrest droht. Am Abend findet die ältere Schwester den Jungen erhängt in der Scheune vor – ob aus Schulbewusstsein oder Verzweiflung wird immer unklar bleiben.

 

Die CDU gewinnt aus dem Stand: Bei der Kommunalwahl am 5. März 1978, vor 45 Jahren, gibt es in Schmalensee eine Wahlbeteiligung von 96 Prozent. Die CDU erhält bei ihrem ersten Antreten nach Gründung des Schmalenseer Ortsverbandes zusammen 541 Stimmen, auf die SPD entfallen 379 und auf die Wählergemeinschaft Schmalensee WGS 363 Stimmen. Mit ihrem Vorsprung erringt die CDU dann auch gleich vier Direktmandate. Diese gehen an Hans Siebke, Dörte Saggau, Jürgen Stegelmann und Klaus Stegelmann. Die SPD entsendet drei Listenkandidaten – Friedrich Bollbuck, Malte Möller und Werner Wulf – in die Gemeindevertretung, die WGS, die drei Sitze verloren hat, den Direktkandidaten Hans-Jürgen Harder und Hermann Griese.

 

Eine Diebesbandes fliegt auf: Diebe suchen am 7. März 1918, vor 105 Jahren, zur Nachtzeit Schmalensee heim. Gegen 23 Uhr hört der Meiereiverwalter, dass ein Fenster des Butterkellers aufgedrückt wird und kann einen Dieb verscheuchen. Dann um 2 Uhr dringen zwei Täter in die Räucherkate einer Arbeiterfamilie ein. Mit zwei Schinken und einer Speckseite als Beute entkommen sie trotz Entdeckung. Ihre Spuren werden bis hinter Tarbek verfolgt. Nur wenige Tage später ist der Fall aufgeklärt: Eine richtige Bande von Spitzbuben, darunter Schüler und Knechte aus Tarbek und Umgebung, hat sich in einem leer stehenden Gebäude auf der Trappenkamper Heide seinen Treffpunkt gewählt. Dort wurden gestohlene Lebensmittel, Getränke und Tabakwaren konsumiert. Übriggebliebenes verkaufte die Bande in Kiel. Nach Schmalensee, dass nicht nur ein Mal behelligt wurde, gelangen aus dem Diebesgut der Schinken und die Speckseite sowie ein Paar Stiefel zurück.

 

100 Jahre Kreisreiterverein: Im Segeberger Kreisbauernhaus wird am 9. März 1923 ein Kreisreiterverein Segeberg gegründet. Alle anwesenden Vereine stimmen der Vereinsgründung zu, darunter auch der Reiterverein Bornhöved, in dem viele Schmalenseer Mitglied sind. Dessen Vorsitzender Hans Rauert wird zum stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisreitervereins gewählt. Vorsitzender wird Gustav Hamann aus Bühnsdorf. Der Verein will Konkurrenzreiten veranstalten und so junge Leute anspornen, stets das Beste zu leisten. Um weite Reisen zu gut dotierten Turnieren zu vermeiden, soll ab Juli 1923 ein jährliches Kreisreiterfest stattfinden.

 

SV Schmalensee in der Erfolgsspur: Am 11. März 1983, vor 40 Jahren, findet eine Jahreshauptversammlung des SV Schmalensee von 1980 statt. Für den im Laufe des vergangenen Jahres von seinem Amt zurückgetretenen Kurt Klinkowski muss ein Nachfolger gefunden werden. Klaus Stegelmann stellt sich zur Wahl und erhält den Zuspruch der Mitglieder. Der 2. Vorsitzende Bernhard Buchholz, der den Verein zuletzt kommissarisch geführt hatte, Kassenwartin Jutta Schütt und Jugendwart Dierk Harder werden in ihren Ämtern bestätigt. Bürgermeister Hans Siebke kann den SVS-Mitgliedern verkünden, dass der Bau eines Sportlerheimes in den Kreisentwicklungsplan aufgenommen worden ist. Es werden Baukosten in Höhe von 380.000 DM erwartet. Bei einer zu erwartenden umfangreichen Eigenleistung des SVS dürften für die Gemeinde 70.000 DM übrig bleiben. Erst vor wenigen Tagen war schon Landtagspräsident Dr. Helmut Lemke nach Schmalensee gekommen, um Siebke und dem Bauausschussvorsitzenden Jürgen Stegelmann mitzuteilen, dass auch Landesmittel für den Bau vorgesehen seien.

Der SVS ist im Berichtsjahr um eine Sparte gewachsen, die jedoch nicht auf das Sportlerheim angewiesen sein wird: Der Skatklub „Die Kiebitze“ hat sich dem Verein als Skatsparte angeschlossen und beabsichtigt, an jedem ersten Sonntag im Monat im Gasthof Voß zu spielen – das gilt bis heute!

 

Kompetenzgerangel in Sachen Jagdfrevel: Am 12. März 1893, vor 130 Jahren, sieht sich der königliche Segeberger Landrat Graf Platen genötigt, durch Mitteilung im Segeberger Kreis- und Wochenblatt die Ortspolizeibehörden – das sind die Amtsvorsteher – auf seine Kompetenzen in Fragen der Wilderei und des illegalen Holzeinschlags aufmerksam zu machen: „Es ist wiederholt von mir wahrgenommen worden, daß von Lokalpolizeibehörden Anzeigen und Verhandlungen wegen Jagdvergehen direkt an die zuständige Amts- bzw. Staats-Anwaltschaft abgegeben worden sind und daß die Bestrafung der Schuldigen erfolgt ist, ohne daß ich hiervon Kenntnis erlangt habe. Ich mache deshalb darauf aufmerksam, daß die Jagdpolizeisachen zur Competenz des Landraths gehören und von den Ortspolizeibehörden stets an mich abgegeben werden müssen, selbstverständlich nachdem die etwa erforderlichen Vernehmungen und Ermittelungen vorher von den Ortspolizeibehörden vorgenommen worden sind. Gleichzeitig ersuche ich die Ortspolizeibehörden mir von den Wohldenselben zugehenden Strafnachrichten, wenn die Bestrafung wegen eines Forst- oder Jagdfrevels, oder wegen Mißbrauchs des Feuergewehrs erfolgt ist, in jedem einzelnen Falle gefällig eine kurze Nachricht zu geben […].“

 

Die Nazis festigen vor 90 Jahren ihre Macht: Der 13. März 1933 ist im Kreis Segeberg der Tag der Bekanntmachung der jüngsten amtlichen Wahlergebnisse. Diese fallen deutlich zu Gunsten der Nationalsozialisten aus, deren „Führer“ Adolf Hitler seit dem 30. Januar Reichskanzler ist. In Bornhöved werden auf den Schulgebäuden und anderen Dienstgebäuden die Hakenkreuzfahne und Schwarz-Weiß-Rot gehisst. NSDAP-Ortsgruppenführer Apotheker Dr. Ahrens betont die Bedeutung des Augenblicks. Dann werden auf dem Marktplatz zwei eingeholte Flaggen Schwarz-Rot-Gold verbrannt.

Zu den Wahlen: Am 5. März 1933 haben Wahlen zum Deutschen Reichstag und zum preußischen Landtag stattgefunden. Die Nationalsozialisten erfuhren dabei die von ihnen angestrebte Mehrheit und Bestätigung ihres Machtanspruchs. In Schmalensee durften 285 Menschen im Schulhaus ihre Stimme abgeben. Bei der Reichstagswahl stimmten 91 für die NSDAP, 41 für Schwarz-Weiß-Rot und 14 für die Deutsche Volkspartei (DVP). 31 Schmalenseer stimmten für die SPD, einer für KPD. Bei der Wahl zum Preußischen Landtag gaben 88 ihre Stimme der NSDAP, 39 wählten Schwarz-Weiß-Rot, 16 DVP. Auf die SPD entfielen 26 Stimmen, 1 auf KPD und 1 auf den Christlich-Sozialen Volksbund. Das Bündnis „Mit Hindenburg“, bei der RT-Wahl nicht vertreten, erhielt in Schmalensee 4 Stimmen.

Am 12. März 1933 ging es erneut an die Wahlurnen: In der Provinz Schleswig-Holstein wurden die Kreistage und der Provinziallandtag gewählt. In Schmalensee stimmten zur Kreiswahl 91 für NSDAP, 36 für SPD und einer für die KPD. 54 Stimmen entfielen auf das Wahlbündnis Schwarz-Weiß-Rot. Bei der Landtagswahl erhielt die NSDAP 95 Stimmen, SPD 33, KPD 1, Schwarz-Weiß-Rot 52 und Sozialistische Kampfgemeinschaft 1 Stimme.

 

Fackelzug für den Anschluss Österreichs: In Bornhöved lässt NSDAP-Ortsgruppenleiter Alfred Dau am Abend des 12. März 1938, vor 85 Jahren, die Gliederungen der Partei, die politischen Leiter und die Militärische Kameradschaft Bornhöved im Kyffhäuserbund um 20 Uhr zu einem Fackelzug durch den Ort antreten. Grund ist der gerade vollzogene „Anschluss“ Österreichs. Nach Rücktritt der österreichischen Regierung hat die neue, aus der österreichischen NS-Partei gebildete, Deutschland um die Entsendung von Truppen gebeten. Daraufhin ließ Adolf Hitler die Wehrmacht ins Nachbarland einmarschieren. Es erfolgt der „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich, das dadurch zum „Großdeutschen Reich“ wird.

 

Heldengedenktag im Jahr 1938: In der Kirche zu Bornhöved wird am 13. März 1938, vor 85 Jahren, der Heldengedenktag begangen, heute der Volkstrauertag. Zuvor treten die Formationen des Vorabends um 9.15 Uhr am Gefallenendenkmal an. Major Beckmann vom Remonteamt Schönböken legt, stellvertretend für die Wehrmacht, einen Kranz nieder. Auch Hermann Bolln, Führer der Militärischen Kameradschaft, legt einen Kranz nieder und NSDAP-Ortsgruppenleiter Alfred Dau spricht: „Der Opfergang der Helden des Weltkrieges und der Bewegung war nicht umsonst. Durch ihren Opfergang haben sie den Weg freigemacht zu einem geeinten, starken und großen Deutschland.“ - Anmerkung: Die „Helden der Bewegung“ sind im NS-Jargon die Toten des (gescheiterten) Hitler-Putsches von 1923 in München.

 

Schmalensees Pferde in die Kreisstadt: Das Hotel Zur Harmonie in der Stadt Segeberg ist in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts häufig Schauplatz militärischen Wirkens: Hier finden Musterungen, also Begutachtungen von Wehr- und Reservepflichtigen durch Angehörige des Altonaer Armeekommandos statt. Aber nicht nur die Männer haben die Harmonie aufzusuchen, auch Pferde werden hier regelmäßig auf ihre Verwendbarkeit im Militär begutachtet. So sind am 14. März 1878, vor 145 Jahren, für brauchbar befundene Tiere unter anderem aus Schmalensee zur Pferdemusterung vorzuführen. Am 25. Januar desselben Jahres hatte in Bornhöved die entsprechende Vormusterung, also eine Vorauswahl stattgefunden. Damals waren, noch durch eine „zivile“ Musterungskommission, der auch die Gemeindevorsteher Lantau aus Bornhöved und Suhr aus Schmalensee angehörten, Pferde aus Bornhöved, Damsdorf, Gönnebek, Schmalensee, Stocksee, Tarbek, Tensfeld, Kuhlen, Alt-Erfrade, Neu-Erfrade, Daldorf und Rickling vorgemustert worden. Pferde, die für das Militär infrage kommen, werden aufgekauft und anschließend für ihre Verwendung in der Kavallerie, Artillerie oder als Trainpferd, also als Zugtier für Transportwagen trainiert. Ein Ort, an dem solches einige Zeit später stattfand, war das Gut Schönböken, wo ein sogenanntes Remonteamt eingerichtet wurde.

Foto zur Meldung: März-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1
Foto: Flaggenverbrennung am 13. März 1933 in Bornhöved

Save the Date: Historische Ortsbegehung am 9. Juni in Schmalensee

(23. 02. 2023)

Save the Date: Historische Ortsbegehung am 9. Juni in Schmalensee

 

23.02.2023

 

Diese Information ist ganz frisch: Am Freitag, 9. Juni 2023, findet in Schmalensee eine historische Ortsbegehung statt. Veranstalter ist der Heimatverein des Kreises Segeberg, der wiederum wurde eingeladen vom Arbeitskreis Dorfgeschichte Schmalensee.

 

Alljährlich finden mehrere Ortsbegehungen durch den Heimatverein statt; im Vorjahr zum Beispiel in Stocksee. Das Ziel ist, interessierten Mitgliedern und Gästen die Vielfalt und Schönheit der Dörfer und Auszüge aus deren Geschichte näher zu bringen.

 

Dafür sorgen örtliche Akteure, die sich auskennen und den Teilnehmenden etwas erzählen können. Der Arbeitskreis Dorfgeschichte will den Termin nutzen, auch den Schmalenseerinnen und Schmalenseern Informationen zur Dorfgeschichte zu liefern. Manches wird schon gehört worden, einiges aber auch neu sein.

 

Zum Ablauf: Am 9. Juni beginnt die Veranstaltung um 16 Uhr im Gasthof Voß mit Kaffee und Kuchen. Und mit einem Bildervortrag zum Einstieg.

 

Dann geht es bei einem Spaziergang vorbei an unseren Denkmalen zum Feuerwehrgerätehaus, wo ein paar historische „Schätze“ an der Wand hängen und ebenfalls einiges zu erzählen ist. Der Rückweg führt zur Badestelle, wo die Ortsbegehung endet.

 

Also: Den 9. Juni schon mal vormerken.

Foto zur Meldung: Save the Date: Historische Ortsbegehung am 9. Juni in Schmalensee
Foto: Save the Date: Historische Ortsbegehung am 9. Juni in Schmalensee

Land informiert zur Dichtheitsprüfung von Entwässerungsleitungen

(22. 02. 2023)

Das Land Schleswig-Holstein, genauer das Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (Referat Schutz der Binnengewässer, Anlagenbezogener Gewässerschutz) hat die nachgeordneten Behörden und Ebenen gebeten, Informationen in Zusammenhang mit der Dichtheitsprüfung von Entwässerungsleitungen (Erlass vom 30.11.2022) zu verbreiten.

 

Die Informationen beinhalten eine Pressemitteilung, die im Folgenden hier wiedergegeben wird, und die „FAQs“ (häufigste gestellte Fragen – und Antworten darauf), zu denen ein Link angeboten wird.

 

Warum steht das auf der Gemeinde-Homepage? - Das Fachgebiet Abwasser und Gewässer des Kreises Segeberg hat am 14.02.2023 die Städte, Ämter und Amtsfreien Gemeinden informiert und das Amt Bornhöved am 21.02.2023 wiederum die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Amtsgebiet. Für alle, die es betrifft, hier der Text der Pressemitteilung:

 

Dichtheitsprüfung von Entwässerungsleitungen – Umweltministerium veröffentlicht FAQs zu den aktuell gültigen Vorgaben

 

Letzte Aktualisierung: 09.02.2023 - Mit einem Erlass des Umweltministeriums vom 30.11.2022 an die zuständigen Verwaltungen in Schleswig-Holstein wurde die flächendeckende Aufforderung von Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümern zur Dichtheitsprüfung ausgesetzt. Um Fragen rund um den Erlass zu beantworten, hat das Umweltministerium jetzt FAQs auf der eigenen Website veröffentlicht.

 

Die wichtigste Information vorab: Entgegen einiger Missverständnisse gilt die Pflicht zur Durchführung einer Dichtheitsprüfung weiterhin. Jedoch muss eine Leitungssanierung nicht mehr bis zum 31.12.2025 durch die Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer erfolgen. Die Änderung wird vorgenommen, da die in Deutschland aktuell nur gering vorhandenen Kapazitäten im Bereich des Installateurwesens für die Instandhaltung des öffentlichen Kanalwesens zur Verfügung stehen sollen.

 

Das FAQ umfasst weiterhin Antworten auf bislang häufig gestellte Fragen. Darunter zählen Fragen zu Ausnahmeregelungen, Kostenübernahmen und Nachweispflichten.

 

Hintergrund:

 

Eigentümerinnen und Eigentümer einer Immobilie müssen dafür sorgen, dass Abwasserleitungen auf ihrem Grundstück instandgehalten werden. Denn durch undichte Leitungen kann Schmutzwasser ins Erdreich eindringen - eine Gefahr für das Grundwasser, aus dem in Schleswig-Holstein die gesamte Trinkwasserversorgung gewonnen wird.

 

Das Umweltministerium Schleswig-Holstein hat deshalb am 05. Oktober 2010 die ohnehin als technische Norm geltende DIN 1986 Teil 30 „Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke - Instandhaltung“ mit landesspezifischen Änderungen und Ergänzungen eingeführt. Mit der Bekanntmachung wurde die Dichtheitsuntersuchung vorgeschrieben.

 

Link zu den FAQs:

www.schleswig-holstein.de/DE/fachinhalte/A/abwasser/abwasserleitungen.html

 

Foto zur Meldung: Land informiert zur Dichtheitsprüfung von Entwässerungsleitungen
Foto: Land informiert zur Dichtheitsprüfung von Entwässerungsleitungen

Schmalensees Ehrenbürgermeister Hans Siebke ist gestorben

(17. 02. 2023)

Am 15. Februar ist Schmalensees Ehrenbürgermeister Hans Christian Siebke gestorben. Im Dorf, im Amt Bornhöved, im Kreis Segeberg und im Land Schleswig-Holstein sind in diesen Tagen viele Menschen traurig und in Gedanken bei seiner Frau Ute und der Familie.

 

Hans Siebke, der von 1978 bis 2008 der Gemeinde vorstand, wird in den nächsten Tagen vielerorts sehr präsent sein. Die Zeit der Trauer und des Abschieds ist auch eine Zeit für Rückblicke und Gespräche über einen Mann, der viel in der Region bewegt hat.

 

Ob als leidenschaftlicher Feuerwehrmann, engagierter Landwirt, begeisterter Sportsmann, nachdenklicher Kirchenvorstand, umtriebiger Politiker und natürlich fürsorglicher Familienmensch – Hans Siebke hat an vielen Stellschrauben gedreht, manchen Hebel in Bewegung gesetzt und überall wo er war große Fußstapfen hinterlassen. So große, dass es für einen umfangreichen Nachruf auf unseren Ehrenbürgermeister an dieser Stelle noch zu früh ist.

 

Beerdigung am 27. Februar 2023

 

Weil bereits viele Fragen gestellt worden sind, sei hier gesagt, dass die Trauerfeier für Hans Christian Siebke am Montag, dem 27. Februar, um 12 Uhr in der Bornhöveder Vicelin-Kirche stattfindet. Von dort aus findet die Bestattung auf dem Friedhof Bornhöved statt.

 

Unser aller Mitgefühl gilt Ute, den Kindern und Enkelkindern und allen, die ihm nahestanden.

Foto zur Meldung: Schmalensees Ehrenbürgermeister Hans Siebke ist gestorben
Foto: Trauer um Ehrenbürgermeister Hans Siebke

Gesucht: Material und Informationen zum Tischtennisverein Schmalensee

(17. 02. 2023)

Nein, die Rede ist nicht von der Tischtennissparte des SV Schmalensee von 1980 e.V., es geht tatsächlich um den Tischtennisverein (TTV) Schmalensee. Diesem war zwar nur eine kurze Existenz vergönnt, aber letztlich wirkt bis heute nach, was von diesem angestoßen wurde.

 

Das wissen wir über den TTV Schmalensee

 

Von 1968 bis 1972 hat es in Schmalensee einen reinen Tischtennisverein gegeben. Die Quellenlage ist dünn, aber sie ist vorhanden. Da ist zum einen das Archiv der Segeberger Zeitung. In den alten Ausgaben finden sich kurze Meldungen und Sporttabellen sowie Berichte zur Schmalenseer Gemeindepolitik, die Aufschluss über die Entwicklung geben. Und beim Kreissportverband Segeberg schlummern zumindest alte Verbandstagsunterlagen, die dokumentieren, dass der TTV kurzzeitig ein Mitgliedsverein mit allen Rechten war – die er jedoch nicht wahrgenommen haben wird.

 

So ist weder eine Inanspruchnahme von Fördermitteln, noch eine Teilnahme an Verbandstagen des KSV Segeberg dokumentiert. Durch die Gründung des Vereins, die Anerkennung der Gemeinnützigkeit und Eintragung ins Vereinsregister aber hatte der TTV Schmalensee alle Rechte.

 

Bislang wissen wir vom Arbeitskreis Dorfgeschichte nicht, wann genau der TTV Schmalensee gegründet worden ist. Die Segeberger Zeitung vermeldete wenigstens am 24. Oktober 1968, also vor gut 55 Jahren, dass in Schmalensee ein Tischtennisverein gegründet worden sei. Erster Vorsitzender war Hans Knieschke. Der TTV trainierte zunächst montags auf dem Saal vom Gasthof Voß.

 

1970/71 war die sportliche Hochphase des TTV Schmalensee mit mindestens drei Mannschaften: Mit zwei Herrenmannschaften war der Verein 1970 in der 3. Kreisklasse vertreten, und es gab eine Mannschaft in der Jungen Kreisklasse-Nord.

 

Während es über den Vereinsnachwuchs schon bald nichts mehr in der Zeitung zu lesen gab, zeigte die Erfolgskurve der Herren zunächst steil nach oben. Diesen gelang es, wenn auch unter Aufgabe der zweiten Mannschaft, von der 3. in die 2. und dann in die 1. Kreisklasse aufzusteigen. In dieser jedoch stieß der TTV rasch an seine spielerischen und personellen Grenzen. Nach dem 1:9 beim MTV Henstedt im ersten Spiel schrieb die SZ: „Mit nur vier Spielern kann Schmalensee in Henstedt und auch sonst in der ersten Kreisklasse nicht landen.“

 

Offenbar mangelte es im schmaler werdenden Kader an Spielstärke, was sich auf die Motivation der Verbliebenen auswirkte. Schon die dritte Partie der Saison im November 1971 wurde dem Schlusslicht SG Seth kampflos überlassen, am 10. Dezember 1971 meldete die SZ: „Die Mannschaft des TTV Schmalensee musste wegen dreimaligem Nichtantreten gestrichen werden.“

 

Die sportliche Entwicklung hatte seinerzeit auch die Schmalenseer Gemeindevertretung im Blick. Denn der junge Verein hatte Forderungen gestellt, sein Vorsitzender Knieschke trat als emsiger Streiter für seinen Verein auf. Seit April 1969 forderte er den Bau einer Sport- und Freizeitbaracke auf dem heutigen Bolzplatz, um der Jugend einen Ort für Bewegung und Begegnung zu bieten. Dem wurde nie entsprochen, dafür dem Antrag, einen für Jugend und Sport zuständigen Ausschuss zu bilden. Den gibt es bis heute, während erst der 1980 gegründete SV Schmalensee im Jahr 1985 zum eigenen Sportlerheim kam, in dem auch Tischtennis gespielt werden konnte.

 

Ebenfalls 1969 wurde dem TTV von der Gemeindevertretung ein jährlicher Zuschuss von 500 DM bewilligt. Der Verein hatte finanzielle Schwierigkeiten, denn die Miete für die Nutzung des Saals vom Gasthof Voß fraß fast alles auf, was an Beiträgen in die Kasse kam. 1970 kam den Schmalenseern der TV Trappenkamp zu Hilfe und räumte der Vereinsjugend Trainingszeiten in der dortigen Sporthalle ein. Im November 1971 stand dem TTV seitens der Gemeinde mittlerweile ein Zuschuss von 600 DM zu, der aber von den Kommunalpolitikern zurückgehalten wurde: Man zweifelte am Fortbestand des TTV Schmalensee, der laut Bericht der Segeberger Zeitung keinen arbeitsfähigen Vorstand und die Beiträge seit einem halben Jahr nicht kassiert hatte.

 

Über eine Vereinsauflösung ist in der SZ leider nichts nachzulesen. Nur die Streichung der einzig verbliebenen Mannschaft aus der 1. Kreisklasse ist dort dokumentiert. Von Hans Knieschke, der vermutlich die Vereinsgeschicke weitgehend allein lenkte, ist dafür in der SZ am 1. August 1972 zu lesen: In einem Bericht über die Jahreshauptversammlung des TSV Quellenhaupt Bornhöved wird Knieschke als dessen Tischtennisspartenleiter genannt.

 

Gesucht: Material und Informationen zum TTV Schmalensee

 

Der Arbeitskreis Dorfgeschichte Schmalensee möchte gern mehr Informationen zum TTV Schmalensee zusammentragen. Doch dazu mangelt es derzeit an aussagekräftigen Unterlagen.

 

Wer hat im Haushalt noch

  • Protokolle,
  • Flugblätter,
  • Presseartikel,
  • Fotos,
  • Mannschaftslisten,
  • Sonstiges?

 

Jäger und Sammler ist Christian Detlof, der unter Tel. 0170 55 205 84 oder erreichbar ist. Zur Verfügung gestelltes Material kann, muss dem Arbeitskreis aber nicht überlassen werden – alles kann digitalisiert und zurückgegeben werden.

Foto zur Meldung: Gesucht: Material und Informationen zum Tischtennisverein Schmalensee
Foto: Tischtennis-Grafik in der Segeberger Zeitung, 03.12.1970

Februar-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 2

(15. 02. 2023)

Werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen liefern uns oft Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten zugleich Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist das Archiv der Segeberger Zeitung.

Für die treue Leserschaft gibt es auch im Monat Februar die historischen Meldungen zweigeteilt, um ihr ein hoffentlich interessantes Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der zweite Teil.

 

Schmalenseer erfolgreich im Kreisberufswettkampf: 170 Mädchen und 190 Jungen stellen sich am 15. Februar 1963, vor 60 Jahren, dem Kreisberufswettkampf der Landjugend, den die Landwirtschaftsschule und die Kreisberufsschule in Bad Segeberg und Kaltenkirchen durchführen. Dem Kreiswettbewerb sind bereits Ortsentscheide vorausgegangen. Die Aufgabenstellungen sind vielfältig. In den theoretischen Bereich fallen auch staatsbürgerliche Fragen und Kenntnisse über die Natur, ehe haus- und landwirtschaftliche praktische Aufgaben zu bewältigen sind. Unter den erfolgreichen Teilnehmern sind Hans Siebke (Gruppe III) und Gertrud Zander (Gruppe II) aus Schmalensee.

 

Ein Handgemenge mit Einbrechern: In der Nacht zum 17. Februar 1898, vor 125 Jahren, statten Einbrecher dem Landmann Eduard Stegelmann einen frechen Besuch ab. Als die Schwester Stegelmanns ungewöhnliche Geräusche im Garten vernimmt und die Hintertür öffnet, um nachzuschauen, wird ihr ein Knüppel auf den Kopf geschlagen. Durch ihren Schrei alarmiert, eilt Stegelmann herbei. Im Handgemenge erhält auch er Schläge, die Einbrecher aber ergreifen ohne Beute die Flucht. Da sie ihre Hüte zurücklassen, stellt Gendarm Osthus später eifrige Nachforschungen an – jedoch ohne Erfolg. 

 

Fast 15.000 Eier aus Schmalensee: Der Erste Weltkrieg geht in seine letzten Monate und die Knappheit ist groß, was Rationierung und Zuteilung von Lebensmitteln bedeutet, u.a. um die Versorgung der Städte zu sichern. Das Segeberger Kreis- und Tageblatt berichtet am 22. Februar 1918, vor 105 Jahren, dass der Kreisausschuss die durch die Segeberger Gemeinden aufzubringenden und bei den Eiersammelstellen abzuliefernden Stückzahlen für Hühnereier für den Zeitraum Februar 1918 bis Januar 1919 festgelegt hat. Schmalensee hat demnach 14.880 Eier aufzubringen. Im 57. Sammelbezirk, bestehend aus den Gemeinden Schmalensee, Bornhöved und Tensfeld, betreibt der Bornhöveder Kaufmann Bolln die anerkannte Eiersammelstelle.

 

Reichsberufswettkampf vor 85 Jahren im Bezirk: Im Bereich Bornhöved findet am 22. Februar 1938 der Reichsberufswettkampf in der Gruppe „Nährstand“ statt. Die Organisation liegt beim Bezirksjugendwart und Ortswettkampfleiter Ernst Breckwoldt aus Tensfeld. Stellvertretender Ortswettkampfleiter ist Bezirksbauernführer Heinrich Harder aus Schmalensee. Die Mädel führen ihren eigenen Wettkampf durch. Hier ist Bezirksjugendwartin Hertha Harder aus Schmalensee Wettkampfleiterin, ihre Stellvertreterin ist mit Bezirksbäuerin Ella Stegelmann eine weitere Schmalenseerin. Heinrich Harder spricht vor rund 80 Wettkampfteilnehmerinnen und -teilnehmern: „Die gründliche Ausbildung ist die Voraussetzung, dass auf allen Gebieten der Landwirtschaft eine Steigerung der Erträge möglich ist. Gewaltiges ist in der Zeit des ersten Vierjahresplanes geleistet, doch weit übertroffen soll diese Leistung durch den zweiten Vierjahresplan werden. Für die Erhaltung unseres Volkes ist infolge an Raummangel die Arbeit am Boden wohl die wichtigste.“

 

Jauche schützt vor Funkenflug: Am Nachmittag des 22. Februar 1968, vor 55 Jahren, löst ein zündelndes Kind beim Bauern Herbst (Schmalenseerfeld) einen Stall- und Scheunenbrand aus. Zwölf Rinder und 21 Schweine kommen in den Flammen um, das Wirtschaftsgebäude brennt bis auf die Grundmauern nieder. Der Sachschaden liegt zwischen 50.000 und 60.000 DM. Unter der Führung des stellvertretenden Schmalenseer Wehrführers Helmut Nagel bekämpfen die Freiwilligen Feuerwehren aus Schmalensee, Tarbek, Bornhöved, Schönböken, Ruhwinkel und Belau sowie ein Tankwagen der Berufsfeuerwehr Neumünster das Feuer. Vorrangiges Ziel ist die Rettung des Wohngebäudes. Angesichts der Wasserknappheit und 600 Meter entfernt liegenden Wasserstelle muss improvisiert werden: Das Tanklöschfahrzeug und sechs von Traktoren gezogene, mit Wasser gefüllte Jauchewagen liefern das Wasser bis zum Aufbau der Schlauchleitung. Das Dach des Wohngebäudes wird mit Jauche getränkten Säcken gegen Funkenflug gesichert. In seinem Bericht vermerkt Nagel sogar, dass „erste Rettungsarbeiten mit Jauche und Trockenlöscher“ haben durchgeführt werden müssen, und das der nächste Löschteich in Tarbek 2000 Meter weit entfernt gelegen habe.

Ironie des Schicksals: Amtswehrführer Koch hatte bereits für das nächste Frühjahr eine Übung auf dem Schmalenseerfeld geplant, um schnelle Wege aufgrund der bekannten Wasserknappheit einzulaufen.

 

Umwelt ja, weniger Müll nein: Mit einer Pressekonferenz am 22. Februar 1988, vor 35 Jahren, stellt der Wege-Zweckverband der Gemeinden des Kreises Segeberg (WZV) seine Abfallstatistik für 1987 vor. Demnach ist der Hausmüll um 4 Prozent angestiegen. Während die Altpapiersammlungen um 2 Prozent zurück gingen, stieg die Menge von gesammeltem Altglas und Altmetall an. Der WZV wiederholt, was er schon seit Jahren berichtet: Das Umweltbewusstsein sei beim Bürger vorhanden, der Wille zur Müllvermeidung jedoch nicht zu erkennen.

 

Seit 55 Jahren Schulverband Bornhöved: In Bornhöved konstituiert sich am 23. Februar 1968, vor 55 Jahren, im Beisein von Landrat Anton Graf Schwerin von Krosigk der Schulverband Bornhöved. Die Mitglieder des Schulverbandsausschusses aus den Gemeinden Schmalensee, Damsdorf, Tensfeld und Bornhöved verabschieden eine Verbandssatzung und wählen Tensfelds Hauptlehrer und Gemeindevertreter Theo Graulich zum Verbandsvorsteher. Der Landrat fordert dazu auf, die Einrichtung der Dörfergemeinschaftsschule in Bornhöved nun zügig voranzutreiben. Da durch die bereits im Aufbau befindliche Realschule zehn Klassenräume im alten Schultrakt frei würden, stehen keine Raumprobleme der Umsetzung im Wege. Dennoch gibt es vereinzelt Einwände, so von Schmalensees Gemeindevertreter Gerhard Cuwie, der im Namen des Elternbeirates darum ersucht, die Klassenstufen 1 bis 4 weiterhin in Schmalensee zu unterrichten, um den Grundschülern die Busfahrt zu ersparen. Doch dies wird nur für eine Übergangszeit möglich sein.

Am 23. Februar 1993, zum 25-jährigen Bestehen des Schulverbandes Bornhöved, blickt Stocksees Bürgermeister Dietrich Wiebke, seit 1990 Schulverbandsvorsteher, laut Bericht der Segeberger Zeitung in einer von ihm verfassten Schulverbandschronik durchaus kritisch zurück: Schließlich habe die Einrichtung einer Dörfergemeinschaftsschule und der Bildung des Schulverbandes zur Schließung der übrigen Dorfschulen des Amtes geführt. „Der kulturelle Mittelpunkt des Dorfes hatte aufgehört zu existieren“, bedauert Wiebe.

 

Schießen beim Vogelschießen auf der Kippe: Im Bericht zur Jahreshauptversammlung des Verschönerungs- und Vogelschießervereins, der 1978, vor 45 Jahren, noch Verschönerungs- und Fremdenverkehrsvereins heißt, wird laut SZ-Bericht vom 23. Februar diskutiert, ob beim Kindervogelschießen weiterhin mit dem Luftgewehr auf den Holzvogel geschossen werden soll. Zuletzt habe sich das Vogelschießen in die Länge gezogen, da die Aufhängung des Vogels den Schüssen sehr lange standgehalten hatte. Man hält jedoch am Schießen auf den Holzvogel fest. Der Vorstand des Vereins wird komplett wiedergewählt: Vorsitzender ist Gerd Scholz, 2. Vorsitzender Bruno Göttsch, Kassenwart Ewald Garber, Schriftführer Jochen Voß. Und es gibt vier Beisitzer: Evaline Stegelmann, Hermann Radloff, Gerhard Mühlenberg und Wolfgang Hahne.

 

Mobilisierung der Jungbauern: In Segeberg wird am 26. Februar 1923, vor 100 Jahren, eine Jungbauernschaft des Kreises Segeberg gegründet. Auf Initiative des Schleswig-Holsteinischen Bauernvereins kommen zahlreiche Jungbauern ins Kreisbauernhaus. Der Vorsitzende der Kreisgruppe des Bauernvereins, Rickers aus Kükels, und andere Redner führen aus, dass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft keine guten Zeiten für die Landwirtschaft waren und seien. Nur durch frühzeitiges Heranführen an die großen Aufgaben von morgen könne geeigneter Führernachwuchs der Landwirtschaft hervorgebracht werden. Ad hoc treten zahlreiche Anwesende bei, es werden 51 Ortsgruppen gebildet. Die Schmalenseer Ortsgruppe führt als Vertrauensmann Ernst Saggau. Eine Aufgabe des Vertrauensmannes ist das Gewinnen weiterer Mitglieder vor Ort – nicht nur Jungbauern sondern auch weitere am Wohle der Landwirtschaft Interessierte. Willy Siebke, Vorstandsmitglied des Bauernvereins und Gemeindewehrführer in Schmalensee, appelliert an die Jungbauern, sich auch in gemeinnütziger Weise zu engagieren, zum Beispiel in der Freiwilligen Feuerwehr oder als Förderer der Vaterländischen Frauenvereine.

 

Konservatives Denken vor 95 Jahren: In Damsdorf findet am 25. Februar 1928, vor 95 Jahren, ein Heimatabend der „Jungbauernschaft am Grimmelsberg“ statt. Jungbauernführer ist Hellmut Saggau aus Schmalensee, der die zahlreichen Teilnehmer begrüßt und dann Schmalensees Lehrer Heinrich Göttsch das Wort erteilt, der die Festrede des Heimatabends hält. Diese beschreibt zunächst Schönheit und Wert der Heimat, ehe er auf aktuelle Herausforderungen und Phänomene eingeht: „[...]  Die heutige Lage des Bauernstandes ist nicht glücklich und die heutige Politik nimmt sich des             platten Landes nicht genügend an. Infolgedessen ist das Land auf Selbsthilfe angewiesen. Ohne Selbsthilfe keine Zukunft. Der Jugend muss das Beste gegeben werden, um aus dem heutigen Elend heraus zu kommen, hoffen wir auf die Jungbauern. Eine Stütze sei ihnen die Weiblichkeit. Aber ein Teil von ihr, besonders der in der Großstadt lebende, ist in dem Streben nach Vermännlichung der Frau (kurzes Haar und Rauchen) von dem Beruf des Hausstandes abgekommen. Das Land ist in dieser Hinsicht noch vernünftiger; die Kinder wachsen von Jugend an im Betriebe auf. Wer herrschen will, muss dienen lernen. Das platte Land soll und muss gesund bleiben, große Gefahren drohen […].“

 

Schlimmer Unfall vor 135 Jahren: Ein schwerer Arbeitsunfall ereignet sich am 28. Februar 1888 auf dem Gut Perdöl. Dort gerät der Arbeiter Karl Hartwig mit der Hand zwischen die Kammräder der von acht Pferden angetriebenen Dreschmaschine. Die Hand wird komplett vom Arm getrennt und der Arzt aus Wankendorf sieht sich zur Amputation des ganzen Armes gezwungen.

 

 

 

Foto zur Meldung: Februar-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 2
Foto: Februar-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 2

Container auf dem Bolzplatz für den VVV – ein Notbehelf

(12. 02. 2023)

Mehrfach hatte der Verschönerungs- und Vogelschießerverein um Unterstützung seitens der Gemeinde gebeten: Wo kann das umfangreiche Gerät des Vereins, mit dem er insbesondere das jährliche Vogelschießen, aber auch seine weiteren vielfältigen Veranstaltungen gestaltet, untergebracht werden? Ein endgültige Lösung ist nicht gefunden, aber ein Notbehelf: Seit wenigen Wochen stehen auf dem Bolzplatz zwei Seecontainer für den VVV.

 

Damit ist immerhin ein Schritt nach vorn getan, denn bisher waren Spielstationen, Lichterketten, Kaffeebecher usw. an mehreren – private – Orten im Dorf untergebracht. Nun kann der Verein all sein Equipment zentral lagern und entnehmen. Und das sogar unmittelbar an der Festwiese, wo mit dem Vogelschießen und Lichterfest oder Flohmarkt allein drei große Vereinsaktivitäten ihren Mittelpunkt haben. Nicht zu vergessen ist, dass der VVV andere Vereine mit seinen Besitztümern bei ihren Veranstaltungen unterstützt.

 

Noch sind die Container leer. Eine erste Inaugenscheinnahme hat natürlich stattgefunden, und nun macht sich der Vorstand des Verschönerungs- und Vogelschießervereins erst einmal Gedanken über Regale und Beladepläne. Und wie man den Verein kennt, wird aus dem eigentlichen Befüllen der Container bestimmt ein kleines Event.

 

Ganz ohne Reibungsverluste konnte die Maßnahme nicht über die Bühne gebracht werden. Zunächst dauerte es lange mit der Ausschreibung, dann hielt die Feststellung auf, dass ein Bauantrag (immerhin mussten acht Punktfundamente geschaffen werden) gestellt werden musste. Schließlich gab es eine Bestellung, einen nicht erreichten Liefertermin und dann die zunächst falschen Container, weil schrottwerte und nicht, wie beschlossen, wiederverkäufliche Container bestellt worden waren.

 

Nun aber kann es losgehen. Möge der VVV den richtigen Packplan entwerfen und aus der Anschaffung die angestrebten Verbesserungen erfahren, die er sich versprochen hat.

 

Fotos zum Bericht: Karolin van het Loo und Christian Detlof

Foto zur Meldung: Container auf dem Bolzplatz für den VVV – ein Notbehelf
Foto: Container für den VVV auf dem Bolzplatz

Schmalenseer Terminkalender 2023 aktualisiert

(04. 02. 2023)

Der erste Monat des Jahres ist geschafft und bereits jetzt hat es Veränderungen im Terminkalender der Gemeinde gegeben, die eine Aktualisierung der am 22. Dezember im Blickpunkt veröffentlichten Version rechtfertigen.

 

Der von Gemeindevertreter Christopher Brust aktualisierte Terminkalender für 2023 liegt dieser Meldung als PDF zum Download bei.

 

Zuletzt hatte es eine nicht unerhebliche Änderung gegeben: Das Schmalenseer Vogelschießen ist um fast einen Monat „nach hinten“ gewandert. Die Großveranstaltung des Verschönerungs- und Vogelschießervereins findet nicht mehr am 3. Juni, sondern am Samstag, dem 1. Juli 2023 statt. Beginn ist um 12 Uhr am Bolzplatz bzw. Feuerwehrgerätehaus.

 

Erst kürzlich wurde eine Terminvorverlegung bekannt gemacht – zwar nicht um einen Monat, aber um einen ganzen Tag: Die Jahreshauptversammlung der Siedlergemeinschaft Schmalensee wird am 22. Februar 2023 im Gasthof Voß mit einem interessanten Referat stattfinden; Beginn ist um 19 Uhr.

 

Weitere Aktualisierungen des Terminkalenders sind möglich

 

Noch haben die Freiwillige Feuerwehr (Bobby Car Rennen) und die Reitsportgemeinschaft (Vereinsjubiläum) nicht ausgeknobelt, zu welcher Uhrzeit ihre Veranstaltungen stattfinden sollen. Und unsere frisch formierte Landjugendgruppe Schmalensee wird bestimmt auch noch den einen oder anderen Terminpfeil aus dem Köcher ziehen.

 

Wir werden sehen. Alle Vereine und Organisationen Schmalensees sind aufgefordert und eingeladen, dem Homepage-Team neue Termine, Veränderungen und Flyer zur raschen Veröffentlichung zukommen zu lassen.

[Terminkalender]

Foto zur Meldung: Schmalenseer Terminkalender 2023 aktualisiert
Foto: Schmalenseer Terminkalender 2023 aktualisiert

Februar-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1

(01. 02. 2023)

Auch im Jahr 2023 werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen geben Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist das Archiv der Segeberger Zeitung. Bildmaterial aus Familienalben rundet die Beiträge mitunter ab.

Für die treue Leserschaft in Schmalensee und darüber hinaus werden wir in jedem Monat die historischen Meldungen zweigeteilt veröffentlichen – immer am 1. und a, 15. Tag, um ihr ein Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der erste Teil für den Monat Februar.

 

Unfreiwillig in die Wiese gefallen: Als am 1. Februar 1898, vor 125 Jahren, ein Frachtwagen aus Neumünster vor der Bäckerei Schnohr in Schmalensee hält, scheut das Pferd des nachfolgenden Wagens. Die Insassen, Bäckermeister Schlüter und Frau aus Wankendorf, stürzen mit ihrem Wagen den Abhang in die Wiesen am See hinunter, bleiben aber unversehrt.

 

Sorge vor politischen Strömungen: Die Lage in Deutschland und in der Provinz Schleswig-Holstein ist am 1. Februar 1918, vor 105 Jahren, vom anhaltenden großen Krieg geprägt, begleitet von Knappheit allerorten. Schon bilden sich verschiedene Parteien und Gruppierungen. Die für die Provinz verantwortliche Militärbehörde in Altona erlässt ein an diesem Tag im Segeberger Kreis- und Tageblatt veröffentlichtes Verbot sämtlicher „Versammlungen, öffentlicher Zusammenrottungen und Umzüge“. Am 14. Februar wird das geltende Versammlungsverbot wieder aufgehoben. Politische Versammlungen sind also wieder möglich. Unberührt bleibt das weiterhin geltende Verbot von Umzügen und „Zusammenrottungen“.

 

Schleswig-Holsteiner im Geiste an Rhein und Ruhr: Frankreich, Siegermacht des Ersten Weltkrieges und am strengsten auf die Einhaltung des Versailler Vertrages durch Deutschland drängend, hat zur Durchsetzung seiner Reparationsforderungen das Ruhrgebiet besetzt und vom übrigen Deutschen Reich isoliert. Im Ruhrgebiet selbst wird der passive Widerstand geleistet, während deutschlandweit eine Welle der Solidarität ausgelöst wird, die ab 1. Februar 1923, vor 100 Jahren, intensiv im Segeberger Kreis- und Tageblatt verfolgt werden kann. „Ruhrhilfe“ oder „Ruhrspende“, die „deutsche Volksspende“ oder das „Deutsche Volksopfer“ sind einige der vielen Stichworte, unter denen Geld und Lebensmittel in die Region an Ruhr und Rhein geleitet werden. Staatliche Stellen unterstützen die Aktionen, Vereine und Verbände mobilisieren ihre Mitglieder in diesem Kampf um das Industriezentrum Deutschlands und seine Bewohner. Der Segeberger Kreislehrerverein beispielsweise zieht seinen Mitgliedern bei der nächsten Gehaltszahlung pauschal 1000 Reichsmark für die Ruhrspende ab. Auch soll es den Besatzern nicht leicht gemacht werden, ihr Regime aufrechtzuerhalten. Der Landwirtschaftliche Kreisverein warnt zum Beispiel am 24. Februar im Segeberger Kreis- und Tageblatt seine Mitglieder vor Heuaufkäufern, die den französischen und belgischen Besatzungstruppen an Rhein und Ruhr zuarbeiten. Der Aufruf ist eindeutig: „Verkauft dem Feinde kein Heu!“

 

Bemühungen um die „Auslandsdeutschen“: In Heins Gasthof findet am 2. Februar 1938, vor 85 Jahren, eine öffentliche Versammlung der NSDAP statt. Der Reichsredner Petzoldt spricht über das Auslandsdeutschtum und den Bund der Auslandsdeutschen (BDA). Dieser betreue Deutsche, die im Ausland leben und in ihrem Deutschtum bestärkt werden sollen. Alfred Dau, Ortsgruppenleiter der NSDAP in Bornhöved und Umgebung, ernennt dann den Schmalenseer Parteigenossen Heinrich Harder zum BDA-Beauftragten innerhalb der Ortsgruppe. Spontan treten 59 Anwesende dem BDA bei.

 

Kritik an Wasserversorgung, Straßenplanung und Kiesabbau: Die SPD-Kreistagsfraktion besucht laut einem Bericht der Segeberger Zeitung vom 3. Februar 1983, vor 40 Jahren das Amt Bornhöved und setzt sich mit dort vorherrschenden Themen auseinander. So wird kritisiert, dass die Planung der Bornhöveder Wasserversorgung ohne die Gemeinde Trappenkamp erfolgt. Auch ein vierspuriger Ausbau der Bundesstraße 404 (heute A21, Anmerkung) wird mit Skepsis betrachtet. Bezüglich des Kiesabbaus in Damsdorf und Tensfeld fordern die Sozialdemokraten einen besseren Informationsfluss durch den Kreis und die Gemeinden. Dass ausgebeutete Bereiche brach liegen und nicht rekultiviert wurden zeige der Fraktion Mängel in der Struktur der Kreisverwaltung: In dieser ist die Landschaftspflegebehörde der Kreisbaubehörde damals untergeordnet.

 

Judenhass in der Provinz: „Kauft nicht bei Juden“ lautet die Überschrift eines mahnenden Artikels am 5. Februar 1938, vor 85 Jahren, im Segeberger Kreis- und Tageblatt. Demnach hätten die Umsatzziffern jüdischer Geschäfte im Norden gezeigt, dass insbesondere Hausfrauen die geforderte Haltung noch nicht hinreichend bewusst sei, nur in deutschen Geschäften einzukaufen. Ausreden würden nicht anerkannt, es sei nötig, mehr „Deutschbewusstsein“ in die Schleswig-Holsteiner zu tragen.

 

Einschnitte in Schmalensees Selbstständigkeit vor 55 Jahren: 1968 wird ein Jahr des Umbruchs im Amt Bornhöved, schreibt die Segeberger Zeitung am 7. Februar: Die Gemeinden werden ihre „Schreibstuben“ auflösen und übertragen ihre Aufgaben endgültig an die in Bornhöved beheimatete Amtsverwaltung. Außerdem wird für die entstehende Dörfergemeinschaftsschule ein Schulverband gebildet, was eine Auflösung der Volksschulen in den Dörfern nach sich ziehen wird.

 

Schmalenseer bereiten Jubiläum vor: Die Generalversammlung des Bornhöveder Kampfgenossenvereins 1848/51 benennt am 8. Februar 1898, vor 125 Jahren einen Festausschuss zur Gestaltung der 50-Jahr-Feier der Erhebung Schleswig-Holsteins, die am 24. März stattfinden soll. Aus den Reihen des Kampfgenossenvereins 1870/71 gehört Schmalensees Gastwirt Matthias Christian Suhr dem Ausschuss an, aus dem Militärverein Bornhöved und Umgebung sind aus Schmalensee Amtsvorsteher Heinrich Christian Saggau und Gemeindevorsteher Johannes Detlef Harder vertreten. Der Festausschuss kann auf gesicherte Finanzen setzen: Am 2. Februar hat eine außerordentliche Generalversammlung der Spar- und Leihkasse für Bornhöved, Schmalensee und Gönnebek dem Festausschuss für die Durchführung der Feierlichkeiten einen Zuschuss von 400 Mark bewilligt.

 

Grundsteuererklärung? Kein wirklich neues Phänomen: Heute quälen sich Eigentümer mit der Grundsteuerreform herum, und auch die zuständigen Behörden tun sich zum Teil schwer mit der Materie. Die ist im Grunde ein „alter Hut“, wie ein Blick auf den 10. Februar 1878 verrät, wenn auch nicht auf Grundstücke, sondern auf Gebäude: Damals ist Stichtag zur Abgabe von Gebäudebeschreibungen beim königlichen Landrat. Diese werden zur vollständigen Erfassung des Gebäudebestandes (Gebäuderevision) und der darauf basierenden Gebäudebesteuerung benötigt. Sehen sich Ortsvorstände außerstande, die geforderten Beschreibungen anzufertigen, können diese auch vom Segeberger Katasteramt gegen eine Gebühr von 50 Pfennig pro Besitz gefertigt werden. Was sagt uns das? Vor 145 war man deutlich bürgerfreundlicher: Zuständig nämlich war der Ortsvorstand (heute Bürgermeister), und die Behörde war zur Übernahme der Aufgabe bereit, wenn auch gegen Gebühr.

 

Hunderte Pferdefreunde im Gasthof Voß: Der Reiterverein Bornhöved und Umgebung veranstaltet im Januar 1958 unter der Leitung seines Vorsitzenden Johannes Rauert im Gasthof Voß ein Konzert mit der Kapelle des Vereins deutscher Soldaten (VdS) aus Lüneburg. Höhepunkte sind laut Bericht der Segeberger Zeitung vom 11. Februar vor 65 Jahren Fanfarenmärsche und ein Großer Zapfenstreich, die Hunderte von Besuchern begeistern. Fast wie in „alten Zeiten“, möchte man meinen.

 

Schmalensee hatte Besitz in Bornhöved: Laut einem Bericht der Segeberger Zeitung vom 12. Februar 1958, vor 65 Jahren, herrscht die Verwaltung des Amtes Bornhöved zu der Zeit unter Raumnot. Diese nutzt beengte Räumlichkeiten in der Bornhöveder Mühlenstraße. Gegenüber der Bornhöveder Gemeindevertretung schlägt Amtmann Johannes Rauert vor, das im Besitz der Gemeinden Bornhöved, Schmalensee und Gönnebek befindliche alte Bornhöveder Schulgebäude (Kirchstraße 13) für das Amt zu erwerben. Verhandlungen dazu werden angestrebt.

Foto zur Meldung: Februar-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1
Foto: Eis vom Segeberger Brauhaus, SKWB 26.02.1898

Wahlhelfer*innen für Kommunalwahl am 14. Mai gesucht!

(29. 01. 2023)

Unsere Demokratie ist gekennzeichnet von freien Wahlen. Und bei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 gilt es, Menschen aus den eigenen Schmalenseer Reihen in die Gemeindevertretung zu wählen. Die Basis dafür legen die örtlichen Wählergruppen, die Kandidatenlisten erstellen und damit den Wählerinnen und Wählern Angebote machen. Für die Gewährleistung einer ordentlich durchgeführten Wahl steht der Wahlvorstand: Wahlhelferinnen und -helfer, die ebenfalls aus der Mitte unserer Dorfgemeinschaft kommen.

 

Für den zu bildenden Wahlvorstand werden im Idealfall 9 Personen gesucht. 6 ginge auch, erschwert aber die Arbeitsteilung, denn die Wahl findet von 8 bis 18 Uhr statt. Zu neunt kann ein annehmbarer Schichtdienst organisiert werden; an der Auszählung ab 18 Uhr müssen dann alle teilnehmen.

 

Der Wahlvorstand besteht aus einer Wahlvorsteherin oder dem Vorsteher und einer Stellvertretung, außerdem aus der Schriftführung und deren Stellvertretung und den weiteren Helferinnen und -helfern.

 

Übrigens: Anders, als im Bericht über die letzte Sitzung der Gemeindevertretung notiert, gilt, dass der Wahlvorstand nicht im Gremium bestätigt werden muss. Der Wahlvorstand wird vom Gemeindewahlleiter (in dieser Wahlperiode Herr Kech aus der Amtsverwaltung) direkt ernannt.

 

Jede Person erhält für den Einsatz im Wahlvorstand 50,00 Euro Aufwandsentschädigung. Mitmachen können in Schmalensee Wahlberechtigte ab 16 Jahren. Gesucht werden Freiwillige, die sich u.a. bei Bürgermeister Sönke Siebke (Kontakte auf dieser Homepage) oder in der Amtsverwaltung (per E-Mail an: ) melden können.

 

Für alle Interessierten, auch diejenigen, die noch keine Erfahrungen als Wahlhelfer haben, findet vor dem Wahlsonntag ein Schulungstermin statt um alle notwendigen Informationen zu erhalten. Auch werden entsprechende Merkblätter zur Verfügung gestellt.

 

Achtung: Bei der Kommunalwahl kann nur die- oder derjenige Wahlhelfer*in sein, der oder die nicht für die Gemeindevertretung bzw. auf einer Liste einer Wählergruppe kandidiert! Wer also noch an einer Wahlversammlung einer der Wählergemeinschaften mit dem Ziel teilnehmen will, auf deren Kandidatenliste gewählt zu werden, möge sich bitte nicht für den Wahlvorstand melden.

 

Die Wählergemeinschaften laden gesondert zu ihren Wahlversammlungen ein.

Foto zur Meldung: Wahlhelfer*innen für Kommunalwahl am 14. Mai gesucht!
Foto: Das Wahllokal - der Gemeindesaal in Schmalensee

Straßenbau, Solarfreiflächen, E-Ladesäule – Neues aus der Gemeindevertretung

(27. 01. 2023)

Die ersten Beschlüsse des Jahres sind gefasst. In kleiner Besetzung – drei Mitglieder hatten sich entschuldigt – tagte am 26. Januar Schmalensees Gemeindevertretung und hatte ein abwechslungsreiches Programm abzuarbeiten. Hier die Zusammenfassung:

 

Finanzen 2023 – Start mit erwartetem Minus

 

Beschlossen wurde der Haushalt für 2023. Der weist einen Fehlbetrag von 166.000 Euro auf. Heißt: Schon im Plan erwartet man, dass es mehr Ausgaben (1.349.400,00 Euro) als Einnahmen (1.183.400,00 Euro) geben wird. Allerdings sind Investitionen im Bereich Bauen geplant, die auch zunächst als Ausgaben geplante Aktivitäten relativieren werden, indem Nutznießer diese Kosten ausgleichen sollen.

 

Die Haushaltssatzung 2021 musste, wie schon berichtet, mit einem überraschenden und hohen Jahresfehlbetrag in Höhe von 182.186,66 Euro beschlossen werden. Nur 98.706,99 Euro können mit der Ergebnisrücklage verrechnet, also ausgeglichen werden, 83.479,67 Euro aber müssen als Fehlbetrag in die Eröffnungsbilanz für 2022 mit übernommen werden.

 

Kommunalwahl – Wahlhelfer werden weiter gesucht

 

Zur Kommunalwahl am 14. Mai 2023 werden aller Voraussicht nach wieder zwei Wählergemeinschaften antreten. Das ist erfreulich vor dem Hintergrund, dass weiter ein Ideenwettstreit besteht und beide möglichst viele Bürgerinnen und Bürger zum Mitmachen mobilisieren müssen. Für die Bildung eines Wahlvorstandes war das jedoch ein Bremsklotz, da die entsprechenden Wahlversammlungen von BWS und BfS noch nicht stattgefunden haben. Und nur wer auf keiner Liste einer Wählergruppe steht, kann Wahlhelferin oder Wahlhelfer bei der Gemeindewahl sein.

 

Mit Janne Pape, Rüdeger Cuwie und Frank Mühlenberg liegen immerhin schon drei Meldungen vor, sechs weitere werden aber noch benötigt und sind in nächster Sitzung zu bestätigen. Wer Fragen zum Thema hat, spreche die Gemeindevertreterinnen oder Gemeindevertreter an, Bürgermeister Sönke Siebke sammelt die Meldungen. Auf der Gemeinde-Homepage wird noch gesondert aufgerufen werden.

 

Ein B-Plan für Teile der Belauer Straße

 

Weil auf einem Grundstück in der Belauer Straße Veränderungen an einem Gebäude vorgenommen werden sollen, bedarf es in dem Bereich eines Bebauungsplanes (den es noch nicht gibt). Es wäre der B-Plan Nr. 9 der Gemeinde Schmalensee, den die Gemeindevertretung für die Hausnummern 2 bis 10 im Bereich der geraden Hausnummern (rechte Straßenseite) erstellen möchte. Zunächst soll es sich um einen sogenannten einfachen B-Plan handeln, der keine Auswirkungen auf vorhandene Bausubstanz haben wird, aber zukünftige Veränderungen regelt.

 

Vorerst kein Startschuss für Solarfreiflächenanlagen

 

Zu Solarfreiflächenanlagen (Solarparks) in der Schmalenseer Gemarkung herrscht eine gewisse Einigkeit unter den aktuellen Mitgliedern der Gemeindevertretung: Man ist dem gegenüber aufgeschlossen, aber beim Wo und Wie will man mitreden. Und das lässt die derzeitige Gesetzgebung auch zu, eine Privilegierung wie im Fall der Windkraft liegt nicht vor.

 

Beschlossen wurde, dass ein Lübecker Planungsbüro, das auch in anderen Gemeinden des Amtes Bornhöved mit der Thematik befasst ist, beauftragt werden soll, für Schmalensee ein sogenanntes Weißflächenkataster zu erstellen. Dieses wird Auskunft geben, wo überhaupt im Gemeindegebiet der Bau solcher Solarfreiflächenanlagen möglich wäre. Es gibt keine Vorfestlegung auf bestimmte Flächen, auch wenn zu solchen bereits Anfragen vorliegen. Sollte das Kataster Flächen aufzeigen, wird die – dann neue – Gemeindevertretung schauen, welche Parameter für eine B-Planung sie festlegen will.

 

Eine grundsätzliche Sorge wurde im Zusammenhang mit Solar- und Windenergie angesprochen: Es fehlt derzeit an Netzen bzw. Leitungen, um den zu gewinnenden Strom überhaupt abzuführen und einzuspeisen. Da muss sich etwas bewegen.

 

Verschiedenes – schlechte und gute Nachrichten

 

Am 30. Dezember sollte Schmalensee eigentlich eine neue E-Ladesäule bekommen. Vor Mitte März, so die Auskunft aus der Verwaltung, sei aber nicht mit dem Gerät zu rechnen... Energiesparen will die Gemeinde im Bereich der Straßenbeleuchtung. Angestrebt ist eine Abschaltung zwischen 23 und 5 Uhr mit Ausnahme des Bereichs am Feuerwehrgerätehaus (damit Einsatzkräfte im Alarmierungsfall unfallfrei das Gebäude erreichen und der dort befindliche Defibrillator im Bedarfsfall von Ersthelfern geholt werden kann). Weil aber Teile der nötigen Technik nicht lieferbar seien, steht eine Umsetzung noch in den Sternen.

 

Um Kontinuität bei der Unterstützung bzw. Vertretung des Gemeindearbeiters zu gewährleisten (der einige Arbeiten wegen Unfallgefahr nicht allein ausführen darf), wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit die Einstellung einer Arbeitskraft auf geringfügiger Basis beschlossen. Im Bereich des Regenrückhaltebeckens soll auf dem dort befindlichen Mast ein Storchennest installiert werden. Vermittelt durch den Stochenschutzbeauftragten des Kreises Segeberg wird sich ein Storchenfreund aus Kaltenkirchen um ein solches Nest, gebaut von einem Fachmann, für Schmalensee bemühen.

 

Aus Radwegebau wird auch Straßenbau

 

Dass Schmalensee und Stocksee eine Bundesförderung von fast 1 Million Euro für den Bau eines Radweges entlang der Kreisstraße 57 zwischen beiden Gemeinden erhalten haben, hat nun den Kreis Segeberg auf den Plan gerufen: Dieser muss die K57 sanieren und will nun die Maßnahme vorziehen, damit beides, Straßen- und Radwegebau, fast gleichzeitig erledigt wird. Da der Kreis den größeren Anteil der Baumaßnahmen zu tragen hat, übernimmt er die Federführung und sagt zu, dass der Bau des Radweges bis Ende 2024 durchgeführt sein wird.

Foto zur Meldung: Straßenbau, Solarfreiflächen, E-Ladesäule – Neues aus der Gemeindevertretung
Foto: Radwegbau Schmalensee-Stocksee - nun wird auch die Straße erneuert

Gemeindevertretung tagt, Wahlhelfer*innen gesucht

(24. 01. 2023)

Die Kommunalwahl ist zwar erst auf den 14. Mai terminiert, sie spielt aber in der Sitzung der Schmalenseer Gemeindevertretung am Donnerstag, 26. Januar, eine nicht unbedeutende Rolle: Es werden dringend Wahlhelferinnen und Wahlhelfer gesucht. Die Sitzung im Gemeindesaal beginnt um 19.30 Uhr.

 

Freiwillige gesucht, sonst wird ernannt

 

Normalerweise bildet die Gemeindevertretung selbst weitgehend den Wahlvorstand im Ort – wenn nicht gerade Kommunalwahl ist. Denn dann sind fast alle Vertreterinnen und Vertreter der Schmalenseer Wählergemeinschaften selbst Kandidatinnen und Kandidaten und kommen für den Wahlvorstand deshalb nicht infrage.

 

„Freiwillige vor!“ heißt es deshalb. Gibt es davon nicht genug, muss die Gemeindevertretung Personen ernennen, denen sie die Fähigkeit zuschreibt, neutral und sachlich den Wahlvorstand zu bilden und die Auszählung vorzunehmen. Die Amtsverwaltung wird vorher Schulungen anbieten und es gibt eine kleine Aufwandsentschädigung. Wer definitiv nicht plant, für eine der örtlichen Wählergemeinschaften auf deren Liste zu kandidieren, und sich zutraut, dem Wahlvorstand anzugehören, möge sich bei Bürgermeister Sönke Siebke oder einer Gemeindevertreterin bzw. einem Gemeindevertreter seines Vertrauens bis zum Beginn der Sitzung am Donnerstag melden!

 

Haushalt 2023 muss beschlossen werden

 

Die Gemeindefinanzen nehmen ebenfalls Raum ein in der Sitzung am Donnerstag, denn der Haushaltsplan 2023 ist noch nicht beschlossen. Der Finanzausschuss unter der Leitung von Dirk Griese hat das Zahlenwerk in seiner Sitzung am 18. Januar aber soweit in Form gebracht, dass hier ein Haken gesetzt werden könnte.

 

Die Genehmigung der Finanzen der Freiwilligen Feuerwehr – deren Kameradschaftskasse gilt vor dem Gesetz als „Sondervermögen der Gemeinde“ – dürfte ein Selbstgänger sein. Auch diese hat Dirk Griese vorbereitet, er ist Kassenwart der Wehr und hat am 21. Januar in deren Jahreshauptversammlung den Kassenbericht gehalten.

 

Grundsätzliches zum Thema Solarparks

 

Auch der Bauausschuss (Kurzform für: Ausschuss für Planung und Umwelt, Bau- und Wegeangelegenheiten) unter der Leitung von Sönke Stahl hat vorbereitend getagt. Ein besonderes Thema: Solarfreiflächenanlagen im Außenbereich der Gemeinde. Hier geht es nicht um konkrete Flächen, auf denen ein oder mehrere Solarparks errichtet werden sollen, sondern um die grundsätzliche Frage, ob es so etwas im Schmalenseer Gemeindegebiet überhaupt geben kann. Dazu ist ein entsprechendes Flächenkataster nötig, das in Auftrag zu geben ist.

 

Für einen „alten“ Teil der Belauer Straße existiert kein Bebauungsplan (B-Plan). Der wird aber benötigt, weil ein Privathaushalt deutliche bauliche Veränderungen vornehmen möchte. Also bedarf es eines Beschlusses, diesem B-Plan den Weg zu ebnen. Der Bauausschuss hat dies empfohlen.

 

Personalangelegenheit hinter verschlossener Tür

 

Schmalensee hat mit Mario Rehfeldt einen Gemeindearbeiter. Aber dieser kann natürlich nicht 24/7 an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung stehen. Und er kann nicht alle Arbeiten allein ausführen: Insbesondere solche, bei denen ein großes Verletzungsrisiko besteht, wie Sägearbeiten, muss eine zweite Kraft vorhanden sein.

 

Deshalb geht es – unter Ausschluss der Öffentlichkeit – darum, eine weitere Arbeitskraft auf geringfügiger Basis zur Unterstützung zu beschäftigen.

 

Die interessierte Einwohnerschaft hat wie immer in zwei Einwohnerfragezeiten Gelegenheit, sich mit Fragen an die Gemeindevertreter*innen und den Bürgermeister zu wenden.

 

Foto zur Meldung: Gemeindevertretung tagt, Wahlhelfer*innen gesucht
Foto: Gemeindevertretung tagt, Wahlhelfer*innen gesucht

Herausforderung Altreifen – Kreis gibt Merkblatt heraus

(21. 01. 2023)

Mitteilung des Kreises Segeberg vom 18.01.2023:

 

Vermehrt hat die untere Abfallentsorgungsbehörde in der Vergangenheit illegal in der Natur entsorgte Altreifen vorgefunden. Dabei handelt es sich um eine unzulässige Abfallbeseitigung und ein Problem, das alle betrifft. Denn: Einzelne sparen sich die Entsorgung auf Kosten der Allgemeinheit. Für sämtliche Kosten, die mit dem Ermittlungs- und Entsorgungsaufwand verbunden sind, müssen aber alle Steuerzahler*innen aufkommen. Mit dem Titel "Voll abgefahren! – Über den Umgang mit Altreifen" hat die Behörde nun ein Merkblatt zum Thema herausgegeben.

 

Wenn Kfz-Reifen zu alt, beschädigt und porös sind, Risse oder Brüche haben oder die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe unterschreiten, sind diese nach fachlicher Auffassung nicht mehr verwendbar. Es handelt sich um Altreifen. Altreifen wiederum sind Abfall und werden in der Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV) auch als solcher gelistet.

 

Die untere Abfallentsorgungsbehörde erklärt, wie der richtige Umgang mit Altreifen aussieht: "Wer Altreifen erzeugt oder besitzt, ist zu einer fachgerechten Entsorgung dieses Abfalls verpflichtet. Es besteht dabei kein Unterschied, ob jemand eine gewerbliche Kfz-Werkstatt betreibt oder privat an seinem Kfz schraubt. Auch wer Altreifen lediglich lagert oder sich eine Felge beschafft, auf der sich noch ein Altreifen befindet, ist betroffen."

 

Eine fachgerechte Entsorgung von Altreifen kostet Geld. "Jedoch haben Sie damit die Gewissheit, dass Ihre Altreifen nicht illegal entsorgt werden und Sie die Kreislaufwirtschaft und damit den Umweltschutz fördern", heißt es in dem Merkblatt. Dort wird auch darauf hingewiesen, dass Altreifen Dritten nicht als "Zu verschenken" angeboten werden dürfen, auch nicht in einschlägigen Portalen im Internet. Ebenso dürfen Abfälle demnach nicht unseriösen Sammler*innen überlassen werden, da diese die Zuführung zur fachgerechten Entsorgung nicht mit einem Nachweis belegen können.

 

Es gibt gewerbliche Entsorgungsfachbetriebe sowie öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger, die eine fachgerechte Verwertung gewährleisten. Dazu gehören in der Stadt Norderstedt das Betriebsamt der Stadt Norderstedt sowie für das restliche Kreisgebiet der Wege-Zweck-Verband (WZV). Übernimmt eine Kfz-Werkstatt die angefallenen Altreifen, ist diese Werkstatt auch für die fachgerechte Entsorgung verantwortlich.

 

Im Merkblatt gibt es auch Informationen zu korrekten Entsorgungsnachweisen. Für Altreifen kommen Belege infrage, die mindestens Angaben zur Altreifenmenge und den Personen- oder Betriebsdaten, wer die Abfälle übernimmt, enthalten. Dies können unter anderem Werkstatt-Rechnungen, Lieferscheine oder Rechnungen von Beförderern und Entsorgern der Altreifen sein.

 

Die untere Abfallentsorgungsbehörde warnt: "Privatpersonen und Gewerbebetriebe, die eine kostenlose oder unverhältnismäßig günstige Entsorgung von Altreifen anbieten und keine Entsorgungsnachweise ausstellen, übernehmen keine Gewähr für die fachgerechte Entsorgung. Solchen Angeboten ist nicht zu vertrauen. Händler*innen, die Altreifen ohne Entsorgungsnachweis annehmen, um sie in Entwicklungsländer zu exportieren, sind unseriös. Dieser Weg ist eine grenzüberschreitende Abfallverbringung und stellt nur eine Verwertung dar, wenn das behördliche Verfahren dazu eingehalten wird."

 

Wer den Verdacht hat, dass Altreifen nicht fachgerecht entsorgt werden oder ein unseriöses Angebot zur Entsorgung erhält, sollte die Kreisverwaltung per E-Mail informieren.

 

Wer eine illegale Entsorgung von Altreifen beobachtet oder Kenntnis davon hat, sollte die Polizei verständigen.

 

[Merkblatt zum Umgang mit Altreifen]

Foto zur Meldung: Herausforderung Altreifen – Kreis gibt Merkblatt heraus
Foto: Autoreifen im Januar 2022 in der Schmalenseer Feldmark

Blutspende am 24. Januar in Bornhöved mit doppelter Gewinnchance

(19. 01. 2023)

In einigen Blutgruppen ist die Vorratslage laut Homepage des Blutspendedienstes Nord-Ost weiter kritisch. Die nächste Möglichkeit zur Blutspende, besteht am kommenden Dienstag, 21. Januar, von 16.30 bis 19.30 Uhr in der Sventana-Schule (Jahnweg 6) in Bornhöved.

 

Unter www.blutspende-nordost.de und die Spenderhotline 0800 1194911 (kostenfrei) werden zahlreiche Fragen rund um die Blutspende beantwortet. Auch gibt es dort die Möglichkeit zu einem Spende-Check.

 

Weitere Infos zum Termin in Bornhöved:

 

  • Bitte beachten Sie, dass zwischen zwei Blutspenden ein Abstand von mind. 56 Tagen eingehalten werden muss.
  • Bringen Sie zudem zu jeder Blutspende Ihren Personalausweis mit.
  • Bitte trinken (alkoholfrei) und essen Sie vor einer Blutspende ausreichend (ca. 2h vorher).

 

Sie erreichen die Spenderäumlichkeiten der Sventana-Schule über den Jahnweg direkt links nach der Schulhofeinfahrt, wo auch geparkt werden kann.

 

Auf Wunsch können Sie sich im Rahmen Ihrer Blutspende auch als Stammzellspender registrieren lassen.

 

Und was ist die doppelte Gewinnchance?

 

Gewinn Nr. 1 ist, Menschen, die auf eine Blutspende angewiesen sind, zu helfen. Nr. 2 ist eine Sonderaktion, die noch bis 28. Februar bei allen Blutspendeterminen gilt: Im Rahmen einer Verlosungsaktion möchte der DRK-Blutspendedienst Nord-Ost im Januar und Februar für diesen Einsatz etwas an die Menschen zurückgeben, die uneigennützig ihr Blut für andere spenden. Mit etwas Glück gewinnen sie einen Einkaufsgutschein im Wert von 100 Euro für einen regionalen Supermarkt.

 

Die Auslosung der Gewinnerinnen und Gewinner erfolgt wöchentlich. Alle weiteren Informationen zur Verlosungsaktion werden auf den Blutspendeterminen vor Ort erteilt.

Foto zur Meldung: Blutspende am 24. Januar in Bornhöved mit doppelter Gewinnchance
Foto: Blutspende am 24. Januar in Bornhöved mit doppelter Gewinnchance

Reicht das Geld? Finanzausschuss tagt am 18. Januar

(16. 01. 2023)

Aus den Schuhen kippen werden die Mitglieder des Finanzausschusses wohl nicht, wenn sie am Mittwoch, 18. Januar, zu ihrer Sitzung im Gasthof Voß (19.30 Uhr) zusammenkommen. Und das trotz eines Jahresfehlbetrages in Höhe von 182.186,66 Euro, der 2021 „erwirtschaftet“ worden ist. Denn diese Zahl kennen sie im Zusammenhang mit dem Jahresabschluss 2021 schon.

 

Bekannt ist auch der Grund für diese hohe Summe, oder zumindest ein Großteil dessen: Hohe Abgaben an andere Kita-Standorte (Gemeinden), an die Schmalenseer Kinder in Obhut gegeben werden. Eine Teillösung des Problems: Der hohe Fehlbetrag wird mit der bestehenden Ergebnisrücklage in Höhe von 98.706,99 Euro verrechnet. Das verbleibende Minus (83.479,67 Euro) fließt in die Eröffnungsbilanz 2022 mit ein.

 

Was für ein Start. Zumal 2022 ja auch Vorhaben realisiert werden sollen, wie der vom Bund hoch bezuschusste Radwegebau nach Stocksee und der Austausch der Flutlichtanlage auf dem Sportgelände.

 

Die Beratung und Beschlussfassung der Haushaltssatzung wird der Höhepunkt der Sitzung am Mittwochabend sein. Diese beginnt für die Ausschussmitglieder und anwesende Gemeindevertreter übrigens schon um 19 Uhr mit der Belegprüfung zum Jahresabschluss 2021, also einer Art Vorarbeit vor der eigentlichen Ausschusssitzung.

Foto zur Meldung: Reicht das Geld? Finanzausschuss tagt am 18. Januar
Foto: Reicht das Geld? Finanzausschuss tagt am 18. Januar

Januar-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 2

(15. 01. 2023)

Werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen liefern uns oft Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten zugleich Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist das Archiv der Segeberger Zeitung.

Für die treue Leserschaft gibt es auch im Monat Januar die historischen Meldungen zweigeteilt, um ihr ein hoffentlich interessantes Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der zweite Teil.

 

Großdeutschland ist das Ziel, auch im Raum Bornhöved: In Damsdorf findet am 16. Januar 1938, vor 85 Jahren, eine Schulungstagung der NSDAP-Ortsgruppenbereitschaft Bornhöved statt. Mehrere Redner befassen sich mit Fragen der Gegensätze von Weltanschauungen und des „Lebensraumes“. Pg. (Parteigenosse) Velbinger, Bad Segeberg, spricht über noch nicht verwirklichte Ziele der Machtergreifung: „Das Ziel ist die Bildung der deutschen Volksgemeinschaft, die keine Konfessionen kennt.“ Landesorganisationsleiter von Moltke spricht über die Deutschen, die nach dem Ersten Weltkrieg im Ausland leben (also zum Beispiel in Polen bzw. Danzig, aber auch in der Tschechoslowakei): „Wir fordern den Zusammenschluss aller Deutschen […] zu einem Großdeutschland […], denn wir brauchen die 30 Millionen Auslandsdeutschen.“ Pg. Kaack (im Bericht „Karck“ geschrieben) hält den letzten Vortrag der Schulung: „Der Lebensraum des deutschen Volkes“.

 

Nur kurze Freude für Heimatforscher: Rasch getrübt wird die Freude der Schmalenseer Hobby-Archäologen am 18. Januar 1958, vor 65 Jahren. Zwar titelt die Segeberer Zeitung in ihrer Tagesausgabe „ Großer alter Siedlungsplatz in Schmalensee entdeckt“, jedoch ist das ein grober Schnitzer in der Überschrift, denn der Fund wurde in Schmalfeld am anderen Ende des Kreises Segeberg getätigt.

 

Schmalenseer engagiert im Beerdigungsverein: An der Generalversammlung des Beerdigungsvereins Bornhöved, heute Sterbekasse, in Thodes Gasthof nehmen laut Bericht des Segeberger Kreis- und Tageblatts vom 19. Januar 1928, vor 95 Jahren, nur 21 Mitglieder teil. Diese wählen erneut den Lokomotivführer Petersen zu ihrem Vorsitzenden. Zu Vertrauensleuten in Schmalensee werden Heinrich Sienknecht, Emil Tietgen und Otto Saggau gewählt.

 

Keine Findlinge aus alten Gräbern nutzen, bitte: Wie wir heute u.a. wegen des geplanten Neubaugebiets am Grasweg wissen, ist unsere Region reich an vorzeitlichen Grabstätten gewesen – Langbetten und Hügelgräber aus Stein- und Bronzezeit. Von den allermeisten ruhen nur noch letzte Überbleibsel im Erdreich, das durch die Jahrhunderte „unter den Pflug“ genommen wurde. Gerade die großen Findlinge, die ein Langbett ausmachten, verschwanden von den Äckern und wurden anderweitig genutzt. Das war vor 120 Jahren durchaus legitim, wie diese Meldung des Segeberger Kreis- und Wochenblatts vom 20. Januar 1903 verdeutlicht: Die Provinzialregierung und der Königliche Landtag bemühen sich demnach, dem Abtragen von Langbetten- und Hügelgräbern entgegenzuwirken. Gemeinden sollen zukünftig nur noch solchen Lieferanten Feldsteine abnehmen, wenn diese ihre Ware nicht aus solchen Gräbern entnommen haben. Noch handelt es sich um eine Empfehlung, die aber den Weg zum Denkmalschutz aufzeigt.

 

Berufsverband vermarktet Milchprodukt aus der Region: Der Landwirtschaftliche Generalverein für die Provinz Schleswig-Holstein schließt laut Segeberger Kreis- und Wochenblatt vom 21. Januar 1888, vor 135 Jahren, einen Vertrag mit einem nach London übersiedelndem Kaufmann. Dieser soll die Interessen der schleswig-holsteinischen Meiereiverbände am Absatz ihrer Butter in Großbritannien vertreten. Maßgeblich beteiligt ist auch der Ostholsteinische Meiereiverband.

 

Vereinigung der Schweinemäster: Im Bornhöveder Gasthaus zur Mühle findet laut einem Bericht im Segeberger Kreis- und Tageblatt vom 21. Januar 1938, vor 85 Jahren, die Generalversammlung der Schweinegilde Bornhöved statt. Vorsitzender bzw. „Aeltersmann“ ist Carl Hey. Seit einigen Jahren gehören der Schweinegilde auch zahlreiche Mitglieder aus Schmalensee, Gönnebek und Tarbek an.

 

Tödlicher Unfall im Nachbardorf: Am 23. Januar 1893, vor 130 Jahren, ereignet sich im benachbarten Tarbek ein schlimmes Unglück: In einer Mergelgrube verunfallt ein 18-jähriger Knecht aus Ostpreußen tödlich. Beim Abbrechen einer Mergelschicht bewegt er sich direkt in den Gefahrenbereich und wird verschüttet: „Die hinabstürzende Erdmasse befiel ihn und nachdem man raschmöglichst dieselbe hinweggeräumt hatte, fand man, daß der Verschüttete bereits sein Leben ausgehaucht hatte“, heißt es im Segeberger Kreis- und Wochenblatt. Und: „Der junge Mensch, dessen Eltern in Pommern wohnen, wurde als fleißiger, dienstwilliger und nüchterner Arbeiter von seiner Dienstherrschaft gern gelitten.“ Es ist seinerzeit bereits der dritte tödliche Unfall in dieser Mergelgrube.

 

Wahlen bei der Landjugend: Die Segeberger Zeitung berichtet am 24. Januar 1973, vor 50 Jahren, von der Jahreshauptversammlung der Landjugendgruppe Schmalensee. Bei den Vorstandswahlen gibt es zum Teil Veränderungen. Vorsitzender bleibt Wolfgang Harder aus Schmalensee, seine Stellvertreter werden Harald Lange (Schönböken) und Hans-Jürgen Nero (Tarbek). Vorsitzende wird Elfriede Herbst (Schmalensee), ihre Stellvertreterinnen werden Maren Femerling und Sigrid Krohnert (beide Schmalensee). Schriftführer wird Wilhelm Ohrt aus Negernbötel und neuer Kassenwart als Nachfolger von Reiner Schramm Johann Christophersen von der Klus.

 

Sorgen der Landwirtschaft 1933: Im Bad Segeberger Hotel Germania findet am 25. Januar 1933, vor 90 Jahren, eine Tagung des Land- und Bauernbundes im Kreis Segeberg statt. Nicht nur die Ortsgruppen-Vertrauensmänner sind der Einladung des Vorsitzenden Köhler gefolgt, denn Verschuldung und andere Probleme treiben die Bauern um. Von 78 Höfen im Kreis, gegen die das Zwangsversteigerungsverfahren eingeläutet wurde, droht mindestens 48 die Zwangsversteigerung zum 1. April 1933.

 

Haftstrafe für Sex mit Gefangenem: Wie das Segeberger Kreis- und Tageblatt am 26. Januar 1918, vor 105 Jahren berichtet, wird vor dem Schöffengericht Segeberg die Dienstmagd Martha B. aus Muggesfeldermoor wegen des Verkehrs mit Kriegsgefangenen zu drei Tagen Haft und dem Tragen der Verfahrenskosten verurteilt. Im Jahr 1916 stand Martha B. in Schmalensee in Diensten und hatte verbotenen geschlechtlichen Verkehr mit einem Russen, der nicht folgenlos blieb. Da das Gericht die junge Frau als „beschränkt“ einschätzt, fällt das Strafmaß gering aus.

 

Die Elektrizität kommt in die Region Bornhöved: Die Gemeinde Bornhöved erteilt der Neumünsteraner Firma Franz Rohwer 1908 die Konzession zur Errichtung eines Elektrizitätswerks. Davon berichtet das Segeberger Kreis- und Tageblatt am 27. Januar vor 115 Jahren. Die Erlaubnis wird zunächst auf 15 Jahre ausgestellt. Absicht der Firma ist, neben Bornhöved auch Schmalensee, Tarbek, Ruhwinkel, Gönnebek und Schönböken mit Elektrizität zu versorgen.

 

Kaisergeburtstag 1913: Den Geburtstag des Kaisers Wilhelm II. Am 27. Januar 1913, vor 110 Jahren, feiern der Militärverein für Bornhöved und Umgebung und die Kampfgenossenvereine 1848/51 und 1870/71 gemeinsam. Auch die Mitglieder des Flottenvereins sind in den Bornhöveder Gasthof Zur Linde geladen. Nach dem Kommers mit zahlreichen Grußworten, u.a. von Amtsvorsteher Heinrich Christian Saggau und Hufner Willy Siebke (beide Schmalensee), gibt es den patriotischen Zweiakter „Die Lützower von 1813“. Im Jahr vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs zählt der Militärverein 125 Mitglieder im Amt Bornhöved und Siebke ist stellvertretender Vorsitzender. Der Flottenverein, der die Großmachtpolitik des Kaisers und seiner Regierung unterstützt, die unter anderem durch den Ausbau einer kampfkräftigen Hochseeflotte vorangetrieben wird, zählt 166 Mitglieder in den Orten der Ämter Bornhöved und Stocksee.

 

Es läuft bei der Feuerwehr: Die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Schmalensee findet am 28. Januar 1983, vor 40 Jahren, natürlich im Gasthof Voß statt. Ehrenmitglied Peter Herbst ist seit 50 Jahren Mitglied der Feuerwehr, wofür er geehrt wird. Nach einjähriger Anwärterzeit wird Burghard Sarau als Feuerwehrmann in die Wehr übernommen. Zum neuen Gerätewart wird Gerhard Mühlenberg gewählt. Wehrführer Burkhard Saggau kann zudem Wilfried Herbst und Uwe Nagel zum Oberfeuerwehrmann (OFM) befördern. Die Blauröcke freuen sich darauf, im Februar das umgestaltete Feuerwehrgerätehaus einweihen zu können. Es hat einen Gruppenraum erhalten, von dem auch der Sportverein und die Landjugend profitieren sollen. Da die Schmalenseer Vereine vielfältige Aktivitäten entwickelt haben, will die Wehr zudem ihr kulturelles Engagement auf die wirklich traditionellen Veranstaltungen beschränken.

 

Der Lehrerverein Bornhöved im Krieg: Der Lehrerverein für Bornhöved und Umgebung hat laut Bericht des Segeberger Kreis- und Tageblatts vom 29. Januar 1918, vor 105 Jahren, 21 Mitglieder, darunter vier Lehrerinnen. Lehrer Piening aus Bornhöved ist Vorsitzender. Der andauernde Krieg zehrt auch an der Lehrerschaft im Kirchspiel Bornhöved: Zwei aktuelle und drei ehemalige Lehrer sind gefallen; zwei sind gefangen und einer vermisst. Die Schulen in Belau, Damsdorf, Tensfeld, Daldorf und Gönnebek sind verwaist. Wo möglich, finden Vertretungen statt. Schmalensees Lehrer Heinrich Göttsch, der wieder in das Amt des Schriftführers gewählt wird, hilft derzeit in Damsdorf aus.

 

Hoffen auf leistungsstarken Pferdenachwuchs: Wie das Segeberger Kreis- und Wochenblatt am 30. Januar 1878, vor 145 Jahren mitteilt, wird beim Bornhöveder Gastwirt Lantau immer donnerstags bis sonnabends der Deckhengst Constant des Pferdehändlers Petersen untergestellt. Wer seine Stuten von Constant decken lassen will, führt diese in den Nachbarort. Der Akt ist freilich nicht kostenlos: Das Deckgeld beträgt 15 Mark – zuzüglich 1 Mark Stallgeld, damit auch Lantau auf seine Kosten kommt.

 

Der Name Kaack kommt nach Schmalensee: Der Bornhöveder Hufner Willy Kaack verkauft lat Bericht des Segeberger Kreis- und Tageblatts vom 30. Januar 1908, vor 115 Jahren, seine Landstelle in Bornhöved an seinen Bruder Arnold Kaack und zieht nach Schmalensee, wo er die Hufe von Hans Kruse erworben hat, der wiederum den Besitz seines Vaters in Ruhwinkel übernimmt. Laut Dorfchronist Heinrich Göttsch ist Willy Kaack ein Schwager Kruses, der erst 1901 den heutigen Reiterhof Jankowski von der Witwe Dunker, seiner Tante, erworben hatte.

 

Die Nazis übernehmen die Macht: In Deutschland kommt es am 30. Januar 1933, vor 90 Jahren, zur sogenannten „Machtergreifung“: Adolf Hitler, Führer der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei NSDAP, wird von Reichspräsident Paul von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt und mit der Regierungsbildung beauftragt. Die wenig später unter anderem mit Hilfe von Notstandsgesetzgebungen einsetzende „Gleichschaltung“ installiert das nationalsozialistische System in Staat und Gesellschaft. Berichte dazu werden in den historischen Meldungen 2023 sicher noch eine Rolle spielen.

 

Schmalensee und die Autos, 1953: Zwei Meldungen verbreitet die Segeberger Zeitung Ende Januar 1953, vor 70 Jahren aus Schmalensee, die etwas mit Personenkraftwagen zu tun haben. Am 30. Januar läuft ein Pferd auf die Bundesstraße und gegen einen Dreirad-Lieferwagen. Am Fahrzeug entsteht leichter Sachschaden, was mit dem Pferd geschieht, wird allerdings nicht berichtet. Am 31. Januar dann werden dem Schlachtermeister Stender in der Nacht mehrere Reifen an seinem Pkw, den er vor dem Gasthof hatte stehen lassen, zerschnitten.

 

Erstes Hallenturnier der SVS-Fußballer: Erstmals, so die Segeberger Zeitung, richtet der SV Schmalensee am 31. Januar 1988, vor 35 Jahren, ein Hallenfußballturnier aus.  Austragungsort ist die Amtssporthalle in Bornhöved. Gäste des SVS, der zwei Teams aufbietet, sind Fußballer vom SC Hasenmoor, TSV Wankendorf II, Leezener SC III, Daldorfer SV, TuS Tensfeld und der TSV Wiemersdorf. Im Vereinsarchiv des SVS findet sich allerdings ein Hinweis, dass man schon 1987 ein Hallenfußballturnier ausgerichtet hatte. Vielleicht eine Art Generalprobe?

Foto zur Meldung: Januar-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 2
Foto: Bände des Segeberger Kreis- und Wochenblatts im Archiv der Segeberger Zeitung

Schnelles Internet wird teurer: Stadtwerke NMS erhöhen Glasfaser-Preise

(12. 01. 2023)

Pressemitteilung der Stadtwerke Neumünster (SWN) vom 06.01.2023:

 

Höhere Preise und mehr Geschwindigkeit für SWN-Glasfaser

 

Die Stadtwerke Neumünster (SWN) heben die Glasfaserpreise in den Tarifen S bis L um fünf Euro an. Für Neukunden gelten die angepassten Preise ab 6. Januar 2023, gleichzeitig gewähren die SWN bei Neuabschlüssen bis zum 31. Mai 2023 monatliche Rabatte. Bei laufenden Verträgen gelten die neuen Preise ab 1. Juni 2023 oder nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit. Wegen stetig steigender Bedarfe erhöhen die SWN zum 1. Juni 2023 außerdem die Geschwindigkeit der Tarife Home und Business S bis L um 25 Prozent. „Die steigenden Kosten für Energie, Netzausbau und Arbeitskraft haben wir lange Zeit selbst getragen und tun das bis zum Ende der Mindestvertragslaufzeiten“, erklärt Saskia Ullrich, Pressesprecherin der SWN. Sie ergänzt: „Auch mit der Anpassung sind unsere Tarife im Vergleich zu anderen Anbietern am Markt günstig.“ Der Grundpreis im Tarif Home S steigt für Privatkunden von 34,90 Euro auf 39,90 Euro brutto, für Geschäftskunden im Tarif Business M von 59,90 Euro auf 64,90 Euro netto. Alle Kundinnen und Kunden werden über die Änderungen per Anschreiben informiert, auch über die formell notwendige Zustimmung.

 

Die Stadtwerke Neumünster versorgen große Teile Schleswig-Holsteins mit lichtschnellem Internet. „Die herkömmliche Technologie und die Infrastruktur haben ihre Leistungsgrenze erreicht“, erläutert Saskia Ullrich. „Durch immer hochwertigere Internetdienste steigt der Bedarf an Bandbreite jedes Jahr um 20 bis 30 Prozent, selbst wenn sich das eigene Nutzerverhalten nicht ändert. Deshalb erhöhen wir mit den Preisen auch die Geschwindigkeit um 25 Prozent.“ Die Bandbreite im Tarif Home S steigt ab dem 1. Juni 2023 von 200 auf 250 Mbit/s (Megabit/Sekunde). Die meisten DSL-Anschlüsse bieten weniger als 100 Mbit/s.

 

Preise für Neukunden steigen zum 6. Januar – gleichzeitig Rabattaktion

Für Neukunden gelten die neuen Preise bereits ab dem 6. Januar. Gleichzeitig gewähren die SWN bei Neuabschlüssen einen Rabatt von fünf Euro monatlich auf den Grundpreis bis zum Ende der 24-monatigen Mindestvertragslaufzeit, die Aktion läuft bis 31. Mai 2023. Bei Neuverträgen gelten die neuen Bandbreiten von Beginn an.

 

Anpassung bei bestehenden Verträgen

Bestandskunden bezahlen bis zum Ende ihrer Mindestvertragslaufzeit den bisherigen Preis. Für sie gelten die neuen Konditionen frühestens ab dem 1. Juni 2023, selbst wenn die Mindestvertragslaufzeit vorher enden sollte. „Der Preis ist Bestandteil des Vertrags. Deshalb benötigen wir von allen unseren Kundinnen und Kunden eine Zustimmung zur Anpassung“, erläutert Fabian Bühring, Bereichsleiter Telekommunikation bei den SWN, und ergänzt: „Wir informieren alle Kundinnen und Kunden rechtzeitig per Anschreiben über die Eckdaten und wie sie der Anpassung formell zustimmen.“ Die ursprüngliche Vertragslaufzeit bleibt unberührt. Auch Kunden, deren Glasfaseranschluss noch nicht aktiv ist, erhalten nach der Mindestvertragslaufzeit die neuen Konditionen.

 

Informationen und Antworten auf die wichtigsten Fragen zur der Preisanpassung erhält man unter www.giga5.de/preisanpassung. Telefonisch beraten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SWN unter 04321 202-2770.

Foto zur Meldung: Schnelles Internet wird teurer: Stadtwerke NMS erhöhen Glasfaser-Preise
Foto: Im Mai 2014 wurde Schmalensee ans Breitband angeschlossen - vom WZV und den SWN

Jahreschronik 2022 für Schmalensee und Umzu liegt vor

(08. 01. 2023)

Da ist sie, die Abendlektüre für die nächsten Wochen: Die Jahreschronik 2022 ist fertig – wenn auch ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Denn es ist das, was dem Schmalenseer Chronik-Team unmittelbar zur Kenntnis gebracht wurde, in Zeitungen und Anzeigenblättern nachzulesen war oder auf verschlungenen Pfaden den Weg auf die Dorfarchiv-Festplatte gefunden hat.

 

Am Ende sind es gut 80 Seiten geworden, auf denen der Arbeitskreis Dorfgeschichte Ereignisse aus Schmalensee, dem Amt, Schulverband und der Kirchengemeinde Bornhöved sowie dem Kreis Segeberg oder sogar noch weiter gefasst zusammengetragen hat, sofern diese die Geschicke vor Ort beeinflusst haben oder von hier ausgingen.

 

Es dürfte wie mit den laufenden Meldungen und Ankündigungen auf der Gemeinde-Homepage sein: Nicht alles wird jede und jeden interessieren. Das ist verständlich, aber in Summe sollte alles Aufgeschriebene in irgendeiner Form seine Berechtigung haben.

 

2022 stand noch immer unter dem Eindruck der Corona-Pandemie, aber nach einigen Terminverschiebungen im ersten Quartal des Jahres hat es doch ein recht „normales“ Jahr gegeben, in dem die Vereine wieder viel Programm geboten haben und auch die gemeindlichen Gremien gut zu tun hatten.

 

Besonders spannend war das Jahr 2022 im Bereich der Personen-Nachrichten. Da seien zuerst die mit großer medialer Wirkung einhergehenden Auftritte von Maite Jens bei der TV-Talentshow „The Voice of Germany“ genannt. Gefolgt vom Erfolg von Bürgermeister Sönke Siebke, der im Mai in den Landtag von Schleswig-Holstein gewählt worden ist. Mit Neele-Sophie Wittkohl hat eine Reiterin der RSG Schmalensee mit ihrem zweifachen Erfolg im August beim Bundeswettkampf für den größten sportlichen Erfolg des Jahres für unser Dorf gesorgt.

 

Das sind nun drei Namen von vielen, die 2022 Schmalensee in irgendeiner Form repräsentiert haben, gewollt oder nicht. Dahinter steht ein Dorf, in dem hoffentlich auch 2023 viele bereit sind, die Zukunft positiv zu gestalten.

 

Dabei blicken wir mit etwas Stolz auf die „reaktivierte“ Landjugendgruppe, aber auch mit leichter Sorge auf eine dringend auf Personalzuwachs angewiesene Freiwillige Feuerwehr. Und wir haben im Mai wieder Kommunalwahl: Eine neue Gemeindevertretung ist zu wählen. Darauf blicken wir mit der großen Hoffnung, dass sich hinreichend Frauen und Männer finden, die sich zur Verfügung stellen, um Schmalensees Geschicke in den nächsten fünf Jahren in die Hand zu nehmen.

 

Zurück zur Jahreschronik 2022: Die ist dieser Meldung im PDF-Format beigefügt und wird fortan in der Rubrik „Dorfgeschichte“ unter „Jahreschroniken“ auf der Gemeinde-Homepage zu finden sein. Wer Fehler oder Fehlendes entdeckt, möge sich melden!

 

Wilfried Kroll und Christian Detlof

[2022 SZ Chronologie]

Foto zur Meldung: Jahreschronik 2022 für Schmalensee und Umzu liegt vor
Foto: März - Sventana-Schule setzt ein Zeichen für den Frieden

Bauausschuss berät über Solar-Parks in Schmalensee

(06. 01. 2023)

Nicht gerade unbedeutend wird die Sitzung des gemeindlichen Ausschusses für Planung und Umwelt, Bau- und Wegeangelegenheiten – kurz Bauausschuss – sein, die am Mittwoch, 11. Januar stattfindet. Denn es geht unter anderem um den möglichen Bau von sogenannten Solarenergiefreiflächenanlagen im Außenbereich.

 

Beginn der Sitzung im Gasthof Voß ist um 19.30 Uhr. Für den Tagesordnungspunkt 5, „Planung von großflächigen Solarenergiefreiflächenanlagen im Außenbereich“ wurde Raimund Weidlich vom Lübecker Planungsbüro PROKOM Stadtplaner und Ingenieure GmbH eingeladen.

 

Raimund Weidlich, den die Schmalenseer schon aus Beratungen zur Windenergie kennen, wird mittels PowerPoint-Präsentation einen Überblick über die planungsrechtlichen Rahmenbedingungen auf Bundes- und auf Landesebene für Solar-Freiflächenanlagen geben, die Grundlagen und den Ablauf eines informellen Rahmenkonzeptes für Solar-Freiflächenanlagen erläutern und für Fragen zur Verfügung stehen.

 

Das Unternehmen PROKOM ist bereits im Amt Bornhöved in verschiedene Projekte solcher Art involviert. Auch in der Gemarkung Schmalensee gibt es Interesse, Flächen für den Bau von Solarparks zur Verfügung zu stellen.

 

Während die Informationen durch Herrn Weidlich öffentlich gegeben werden, ist nicht auszuschließen, dass Detailberatungen zu Antragstellern unter Ausschluss der Öffentlichkeit beraten werden. Das entscheidet sich mit Beginn der Sitzung.

 

Gleiches gilt sicherlich auch für einen weiteren Tagesordnungspunkt zu einem Bauvorhaben in der Belauer Straße. Das kann nur verwirklicht werden, wenn für den Bereich ein Bebauungsplan aufgestellt wird.

Foto zur Meldung: Bauausschuss berät über Solar-Parks in Schmalensee
Foto: Bauausschuss berät über Solar-Parks in Schmalensee

Fahrbücherei 15 kommt auch 2023 nach Schmalensee

(04. 01. 2023)

Leseratten und Bücherwürmer aufgepasst: Auch im neuen Jahr kommt die Fahrbücherei 15 (Kreis Segeberg) regelmäßig nach Schmalensee.

 

Etwa alle drei Wochen hält der bunte Bücherbus auf dem Parkplatz am Bolzplatz / Feuerwehrgerätehaus in der Dorfstraße und versorgt seine Kunden mit Büchern, CDs, DVDs, Tonies und Zeitschriften. 

 

Die Termine liegen laut Fahrplan stets auf einem Montag, immer von 15.40 bis 16.35 Uhr. Und das sind sie:

 

  • 16. Januar,
  • 6. Februar,
  • 27. Februar,
  • 20. März,
  • 12. April,
  • 3. Mai,
  • 31. Mai,
  • 19. Juni,
  • 10. Juli,
  • 21. August,
  • 11. September,
  • 2. Oktober,
  • 6. November,
  • 27. November,
  • 18. Dezember.

 

Der Bücherbus hat natürlich das neue Fahrplanheft an Bord. Außerdem sind der Fahrplan – und mögliche Abweichungen wie Tourausfälle (!) – auf der neu gestalteten Homepage www.fahrbuecherei15.de zu finden.

 

Dort gibt es auch viele weitere Infos zu Dienstleistungen, verschiedenen (festen) Bücherei-Standorten in Schleswig-Holstein und Dänemark (deutschsprachig) sowie den Weg zum Zentralkatalog – wichtig für Vorbestellungen.

 

Mit Stand Oktober 2022 gilt weiter Maskenpflicht im Bücherbus.

Foto zur Meldung: Fahrbücherei 15 kommt auch 2023 nach Schmalensee
Foto: Fahrbücherei 15 Kreis Segeberg

Januar-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1

(01. 01. 2023)

Auch im Jahr 2023 werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen geben Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist das Archiv der Segeberger Zeitung. Bildmaterial aus Familienalben rundet die Beiträge mitunter ab.

Für die treue Leserschaft in Schmalensee und darüber hinaus werden wir in jedem Monat die historischen Meldungen zweigeteilt veröffentlichen – immer am 1. und a, 15. Tag, um ihr ein Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der erste Teil für den Monat Januar.

 

Explosion in Vierhusen: Am 1. Januar 1908, vor 115 Jahren, erfahren die Leser des Segeberger Kreis- und Tageblatts, dass sich am 30. Dezember des Vorjahres in Vierhusen ein schlimmer Unfall zugetragen hat: „In der Altenteilswohnung eines Landmanns explodierte ein Ofen, weil eine luftdicht verschlossene Wärmflasche darin zersprang. Ein dreijähriges Kind wurde durch das Wasser am Hals und am Arm verbrüht.“

 

Verantwortlich für die Müllabfuhr ist der WZV: Der Wege-Zweckverband der Gemeinden des Kreises Segeberg (WZV) übernimmt mit dem 1. Januar 1978, vor 45 Jahren, die Gesamtverantwortung für die Abfallbeseitigung im Kreisgebiet mit Ausnahme des Stadtgebietes von Norderstedt. In Schmalfeld und Norderstedt werden Müllumschlagstationen eingerichtet, während die Zentraldeponie im Kiesabbaugebiet bei Tensfeld errichtet wird.

 

Ein Schmalenseer im Vergnügungsausschuss: Der Militärverein für Bornhöved und Umgebung hält am 2. Januar 1898, vor 125 Jahren, seine erste Generalversammlung des Jahres ab. An Mitgliedern zählt der Verein rund 80. Vorsitzender Hufner Adolf Kruse aus Ruhwinkel und sein Vorstand werden allesamt wiedergewählt. Amtsvorsteher Heinrich Christian Saggau aus Schmalensee wird neben anderen in den Vergnügungsausschuss gewählt. Heute würde man vom Festausschuss sprechen, der Feste wie dieses auszurichten hat: Die Feierlichkeiten anlässlich des Geburtstages Kaiser Wilhelms II. sind am 27. Januar 1898 in Bornhöved wieder ein rauschendes Fest. Die Kampfgenossen von 1848/51 und 1870/71 folgen der Einladung des Militärvereins. Für den ergreift Heinrich Christian Saggau aus Schmalensee, auch in seiner Eigenschaft als Amtsvorsteher das Wort und bringt ein Hoch auf die Veteranen aus.

 

Hurra – 30 Jahre „Gelbe Säcke“: Mit Jahresbeginn 1993 startet das Duale System Deutschland (DSD) im Kreis Segeberg in Kooperation mit dem Wege-Zweckverband (WZV) mit der Sammlung von Wertstoffen in dafür an die privaten Haushalte verteilten Säcken. Was in welchen Sack gehört und in welchem Rhythmus diese abgeholt werden, regelt eine individuell für jede der 93 WZV-Mitgliedsgemeinden erarbeitete „Abfallinfo“, auf die die Segeberger Zeitung am 2. Januar 1993 hinweist.

 

Fast 100 Konfirmandinnen und Konfirmanden: Die Kirchengemeinde Bornhöved veröffentlicht am 3. Januar 1913, vor 110 Jahren, ihre Jahresstatistik für 1912. Unter anderem wurden 99 Jungen und Mädchen konfirmiert, so viele wie seit 25 Jahren nicht.

 

Ein wahrlich dreister Kleinkrimineller: Der bereits wegen mehrerer Delikte angeklagte Schmalenseer Einwohner K. Versucht laut Bericht der Segeberger Zeitung vom 5. Januar 1963, vor 60 Jahren, dem Landwirt Heinrich Wulf einen Pkw zu entwenden. Als dieser ihn stellt, versetzt K. dem Bauern Schläge. Bis zum Eintreffen der herbeigerufenen Polizei versucht K. sogar, ein Speisekammerfenster aufzuhebeln und sich Essvorräte zu besorgen. Bei der Festnahme werden K. Messer und Werkzeug abgenommen.

 

Schmalenseer nehmen Kreisaufgaben wahr: In der Sitzung des Segeberger Kreistages am 6. Januar 1883, vor 140 Jahren, wird der Hufner Christian Friedrich Dunker aus Schmalensee in die Klassensteuer-Reklamations-Begutachtungskommission des Kreistages für das Rechnungsjahr 1883/84 gewählt. Zum Schiedsmann im Bezirk 13 (Tensfeld, Damsdorf, Tarbek, Stocksee, Forstgutsbezirk I und Schmalensee) wird für 1883 bis 1885 Schmalensees Ortsvorsteher Matthias Christian Suhr gewählt. Dieser wird auch in die Pferdemusterungskommission des Bezirks Bornhöved gewählt. Zu denen, die wählen, gehört auch der Schmalenseer Kreistagsabgeordnete Matthias Christian Saggau.

 

Lob für Blaue Pommernenten aus Schmalensee: In Bad Segeberg findet am 9. Januar 1943, vor 80 Jahren, eine große Geflügel- und Kaninchenschau statt. Hermann Cornehls aus Schmalensee gewinnt mit goldfarbigen Italienern einen Ehrenpreis sowie zweimal „sehr gut“ und einmal „gut“. Für rebhuhnfarbige Italiener gibt es einen Zuschlagspreis sowie zweimal „sehr gut“ und zweimal „gut“. Für blaue Pommernenten erhält Cornehls außerdem einen Ehrenpreis und einmal „sehr gut“ sowie dreimal „gut“.

 

Der Schmalenseer Tierbestand vor 140 Jahren: Im Kreis Segeberg wird am 10. Januar 1883 eine Viehzählung durchgeführt. In Schmalensee, zugehörig zur Kirchspielvogtei Segeberg, werden 70 Pferde, 264 Rinder, 64 Schafe, 127 Schweine, 37 Ziegen und 188 Bienenstöcke registriert.

 

Böswillige Pferde „willkommen“: Beim Bornhöveder Gastwirt Hein findet am 12. Januar 1938, vor 85 Jahren, eine Vortagsveranstaltung des Kreispferdezuchtvereins zum Thema „Behandlung schwieriger und bösartiger Pferde“ statt. Für praktische Anteile werden die Adressaten laut Anzeige im Segeberger Kreis- und Tageblatt gebeten, böswillige Pferde mitzubringen.

 

Lehrer kämpfen um das Vaterland: Es steht nicht gut um das Deutsche Kaiserreich am Jahresanfang 1918, vor 105 Jahren. Die Rede ist angesichts des ungünstigen Kriegsverlaufs sogar von einem Friedensschluss, der Deutschland womöglich Gebietsverluste einbringen könnte. Dagegen wendet sich eine neue Partei, für die sich insbesondere die Lehrerschaft der Region Bornhöved stark macht. Das Segeberger Kreis- und Tageblatt berichtet von zwei Veranstaltungen am 13. Januar 1918. So findet im Bornhöveder Hotel Stadt Kiel unter der Leitung von Pastor Schlüter eine Werbeveranstaltung der Vaterlandspartei statt. Ein Redner aus Segeberg leitet die Ziele der Partei aus der Zeit der Befreiungskriege 1813-15 ab, als Deutschland schon einmal alle Kräfte für seine Freiheit und den Sieg habe mobilisieren müssen. Gut 30 Personen treten der spontan gegründeten Ortsgruppe der Vaterlandspartei bei. Lehrer und Organist Piening übernimmt deren Vorsitz. Am Nachmittag hält die Spar- und Darlehenskasse Tarbek ihre Generalversammlung ab. Im Anschluss an die Formalien hält Schmalensees Lehrer Heinrich Göttsch, der während des Krieges den Geschäftsführer vertritt, eine Ansprache zur deutschen Schicksalsstunde und der Vaterlandspartei. Ein „Verzichtfriede“ werde dem Landmann und seinen Nachfahren eine unerträgliche Last aufbürden. Zahlreiche Teilnehmer treten darauf der Partei bei.

 

Landwirte – von außen in der Kritik, im Inneren zerstritten: In Kiel findet am 13. Januar 1923, vor 100 Jahren, eine Provinzialtagung des Reichslandbundes statt. Dessen Vorsitzender, der Gutsbesitzer Milberg auf Quarnbek, spricht zur aktuellen politischen und wirtschaftlichen Lage. Er verwahrt sich gegen Angriffe auf die Landwirtschaft, gerade seitens der Städte. Die Landwirte täten alles dafür, die Versorgung mit Lebensmitteln sicherzustellen. Doch sollte auch an eine ausreichende Bezahlung für landwirtschaftliche Produkte gedacht werden. Besonders deutlich wendet sich Milberg gegen die bestehende Uneinigkeit der Landwirtschaft. Schlimm genug, dass es zwei landwirtschaftliche Organisationen gebe, sei kürzlich der Versuch unternommen worden, sogar eine dritte zu bilden. Milberg fordert den (Schleswig-Holsteinischen) Bauernverein auf, sich dem Reichslandbund anzuschließen. Später wird Milberg eine Abstimmung der Landwirte über eine Verschmelzung fordern. Am 31. Januar 1923 folgt per Anzeigenkampagne die Antwort des Schleswig-Holsteinischen Bauernvereins im Kreis Segeberg: „Wir fordern unsere Mitglieder auf, sich an der […] veranlassten Abstimmung […] nicht zu beteiligen!“ Allerdings wird es  eine wirklich ernsthafte Einigungsbemühung innerhalb der Landwirtschaft erst 1928 geben, allerdings angestoßen von der Provinzialregierung. Grund für den Zwist ist, dass die landwirtschaftlichen Organisationen zugleich politische Bewegungen innerhalb des Berufszweigs vertreten.

 

Versuchte Brandstiftung in Schmalensee: Ein Unbekannter versucht am Abend des 14. Januar 1898, vor 125 Jahren, die Stroh- und Korndiemen auf der Hauskoppel des Hufners Claus Heinrich Stegelmann in Brand zu stecken. Da das Stroh nass ist, bleibt er ohne Erfolg. Beim Herannahen einiger Knechte entkommt die Person in die Dunkelheit.

 

Feuer wegen Spiel mit Streichhölzern: Am Nachmittag des 14. Januar 1903, vor 120 Jahren, gerät eine an der Chaussee nach Bornhöved und Plön gelegene Kate des Hufners Johannes Detlef Harder in Brand. Drei Familien, die in der Kate wohnen, können bis auf einige Betten alle beweglichen Güter retten. Da für umliegende Gebäude keine Gefahr besteht, kann die sehr schnell zur Verstärkung hiesiger Kräfte herbeigeeilte Freiwillige Feuerwehr Bornhöved wieder entlassen werden. Kleine Kinder sollen mit Streichhölzern gespielt und ein Bett in Brand gesteckt haben, heißt es im Segeberger Kreis- und Wochenblatt.

 

Wirtin Voß belohnt Pünktlichkeit: Im Gasthof Voß findet am 15. Januar 1938, vor 85 Jahren, eine große Preismaskerade statt. Beginn ist um 20 Uhr. Offenbar pflegen die „alten Schmalenseer“ schon damals das sogenannte akademische Viertel... Denn: „Die ersten drei Masken haben freien Eintritt“ – Wirtin Meta Voß weiß, wie sie die Schmalenseer zu pünktlichem Erscheinen bewegen kann.

 

Foto zur Meldung: Januar-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1
Foto: Preismaskerade bei Wirtin Voß, SKTB 06.01.1938

Gruß zum Jahreswechsel

(31. 12. 2022)

Fast Routine ist der Jahreswechsel 2022/23 für das Homepage-Team: Silvester fällt auf einen Samstag, der Neujahrstag ist ein Sonntag – eigentlich ein ganz normales Wochenende! Aber ganz ohne eine Grußbotschaft an die geneigte Besucherschar auf gemeinde-schmalensee.de soll das alte Jahr natürlich nicht enden.

 

Was 2022 in und um Schmalensee geschehen ist, werden wir in den ersten Januartagen 2023 in Form einer Jahreschronik – wie immer – vorlegen. Was uns 2023 erwartet, ist weitgehend mit Vorlage des Terminkalenders berichtet worden, der in die Terminliste (Rubrik „Veranstaltungen“) übernommen wurde.

 

Sorgen bereitet jenen, die das Schiff Schmalensee auf Kurs zu halten suchen, die allgemeine Personalsituation. Während wir uns über die Reaktivierung der Landjugendgruppe freuen, stabile Mitgliederzahlen beim Sportverein und sogar gestiegene bei der Reitsportgemeinschaft feiern können, stellt man sich zum Beispiel bei der Freiwilligen Feuerwehr die Frage, wohin die Reise geht.

 

Die hatte zwar wenige Einsätze im ablaufenden Jahr, ereigneten diese sich jedoch bei Tage, zeigte sich, dass es deutlich zu wenige aktive Mitglieder gibt. Der erste dringende Appell des Homepage-Teams lautet deshalb: Männer und Frauen im „wehrfähigen“ Alter, überlegt Euch ernsthaft, der Wehr beizutreten, nicht nur als Förderer. Feuerwehr, das ist (wie THW, DRK und andere Hilfsorganisationen) unverzichtbarer Dienst an der Gemeinschaft.

 

Den leisten übrigens auch unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger in der Gemeindevertretung und ihren Ausschüssen. Am 14. Mai ist Kommunalwahl und es stellt sich auch hier die Frage, wer sich bereit erklärt, Verantwortung zu übernehmen und sich in diesem ebenfalls wichtigen Ehrenamt – Kommunalpolitiker*in – zu engagieren. Appell Nummer 2 des Homepage-Teams: Überlegt für Euch und / oder sprecht andere an, die Ihr für geeignet haltet. Schmalensee benötigt in den nächsten fünf Jahren eine engagierte und kompetent besetzte Gemeindevertretung, um viele Themen anzupacken, die unser Dorf voranbringen sollen. In den Ausschüssen werden ebenfalls kreative Köpfe gebraucht, die mit ihren Ideen Impulse setzen und den Weg guter Beschlüsse durch die Gemeindevertretung bereiten.

 

Appell Nummer drei und damit soll es auch gut sein, ist unser Gruß und Wunsch für das neue Jahr: Ein Dorf in der Größenordnung Schmalensees lebt davon, dass seine Einwohnerinnen und Einwohner aktiv am Dorfleben mitwirken – in der Kommunalpolitik, der Feuerwehr, und in den Vereinen. Ebenso vom Blick für die Schönheit der Landschaft, in die weder Müll noch Gartenabfälle gehören. Möge 2023 ein Jahr werden, in dem noch mehr Schmalenseerinnen und Schmalenseer sich als solche fühlen und aktiv in das Geschehen vor ihrer Haustür einbringen. Alles Gute vom Homepage-Team.

 

Wilfried Kroll und Christian Detlof

Foto zur Meldung: Gruß zum Jahreswechsel
Foto: Gruß zum Jahreswechsel

Blutspende am 4. Januar in Trappenkamp

(30. 12. 2022)

Die Lage ist zum Teil kritisch: Kurz vor dem Jahreswechsel hat der Blutspendedienst Nord-Ost (Berlin, Brandenburg, Hamburg, Sachsen und Schleswig-Holstein) dringenden Bedarf in fast allen Blutgruppen. Bei A+, A-, 0+ und B- ist die Versorgungslage „kritisch“. In der Blutgruppe 0- ist sie sogar „bedrohlich“.

 

Die nächste Möglichkeit zur Blutspende in unserer Region bietet das DRK am Mittwoch, 4. Januar 2023, von 15.30 bis 19.30 Uhr an. Ort sind die Schulen der Gemeinde, Gablonzer Straße 42 (Eingang zur Spende über Kurlandstraße "Schulhof". Parken ist auf dem Schulhof möglich!).

 

Eine Terminreservierung ist möglich über www.blutspende-nordost.de.

 

Hier einige allgemeine Hinweise:

 

Auf den DRK-Blutspendeterminen gelten die aktuellen Bestimmungen zur Corona-Pandemie.

 

Auf Wunsch kann eine Registrierung als Stammzellenspender*in erfolgen. Online (siehe Link oben) ist ein Spende-Check möglich: in einem kurzen Test werden Fragen gestellt anhand derer zu erkennen ist, ob man derzeit als Spender*in zugelassen werden kann.

 

Antworten auf Fragen zur Blutspende gibt es telefonisch unter 0800/1194911 (kostenfrei); weitere Infos im Internet unter www.blutspende-nordost.de.

 

Übrigens: Online bietet der Blutspendedienst ein Blutspende-Magazin an. Und auch der Service, per E-Mail persönlich eingeladen zu werden, kann online angewählt werden.

Foto zur Meldung: Blutspende am 4. Januar in Trappenkamp
Foto: Blutspende am 4. Januar in Trappenkamp

Der nächste Blickpunkt erscheint am 12. Januar

(28. 12. 2022)

Für alle aufmerksamen Leserinnen und Leser des amtlichen Mitteilungsblattes Blickpunkt Bornhöved: In der ersten Kalenderwoche 2023 wird es keine Ausgabe geben.

 

Wie in den Vorjahren trägt die erste Ausgabe des neuen Jahres die laufende Nummer 2. Erscheinungstag ist Donnerstag, der 12. Januar. Das ist nicht unwichtig für die Vereine und Organisationen, die früh im Jahr etwas anzukündigen haben!

 

Frühe Abgabe für späte Ausgabe

 

Abgabetermin für die erste Blickpunkt-Ausgabe 2023 ist nämlich schon am Mittwoch, 4. Januar! Bis 9 Uhr müssen die Mitteilungen und Ankündigungen in der Verwaltung des Amtes Bornhöved vorliegen.

 

Erreichbar ist das Amt für Blickpunkt-Infos per E-Mail unter . Wichtig: Nur neue Dateitypen (docx) kommen an, alte nicht.

Foto zur Meldung: Der nächste Blickpunkt erscheint am 12. Januar
Foto: Der nächste Blickpunkt erscheint am 12. Januar

Schmalensee, wir haben einen Terminkalender – für 2023

(18. 12. 2022)

Da ist das Ding! Nachdem die Vereine, Organisationen und politischen Gruppen die Chance genutzt haben, ihre Veranstaltungen für das Jahr 2023 anzumelden, hat Christopher Brust als Vorsitzender des Ausschusses für Senioren, Jugend und Sport, Ortsverschönerung und Fremdenverkehr, in bewährter Manier einen Terminkalender erstellt, den man sich ausdrucken und an die Kühlschranktür heften kann.

Das Schöne am Terminkalender: In satter Chronologie ist zu sehen, was wann im Jahr 2023 im Dorf offiziell stattfindet, wer die Veranstalter sind und wo ihre jeweilige Veranstaltung durchgeführt werden soll. Besonders wichtig ist der letztgenannte Punkt für die Belegung des Gemeindesaals, der ja auch bei privaten Nutzern und auswärtigen Vereinen durchaus begehrt ist. Merke: Die Gemeinde hat Vorrang, ebenso das, was im Terminkalender steht.

Kalender hilft, Überschneidungen zu vermeiden

Sicherlich stehen noch nicht alle Veranstaltungen terminlich fest, andere werden sich noch ergeben. Der Terminkalender bietet hier wichtige Orientierung: Wann ist ein Tag frei, sodass es keine Überschneidung mit einer bereits angekündigten Veranstaltung gibt? Denn das wäre in einer so überschaubaren Gemeinde wie Schmalensee natürlich suboptimal: Zwei Veranstaltungen zur selben Zeit…

Es sei denn, zwei Vereine haben sich auf solches verständigt, wie die Siedlergemeinschaft und der Verschönerungs- und Vogelschießerverein (VVV): Beide werden am 23. September 2023 zugleich loslegen – die einen mit ihrem Staudentreff, die anderen mit ihrem Dorfflohmarkt. Beides im Bereich Bolzplatz / Feuerwehrgerätehaus, und miteinander verabredet. Oder man kommt sich am selben Tag zeitlich nicht ins Gehege – wie das Tannenbaumschmücken des VVV und das Sparclubfest des Sparklubs Hol di ran, die beide traditionell am Vortag zum 1. Advent stattfinden.

Das sind die Highlights 2023

Endlich wieder Knicklauf! Die Corona-Pandemie hat eine Veranstaltung mal so richtig ausgebremst, und das ist die 18. Auflage der beliebten Laufveranstaltung des SV Schmalensee. Am 19. März nun soll sie endlich stattfinden. Die Feuerwehr hat sich den Termin schon notiert. Wer als Helfer*in den SVS unterstützen möchte, kann sich sicherlich jederzeit melden.

Diverse Feuer soll es auch geben. Das Tannenbaumverbrennen der Feuerwehr am 28. Januar und das gemeinsame Osterfeuer von Sportverein und – na klar – Verschönerungs- und Vogelschießerverein am 6. April (Gründonnerstag). Der VVV sorgt allerdings für eine noch größere Veranstaltung für kleine und große Leute: Das Vogelschießen am 3. Juni. Längst Tradition aber immer wieder gut sind natürlich der Bingo-Abend der Reitsportgemeinschaft am 18. November und vorher, am 4. November, das Schmalenseer Dorfquiz. Außerdem geht es am 2. September beim Sportverein um den 5. Normannen-Pokal im Wikingerschach. Und dass der VVV in der Lage ist, beim Lichterfest (nach dem Laternenumzug durch das Dorf am 21. Oktober) den Bolzplatz in stimmungsvolles Licht zu tauchen, hat sich bereits herumgesprochen.

Erst- oder einmalig im Kalender stehen diese Termine: Am 17. Juni will die Feuerwehr ihr ursprünglich schon 2020 geplantes Bobby-Car-Rennen in der Damsdorfer Straße zelebrieren. Und die Reitsportgemeinschaft wird in irgendeiner Form am 2. Dezember ihr 20-jähriges Bestehen feiern.

Aber natürlich gibt es noch einiges mehr im Terminkalender 2023, in dem nach mehrjähriger Abwesenheit die Landjugendgruppe Schmalensee zu finden ist! Zwar vorerst „nur“ mit ihrer Jahreshauptversammlung am 24. November, aber sie ist wieder da.

Kann ich Termine ändern, neu an- oder abmelden?

Der Terminkalender wird in der Version vom 11. Dezember im amtlichen Mitteilungsblatt „Blickpunkt“ veröffentlicht. Außerdem werden alle Termine auf der Gemeinde-Homepage in die unter „Veranstaltungen“ geführte Terminliste aufgenommen. Über das Jahr wandern hier hinein auch sämtliche Einladungsflyer und bei Bedarf weitere Dokumente im PDF-Format.

Wer nun Veranstaltungen ergänzen will, Änderungen vornehmen möchte oder seinen Termin absagen muss, wendet sich am besten an das Homepage-Team der Gemeinde und hier an die E-Mailadresse . Die Terminliste wird so aktuell wie möglich gehalten.

[Schmalenseer Terminkalender 2023, Stand 11.12.2022]

Foto zur Meldung: Schmalensee, wir haben einen Terminkalender – für 2023
Foto: Schmalensee, wir haben einen Terminkalender – für 2023

trennt-aktiv.de – WZV führt neues Abfallgebührensystem ein

(17. 12. 2022)

Im ersten Quartal 2023 werden zum ersten Mal Gebührenbescheide des Wege-Zweckverbandes der Gemeinden des Kreises Segeberg (WZV) an die Haushalte im Kreis verschickt werden. Diese, hat WZV-Bereichsleiterin Abfallwirtschaft und Abfallanlagen Annika Trimpert den Bürgermeistern im Amt Bornhöved mitgeteilt, werden ganz anders als die gewohnten Entgeltrechnungen aussehen. Hintergrund ist die Einführung eines neuen Abfallgebührensystems zum 1. Januar 2023.

 

Das neue System, dass alle Hausbesitzer kennen sollten, heißt „trennt:aktiv“. Und mit https://trennt-aktiv.de hat der WZV extra eine gesonderte Homepage entwickelt, auf der er unter der Überschrift „Abfall trennen, Geld sparen“ Erklärungen gibt und sogar einen Modellrechner vorbereitet, über den alle ihre künftige Tonnen-Kombination und ihren Abholrhythmus bestimmen können, um eine an ihr Abfallaufkommen angepasste Abholung und dementsprechende Kosten zu gestalten.

 

Umstritten war die Einführung in der Verbandsversammlung des WZV nicht, die Tageszeitungen haben bisher umfangreich dazu berichtet. Insbesondere Kommunen wie Bad Segeberg oder Henstedt-Ulzburg, wo es viele Mehrpersonenhaushalte gibt, sehen die Besitzer von Einfamilienhäusern im Vorteil, weil nur sie wirklich Abfall vermeiden und ihre Gebühren aktiv senken könnten.

 

Und auch die Dörfer hatten manchen Bauchschmerz mit dem neuen Abfallgebührensystem, denn sie befürchten, dass Bürger*innen künftig vermehrt Abfälle – nicht nur Biomüll – in der Feldmark entsorgen könnten, statt sie zu vermeiden oder Angebote des WZV zur Direktanlieferung bei den Recyclinghöfen wahrzunehmen.

 

WZV verteilt Flyer und bietet Beratung an

 

Beim WZV ist man sich darüber bewusst, dass große Unsicherheit beim Verbraucher besteht. Deshalb sollen in den nächsten Tagen Flyer verteilt werden, die Auskunft geben. Zudem werden an folgenden Tagen persönliche Beratungen angeboten, jeweils von 14 bis 16 Uhr beim WZV in Bad Segeberg (Am Wasserwerk 4): Dienstag, 20. und 27. Dezember, Donnerstag, 22. und 29. Dezember. Eine Anmeldung, so heißt es in der Segeberger Zeitung, sei nicht notwendig.

 

Außerdem will der WZV auf die Dörfer kommen und dort Rede und Antwort stehen. Annika Trimpert hat sich bei Bürgermeister Sönke Siebke schon nach einem Termin ab Mitte Februar erkundigt.

 

Bis dahin, so die SZ, sei es für alle, die unsicher sind, möglich, erst einmal weiterzumachen wie bisher. Der Abfallgebührenbescheid, der im ersten Quartal komme, diene auch der Überprüfung durch die Verbraucher, ob alle Einträge richtig sind. Und die Bioabfall- und Altpapierentsorgung würden eh' im gewohnten Rhythmus laufen.

 

Foto zur Meldung: trennt-aktiv.de – WZV führt neues Abfallgebührensystem ein
Foto: trennt-aktiv.de – WZV führt neues Abfallgebührensystem ein

Dezember-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 2

(15. 12. 2022)

Werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen liefern uns oft Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten zugleich Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist das Archiv der Segeberger Zeitung.

Für die treue Leserschaft gibt es auch im Monat Dezember die historischen Meldungen zweigeteilt, um ihr ein hoffentlich interessantes Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der zweite Teil.

 

Gastwirt schult die Landjugend: Gastwirt Gert Scholz, Pächter des Gasthofs Voß, weist die Mitglieder der Landjugendgruppe Schmalensee am 15. Dezember 1977, vor 45 Jahren, in einem Servierkurs in die Grundregeln des Servierens ein. Es ist nach dem 8. Dezember bereits der zweite Kursus dieser Art.

 

Die Deponie stinkt bis nach Schmalensee: Im Amtsausschuss des Amtes Bornhöved wird am 16. Dezember 1997, vor 25 Jahren, über die Zentraldeponie Damsdorf/Tensfeld debattiert. In den umliegenden Orten wird über Geruchsbelästigung geklagt. „Der Geruch dringt bis nach Schmalensee“, bestätigt Bürgermeister Hans Siebke, der auch Amtsvorsteher ist. Siebke hat auch einen Vorschlag für eine technische Lösung parat: Man solle in die Kuhle einen Ventilator einbringen, der Abfalldämpfe durch eine Art Schornstein in höhere Luftschichten befördere, so dass keine „Geruchspakete“ die Wohngebiete mehr erreichen. Der designierte Geschäftsführer des Wege-Zweckverbandes der Gemeinden des Kreises Segeberg (WZV) als Betreiber der Deponie, Jens Kretschmer, der der Sitzung beiwohnt, sagt ein Abdecken fast der gesamten 16 Hektar großen Fläche im Laufe des Jahres 1998 zu.

 

Das erste Dienstauto eines Segeberger Landrats: Am 20. Dezember 1912, vor 110 Jahren, beschließt der Kreistag die Anschaffung eines „Kreisautomobils für die Arbeit des Landrates“. Unter anderem durch das Zutun des Schmalenseer Kreistagsabgeordneten, des Bornhöveder Amtsvorstehers Heinrich Christian Saggau, wird folgender Beschluss gefasst: „Dem Landrat wird zur Erledigung seiner Dienstgeschäfte und zu außerdienstlichen Zwecken ein Automobil zur Verfügung gestellt. Für die Anschaffung wird ein Betrag bis zu 13.000 Mark bewilligt. Der Landrat übernimmt die Verpflichtung, das Automobil in ordnungsmäßigem und gebrauchsfähigem Zustande zu erhalten und zu versichern. Zu den Unterhaltungskosten zahlt der Kreis einen jährlichen Beitrag von 2.000 Mark.“

 

Seniorenweihnachtsfeier früher: Im Gasthof Voß findet am 22. Dezember 1952, vor 70 Jahren, die Weihnachtsfeier für alle Einwohnerinnen und Einwohner ab 70 Jahre statt. Eingeladen hat Bürgermeister Heinrich Hamann. Es gibt einen Weihnachtsbaum und eine Kaffeetafel. Frau Schramm hat mit den Schülern das Theaterstück „das verzauberte Prinzchen“ und weitere Einlagen einstudiert, das reichen Beifall erntet.

 

Kriegshilfe des Bornhöveder Pastors: Im Bornhöveder Landhaus hält Pastor Schlüter im Auftrag des Generalkommandos des IX. Armeekorps und zum Zwecke der Kriegsaufklärung am 23. Dezember 1917, vor 105 Jahren, einen Lichtbildervortrag über den Weltkrieg. Die Veranstaltung richtet sich an alle Schulen des Kirchspiels aber auch an die erwachsene Bevölkerung. Inhalte sind Bilder der Flandern-, Skagerrak- und Ostpreußenschlacht. Dazu Informationen zum IX. Armeekorps und „Satire“ zum Kriegsgegner Großbritannien (John Bull). Die Einnahmen der Veranstaltung, die von einer Militärkapelle begleitet wird, kommen dem Roten Kreuz zugute.

 

Bibbern für den guten Zweck: Am 30. Dezember 2007, vor 15 Jahren, findet ein Abbaden im Schmalensee statt. Die Erlöse, die der Verschönerungs- und Vogelschießerverein dabei aus dem Verkauf Würstchen und Punsch erzielt, sind für eine Fahrt der Schmalenseer Kinder in den Heidepark Soltau gedacht. Über 100 Besucher verzeichnet die Veranstaltung – 480 Euro beträgt der Überschuss, von dem Kinder und Jugendliche im Frühjahr 2008 in den Heidepark Soltau geschickt werden können. Die Kieler Nachrichten berichten in ihrer Silvesterausgabe am 31.12.2007 und bringen sogar ein großes Bild auf ihrer Titelseite.

 

Der Blick geht weit zurück in der Geschichte: Vom Jahr 1137, also vor 885 Jahren, heißt es, dass im heutigen Segeberg Burg und Kloster fertiggestellt wurden, beauftragt von Kaiser Lothar, ausgeführt von Bischof Vicelin. Dies wird auch als Auslöser der Anlage neuer Dörfer angesehen. Bis dato existierten schon einige altslawische Dörfer in der Region, zum Beispiel Gönnebek. 1142/43, vor 880 Jahren, hat sich einiges getan: Nachdem 1139 Lothar gestorben und unter den sächsischen Fürsten Streit war, hatte dies der wagrische Slawenfürst Pribislaw genutzt und das Kloster zerstört, das 1140 vorübergehend im heutigen Högersdorf, geschützt durch die Trave wiederaufgebaut wurde. Noch 1139 führte der (holsteinische) sächsische Landesälteste Markrad (oder Marquard) einen Feldzug gegen die Wagrier, 1142/43 dann siedelte er mit seinen Leuten von Wittorf (Neumünster) nach Bornhöved über. Der „Erste nach dem Grafen“, als Overbode Bannerträger und Gerichtsherr, gilt als Begründer von Bornhöved und letzthin mit Vicelin als Gründer des Kirchspiels Bornhöved. Allerdings ist davon auszugehen, dass am Ort des heutigen Alt-Bornhöved bereits eine slawische Siedlung und/oder am Platz der Kirche ein heidnisches Heiligtum vorhanden war, an dessen Stelle schon vor dem Eintreffen Markrads eine Kapelle errichtet worden war. Das Jahr 1142 soll nach einer Quelle auch der Anfang der auf dem Vier am Nordwestende des Schmalensee stattfindenden und bis 1480 abgehaltenen Versammlungen der holsteinischen Stände sein. Dies kann aber auch erst wesentlich später begonnen haben, weitere Quellen gehen sogar erst von 1397 aus. Diese Jahreszahl wird zum Beispiel am 14. Dezember 2007, vor 15 genannt, als am Weg von Belau nach Bornhöved in Anwesenheit von 100 Gästen ein Denkmal eingeweiht wird, das an die dort tagende Landesversammlung der Holsten erinnern soll. Initiator des Denkmals ist Dr. Herbert Zeretzke, späterer Vorsitzender des Ortsvereins Bornhöved und Umgebung im Schleswig-Holsteinischen Heimatbund.

 

Ein Rückblick nicht ganz so weit: Im Dezember 1947, vor 75 Jahren, sind in Dörfern wie Schmalensee die Folgen des Zweiten Weltkriegs noch immer zu spüren. So sind in unserem Dorf in diesem Monat zusätzlich zur ansässigen Wohnbevölkerung noch immer 382 Heimatvertriebene und aus den ausgebombten Städten Evakuierte polizeilich gemeldet.

Foto zur Meldung: Dezember-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 2
Foto: Abbaden im Schmalensee auf der Titelseite, KN 31.12.2007

Unterwegs auf dem Knisterteppich im Bauernwald

(14. 12. 2022)

Knackig kalt war es am Wochenende. Der erwartete Neuschnee blieb aus, und so fiel der Spaziergang durch unseren Bauernwald recht lautstark aus. Denn den Untergrund bildete eine feste alte Schneedecke, mehr ein Eispanzer, vermischt mit knarzigem Laub. Wer über diesen Knisterteppich marschierte, wurde ganz sicher schon von weitem gehört.

 

Gut für’s Wild, das natürlich nicht zu sehen war. Dafür aber seine Pfade im Schnee, die die Täler in der Moränenlandschaft des Waldes zwischen Schmalensee und Belau an vielen Stellen durchziehen. Auch die Pfotenabdrücke der Leisetreter sind insbesondere auf Baumstämmen gut zu erkennen.

 

Wer einmal innehält, vernimmt auch bei Minusgraden ein fast kontinuierliches Klopfen in den Bäumen, wo der Specht noch immer unter der Rinde seine Nahrung sucht.

 

Der Schnee selbst hat sich auf mancher Oberfläche festgesetzt. Die Baumpilze etwa tragen alle weiße Hauben, und selbst die letzten an den Sträuchern verbliebenen Blätter haben einen Anstrich erhalten. Wer sich weit in den Wald wagt, der trifft auf Belauer Seite auf Steinmännchen, die dort schon seit Beginn der Corona-Pandemie Wache stehen. Derzeit im weißen Anzug.

 

Zusammengefasst: Der Spaziergang in den Wald lohnt einfach immer.

Foto zur Meldung: Unterwegs auf dem Knisterteppich im Bauernwald
Foto: Der Waldweg umkurvt die eisige Anhöhe

Achtung Vereine: Geänderte Annahmezeiten für den Blickpunkt um den Jahreswechsel

(14. 12. 2022)

Diese Info ist wichtig für alle, die um den Jahreswechsel Einladungen und Informationen im amtlichen Mitteilungsblatt BLICKPUNKT BORNHÖVED veröffentlichen möchten. Vereine, Wählergruppen und Organisationen aufgepasst:

 

Letzte Abgabe für die 52. KW 2022: am 20. Dezember

 

Der den BLICKPUNKT druckende khm-Verlag hat wegen der Feiertags-Konstellation geänderte Annahmezeiten angekündigt:

 

Für die 52. Kalenderwoche 2022 mit Erscheinungstag Donnerstag, 29. Dezember, müssen Beiträge bis Dienstag, 20. Dezember vorliegen.

 

Mitteilungen sind über das Amt Bornhöved () bis 9 Uhr einzureichen.

 

Kein Blickpunkt in Woche 1/2023

 

Außerdem weist der Verlag darauf hin, dass in der 1. Kalenderwoche 2023 KEIN Blickpunkt erscheint. Erst in der 2. KW wird es das amtliche Mitteilungsblatt wieder geben.

Foto zur Meldung: Achtung Vereine: Geänderte Annahmezeiten für den Blickpunkt um den Jahreswechsel
Foto: Achtung Vereine: Geänderte Annahmezeiten für den Blickpunkt um den Jahreswechsel

Gemeindevertretung Schmalensee tagte zum letzten Mal im Jahr 2022

(10. 12. 2022)

Die letzte Sitzung der Schmalenseer Gemeindevertretung am 8. Dezember wäre fast nicht beschlussfähig gewesen. Fünf Mitglieder braucht es zur Beschlussfähigkeit – fünf waren letztlich auf dem Gemeindesaal anwesend. Beruf, Geburt, Urlaub und Krankheit waren lauter gute Gründe für vier Mitglieder, nicht anwesend sein zu können.

 

Und auch wenn noch keine Haushaltssatzung für 2023 zu beschließen war, gab es wichtige Punkte, die hier in Kürze zusammengefasst seien.

 

Der Bürgermeister

 

Sönke Siebke berichtete, dass Hoffnung besteht, dass die für den Verschönerungs- und Vogelschießerverein zugesagten zwei Seecontainer noch vor Weihnachten in Schmalensee eintreffen. Die Punktfundamente dafür sind mittlerweile auf dem Bolzplatz gesetzt. Bekanntlich hat der Verein erheblichen Platzbedarf zur Unterbringung seines umfangreichen Equipments.

 

Feuerwehren und Bürgermeister haben Schreiben von Landesfeuerwehrverband und Landrat erreicht, in denen vor größeren Stromausfällen gewarnt und die Vorbereitung auf solche Fälle angemahnt werden. Auf Amtsebene ist das Abstimmen eines Notfallplanes angelaufen, um im Zusammenwirken Vorbereitungen zu treffen und Maßnahmen vorzubereiten. Im Januar wird dies fortgesetzt.

 

Am 8. Dezember haben Schmalensee und Stocksee eine 75-prozentige Förderung für den Radwgebau zwischen beiden Dörfern erhalten. Landesverkehrsminister Claus Ruhe Madsen brachte den Förderbescheid über fast 1 Million Euro persönlich in der Amtsverwaltung vorbei, Mitarbeitende hatten tatkräftig zu diesem Erfolg beigetragen.

 

Die Ausschussvorsitzenden

 

Christopher Brust konnte von einer rund gelaufenen Seniorenweihnachtsfeier am 7. Dezember berichten. Aufgrund kurzfristiger, gesundheitlich bedingter Absagen, waren rund 30 Teilnehmende auf dem Saal, andere hatten sich im Vorweg abgemeldet, sodass ein ähnlich hohes Interesse an der Veranstaltung wie vor Corona attestiert werden kann. Als Ausschussvorsitzender dankte Brust sehr herzlich den Mitbürgerinnen und -bürgern, die an der Vorbereitung und Durchführung ihren Anteil hatten – als Kuchenbäcker, Chorleiter, Dekorateure, Spenderinnen und Spender, Auf- und Abbauer, Bingo-Spielleiterin und vieles mehr. Kinder des Dorfes sangen Lieder, Pastorin Ulrike Egener sprach ein Grußwort und die Zufriedenheit mit dem Nachmittag war groß.

 

Dirk Griese berichtete aus der letzten Sitzung des Finanzausschusses und davon, dass am 18. Januar 2023 eine weitere Sitzung stattfinden soll, in welcher der Haushalt 2023 vorbereitet wird. Wie Sönke Stahl, Vorsitzender des Bauausschusses, hatte er weitere Punkte im Laufe der aktuellen Tagesordnung zu behandeln.

 

Wasser teurer, Abwasser billiger

 

Schon beschlossen werden konnte über die Gebührensatzungen für Wasser und Abwasser für den Zeitraum 2023 bis 2025. Wasser wird teurer: Der Preis je Kubikmeter steigt von 50 auf 60 Cent, während die Grundgebühr nicht verändert wird. Beim Abwasser wurde zuletzt mehr eingenommen, als nötig. Das ist in den nächsten Jahren auszugleichen, und so wird hier der Preis von 4,70 Euro je Kubikmeter auf 4,45 Euro gesenkt, bei gleichbleibender Grundgebühr. Unter dem Strich zahlen die Haushalte bei Wasser und Abwasser zusammen 15 Cent weniger. Eine gute Nachricht.

 

Umsatzsteuerpflicht

 

Die sollte ab 2023 auch für die Gemeinde und andere gelten. Die Tagesordnung sah etwa eine Anpassung der Vereinbarung zur Abgeltung der Sportplatzpflege durch den SV Schmalensee vor, der schon seit Jahren eine vertraglich vereinbarte Summe für die Platzpflege an die Gemeinde abführt, auf die nun eine Mehrwertsteuer aufgeschlagen werden muss. Oder noch nicht: Am 16. Dezember wird der Bundestag die Wirksamkeit des Umsatzsteuergesetzes um zwei Jahre aufschieben .Die Gemeindevertretung beschloss also, die bisherige Vereinbarung mit dem SVS um zwei Jahre zu verlängern – entweder mit oder ohne die Steuerlast, je nach Bundestagsbeschluss.

 

Photovoltaik im Kommen

 

Im ganzen Amt Bornhöved wächst das Interesse, Solarparks errichten zu lasten. Projektierer versprechen sich Gewinne, Landbesitzer gute Pachteinnahmen. Auch im Schmalenseer und Damsdorfer Gemeindegebiet ist das Interesse geweckt, auf wenigen Flächen mit Photovoltaik Strom zu erzeugen. Die Strommenge wäre so hoch, dass irgendwo zwischen beiden Gemeinden sogar ein Umspannwerk im Gespräch ist. In der zweiten Januarwoche wird der Bauausschuss dazu tagen. Es lwird angestrebt, ein kundiges Planungsbüro dazu einzuladen, das die Verhältnisse im Amtsgebiet schon kennt und für allgemeine Aufklärung in der Thematik sorgt.

 

Neues Licht auf dem Sportplatz

 

Schmalensee ist nicht gerade mit Reichtum gesegnet. Aber ein Projekt, dass schon länger im Raum steht, soll 2023 mit Unterstützung öffentlicher Förderung realisiert werden: Die Erneuerung der Flutlichtanlage auf dem Sportgelände. Das wird insgesamt gut 80.000 Euro kosten; inbegriffen ist die Umrüstung der Leuchtmittel auf LED-Technik.

 

Was noch?

 

Die E-Ladesäule am Feuerwehrgerätehaus ist mittlerweile deaktiviert. Zum Jahreswechsel soll ein Ersatzgerät beschafft und installiert werden, an dem dann gegen Bezahlung Strom getankt werden kann.

 

Der Wege-Zweckverband der Gemeinden des Kreises Segeberg (WZV) hat in der Verbandsversammlung am 28. November ein neues Abfallgebührensystem beschlossen, mit dem sich alle Haushalte beschäftigen sollten. Unter www.trennt-aktiv.de gibt es dazu umfangreiche Informationen im Internet, auch einen Gebührenrechner, mit dem man die richtige Tonnenkombination und den besten Abholrhythmus für sein Haus bzw. Grundstück ermitteln kann. Der WZV will im ersten Quartal 2023 vor Ort sein, um in einer Informationsveranstaltung Rede und Antwort zu stehen – dann aber gilt das neue System schon.

 

Die Termine 2023 der Gemeinde, Vereine und Organisationen sind am 8. Dezember auch zusammengetragen worden. Aktuell befindet sich ein Entwurf des Terminkalenders noch einmal im Umlauf, damit sich kein Fehler eingeschlichen hat. Sobald das Konstrukt steht, wird auf der Gemeinde-Homepage berichtet und die Terminliste (Veranstaltungen) ergänzt werden. Bei Gemeindevertreter Christopher Brust laufen die Fäden zusammen.

Foto zur Meldung: Gemeindevertretung Schmalensee tagte zum letzten Mal im Jahr 2022
Foto: Gemeindevertretung Schmalensee tagte zum letzten Mal im Jahr 2022

Radweg Schmalensee nach Stocksee: Minister überreicht Förderbescheid über fast 1 Million Euro

(09. 12. 2022)

Das kommt nicht oft vor: Um einen Förderbescheid zu übergeben machte Schleswig-Holsteins Wirtschafts- und Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen zwischen Terminen bei Lübeck und Flensburg einen Zwischenstopp im Bürgerhaus Trappenkamp: 983.000 Euro werden für den Radwegebau zwischen Schmalensee und Stocksee bereitgestellt.

 

Strahlende Empfänger des Schreibens: Die Bürgermeister Sönke Siebke aus Schmalensee und Günter Hagemann aus Stocksee. Und auch Trappenkamps Bürgermeister Harald Krille in seiner Eigenschaft als Amtsvorsteher sowie Mitarbeitende der Verwaltung des Amtes Bornhöved freuten sich mit den beiden Gemeinden, die schon seit Jahrzehnten bemüht sind, entlang der Kreisstraße 57 Radfahrenden mehr Fahrattraktivität aber vor allem Sicherheit zu bieten. „Als ich gehört habe, dass viele Autofahrer auf der Strecke rasen, habe ich mich gefragt, warum es dort noch keinen Radweg gibt!“, verriet Madsen.

 

Minister lobt Bürgermeister Amtsmitarbeiter

 

Der Minister fand bei Kaffee und Kuchen im Bürgerhaus viele Worte des Lobes für die Beharrlichkeit der Gemeinden, etwa für Sönke Siebke, der sich als Landtagsabgeordneter für die Region einsetze, insbesondere aber für Thomas Kech aus der Kämmerei des Amtes, der sofort alle Hebel in Bewegung gesetzt habe, die Mittel aus dem Bundesprogramm „Stadt und Land“ fristgerecht und erfolgreich zu beantragen, als er von einer Verlängerung des Programms erfahren habe. „Nicht nur verwalten sondern auch gestalten – so hat man Freude!“, zollte Minister Madsen Anerkennung.

 

Mit den bereitgestellten Mitteln – laut Claus Ruhe Madsen die höchste Fördersumme, die in diesem Jahr für ein einzelnes Projekt nach Schleswig-Holstein fließt – soll es einen wichtigen Lückenschluss im Radwegenetz des Kreises Segeberg geben. Der knapp 3,5 Kilometer lange Radweg, der auch Teilabschnitt des Radfernwanderweges Mönchsweg sein wird, wird laut derzeitiger Kalkulation 1,3 Millionen Euro kosten. Der Förderbescheid bedeutet eine 75-prozentige Förderung, die auch den notwendigen Landerwerb beinhaltet. Auf Schmalenseer Seite entstehen Gesamtkosten von 812.000 Euro (1,9 Kilometer), auf Stockseer (1,5 Kilometer) 514.000 Euro – minus 75 Prozent...

 

Minister will auf dem neuen Radweg radeln

 

Minister Madsen, der auch für den Tourismus zuständig ist, outete sich selbst als leidenschaftlicher Radfahrer und kündigte an, den Weg nach Fertigstellung selbst abradeln zu wollen. Jetzt aber ist zunächst das Ausschreibungsverfahren für die Planungsleistungen in Gang gesetzt – mit einer Fertigstellung wird grob mit September 2024 gerechnet.

 

Und dennoch: Zwei Bürgermeister hatten ihren Gemeinden eine sehr gute Nachricht zu überbringen. Und beide konnten dies wenige Stunden nach dem Ministerbesuch in Trappenkamp unter der Adresse Dorfstraße 13 in Schmalensee tun: Sönke Siebke im Rahmen der Sitzung der Gemeindevertretung im Gemeindesaal, Günter Hagemann beim Grünkohlessen der Stockseer vorne im Gasthof Voß. Einen Schnaps auf den Erfolg dürfte es in beiden Räumen gegeben haben.

Foto zur Meldung: Radweg Schmalensee nach Stocksee: Minister überreicht Förderbescheid über fast 1 Million Euro
Foto: Sönke Siebke, v.re., Minister Madsen, Günter Hagemann und Harald Krille bei der Übergabe des Förderbescheids

Einladung der Plattsnacker zum vorweihnachtlichen Treffen am 13. Dezember

(06. 12. 2022)

Diese Einladung von Werner Stöwer ist auch an Schmalenseer Freundinnen und Freunde des Plattdeutschen gerichtet:

 

Vorweihnachtliches Treffen

 

Unter dem Motto "De Wiehnachtstied is door", treffen sich die Günnbeker Plattsnacker zu einem gemütlichen Nachmittag am Dienstag, 13. Dezember 2022, in „Uns Dörphuus“, im Rotbüschenkamp in Gönnebek.

 

Beginn ist um 15.00 Uhr mit einer gemeinsamen Kaffeetafel. Im geschmückten Raum, bei Kerzenschein, Klönschnack und einigen Vorträgen, werden gemeinsam Weihnachtslieder gesungen.

 

Teilnahmemeldungen bitte an Plattsnacker-Leiter Werner Söwer unter Telefon 01575-206809.

 

Dieser Meldung ist der Terminkalender 2023 der Günnbeker Plattsnacker als PDF zum Download beigefügt.

[2023 GÖplatt_Termine]

Foto zur Meldung: Einladung der Plattsnacker zum vorweihnachtlichen Treffen am 13. Dezember
Foto: Einladung der Plattsnacker zum vorweihnachtlichen Treffen am 13. Dezember

Volles Programm für die Gemeindevertretung am 8. Dezember

(05. 12. 2022)

Die letzte Sitzung der Schmalenseer Gemeindevertretung steht im Kalender: Am Donnerstag, 8. Dezember, kommen die Kommunalpolitiker*innen um 19.30 Uhr im Gemeindesaal zusammen. Wie immer in dieser Sitzung ist die Tagesordnung gut gefüllt – der Sitzungstisch wird es nicht sein: Drei Absagen hatte Bürgermeister Sönke Siebke am Sonntagabend vorliegen. Mit Sechs Vertreter*innen ist die GV aber noch beschlussfähig.

 

Wer die Verabschiedung der Haushaltssatzung für 2023 erwartet hätte, wird enttäuscht sein, dazu kann es erst im neuen Jahr kommen. Der Finanzausschuss hatte in seiner letzten Sitzung am 16. November zunächst anderes zu besprechen, nämlich die Gelder, die Schmalensee dafür aufzubringen hat, dass Kinder von hier Kindergärten beziehungsweise Kindertageseinrichtungen in Nachbarorten besuchen. Diese Kosten sind vor dem Hintergrund der neuen Kita-Gesetzgebung um rund 30.000 Euro im Jahr gestiegen.

 

Interessant werden sicherlich die Vorschläge des Finanzausschusses zu den Wasser- und Abwassergebühren. Beim Wasser soll die Verbrauchsgebühr für einen Kalkulationszeitraum von 2023 bis 2025 auf 60 Cent pro Kubikmeter festgesetzt – eine Anhebung, um kostendeckend zu wirtschaften. Anders dagegen der Bereich Abwasser: Hier soll die Zusatzgebühr wird für einen Kalkulationszeitraum von 2023 bis 2025 auf 4,45 Euro je Kubikmeter gesenkt werden.

 

Im investiven Bereich liegt ein Antrag des Sportvereins vor, die Sportplatzbeleuchtung auf LED umzurüsten und auch die Flutlichtmasten auszutauschen, wegen der Verkehrssicherheit, denn die Anlage ist in die Jahre gekommen. Bisher sind 75.000 Euro veranschlagt, die aber zuschussfähig sein werden.

 

Auch in den Radwegbau zwischen Schmalensee und Stocksee kommt nun doch wieder Bewegung. Bundesmittel sind verfügbar und Bürgermeister Sönke Siebke wird am 8. Dezember quasi „ofenfrisch“ berichten können, wie es weitergehen kann.

 

Schauen wir in den Bereich des Bauausschusses: Der Gemeinde liegt ein konkreter Antrag vor, den bauplanungsrechtlichen Rahmen für die Entwicklung großflächiger Solarenergie-Freiflächenanlagen im Außenbereich zu schaffen. Kiesabbau, Windenergie und nun Solarparks rücken weiter in den Fokus. Letztere stehen derzeit in fast allen Gemeinden des Amtes Bornhöved auf den Tagesordnungen beziehungsweise den Aufgabenblättern.

 

Die E-Ladesäule am Feuerwehrgerätehaus ist deaktiviert. Davon wurde hier schon berichtet. Es besteht Hoffnung, dass der Plan eingehalten und die Säule bis Jahresende ausgetauscht werden kann. Dann soll dort eine E-Ladesäule stehen, an der auch abgerechnet werden kann (oder muss), denn bisher hatte die Gemeinde den Strom kostenlos abgegeben, weil das Gerät nicht mehr geeicht war.

 

Schließlich: Das geplante Neubaugebiet. Die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung am 9. November im Gemeindesaal interessierte rund 40 Menschen aus Schmalensee und von anderswo. Wer da hoffte, Quadratmeterpreise oder gar einen möglichen Baustart zu erfahren, wurde enttäuscht. Die Vertreterinnen von Kreisplanung und Landgesellschaft machten deutlich, dass im nächsten Jahr dort noch nicht wird gebaut werden können. Zumal erst im März mit den angekündigten archäologischen Untersuchungen zu rechnen ist und noch weitere Pflichtgutachten ausstehen. In der anschließenden Bauausschusssitzung wurde die Kreisplanerin beauftragt, einen Planentwurf anzufertigen, mit dem es der Landgesellschaft möglich ist, bei den bekannten Interessent*innen konkrete Abfragen zu starten – denn die Lage auf dem Markt hat sich im Laufe des Jahres bekanntlich nicht verbessert. Zusammengefasst: Im Grasweg (zuletzt) nichts Neues.

Foto zur Meldung: Volles Programm für die Gemeindevertretung am 8. Dezember
Foto: Volles Programm für die Gemeindevertretung am 8. Dezember

Nicht vergessen: Am 8. Dezember werden Termine gesammelt

(04. 12. 2022)

Letzte Erinnerung für alle Schmalenseer Vereine, Wählergruppen und Organisationen: Am Donnerstag, 8. Dezember, findet um 19 Uhr im Gemeindesaal die Terminabsprache für das Jahr 2023 statt.

 

Ziel ist, wieder einen Terminkalender für die Gemeinde Schmalensee für das Jahr 2023 zu erstellen. Dieser wird Richtschnur für das ganze Jahr sein, soll dazu beitragen, dass es keine Terminüberschneidungen gibt und für noch nicht feststehende oder gar noch ungeplante Veranstaltungen Lücken aufzeigen, in die man hineinstoßen kann.

 

Letzteres gilt zum Beispiel für die Wählergruppen, die bis Montag, 20. März 2023, ihre Unterlagen mit den Wahlvorschlägen zur Kommunalwahl in der Verwaltung abgeben müssen (Wahltermin: 14. Mai 2023) und zuvor Versammlungen zur Besetzung ihrer Kandidatenlisten durchführen müssen.

 

Einige Termine für 2023 stehen schon fest – weil sie bereits bei der Terminabsprache 2022 mitgeteilt worden waren (Feuerwehr: Einsammeln der Weihnachtsbäume am 8.Januar 2023) oder weil sie frühzeitig bei übergeordneten Verbänden hatten angemeldet werden müssen (Sportverein: 18. Knicklauf am 19. März 2023).

 

Selbstverständlich können alle Schmalenseer Vereine, Wählergruppen und Organisationen, die am 8. Dezember nicht zur Terminabsprache kommen können, ihre Terminwünsche im Vorwege mitteilen: Die Gemeindevertreter Christopher Brust und Christian Detlof nehmen diese entgegen und führen alles zusammen.

 

Und Termine, die sich erst später ergeben?

 

Der Schmalenseer Terminkalender wird zum Jahreswechsel oder -beginn im amtlichen Mitteilungsblatt Blickpunkt Bornhöved veröffentlicht werden. Und auf dieser Gemeinde-Homepage werden alle Termine in der Rubrik Veranstaltungen aufgeführt werden. Diese wird stetig aktualisiert werden: Wenn es neue Termine gibt, wenn es zu Terminverschiebungen kommt, wenn es Änderungen gibt, zum Beispiel beim Veranstaltungsort oder der Uhrzeit. Einfach mitteilen, das Homepage-Team reagiert in der Regel zügig.

Foto zur Meldung: Nicht vergessen: Am 8. Dezember werden Termine gesammelt
Foto: Nicht vergessen: Am 8. Dezember werden Termine gesammelt

Warntag am 8. Dezember: Aufruf des Kreises Segeberg

(03. 12. 2022)

Mitteilung des Kreises Segeberg vom 01.12.2022:

Ob Unwetter, Schadstoffaustritt, Energieausfall, Bombenentschärfung oder Angriff: Am Donnerstag, 8. Dezember, findet der zweite bundesweite Warntag statt, um die Bevölkerung auf Bedrohungslagen wie diese hinzuweisen. Beim Aktionstag von Bund und Ländern sollen zudem ab 11 Uhr unterschiedliche Warnmitteln sowie die technischen Abläufe getestet werden. Es gibt eine Probewarnung sowie um 11.45 Uhr eine Entwarnung. "Dies ermöglicht, Schwachstellen im Warnsystem zu erkennen, diese im Nachgang zu korrigieren und das System damit für den Ernstfall stabiler und effektiver zu machen", heißt es vonseiten des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK).

Für die Warnung stehen verschiedene Warnkanäle beziehungsweise Wege zur Verfügung. Dazu gehören Radio und Fernsehen, Internet, Warn-Apps wie NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes), soziale Medien, Behörden, Familien- und Freundeskreis sowie Sirenen. Der Kreis Segeberg weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass im Kreisgebiet an diesem Tag kein Sirenensignal ausgelöst werden wird. Die vorhandenen Sirenen sollen zunächst im kommenden Jahr an das neue Alarmierungsnetz angeschlossen werden.

Warn-Nachrichten über Cell Broadcast

Viele Segeberger*innen werden am 8. Dezember aber eine Test-Warn-Nachricht auf ihr Handy bekommen. Das BBK arbeitet an der Einführung des Warnkanals "Cell Broadcast" mit. Die Übersendung von Warnmeldungen darüber ist ein anonymes Verfahren, das die Empfangsbereitschaft eines Handys in einer Funkzelle des Mobilfunknetzes nutzt. So können alle sich in einem Gefahrengebiet befindlichen Mobilfunkendgeräte angesprochen werden und ohne vorherige Registrierung oder Angabe von personenbezogenen Daten eine Warnmeldung empfangen. Aus technischen Gründen können nicht alle Handys in Deutschland Warnungen über Cell Broadcast empfangen. Die technischen Voraussetzungen sowie die notwendigen Einstellungen für einen Empfang finden Sie auf der Internetseite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Für den Einsatz von Cell Broadcast fehlten in Deutschland bislang die technischen und rechtlichen Voraussetzungen. Nachdem diese geschaffen worden sind, befindet sich der Warnkanal derzeit noch in der Einführungsphase, soll aber Ende Februar 2023 in den Echtzeit-Betrieb gehen. Jede Behörde, auch der Kreis Segeberg, kann dann Warnmeldungen für ihren Bereich über alle angeschlossenen Warnmittel verbreiten. Hierzu gehören zum Beispiel Fernseh- und Radiosender, das Internet sowie mobile Endgeräte.

Landrat: "Notvorrat im Haus haben"

Das Thema Blackout ist derzeit in aller Munde. Aber was passiert, wenn der Strom länger ausfällt? Telefon und Fernseher sind tot, die Heizung springt nicht an, Leitungswasser fehlt, der Computer streikt, das Licht ist weg, der Kühlschrank aus, die Supermarktkassen stehen still und innerhalb kurzer Zeit bricht auch das Mobilfunknetz zusammen. "Ist ein Notfall erst eingetreten, ist es für Vorsorgemaßnahmen meist zu spät", sagt Landrat Jan Peter Schröder. "Für den Fall, dass der Strom für mehrere Stunden oder Tage ausfällt, sollten Sie einen Notvorrat im Haus haben, denn Helfer*innen werden nicht sofort da und auch nicht überall sein können. Mit dieser Vorbereitung können Sie die Zeit gut überbrücken, bis der Strom wieder da ist."

Das BKK empfiehlt, sich für zehn Tage mit allem Lebensnotwendigen einzudecken. Grundsätzlich aber gilt: Auch ein bisschen Vorrat, zum Beispiel für drei Tage, ist besser als kein Vorrat. Jede*r sollte pro Tag zwei Liter Flüssigkeit und Nahrung mit einem Kalorienwert von 2.200 vorrätig haben. Tipps dazu gibt das BKK in seinem "Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen – Meine persönliche Checkliste", die auf der Internetseite des BKK bestellt oder heruntergeladen werden kann.

Weitere wichtige Dinge sind unter anderem eine gut ausgestattete Hausapotheke, Feucht- und Desinfektionstücher zur (Hand-)Reinigung, Toilettenpapier, Haushaltstücher, Nahrung, Einstreu, Medikamente und weitere Produkte für Haustier(e), Kerzen, Feuerzeug, Taschenlampe, Reservebatterien, Camping- oder Spirituskocher mit Brennmaterial, ein Batterie betriebenes Radio oder ein Kurbelradio.

Patient*innen, die auf lebensnotwendige medizinische Geräte angewiesen sind: Bitte melden!

Ungleich schwieriger, sich auf einen Stromausfall vorzubereiten, ist dies für Patient*innen, die in den eigenen vier Wänden auf lebensnotwendige medizinische Geräte angewiesen sind, die per Strom oder Akku versorgt werden. "Um diesen Menschen im Ernstfall so schnell wie möglich helfen zu können, müssen wir für unsere Planungen wissen, wie viele von ihnen es wo im Kreis gibt", sagt der Landrat. Daher bittet er alle, die beispielsweise zuhause beatmet, mit Sauerstoff versorgt oder abgepumpt werden, sich beim Kreis zu melden. Am einfachsten geht dies per Online-Formular.

Auch eine Nachricht per Post ist möglich an:

Kreis Segeberg

Fachdienst 38.00

Hamburger Straße 30

23795 Bad Segeberg

Notwendige Angaben sind Vor- und Zuname, vollständige Adresse, Geburtsdatum, Telefonnummer für Rückfragen, Grunderkrankung, Art des medizinischen Gerätes (Heimbeatmung, Sauerstoffanreicherung, Absaugung oder etwas Anderes) sowie die Information, ob es eine Pflegedienstbetreuung gibt.

Wie andere Kreise und kreisfreien Städte bereitet sich auch Segeberg derzeit auf ein mögliches Stromausfall- beziehungsweise Blackout-Szenario vor. Daran beteiligt sind neben den Mitarbeiter*innen der Kreisverwaltung auch Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH), Technisches Hilfswerk (THW), Polizei, Bundeswehr, Kommunen und der Netzbetreiber SH Netz. In die Planungen fließen neben Treibstoffversorgung und Kommunikation der Rettungskräfte untereinander auch Themen wie Einsatzplanung oder eben die Versorgung der oben genannten Patient*innen ein. Auch hier gilt der Appell zur Vorsorge und mindestens zwei voll funktionsfähige Akkus für den Ernstfall vorzuhalten. "Wir können uns nicht auf jede Unwägbarkeit vorbereiten, wollen aber im Fall der Fälle auch nichts dem Zufall überlassen", sagt Landrat Jan Peter Schröder.

Foto zur Meldung: Warntag am 8. Dezember: Aufruf des Kreises Segeberg
Foto: Warntag am 8. Dezember: Aufruf des Kreises Segeberg

Obacht: Am 8. Dezember werden wir alle gewarnt

(03. 12. 2022)

Die Medien sind voll davon: Im Rahmen der Maßnahmen zur Verbesserung des Katastrophenschutzes müssen deutschlandweit dir Mittel geprüft werden, mit denen die Bevölkerung bei Gefahrenlagen gewarnt werden kann. Der bundesweite Warntag findet am Donnerstag, 8. Dezember statt.

 

Ziel ist es, die Menschen in der Bundesrepublik Deutschland über die Warnmittel in Gefahrensituationen zu informieren und damit auch stärker auf den Bevölkerungsschutz insgesamt aufmerksam zu machen.

 

Die beteiligten Behörden und Einsatzkräfte aktivieren die unterschiedlichen Warnmittel am 8. Dezember 2022 um 11 Uhr.

 

In Schmalensee werden dann – hoffentlich – die Sirenen zu hören sein. Wer die NINA-WarnApp auf dem Smartphone hat, sollte auch über diese zur Probe gewarnt werden – hoffentlich pünktlich.

 

Über den Warntag im Allgemeinen sowie die unterschiedlichsten Warnmittel wird – inklusive Audiodateien mit Sirenentönen oder Infofilmen – auf dem Serviceportal

 

https://warnung-der-bevoelkerung.de/serviceportal/

 

umfangreich informiert.

[Bundesweiter Warntag 8.12.2022 - Flyer des BKK]

Foto zur Meldung: Obacht: Am 8. Dezember werden wir alle gewarnt
Foto: Obacht: Am 8. Dezember werden wir alle gewarnt

Dezember-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1

(01. 12. 2022)

Werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen geben Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist das Archiv der Segeberger Zeitung. Bildmaterial aus Familienalben rundet die Beiträge mitunter ab.

Für die treue Leserschaft in Schmalensee und darüber hinaus haben wir im Monat Dezember die historischen Meldungen zweigeteilt, um ihr ein Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der erste Teil.

 

Dieser Titel gilt noch heute: Die Ascheberger Lichtspiele im dortigen Bahnhofs-Hotel zeigen laut Anzeige im Segeberger Kreis- und Tageblatt am 4. Dezember 1927, vor 95 Jahren, „das größte Filmwerk, das je gedreht wurde“ – Metropolis. Der Halbsatz „eines der unvergänglichen Kunstwerke aller Zeiten“, könnte einer heutigen Dokumentation über die Geschichte des Films entstammen.

 

Deutscher Abend mit Militärmusik: In Heins Gasthof (Bornhöved) findet am 4. Dezember 1937, vor 85 Jahren, ein von der Ortsgruppe der NSDAP organisierter Deutscher Abend statt. Es spielt das Musikkorps des Infanterieregiments 46 Neumünster. Die Leitung des Abends hat der stellvertretende Ortsgruppenleiter der Partei, Richard Saggau aus Schmalensee.

 

Kegelfest der Landjugend: Im Trappenkamper Waldrestaurant veranstaltet die Landjugendgruppe Schmalensee am 4. Dezember 1977, vor 45 Jahren, ein Kegelfest, bei dem sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Ringe- und Pfeilewerfen, Kegeln und Bogenschießen bewähren müssen. Es siegt die gastgebende LJG Schmalensee vor der LJG Ascheberg, LJG Husberg, LJG Wankendorf und LJG Tensfeld. Die Siegerehrung mit Preisverleihung findet mit der Diskothek „Käuwe“ statt.

 

23-jähriger Schmalenseer im Lazarett gestorben: Du warst so jung, Du starbst so früh, vergessen werden wir Dich nie“ schreiben die Angehörigen von Hans Kracht unter die Traueranzeige im Segeberger Kreis- und Tageblatt. Der 23-jährige Obergefreite aus Schmalensee ist am 5. Dezember 1942, vor 80 Jahren, an einer schweren Verwundung im Feldlazarett gestorben.

 

Wegbereiter der Schwarzbuntzucht: Heinrich Christian Saggau aus Schmalensee und andere laden am 6. Dezember 1902, vor 120 Jahren, „alle Landwirte des Kreises Segeberg, welche sich für die Zucht des schwarzbunten Milchviehs interessieren“, ins Segeberger Zentral-Hotel ein. Die Herren verfolgen die Absicht, die Schwarzbuntzucht im Kreis zu organisieren und wollen eine entsprechende Petition an die Landwirtschaftskammer aufgeben. Diese hatte für den Kreis Segeberg der Zucht des rotbunten Rindes Vorrang eingeräumt, was auf Unverständnis stieß. Rund 200 Teilnehmer folgen den Ausführungen der Befürworter der Schwarzbuntzucht. „Willkür und Bevormundung“ sind gebräuchliche Vokabeln. Gerade angesichts der Qualität und Quantität der Milch wird im Kreis Segeberg dem Schwarzbunten Vieh der Vorzug eingeräumt, weil es hier den idealen Boden vorfindet. Die Petition fordert die Gleichberechtigung der Schwarzbuntzucht im Kreis Segeberg. Saggau und andere bilden ein Komitee zur Durchsetzung der Forderung.

 

Ein General auf dem Grimmelsberg: Wie die Segeberger Zeitung am 8. Dezember 1972, vor 50 Jahren berichtet, findet im Raum Plön-Bornhöved eine Verteidigungs-Planübung westdeutscher und dänischer Streitkräfte statt. Für die Geländebesprechung wählt der Befehlshaber der Truppen in Schleswig-Holstein, der dänische General Skriver-Jensen, den Grimmelsberg zwischen Tarbek und Schmalensee. Was heute kaum bekannt sein mag: Im Rahmen der Verteidigungsplanung für den Fall eines Angriffs von Truppen des Warschauer Paktes in Richtung Kiel und Nord-Ostsee-Kanal lag der Raum um Schmalensee durchaus in der Kampfzone. Anhöhen wie der Grimmelsberg spielten und spielen noch heute für Radar- und Sichtaufklärung eine große Rolle und bieten – in Verbindung mit den hier üblichen Knicks – Verteidigern Möglichkeiten der Deckung. Die 6. Panzergrenadierdivision war nicht nur die größte der Bundeswehr, sie verfügte sogar über eine eigene Gefechtsausbildungsvorschrift, „Kampf im knickreichen Gelände“. Allerdings sah der spätere Verteidigungsplan den Einsatz dieser Division weiter südlich und im Verlauf des Elbe-Lübeck-Kanals vor, während in unserer Gegend bevorzugt Kräfte der dänischen Jütland-Division die Aufnahme zurückweichender Bundeswehr-Kräfte und die Verteidigung gegen nachdrängende „rote“ Truppen übten.

 

Das erste Telefonat im Kreis Segeberg: Am Sonntag dem 9. Dezember 1877, vor 145 Jahren, wird ein erstes „Telephonat“ im Kreis Segeberg geführt. Die beiden Apparate befinden sich auf den Bahnhöfen in der Stadt Segeberg und in Fahrenkrug. Die Sprechversuche gelten als äußerst gelungen. Am 19. Dezember wird das Telefon den Teilnehmern an einer Versammlung des Landwirtschaftlichen Hauptvereins an der Trave vorgestellt werden und schon bald danach veröffentlicht das Segeberger Kreis- und Wochenblatt auch schon eine „Dienstanweisung für den Fernsprecher“, quasi Telefon-Regeln. 

 

Schneeball der Landjugendgruppe: Die Landjugendgruppe Schmalensee veranstaltet am 12. Dezember 1987, vor 35 Jahren, auf dem Saal des Gasthof Voß ihren Schneeball. Im Zuge der Feier werden ein Tannenbaum und ein Knusperhäuschen für gute Zwecke versteigert. Es ist der erste Ball der Lajus seit neun Jahren. 

 

Foto zur Meldung: Dezember-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1
Foto: Erste Zusammenkunft der Segeberger Schwarzbuntzüchter, SKWB 29.11.1902

Historisches Kalenderblatt im Dezember: Lehrer Göttsch und seine Schülerinnen und Schüler 1913

(30. 11. 2022)

Corona-bedingt musste in Schmalensee nach 2020 auch im Dezember 2021 die Seniorenweihnachtsfeier der Gemeinde abgesagt werden, um Kontakte zu beschränken. Statt einer Feier erhielten die Seniorinnen und Senioren des Dorfes einen Präsentbeutel mit einem Premieren-Inhalt: Einem Schmalensee-Kalender für 2022 mit historischen Aufnahmen. Wenige Restexemplare gingen in den Verkauf für den guten Zweck.

 

Für alle Schmalenseer und Freunde, ob nun Besitzer eines solchen Kalenders oder nicht, sei im Jahr 2022 stets vor dem Monatsersten das nächste Kalenderblatt auf der Gemeinde-Homepage gezeigt und erläutert. Heute also das Kalenderblatt für den Dezember – und somit das letzte in dieser Serie. In diesem Jahr freuen wir uns, dass wieder eine Seniorenweihnachtsfeier – am 7. Dezember um 15 Uhr – stattfinden kann.

 

Ein Schulfoto von 1913

 

Bereits zum Kalenderblatt vom November wurde eingehend über den Schmalenseer Lehrer und Chronisten Heinrich Göttsch berichtet, der auf diesem Foto von 1913 mit den Schülerinnen und Schülern der einklassigen Volksschule Schmalensee zu sehen ist. Die Aufnahme ist ganz bestimmt in mehreren Schmalenseer Haushalten zu finden, dem Arbeitskreis Dorfgeschichte Schmalensee wurde es von Walter Siebke zur Verfügung gestellt, einem Onkel von Bürgermeister Sönke Siebke. Und es ist auch in der „Chronik von Schmalensee“ zu finden.

 

Beachtlich, in damaliger Zeit aber normal, ist das „Outfit“, in dem sich die Kinder präsentieren. Die Mädchen tragen ihre guten Kleider, die Jungen stecken in Anzügen, teils mit Weste und – wenn man genauer hinschaut – mitunter sogar mit Uhrkette. Noch in unserer Zeit ist das obligatorische Klassenfoto durch einen professionellen Fotografen eine Besonderheit. Aber in unserer Zeit ist das Fotografieren als solches längst nichts Besonderes mehr, jede und jeder ist dazu in der Lage. 1913 jedoch dürfte es einen erheblichen Aufwand und Kosten bedeutet haben, eine solche Aufnahme vorzubereiten und zu fertigen.

 

Was wir leider nicht nachvollziehen können, sind die Namen zu den zahlreichen Kindergesichtern im Bild. Wer also im heimischen Familienalbum die Aufnahme mit Beschriftung hat, möge sich beim Homepage-Team melden!

 

Die Schmalenseer Schule

 

Heinrich Göttsch hat 1948 eine „Chronik von Schmalensee“ veröffentlicht. Als Dorflehrer war er der berufene Chronist, wirkte in vielen Vereinen und Organisationen mit und gehörte zusätzlich durch Einheirat in die Schmalenseer Familie Stegelmann „dazu“. Natürlich widmete Göttsch in seiner Chronik der Schule als herausragender Institution im Dorf ein eigenes Kapitel, das sehr detailliert geschrieben ist und hier nur ansatzweise wiederzugeben ist.

 

Demnach hatte Schmalensee bereits um das Jahr 1700 eine Schule mit einem angestellten Schulmeister. Zur preußischen Zeit – also auch noch 1913 – oblag die Aufsicht über das Schulwesen der (evangelisch-lutherischen) Kirche. Immer wieder ist in den alten Zeitungen von Schulvisitationen, also Aufsichtsbesuchen für den beauftragten Pastor zu lesen, der sich ein Bild vom Zustand der Schule und Kenntnisstand der Schülerinnen und Schüler macht. Alle Lehrer (und später Lehrerinnen) der Kirchengemeinde waren im Lehrerverein organisiert. In regelmäßigen Zusammenkünften bildete man sich gegenseitig fort, indem unter anderem Weisungen „von oben“ umgesetzt wurden und neue Lehrinhalte verinnerlicht wurden.

 

Träger der Schule in Schmalensee war, bis zu ihrer Auflösung und dem Übergang zur Dörfergemeinschaftsschule, später Grund- und Hauptschule Bornhöved, die Gemeinde, die dafür extra ein Gremium zu besetzen hatte, das, dem heutigen Schulverband gleich, alle Investitions- und Personalangelegenheiten zu regeln hatte. Wurde der Schulmeister anfangs vor allem mit Naturalien – Lebensmittel und Heizmaterial sowie Wohnung im Schulhaus – entlohnt, so ging man ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts immer mehr zu Geldleistungen über. Das sogenannte Schulland, das der Lehrer zum Eigenbedarf bewirtschaften konnte, wurde von der Gemeinde genutzt, in der Regel zur Verpachtung. Der heutige Sportplatz befindet sich auf früherem Schulland; oberhalb des Bolzplatzes, hinter dem Feuerwehrgerätehaus, liegt der Schulwald.

 

Die Schule, und somit der Dorflehrer, war nicht allein für die Unterrichtung der Kinder zuständig. Auch das Vogelschießen und später erste Ansätze von Schulsport oblagen dieser Einrichtung. Erst nach Auflösung der Dorfschule wurde es notwendig, einen Verein mit der Durchführung des Vogelschießens zu „beauftragen“.

Foto zur Meldung: Historisches Kalenderblatt im Dezember: Lehrer Göttsch und seine Schülerinnen und Schüler 1913
Foto: Volksschule Schmalensee mit Lehrer Heinrich Göttsch 1913

Austausch der E-Ladesäule in Schmalensee: Inaktiv ab 30. November 2022

(24. 11. 2022)

Schmalensee wird voraussichtlich einen Monat lang „ohne Saft“ sein. Zumindest, was die E-Ladesäule am Feuerwehrgerätehaus betrifft. Der Grund: Zum 30. November erfolgt die Deaktivierung der vorhandenen Säule, für die voraussichtlich am 30. Dezember ein Ersatz geliefert und anschließend installiert wird.

 

In der Zwischenzeit ist ein Aufladen an bekannter Stelle also nicht möglich.

 

Hintergrund des Austauschs ist, dass die vorhandene E-Ladesäule nicht mehr normgerecht ist und demnach Ladevorgänge an dieser nicht abgerechnet werden können. Folge: Bislang tankt man dort kostenlos.

 

Das sollte schon länger anders sein, aber die Ersatzbeschaffung hat aus verschiedenen Gründen länger gedauert, als gedacht.

 

Zuletzt hatte sich der Finanzausschuss für eine Abschaltung der alten E-Ladesäule ausgesprochen, mit dem Datum 30. November werden nun Nägel mit Köpfen gemacht. Mindestens einen Monat lang werden andere Möglichkeiten zum Stromtanken aufgesucht werden müssen.

 

Allerdings ist noch nicht abschließend geklärt, ob mit Beginn des neuen Jahres auch schon an der neuen Säule getankt werden kann. Das sei abhängig von der mit der Installation beauftragten Firma, heißt es aus der Verwaltung.

Foto zur Meldung: Austausch der E-Ladesäule in Schmalensee: Inaktiv ab 30. November 2022
Foto: Schmalensees E-Ladesäule wird ausgetauscht

Achtung Termine: GV und Kalenderabsprache schon am 8. Dezember!

(20. 11. 2022)

Achtung Vereine! Die Abstimmung der Termine für den Schmalenseer Kalender 2023 findet bereits am Donnerstag, 8. Dezember statt. Der 14.12. ist zu streichen! Die Uhrzeit aber bleibt: 19 Uhr – im Gemeindesaal.

 

Ein paar Termine für 2023 stehen schon seit einigen Monaten fest und sind auf der Gemeinde-Homepage zu finden. Nun aber ist es an der Zeit, Fakten für das nächste Jahr zu schaffen. Darum sind alle Vereine, Wählergruppen und Organisationen des Dorfes aufgefordert, ihre Versammlungen und Veranstaltungen 2023 in gemeinsamer Runde abzustimmen und zu Papier zu bringen.

 

Wer nicht am Treffen am 8. Dezember um 19 Uhr teilnehmen kann, hat die Möglichkeit, seine Termine im Vorwege an Bürgermeister Sönke Siebke, MdL, den Ausschussvorsitzenden Christopher Brust oder Gemeindevertreter Christian Detlof abzugeben.

 

Auch Sitzung der Gemeindevertretung vorgezogen

 

Nicht nur die Terminabsprache, auch die Sitzung der Gemeindevertretung kann nicht am 14.12. stattfinden. Neuer Termin ist ebenfalls Donnerstag, 8. Dezember. Beginn ist um 19.30 Uhr im Gemeindesaal.

Foto zur Meldung: Achtung Termine: GV und Kalenderabsprache schon am 8. Dezember!
Foto: Achtung Termine: GV und Kalenderabsprache schon am 8. Dezember!

Schmalensee, wir haben eine Seniorenweihnachtsfeier – am 7. Dezember

(19. 11. 2022)

Lange ist debattiert und das Für und Wider abgewogen worden. Letztlich wird auf das Verantwortungsbewusstsein eines jeden gesetzt: Am Mittwoch, 7. Dezember, findet aller Sorgen angesichts der Corona-Pandemie zum Trotz, nach zweijähriger Unterbrechung wieder eine Seniorenweihnachtsfeier in Schmalensee statt.

 

Beginn ist um 15 Uhr, Ort ist der dann festlich eingedeckte Gemeindesaal am Gasthof Voß. Eine Einladung wird in diesen Tagen im Dorf verteilt und ist dieser Meldung sowie dem Eintrag in der Terminliste der Gemeinde-Homepage beigefügt.

 

Die Kinder des Dorfes üben bereits fleißig Weihnachtslieder; die Kuchenbäckerinnen und -bäcker stehen in den Startlöchern und die Bingo-Kugeln werden sich bald poliert, damit auch die richtigen Zahlen aus der Trommel purzeln.

 

Im zuständigen Ausschuss der Gemeinde war intensiv beraten worden, ob angesichts der noch aktuellen Corona-Situation eine Seniorenweihnachtsfeier verantwortbar sei. Letztlich stand aber fest, dass es sich bei unseren Seniorinnen und Senioren um erwachsene Menschen handelt, die genauso wie jeder andere Verantwortung für sich und andere tragen.

 

Deshalb bittet der Ausschuss, sich vor der Feier daheim selbst zu testen und bei einem positiven Ergebnis nicht in den Gemeindesaal zu kommen. Eine Aufmerksamkeit wird dann gebracht werden.

 

Zur Planbarkeit ist es wichtig, dass alle, die nicht persönlich nach ihrer Teilnahme gefragt werden konnten, sich bei Nicole Specht-Cornehls (Tel. 0173 6751 592) oder Christopher Brust (0160 92 480 946) fernmündlich anmelden.

 

Übrigens: Sollte noch jemand Interesse daran haben, während der Feier zu unterstützen – auch dies kann unter den genannten Telefonnummern angemeldet werden.

[Einladung]

Foto zur Meldung: Schmalensee, wir haben eine Seniorenweihnachtsfeier – am 7. Dezember
Foto: Willkommen im Advent

Wichtiger Termin: Blutspende am 22. November in Bornhöved

(19. 11. 2022)

In einigen Blutgruppen ist die Vorratslage kritisch. Spenderblut wird zu jeder Jahreszeit benötigt. Die nächste Möglichkeit, beim Blutspendedienst Nordost zu spenden, besteht am kommenden Dienstag, 22. November, von 16.30 bis 19.30 Uhr in der Sventana-Schule (Jahnweg 6) in Bornhöved.

 

Unter www.blutspende-nordost.de werden zahlreiche Fragen rund um die Blutspende beantwortet. Auch gibt es dort die Möglichkeit zu einem Spende-Check.

 

Weitere Infos zum Termin in Bornhöved:

 

  • Bitte beachten Sie, dass zwischen zwei Blutspenden ein Abstand von mind. 56 Tagen eingehalten werden muss.
  • Bringen Sie zudem zu jeder Blutspende Ihren Personalausweis mit.
  • Bitte trinken (alkoholfrei) und essen Sie vor einer Blutspende ausreichend (ca. 2h vorher).

 

Sie erreichen die Spenderäumlichkeiten der Sventana-Schule über den Jahnweg direkt links nach der Schulhofeinfahrt, wo auch geparkt werden kann.

 

Auf Wunsch können Sie sich im Rahmen Ihrer Blutspende auch als Stammzellspender registrieren lassen.

 

Gerne beantworten wir Ihre Fragen auch telefonisch: Spenderhotline 0800 11 949 11 (kostenfrei).

Foto zur Meldung: Wichtiger Termin: Blutspende am 22. November in Bornhöved
Foto: Wichtiger Termin: Blutspende am 22. November in Bornhöved

November-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 2

(15. 11. 2022)

Werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen liefern uns oft Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten zugleich Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist das Archiv der Segeberger Zeitung.

Für die treue Leserschaft gibt es auch im Monat November die historischen Meldungen zweigeteilt, um ihr ein hoffentlich interessantes Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der zweite Teil.

 

Todesurteile für die Raubmörder von Damsdorf: Das Kieler Strafgericht verurteilt in einem weithin beachteten Prozess am 19. November 1877, vor 145 Jahren, die Mörder von Damsdorf, Maurer Joachim Hinrich Burmeister aus Bornhöved und Christian Burmeister aus Laboe, wegen Raubmordes zum Tode. (Das Urteil wird später in lebenslängliche Haft umgewandelt werden.) Am 19. März 1877 war um 4 Uhr in der Frühe der Doppelmord verübt worden. Der Mühlenpächter Kähler und seine Frau wurden von außen durch das Fenster erschossen. Die Mörder stehlen Bargeld und waren flüchtig. In den nächsten Tagen und Wochen sollte der Fall immer wieder für Aufsehen sorgen, u.a. durch Suchmeldungen der Staatsanwaltschaft, aber auch durch Meldungen über diverse Verdächtige. Am 11. April wurde der Bornhöveder Maurer Burmeister, ein bekannter Wilddieb, im Zusammenhang mit dem Raubmord von Damsdorf in Haft genommen. Wenige Tage später stellte sich in Kiel sein Sohn der Polizei. Ende April gestanden Vater und Sohn schließlich die Tat.

 

Die meisten Schmalenseer Stimmen für die CDU: Am 19. November 1972, vor 50 Jahren, wird ein neuer Bundestag gewählt. Im Wahlkreis 08, Segeberg/Eutin, gewinnt die SPD mit 45,35 Prozent der Stimmen vor der CDU (44,52). In Schmalensee gehen von 280 Wahlberechtigten 265 an die Urne. An Erststimmen für den Direktkandidaten entfallen auf Peter Kurt Würzbach (CDU) 134 und auf Klaus Konrad von der SPD 116 Stimmen. An Zweitstimmen gehen in Schmalensee an die CDU 132, die SPD 110, FDP 18 und DKP 2 Stimmen. Klaus Konrad, Direktkandidat der SPD, zieht ebenso in den Deutschen Bundestag ein wie CDU-Mann Karl Eigen. Dieser war Peter Kurt Würzbach zwar bei der parteiinternen Wahl des Direktkandidaten unterlegen, erhielt aber den besseren Listenplatz. Würzbach geht leer aus.

 

Noch kein Niedergang der Gastronomie: Wie das Segeberger Kreis- und Tageblatt am 20. November 1912, vor 110 Jahren berichtet, haben binnen weniger Wochen in Bornhöved drei Gastwirtschaften den Besitzer gewechselt. Durch den Tod einer Wirtin ist zudem der Betrieb eines Gasthauses eingestellt worden – nun gibt es „nur noch“ zehn Gastwirtschaften im Kirchspielort.

 

Ein Denkmal erinnert an die große Schlacht: In Bornhöved wird am 22. November 1877, vor 145 Jahren, ein Denkmal zur Erinnerung an die Schlacht vom 22. Juli 1227 eingeweiht. An der Organisation beteiligt sich auch der Kampfgenossenverein, der für Fuhrwerke sorgt, die auswärtige Gäste vom Wankendorfer Bahnhof abholen.

 

Jugend-Rot-Kreuz-Gruppe Schmalensee: In Schmalensee wird laut Bericht der Segeberger Zeitung vom 24. November 1952, vor 70 Jahren, im Beisein des DRK-Kreisvorsitzenden Dr. von Senden und der Schmalenseer Ortsgemeinschaftsleiterin, Bäuerin Käthe Siebelts, eine Werbemaßnahme für eine örtliche Jugend-Rotkreuzgruppe durchgeführt. Jugendliche führen das Lustspiel in 3 Akten „In Schmalensee am Schmalensee da ist es wunderschön“ auf. Anschließend bildet sich eine Gruppe des Deutschen Jugend-Rot-Kreuz, mit deren Führung Frau Schramm und Herrn Hahne betraut werden. Der Jugendgruppe treten am Gründungsabend 24 Jungen und Mädchen bei.

 

Imposante Erinnerung an die Gefallenen: Totensonntag, 26. November 1922, vor 100 Jahren in Bornhöved. Der Gottesdienst am Vormittag fällt aus. Stattdessen gibt es um 14 Uhr einen Festgottesdienst, in dessen Verlauf unter Mitwirkung der Militärvereine und des großen Chors das große Denkmal für die Gefallenen der ganzen Kirchengemeinde geweiht wird. „Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte“, steht auf dem Denkmal, das an 160 Gefallene des Kirchspiels im Ersten Weltkrieg erinnern soll.

 

Eine (fast) Gleichberechtigung für Männer: Der Vaterländische Frauenverein für Bornhöved und Umgebung ändert laut Bericht im Segeberger Kreis- und Tageblatt vom 29. November 1912, vor 110 Jahren auf seiner Generalversammlung die Statuten: Ab sofort können auch außerordentliche (männliche) Mitglieder aufgenommen werden. Diese zahlen einen bestimmten Beitrag und sind bereit, die Aufgaben des Vereins zu fördern. Pastor Voß wird zum Schriftführer gewählt – er ist außerordentliches Mitglied. Dr. Kruse wird dem Vorstand als beratendes Mitglied angehören.

 

Keine gute Zeit für Freizeitpferde: Am 29. November 1917, vor 105 Jahren, berichtet das Segeberger Kreis- und Tageblatt, dass angesichts des Mangels verfügbarer Pferde in der Landwirtschaft vom Generalkommando des IX. Armeekorps in Altona ein Verbot des Haltens von „Luxuspferden“ erlassen worden ist. Grundlage dafür ist das Gesetz über den Belagerungszustand vom 4. Juni 1851, das in Preußen in Kriegszeiten zur Anwendung kommt.

 

Vertreterregelung muss greifen: Der Leiter der Ortsgruppe der NSDAP Bornhöved, Alfred Dau, befindet sich vom 30. November bis 20. Dezember 1937, vor 85 Jahren, auf einem Ortsgruppenleiterlehrgang auf der Reichsschulungsburg Erwitte bei Lippstadt in Westfalen. Während dieser Abwesenheit wird Dau vom Schmalenseer Zellenleiter der NSDAP, Richard Saggau vertreten. (Erklärung: Die Ortsgruppe Bornhöved der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei bestand aus den Zellen Bornhöved (2), Gönnebek und Schmalensee, also Untergruppen der Ortsgruppe.)

 

 

Foto zur Meldung: November-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 2
Foto: Meta Kaack sucht ein Großmädchen SKTB 01.12.1917

Erinnerung: Heute Beteiligung der Öffentlichkeit zum Neubaugebiet Schmalensee

(09. 11. 2022)

Wie ist der Stand der Dinge rund um das geplante Neubaugebiet in Schmalensee? Lauter Fragen spinnen sich in der öffentlichen Debatte rund um die Fläche am Grasweg und können von Einwohnerinnen und Einwohnern und Interessierten im Rahmen der sogenannten frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung gestellt werden.

 

Die dazu notwendige Informationsveranstaltung findet heute statt um 19 Uhr im Gemeindesaal am Gasthof Voß (Dorfstraße 13).

 

Dazu ist auch erstmals der neue Schaukasten auf dem Parkplatz am Feuerwehrgerätehaus mit Unterlagen bestückt worden, denn das entspricht den rechtlichen Ansprüchen.

 

Eingeladen wurde zudem im Blickpunkt, dem amtlichen Mitteilungsblatt und im Anhang zu dieser Meldung ist ein entsprechendes PDF zu finden, das die Lage der Fläche oberhalb der Damsdorfer Straße aufzeigt.

 

Im Anschluss tagt der Bauausschuss

 

Der Bebauungsplan Nr. 8, der das oben genannte Neubaugebiet betrifft, ist auch Thema der Sitzung des gemeindlichen Ausschusses für Planung du Umwelt, Bau- und Wegeangelegenheiten (Bauausschuss), der direkt im Anschluss am selben Ort tagen wird.

[Einladung]

Foto zur Meldung: Erinnerung: Heute Beteiligung der Öffentlichkeit zum Neubaugebiet Schmalensee
Foto: Auf der geplanten Fläche für ein Baugebiet wurden die Archäologen fündig

Neubaugebiet Schmalensee: Beteiligung der Öffentlichkeit am 9. November

(03. 11. 2022)

Wie ist der Stand der Dinge rund um das geplante Neubaugebiet in Schmalensee? Wie sehr bremsen archäologische Untersuchungen? Wie viele Grundstücke sind vorgesehen und wie groß könnten sie werden? Wie erfolgt die Erschließung der Fläche und was ist in Sachen Energie zu erwarten? Lauter Fragen wie diese können die Einwohnerinnen und Einwohner und Interessierten im Rahmen der sogenannten frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung stellen. Ob schon alles beantwortet werden kann, kann an dieser Stelle noch nicht bejaht werden.

 

Die dazu notwendige Informationsveranstaltung findet statt am Mittwoch, 9. November, um 19 Uhr im Gemeindesaal am Gasthof Voß (Dorfstraße 13). Dazu ist auch erstmals der neue Schaukasten auf dem Parkplatz am Feuerwehrgerätehaus mit Unterlagen bestückt worden, denn das entspricht den rechtlichen Ansprüchen. Eingeladen wurde zudem im Blickpunkt, dem amtlichen Mitteilungsblatt und im Anhang zu dieser Meldung ist ein entsprechendes PDF zu finden, das die Lage der Fläche oberhalb der Damsdorfer Straße aufzeigt.

 

Im Anschluss tagt der Bauausschuss

 

Der Bebauungsplan Nr. 8, der das oben genannte Neubaugebiet betrifft, ist auch Thema der Sitzung des gemeindlichen Ausschusses für Planung du Umwelt, Bau- und Wegeangelegenheiten (Bauausschuss), der direkt im Anschluss am selben Ort tagen wird.

 

[Einladung]

Foto zur Meldung: Neubaugebiet Schmalensee: Beteiligung der Öffentlichkeit am 9. November
Foto: Premiere fürden Kasten für amtliche Bekanntmachungen nach Baugesetzbuch am Feuerwehrhaus

Lebensrettende Geräte in Schmalensee: Defibrillatoren an öffentlichen Orten

(02. 11. 2022)

Sie sind schon länger Teil der öffentlichen Einrichtungen Schmalensees doch wegen der Corona-Pandemie ist ihre Anwesenheit in der Berichterstattung der Gemeinde-Homepage bislang zu kurz gekommen. Die Rede ist von zwei Defibrillatoren, die durch tatkräftige Vereine und Förderer ins Dorf gelangt sind und zur raschen Hilfeleistung im Fall der Fälle durch alle Ersthelferinnen und Ersthelfer eingesetzt werden können.

 

Bereits im November 2020 waren zwei Defibrillatoren in Schmalensee eingetroffen, an deren Finanzierung sich die Gemeinde beteiligt hatte. Ein Gerät ging an den Sportverein, der einen Eigenanteil leistete und Mittel aus der Sportgeräteförderung, die der Kreissportverband Segeberg verteilen kann, beantragt hatte. Dieser „Defi“ wurde im Eingangsbereich des Sportlerheims installiert, um rasch greifbar zu sein, wenn auf und in der Sportanlage Betrieb herrscht.

 

An der Anschaffung des zweiten Gerätes hatte sich der Verschönerungs- und Vogelschießerverein beteiligt. Als Förderer trat hier die Sparkasse Südholstein auf. Der VVV verfügt über keine eigenen Räume und es war seinerzeit eine Debatte darüber entstanden, wo dieser zweite „Defi“ im Dorf anzubringen sei: In Nähe der Badestelle, eventuell am Gasthof, oder an einem allen Einwohnern bekannten zentralen Platz und Ort wie Bolzplatz und Feuerwehrgerätehaus.

 

Dieser Ort erhielt den Zuschlag, aber bislang war der Defibrillator in der Fahrzeughalle der Freiwilligen Feuerwehr angebracht. Das änderte sich nun: Feuerwehr-Gerätewart Michael Hübner und Feuerwehr-Kamerad Sönke Jens aus dem Bauausschuss haben den Defibrillator an der Außenwand des Feuerwehrgerätehauses angebracht, sodass er nun allen Ersthelfern zugänglich ist.

 

Nun bleibt zunächst zu hoffen, dass keines dieser Geräte gestohlen wird. Und natürlich hofft niemand, dass die Geräte ernsthaft zum Einsatz kommen müssen. Aber wenn es dazu kommt, gilt die nächste Hoffnung der Beherztheit aller verfügbaren Mitbürger, den Nächsten an einen Defi anzuschließen und sein (oder ihr) Leben zu retten.

 

Foto zur Meldung: Lebensrettende Geräte in Schmalensee: Defibrillatoren an öffentlichen Orten
Foto: Der Defibrillator am Feuerwehrgerätehaus

November-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1

(01. 11. 2022)

Werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen geben Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist das Archiv der Segeberger Zeitung. Bildmaterial aus Familienalben rundet die Beiträge mitunter ab.

Für die treue Leserschaft in Schmalensee und darüber hinaus haben wir im Monat November die historischen Meldungen zweigeteilt, um ihr ein Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der erste Teil.

 

Anlaufpunkte für Obdachlose: In Bornhöved und anderen Orten werden am 1. Januar 1892, vor 130 Jahren, Verpflegungsstationen für mittellose Wanderer wiedereröffnet. Die „Dienstleistungen“ der Stationen variieren. In den Städten stehen Abendbrot, Nachtquartier und Morgenbrot bereit, kleinere Stationen wie Bornhöved bieten nur ein Mittagsbrot. Ziel ist, das Betteln an der Haustüre zu unterbinden.

 

Dreister Hosendiebstahl in Schmalensee: Der ehemalige Lehrer Peters stiehlt Schmalensees Lehrer Heinrich Göttsch am 3. November 1897, vor 125 Jahren, eine Hose. Als auf das Klopfen von Peters niemand öffnet, entwendet dieser die Hose und verschwindet. Göttsch nimmt mit einem Nachbarn, dem Schmied Dunker, nach kurzer Zeit die Verfolgung über Damsdorf bis nach Tensfeld auf. Dort stellen sie den Dieb, der soeben im Begriff ist, dem dortigen Lehrer Mohr „einen Besuch abzustatten“. Göttsch und Dunker nehmen Peters die Hose wieder ab und bringen ihn zum zuständigen Amtsvorsteher Jürgens in Damsdorf. Bereits am 11. November wird der Dieb dem Amtsrichter von Harten am Segeberger Schöffengericht vorgeführt. Nach Feststellung des Tatherganges fällt von Harten mit den Schöffen, dem Hufenpächter Molt aus Strenglin und dem Bornhöveder Lohgerber Hein, das Urteil: Vier Wochen Gefängnis, da der Angeklagte bereits wegen Diebstahls vorbestraft ist. Die einwöchige Untersuchungshaft wird angerechnet.

 

Sorge um den Schmalenseer Hugo Saggau: Erster Weltkrieg – Der Unteroffizier Hugo Saggau aus Schmalensee, Sohn des Amtsvorstehers Heinrich Christian Saggau, gilt laut Segeberger Kreis- und Tageblatt vom 4. November 191, vor 105 Jahren, als vermisst. Man vermutet, dass er in Gefangenschaft geraten ist. Für die Familie bricht eine Zeit der Ungewissheit an. Aber: Am 12. Dezember meldet die Zeitung, dass Saggau aus englischer Kriegsgefangenschaft geschrieben hat.

 

Eine besondere Goldene Hochzeit: Matthias Christian Suhr und seine Frau Anna feiern am 5. November 1902, vor 120 Jahren, das Fest der Goldenen Hochzeit. Suhr war von 1851 bis 1887 Bauervogt bzw. Gemeindevorsteher in Schmalensee. „Onkel und Tante Suhr“, wie das ehemalige Gastwirtspaar genannt wird, genießen große Sympathie im Dorf. Am Vormittag treffen erste Geschenke ein, die eigentliche Feier beginnt um 16 Uhr im Gasthof. Pastor Voß überbringt die Ehejubiläumsmedaille des Kaisers nebst Glückwunschschreiben. Der Kampfgenossenverein 1848/51, dessen Mitglied Suhr ist, bringt ebenso Glückwünsche vor wie die Administratoren der Spar- und Leihkasse von 1861, deren Mitbegründer Suhr war. Gut 200 Personen nehmen am anschließenden Ball teil.

 

Protestwahl der Mittelständler: Am 6. November 1932, vor 90 Jahren, finden Wahlen zum Deutschen Reichstag statt. Gemeindevorsteher Heinrich Harder und sein Stellvertreter Ludwig Saggau bilden in Schmalensee den Wahlvorstand. Im Reich bleibt die NSDAP mit 195 Sitzen stärkste Fraktion vor der SPD (121) und der KPD (100). In Schmalensee verliert das rechte Lager gegenüber vorangegangener Wahlen an Stimmen. Auf die NSDAP entfallen 75 und auf DNVP 28 Stimmen. Es gibt Stimmen für den Radikalen Mittelstand (2), den Enteigneten Mittelstand (2) und die Reichspartei des Mittelstandes (3) sowie für die DVP (4) und die Deutsche Staatspartei (5). Auf SPD entfallen 36, auf KPD 16 Stimmen.

 

Mietfreiheit als Dank für Treue: Der Rentner und ehemalige Tagelöhner Christian Friedrich Burmeister und seine Frau Anna, geb. Reiche, feiern am 6. November 1942, vor 80 Jahren, das Fest der Goldenen Hochzeit. Beide Eheleute waren 32 Jahre, Christian Friedrich sogar 47 Jahre auf dem Hof der Familie Schnohr in Diensten. Aus Dankbarkeit für seine treuen Dienste hatte der Arbeitgeber Burmeister dessen Wohnung mietfrei auf Lebenszeit überlassen.

Übrigens: Am 6. November vor 65 Jahren, feiern Anna und Friedrich Burmeister auch das Fest der Eisernen Hochzeit. Drei Enkel und fünf Urenkel gratulieren. Amtmann Rauert aus Bornhöved überbringt die Glückwünsche des Ministerpräsidenten mit Urkunde, Plakette und Geldgeschenk, berichtet die Segeberger Zeitung.

 

Auf dem Weg zur heutigen Sventana-Schule: Am 7. November 1967, vor 55 Jahren, stimmt die Gemeindevertretung von Schmalensee mit sechs Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen dem Beitritt zum Schulverband Bornhöved zu und erklärt damit ihre Bereitschaft, eine Dörfergemeinschaftsschule zu errichten (diese wird später Grund- und Hauptschule sein und ist heute in der Sventana-Gemeinschafsschule zu finden). Gemeindevertreter Gerhard Cuwie wird in den entsprechenden Vorbereitungsausschuss entsandt. Auch die Damsdorfer GV fasst an diesem Abend einen Beschluss, dem Vorbereitungsausschuss beizutreten und sich somit für die DGS auszusprechen. Aber man möchte noch den finanziellen Rahmen prüfen. Es wird zudem avisiert, als Zwischenlösung die eigene Volksschule mit der von Tensfeld zusammenzulegen.

Unumstritten ist das Projekt nicht: Zweieinhalb Stunden bemüht sich Landrat Graf Schwerin von Krosigk am 16. November darum, die Tarbeker Gemeindevertreter von der Notwendigkeit der Dörfergemeinschaftsschule zu überzeugen. Doch mit 5:2 stimmen diese dagegen. Bürgermeister Schädler gehört zu den Gegnern der DGS, die sich mit ihren örtlichen Schulverhältnissen vollauf zufrieden zeigen und für Tarbek im Falle eines Beitritts zum Schulverband Bornhöved Kosten erwarten, die die Finanzkraft der Gemeinde übersteigen würden. Der Landrat setzt aber weiter auf die Dörfergemeinschaftsschule, die er mit den Gemeinden Bornhöved, Schmalensee, Damsdorf und Tensfeld umsetzen möchte. Hoffnung besteht zudem, dass die Gemeinde Stocksee ihre bisher ablehnende Haltung überdenken wird. Wie die Segeberger Zeitung am 9. Dezember berichten wird, reagiert die Gemeinde Bornhöved auf die Nichtbereitschaft Tarbeks und die ausstehende Entscheidung Stocksees so: Man will auf jeden Fall an der Gründung des Schulverbandes festhalten und die Dörfergemeinschaftsschule ins Leben rufen. Wer danach hinzukommt, muss dann mehr bezahlen. Sanfter Druck auf die Unentschlossenen.

 

Foto zur Meldung: November-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1
Foto: Matthias Christian und Anna Suhr auf Bildern im Gasthof Voß

Historisches Kalenderblatt im November: Reigen der Schmalenseer Schülerinnen zu Ehren ihres Lehrers

(31. 10. 2022)

Corona-bedingt musste in Schmalensee nach 2020 auch im Dezember 2021 die Seniorenweihnachtsfeier der Gemeinde abgesagt werden, um Kontakte zu beschränken. Statt einer Feier erhielten die Seniorinnen und Senioren des Dorfes einen Präsentbeutel mit einem Premieren-Inhalt: Einem Schmalensee-Kalender für 2022 mit historischen Aufnahmen. Wenige Restexemplare gingen in den Verkauf für den guten Zweck.

 

Für alle Schmalenseer und Freunde, ob nun Besitzer eines solchen Kalenders oder nicht, sei im Jahr 2022 stets vor dem Monatsersten das nächste Kalenderblatt auf der Gemeinde-Homepage gezeigt und erläutert. Heute also das Kalenderblatt für den November.

 

Eines der schönsten Fotos aus Schmalensees Dorfgeschichte

 

Das Kalenderbild für November 2022 mag in manchem Schmalenseer Haushalt vorhanden sein, zur Verfügung gestellt hat es dem Arbeitskreis Dorfgeschichte Harald Saggau (), neben vielen anderen historischen Aufnahmen. Das Foto stammt aus dem Jahr 1921 und zeigt Schülerinnen der Schmalenseer Volksschule, die anlässlich einer bedeutenden Feier „zwei niedliche Reigen“ aufführten. Es handelte sich um die Feier des 25-jährigen Ortsjubiläums für Lehrer Heinrich Göttsch, der hier 1896 seinen Dienst angetreten hatte.