Amtsfeuerwehrtag: FF Schmalensee Vierter bei den grenzenlosen Spielen
Nach guter Väter Sitte, also der Tradition folgend, fand aufgrund des Jubiläums einer der Freiwilligen Feuerwehren des Amtes Bornhöved der Amtsfeuerwehrtag bei dieser statt: Am 13. September , in Damsdorf, denn die dortige Wehr kann in diesem Jahr auf 130 Jahre Freiwilligkeit zurückblicken.
Das Festgelände rund um das Dörphus Damsdorf hatte einiges zu bieten: Feuerwehrtechnik zum Anfassen – inklusive des historischen Löschzuges aus Bornhöved, Hüpfburgen für die Lütten, Gegrilltes von der Jugendfeuerwehr Bornhöved, Getränke von der Landjugendgruppe Schmalensee, Kaffee und Kuchen vom Seniorenclub Damsdorf. Außerdem gab es Vorführungen und Spiele ohne Grenzen für teilnehmende Blaulicht-Gruppen.
Technische Panne beim Fettbrand
Amtswehrführer Marco Dorwo, zugleich Gemeindewehrführer Trappenkamp, hatte nach kurzer Begrüßung die Moderation der Vorführungen an Bornhöveds Gemeindewehrführer Dirk Stemke übergeben, der in launigen Worten durch den technischen Part des Programms führte.
Dabei bekam die Freiwillige Feuerwehr Stocksee zunächst „ihr Fett weg“: Bei der Lehrvorführung „Fettbrand“ – Fett brennt in Pfanne auf dem Herd – passierte, was eigentlich nicht passieren darf: Mit einem Schups Wasser wurde das Feuer gelöscht. „Damit kommen wir sicher ins Buch der Rekorde“, schmunzelte Stocksees Wehrführer Markus Schröder. Noch soll ein Team von Experten damit befasst sein herauszufinden, was da schief ging.
Erschwert wird dessen Arbeit dadurch, dass bei einem zweiten Versuch alles so lief, wie es sein soll – und beim echten Küchenbrand auch sein würde: Das Wasser sorgte für eine Fettexplosion: Versucht man, brennendes Fett mit Wasser zu löschen, sinkt das Wasser auf den Boden der Pfanne und verdampft explosionsartig – es kommt zur Stichflamme und dem Küchen- beziehungsweise Fettbrand. Die besseren Alternativen: Trockenen Deckel auf die Pfanne oder gleich zum Feuerlöscher für die Brandklasse F greifen (nicht zum Schaumlöscher). Und natürlich die 112 wählen.
Tensfelder Feuerwehr reißt Dach von LKW
Was Technische Hilfeleistung unter anderem umfasst, demonstrierte eindrucksvoll die dafür bestens ausgestattete Feuerwehr Tensfeld: Fahrzeuge aus dem Fundus der Fahrenkruger Firma ISR Recycling, die regelmäßig Feuerwehren und Rettungsdiensten das Üben an schrottreifen Kraftfahrzeugen ermöglicht, standen für das Szenario eines Unfalls zwischen LKW und PKW zur Verfügung. Geschilderte Lage: Der Fahrer des Lastwagens befand sich eingeklemmt in der eingedrückten Fahrerkabine und musste daraus befreit werden.
Mit allem Equipment, das ihr zur Verfügung stand, löste die Gruppe der Tensfelder diese Herausforderung schulmäßig und eindrucksvoll. Unter anderem wurde mittels Hydraulikschere das Dach zum Teil vom Fahrzeug getrennt, mittels Hydraulikstempel angehoben, und der Fahrer über eine mobile Rettungsbühne aus der Kabine geholt. Das war in zwei Sätzen die Zusammenfassung von unzähligen Handgriffen, von Sicherungsmaßnahmen, Kommandos und vielfach geübten Abläufen. Ergänzt um die Moderation wurde so den Zuschauerinnen und Zuschauern demonstriert, was die Einsatzkräfte in Bewegung bringen, um Menschenleben zu retten.
Spaß und Nass von unten wie oben bei den Spielen
Mit dem Wechsel vom Ernsthaften zum Spaßigen, von den Vorführungen zu den Spielen ohne Grenzen, wanderte auch das Moderatoren-Mikrofon: Ines Hagen von der Jubiläums-Feuerwehr Damsdorf übernahm und führte durch das acht Stationen umfassende Programm. Und das hatte es in sich – natürlich rein feuerwehrtechnisch angelegt und unter allen Facetten der Sicherheit ausgeklügelt. Angehörige der Feuerwehr Damsdorf beziehungsweise deren Angehörige und Unterstützer leiteten die Stationen. Überhaupt demonstrierten die Damsdorfer an diesem Amtsfeuerwehrtag eindrucksvoll ihre Dorfgemeinschaft.
Beim Schlauchkegeln mussten tatsächlich Kegel mittels auszurollendem Feuerwehrschlauch umgeschmissen werden; Das Dosenschießen war eine Löschübung mittels Kübelspritze (die natürlich während des Löschvorgangs zu befüllen war); an der Station Laufski, auch bekannt als Rasenski, mussten sowohl ein Hin- und Rückdistanz als auch ein Hindernis überwunden werden; Sackhüpfen dürfte das nächste Aktivspiel beim Schmalenseer Dorfquiz werden: Im Bigbag mussten die jeweils vier Personen großen Gruppen hin und zurück hopsen, also alle gemeinsam – was gar nicht leicht aber lustig anzuschauen ist; beim Holz sägen kam es darauf an, von einem Stamm 500 Gramm zu trennen; die Funkübung beinhaltete, dass zwei Gruppenmitglieder den anderen eine Lego-Landschaft via Funkgerät so beschreiben mussten, dass diese ein möglichst identisches Duplikat bastelten; dass man mittels Bauzaun, Flatterband und Wassereimer einen „heißen Draht“ simulieren kann, mussten alle Gruppen an Station 7 schweißreich feststellen; und bei der Wasserförderung mittels Schüssel über Kopf wurde so manches Gruppenmitglied patschnass. Das machte zwischendurch, als über Damsdorf ein kräftiger Schauer niederging, aber auch nichts mehr.
Die Schmalenseer Gruppe bei den Spielen ohne Grenzen schlug sich sehr ordentlich: Matthias Kay, Patrick Stürner, Daniel Stöwesand und Maximilian Radloff konnten Platz vier von zehn belegen. Zwar hatte Wehrführer Peter van het Loo, oberster Anfeuerer an jeder Station, einen „Treppchenplatz“ gefordert. Dann aber hätte die Damsdorfer Wehr, deren Gruppe sich aus gutem Anlass „Geburtstagskinder“ nannte, von Platz 3 verdrängt werden müssen. Die Schmalenseer nannten sich übrigens „Jung schlank und dynamisch“, was weitgehend auch zutreffend war. Platz zwei ging an eine Gruppe der Feuerwehr Gönnebek und auf dem ersten Platz landete die einzige Nicht-Feuerwehr-Mannschaft: Das THW aus Wahlstedt.
Die Platzierungen bei den Spielen ohne Grenzen: 1. Blau aus Überzeugung (THW Wahlstedt) 67 Punkte, 2. Die Löschtischhelden 1888 (FF Gönnebek) 60 Punkte, 3. Die Geburtstagskinder (FF Damsdorf) 59 Punkte, 4, Jung schlank und dynamisch (FF Schmalensee) 51 Punkte, 5. Die dollen Bornhöveder (FF Bornhöved) 47 Punkte, 6. Schrödis beste 4 (FF Stocksee) 45 Punkte, 7. Haselnuss 24 (JFF Bornhöved) 5 Punkte, 8. FF Tensfeld 44 Punkte, 9. Die Funkanfänger (FF u. JFF Trappenkamp) 32 Punkte, 10. Die Hydrantenhelden (JFF u. FF Trappenkamp) 27 Punkte.
Fotos: Christian Detlof
Bild zur Meldung: Vierter Platz für die FF Schmalensee beim Amtsfeuerwehrtag












