Teilen auf Facebook   Teilen auf X   Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Das Wappen der Gemeinde Schmalensee

Schmalensee, den 13. 04. 2020

Es ist allgegenwärtig, das Schmalenseer Gemeindewappen. Es ziert den Trafokasten am Feuerwehrgerätehaus und das Einsatzfahrzeug unserer Freiwilligen Feuerwehr; wir finden es in den Emblemen der Reitsportgemeinschaft und des Sportvereins; von manchem Fahnenmast grüßt es und auch diese Gemeinde-Homepage kommt nicht ohne es aus.

 

Genehmigt wurde das Wappen, das von Lothar Leissner (Itzehoe) entworfen wurde, am 7. März 1996. Eine Beschreibung gibt es im Internet bei Wikipedia und identisch in dem 1997 veröffentlichten Wappenbuch der Kreise, Ämter, Städte und Gemeinden in Schleswig-Holstein (bearbeitet für den Verein zur Förderung des Landesarchivs von Martin Reißmann, erschienen im Verlag Husum):

 

Durch einen silbernen Wellenfaden erniedrigt von Rot und Blau geteilt, überdeckt mit einem fünfblättrigen, bewurzelten goldenen Schößling.“

 

Die „Farbenlehre“ des Wappens ist schnell erklärt: Blau-Weiß-Rot steht für das Bundesland Schleswig-Holstein (Weiß ersetzt hier „Silber“, was nicht unüblich ist); die Reihenfolge im Wappen ist eine andere, um das Blau des Sees mit dem Wellenfaden darauf zu betonen.

 

Ursprung: Das Wappen derer von Schmalensee

 

Viel diskutiert ist der „Schößling“, der ein sogenanntes Zitat aus dem Wappen der Ritterfamilie von Schmalensee ist. Es gibt diese Familie mit mehreren Zweigen noch heute und im Besitz der Gemeinde befindet sich die im Jahr 1959 von Robert Bergmann verfasste Chronik der Familie, die der Kieler Wolfgang Butzlaff im Jahr 2011 an Bürgermeister Sönke Siebke überreichte.

 

Nach dieser Chronik sollen sich die später in den Adel erhobenen von Schmalensees nach dem Ort Schmalensee oder dem Gewässer gleichen Namens benannt haben. Schon im Jahr 1300 taucht ein Tymmo de Smalense im Lübecker Oberstadtbuch auf, fast parallel im Kieler Rentebuch: Bartoldus Smalenze, Bertrammus Smalenze und Hinricus Smalenze.

 

In dem 2004 vom Heimatverein des Kreises Segeberg herausgegebenen Büchlein „Hoheitszeichen des Kreises, der Städte, Ämter und Gemeinden im Kreis Segeberg“ bezeichnen die Autoren die von Schmalensees als „Repräsentanten des holsteinischen Uradels“.

 

Das Wappen bei Göttsch

 

Heinrich Göttsch, Schmalensees Dorfchronist von 1948, benennt das Geschlecht Smolenze, das als freie Bauern im 12. Jahrhundert im Dorf Schmalensee gelebt und gewirtschaftet haben mag und sich nach diesem benannte, als es im Zuge der sogenannten Ostkolonisation slawischer Lande in der neuen Heimat – sehr wahrscheinlich durch erfolgreichen Wehrdienst – zu Ansehen, Titel und Eigentum gelangte.

 

Göttsch kannte Bergmann bzw. dessen Arbeit und mag von diesem für seine vor dem Zweiten Weltkrieg begonnene und danach veröffentlichte Chronik ein Wappen der Familie „erhalten“ haben, das er auch abdrucken ließ – es ist der einzige Farbdruck in der Chronik.

 

Göttsch beschreibt es als „Das Wappen des Rittergeschlechts von Schmalensee“, das „einen Schild, den ein Bäumchen mit 5 Blättern ziert“, darstellt. Und: „Zwei Büffelhörner zieren den Helm.“

 

Aus der Bergmann-Chronik wissen wir, dass die Schmalensees bzw. von Schmalensees in verschiedenen ostdeutschen Regionen zu Besitz kamen, zahlreiche Offiziere gingen aus diesen späteren Gütern in nachfolgenden Jahrhunderten hervor und die verschiedenen Familienzweige entwickelten eigene, aber sich doch immer am Ursprung orientierende Wappen.

 

Der Schößling im heutigen Wappen der Gemeinde Schmalensee, der sich auch in dem von Heinrich Göttsch verwendeten Wappen findet, geht auf das Wappen Nr. 6 zurück, das in der Bergmann-Chronik als das „Bagmihlsche Wappen“ aus dem Pommerschen Wappenbuch zitiert wird.

 

Familienwappen inoffizielles Gemeindewappen

 

Spätestens, als das Kopiergerät Einzug hielt, und spätestens mit dem Scanner hielt das von Göttsch verwendete Familienwappen Einzug in die Vereinslandschaft und die Kommunalpolitik Schmalensees. Es zierte Vereinsbriefköpfe oder auch Flugblätter.

 

Markantestes Beispiel für eine Verwendung ist das alte Vereinsemblem des SV Schmalensee von 1980, das den Ritterkopf zeigt. Noch heute werden Ehrennadeln des Vereins vergeben, die das alte Logo ziert, auch wenn der Verein längst das aktuelle Gemeindewappen in sein Logo integriert hat – mit entsprechender Genehmigung.

 

Keine Genehmigung hingegen mochte die Familie von Schmalensee der Gemeinde für die weitere Nutzung des Familienwappens erteilen. Im Gegenteil, der deutsche Zweig (es gibt auch von Schmalensees in Schweden und den USA) intervenierte – und das ebnete den Weg zu unserem heutigen Gemeindewappen, das ein uns alle einigendes Element darstellt und besonders deutlich zum Ausdruck bringt, was uns emotional, abgesehen von Menschen, am meisten an unser Dorf bindet: Die Landschaft mit dem See.

 

 

 

 

 

 

 

Bild zur Meldung: Schmalensee Gemeindewappen auf Trafokasten

Fotoserien


Wappen (13. 04. 2020)

Kontakt
 

Gemeinde Schmalensee

Bürgermeister

Dirk Griese
Dorfstr. 18
24638 Schmalensee

 

Tel.: (04323) 6253
E-Mail:

 

 

 

 

 

 
 
Veranstaltungen
 
 
 
Wetteraussichten