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Rückblende Ostermontag – Wildtierpirsch mit Knalleffekt

Schmalensee, den 14. 04. 2023

Es ist offiziell: Der Wolf ist vor dem Schmalenseer Ortsschild aufgetaucht. Am Ostermontag, ca. 17 Uhr. In hohem Tempo – bleiben wollte er wohl nicht. Am gestrigen Donnerstag hat die TU Dresden bestätigt, was auch das zuständige Landesamt schon meinte: es war kein Hund, sondern tatsächlich ein Wolf. Die Fotos von Meister Isegrim waren echte Zufallstreffer, eigentlich war unmittelbar zuvor ein anderes Tier in den Fokus geraten.

 

Es war angesichts der schönen Ostersonne mal wieder an der Zeit, das gute Essen der Feiertage abzuwandern und unsere schöne Landschaft zu genießen. Eine neue Kamera sollte endlich einmal bei Tieren zum Einsatz kommen – also ab auf den Steg an der Badestelle: Haubentaucher, Blässhuhn und Reiherente fanden ihren Weg in den Sucher. Graugänse sind am Schmalensee längst keine Seltenheit mehr, angetroffen wurden sie im Geleitzug mit Kanadagänsen, erkennbar am schwarzen Kopfgefieder.

 

Lange geschah nichts in Sachen Wildtierpirsch. Über die Grenzau und durch den Mehlkroogredder ging es nach Bornhöved, von dort direkt in Richtung Mang de Bargen. Über einer Koppel, die vor einem Steilhang eine Art Tal bildet, weckte ein Greifvogel Aufmerksamkeit. Rasch war im Gras die Zielgruppe erkannt: Ein Hasen-Duo, das sich auf den Boden drückte. Lange musste ausgeharrt werden, ehe ein Schnappschuss von der Rückzugsbewegung der Lampes gelang.

 

Weiter ging es Richtung Heimat. Vorbei am Sportplatz und Sportlerheim – doch halt! Ein Rehspion auf frischer Tat ertappt beim Ausspähen der Kita-Fenster. Das Tier blieb genau so ruhig wie der Fotograf, der die Kamera erst zum Einzelbild fertig machen musste. Ein höfliches „bleib schön stehen“ wurde akzeptiert, erst, nachdem zwei Bilder im Kasten waren, trabte das Tier gemächlich – und ein wenig hochnäsig – davon.

 

Die Kamera noch vor dem Körper sollte es weitergehen, die Tarbeker Straße hinauf zum Ortseingang, als im Augenwinkel rechts ein pelziges Wesen in schnellem Tempo über den Acker gerannt kam. Die Richtung war vorhersehbar: Durch den Knick, über die Straße, dort, wo ein Heckloch ist. Kamera in den Anschlag – drei Einzelbilder, in der Aufregung war ein Umschalten auf Serienbilder vergessen worden. Aber geworden sind die Bilder was, ein purer Zufall.

 

Seinen Weg hat der Wolf dann mit anhaltend hohem Tempo fortgesetzt, vermutlich hat das Tier den Fotografen gar nicht bemerkt. Ist auch besser so. Denn eigentlich soll es Begegnungen wie diese gar nicht geben. Und wenn doch?

 

Begegnungen mit dem Wolf melden!

 

Unsere Jäger wissen, wem man eine Wolfsichtung zu melden hat. Das Monitoring des Landes kümmert sich um die Erfassung aller Beobachtungen – und lässt diese gegenprüfen, wie in diesem Fall an der TU Dresden geschehen.

 

Das Landesportal Schleswig-Holstein sagt, wie man sich bei Begegnungen mit dem Wolf verhalten soll:

 

  • Genau wie bei anderen Wildtieren auch sollte zu Wölfen grundsätzlich Abstand gehalten werden. Man sollte daher nicht auf Wölfe zugehen oder die Tiere gar bedrängen.

 

  • Wer zu Fuß oder mit dem Fahrrad Wölfen begegnet, die sich nicht unverzüglich zurückziehen, sollte diese im Auge behalten, aber nicht direkt anstarren, sich langsam entfernen, bzw. mit dem Fahrrad langsam weiterfahren. Man sollte nicht überhastet vor den Tieren flüchten.

 

  • Bei vielen dokumentierten Begegnungen befanden sich die beobachtenden Menschen innerhalb von Fahrzeugen. Dass Wölfe vor Fahrzeugen oder auch vor Reitern oft wenig Scheu zeigen, haben sie mit vielen anderen Säugetier- und Vogelarten gemeinsam und ist insofern keine ungewöhnliche oder besorgniserregende Verhaltensweise.

 

  • Folgen der oder die Wölfe in gewissem Abstand, sollte man sich nicht hastig entfernen oder weglaufen, sondern langsam, betont uninteressiert weitergehen beziehungsweise fahren und dabei laut sprechen.

 

  • Im unwahrscheinlichen Fall, dass ein oder mehrere Wölfe sich offensichtlich direkt, zügig und entschlossen Menschen annähern, handelt es sich in der Regel um neugierige Jungtiere: Bleiben Sie in solchen Fällen stehen, rufen laut und klatschen Sie in die Hände. Bei weiterer Annäherung werfen Sie mit Gegenständen (z.B. herumliegenden Stöcken).

 

  • Gerade wenn Sie einen Wolf an seiner Nahrungsquelle überraschen, sollten sie jede weitere Annäherung an das Tier und seine Beute unbedingt vermeiden und sich umgehend zurückziehen.

 

  • Hunde können, wenn sie sich unbeaufsichtigt in Wald und Flur bewegen, von Wölfen angegriffen, verletzt und getötet werden. In Gebieten, in denen Wölfe gesichtet wurden, sollten Hunde daher angeleint oder nur im engen Einwirkungskreis des Besitzers geführt werden.

 

  • Hunde können, besonders bei unerfahrenen Jungwölfen, Interesse, Neugier- und eventuell auch aggressives Verhalten auslösen. Die Wölfe sind dann teilweise so auf den Hund fixiert, dass der begleitende Mensch durch die Wölfe scheinbar ignoriert wird. Machen Sie in einem solchen Fall die Wölfe durch lautes Rufen und Gestikulieren auf sich aufmerksam.

 

  • Die Gefahr für Jagdhunde im jagdlichen Einsatz kann durch verschiedene Maßnahmen reduziert werden. Bei Jagden in bekannten Wolfsgebieten, bei denen freilaufende Jagdhunde eingesetzt werden, sind alle Beteiligten vorab über die mögliche Anwesenheit von Wölfen zu informieren. Die Hunde sollten erst geschnallt werden, wenn die Treiber unterwegs sind. Den Hunden können Schutzwesten und Halsbänder mit mechanischen oder elektronischen Schutzvorrichtungen angelegt werden.

 

  • Wölfe, bei denen das Beutefangverhalten auf Haustiere (meist Schafe oder Ziegen) ausgelöst ist, können so auf die Beute fixiert sein, dass auch bei Anwesenheit mehrerer Menschen ein Vertreiben schwerfallen kann. In einem solchen Fall Wölfe nicht auf begrenztem Raum (etwa an hohen Zäunen oder von Gebäuden) in die Enge treiben.

 

  • Unter keinen Umständen dürfen Wölfe gefüttert werden. An Fütterung durch den Menschen gewöhnte Wölfe können in der Folge Futter aufdringlich oder aggressiv einfordern. Auf diese Weise können Gefahren für Menschen entstehen.

 

  • Auch die indirekte Fütterung ist zu unterlassen. Insbesondere in Wolfsgebieten sollten deshalb Speisereste, Schlachtabfälle und Tierfutter, besonders solches für Hunde und Katzen, so verwahrt werden, dass diese nicht für Wildtiere zugänglich sind.

 

  • Wölfe können sich genau wie auch andere Wildtiere an leicht zugängliche Nahrungsquellen im Siedlungsbereich gewöhnen und dann unerwünschte und problematische Verhaltensweisen entwickeln, etwa mangelnde Scheu, aufdringliches oder sogar aggressives Verhalten.

 

  • Deutschland ist frei von Wildtollwut, daher ist nicht mit tollwütigen und aus diesem Grund aggressiven, unvorsichtigen oder auffälligen Wölfen zu rechnen.

 

  • Wer einen toten, kranken oder verletzten Wolf findet, sollte das Tier keinesfalls anfassen.

 

  • Bitte melden Sie alle Wolfskontakte (Tote und lebende Tiere) den Mitarbeitern des schleswig-holsteinischen Wolfsmanagements (Tel. 0174 6330335 bzw. 04347 704325).

 

 

Bild zur Meldung: Die Reiherente hat den Rundumblick

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Wildtiere (14. 04. 2023)

Kontakt
 

Gemeinde Schmalensee

Bürgermeister

Dirk Griese
Dorfstr. 18
24638 Schmalensee

 

Tel.: (04323) 6253
E-Mail:

 

 

 

 

 

 
 
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