Darum hängen an einigen Bäumen in Schmalensee Nummern
Seit dem 18. September sind in Schmalensee zahlreiche Bäume mit Nummern ausgestattet: Runde, recht unauffällige Zahlenplättchen wurden an solchen Bäumen angebracht, die als Einzelbaum oder einen Abschnitt von Bäumen eingrenzend erfasst worden sind. Das Stichwort dazu aus der Gemeindevertretung: Baumkataster.
Von 200 möglichen Nummern, so viele hat die Gemeinde vorerst erworben, wurden von Gemeindearbeiter Mario Rehfeldt 111 an Bäumen angebracht. Die Nummern sagen in (fast) allen Fällen aus, dass es sich um solche handelt, die in Gemeindebesitz sind. Und diese ist für die Verkehrssicherheit zuständig und das ist der Grund für die Maßnahme.
Die Nummern dürfen nicht entfernt werden;
mit Nummern versehene Bäume dürfen nicht ohne Weiteres gefällt werden.
Das schließt natürlich nicht aus, dass mal ein Baum eingeht und aus dem Bestand genommen werden muss, sodass eine Nummer aus dem Ortsbild wieder verschwindet oder neu vergeben kann.
Die Gemeinde Schmalensee hat die Baumkontrollen, denen das Baumkataster als Grundlage dient, an die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein vergeben. Ein Mitarbeiter der Kammer, der im März vor Ort war und mit Bürgermeister und Bauausschussvorsitzendem eine Ortsbegehung unternommen hatte, wird auf Basis der am 18. September gemachten Eintragungen in ein Kartenwerk das Baumkataster für Schmalensee fertigstellen und jährliche Kontrollen durchführen.
Wo wurden Bäume mit Nummern markiert?
In diesen Abschnitten ist die Gemeinde Schmalensee für Bäume zuständig und hat deshalb Nummern vergeben: Auf dem Sportgelände an der Tarbeker Straße; in der oberen Damsdorfer Straße (grob beschrieben: zwischen Ende Wohnbebauung vor dem Containerplatz bis zur Einfahrt Op'n Barg inklusive Ringreiterplatz mit „Grüner Hans“); rund um den Bolzplatz und das Feuerwehrgerätehaus sowie dem darüber liegenden Schulwald; in der Straße Am Ringreiterplatz (14 Einzelbäume); im Bereich der Einmündung der Stockseer Straße in die B430; im Hang an der Belauer Straße vor dem Waldweg; im Hang über der B430 im Bereich der Abzweigung Belauer Straße (2 Einzelbäume in der Straße Streeken), im Seeuferbereich zwischen Pumpstation und Badestelle (hier handelt es sich um Privatbäume, die aber an einem öffentlichen Wanderweg stehen. Und: Die Dorf- oder Friedenseiche am Dreieckplatz, ein Gründenkmal, trägt die Nummer 200.
Wo wurden Gemeinde-Bäume nicht markiert?
Ganz bewusst und in Absprache wurden im Waldweg und im Bauernwald keine Nummern angebracht. Dieser Bereich, der als Wanderweg gilt und nicht bewirtschaftet wird, wird aber im Kataster als Abschnitt geführt werden, der nicht jährlich aber regelmäßig kontrolliert werden wird. Rund um den Bolzplatz ist längst nicht jeder Baum mit Nummern versehen worden. Sowohl der Hang um den Platz als auch der darüber liegende Schulwald sind zu kontrollierende Abschnitte, in denen markante Bäume gekennzeichnet wurden. Im Hang an der Belauer Straße vor dem Waldweg wurden nur drei Bäume markiert, um einen Kontrollabschnitt zu begrenzen.
Im Knick, der das Neubaugebiet oberhalb Damsdorfer Straße (künftig zu befahren vom Grasweg) begrenzt, wurde noch keiner der zu erhaltenen Bäume markiert: Das soll im Zuge der Erschließung stattfinden. Wenn der Radfernwanderweg Mönchsweg ertüchtigt werden sollte, kann es auch dort noch zur Kennzeichnung kommen. Insofern ist es gut, dass noch Nummern übrig blieben...
Nicht jeder Baum in Schmalensee „gehört“ der Gemeinde
Zahlreiche Bäume in Schmalensee stehen auf Privatgrund und sind damit in Verantwortung der Eigentümer. Das trifft insbesondere auf Knicks zu, die schützenswerte Biotope, aber zugleich Besitz der jeweiligen Landeigentümer sind. Wer das Landschaftsschutzgebiet in der Belauer Straße kennt, den dichten Baumbewuchs gegenüber der Seegrundstücke, muss wissen: Dieses Wäldchen ist ebenso privat wie das kurz vor dem Ortsausgang in Richtung Belau.
Entlang der Belauer Straße stehen zahlreiche mächtige Bäume, die in Verantwortung des Kreises Segeberg liegen – weil es sich um eine Kreisstraße handelt. Unsere Ortsdurchfahrt, die Dorfstraße, ist zugleich die Bundesstraße 430. Richtig: Hier wird die Straßenmeisterei im Auftrag des Bundes tätig, was Bäume betrifft. Das gilt auch für die Bereiche der Verkehrsinseln an den Ortseingängen.
Baumkataster und Kontrollen
Dass die Landwirtschaftskammer zukünftig regelmäßige Baumkontrollen in Schmalensee durchführt und Mängel abstellt bzw. aufzeigt, befreit uns als Gemeinde nicht von der Pflicht, auch mal den Blick schweifen zu lassen und mögliche Gefahren zu erkennen.
Insbesondere während und nach Stürmen kann es dazu kommen, dass Sofortmaßnahmen zu treffen sind. Wer also – wie bisher – eine Beobachtung macht, die auf von Bäumen ausgehende Gefahren hinweist, sollte diese weiterhin mitteilen: zum Beispiel dem Bürgermeister, dem Gemeindearbeiter oder einem Mitglied der Gemeindevertretung.
Bild zur Meldung: Bäume in Schmalensee werden kartiert