Kies, Wind und mehr – Bericht aus dem Bauausschuss (10.09.2025)
Ein volles Programm hatte der Schmalenseer Bauausschuss in seiner Sitzung am 10. September. Die Ergebnisse seien hier kurz zusammengefasst – schließlich hatte es am 9. September einen recht umfangreichen Vorbericht auf der Gemeinde-Homepage gegeben; außerdem stehen eigentliche alle Themen zur Weiterverfolgung in der Sitzung der Gemeindevertretung am 23. September an; und obendrein wird der Bürgermeister in der Einwohnerversammlung am 18. September auf die Knackpunkte eingehen.
Kiesabbau
Der Abbau von Kies ist eine privilegierte Nutzung, gegen die eine Kommune dann, wenn sich ein Landeigentümer mit einem Kiesabbauunternehmen einig geworden ist, kaum etwas unternehmen kann. Schon gar nicht möglich ist eine Verhinderung oder Verhinderungsplanung. Weil der Gemeinde bekannt geworden ist, dass in einem Außenbereich Land verkauft worden ist und an anderer Stelle mindestens ein bereits abbauendes Unternehmen bestrebt ist, zu expandieren, hat der Ausschuss der Gemeindevertretung empfohlen, einen Teilflächennutzungsplan aufzulegen, um zumindest steuernd auf den Abbau des oberflächennahen Rohstoffs, der für etliche Infrastrukturprojekte benötigt wird, einzuwirken. Zugleich wurde, nach nichtöffentlicher Beratung, auch eine Empfehlung für die Erarbeitung eines solchen Teilflächennutzungsplanes an ein geeignetes Büro ausgesprochen. Die Kosten trüge Schmalensee selbst – kein Kiesabbauer hätte ein Interesse an solch einer Planung.
In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass Gerüchte, die ein einzelner Besucher der Sitzung über baldigen Kiesabbau unmittelbar neben der Wohnbebauung zu streuen scheint, Gerüchte sind. Verantwortungsvolles Handeln im Sinne der Gemeinde (und der Verpflichtung als Mitglied eines Gremiums) ist, was die Mitglieder des Bauausschusses nun angeschoben haben.
Windkraft
Der Regionalplan des Planungsraumes III in Schleswig-Holstein zum Thema Windenergie an Land sieht nicht, wie nach dem Entwurf zu fürchten war, einen Windkraftanlagen-Gürtel von südlich der Damsdorfer Straße bis hinauf zur Stockseer Straße und darüber hinaus vor. Stattdessen ist von der Landesplanung eine Art Verdichtung im Bereich vorgesehen, wo bereits Anlagen stehen. Wie viele das sind und ob eventuell Investoren im Zusammenwirken mit Landeigentümern auf mehr drängen werden, bleibt abzuwarten – bis 8. Oktober können Einwände vorgebracht werden. Der Ausschuss empfiehlt der Gemeindevertretung, keine Stellungnahme zur aktuellen Planung abzugeben.
Zugleich aber wurde darüber informiert, dass eine schon bekannte Investorengruppe aus Stocksee, Schmalensee und Belau bei der Gemeine den Antrag gestellt hat, den Bau von Windkraftanlagen nördlich der Stockseer Straße durch das Anwenden der sogenannten Gemeindeöffnungsklausel zu ermöglichen – im Schulterschluss zu Anlagen, die auf Stockseer Seite vorgesehen sind. Mehr dazu am 18. September in der Einwohnerversammlung.
Neubaugebiet
Positiv: Die Genehmigung durch das BAFA, das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, für das Modul 1 zur Wärmeversorgung liegt vor. Erst ab Genehmigung von Modul 2, welche zugleich die Zustimmung zum vorzeitigen Maßnahmebeginn beinhaltet, können die Büros tätig werden, zum Beispiel mit der Ausschreibung der Erschließungsarbeiten. Das hat also viel Zeit gekostet und wird weitere kosten. Bürgermeister Dirk Griese schätzt nun, dass man Anfang 2026 Verkaufspreise ermitteln, Erschließungsaufträge erteilen und ab spätem Winter oder im frühen Frühjahr mit den Arbeiten beginnen kann, sodass Bauherren im Spätsommer starten könnten.
Die Zahl der Interessenten, so die Landgesellschaft Schleswig-Holstein, ist ungebrochen hoch. Bekanntlich hatte die Gemeindevertretung im Mai festgelegt, dass zwei „Töpfe“, Altbewerber (bis 7. Mai) und neue (ab 7. Mai) zu bilden seien. Derzeit umfasst Topf eins 64 Namen – die müssen nicht mehr alle wirklich aktuell sein –, Topf zwei aber weitere 21. Heißt: Trotz aller Verzögerungen besteht großes Interesse, in Schmalensee zu bauen.
Ortsentwässerung
Hier nur ein Berichtspunkt: Die Werte in der Pumpstation lassen darauf schließen, dass ein Haushalt seine Regenwasserleitung an die Kanalisation angeschlossen hat. Was verboten ist und bei Entdeckung Sanktionen nach sich zieht. Kosten, die durch die dadurch höheren Verbräuche entstehen, trägt derzeit die Allgemeinheit, in deren Interesse es also sein sollte, dass der Missetäter erkannt wird. Wo bei Starkregenereignissen der sogenannte „Pott“ unentwegt abzieht, könnte ein technischer Fehler vorliegen, oder aber Regenwasser einlaufen. Hier sollte der Gemeindearbeiter zur Überprüfung hinzugezogen werden.
Geschwindigkeitsanzeigetafeln
Der Landtagsabgeordnete Sönke Siebke aus Schmalensee hat der Gemeinde zwei Geschwindigkeitsanzeigetafeln geschenkt, die Kraftfahrzeugführenden mittels Smileys mitteilen sollen, ob sie mit korrektem oder unerwünscht hohem Tempo unterwegs sind. Auf Kosten der Gemeinde sollen in der Ortsdurchfahrt sowie nach Intervention durch die BfS-Fraktion auch in zwei Nebenstraßen Straßenlaternen so präpariert werden, dass die Anzeigetafeln an diesen angebracht und nachts mit Strom versorgt werden. Die Geräte verfügen über Akkus und können somit auch dann „arbeiten“, wenn die Straßenbeleuchtung nicht eingeschaltet ist.
Alles Weitere in der Einwohnerversammlung. Protokolle der Gremiensitzungen sind zudem im Bürgerinformationssystem des Amtes Bornhöved einsehbar – mit Ausnahme nicht öffentlicher Beratungspunkte.
Bild zur Meldung: Schmalensee-Schild












