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Vor 120 Jahren: Fahnenweihe beim Militärverein

Schmalensee, den 15. 08. 2017

Mit großem Aufwand findet in Bornhöved die lang erwartete Fahnenweihe des 1890 gegründeten Militärvereins für Bornhöved und Umgebung statt.

 

Die in Bonn gefertigte Fahne kostet 435 Mark, wovon die Spar- und Leihkasse für Bornhöved, Schmalensee und Gönnebek 150 Mark übernommen hat. Außerdem werden dem Verein vier Fahnenägel gestiftet – vom Leezener, Plöner und Wankendorfer Militärverein sowie vom Bornhöveder Kampfgenossenverein von 1870/71. Der Segeberger Militärverein hat einen weiteren Nagel angekündigt.

 

Nach einem Empfang am Sonntagvormittag im Gasthof Zur Linde, dem Vereinslokal des Militärvereins, findet auf der Petershöhe ein Feldgottesdienst mit Fahnenweihe und Konzert statt. Nach dem Essen gibt es einen Ball. Schon am Vorabend hat es einen Zapfenstreich gegeben.

 

 

  • Im Militärverein für Bornhöved und Umgebung, gegründet am 02.05.1890, waren bis 1919 alle Männer organisiert, die Wehrdienst geleistet hatten. Die Aktivitäten dienten vor allem gesellschaftlich-kulturellen Zwecken und der Geselligkeit. Neben den Generalversammlungen waren dies Ausflüge, Preisschießen, Unterhaltungsabende, Sommervergnügungen mit Scheibenschießen oder Stechvogelwerfen für die Damen und Kinderbelustigung. Im Militärverein wurden jährlich des Kaisers Geburtstag, der Tag der Erhebung Schleswig-Holsteins (24. März) und der Sedanstag (2. September) zusammen mit den örtlichen Kampfgenossenvereinen der Kriegsteilnehmer 1848/51 und 1870/71 gefeiert.

  • Ab 1892 waren die Militärvereine gehalten, Sanitätskolonnen zu bilden. Auch wurde das Schießen mit militärischen Waffen organisiert, vermutlich zur Inübunghaltung. Nachdem man sich lange entsprechende Karabiner vom Standort Neumünster leihen musste, wurden 1909 eigene Waffen beschafft, mit denen auf dem beim Gastwirt Hauschildt (Zur Linde) errichteten Schießstand geschossen werden konnte. Die Linde war 28 Jahre lang das Vereinslokal, in dem auch die oben genannte Fahne aufbewahrt wurde. 1909 wurde der Schmalenseer Willi Siebke zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.

  • Nach dem Ersten Weltkrieg widmete sich der Militärverein als treibende Kraft dem Bau eines Gefallenendenkmals vor der Kirche, das 1921 eingeweiht werden konnte. 1919 bereits war Heins Gasthof neues Vereinslokal geworden. Der Verein, wie alle im Deutschen Reich seit 1900 im Kyffhäuserbund organisiert, nannte sich nun Krieger- und Militärverein, stand neben „Gedienten“ bzw. Veteranen des großen Krieges auch „passiven“ Mitgliedern offen und widmete sich intensiv der Hinterbliebenenfürsorge. Er betonte seine parteipolitische Neutralität.

  • In den 1920er Jahren entstanden unter dem Eindruck politischer Strömungen verschiedene Veteranenverbände, etwa der „Stahlhelm“, der auch in Bornhöved und Umgebung auftrat und mit dem der Militärverein gemeinsame Veranstaltungen unternahm. Der Schmalenseer Heinrich Harder wurde 1934 zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden 1938 auch diese Organisationen „gleichgeschaltet“ – der NS-Reichskriegerbund setzte die Arbeit des Kyffhäuserbundes fort.

 

 

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Dorfstr. 18
24638 Schmalensee

 

Tel.: (04323) 6253
E-Mail:

 

 

 

 

 

 
 
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