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Vor 85 Jahren: Aufarbeitung des Röhm-Putsches in Bornhöved und Umgebung

Schmalensee, den 24. 07. 2019

Am 24. Juli 1934, vor 85 Jahren, berichtete das Segeberger Kreis- und Tageblatt von einer Mitgliederversammlung der Ortsgruppe der NSDAP Bornhöved, der auch die Mitglieder aus Schmalensee und Gönnebek angehörten. Neben einem Bericht des Parteigenossen Hans Hauschildt zu den Themen Reichsnährstand, Sippenrecht und Reinheit der Rasse sowie der Aushändigung von Mitgliedskarten an neu aufgenommene Parteimitglieder äußert sich der Ortsgruppenleiter, Apotheker Dr. Ahrens, zum sogenannten „Röhm-Putsch“, zu dem es am 30. Juni 1934 gekommen war.

 

Vorgeschichte: In der sogenannten „Nacht der langen Messer“ fanden vom 30. Juni auf den 1. Juli 1934 in Teilen des Deutschen Reiches binnen 24 Stunden „politische Säuberungen“ innerhalb der SA statt. Die Sturmabteilungen hatten in den Jahren vor der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten 1933 in erster Linie Propagandaschlachten und den Straßenkampf für die Partei geführt.

 

Die nach der Machtübernahme und durch Eingliederung anderer Verbände wie dem „Stahlhelm“ auf rund 4,5 Millionen Mitglieder angewachsene SA stellte unter ihrem Stabschef Ernst Röhm zunehmend Forderungen, die nicht mehr deckungsgleich mit den Vorstellungen der nationalsozialistischen Staatsführung waren. So sah sie sich durchaus als eigentliche militärische Macht im Staat (die Reichswehr zählte noch immer nur 100.000 Mann) und wollte die braune Revolution der Idee des Hakenkreuzes mit sozialistischer Ausrichtung fortsetzen. Unter Zuhilfenahme von Reichswehr, Geheimer Staatspolizei (Gestapo) und SS wurde die Führungselite des SA ermordet und die SA selbst verlor ihre politische Bedeutung.

 

Am 2. Juli 1934 erfuhren die Zeitungsleser von den „politischen Säuberungen“, die präventiv als staatspolitische Notwendigkeit zur Anwendung gekommen seien. Der neue Stabschef der SA, Viktor Lutze, forderte von allen SA-Männern „unverbrüchliche Treue zum Führer und restlosen Einsatz für den Nationalsozialismus.“ Und NSDAP-Kreisleiter Werner Stiehr ergänzte: „Rebellen wollten das Werk des Führers zerstören. […] Das verpflichtet uns, noch mehr als bisher unsere Pflicht unserem geliebten Führer gegenüber zu tun.“

 

Was aber denen blühte, die Stiehrs Aufforderung nicht folgten, das brachte in Bornhöved Dr. Ahrens zum Ausdruck. Diesen zitierte das SKTB, die heutige Segeberger Zeitung, am 24. Juli 1934 mit den Worten „Adolf Hitler ist groß und gütig, aber auch unbarmherzig, wenn der Bestand des Reiches bedroht ist. Wer bewusst und planmäßig gegen den Staat arbeitet, der treibt ein leichtfertiges Spiel mit seinem Kopf.“

 

 

Bild zur Meldung: Vor 85 Jahren: Aufarbeitung des Röhm-Putsches in Bornhöved und Umgebung

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Röhm (23. 07. 2019)

 
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