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Dezember-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1

01. 12. 2021

Werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen geben Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist das Archiv der Segeberger Zeitung. Bildmaterial aus Familienalben rundet die Beiträge mitunter ab.

Für die treue Leserschaft in Schmalensee und darüber hinaus haben wir im Monat Dezember die historischen Meldungen zweigeteilt, um ihr ein Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der erste Teil.

 

Eine runde Zahl: Am 1. Dezember 1881, vor 140 Jahren, findet eine Volkszählung statt. Die Landgemeinde Schmalensee zählt am Stichtag exakt 320 Einwohnerinnen und Einwohner.

 

„Dritte Kraft“ der Erziehung installiert: Am 1. Dezember 1936, vor 85 Jahren, tritt das Gesetz über die Hitlerjugend tritt in Kraft. Neben Elternhaus und Schule ist die HJ nun ebenfalls an der Gesamterziehung der Jugend beteiligt. Auch in Schmalensee trägt die Jugend Uniform, wie Bilder aus dem Nachlass von Familien zeigen, etwa Hans Suhr oder Walter Behrend. Heinz Kröger erklärte Jahrzehnte später den „Reiz der HJ“ für die Dorfjugend: „Es wurde etwas geboten neben Schule und Pflichten in Elternhaus oder auf dem Bauernhof: Sport und Abenteuer. Das, was letztlich vormilitärische Ausbildung war, wurde gut verpackt in Spiel und Wettkampf.“ Die Tageszeitung beinhaltete die „Dienstpläne“ der Gliederungen der NSDAP wie SA, SS oder auch HJ. Oft wurde sich dort versammelt, wo ein HJ-Führer wohnte, dafür mussten die jungen Leute zum Teil weite Wege auf sich nehmen.

 

Das heutige „Alte Amt“ ganz neu: Nach der Fertigstellung und feierlichen Einweihung des neuen Amtsgebäudes in Bornhöved kann das Personal am 1. Dezember 1961, vor 60 Jahren, seine neuen Diensträume von der Mühlen- in die Lindenstraße verlegen. Die Baukosten für das vom Architekten Werner Gärtner (Bad Segeberg) entworfene Gebäude belaufen sich auf 150.000 DM.

 

Der erste Zug ab Bornhöved: Dies geschah von 110 Jahren: Die Kleinbahngesellschaft Kiel-Segeberg gibt bekannt: „Am 2. Dezember 1911 wird auf der ganzen Strecke der Betrieb für den Personen-, Gepäck- und Güterverkehr, sowie für Leichen und Vieh eröffnet.“ Sowohl an den Kleinbahnhöfen Bornhöved und Wankendorf existieren Kopframpen, mit denen auch größere Güter ver- und entladen werden können. Auf die Postbeförderung soll sich die schnelle Anbindung an Kiel positiv auswirken. Abgestimmt auf Abfahrtzeiten werden die Briefkastenentleerungen neu festgesetzt. Die Eröffnung der Bahnlinie vollzieht sich wie ein großes Volksfest. Der erste Zug trifft, nach Aufenthalten an vielen Bahnstationen zwischen Kiel und Bornhöved, am Kirchspielort ein und wird von einer bunten Festaufstellung begrüßt. Gemeindevorsteher Hauschildt erinnert in seiner Ansprache an den infrastrukturellen Niedergang Bornhöveds durch die Verlegung des Amtsgerichts nach Segeberg, das Ende des Post-Rundfrachtverkehrs danach und die letzte Durchfahrt der „alten gelben Post“ 1832. Nun aber sei eine neue Blütezeit für Bornhöved und Umgebung angebrochen. Nach einigen Musikstücken und einem Festzug durch den Ort setzt sich die Kleinbahn mit vielen Ehrengästen über Tensfeld nach Segeberg in Bewegung. Am 31. Dezember 1961, vor 60 Jahren, endet die Geschichte der Kleinbahn Kiel-Segeberg (KSE) – die Linie wird stillgelegt.

 

Die Entwicklung der Umgebung: Zwei Diskussionspunkte der Bornhöveder Gemeindevertretung am 9. Dezember 1901, vor 120 Jahren, sind auch für Schmalensee interessant. Bornhöved strebt an, den Weg nach Tarbek zu chaussieren. Auch Tarbek, Damsdorf und Tensfeld sowie Seedorf sollten die Verlängerung mit Hilfe des Kreises ausbauen, um eine durchgehende Verbindung nach Schlamersdorf und somit an die Chaussee nach der Kreisstadt zu haben, die von Bornhöved bislang nur schwer zu erreichen ist. Weiter im Gespräch ist die Anlage eines Elektrizitätswerkes in Bornhöved, woran auch Schmalensee und Gönnebek interessiert sind.

 

Jagdkönig aus Schmalensee: Am 9. Dezember 1931, vor 90 Jahren, meldet das Segeberger Kreis- und Tageblatt: Bei einer Treibjagd auf der Bornhöveder Feldmark ist Heinrich Harder aus Schmalensee mit sieben geschossenen Hasen Jagdkönig geworden. Insgesamt erlegten die Jäger 47 Hasen, zwei Kaninchen und zwei Rebhühner.

 

Feuerwehrfest mit spätem Ende: Die Freiwillige Feuerwehr Schmalensee veranstaltet am 10. Dezember 1906, vor 115 Jahren, ein Montagabend, ein Wintervergnügen. Eingeladen sind die die Kameraden der Nachbarwehren aus Bornhöved, Gönnebek, Damsdorf und Tensfeld. Vor dem lang andauernden Ball erfreuen die Stücke „Der Hauptmann von Köpenick“ und „Die Instruktionsstunde der Krähwinkler Feuerwehr“ die Besucher. Der Bericht im Segeberger Kreis- und Tageblatt ist von einem Bornhöveder gegeben worden. Er schließt amüsiert: „Nachts soll einem Kameraden der hiesigen Wehr, als er sich allein auf den Heimweg begab, durch einen Wirbelsturm der Helm entführt worden sein.“

 

Unrühmliches Ende einer Mannschaft: Am 10. Dezember 1971, vor 50 Jahren, verkündet die Segeberger Zeitung in ihren Sportnachrichten, dass die Mannschaft des TTV Schmalensee wegen dreimaligen Nichtantretens in der 1. Tischtennis-Kreisklasse aus dem Spielbetrieb disqualifiziert wird. Letztmalig wurde Anfang November eine 4:9-Niederlage beim SV Hagen verbucht, die nächste Partie ging schon kampflos (0:9) an die SG Seth. Allerdings geht aus wenig älteren Berichten der SZ hervor, dass die Schmalenseer zum Teil nur zu viert zu Spielen antreten konnten.

 

Gewiefter Einbrecher verurteilt: Der als „Fensterdrücker von Schmalensee“ berüchtigte Hans-Adolf N., der auch in Dersau, Tensfeld, Husberg und Husberger Moor sein Unwesen trieb und im September gefasst wurde, wird laut Segeberger Zeitung vom 12. Dezember 1951, vor 70 Jahren, wegen schweren Einbruchs von der Kieler Strafkammer zu 3 Jahren Haft verurteilt. Der 25-jährige N. war stets barfuss und mit schalldämpfenden Mitteln durch raffiniert heraus gelöste Fensterscheiben in Häuser eingedrungen und hatte vornehmlich Tabakwaren, Schokolade und Kleidung gestohlen.

 

Martin-Luther-Haus eingeweiht: Das ist tatsächlich schon 25 Jahre her: Die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Bornhöved weiht ihr neues Gemeindehaus am Berliner Platz am 14. Dezember 1996 ein. Der Festakt beginnt mit einer Andacht in der Vicelin-Kirche und der anschließenden symbolischen Schlüsselübergabe. Der 2,1 Millionen teure Bau wurde in 14-monatiger Arbeit durch die Architektin Brigitte Siemonsen vollendet. „Positiv geschockt“ war Pastor Uwe Haberland wenige Tage zuvor von einer Entscheidung der politischen Gemeinde Bornhöved, denn diese entsprach einem Antrag der Kirchengemeinde, sich an der Finanzierung eines Jugendraumes im Martin-Luther-Haus zu beteiligen, und bewilligte 25.000 DM dafür.

 

 

Bild zur Meldung: Werbung für Mohra Margarine Segeberger Kreis- und Tageblatt 14.12.1906

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Dorfstr. 18
24638 Schmalensee

 

Tel.: (04323) 6253
E-Mail:

 

 

 

 

 

 
 
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