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Dezember-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1

Schmalensee, den 01. 12. 2022

Werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen geben Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist das Archiv der Segeberger Zeitung. Bildmaterial aus Familienalben rundet die Beiträge mitunter ab.

Für die treue Leserschaft in Schmalensee und darüber hinaus haben wir im Monat Dezember die historischen Meldungen zweigeteilt, um ihr ein Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der erste Teil.

 

Dieser Titel gilt noch heute: Die Ascheberger Lichtspiele im dortigen Bahnhofs-Hotel zeigen laut Anzeige im Segeberger Kreis- und Tageblatt am 4. Dezember 1927, vor 95 Jahren, „das größte Filmwerk, das je gedreht wurde“ – Metropolis. Der Halbsatz „eines der unvergänglichen Kunstwerke aller Zeiten“, könnte einer heutigen Dokumentation über die Geschichte des Films entstammen.

 

Deutscher Abend mit Militärmusik: In Heins Gasthof (Bornhöved) findet am 4. Dezember 1937, vor 85 Jahren, ein von der Ortsgruppe der NSDAP organisierter Deutscher Abend statt. Es spielt das Musikkorps des Infanterieregiments 46 Neumünster. Die Leitung des Abends hat der stellvertretende Ortsgruppenleiter der Partei, Richard Saggau aus Schmalensee.

 

Kegelfest der Landjugend: Im Trappenkamper Waldrestaurant veranstaltet die Landjugendgruppe Schmalensee am 4. Dezember 1977, vor 45 Jahren, ein Kegelfest, bei dem sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Ringe- und Pfeilewerfen, Kegeln und Bogenschießen bewähren müssen. Es siegt die gastgebende LJG Schmalensee vor der LJG Ascheberg, LJG Husberg, LJG Wankendorf und LJG Tensfeld. Die Siegerehrung mit Preisverleihung findet mit der Diskothek „Käuwe“ statt.

 

23-jähriger Schmalenseer im Lazarett gestorben: Du warst so jung, Du starbst so früh, vergessen werden wir Dich nie“ schreiben die Angehörigen von Hans Kracht unter die Traueranzeige im Segeberger Kreis- und Tageblatt. Der 23-jährige Obergefreite aus Schmalensee ist am 5. Dezember 1942, vor 80 Jahren, an einer schweren Verwundung im Feldlazarett gestorben.

 

Wegbereiter der Schwarzbuntzucht: Heinrich Christian Saggau aus Schmalensee und andere laden am 6. Dezember 1902, vor 120 Jahren, „alle Landwirte des Kreises Segeberg, welche sich für die Zucht des schwarzbunten Milchviehs interessieren“, ins Segeberger Zentral-Hotel ein. Die Herren verfolgen die Absicht, die Schwarzbuntzucht im Kreis zu organisieren und wollen eine entsprechende Petition an die Landwirtschaftskammer aufgeben. Diese hatte für den Kreis Segeberg der Zucht des rotbunten Rindes Vorrang eingeräumt, was auf Unverständnis stieß. Rund 200 Teilnehmer folgen den Ausführungen der Befürworter der Schwarzbuntzucht. „Willkür und Bevormundung“ sind gebräuchliche Vokabeln. Gerade angesichts der Qualität und Quantität der Milch wird im Kreis Segeberg dem Schwarzbunten Vieh der Vorzug eingeräumt, weil es hier den idealen Boden vorfindet. Die Petition fordert die Gleichberechtigung der Schwarzbuntzucht im Kreis Segeberg. Saggau und andere bilden ein Komitee zur Durchsetzung der Forderung.

 

Ein General auf dem Grimmelsberg: Wie die Segeberger Zeitung am 8. Dezember 1972, vor 50 Jahren berichtet, findet im Raum Plön-Bornhöved eine Verteidigungs-Planübung westdeutscher und dänischer Streitkräfte statt. Für die Geländebesprechung wählt der Befehlshaber der Truppen in Schleswig-Holstein, der dänische General Skriver-Jensen, den Grimmelsberg zwischen Tarbek und Schmalensee. Was heute kaum bekannt sein mag: Im Rahmen der Verteidigungsplanung für den Fall eines Angriffs von Truppen des Warschauer Paktes in Richtung Kiel und Nord-Ostsee-Kanal lag der Raum um Schmalensee durchaus in der Kampfzone. Anhöhen wie der Grimmelsberg spielten und spielen noch heute für Radar- und Sichtaufklärung eine große Rolle und bieten – in Verbindung mit den hier üblichen Knicks – Verteidigern Möglichkeiten der Deckung. Die 6. Panzergrenadierdivision war nicht nur die größte der Bundeswehr, sie verfügte sogar über eine eigene Gefechtsausbildungsvorschrift, „Kampf im knickreichen Gelände“. Allerdings sah der spätere Verteidigungsplan den Einsatz dieser Division weiter südlich und im Verlauf des Elbe-Lübeck-Kanals vor, während in unserer Gegend bevorzugt Kräfte der dänischen Jütland-Division die Aufnahme zurückweichender Bundeswehr-Kräfte und die Verteidigung gegen nachdrängende „rote“ Truppen übten.

 

Das erste Telefonat im Kreis Segeberg: Am Sonntag dem 9. Dezember 1877, vor 145 Jahren, wird ein erstes „Telephonat“ im Kreis Segeberg geführt. Die beiden Apparate befinden sich auf den Bahnhöfen in der Stadt Segeberg und in Fahrenkrug. Die Sprechversuche gelten als äußerst gelungen. Am 19. Dezember wird das Telefon den Teilnehmern an einer Versammlung des Landwirtschaftlichen Hauptvereins an der Trave vorgestellt werden und schon bald danach veröffentlicht das Segeberger Kreis- und Wochenblatt auch schon eine „Dienstanweisung für den Fernsprecher“, quasi Telefon-Regeln. 

 

Schneeball der Landjugendgruppe: Die Landjugendgruppe Schmalensee veranstaltet am 12. Dezember 1987, vor 35 Jahren, auf dem Saal des Gasthof Voß ihren Schneeball. Im Zuge der Feier werden ein Tannenbaum und ein Knusperhäuschen für gute Zwecke versteigert. Es ist der erste Ball der Lajus seit neun Jahren. 

 

 

Bild zur Meldung: Erste Zusammenkunft der Segeberger Schwarzbuntzüchter, SKWB 29.11.1902

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Historische Meldungen 12-2022 (01. 12. 2022)

Kontakt
 

Gemeinde Schmalensee

Bürgermeister

Dirk Griese
Dorfstr. 18
24638 Schmalensee

 

Tel.: (04323) 6253
E-Mail: