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Januar-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 2

Schmalensee, den 15. 01. 2024

Werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen liefern uns oft Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten zugleich Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist das Archiv der Segeberger Zeitung. 

Für die treue Leserschaft gibt es auch im Monat Januar die historischen Meldungen zweigeteilt, um ihr ein hoffentlich interessantes Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der zweite Teil.

 

Ein neues Fahrzeug für die Feuerwehr: Im Gasthof Voß findet am 17. Januar 2004, vor 20 Jahren, die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Schmalensee statt. Eine Stunde früher als üblich, denn das neue Einsatzfahrzeug, ein LF 10/6, ist eingetroffen und wird von Bürgermeister Hans Siebke an Wehrführer Rolf Kasch übergeben. Der alte Wagen hat sein 30-jähriges Dienstjubiläum um gerade mal zehn Tage verpasst. Da er noch zwei Jahre TÜV aufweisen kann, soll er verkauft werden. Die Jahreshauptversammlung hat einen neuen stellvertretenden Wehrführer zu wählen, da Dirk Griese seinen Posten zur Verfügung gestellt hat. Volker Kay setzt sich mit 18:6 Stimmen gegen Rudolf Mahler durch. Gruppenführer Sönke Nagel wird im Amt bestätigt. Heiko Wulf wird für seine zehnjährige Mitgliedschaft geehrt. Befördert werden Dierk Harder und Sönke Jens zum Löschmeister, Wilfried Kroll und Matthias Kay zum Oberfeuerwehrmann. Helge Harder und Annica Mahler werden nach ihrem Anwärterjahr in die Wehr übernommen und Matthias Sell wird neuer Anwärter. 

 

Wird dieser Tausch aufgehen?: Am 18. Januar 1904, vor 120 Jahren, ist im Segeberger Kreis- und Wochenblatt zu lesen, dass der Landmann Eduard Stegelmann seine Landstelle im Herbst 1903 an Parzellanten verkauft habe. Bei Chronist Heinrich Göttsch, einem Zeitgenossen, erfahren wir dazu, dass Eduard Stegelmann diese „Kätnerstelle 18“, die 50 Tonnen groß gewesen sei (sie befand sich dort, wo heute das Haus Dorfstraße 5 steht), 1897 von seinem Bruder Claus Hinrich Stegelmann geerbt habe. Göttsch: „Stegelmann löst sich mehr und mehr von der Scholle, betreibt Handel mit Pferden, Vieh und allen möglichen Dingen und ist doch dieser Aufgabe nicht gewachsen. Er geht den Krebsgang.“ Und so werden nach Verkauf an die Parzellanten nach und nach Ländereien von Schmalenseer Bauern aufgekauft, aber nicht alle und auch nicht das Gehöft. Diese werden nun, im Januar 1904, eingetauscht: Müller Johann Kröhnke erhält im Tausch gegen die Brandsmühle bei Blunk Gehöft, Restländereien und 2500 Mark. Dem bisherigen Besitzer (Eduard Stegelmann), so das Wochenblatt, sei zum 1. Februar die Wohnung gekündigt worden. Kröhnke „findet hier weder totes noch lebendes Inventar vor“, steht in der Zeitung. Oder verhält es sich anders? Im Februar erfahren wir mehr...

 

Keine Jagd ohne Schein und Verein: Das Neue Preußische Jagdgesetz tritt am 18. Januar 1934, vor 90 Jahren in Kraft. Es berücksichtigt auch Forderungen, die von Jagdvereinen und -verbänden an die preußische Staatsregierung herangetragen wurden. So müssen Antragsteller für einen Jagdschein die erfolgreiche Jägerprüfung nachweisen und Mitglied eines Hegevereins sein. Auch Jagdpächter müssen eine Mitgliedschaft nachweisen. 

 

Gasalarm in der Sventana-Schule: Gegen 10 Uhr wird am 19. Januar 2009, vor 15 Jahren, an der Sventana-Schule Bornhöved Gasalarm gegeben. Ein Großaufgebot von Rettungskräften (und Medien) rückt an, weil Lehrkräfte, Personal und Schüler zum Teil über Rauchvergiftungserscheinungen klagen. Zahlreiche Schüler, Lehrkräfte und Mitarbeiter werden in Kliniken vorsorglich behandelt. Sogar ein Großraumrettungswagen der Feuerwehr Hamburg wird dazu heran geführt. In der Schulmensa baut das DRK ein Bettenlager auf. Tage später erst steht die tatsächliche Zahl der Verletzten fest: 50 Personen.

Die Ursachenforschung zieht sich in die Länge. Nachdem zunächst ein zu niedriger Schornstein vermutet wird, gerät die Gasheizung in ihrer Gesamtheit in Verdacht. Ein Gutachter wird eingeschaltet. Außerdem schaltet sich die Staatsanwaltschaft ein und ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung gegen Unbekannt. Ein Schülerstreich scheint später wahrscheinlichste Ursache zu sein, als Schornstein und Heizung aus der „Liste der Verdächtigen“ gestrichen werden müssen. 

 

Eine kuriose Fliegen-Wette: Eine kuriose Wette wird vor 110 Jahren im Schmalenseer Gasthof Voß ausgetragen. Davon berichtet das Segeberger Kreis- und Tageblatt am 21. Januar 1914. Demnach unterhalten sich ein paar junge Leute über Fliegen. Einer der Anwesenden behauptet, dass es auch angesichts der Jahreszeit „ein Klax“ sei, 300 Fliegen zu fangen. Der Wetteinsatz ist nicht bekannt, aber es sollen „sehr verlockende Bedingungen“ sein. Und am nächsten Morgen präsentiert der Wetter 600 tote Fliegen, die er binnen einer Viertelstunde im Kuhstall gefangen haben will.

 

Friedhof erhält seine Kapelle: Äußerst feierlich wird am 22. Januar 1879, vor 145 Jahren, die als „Leichenhalle“ bezeichnete Kapelle auf dem neuen Kirchhof zu Bornhöved eingeweiht. Im Baustil ähnlich der wenige Jahre zuvor geweihten Schlamersdorfer Kirche, bietet das vom Wankendorfer Bauunternehmer J. C. Blunk geschaffene Gebäude Platz für 300 Personen. „Die von dem Herrn Pastor Petersen gehaltene Weihrede und vollzogene Weihung übte auf die Zuhörer einen so ergreifenden und erbauenden Eindruck, dass Alle aufs Höchste von der Feier befriedigt heimkehrten“, schreibt der Bornhöveder Berichterstatter im Segeberger Kreis- und Wochenblatt.

 

Unbelehrbarkeit wird bestraft: Zu einer Haftstrafe von vier Monaten und einem dreijährigen Fahrverbot verurteilt das Bad Segeberger Schöffengericht laut Bericht der Segeberger Zeitung vom 22. Januar 1964, vor 60 Jahren einen Angestellten aus Schmalensee. Der Mann hatte auf der Straße nach Stocksee in betrunkenem Zustand ein anderes Fahrzeug nicht nur gefährdet sondern auch noch gestreift und anschließend Unfallflucht begangen. In der Verhandlung kommt heraus, dass ihm zuvor zwei Gastwirte den Ausschank von Alkohol verwehrt hatten, weil sie ihn für zu betrunken gehalten hatten. Mit dem Urteil, so der Bericht, bleibt das Gericht weit unter der Forderung der Staatsanwaltschaft. Aber eine Bewährungsfrist kann es nicht einräumen, da der Angeklagte einschlägige Vorstrafen hat. 

 

Tarbeker Bauern machen Druck: Auf Forderung der Tarbeker Mitglieder der Meiereigenossenschaft Schmalensee findet am 23. Januar 1909, vor 115 Jahren, eine Generalversammlung statt, in der die Tarbeker die Auflösung Gesellschaft beantragen. Grund ist scheinbar die Überlegung zum Um- oder Neubau des Meiereigebäudes in Schmalensee. Die Schmalenseer und Belauer Mitglieder überstimmen ihre Tarbeker Kollegen, die darauf ihren Austritt erklären. Sogleich wird über die Austrittsmodalitäten verhandelt. Den Tarbeker Bauern wird eine Vergütung von 1500 Mark zugestanden. Ihr Austritt kann zu jedem Monatsende erfolgen, eine Milchabnahme wird bis zur Errichtung einer eigenen Meierei in Tarbek oder bis zum Anschluss an eine andere Genossenschaft, zum Beispiel in Bornhöved, weiter in Schmalensee gewährleistet werden. Da in Tarbek nur 120 Kühe vorhanden sind, lohnt sich der Bau einer eigenen Meierei jedoch nicht und sie werden sich der „alten Meiereigenossenschaft“ in Bornhöved anschließen.

 

Ein erstes Fahrzeug für die Feuerwehr: Am 27. Januar 1974, vor 50 Jahren, ist die „Vollmotorisierung“ der Freiwilligen Feuerwehr Schmalensee erreicht. Um 9.30 Uhr wird ihr von Bürgermeister Hans Voß vor dem Feuerwehrgerätehaus das erste vollwertige Einsatzfahrzeug übergeben. Der Rüstwagen TST/RW löst den Tragkraftspritzen-Anhänger ab, der stets von einem Traktor gezogen werden musste. Die Wehr tritt gemäß Dienstbefehl in Ausgehuniform an. 28 von 34 Aktiven nehmen teil. Hans Voß übergibt die Fahrzeugschlüssel an Wehrführer Hermann Heiden. Bis Januar 2004 wird der Wagen seinen Dienst in der Wehr versehen. 

 

Umwälzungen im Feuerwehrwesen: In der Bad Segeberger „Harmonie“ findet am 29. Januar 1934, vor 90 Jahren, ein Außerordentlicher Kreisfeuerwehrverbandstag statt. Der Führer des Provinzialfeuerwehrverbandes Schleswig-Holstein, Branddirektor Paulsen, erläutert den Delegierten der Wehren das neue Feuerlöschgesetz. Demnach werden die Amtswehren aufgewertet: In jedem Amtsbezirk gibt es zukünftig nur noch eine Freiwillige Feuerwehr, die Gemeindewehren werden zu Löschzügen oder Halbzügen. Für die Kreisfeuerwehrverbände und die Freiwilligen Feuerwehren werden neue Mustersatzungen erlassen. Dort, wo keine Freiwillige Feuerwehr besteht, ist eine Pflichtwehr zu bilden. „Man darf aber heute schon sagen, daß es in Zukunft kein besonderes Vergnügen sein wird, einer Pflichtfeuerwehr anzugehören.“ Daher wird mit einigen Umwandlungen von Pflichtwehren in Freiwillige gerechnet, wofür die Landesbrandkasse noch einen Zuschuss in Höhe 400 RM gewährt. 

 

Wo soll wie gebaut werden? Laut Bericht der Segeberger Zeitung vom 29. Januar 1964 steht Bürgermeister Helmuth Saggau vor 60 Jahren in Verhandlungen mit dem Planungsamt des Kreises Segeberg hinsichtlich einer Genehmigung von Bauvorhaben am Seeufer. Während die Kreisvertreter die Notwendigkeit des sozialen Wohnungsbaus unterstreichen und der Gemeinde zu solchen Vorhaben raten, hält Saggau an den Plänen der Gemeinde fest. Sozialer Wohnungsbau empfehle sich dort, wo sich viele Arbeitskräfte ansiedeln, zum Beispiel im Einzugsbereich der Industrie. In Schmalensee aber gäbe es solchen Bedarf nicht, hier sollten nur Personen bauen, die auch am Ort arbeiteten. So könne auch das Dorf seinen ländlichen Charakter bewahren, unterstreicht Helmuth Saggau.

 

Wiederwahl der ganzen Führungsriege: Am 30. Januar 1904, vor 120 Jahren, hält die Freiwillige Feuerwehr Schmalensee ihre Generalversammlung ab. Die ganze Wehrführung wird in ihren Ämtern bestätigt: Wiedergewählt werden Hauptmann Carl Schübeler und sein Stellvertreter Willy Siebke, Steigerführer Christian Schumacher und dessen Stellvertreter Adolf Sorgenfrei, Führer der Spritzenmannschaften Detlev Lembke und dessen Stellvertreter Johannes Suhr. Nach zwei Neueintritten gehören nun 27 aktive Mitglieder der Wehr an, dazu acht passive Mitglieder. Neun Mann sind seit Gründung der Wehr im Dezember 1889 dabei. Gustav Siebke und Rudolf Dunker werden für zehnjährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Im weiteren Verlauf des Jahres hat die Wehr Großes vor: Ihr Hauptmann wird zehn Jahre in Funktion sein und stellt ein Fest in Aussicht. 

 

Strom aus Bornhöved für Schmalensee?: In Bornhöved findet am 31. Januar 1909, vor 115 Jahren, eine Unterredung zwischen Vertretern der Gemeinde Schmalensee, Oberingenieur Banse von der Firma Franz Rohwer aus Neumünster und dem Bornhöveder Wassermühlenbesitzer Gundlach statt. Bei Gundlach ist das Bornhöveder Elektrizitätswerk eingerichtet, an das nun Schmalensee mit angeschlossen werden möchte. Stand der Verhandlungen ist, dass Gundlach die Leitung nach Schmalensee unentgeltlich legen lassen würde. Pro Kilowattstunde verlangt er 55 Pfennig, was dem in Bornhöved üblichen Preis entspricht. Schmalensee wiederum zeigt sich bereit, der Firma Rohwer auf 15 Jahre die Konzession zur alleinigen Nutzung der Straßen für die Errichtung der Stromleitungen zu vergeben. 

 

Abschied von einem großen Schmalenseer: Unter großer Anteilnahme wird am 31. Januar 1944, vor 80 Jahren, der Schmalenseer Willy Siebke auf dem Friedhof zu Bornhöved zu Grabe getragen. Das allein ist schon bemerkenswert, denn 1944, im letzten Jahr des Nationalsozialismus, befindet sich Siebke auf dem „Abstellgleis“, ist, weil er sich der Hitler-Bewegung verweigert hatte, ins Abseits gestellt. Zuletzt war er 1933 in Erscheinung getreten, erst durch seine Wiederwahl zum Hauptmann der Feuerwehr im Februar, dann durch die von der Mehrheit der Kameraden veranlasste Abwahl. Geführt hatte er die Freiwillige Feuerwehr Schmalensee seit 1906, zuvor war er vier Jahre lang Vizehauptmann, also stellvertretender Wehrführer gewesen. Darüber hinaus war er einige Jahre als Beisitzer und dann als Kassierer Mitglied des Vorstandes im Kreisfeuerwehrverband Segeberg sowie Oberbrandmeister im Amt Bornhöved.

Auch die Militäruniform hat Willy Siebke neben dem blauen Rock getragen, sehr wahrscheinlich mit Überzeugung. Nach seinem Militärdienst in Friedenszeiten wird er 1909 zum stellvertretenden Vorsitzenden im Militärverein für Bornhöved und Umgebung gewählt, einer Art kaisertreuer Reservistenorganisation, die regelmäßig Geburtstage und Thronjubiläen des Herrschers oder den Sedanstag für Feierlichkeiten nutzt. Siebke ist Teilnehmer am Ersten Weltkrieg. Darüber hinaus ist der Bauer auch Gemeindevertreter in Schmalensee und nach dem Krieg Reitlehrer im Reitverein Bornhöved. Im 1919 gegründeten Schleswig-Holsteinischen Bauernverein engagiert er sich auf Kreisebene, bis hin zum Vorsitz. Das Kreisbauernhaus in der Kreisstadt Segeberg ist auch mit seinem Namen verbunden. Ende der 1920er-Jahre bis zur Machtübernahme durch die Nazis wird Willy Siebke mit seinem Bauernverein im Widerstreit mit anderen, teils völkisch-nationalen Berufsorganisationen liegen. Mal bemüht man sich um Verständigung und Einigung, mal sucht man Konfrontation und Erhalt des Trennenden. Den Nationalsozialisten wird diese Spaltung der Landwirtschaft in die Hände spielen – sie vereinigen die Landwirtschaft und alle an der Nahrungsmittelproduktion beteiligten Zweige im Reichsnährstand und zwingen vorher die alten Verbände zur Selbstauflösung. Zur Auflösungsversammlung am 13. Mai 1933 hat Siebke zwar noch eingeladen, in der Berichterstattung taucht sein Name aber nicht auf. Er dürfte sich in seinem letzten Lebensjahrzehnt, in dem er dem Dorf und Kreis unter anderen politischen Umständen sicher noch viel zu geben gehabt hätte, zurückgezogen haben auf dem Hof am Ortsausgang. 

 

Einweihung der Realschule vor 55 Jahren: Was heute die Grund- und Gemeinschaftsschule Sventana ist, waren einst zwei Schulen. Die Grund- und Hauptschule, ehemals „Dörfergemeinschaftsschule“, und die Realschule Bornhöved. Letztere wird am 31. Januar 1969, vor 55 Jahren, noch vor ihrer endgültigen Fertigstellung, eingeweiht. Landrat Graf Schwerin von Krosigk konstatiert, dass die Schule aufgrund stetig steigender Schülerzahlen schon jetzt zu klein sei. Positiv sei, dass durch die Anlage der Realschule die Bedeutung Bornhöveds als Zentralort weiter wachse. Die Realschule Bornhöved ist die 114. im Land Schleswig-Holstein, Rektor ist Harald Timmermann. Derzeit besuchen 225 Kinder die Schule – 47 davon aus dem Kreis Plön und 122 davon aus dem Kreis Segeberg ohne Bornhöved. Die größte Schülergruppe mit 96 stellt Trappenkamp. Neueste Errungenschaft soll ein Sprachlabor im Wert von 15.000 DM werden, dass für die Realschule und die Dörfergemeinschaftsschule angeschafft werden soll, wofür aber noch politische Beschlüsse fehlen. Immerhin: Das Land würde die Kosten zur Hälfte übernehmen. Am 2. Februar 1969 ist die Bevölkerung zum Tag der offenen Tür eingeladen und soll auch über Pläne für eine Sportanlage mit Lehrschwimmbecken informiert werden. 

 

Ein unvollendet gebliebenes Protokoll: Die Freiwillige Feuerwehr Schmalensee hält am 31. Januar 1914, vor 110 Jahren, ihre Generalversammlung ab. Eine Besonderheit dazu ist das Protokoll, das von Schriftführer (und Kassenverwalter) Heinrich Schumacher offenbar am Abend mit zwei Sätzen begonnen aber nie beendet wird: „Die Versammlung wurde vom Hauptmann um 8 Uhr eröffnet. Der Schriftführer verlas das Protokoll der vorjährigen Abrechnung.“ Von hier an ist das Protokoll der Generalversammlung vom 31. Januar 1914 nicht mehr das, was es geworden wäre – hätte Schumacher die Niederschrift vielleicht unmittelbar nach dem Ende der Zusammenkunft abgefasst und nicht aufgeschoben; hätte nicht im Sommer ein großer Krieg begonnen, der vier Jahre andauern sollte, und an dem auch Schumacher teilnehmen muss. In dieser Zeit kommt das „Vereinsleben“ der Wehr, wie man es bisher kannte, zum Erliegen. Fortgesetzt werden wird es erst mit der Generalversammlung im Februar 1919. Adolf Sorgenfrei wird zuvor die Jahre im 1914er-Protokoll grob zusammenfassen. Dazu scheint er auch noch Notizen Schumachers zu verwenden und er setzt unmittelbar hinter dessen zwei aufgeschriebenen Sätzen an: „So weit der Bericht unseres lieben, bewährten Schriftführers, der nach kurzer schwerer Krankheit im Anfang Oktober 1918 starb. Der Hauptmann W. Siebke war in dieser Zeit gerade aus dem Felde auf Urlaub hier anwesend und ernannte den Unterzeichneten zum provisorischen Schriftführer. […] Der allgemeine Vereinsbericht ist von Heinrich Schumacher nur bis Anfang des Jahres 1914 geführt, wegen seiner späteren Einberufung zum Militär hat die Buchführung geruht. Ausgenommen die Rechnung. […] Es war nach Aufzeichnungen unseres Schriftführers in der Generalversammlung 1914 (nämlich unsere letzte) beschlossen, unser 25-jähriges Stiftungsfest im Dezember zu feiern. Wegen des Krieges konnte nun leider nichts davon werden. In diesem Jahr im Dezember haben wir nun unseren 30-jährigen Stiftungstag. Hoffentlich können wir dann das Versäumte nachholen. Der Schriftführer A. Sorgenfrei“

 

Bild zur Meldung: Wehrführer Hermann Heiden und die Feuerwehr erhalten 1974 ein Fahrzeug

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Historisches 2024-01-01 (18. 12. 2023)

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