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Gummistiefel am Schmalenseer Ortsschild – das steckt dahinter

03. 01. 2024

Was ist denn da los? Wer derzeit in unseren Ort von Plön kommend einfährt, erkennt am Schmalensee-Ortsschild etwas, das dort recht ungewöhnlich ist: Ein Paar Gummistiefel baumelt daran. Ein Jugend-Streich? Ein Überrest einer Heimkehr nach durchzechter Silvesternacht? Oder hängt da jemand symbolisch die Stiefel an den berühmten Nagel?

 

Genau darauf zielt die Aktion ab, die aus Reihen der Landwirtschaft stammt und Ausdruck des deutlichen Unmuts zur aktuellen Agrapolitik in Deutschland ist. Die Tageszeitungen haben das bereits in Meldungen und Berichten aufgegriffen. Gummistiefel an den Ortsschildern von Ahrensbök und Barghorst etwa zeigten die Lübecker Nachrichten in ihrer Silvesterausgabe. Schon vorher war das Ortsschild von Oering mit entsprechendem Schuhwerk-Anhang in der Segeberger Zeitung zu sehen. 

 

Nach Trecker-Demos (zur Erinnerung: Der beleuchtete Korso durch Schmalensee vor Heiligabend war keine) ist dies ein eher stiller Protest, ähnlich den grünen Kreuzen, die man schon seit Jahren auf oder an landwirtschaftlichen Flächen bundesweit beobachten kann, und die ebenfalls Unmut aber auch große Besorgnis ausdrücken. Es soll auch „Galgen“ geben, an denen eine symbolische „Ampel“ baumelt, die natürlich für die aktuelle Regierungskoalition im Bund steht. Gegen diese Regierung richten sich auch die derzeitigen Proteste der Landwirtschaft.

 

Denn die aktuell debattierte Abschaffung der Vergünstigungen bei Diesel (Teuerung von „Agrardiesel“) und Kraftfahrzeugsteuer (Vergünstigungen sollen entfallen) sowie ausufernde Bürokratie und strenge Auflagen, zum Beispiel bei der Düngung, bringen die Landwirte zwischen Belt und Bodensee zunehmend auf die Palme. Überall im Land sind deshalb auch schon Aufsteller platziert worden mit der Kernbotschaft „es reicht“. 

 

Während die Regierungskoalition in verschiedenen Bereichen Streichungen oder Kürzungen vorsieht, um den Bundeshaushalt aufstellen zu können, sehen Vertretende des Berufsstandes (und Teile der Opposition) die zur Debatte stehenden Maßnahmen als notwendige Mittel, die deutsche Landwirtschaft konkurrenzfähig und Lebensmittel bezahlbar zu halten. Die Diskussion um die angekündigten Schritte hält an. 

 

Und ein Ende der Proteste ist vorerst auch nicht in Sicht. Im Gegenteil: Es sind bereits neuerliche Proteste angekündigt. Ab 8. Januar startet eine Aktionswoche, an der sich offenbar auch andere Branchen beteiligen wollen, deren Unzufriedenheit groß ist: Lastwagenfahrende und Bahnpersonal. Am 15. Januar ist eine Großdemo geplant – nicht in Schmalensee, aber in der Bundeshauptstadt. 

 

Foto zur Meldung: Christian Saggau

 

 

Bild zur Meldung: Gummistiefel als Protestzeichen am Ortsschild von Schmalensee

Kontakt
 

Gemeinde Schmalensee

Bürgermeister

Dirk Griese
Dorfstr. 18
24638 Schmalensee

 

Tel.: (04323) 6253
E-Mail: