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Vor 80 Jahren: Vorbereitung auf den Krieg – Verdunkelungsübung

Schmalensee, den 19. 09. 2017

Im Zeitraum 18. bis 26. September 1937 findet im Kreis Segeberg eine große „Verdunkelungsübung“ im Rahmen der Vorbereitungen zum Luftschutz statt. U.a. wird großräumig geübt, Fenster und Türen, Dachfenster aber auch Hof- und Stallbeleuchtungen so abzudunkeln, dass kein Licht nach außen dringt.

Detailliert werden Maßnahmen und Material zur Verdunkelung in den Tageszeitungen vorgestellt, der Einzelhandel in der Region wirbt mit entsprechenden Produkten, auch zur Verdunkelung von Fahrzeugbeleuchtungen, wie der Bornhöveder Opel-Händler Hans Lorenzen.

 

Schon vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten propagierten deutsche Regierungen, dass ein zukünftiger Krieg gerade der Bevölkerung Gefahr und Schrecken aus der Luft bringen würde. Im Rahmen der umfangreichen Aufrüstung und Durchdringung der Gesellschaft vertieften die Nationalsozialisten die Sensibilisierung der Bevölkerung für den Luftschutz. Vor allem durch den „Reichsluftschutzbund“.

 

Bereits im Januar fand die Vorbereitung der Amtsträger auf kommende Aufgaben im Luftschutz im Kreis Segeberg statt. Am 18.01.1937 wurden in der Bad Segeberger Luftschutzschule u.a. die Amtsvorsteher und Wehrführer durch den Kreisleiter der NSDAP Stiehr und Luftschutzoberführer Dr. Eichstädt in die Notwendigkeit der Luftschutzmaßnahmen und -Schulungen eingewiesen.

 

Für die Amtsvorsteher und Bürgermeister ergriff der Amtsvorsteher des Amtes Bornhöved, Heinrich Harder aus Schmalensee das Wort, wie das Segeberger Kreis- und Tageblatt am 21.01.1937 berichtete. Harder verwies auf die Arbeit des Reichsnährstandes, der im Dritten Reich die landwirtschaftliche Produktion steuerte und dessen Arbeit ebenfalls durch Angriffe aus der Luft gefährdet sei. Harder führte aus, „dass durch den Reichsluftschutzbund die große Aufgabe des Reichsnährstandes, die Bereitstellung der Nahrungsmittel für das deutsche Volk im Rahmen des Vierjahresplanes seine Ergänzung erfahre durch ein Wissen um die Sicherung der Ernährungsgrundlage vor Gefahren aus der Luft.“

 

Zurück zur Verdunkelungsübung. Der Reichsluftschutzbund war, wie alle NS-Organisationen, bis auf die Ebene der Gemeinden organisiert und stellte sogenannte Luftschutzwarte. Mitglieder dieser und anderer staatlicher Organisationen befanden sich während der Verdunkelungsphase im Einsatz, um Fehlverhalten aufzuzeigen und anzumahnen. Über Verfehlungen wurde durchaus berichtet, etwa Bornhöveder Kinder, die während der Verdunkelungsübung ihre Fahrradbeleuchtung nicht abgedunkelt hatten und es einfach ausgeschaltet ließen – also ohne jegliches Licht fuhren. „dies ist aber verboten!“, so der Berichterstatter.

 

Bild zur Meldung: Vor 80 Jahren: Vorbereitung auf den Krieg – Verdunkelungsübung

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Verdunkelungsübung (19. 09. 2017)

 
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