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Vor 85 Jahren - Die Nazis sichern ihre Machtposition

Schmalensee, den 12. 11. 2018

Mit einer Volksabstimmung lassen sich die Nationalsozialisten ihre nach dem 30. Januar 1933 begonnene Politik absegnen. Mit überwältigender Mehrheit beantworten die Wahlberechtigten die auf dem Stimmzettel notierte Frage

 

Billigst Du, deutscher Mann, und Du, deutsche Frau, diese Politik Deiner Reichsregierung, und bist Du bereit, sie als den Ausdruck Deiner eigenen Auffassung und Deines eigenen Willens zu erklären und Dich feierlich zu ihr zu bekennen?“

 

mit „Ja“. Zugleich finden noch einmal Wahlen zum Reichstag statt, obwohl nur noch die NSDAP auf dem Stimmzettel zu finden ist. Reichsweit sprechen sich von über 43 Millionen Wählerinnen und Wählern 95,1 Prozent für die Politik der Nationalsozialisten aus. Rund 40 Millionen stimmen bei der Reichstagswahl für die Partei.

 

In Schmalensee gehen 199 Wahlberechtigte in die als Wahllokal genutzte Schule, in der als Wahlleiter Gemeindevorsteher Heinrich Harder und als stellvertretender Wahlleiter der stellvertretende Gemeindevorsteher Ludwig Saggau wirken.

 

In der Volksabstimmung entfallen hier 185 Stimmen auf „Ja“, 14 sind ungültig, es gibt keine „Nein“-Stimmen. Bei der Reichstagswahl stimmen 185 für die NSDAP, sieben stimmen mit „Nein“ und es gibt sieben ungültige Stimmzettel.

 

Im Vorwege lief eine umfangreiche Propaganda. Am 5. November hatte Gauleiter Lohse in Bad Segeberg allein drei Auftritte, um über die „Entscheidung über Deutschlands Schicksal“ zu reden. Tags darauf war Hitler selbst in Kiel – die Kleinbahn Kiel-Segeberg über Bornhöved richtete einen Sonderzug ein. Der Führer des Kreisfeuerwehrverbandes Segeberg, Kock, forderte die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehren im Kreis mittels Anzeige im Segeberger Kreis- und Tageblatt dazu auf, „geschlossen hinter dem Volkskanzler Adolf Hitler“ zu stehen. Und auch Bornhöveds Pastor Erich nutzte einen Schulreformationsgottesdienst zur Fürsprache für das neue Regime. Nach dem Eingangslied „Wach auf, wach auf Du deutsches Land“ verglich er den neuen Reichskanzler Hitler mit Martin Luther. „Wie der Volkskanzler Hitler ist auch Luther aus dem Volke hervorgegangen.“

 

Das Segeberger Kreis- und Tageblatt, heute Segeberger Zeitung, ist am Tage vor der Abstimmung auch auf Nummer sicher gegangen und hat auf der Titelseite die Stimmzettel mit den Kreuzen an der „richtigen“ Stelle präsentiert.

 

 

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