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Die Suche geht weiter – Uni Kiel forscht in der Gemarkung

Schmalensee, den 23. 02. 2019

Keine gute Jahreszeit, um draußen zu arbeiten. Aber die Wissenschaftler der Christian-Albrechts-Universität Kiel nutzen diese nasskalten Wochen, um die Forschungen nach frühzeitlicher Besiedelung in Schmalensees näherer Umgebung voranzutreiben. Die da in der vergangenen Woche dick eingepackt und in Gummistiefeln ein Feld an der Tarbeker Straße in Verlängerung der Bornhöveder Flur „Mang de Bargen“ untersuchten, waren aber nicht die Archäologen, sondern die Geophysiker.

„Wir wenden verschiedene Methoden an, um im Erdreich Anomalien festzustellen“, erklärte Student Simon Fischer die Arbeit mit einem vom Mini-Trecker gezogenen Bodenradar auf Rollen. 17 Radarantennen liefern hochauflösende Einsichten in bis zu 3 Meter Tiefe – bei optimalen Bedingungen. „Aktuell sind die Bedingungen eher nicht so gut“, verriet Fischer, der wie Mitstudentin Caroline Reimers und Projektleiterin Erica Corradini angetroffen wurde. „Es ist viel Wasser im Erdreich, das dämpft die Bilder ein wenig.“ Frost wäre da schon besser.

Allerdings sind die Geophysiker mit den bisherigen Daten zufrieden. „Wir haben etliche gute Aufnahmen. Sowohl vom Radar als auch mit dem Magnetometer. Mit dem haben wir die Vorerkundung gemacht“, sagte Erica Corradini. Die Italienerin war für ihre Kollegin Diana Panning eingesprungen, die sich im Mutterschutz befindet. Zum Team gehören noch weitere Mitarbeiter, die am Freitagmorgen aber nicht im Einsatz am Fuße des Grimmelsberges waren: Professor Wolfgang Rabbel, Dr. Dennis Wilken und Diplom-Geophysiker Ercan Erkul und Studentin Natalie Pickartz.

Die Geophysiker arbeiten dem Projekt von Dr. Jutta Kneisel zu, die im Vorjahr mit ihren Mitarbeitern vom Institut für Ur- und Frühgeschichte nur wenige hundert Meter entfernt auf der Flur „Mang de Bargen“, auf Bornhöveder Gebiet, insbesondere in einem bronzezeitlichen Hügelgrab und dessen näherer Umgebung vielversprechende Erkenntnisse sammeln konnte.

Für die Geophysiker ist es kein Problem, für die Archäologen zu arbeiten. Erstens ist es heutzutage üblich, dass die verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen gemeinsam wirken – so untersuchen Biochemiker Jahrtausende alte Pollen in Bohrkernen und liefern Informationen über Vegetation, Naturkatastrophen oder gar Ackerbau-Produkte. Und zweitens forschen sie „nebenbei“ auch auf geologischer Basis. „Demnächst setzen wir uns in Kiel mit den Archäologen zusammen und nehmen die Auswertung der Daten vor“, sagte Erica Corradini. Natürlich stellt sich die Frage, ob es denn aussichtsreiche Erkenntnisse gibt. Vielleicht Spuren bronzezeitlicher Häuser? Das, so Erica Corradini, könne sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. „Aber wir haben drei Stellen gefunden, die von Interesse sein könnten. Warten wir auf die Auswertung“, schob sie aufmunternd hinterher.

 

Bild zur Meldung: Geophysiker Erica Corradini und Simon Fischeras

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Geophysiker (23. 02. 2019)

 
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