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Aus der Höhe ins Dorf geblickt

10. 03. 2024

Wenn man vor dem Schmalenseer Gefallenendenkmal steht, geht der Blick vielleicht auch in die Höhe: Das „Ehrenmal“ ist vor einen Hang gesetzt, der mit Bäumen und Gestrüpp bewachsen ist. Zu sehen sind auch, jedenfalls ehe das Laub sich entwickelt, einige kleinere Findlinge (oder größere Steine, je nachdem...). 

 

Wer sich mit der Dorfgeschichte befasst oder aufmerksamer Besucher dieser Gemeinde-Homepage ist, weiß: Das Denkmal wurde 1923 eingeweiht und ist nach dem Zweiten Weltkrieg erweitert worden. 1933 war es in Schmalensee im Taumel der „Machtergreifung“ durch die Nationalsozialisten Ort einer großen Versammlung mit markigen Reden auf das Reich, das sich hinter einem „Führer“ versammelte, Adolf Hitler. Ihm zu Ehren wurde am 1. Mai 1933 auf dem Wall über dem Gefallenendenkmal eine „Hitler-Eiche“ gesetzt. 

 

Der Ortsgruppenleiter der NSDAP für Bornhöved mit Schmalensee und Gönnebek, Apotheker Dr. Ahrens, hielt die Weiherede. Diese schloss mit dem Wunsch, dass die Eiche wachsen und nach 100 Jahren Kunde geben möge von dem einigen Deutschen Reich. Nun, das von ihm besungene Reich währte glücklicherweise nur 12 Jahre, und das war schlimm genug. Die Eiche aber, dürfte im Jahr 2033 immer noch dort stehen und das ist auch in Ordnung so – was kann der Baum für den Nationalsozialismus?

 

Auf Umwegen und nur mit persönlicher Erlaubnis ist der Wall zu betreten. Und das ist weder amüsant noch ungefährlich, denn während man sich durch Buschholz schälen muss, steht immer die Gefahr im Raum, abzurutschen oder zu taumeln und abzustürzen. Darum ist dies keine Animation zur Nachahmung, sondern dient einzig der Aufklärung hinsichtlich der Fragen „was kann man von dort sehen?“ und „was sind denn das für Steine da?“

 

Frage 1, was man sehen kann – nicht viel. Der Wall überragt zwar das Denkmal, fällt aber zur Dorfstraße hin ab. Somit kann man schon mal nicht nach hinten sehen, wo der frühere Obstgarten des Griese-Hofes sich befindet, und dahinter dann das geplante Neubaugebiet. Nach vorn ist die Sicht durch Bewuchs und Höhe des Walles begrenzt auf den Gasthof Voß zur Rechten, den (Reiter-)Hof Jankowski/Kaack auf „12 Uhr“ und zur linken die Dorfeiche mit Schule und Blick in Richtung Tarbeker Straße. Das ist mal was anderes, aber so spektakulär nun auch nicht, wie Bilder zeigen. 

 

Frage 2 – die Steine. Natürlich waren die der Antrieb, einmal den Aufstieg zu wagen. Denn zum Baum von 1933 soll auch ein Stein gesetzt worden sein. Und das ja sicher nicht ohne Aufschrift. Gleich vorweg: Dort ist keine Aufschrift zu finden. Es sind einfach Findlinge in einer gewissen Anordnung ausgelegt worden, die sicherlich nach der Fertigstellung der Anlage ihren Teil zur Optik beitrugen, nun aber definitiv die Nebenrolle spielen. Wer vor dem Denkmal steht, sieht oben links einen spitz zulaufenden Stein, der tatsächlich bearbeitet worden sein dürfte. Vermutlich als Begrenzungspfeiler an der früheren Chaussee oder in ähnlicher Verwendung – auf dem Grundstück nebenan steht ein weiterer als Teil der Zufahrt-Umrandung zum Wohnhaus.

 

Bild zur Meldung: Das Denkmal ist einem Wall vorgelagert - darauf Bäume, Gestrüpp und Steine

Fotoserien


Denkmal (10. 03. 2024)

Kontakt
 

Gemeinde Schmalensee

Bürgermeister

Dirk Griese
Dorfstr. 18
24638 Schmalensee

 

Tel.: (04323) 6253
E-Mail: